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  • 2 Sterne

    14 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja L., 12.11.2018

    Als Buch bewertet

    Nach Japan, durfte ich nun meinen ersten China-Krimi lesen und freute mich ungemein darauf, da ich die Mischung aus Kriminalfall und kulturellen Informationen sehr spannend finde. Leider musste ich sehr schnell feststellen, dass man mehr Wert auf die Kultur legte als auf den Fall und das dieses Konzept nicht wirklich aufging.

    Wieso? Weshalb? Warum?



    Eigentlich ging man recht clever an die Geschichte heran, da man sie aus 2 Perspektiven erleben durfte. Neben der Kommissarin Xiang Xia, war für mich Philip sehr interessant, da er als deutscher Student, zumindest mir, einen besseren Einblick in diese Welt geben konnte, da er einfach anders dachte. Die Verkörperung der Personen gelang ebenfalls sehr gut, hörte dann leider aber auf, da die Entscheidungen der Charaktere einfach zu fragwürdig waren. Wer lässt sich von einem Fremden ansprechen und findet es dann nicht einmal komisch, das er ständig in seiner Nähe auftaucht? Oder die Frau Kommissarin. Sie weiß wie schwer es für Frauen im Land ist, warum riskiert sie ihren Fall für eine Liebesbeziehung, die so plötzlich da war, dass ich sie aus purer Überraschung einfach hinnehmen musste? Das Buch ist voller Fehlentscheidungen, wobei dies nicht einmal das Schlimmste war, denn den ersten Platz nahm eindeutig die Auflösung des Falles ein. Ich verrate sie natürlich nicht, aber ich war selten so enttäuscht.



    Peking, zwischen Tradition und Moderne



    Wo der Fall zu wenig bot, war die Kultur zu viel. Um ehrlich zu sein, freute ich mich sehr auf die kleinen aber feinen Einzelheiten der Kultur, die das Land des Lächelns zu bieten hatte. Doch von Kleinigkeiten war hier nicht mehr die Rede. Ich fühlte mich förmlich erschlagen, da die Informationen nur so auf mich einprasselten. Musik, Bücher, Schauspiel, Politik, ständig wurden mir chinesische Namen um die Ohren gehauen, die ich entweder kaum aussprechen konnte oder die irgendwann, irgendwo einmal wichtig waren. Doch das war zu viel. Mir hätte es vollkommen gereicht, wenn gesagt worden wäre, das er hinter sich eine Bücherwand mit chinesischer Literatur hätte, anstatt sie mir einzeln aufzuzählen.

    Natürlich gab es auch interessante Dinge, wie die Hutongs, welche die Gassen der Altstadt bezeichnen und die denkmalgeschützt sind. Weitere dieser Informationen gab es schließlich am Ende des Buches, im Glossar. Dieses bin ich bereits aus den Japan-Krimis gewöhnt und habe es zu schätzen gelernt, da hier die wichtigsten Begriffe erklärt wurden. So auch diesmal.



    Die Hülle macht die Musik



    Auch wenn die Geschichte nicht so ganz meinen Nerv traf, war es die Schreibweise, die dafür sorgte, das ich unbedingt weiter lesen wollte. Man merkte einfach, das der Autor sich sehr mit der Kultur auseinandergesetzt und dieses Land mehr als einmal besucht hatte. Die Liebe zum Detail bemerkte ich dann übrigens noch im Cover, das von weiten sehr einfach aussieht, aber bei genauerer Betrachtung viele Kleinigkeiten wie Lampions enthält. Es ist eindeutig ein Buch, das ich mir gerne ansehe.


    Mein Fazit



    Leider schaffte es dieses Buch nicht das Gleichgewicht zwischen Kriminalfall und Kultur herzustellen. Der Fall war unspektakulär und die Information zu überladen. Ich kam aufgrund der Schreibweise zwar sehr gut voran, hatte aber trotzdem meist eine Denkfalte auf der Stirn. Schade, denn ich hatte große Hoffnungen in dieses Buch.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 15.08.2016

    Als Buch bewertet

    Im Innenhof des Zentralen Theaterinstitutes Peking wird eine junge Schauspielstudentin tot aufgefunden. Zunächst gehen alle von Selbstmord aus, aber im Laufe der Ermittlungen gibt es an der Theorie Zweifel. Gerade erst wurde Kommissarin Xiang Xia nach Peking versetzt und nun ermittelt sie in diesem komplizierten Fall. Unterstützt wird sie dabei von dem erfahrenen Inspektor Wang. Die Ermittlungen ergeben, dass die Tote ein Doppelleben geführt hat. Da sie keine Unbekannte im Nachtleben von Peking war und enge Beziehungen zu hochrangigen Politikern hatte, geraten unsere Ermittler in ein Geflecht aus Macht, Geld Korruption und Intrigen.
    Diese Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen und vermittelt einem ein Bild von China, das einem bisher nicht so geläufig ist. Der Fall spielt in einem Land, das im Umbruch ist zwischen Tradition und Moderne. Man lernt das Vorzeige-Peking genauso kennen wie die Armenviertel. Der Autor hat uns durch Peking geführt, vorbei an Karaokebars und Massageclubs. Ich konnte förmlich die Düfte aus den Garküchen riechen. Ich hatte den Eindruck, dass es nur Kontraste gibt. Diese ganzen Eindrücke sind fast noch spannender als der Kriminalfall.
    Die beiden Ermittler geben ein interessantes Team ab. Xiang ist jung und gerade erst in diese große Stadt gekommen, wo sie sich noch einleben muss. Ihr erfahrener Kollege Wang hat eigentlich schon das Rentenalter erreicht, aber mit Sturheit und Beziehungen hat er sich auf seinem Posten gehalten.
    Es ist ein komplexer Fall in einem sehr fremden Land, der einen bis zum Schluss gefangen nimmt.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elfriede K., 09.08.2016

    Als Buch bewertet

    Phillip ist Student in Peking. Jeden Morgen hört er ab 6 Uhr die Schauspielstudenten auf dem Hof vor seinem Zimmer. üben. Heute endet das mit einem spitzen Schrei. Phillip findet das übertrieben, dreht sich auf die andere Seite und schläft weiter.
    Kommissarin Xiang Xia hatte die Nachricht vom Todesfall auf ihrem Weg zur Polizeistation erreicht. Ihr Dienststellenleiter hatte sie telefonisch darauf hingewiesen, dass sie sensibel mit dem Fall umgehen solle. Es könne zu politischen Verwicklungen kommen.
    Der Autor hat einen interessanten Kriminalroman im heutigen Peking geschrieben.
    Die Protagonisten werden ausreichend charakterisiert. Xiang war vor einer Woche in die Hauptstadt gekommen. An das Tempo von Peking musste sie sich erst gewöhnen. Ihr zur Seite gestellt wird Inspektor Wang. Er galt als genialer Polizist, sollte ziemlich stur sein und hatte es durch Beziehungen geschafft, trotz Erreichung der Pensionsgrenze weiterarbeiten zu dürfen.
    Die Tote war die 21jährige Schauspielstudentin He Lin, die aber üblicherweise Xiao Fang genannt wurde. Sie lag auf dem Sportplatz der Theaterhochschule. Selbstmord durch einen Sprung vom Dach konnte schnell ausgeschlossen werden.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Dazu trägt die vielschichtige Handlung bei, die einen umfassenden Einblick in das Leben im heutigen Peking gibt. Dabei war geschickt eingeflochten, dass es in anderen Städten und vor allem auf dem Land weit konventioneller zugeht. In Peking konkurrieren neue Ansichten und ein moderner Lebensstil mit den alten Auffassungen gestandener Parteimitglieder. Der Autor führt mich im Laufe der Handlung nicht nur in die Theaterhochschule mit ihren diffizilen Beziehungen zwischen inländischen und ausländische Studenten sowie dem Lehrkörper, sondern auch in verschiedene Gaststätten und eine Karaokebar und ein Edelbordell. Abwechslungsreich gestaltet sind die Dialoge. Während Phillip und Xiang sich über das tägliche Leben in China unterhalten, wird bei den Gesprächen von Phillip und Steve deutlich, was sich in den letzten 20 Jahren in Peking geändert hat. Damals hat Steve, ein Engländer, an der Theaterhochschule studiert. Er ist nun für einige Tage nach China zurückgekehrt und hat dabei Phillip kennengelernt. Gekonnt wird die Balance zwischen Anspruch und Wirklichkeit insbesondere in moralischen Fragen herausgearbeitet. Parteikader genießen einen besonderen Schutz, doch die Aufnahme in die Partei setzt ein Auswahlverfahren voraus. Korruption gehört zum Alltag. Die umfangreichen Informationen über das Leben in China lassen zeitweise die Ermittlungen in den Hintergrund treten. Andererseits machen sie die Geschichte besonders facettenreich und geben einen Einblick in eine Welt, die uns sonst meist verschlossen bleibt. Wie bei jedem guten Krimi sind aber am Ende alle Fragen beantwortet.
    Das rote Cover mit dem geöffneten Fächer passt zum Geschehen.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das lag weniger an der unspektakulären Krimihandlung, sondern an den interessanten Informationen über Handlungsort und Protagonisten.

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 01.08.2016

    Als Buch bewertet

    Der Autor, der auch in China lebt, nimmt seine Leser in eine hierorts unbekannte Welt, abseits von China-Klischees, mit.

    Die junge, bildhübsche Schauspielstudentin Xiang Fang liegt tot im Hof des Theaterinstituts. Was ursprünglich wie ein Selbstmord aussieht, führt die beiden Ermittler gleich nach den ersten Befragungen in ein Dickicht von politischen Netzwerken, Doppelleben und tief in das Pekinger Nachtleben. Inspektor Wang und Kommissarin Xiang Xia könnten unterschiedlicher nicht sein: er könnte schon lang in Rente sein, sie ist frisch aus der Provinz.
    Die Untersuchungen gestalten sich als schwierig, da gemauert wird, was das Zeug hält. Als sich dann Xiang Xia in den deutschen Studenten Philipp, der mit der Toten ebenfalls ein Verhältnis hatte verliebt, scheint die Verwicklung perfekt. Ist Philipp der Mörder? Oder doch die Kunstprofessorin Zhu? Und was hat der Politiker Li Rui mit alldem zu tun?

    Der Leser taucht tief ein in die Metropole Peking. Wir werden zum Schlemmen verführt, erleben den Smog, Staus und das Phlegma der Chinesen. Dem oftmals bemühten Klischee vom prüden Chinesen straft der Autor Lügen. Mann und Frau (als „Ente“ oder „Huhn“ apostrophiert) verkaufen ihre Körper in einschlägigen Lokalen. Oft nicht einmal aus Armutsgründen sondern einfach so.

    Interessant ist dieser Einblick in eine für mich sehr fremde Kultur allemal. Bislang habe ich Informationen über China nur in Reiseberichte bzw. historischen Krimis gelesen.

    Der Schreibstil ist, wenn man von den schwierigen Namen absieht, lebendig und flüssig. Der Streifzug durch die echte chinesische Küche macht Lust aufs Essen. Gut finde ich das ausführliche Glossar am Ende des Buches. Als Krimi geht die Geschichte weniger durch, ist doch nur mäßig Spannung vorhanden. Das Cover, ganz in der Glücksfarbe „rot“ gehalten, bedient sich wieder eines Klischees.

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