Jetzt zugreifen - Bücher ab 0.99 €

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 81666604

eBook (ePub)
Download bestellen
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    20 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 20.08.2017

    Als Buch bewertet

    Wo ist das "Christkind Helferengelchen" denn im wirklichen Leben?

    „Sie halten das Lebensbekenntnis einer unverbesserlicheren Weltverbesserin in den Händen, die ihr eigenes Leben vor Jahren gegen die Wand fuhr. Totalcrash. Ohne Vollkaskoversicherung. Und dummerweise schleppt der ADAC nur liegen gebliebene Autos, nicht aber gestrandete Kulturschaffende von den Standstreifen des Lebens ab.“ mit diesen Worten beginnt Schriftstellerin, Filmemacherin und Schauspielerin Maria von Blumencron ihren Roman „Am Ende der Welt ist immer ein Anfang“. Als Leser bekommt man überraschend ehrlich, offen und authentisch ihre fiktionalisierte Lebensbiographie, ihre Geschichte mit ein klein bisschen Roadmovie geboten.

    Die Geschichte gliedert sich in drei Teile. Teil eins handelt überwiegend in Deutschland und Maria muss sich vor allem der Erkenntnis und Frage stellen, “Ich habe meine kleine WG-Familie in Köln an einen sizilianischen Kleinmafiosi verraten. Was tue ich hier eigentlich? Erzählungen von der glamourösen Fernbeziehung, „sorgloses Ausgabeverhalten“, endlich auch einmal leben, Warnungen von Steuerberater Fedde, dass das Ende des Dispos längst erreicht ist, sich den Tatsachen stellen, in Erinnerungen an Kindheit und der Vergangenheit stöbern und auf die Suche nach einem Ziel machen, ist hier inbegriffen. Der mittlere Teil umfasst den Aufenthalt in Indien, hauptsächlich in Arambol und Ristrikesh am Ganges. Hier wird es oft sehr esoterisch, sehr spirituell, die Religion wird hinterfragt und Maria kümmert sich um ihren Geisteszustand statt der Imagepflege. Unentschlossen, in innerer Aufruhr, hechtet sie zwischen Palmblattlesen, Lebensbaum zeichnen, Yoga, Alchemie der Berührung oder Ashram-Aufenthalt suchend hin und her. Ob sie ihren Platz im Leben dort findet, wird hier nicht verraten. Die Geschichte endet mit dem dritten Teil, in dem sie als Nomadin Frankreich zum Aufenthaltsort gewählt hat, zumindest für einen weiteren Lebensabschnitt.

    Super gut hat mir der spritzige Schreibstil gefallen, der mich schon beim optimistisch, humorvollen Vorwort richtig eingenommen hat. Bei vielen Formulierungen, Szenen und Dialogen konnte ich schmunzeln, stellenweise sogar herzhaft lachen, auch wenn die Situationen für Maria bestimmt eher zum Heulen gewesen wären. Aber wie heißt es so schön, Humor ist wenn man trotzdem lacht und diesen hat die Autorin auf jeden Fall. Hoffnungen wie "Möge der liebe Gott alle Zahlen in der Speisekarte auf das Preisniveau einer Kölner Frittenbude herab purzeln lassen", wenn man mit gesperrter Kreditkarte beim Essen sitzt, oder eine Abfuhr mit den Worten „Ich komme mit deiner Schwingungsfrequenz nicht klar. Es ist, als würde man neben einer surrenden Hochspannungsleitung einschlafen.“, einkassieren, sind nur zwei Beispiele dafür. Teil eins und Teil drei haben mich äußerst humorvoll unterhalten, auch wenn man viel über Maria erfährt, das tief bewegt und berührt. Den mittleren Teil habe ich etwas weniger humorvoll empfunden. Hier springt die Geschichte auch zwischen Vergangenheit, Jetzt, Eindrücken, Träumen, Hinterfragen der Religion und zunehmenden esoterisch, spirituellen Erfahrungen hin und her. Dies bringt Marias innere Zerrissenheit perfekt zum Ausdruck, machte das Lesen der bisher so spritzigen Geschichte für mich aber auch anstrengender. Zunehmend viele Formulierungen wie, „Wie Wasserdampf sickert mein REINES BEWUSSTSEIN aus der Enge meiner Schädeldecke hinaus...“, Lichtzeichen, Erde, die mit einem spricht, sind nicht so ganz meines, aber weil ich eben nicht der Typ Mensch bin, der Esoterik vertraut, auch wenn ich durchaus an Schicksal glaube. Nichtsdestotrotz gehört diese Phase dazu und ich habe interessiert gelesen, einiges über Indien erfahren und auch für mich waren Botschaften und Weisheiten versteckt wie, „Gott ist es egal, ob es ihn gibt oder nicht“ oder „Traumen sind wie Kratzer auf einer Schallplatte, die uns daran hindert das Lied unseres Lebens zu spielen.“

    Maria, hat ein schweres Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen, um das ich sie wirklich nicht beneide. Je mehr man durch Rückblicke davon erfährt, desto leichter konnte ich ihren Verhalten, ihren Kampf um Anerkennung, der sie z.B. zum leichten Opfer eines Roccos macht, der sie nur nach Strich und Faden ausnimmt, nachvollziehen. Auch in ihre Selbstzweifel, die beständig an ihr nagen, konnte ich mich super gut hinein versetzen, genauso in ihr gehetztes Aktivprogramm um sich von sich selbst abzulenken. Etwas schwerer ist mir das bei ihrer Unbekümmertheit in finanziellen Dingen gefallen, weil ich das krasse Gegenteil bin. In den Tag leben, kaum aus irgendeiner Ecke eine Finanzspritze erhalten, dann wird diese verprasst, das könnte ich nie, aber es gehört zu Maria, und irgendwann konnte ich nur noch darüber schmunzeln. Ein Mensch ohne Macken ist ja schließlich Ka…. Super gut gefällt mir, dass Maria so authentisch ist. Auch die Nebendarsteller sind gelungen gezeichnet, bei Exmann Hank angefangen, der mir super gut gefallen hat, weil er Maria immer zur Seite steht, über Stiefmutter Freya, die sicher ihr Bestes geben wollte, aber eben auch nicht aus der Haut konnte, bis hin zu Anan, den charmanten Heiler, der hoffentlich nicht nur die Schilddrüsenhormone mit seinen Magneten wieder ins Gleichgewicht bringen kann.

    Lobend erwähnen möchte ich noch das äußerst ansprechende Layout und die augenfreundliche, relativ große Schrift, die mir das Lesen zum Vergnügen gemacht haben.

    Auch wenn ich mir vielleicht noch das eine oder andere Eckchen mehr von Indien bei ihrem Roadtrip erhofft hatte, ist es der Autorin gelungen das Flair der Handlungsorte gekonnt einzufangen. Arambol, als "brummende, multidimensionales Mega-Event" bei dem "jeder Freak willkommen ist" oder hinter einer "Sanddüne weiter versteckt in einem idyllischen Palmwäldchen das geheime Hotspot", wo auf Liegesofas und gemütlichen Sitzbänken das Social Life stattfindet, hatte ich mehr als bildlich vor Augen. Auch die Mentalität der verschiedenen Menschen vom in sich ruhenden Yoga Meister in Indien bis hin zum Charmeur in Frankreich ist toll dargestellt

    Alles in allem ein authentischer Lebensbericht einer chaotisch, liebenswerten Frau auf der Sinnsuche, der mich gelungen unterhalten hat. Sehr gute vier Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Nadine L., 21.08.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mir richtig gut gefallen, es verrät aber nichts von der Geschichte.
    Der Klappentext gibt schon einen kurzen Einblick in die Geschichte.

    Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Er ist locker und leicht und man kann sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Schrift finde ich verhältnismäßig groß und somit kommt man beim Lesen sehr schnell vorwärts.

    Über den Charakter Maria kommt man beim Lesen immer wieder ins Grübeln. Ein paar Entscheidungen, die sie getroffen hat, kann ich nicht nachvollziehen.
    Im Laufe der Geschichte lernt man Maria als Charakter besser kennen und kann ihre Entscheidungen teilweise nachvollziehen.

    Leider finde ich die Geschichte streckenweise sehr langatmig und es zog sich alles sehr.
    Ich finde, dass das Thema Religion sehr stark thematisiert wird. Mich persönlich stört es nicht, aber ich denke, dass es andere Leser stören könnte.

    Ich habe vergebe gute 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Martina E., 20.08.2017

    Als Buch bewertet

    „Am Ende der Welt ist immer ein Anfang“ ist das neueste Werk von Schauspielerin, Filmemacherin und Autorin Maria von Blumencron. Fiktion trifft auf Biografisches. Hauptfigur Maria versucht ihr chaotisches Leben in geordnete Bahnen zu lenken.

    Die Abhängigkeit von Sizilianer Rocco Brigatoni macht Maria zu schaffen. Sie erkennt, dass hinter seinen Versprechungen, sie beruflich groß rauszubringen, nur heiße Luft steckt und er sie finanziell ausnimmt. Zeit, das Leben und bisherige Entscheidungen neu zu überdenken. Wohin soll der Weg führen?

    „Eine fiktionalisierte Lebensbiografie, meine Geschichte… und ein Roadmovie.“ Das Vorwort samt Kurz-Beschreibung des Romans macht die Autorin sympathisch. Maria pendelt zwischen Rocco in Hamburg und ihrer Eltern-WG mit ihrem Ex-Mann Hank und 11 jährigem Sohn Johannes hin und her und lebt weit über ihre Verhältnisse. Kumpel und Steuerberater Fredde öffnet Maria die Augen. Es muss sich dringend etwas ändern. Der Aufbau der Geschichte mit den Einschüben „Erinnerungen an Wolken-Oma“ und schlimmen Kindheitserlebnissen wirkt konfus. Es entsteht der Eindruck eines Flickwerks, das aus vielen Puzzlestücken besteht. Die Hauptfigur ist sehr überzeichnet. Nicht immer lässt sich ihr Verhalten nachvollziehen. Einerseits ist sie wild, fröhlich, spontan und will das Leben genießen, andererseits plagen sie Selbstzweifel und sogar Selbstmordgedanken. Letzteres nimmt man ihr nicht ab. Sie hat einen großen Freundeskreis, der sie auffangen kann, und eine Familie. Eine interessante Persönlichkeit ist Marias Mutter Frizzi. Wahrheiten kommen ans Licht. Ihr Schicksal berührt wie das ihrer Tochter.

    Der Roman braucht lange, um in Fahrt zu kommen. Ein neuer Handlungsort scheint die Wende zu sein, umso überraschender das sich alles anders entwickelt. Der Fokus wurde aufs Biografische gelegt. Irrungen und Wirrungen kommen nicht wie ein unterhaltsamer Roadmovie rüber. Auch geht der Humorfaktor mit dem zweiten Ich Lucy nicht auf. Das Spirituelle, die Suche nach Erleuchtung, nimmt zu viel Raum ein. Erst mit einer besonderer Begegnung erhält die Geschichte Intensität. Humor und Schmunzelszenen sorgen für Unterhaltung.

    Marias großes Herz, ihr Einsatz für die Exil-Kinder und Tibet beeindruckt. Hinter allem steckt Energie und Leidenschaft. Es fällt leicht, ihr das Glück der großen Liebe zu wünschen. Das Ende ist gut gelungen. Beim Ausklang und Epilog hat Lucy das letzte Wort. Trotzdem ist der Epilog dank zusätzlicher, zufriedenstellender Infos ein guter Abschluss.

    Das Cover verspricht eine abenteuerliche Geschichte. Der Titel macht neugierig. Die Kurzbeschreibung hat bei mir andere Erwartungen geweckt. Es war nicht damit zu rechnen, dass das Thema „Religion“ so viel Raum einnimmt. Vieles hätte gut in einen Ratgeber gepasst. Die fehlende Einordnung von Anfang an und der Aufbau haben dem Buch nicht gut getan.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein