GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 137545992

eBook (ePub) 6.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 13.03.2022

    Sehr gut beschrieben wird hier die Lage der Menschen in Österreich, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Traumatisiert, körperlich und seelisch oft schwer angeschlagen, ihrer Heimat und ihrer Wohnung beraubt, ist es für alle ein harter Überlebenskampf. Viele neue Einwohner hat Wien, vertrieben aus den angrenzenden Gebieten, die nun tschechisch sind. Sie haben es besonders schwer, denn sie kennen dort niemanden, haben oft die ganze Familie verloren oder suchen noch nach ihr.

    Und dann gibt es leider auch noch solche Menschen, die während des Krieges selbst zu den größten Verbrechern gehörten, nun untertauchen und ein gutes Leben haben wollen. Es gelingt ihnen bedauerlicherweise öfter, als man es sich vorstellen kann.

    Im Krieg und danach gibt es keine Gerechtigkeit. Viel zu oft geht es gerade denen, die ihn angezettelt oder aktiv daran teilgenommen haben, besser als anderen unschuldigen Menschen.

    Das Thema ist momentan wieder sehr aktuell, wer hätte das gedacht? Hoffen wir, dass der Krieg in Europa und auch weltweit, bald wieder der Vergangenheit angehört.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Isabel R. (engi), 24.04.2022

    Eigentlich mag man in diesen Tagen gar nicht mehr von Krieg, Vertreibung und Ungerechtigkeit lesen, doch wenn die Geschichte so interessant verpackt ist wie „Das Leben, wie sie es liebten“ von Anni Bürkl (manchen von euch vielleicht auch unter ihrem Pseudonym Katharina Schöndorfer bekannt), dann lässt man sich gerne einladen auf eine Reise in die Vergangenheit. In diesem Roman durfte ich Loretta, die nach dem verlorenen Krieg als verhasste Deutsche aus Reichenberg, dem heutigen Liberec in der Tschechischen Republik, vertrieben wurde und bei ihrer Tante Emmy in Wien unterkommt. Während Loretta wie getrieben ist ihren Mann Marek wiederzufinden, stoßen bald drei weitere Frauen in ihr Leben: Die etwas naive Paula, deren gewalttätiger Mann ihr schwer zu schaffen macht, die starke Ursula, die selbst einen vermissten Mann zu beklagen hat und die undurchschaubare Ingrid, der wohl nicht so ganz über den Weg zu trauen ist. Sie raufen sich zu einer starken Gemeinschaft zusammen, bekämpfen Hunger und Krankheit und hoffen wie so viele andere im Jahr 1946, dass das Leben bald wieder bergauf gehen wird …

    In Annis Buch „Dieser letzte Tanz“ durfte ich zum ersten Mal Wien in der frühen Nachkriegszeit kennenlernen und war damals begeistert. Auch dieser Roman führt mich wieder dorthin zurück und lässt mich die Not spüren, die diese armen Menschen in der von vier Besatzungsmächten besetzten Stadt erleiden mussten. Sehr anschaulich zeichnet die Autorin ein lebendiges Bild, das Kopfkino für mich abspielen ließ und der leichte aber niemals seichte Schreibstil ließ mich schnell eintauchen in die Welt von gestern. Da ich beim Lesen schon wusste, dass ein zweiter Teil in Arbeit ist, war ich gespannt, wie sich das Ende gestalten würde. Lasst mich nur soviel sagen, am Ende gibt Anni nochmal richtig Gas und macht mich neugierig auf Band zwei. Mit ein klein wenig Luft nach oben für genau diesen nächsten Band vergebe ich hier gerne solide vier von fünf Sternen mit einer absoluten Leseempfehlung. Ich freue mich sehr auf mehr von dir, liebe Anni, und danke dir von Herzen für diesen spannenden Querschnitt eines dunklen Teils unserer Geschichte, der nicht nur land- sondern leider auch sehr menschenvernichtend war.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gertie G., 02.08.2021

    Autorin Anni Bürkl, deren Krimis um Teelady Berenike und jene um Wolf Nowak sowie die beiden hist. Romane („Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ und „Die Spionin von Wien“) ich kenne, entführt ihre Leser diesmal in eine ganz andere Welt.

    In zwei Zeitebenen, nämlich 1938 im sudetendeutschen Reichenberg (tschechisch Liberec) und 1946 in Wien, begleiten wir Loretta, die Tochter des Leiters einer Nervenklinik, und Marek Patzak, einen tschechischen Arzt. Nach der Annexion des Sudetenlandes an Hitler-Deutschland erhält auch die Nervenklinik von Lorettas Vater eine regimetreue Verwaltung. Kurz darauf werden Kranke abgeholt und verlegt. Wie wir heute alle wissen, werden die Menschen „als unwertes Leben“ in Hartheim und Hadamar ermordet. Marek gelingt es, einige wenige zu retten. Als dann die sowjetischen Truppen vor Liberec stehen, werden alle Deutsche vertrieben und Loretta verliert Marek aus den Augen.

    „...Essen fühlte sich falsch an. Alles fühlte sich falsch an. Alles war falsch ohne Marek...“

    Loretta gelingt es, sich nach Wien zu ihrer Tante Emmy Kraft durchzuschlagen. Hier im zerstörten und von den vier Siegermächten besetzten Wien erlebt Loretta die schwierige Nachkriegszeit. Es mangelt an allem, an Wohnraum, an Nahrung und Medikamenten. Jeder ist sich selbst der Nächste.

    Loretta ist, vie viele andere auch, schwer traumatisiert. Ihr einziger Lebensinhalt ist, ihren Marek zu finden. Dafür freundet sie sich auch mit einem Offizier der Sowjetarmee an, was der amtlich zugewiesenen Mitbewohnerin Ingrid missfällt, obwohl sie selbst ein Verhältnis mit einem Engländer eingeht.

    Während die Briefträgerin Ursula, die Hausmeisterin Paula und auch Tante Emmy geradlinige Frauen sind, haftet Ingrid etwas Verschlagenes, Nicht-Greifbares an. Manchmal entkommt Ingrid der eine oder andere Halbsatz, aus dem man erkennen kann, welcher Ideologie sie angehört.

    Meine Meinung:

    Anni Bürkl ist ein recht authentisches Bild des Jahres 1946 zu zeichnen. Die zerstörte Stadt spiegelt die zerstörten Menschen wieder. Es sind hauptsächlich Frauen, die hier ums Überleben kämpfen. Die Männer gefallen, verwundet, verschleppt oder in Kriegsgefangenschaft sind in der Minderheit.
    Sehr interessant ist die Schicksalsgemeinschaft der fünf Frauen Loretta, Emmy, Paula, Ursula und Ingrid. Obwohl Ingrid wird wider Willen zur Lebensretterin, als sie gestohlene Medikamente für Paulas kleine Tochter zur Verfügung stellt, bzw. das eine oder andere am Schwarzmarkt gegen Lebensmittel tauscht. Damit verbirgt sie allerdings ihre wahren Absichten.

    Während die Wochen und Monate in Wien detailliert und deutlich beschrieben werden, erhält der Leser über Lorettas Vertreibung aus Liberec/Reichenberg nur spärliche Informationen. Zwar erfahren wir einiges - so quasi als Backflash - über die Zeit vor 1938 und dann bis 1945. Über die Umstände der Flucht kann Loretta noch (?) nichts preisgeben, das verdrängt sie beharrlich. Doch der geneigte Leser kann sich die traumatischen Ereignisse vorstellen.

    Berührend ist, wie Tante Emmy, Witwe nach einem bekannten Arzt, alle Hebel in Bewegung setzt, um der an Fleckfieber erkrankten Tochter Paulas zu helfen. Dazu beruft sie eine Art Benefizveranstaltung ins Leben, bei der die katastrophale medizinische Versorgung thematisiert wird. Eine Frau bringt es auf den Punkt: Die Versorgung sei deswegen so katastrophal, weil die Ärzte fehlen. Entweder gefallen oder ermordet. Ermordet und vertrieben weil sie Juden waren.

    Interessant ist auch die Darstellung der Offizier der Siegermächte. Als „Honorar“ für seine Erkundigungen nach Marek, verlangt der russische Major keine sexuellen Gefälligkeiten, sondern das Loretta den englischen Offizier bespitzelt, mit dem Ingrid ein Verhältnis hat. Auch hier zeigt sich, wie mit zweierlei Maß gemessen wird: Ingrid rümpft über die russischen Soldaten die Nase, hält sie für minderwertig und nützt gleichzeitig den Engländer für ihre Zwecke.

    Der Schreibstil passt gut zum Thema, schnörkellos oft abgehackt. Das Ende macht neugierig ob und wie es mit Loretta weitergeht. Ist Marek wirklich am 31. Mai 1945 von seinen tschechischen Landsleuten als Kollaborateur ermordet worden? Ich kann mir eine Fortsetzung sehr gut vorstellen. Eventuell aus Sicht von Marek?

    Fazit:

    Eine dramatische Geschichte aus dem Wien von 1946, der ich gerne 5 Sterne gebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Melanie S., 24.07.2021

    DAS LEBEN WIE SIE ES LIEBTEN von Anni Bürkl ist im Frühjahr 2021 erschienen. Die Autorin nimmt uns mit ins Jahr 1946 nach Wien.

    In der Nachkriegszeit hat wirklich jeder zu kämpfen. Es fehlt an allem. Nahrung, Seife, Medizin. So viele alltägliche Dinge gibt es nicht.

    So auch unsere Hauptprotagonistin Loretta. Sie wurde aus ihrer Heimat Reichenberg beim Einzug der Russen vertrieben und auch von ihrem Mann Marek getrennt. Sie kommt bei ihrer Tante Emmy in Wien unter. Wir erleben nicht nur das Schicksal von Loretta und Emmy, sondern auch von der Nachbarin Paula mit ihrer Tochter Irene, der Briefträgerin Ursula und Ingrid, die ebenfalls bei Emmy einquartiert wird.

    Die Hoffnung, ihren Mann Marek wieder zu finden oder etwas von ihm zu hören, lässt Loretta nicht zugrunde gehen.

    Es folgen immer mal wieder Rückblicke auf eine noch schöne Zeit in Reichenberg. In der Loretta und Marek in der Nervenheilanstalt von Lorettas Vater gearbeitet haben.

    Sämtliche Protagonisten sind sehr gut beschrieben. Man kann sich gut in sie hineinversetzen.

    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt, da ich wissen wollte wie es mit Loretta weiter geht und ob sie ihren geliebten Marek noch findet.

    Aber lest das Buch einfach selbst. Ich vergebe natürlich ganz klar eine 5 STERNE Leseempfehlung !

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Shilo, 15.07.2021

    Eine Geschichte, die zutiefst berührt
    Die Geschichte von Loretta ist von Anfang an sehr bewegend. Es ist das Jahr 1946. Loretta hat es in den Wirren des Krieges nach Wien zu ihrer Tante verschlagen. Sie ist auf der Suche nach ihrem Mann Marek, von dem sie beim Einzug der Russen getrennt wurde. Mit Rückblenden auf die vergangenen Kriegsjahre werden die Ereignisse hauptsächlich aus Lorettas Perspektive geschildert. Erschütternd sind die Beschreibungen der Hungersnot und dem Mangel an allen alltäglichen Dingen, die doch so wichtig sind. Die Sehnsucht und die Hoffnung, ihren Mann wiederzufinden, erhalten den Lebenswillen der Protagonistin.
    Die Charaktere der Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und geschildert. Die Spannung steigt mit Fortschreiten des Romans und steigert sich zum Ende rapide.
    Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und fiebere jetzt schon der Fortsetzung entgegen.
    Mein Fazit:
    Ein Buch mit Tiefgang, das zum Nachdenken anregt. 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Christina S., 28.02.2022

    Die Autorin Anni Bürkkl nimmt uns in ihrem Roman , Das Leben was wir liebten mit in die Zeit des 2 Weltkrieges.

    Das Buch hat 2 Zeitschienen vor und dann während bis nach dem Krieg. Und zusätzlich stehen neben der Hauptprotagonistin Loretta auch Paula und Ingrid im Mittelpunkt der einzelnen Kapitel , diese 3 Frauen sind mitdinander verwobenen.

    Der Schreibstil gefällt mir gut , da ich beim lesen leicht in die Geschichte eintauchen konnte. Gefühlvoll und spannend wird der Leserschaft die Geschichte von Loretta und ihren Erlebnissen vor und während des Krieges näher gebracht. Sie wurde aus ihrer Heimat vertrieben und kam bei ihrer Tante in Wien unter. Sie ist mutig , aber auch vorsichtig und etwas entrückt der Realität des Alltag. Die meiste Zeit hofft sie auf ein Wiedersehen mit ihrem Mann.

    Eine spannende, interesante und ans Herz gehende Geschichte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein