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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dani B., 22.02.2017

    Als Buch bewertet

    Köln 1944 Oberstleutnant Maximilian Engel, Kampfpilot a.D. als Kriegsversehrter beginnt am Sinn des Krieges zu zweifeln -leider volltrunken und mit einem Aufputschmittel vollgedröhnt noch dazu lautstark in einer strammen Nazi-Kneipe.
    Er wird daraufhin von der Gestapo verhaftet und in den gefürchteten El-De-Bau gebracht, aus dem es kein Entkommen gibt. Doch plötzlich taucht die geheimnisvolle Luisa auf und bietet ihm die Freiheit an, sollte er es schaffen den ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer aus dem Lager der Messehallen Deutz zu befreien.
    Dieser Kontakt zu Adenauer wird Engels Leben auf immer verändern, ebenso die Begegnung mit Luisa. Denn als Adenauer wieder als Oberbürgermeister von Köln installiert ist, erkrankt dessen Fahrer und da fällt seine Wahl sofort auf Max, welcher fortan dem legendären Pragmatiker nicht nur mit seinen Fahrkünsten zur Seite steht.
    Dieses Buch beginnt wie ein Agententhriller und endet auch wie ein solcher. Dazwischen ist er ein Lehrstück der Geschichte und des politischen Kalküls. Ein Mahnstück gegen das Vergessen und ein Erinnern an die Wurzeln dieser Republik. Es macht klar, daß es damals auch ganz anders hätte kommen können, hätte nicht der damals schon betagte Adenauer angenommen, daß es einfach keinen Besseren für den Job des Republikgründers und Hungervermeiders gab. Wen die Frage noch weiter interessiert, der kann auf einen der Recherchelinks gehen, auf die der Autor zurückgegriffen hat: http://www.sueddeutsche.de/politik/innovationen-im-ersten-weltkrieg-erfindungen-die-das-leben-erleichtern-1.1956058-10
    Die Schicksale von Max, Luisa und Adenauer werden eng miteinander verzahnt. Das ist so spannend und kurzweilig, wie Geschichte und Politik es durchaus sein können, werden sie gut erzählt und das ist hier durchaus der Fall. Dies ist aber auch wichtig, weil es immer weniger Zeitzeugen gibt, die sich erinnern, die Erinnerung verblassen und werden verfälscht (mir wurde immer vom Drachenfels aus Rhöndorf zu seinen Füßen gezeigt, wo Adenauer lebte und habe es nie hinterfragt. Nun weiß ich, Rhöndorf ist ein Teil von Köln und sicher nicht südlich von Bonn ;)) Durch das Schicksal von Adenauer, dem es als Pragmatiker und überzeugtem Katholiken darum ging den Menschen was in den Magen und Brennstoff für die Öfen zu bieten, ohne die Kölner Parks dabei zu roden, beginnt auch wieder der Dialog in der eigenen Familie, sofern dies noch möglich ist. Das Buch hat nämlich noch einen weiteren Vorteil: es ist relativ groß gedruckt, so daß es auch meist noch diejenigen lesen können, die damals zumindest einen Teil der Zeit miterlebt haben. Für jüngere Menschen ist die Schrift aber durchaus auch sehr angenehm zu lesen. Eigentlich wollte ich das Buch an meine Kölner Tante Jahrgang 1935 weitergeben, aber durch die vielen Gespräche beim Mittagessen über diese Zeit, über meine Opas, Omas, meinen Schwiegervater der mit 17 frohgemutes in den Krieg zog und in russische Gefangenschaft geriet, wollen nun alle dieses Buch lesen, auch weil es relativ groß gedruckt ist.
    Wunderbar werden sowohl Adenauer, als auch Max und Luisa nicht als Helden verklärt, sondern als Menschen mit Stärken, aber auch mit Schattenseiten dargestellt. Adenauer wußte genau was er tat und wen er wie zu nehmen hatte.
    Für mich war es sowohl interessant, die Entbehrungen und die Andauerschen Spezialitäten mal aus einer anderen Perspektive, als von meiner Oma zu hören (den Verwandten meines Vaters ging es relativ gut) oder von meiner Mutter, die immer noch eine Abscheu vor einigen Lebensmitteln und Gerichten hat.
    Dieses Buch macht diese Erlebnisse lebendig und gibt dabei wirklich faszinierende Einblicke in die geschickt eingefädelten Ränkespiele Adenauers, eines wirklich ausgebufften Fuchses und Taktierers.
    Zudem gewährt es auch wirklich Informatives zum Schicksal des ziemlich zerbombten Kölns, das Adenauer durch Verhandlungen mit den Amerikanern, noch vor der offiziellen Kapitulation, vor noch größerem Schaden bewahrte.
    Spannend ist auch die Frage herausgearbeitet, ob die Teilung Deutschlands zu vermeiden war, ohne sie jedoch zu beantworten.
    Der Autor ist mit Jahrgang 1983 selbst kein Zeitzeuge und kann sich wohl auch an die DDR nicht wirklich erinnern. Dennoch lässt er diese Zeit unheimlich spannend und fundiert zu Leben erwecken. Stilistisch ausgezeichnet verbindet er die quasi Agententhrillerteile mit dem Politkrimi.
    Für Liebhaber intelligenter Spannung, die Fragen nach dem Warum, weshalb, wieso in Geschichte und Politik stellen oder dem zumindest nicht abgeneigt sind. Daher vergebe ich gerne begeisterte 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 23.02.2017

    Als Buch bewertet

    „...Jemand, der solche Macht besaß, scheute sich nicht davor, sie auch zu benutzen...“

    Wir schreiben den 22.8.1944. Oberleutnant der Luftwaffe Maximilian Engel wird von drei Gestapo-Beamten abgeführt. In der Eckkneipe Zum Wimmer hatte er ein paar unvorsichtige Worte gesagt. Nach einer Nacht im Gestapo-Keller wird er in ein Zimmer geführt. Dort macht ihn eine Frau ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann.
    Der Autor hat einen fesselnden historischen und politischen Krimi geschrieben. Die Geschichte beginnt im vorletzten Kriegsjahr und endet, abgesehen vom Prolog, 1957. Sie lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Es wird Max` erste Aufgabe sein, für die Flucht des inhaftierten Konrad Adenauer zu sorgen. Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Max war mit Begeisterung Flieger. Eine Verletzung am Oberschenkel und die damit verbundenen Schmerzen sorgen dafür, dass er den Kampffliegergeschwader verlassen musste. Er ist ein Familienmensch und kümmert sich um seine Mutter und die Geschwister. Nach dem Absturz in der Kneipe lernt er die Schattenseite Seite des Naziregimes kennen. Plötzlich ist er ein Nichts.
    Konrad Adenauer wird als pragmatischer Politiker dargestellt. Gefühle weiß er gut zu verbergen. Dafür kann er abwägen, was notwendig ist und welche Fäden gezogen werden müssen.
    Max wird an der Seite von Adenauer die politischen Ränkespiele kennenlernen.
    Der Schriftstil des Buches ist über weite Teile sachlich. Gerade die politischen Teile werden weitgehendst ohne Wertung beschrieben. Das heißt aber nicht, das es im Buch an Emotionen fehlt. Die werden durch gekonnte Wortwahl wieder gegeben. Ein Beispiel ist Max` Absturz in der Kneipe. Nach wenigen Sätzen folgt die immer gleiche Formulierung: Max trinkt. Damit wird die Handlung vorwärtsgetrieben bis zum bitteren Ende. Eines bleibt lange im Dunkeln. Wer hat die Macht und zieht im Hintergrund die Fäden? Obiges Zitat deutet diese Konstellation an. Adenauer stand im Fokus, doch seine Flucht und sein Aufstieg wurden von verdeckten Hintermännern organisiert. Sehr gut wird die Brutalität der Gestapo dargestellt. Max bekommt sie am eigenen Leib zu spüren. Wut und Bitterkeit sind die Folgen. Natürlich dürfen Liebe und Eifersucht nicht fehlen. Mit Kalle, einem Edelweißpiraten, findet Max einen Freund. Gut dargestellt wird die schwierige Zeit nach dem Krieg. Im Vordergrund stand die Bekämpfung des Hungers. Dafür waren auch ungewöhnliche Ideen gefragt. Die neu entstandene Parteienlandschaft war auf bekannte Köpfe angewiesen. Doch Adenauer wusste genau, was er wollte. Max war immer an seiner Seite. Er sah Erfolge und Niederlagen. Passende Dialoge geben einen Einblick in das Denken der Zeit und stellen unterschiedliche Meinungen und Handlungsstrategien gegenüber.
    Das Cover mit dem Mann passt.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verfügt über einen hohen Spannungsbogen, ist exakt recherchiert und lässt mich Teilhaben am Entstehen der Bundesrepublik.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    renate w., 02.03.2017

    Als Buch bewertet

    Der ehemalige Kampfpilot Maximilian Engel weiß, dass es mit dem Deutschen Reich zu Ende geht. Maximilian sehnt sich wie viele Deutsche nach dem Frieden und so kommt es, dass er nach zu viel Alkohol und negativen Äußerungen über Hitler und der Unsinnigkeit des Krieges sich plötzlich als Gefangener der Gestapo in einem unterirdischen Keller wieder findet.
    Als die geheimnisvolle Luisa ihm die Freiheit bietet weiß Engel noch nicht, was auf ihn zu kommen wird. Als Gegenleistung soll er seinem Mithäftling Konrad Adenauer zur Flucht verhelfen. Der ehemalige Oberbürgermeister von Köln hat zum Glück viele geheime Helfer und wo genügend Geld fließt, ist immer jemand bereit seine Hand zur richtigen Zeit auf zu halten.
    Das ehemalige Messegelände von Köln, das früher ein wichtiger Handelspunkt war, wird nun als Areal für Gefangene genutzt und Max muss schmerzvoll miterleben, wie Gefangene brutal und unmenschlich behandelt werden.
    Eine nicht ungefährliche Flucht gelingt und Max lernt Adenauer als starke Persönlichkeit kennen. Ein Mann, der alles tut, damit die Menschen überleben können. Selbst wenn seine Mittel nicht immer legal sind. In den höchsten Politikerkreisen werden Verbündete gesucht, Allianzen geschlossen und Versprechungen gemacht, damit es Adenauer letztendlich schafft als Bundeskanzler an der Spitze Deutschlands zu stehen.
    Max ist in der ganzen Zeit hin und hergerissen. Welches perfide Spiel spielen Luisa, ihr Vater und Otto Feld mit ihm? Es wird belogen und betrogen. Dass am Ende ein hoher Preis zu zahlen ist, muss Max schließlich leidvoll erfahren.
    Der Autor Sebastian Thiel hat in seinem Roman,, Das Adenauer- Komplott´´ einen aufwühlenden, spannenden und beeindruckenden Krimi geschrieben, den man eher als Politkrimi bezeichnen sollte. Er hat durch gute Recherchen Handlungen, Orte und wirkliche Begebenheiten gekonnt zwischen Wahrheit und Fiktion miteinander verbunden. Adenauer wird als Pragmatiker dargestellt, dem jedes Mittel Recht ist die Menschen nach dem Krieg am Leben zu erhalten. Er setzt seine ganze Kraft und Intelligenz ein, auch auf politischer Ebene, damit seine Vorstellung von einer neuen Republik Deutschland in Erfüllung geht. Sebastian Thiel hat beeindruckend die Geschehnisse beschrieben und dem Leser einen Einblick hinter die Kulissen geboten, wo in Wirklichkeit die Fäden gezogen werden, die das Schicksal einer ganzen Nation bestimmt haben. Der Autor zeigt in seinem Roman viele Dinge auf, die zur damaligen Zeit gang und gäbe waren. Die Brutalität gegenüber Gefangenen, die Angst verraten zu werden, der Wunsch einfach am Leben bleiben zu wollen, aber auch die Hoffnung, dass alles wieder gut wird.
    Ein ansprechendes Cover, eine große Schrift und ein flüssiger Schreibstil machen den Roman auf alle Fälle lesenswert.

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  • 5 Sterne

    6 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 24.02.2017

    Als eBook bewertet

    Inhalt:

    Man schreibt den August 1944:

    Der Zweite Weltkrieg ist für Deutschland verloren, das Attentat vom 20. Juli auf Hitler gescheitert. Die GESTAPO macht Jagd auf Menschen, die vom Krieg genug haben und dies auch unvorsichtigerweise kundtun.

    Einer davon ist Maximilian Engel, seines Zeichens Oberleutnant der Luftwaffe, derzeit wegen eines zerschossenen Oberschenkels nicht in der Luft sondern im Wirtshaus. Er wird von der GESTAPO abgeführt und eine geheimnisvolle Frau überredet ihn zu einer höchst aufregenden Aktion: er soll dem ebenfalls inhaftierten Konrad Adenauer zur Flucht verhelfen.

    Nach dem Ende des Krieges wird Maximilian an der Seite von Adenauer in allerlei politische Ränkespiele verwickelt. Die geheimnisvolle Unbekannte tritt wieder auf und Engel verliebt sich Hals über Kopf in sie. ...

    Schreibstil/Spannung/Charaktere:

    Wie wir es von Sebastian Thiel gewöhnt sind, verknüpft er geschickt Realität und Fiktion. Seine Bücher sind penibel recherchiert und wir Leser erhalten Einblicke in die Geschichte, die uns sonst verborgen geblieben wären.

    Dieser historische Krimi balanciert stets am Rande zum Politthriller. Das Buch ist spannend bis zur letzten Seite.

    Mit Maximilian Engel hat er einen desillusionierten Soldaten geschaffen, der um all seine Träume und seine Jugend geprellt wurde.

    Sehr sinister angelegt sind die Figuren Luisa Hervorden, ihr Vater und Robert Feld. Das Lebenselixier dieses Trios ist die Intrige und eine Allmachtsfantasie.

    Konrad Adenauer wird als Pragmatiker dargestellt, der auch manchmal zu moralisch nicht ganz einwandfreien Mitteln greift. Die Befreiung aus der Lagerhaft unter Mitwirkung von Eugen Zander ist historisch belegt.

    Fazit:

    Ein Krimi, der niemanden kalt lässt und vor Spannung kaum auszuhalten ist. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    renate w., 02.03.2017

    Als Buch bewertet

    Der ehemalige Kampfpilot Maximilian Engel weiß, dass es mit dem Deutschen Reich zu Ende geht. Maximilian sehnt sich wie viele Deutsche nach dem Frieden und so kommt es, dass er nach zu viel Alkohol und negativen Äußerungen über Hitler und der Unsinnigkeit des Krieges sich plötzlich als Gefangener der Gestapo in einem unterirdischen Keller wieder findet.
    Als die geheimnisvolle Luisa ihm die Freiheit bietet weiß Engel noch nicht, was auf ihn zu kommen wird. Als Gegenleistung soll er seinem Mithäftling Konrad Adenauer zur Flucht verhelfen. Der ehemalige Oberbürgermeister von Köln hat zum Glück viele geheime Helfer und wo genügend Geld fließt, ist immer jemand bereit seine Hand zur richtigen Zeit auf zu halten.
    Das ehemalige Messegelände von Köln, das früher ein wichtiger Handelspunkt war, wird nun als Areal für Gefangene genutzt und Max muss schmerzvoll miterleben, wie Gefangene brutal und unmenschlich behandelt werden.
    Eine nicht ungefährliche Flucht gelingt und Max lernt Adenauer als starke Persönlichkeit kennen. Ein Mann, der alles tut, damit die Menschen überleben können. Selbst wenn seine Mittel nicht immer legal sind. In den höchsten Politikerkreisen werden Verbündete gesucht, Allianzen geschlossen und Versprechungen gemacht, damit es Adenauer letztendlich schafft als Bundeskanzler an der Spitze Deutschlands zu stehen.
    Max ist in der ganzen Zeit hin und hergerissen. Welches perfide Spiel spielen Luisa, ihr Vater und Otto Feld mit ihm? Es wird belogen und betrogen. Dass am Ende ein hoher Preis zu zahlen ist, muss Max schließlich leidvoll erfahren.
    Der Autor Sebastian Thiel hat in seinem Roman,, Das Adenauer- Komplott´´ einen aufwühlenden, spannenden und beeindruckenden Krimi geschrieben, den man eher als Politkrimi bezeichnen sollte. Er hat durch gute Recherchen Handlungen, Orte und wirkliche Begebenheiten gekonnt zwischen Wahrheit und Fiktion miteinander verbunden. Adenauer wird als Pragmatiker dargestellt, dem jedes Mittel Recht ist die Menschen nach dem Krieg am Leben zu erhalten. Er setzt seine ganze Kraft und Intelligenz ein, auch auf politischer Ebene, damit seine Vorstellung von einer neuen Republik Deutschland in Erfüllung geht. Sebastian Thiel hat beeindruckend die Geschehnisse beschrieben und dem Leser einen Einblick hinter die Kulissen geboten, wo in Wirklichkeit die Fäden gezogen werden, die das Schicksal einer ganzen Nation bestimmt haben. Der Autor zeigt in seinem Roman viele Dinge auf, die zur damaligen Zeit gang und gäbe waren. Die Brutalität gegenüber Gefangenen, die Angst verraten zu werden, der Wunsch einfach am Leben bleiben zu wollen, aber auch die Hoffnung, dass alles wieder gut wird.
    Ein ansprechendes Cover, eine große Schrift und ein flüssiger Schreibstil machen den Roman auf alle Fälle lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    angeliques.leseecke, 07.03.2017

    Als Buch bewertet

    spannender Krimi, es geht um Machtspiele in der Politik

    *Inhalt*
    1944: Köln liegt in Schutt und Asche. Der ehemalige Kampfpilot Maximilian Engel kann nach einer Verletzung seinen Dienst nicht mehr verrichten. In einer Nazi-Kneipe lässt er sich in ein Gespräch verwickelt, durch den Alkohol lockert sich seine Zunge und er lässt sich zu regimekritische Äußerungen hinreißen. Das hat natürlich Konsequenzen, er wird von der Gestapo verhaftet. Im Gefängnis bekommt er dann ein ungewöhnliches Angebot, er bekommt Hilfe bei seiner Flucht, wenn er den ehemaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer mit befreit. Nach kurzer Überlegung stimmt er dem Vorschlag der geheimnisvollen Louisa zu und damit beginnt ein Bündnis, dass Max Leben verändert.

    *Meine Meinung*
    "Das Adenauer-Komplott" von Sebastian Thiel ist nicht mein erstes Buch vom Autor und bestimmt auch nicht mein letztes. Mit seinem sachlichen aber extrem spannenden Schreibstil zieht mich der Autor gleich in den Bann. Die geschichtlichen Hintergründe sind gut recherchiert und gekonnt in die Geschichte integriert. Die politischen Macht- und Ränkespiele werden interessant und authentisch beschrieben.

    Die Charaktere sind lebendig und facettenreich. Max Engel ist zu Anfang ziemlich naiv und desillusioniert, nach und nach entwickelt er sich zu einem willensstarken jungen Mann, der auch einen kleinen Einfluss auf Konrad Adenauer hat. Louisa ist und bleibt die geheimnisvolle Frau, die versucht ihren Einfluss auf Max für ihre Zwecke zu gebrauchen. Zwischen ihr und mir entwickelt sich eine Hass-Liebe, mal mag ich sie und dann wieder finde ich sie einfach zu durchtrieben. Kann man ihr wirklich vertrauen? Konrad Adenauer ist ein pragmatischer Mensch, der auch mal zu nicht ganz legalen Mitteln greift, aber nicht um sich zu bereichern, sondern um den Menschen von Köln zu helfen.

    Was mir besonders gut gefällt, ist die sachliche Darstellung der politischen Geschehnisse, so kann sich der Leser selbst seine Meinung bilden.

    Dies ist nicht ein typischer Krimi mit Mord und Ermittlungen, sondern eher ein Politkrimi wenn nicht sogar ein Politthriller.

    *Fazit*
    Wer Spannung gepaart mit geschichtlichen Geschehnissen mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Von mir bekommt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 03.03.2017

    Als Buch bewertet

    So spannend und fesselnd kann Geschichte sein...

    Der zweite Weltkrieg steht kurz vor dem Ende und der Frieden wird von vielen herbeigesehnt. Ebenso ergeht es dem ehemaligen Kampfpiloten Maximilian Engel, der dies in einer Kneipe etwas alkoholisiert kundtut und damit die Gestapo auf den Plan ruft. Diese verhängnisvolle Nacht soll sein weiteres Leben auf Dauer prägen. In der scheinbar hoffnungslosen Situation der Haft, in der ihm Folter und Tod drohen kommt ihm eine rätselhafte Frau namens Luisa zur Hilfe. Sie garantiert ihm die Freiheit, wenn es ihm gelingt auf seiner Flucht den ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer ebenfalls zu befreien. Das Schicksal der beiden Personen soll sich von nun an verbinden.

    Ich kannte bisher nur einen rein fiktiven Roman vom Autor Sebastian Thiel. "Das Adenauer-Komplott" war für mich der erste Kriminalroman von ihm, in dem Fiktion mit Realität kombiniert wird. Ihm ist es mit seinem sehr lebendigen und temporeichen Schreibstil gelungen, mich in die damalige Zeit zu versetzen. Die Geschichte ist sehr clever inszeniert und der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn aufgebaut. Mich hat in erster Linie der realistische Hintergrund fasziniert, welcher auf mich einen sehr gut recherchierten Eindruck machte. Der Charakter des ehemaligen Kampfpiloten, welcher mittlerweile nicht mehr hinter seinen Taten steht und nach seiner Gefangenschaft als entnazifiziert gilt ist besonders interessant dargestellt. Es hat mich fasziniert seinem Schicksal zu folgen und dabei einen Einblick in den politischen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland zu erhalten. Das Ganze wird in den spannenden Rahmen eines Polit-Krimis gepackt und kann mit einem fulminanten und für mich noch sehr überraschenden Ende weiter punkten.

    "Das Adenauer-Komplott ist für mich ein absolut fesselnder historischer Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden beschert hat. Ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit fünf von fünf Sternen

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.02.2017

    Als Buch bewertet

    Köln 1944: Obwohl alles darauf hindeutet, dass der Krieg verloren ist, wird noch immer gekämpft. Kampfpilot Maximilian Engel hadert mit dem Schicksal. Ein Verletzung sorgt dafür, dass er nicht mehr fliegen wird. In einer Kölner Nazi-Kneipe kann er dank Alkohol und Pervitin den Mund nicht halten und landet prompt im Gefängnis der Gestapo. Aber er erhält eine Chance, sich aus der misslichen Lage zu befreien. Eine geheimnisvolle Fremde verlangt von ihm, dass er Adenauer zur Flucht verhilft, dafür erhält auch er die Freiheit. Was hat er für eine Wahl? Seine Entscheidung verändert sein Leben für immer.
    Dieser historische Krimi verknüpft sehr geschickt Realität mit Fiktion und ist ungemein spannend.
    Max ist mit Leib und Seele Flieger und wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder in ein Flugzeug zu steigen. Aber er sieht auch sehr realistisch, dass der Krieg verloren ist. Als er sich durch eigene Dummheit in die ausweglose Lage gebracht hat, erhält er eine Chance herauszukommen und nutzt sie. Immer wieder läuft ihm die geheimnisvolle Fremde Luisa Hervorden über den Weg und er verliebt sich in sie. Er wird zum Berater von Adenauer und sorgt mit Luisa und Robert Feld dafür, dass Adenauer Karriere machen kann. Im Hintergrund zieht Luisas Vater seine Fäden.
    Sehr gut und realistisch ist auch Adenauer dargestellt, der ein Pragmatiker war und dafür sorgte, dass es der Bevölkerung so gut wie eben möglich ging. Außerdem war er ein guter Menschenkenner. Pragmatisch wie er nun mal war, sah er über einiges hinweg, was nicht so ganz legal war. Geschickt taktierte er auch, um Wahlen zu gewinnen. So hat er den Grundstein dafür gelegt, dass Deutschland sich so entwickelt hat, wie wir es heute kennen.
    Ein spannender und sehr fesselnder Polit-Krimi.

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