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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 25.10.2017

    Als Buch bewertet

    Gut, besser, Nesser

    Die Van-Veeteren-Reihe von Håkan Nesser habe ich geliebt. Stand-alones wie „Strafe“ hatten mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
    Eine Kleinstadt in Nordschweden, 1995. Lehrer Eugen Kallmann kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben. Die Polizei stuft seinen Tod als Unfall ein. Da findet sein Nachfolger an der Bergtunaschule, Leon Berger, Kallmanns Tagebücher. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Wer war Kallmann wirklich?
    In seinen Aufzeichnungen behauptet Kallmann, seine Mutter getötet zu haben, weil sie einen Liebhaber hatte. Seitdem könne er in den Augen anderer Menschen erkennen, ob sie gemordet haben. Tatsächlich scheint er kurz vor seinem Tod einem alten, nie gesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein. Wurde Kallmann deshalb ermordet?
    Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie? Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint. Leon begibt sich auf die Suche…
    Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Aus Sicht von Leon und zwei Lehrerkollegen, Ludmilla und Igor. Aber auch aus Sicht der 15-jährigen Schülerin Andrea. Irgendwie scheint sie der Schlüssel zu dem unbekannten Verbrechen von damals zu sein.
    Håkan Nesser, der früher selbst als Lehrer tätig war, gibt gute Einblicke in den Lehreralltag. Auch mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht. Es geht um Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis. Die Auflösung ist erschütternd, aber absolut stimmig.
    Gut geschrieben, ohne Frage. Ähnlich wie „Strafe“ ist „Der Fall Kallmann“ ein spannender, brillant erzählter Roman, mehr Belletristik als Krimi.

    Fazit: Ein anspruchsvolles, sehr besonderes Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 24.12.2017

    Als Buch bewertet

    Der Fall Kallmann...

    Es hört sich am Anfang nach einen Krimi an...

    Leon Berger tritt im Jahre 1995 in der Kleinstadt K. die Nachfolge des unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommenen Lehrers Eugen Kallmann an. Für Leon ist es ein kompletter Neuanfang nachdem er Frau und Tochter bei einem Schiffsunglück verloren hat. Vermittelt wird er durch seine ehemalige Studienkollegin Ludmilla, die aktuell an dieser Schule unterrichtet. Er entdeckt beim Aufräumen des Schreibtischs die Tagebücher seines Vorgängers, wodurch er und zwei weitere Kollegen zu Nachforschungen auf eigenen Faust ermuntert werden. Im weiteren Verlauf geschieht noch ein Mord an einem Schüler, der bei den örtlichen Neonazis wohl eine recht bedeutende Rolle gespielt hat. Auch Drohbriefe mit rassistischem Inhalt tauchen an der Schule auf. Besteht hier ein Zusammenhang?

    Was nach einem soliden Krimi klingt ist aber keiner. Die „Krimihandlung“ dient nur als Rahmen für das Bild, das Hakan Nesser von der Gesellschaft zeichnet, kombiniert mit seinen gewohnt philosophischen Betrachtungen über Menschen, deren Verhalten und Einstellungen zum Leben. Dadurch dass er die Geschichte aus immer wechselnden Perspektiven in der Ich-Form erzählt, kommt am Anfang etwas Verwirrung auf, bis man die ganzen Personen eingeordnet hat. Aber es ist dadurch auch der Blick aus der Sicht von mehreren Generationen, was dem ganzen einen zusätzlichen Reiz verleiht.

    Die Auflösung geschieht erst nach Jahren und ist meiner Meinung nach sehr schlüssig und rundet das Gesamtbild ab.

    Alles in allem ein Buch mit dem an sich Zeit lassen sollte um sich drauf einzulassen, weit weg vom manchen Krimis bei den Aktion die mangelnde Handlung übertüncht.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renée J., 25.11.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Buch wie ein Gedächtnisprotokoll, scharfsinnig und spannend persönlich.

    Kallmann hat keine Freunde. Kallmann ist für die anderen schwer zu erfassen. Sie wollen eine Statue für Kallmann erbauen. Kallmann war etwas auf der Spur.

    Ich bin ein großer Fan von Håkan Nesser und seiner Art zu schreiben und wurde hier nicht enttäuscht.
    Es geht im gesamten Buch um den Mythos Kallmann, den es zu ergründen gilt - was ich als spannende Idee empfand. Ähnlich eines Puzzlebildes, das der Leser mit jedem Kapitel und Detail mehr zu vervollständigen sucht.

    Der Leser erlebt im Buch abwechselnde personale Perspektiven, die ich als gut ausgearbeitete eigenständige Persönlichkeiten erlebte. Jede einzelne mit verschiedenen Motiven und besonders interessanten Blickpunkten ausgestattet, sodass man auch von Schlüsselpersonen sprechen könnte.

    Der Schreibstil mutete wissenschaftlich, analytisch, ja nahezu in akribischen Schilderungen an, ganz Nessers Stil bisher kennengelernten Schriften entsprechend.

    Was den Spannungsbogen des Krimis angeht hat mir dessen Aufbau gefallen. Nur das Ende war mir an einigen Stellen zu langatmig, darauf folgte jedoch eine ausgesprochen unerwartete Wendung, die diese Langatmigkeit in meinen Augen wieder wettmachen konnte.

    Eines der zentralen Themen im Buch bildete, passend zur derzeitigen Problematik, der Umgang mit Nationalsozialistischem Gedankengut und damit aufkommende Konflikte. Eine gewisse Moralvorstellung war zwischen den Zeilen zu lesen, allerdings nichts weltbewegend Neues.

    Mein Highlight bilden die Tagebucheinträge Kallmanns und andere Rückblicke, die die Handlung unterbrechen und den Blickwinkel auf andere Puzzleteile lenken. Damit verbunden ist auch das Leser tief eintaucht in die verschiedenen zwischenmenschlichen Beziehungen der Geschichte. Ich mochte diese psychologisch angehauchte Betrachtungsweise sehr.

    Insgesamt ein gelungener Krimi, der auf vielen Seiten (fast 600) nicht nur ein Schicksal in seinen Einzelheiten beleuchtet, sondern einen ganzen Strudel von Ereignissen, neuen wie vergangen, mit sich ans Licht zieht.
    Ich könnte mir vorstellen das dem ein oder anderen das Theoretische der vielen verschiedenen Gedanken im Buch nicht gefällt, aber mir hat diese Analytik zugesagt.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bluesky_13, 30.10.2017

    Als Buch bewertet

    Wer war Kallmann wirklich?

    MEINE MEINUNG
    Diese Werk ist sehr außergewöhnlich und so geht es auch schon los. Immer zu Beginn eines Kapitels lesen wir einen Namen und aus dessen Sicht wird dann die Geschichte erzählt.
    Das ist dem Autor hier außergewöhnlich gut gelungen, denn es gibt keinerlei Doppelungen bei den Erzählungen. Jede Erzählung ist für sich und greift nicht auf die andere zurück.

    Das Thema um das es hier geht ist sehr vielfältig und wunderbar ausgeschmückt. Wir lesen hier nicht nur von Kallmann, der auf mysteriöse Weise gestorben ist, sondern auch von anderen Familienschicksalen – und geschichten.
    Der Autor hat eine sehr eigene Art sich auszudrücken und so wirken hier Spannung, Emotion und eine kleine Prise Witz, sehr harmonisch miteinander.

    Durch diese Art, wie der Autor uns die Geschichte erzählt lernen wir jede einzelne Person sehr genau kennen. lebt mir diesen Personen und man fühlt mit ihnen. Auch die Spannung steigt dadurch immer mehr und die Emotionen steigern sich ebenfalls.

    Leon findet noch die Sachen von Kallmann im Schreibtisch und um seinen Sachen Platz zu machen, räumt er die Sachen weg.
    Er findet auch Hefte mit seltsamen Einträgen, die Leon stutzig machen. Was hat er hier nur gefunden?

    Jeder in K. interessiert sich plötzlich dafür, was mit Kallmann passiert ist. Leon teilt sein Wissen mit der Kollegin Ludmilla.
    Andrea, eine Schülerin und auch Charlie wollen mehr über Kallmann wissen. Andrea stößt auf eine ganz andere Wahrheit.

    Was ich etwas schade finde ist, manchmal erscheint es mir etwas zu ausführlich und das macht das ganze dann etwas langatmig. Man hat plötzlich das Gefühl als würde man in der Geschichte hängen.
    Das ist sehr schade, das es mit einem Mal so umschlägt und kostet hier leider einen Stern so das ich hier nur noch 4 Sterne vergeben kann.

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  • 4 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika T., 04.11.2017

    Als Buch bewertet

    Ein düsteres Cover - und doch dringt etwas Sonne durch die Wolken - genau so verhält es sich meiner Meinung nach mit dieser Geschichte!
    Leon, von Beruf Lehrer, erleidet den Verlust seines Lebens und sucht nach einem Neuanfang. Auf anraten einer alten Freundin übersiedelt er in eine schwedische Kleinstadt und übernimmt einen Posten an der Bergtuna-Schule. Zunächst völlig traurig und allein, findet er jedoch schnell Kontakt und wird von den Schülern anerkannt. Im Laufe seines ersten Jahres an der Schule passieren Dinge, von denen keiner ahnen konnte - ausgelöst durch den Fund einiger Jahrbücher seines Vorgängers, der auf mysteriöse Weise ums Leben kam.
    Hakan Nessers Stil fesselt. Hier kommen gleich mehrere Protagonisten zu Wort, mit unterschiedlichsten Hintergründen, aber einem gemeinsamen Ziel. Die Erzählstränge laufen langsam aufeinander zu, verknüpfen sich teilweise, neue Personen klinken sich ein, und trotz einiger Fortschritte und Erkenntnisse hatte ich stets das Gefühl, im Ungewissen zu bleiben. Die Geschichte ist tiefgründig, stark psycho-lastig, undurchschaubar und düster. Sie nimmt gefangen und bleibt lange im Gedächtnis. Die halbherzige Auflösung stellt mich nicht ganz zufrieden, ich hätte mir eine Aufklärung mit Pauken und Trompeten gewünscht. Aber so ist Hakan Nesser: unergründlich, düster, ein bisschen schaurig und manchmal winkt ein Lichtblick! Sehr empfehlenswert!

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 03.11.2017

    Als Buch bewertet

    Lehrer Leon Berger hält nichts mehr in Stockholm. Seine Frau Helena und seine 15jährige Tochter Judith sind auf einer Reise nach Ostafrika verunglückt.
    So nimmt Berger das Jobangebot einer ehemaligen Studienkollegin ,die an einer Schule als Beratungslehrerin arbeitet, gerne an. An der Bergtunaschule wurde nämlich nach dem Tod eines Lehrers eine Stelle frei. Als Berger den Schreibtisch des verstorbenen Eugen Kallmann aufräumt, findet er Tagebucheinträge, die ihn stutzig machen. War der Tod des allseits beliebten Lehrers Mord oder ein Unfall?

    Ich muss gestehen, dass ich etwas enttäuscht bin von diesem Buch. Der Klappentext gaukelt eine spannendere Geschichte vor, als ich bekommen habe.
    In wechselnden Perspektiven werden einzelne Erzählstränge nebeneinander geführt. Da ist erst mal der Strang um Berger.Dann zeigt ein Strang die Sicht der Schülerin Andrea , einer die der Beratungslehrerin und noch mal ein anderer,der eines ebenfalls an der Bergtunaschule arbeitenden Lehrers. Gerade Letzterer war über weite Teile nichtssagend und eher ein Seitenfüller als besonders wichtig für die Geschichte. Überhaupt hatte ich manchmal, und dies vor allem zu Beginn des Buches, das Gefühl, es gibt relativ wenige Berührungspunkte und jeder erzählt stur seine Geschichte. Was zum Beispiel die ausufernd erzählte, familiäre Situation der Schülerin Andrea in dieser Story soll, weiss ich auch nach dem Ende des Buches nicht. So wird ein ganzes Kapitel dem vergangenen Liebesleben von Andreas Mutter gewidmet. Spannung kommt da gar nicht erst auf, denn das Ganze ist ziemlich langatmig. Ich hatte das Gefühl bei den vielen Perspektivwechseln immer wieder in meinem Lesefluss unterbrochen worden zu sein. Ein Krimi, wie der Verlag es ankündigt, ist "Der Fall Kallmann" definitiv nicht ! Vielleicht wurde dieses Buch deswegen auf dem Cover mit "Roman" gekennzeichnet?
    Den Schreibstil habe ich als ausschweifend empfunden. Und mit ausschweifend meine ich, richtig ausufernd! Ich verstehe nicht, warum man in einem Buch eine Person, die nicht mal eine Nebenfigur ist , haarklein und sehr detailliert beschreiben muss.(Seite 215 Karsten Fröijd, der Onkel von Andreas Mutter).Der Autor hat es meiner Meinung nach damit definitiv übertrieben. Ich empfand es als eine grosse Herausforderung in all der Flut an Informationen Relevantes von Unwichtigem zu trennen. Zudem ist der Schreibstil sehr trocken und emotionslos. Vielleicht ist die rar eingesetzte Rede auf den ersten 200 Seiten der Grund dafür, dass ich das Gefühl hatte in einem Geschichtsbuch zu lesen? Ein Plus sind hingegen die klar strukturierten Erzählstränge,die zwar öfters wechseln, doch wenigstens klar deklariert sind. Als positiv empfand ich die Charakterisierung der Figuren. Mich hat jede in ihrer Rolle überzeugt.
    Hakan Nesser kann es besser !

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 03.11.2017

    Als Buch bewertet

    Leon Berger verlässt Stockholm um als Lehrer in einer schwedischen Kleinstadt zu unterrichten. Seine Frau Helena kam bei einem Schiffsunglück ums Leben und seine Tochter Judith wird nach sieben Monaten immer noch vermisst. Es wird jedoch vermutet, dass sie ertrunken ist.
    Leon wird als Nachfolger für den verstorbenen Schwedisch-Lehrer Eugen Kallmann eingestellt und entdeckt dessen mysteriöse Tagebücher. Zusammen mit der Kollegin Ludmilla stellt er Nachforschungen an. Wurde Kallmann etwa ermordet? Hat er zu viel gewusst? In seiner Freizeit war er Kriminologe und an ungeklärten Todesfällen interessiert. Stimmen die Einträge in den Tagebüchern überhaupt oder sind sie gar nicht wahr?

    „Der Fall Kallmann“ ist Hakan Nessers neuester Roman. Hier geht es um mysteriöse Todesfälle in einer Kleinstadt in Schweden.
    Der Einstieg in die Handlung fiel mir anfangs nicht so leicht. Die Erzählperspektive wechselt ständig zwischen den Protagonisten hin und her. Die Charaktere sind ganz gut beschrieben. Leon Berger fand ich anfangs sehr interessant, jedoch haben mir die Kollegin Ludmilla, die ich ganz witzig fand und die Schülerin Andrea später besser gefallen, ich fand beide schließlich auch interessanter als die anderen Protagonisten. Ludmilla hat mit ihren Bemerkungen das Ganze etwas aufgeheitert.
    Diese ganze Stadt, genannt K., ist voller Geheimnisse, alles sehr mysteriös und ziemlich undurchschaubar. Wurde Kallmann ermordet? Angeblich war es ein Unglücksfall. In seinen Tagebüchern behauptet er, er könne in den Augen anderer Menschen erkennen, ob sie gemordet haben. Und er war einem Verbrechen auf der Spur. Vielleicht hatte er etwas herausgefunden? Leon und Ludmilla lesen die Tagebücher und ermitteln im Fall Kallmann. Zwei Schülerinnen stellen eigene Nachforschungen an und auch der Schüler Charlie fängt an Fragen zu stellen. In dieser Stadt scheinen mehrere Leute Geheimnisse zu haben, es geht nicht nur um Eugen Kallmann.
    Die Handlung war anfangs ganz interessant, jedoch fand ich die Erzählung teilweise irgendwie ziemlich zäh und mir fehlte ganz einfach etwas mehr Spannung. Durch die wechselnde Erzählperspektive erfährt man einiges über die Gefühle und Grübeleien der jeweiligen Protagonisten, eben was sie so bewegt. Die Handlung zieht sich jedoch bis zum Schluss hin und die Ermittlungen kommen nicht voran.
    Alles ganz mysteriös und voller Geheimnisse, undurchschaubar, doch eine wirkliche Spannung kommt nicht auf. Hakan Nessers Schreibstil konnte mich hier leider nicht so überzeugen. Mir war das alles zu langatmig erzählt. Ich hatte einen spannenden Kriminalroman erwartet. Der Roman war insgesamt ganz okay, mir fehlte jedoch ganz einfach die Spannung. Die Auflösung war dann jedoch ganz interessant.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 03.12.2017

    Als Buch bewertet

    Die langen Schatten der Vergangenheit
    Hakan Nessers neuer Roman “Der Fall Kallmann“ spielt in der schwedischen Kleinstadt K. Der beliebte, aber ausgesprochen exzentrische Schwedischlehrer Eugen Kallmann starb unter nie ganz geklärten Umständen in einem leer stehenden Haus, wo er sich nachts mit jemand treffen wollte und von dem Schüler Charlie gefunden wurde. Sein Nachfolger an der Bergtunaschule wird Leon Berger, der nach einem schweren Schicksalsschlag hier einen neuen Anfang machen will. In seinem Pult findet er unter zahlreichen Papieren auch vier Tagebücher seines Vorgängers mit erstaunlichem Inhalt, eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion. Kallmann behauptet, einen Mörder an seinen Augen erkennen zu können, bezichtigt sich selbst des Mordes an seiner Mutter im Alter von 11 Jahren und war offensichtlich einem nie entdeckten Verbrechen auf der Spur. Da die Polizei die Akte geschlossen hat, beginnt Berger mit privaten Ermittlungen, zunächst allein, später im Team mit der Beratungslehrerin Ludmilla und dem älteren Kollegen Igor. In ihren Gesprächen stellen die Kollegen fest, dass niemand Eugen Kallmann wirklich gekannt hat und niemand etwas Genaues über ihn weiß. Er ist erst spät nach K. zurückgekommen, hatte keine Freunde und hat sich niemandem geöffnet. Auch unter den Schülern gibt es eine Dreiergruppe bestehend aus der 15jährigen Andrea Wester, ihrer Freundin Emma und dem hochbegabten Sonderling Charlie, die sich wie so viele an der Schule immer wieder die Frage stellt, wer Kallmann wirklich war und welche Umstände zu seinem Tod geführt haben.
    Erzählt wird in der ich-Form aus ständig wechselnder Perspektive. Die Beteiligten tragen Mosaiksteinchen zusammen, die allmählich ein Bild ergeben. Jedoch kennt nur der Leser am Ende die ganze Wahrheit, nicht aber alle Beteiligten. Sie können die Zusammenhänge teilweise nur ahnen. Nessers Buch ist kein Krimi, sondern ein Roman mit Krimielementen. Er hat eine epische Breite, die dem Aufbau von Spannung zumindest in den ersten beiden Dritteln nicht förderlich ist. Die Auflösung eines unbekannten Mordfalls ist keineswegs das einzige Thema. Genauso wichtig ist die Beschreibung des sich ständig verschlechternden Klimas an der Schule, denn Neonazis treiben ihr Unwesen, und es kommt zu rassistischen und antisemitischen Übergriffen, sogar zu einem Mord an einem jungen Neonazi. Der Leser braucht Geduld und Durchhaltevermögen, wird aber durch sorgfältige Charakterisierung der Hauptfiguren und ein genaues Porträt des schwedischen Schulsystems und des Kleinstadtmilieus entschädigt. Ein atmosphärisch dichter Roman, der sich nicht einfach konsumieren lässt.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yesterday, 13.01.2018

    Als Buch bewertet

    Ohne viel Action oder dem Leser überbordende Gefühle aufzudrängen, schafft Nesser es in diesem Roman, vielschichtige Psychogramme komplett fiktiver und unterschiedlicher Menschen zu erstellen. Er lässt Schüler und Lehrer einer Gesamtschule eines kleinen Ortes in Schweden abwechselnd zu Wort kommen. Es sind sehr persönliche, intensive Abschnitte, die sich an Tagebucheinträge anlehnen.

    An der Schule gehen seltsame Dinge vor, die Stimmung scheint alle paar Wochen zu drehen und das zu einer Zeit, als die Belegschaft noch nicht verdaut hat, dass am Ende des vergangenen Schuljahres ein Lehrer zu Tode kam. Und auch wenn alle Beteiligten aktuell mit Rassismus und tiefgreifender Unruhe unter den Schülern zu kämpfen haben, gibt es noch einige Personen, die nicht glauben, dass die Polizei wirklich alles tat, um den Fall des toten Lehrers, Herrn Kallmann, aufzuklären. Sowohl Schüler als auch ehemalige Kollegen beginnen auf eigene Faust zu ermitteln.

    In die Krimihandlung wunderbar eingeflochten sind alle anderen alltäglichen Begebenheiten und Probleme der Protagonisten. Die Beschreibungen, die Sprache wandelt immer zwischen klar und leicht verständlich sowie vielen Metaphern und anspruchsvollen Passagen. Jeder Charakter hat einen unverwechselbaren Erzählstil und im Verlauf des Buches scheint man die Hauptpersonen immer besser kennenzulernen, sodass man sich als Leser erst wieder bewusst machen muss, dass sie nicht existieren. Schicksale und freudige wie traurige Momente gehen unter die Haut. Auch wenn es der Schreibstil manchmal etwas schwieriger macht, sich ganz in die Geschichte fallenzulassen, kann man sich durchaus mit den Charakteren identifizieren. Manche ihrer Beweggründe versteht man sofort, anderes erst später und manches wird nicht aufgelöst und bleibt der Phantasie des Lesers überlassen.

    Überhaupt fühlt man sich eher wie eine zusätzliche Person der Geschichte und ist hautnah dabei, kann somit versuchen, Zusammenhänge selbst zu erkennen, die die einzelnen Protagonisten nicht sehen, weil sie nicht alle Sichtweisen kennen wie der Leser.

    Mit dem einen oder anderen losen Faden am Ende kann ich gut leben, zwischendrin gab es im 570 Seiten starken Roman die eine oder andere Länge. Dies ist aber sowohl den Eigenheiten der Charaktere als auch deren Erzählschwerpunkten geschuldet. Leider gibt es keine Anmerkungen des Autors, worauf ich gehofft hatte. Somit erklärt sich für mich nicht, warum zwar Städte wie Uppsala oder Stockholm erwähnt werden, die Orte an denen sich die Handlung konzentriert, aber lediglich mit einem Buchstaben bezeichnet werden. Das wirkt zuerst so, als wäre die Geschichte doch auf einem wahren Kern aufgebaut. Fiktive Ortsnamen könnten doch einfach geschrieben werden. Dennoch glaube ich, nach der gesamten Lektüre, nicht, dass etwas daraus wirklich passiert ist. Auch wenn der klassische Hinweis (“Sämtliche Personen… sind erfunden und Ähnlichkeiten...zufällig”) hier ebenso fehlt wie ein Dank oder Anmerkungen Nessers.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 19.12.2017

    Als Buch bewertet

    In einer schwedischen Kleinstadt: Eugen Kallmann war ein beliebter Lehrer, als er stirbt, wirft sein Tod einige Fragen auf. Die Polizei macht es als Unfall fest. Als Leon Berger Kallmanns Nachfolge im Schwedischunterricht antritt, findet er dessen Tagebücher. Er liest sie und kann sich daraus keinen Reim machen, denn Kallmann spricht in Rätseln. Er behauptet sogar, einem ungesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein. War das eventuell ein Motiv für seinen eigenen Todesfall? Leon Bergers Interesse ist geweckt und mit zwei Kollegen versucht er das Rätsel zu lösen.


    Der Aufhänger dieses Romans ist die Person Eugen Kallmann, einem eigenbrötlerischen Lehrer, der sich für Kriminalfälle interessiert und behauptet, er könne es einem Menschen ansehen, ob er einen Mord begangen hat. Sein Nachfolger Leon Berger versucht, sich aus Kallmanns Tagebüchern und Befragungen ein genaues Bild von Tod seines Vorgängers zu machen.



    In diesem Roman erfährt der Leser aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven die gesamte Geschichte, es sind der Lehrer Leon, Ludmilla, Igor und Schülerin Andrea. Die Kapitel erscheinen wie Tagebuchseiten der Personen, sie sind zeitlich strukturiert und daher kann man sie auch gut zuordnen. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Figuren und erfährt von ihren inneren Konflikten und kann dadurch die verschieden angelegten Charaktere gut einschätzen.

    Wie allerdings der Fall Kallmann mit den Personen zusammenhängt, kristallisiert sich erst allmählich wie bei einem Puzzle heraus.

    Håkan Nessers Schreibstil ist flüssig zu lesen, erscheint in einem ruhigen Tonfall und leicht melancholisch. Dabei gelingt es ihm, die Charaktere lebendig und unverwechselbar mit verschiedenen Stimmen reden zu lassen und das macht den eigentlichen Reiz des Romans aus. Der Krimifall tritt nicht in den Vordergrund, es geht mehr um die Figuren, ihnen wird viel Raum gegeben und dadurch bleibt die Ermittlungsarbeit und Spannung mehr oder weniger auf der Strecke. Es ist dennoch interessant, wie sich die Fäden bis zum Ende zusammenfügen und eine schlüssige Lösung präsentiert wird. Man benötigt dafür allerdings einen langen Leseatem.



    Wie es bei skandinavischen Autoren häufig der Fall ist, hat auch Nesser als Grundlage seines Romans den Blick auf die gesellschaftspolitische Ebene gelenkt. Damit ergibt sich auch die Erklärung, warum wir hier von einem Roman ausgehen müssen, auch wenn ein Mordfall zur Aufklärung kommen soll.



    Diesen Roman empfehle ich den Fans des Autors, aber auch literarisch interessierten Lesern, die einen zwar ruhig, aber brillant erzählten Roman zu schätzen wissen.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 29.10.2017

    Als Buch bewertet

    Hakan Nessers neuester Roman ist ungewöhnlich. Spannend, ergreifend, fesselnd.
    Das Cover ist schön gestaltet, eine Flußlandschaft mit sich im Wasser spiegelnden Bäumen, dahinter Nebel, von der Sonne beschienen und fast aufgelöst.
    Die Schreibweise Nessers läßt den Leser bis ganz zum Schluß im Ungewissen.
    Etwas schwierig vielleicht zu Beginn, bis man sich daran gewöhnt hat, daß verschiedene Romanfiguren jeweils in der Ich-Form berichten. Nach und nach werden die Berichte ineinander verwoben und ergeben die Geschichte. Man lernt die Personen besser kennen, je weiter man sich in den Roman vertieft, aber es gelingt nie ganz, einen Täter bzw. Mörder klar zu erkennen, obwohl so viele Hinweise gegeben werden.
    Trotzdem ist die Abfolge der Berichte schlüssig.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christof R., 22.10.2017

    Als Buch bewertet

    Vielschichtige Unterhaltung mit starken Charakteren

    "Der Fall Kallmann" von Håkan Nesser erweckt in Tagebuchform ganz besondere Charaktere zum Leben. Sie sind besonders tiefgründig und menschlich beschrieben. Die gefundenen Tagebücher des Eugen Kallmann lassen Zweifel entstehen, ob er wirklich einem Unglück zum Opfer fiel.
    Der Lehrer Leon Berger und seine Mitstreiter versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Die schwedische Kleinstadt K. ist dabei ebenso sympathisch beschrieben, wie die Handlung. Sie lebt zweifellos von den Eindrücken und Gedanken der Charaktere.
    Ich empfand diesen Roman sehr vielschichtig und tiefgehend. Als Leser kann man sich von dieser rätselhaften Geschichte hervorragend mitreißen lassen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 03.01.2018

    Als Buch bewertet

    Vielschichtiger Roman

    Der Lehrer Leon Berger tritt nach dem Tod seiner Frau und seiner 15jährigen Tochter eine neue Stelle an. Sein Vorgänger, Eugen Kallmann, war unter seltsamen Umständen durch einen Sturz zu Tode gekommen, dieses Ereignis scheint nach wie vor sehr geheimnisvoll zu sein. Berger macht sich zusammen mit zwei Kollegen daran, die Hintergründe dazu aufzudecken. Dabei stellt sich sehr schnell die Frage: Wer war Kallmann überhaupt? Es scheint ihn vor seinem Aufenthalt in K. gar nicht gegeben zu haben. So viele ungeklärte Vorfälle in dem verschlafenen Ort, wie hängen sie zusammen?

    Mit seinen 570 Seiten ist das Buch zu einem ziemlichen Schmöker geraten, und durch die Fülle an Personen fiel es mir anfangs überhaupt nicht leicht, mich hier zurechtzufinden. Die Kapitel sind mit einem Namen überschrieben und geben die Sichtweise der jeweiligen Figur wieder, so dass der Leser nach und nach in die sehr geheimnisvollen Umstände um den Lehrer Kallmann und dessen Tod hingeführt wird. Rückblicke ergänzen (und verschleiern zunächst) die Geschehnisse nach Kallmanns Tod. Manches davon erschien mir allerdings recht langatmig, da hätte sich manches etwas kürzen lassen. Manche Verquickung konnte ich gut erahnen, und manche Auflösung (denn es gibt mehrere) wurde sogar nur en passant aufgedeckt, dabei hatte der Leser leider keine Chance zum Mitraten. Das Buch ist kein reiner Kriminalroman, sondern eher ein vielschichtiger Roman um einen Kriminalfall mit mehreren Handlungssträngen, der auch mit Gesellschaftskritik nicht spart.

    Wenn da nicht so ein paar Kleinigkeiten wären, wäre das Buch sofort zu einem meiner Favoriten aufgestiegen…Von mir eine Leseempfehlung (mit kleinen Abstrichen) und vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 29.01.2018

    Als Buch bewertet

    „Der Fall Kallmann“ war für mich ein gutes und interessantes Buch. Zum einen hat er sich zwar sehr lange hingezogen, aber trotzdem war es spannend durch die vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Deswegen gebe ich vier Sterne.
    Es geht um Leon Berger, der vor kurzem seine Frau und seine Tochter verloren hat. Um Abstand zu gewinnen, zieht er in eine kleine schwedische Stadt, um dort als Lehrer zu arbeiten. Er tritt die Stelle des im Sommer verstorbenen Eugen Kallmann an. Ohne es zu ahnen gerät er schon bald tief in die Aufklärungen um diesen Todesfall. Hinzu kommen viele andere Charaktere, die Puzzleteile zum Fall dazu liefern aber ihre eigene Geschichte erzählen, die ebenfalls gehört werden soll.
    Der Schwedenkrimi lässt sich gut lesen und Nesser hat eine angenehme Schreibart. Trotzdem hat sich mir die Geschichte an manchen Stellen zu lange hingezogen. Da hätten es einige Szenen auch verkürzt getan und es wäre trotzdem noch spannend und abwechslungsreich geblieben.
    Die Charaktere sind sehr vielschichtig, sodass es nicht langweilig wird die verschiedenen Geschichten zu lesen. Am besten hat mir Leon Berger gefallen, weil er obwohl er neu ist sich von dem ganzen Fall so einnehmen lässt. Aber auch die anderen Charaktere locken mit interessanten Ansichten und Hintergrundgeschichten, die sich sehr voneinander unterscheiden.
    Am besten gefallen haben mir die vielen Ebenen, die sich nach und nach entwickeln, sodass es bis zum Schluss spannend bleibt. Ein Krimi in dieser Art ist mir so noch nicht untergekommen, was auch für einen innovativen Ansatz des Autors spricht. Die Entwicklung mit den verschiedenen Ebenen war sicher eine Heidenarbeit.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitleser, 13.11.2017

    Als Buch bewertet

    Anders als gewohnt...

    Ein neuer Nesser? Ein Fall...? Polizei? Alte ungelöste Kriminalfälle? Das verheißt normalerweise Spannung pur; doch dem war leider nicht so.

    Als absoluter Nesser-Fan fällt es mir schwer zu sagen, dass ich mich mit diesem Werk nicht so recht anfreunden konnte. Während ich die anderen Werke des Autors förmlich verschlungen habe, habe ich hier zeitweise überlegt, ob ich das Buch zu Ende lesen soll.

    Was war so schwierig?
    Die Geschichte um den Tod des Lehrers Kallmann wird abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen Personen geschildert. Durch den stetigen Wechsel und die Unpersönlichkeit der Charaktere konnte ich jedoch den roten Faden und die Konzentration nicht so recht aufrecht erhalten. Zudem waren mir auch die Einblicke in den Mikrokosmos Schule etwas zu tiefgehend.

    Nichtsdestotrotz spielt Nesser auch in diesem Werk mit Worten, passenden Weisheiten und Gedichten. Er hat einen wunderbaren Sprach- und Schreibstil!

    Das Problem war einfach, dass ich mir - auch auf Grund seiner vorangegangenen Werke - mehr Spannung und Kurzatmigkeit gewünscht hätte. An manchen Stellen habe ich mich gefragt, ob ein kürzeres Werk dem nicht entgegengekommen wäre.

    Fazit: Kein superspannender Kriminalroman, aber ein gutes literarisches Werk für lange Winterabende.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 03.12.2017

    Als Buch bewertet

    Spannender Krimi

    Der Lehrer, Eugen Kallmann, ist angeblich eines natürlichen Todes gestorben. Aber seinem Nachfolger, Leon Berger, kommen Zweifel daran, nachdem er die Tagebücher von Eugen gefunden hat, die sich als Mischung aus Dichtung und Wahrheit entpuppen. Die Einträge in den Tagebüchern lassen Leon zweifeln, denn Eugen behauptet darin unter anderem, dass er die Gabe besitzt, in den Augen anderer Menschen zu erkennen, ob sie gemordet haben. Leons Ermittlungen erschüttern am Ende eine ganze Kleinstadt.

    Der Schreibstil, ist wie von Håkan Nesser gewohnt, flüssig, locker und spannend von Beginn an. Dieser Spannungsbogen hält sich auch bis zum Schluss, so dass es beim Lesen nicht langweilig wird. Die handelnden Personen und die Handlungsorte konnte ich mir, dank der detaillierten Beschreibung, sehr gut vorstellen und hatte beim Lesen ein klares Bild vor Augen.
    Für mich ein gelungener Krimi, der mich gut unterhalten hat.

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  • 3 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 26.10.2017

    Als Buch bewertet

    „Der Fall Kallmann“ ist das neueste Werk des schwedischen Autors Håkan Nesser. Der Tod eines Lehrers hinterlässt Fragen.

    Gesamtschullehrer Eugen Kallmann stirbt unter eigenartigen Umständen. War es wirklich ein Unfall? Kallmanns Nachfolger Leon Berger stößt auf Notizen, die alles noch rätselhafter erscheinen lassen. Er beginnt, eigene Nachforschungen anzustellen.

    Leon Bergers Frau Helena ist bei einem Schiffsunglück vor Ostafrika ums Leben gekommen. Tochter Judith blieb verschollen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Todesfall Kallmann und Judiths Schicksal? Nicht die einzige Frage, die aufkommt. Eugen Kallmann hatte eine besondere Gabe. Hat sie ihm am Ende das Leben gekostet? Die Geschichte wird in unterschiedlichen Perspektiven aus der Sicht von Leon, Andrea, Ludmilla, Igor, Ulrika und Charlie erzählt. Dadurch verlangsamt sich das Tempo über die gesamte Buchlänge. Das rätselhafte, Undurchsichtige um Kallmann bildet den roten Faden. Der Schwedischlehrer war ein Eigenbrötler, aber er hat Andeutungen gemacht, die alles in einem besonderen Licht erscheinen lassen. Verstreute Puzzlestücke setzen sich nur im Zeitlupentempo zusammen. Es gibt gleich mehrere Personen, die Kallmanns Tod nicht loslässt. Er war bei Schülern und Lehrern beliebt. Die erwartete Spannung kommt nicht auf. Es gibt keine actionreichen Szenen. Der Autor setzt auf Charaktere und Rätsel. Das Thema „Rassismus“ nimmt bald Raum ein. Falsche Fährten führen in die Irre. Es bleibt nicht bei einem rätselhaften Mord. Charlie Mattis wird zur Schlüsselfigur. Weiß er mehr als alle anderen? Dichtung oder Wahrheit? Selbst kleinste Hinweise werden zu undurchsichtigen Schemen. Wer hat Geheimnisse? Die Geschichte umfasst eine längere Zeitspanne. Wer hat welche Schuld auf sich geladen? Endlich scheint die Auflösung nahe. Tatsächlich zieht sich alles bis zum Ende hin. Spannung auf den letzten Metern. Die Paukenschläge kommen fast auf nüchtern beiläufige Art und Weise. Der Effekt hat Intensität. Sehr gelungen!

    Das Cover gibt das Düstere und Undurchsichtige wieder. Der Titel wurde gezielt unspektakulär platziert. Es entsteht der Eindruck, einen Thriller oder Krimi in den Händen zu halten. Dadurch schnellen die Erwartungen hoch. „Der Fall Kallmann“ erinnert an ein Bühnenstück und lebt von den Figuren. Es fällt schwer zu akzeptieren, dass packende Szenen ausbleiben. Überzeugend ist der Lesefluss. Raffinesse lässt sich im Nachhinein feststellen. Charlie, Andrea und Eugen erweisen sich als die eigentlichen Hauptfiguren, die am ehesten im Gedächtnis bleiben.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    goat, 10.12.2017

    Als Buch bewertet

    Håkan Nesser steht für mich automatisch für gute Krimis. Aufgrund des Buchtitels, des wirklich gut gestalteten Covers und auch der Beschreibung, war ich der festen Überzeugung, dass es sich hier um einen Krimi handelt. Dem ist jedoch leider nicht so und meine Erwartungen waren, was diesen Roman angeht wohl leider etwas zu hoch.

    Leon Berger tritt nach einer langen Sommerpause die Nachfolge im Schwedischunterricht für seinen verstorbenen Kollegen Eugen Kallmann an. Umstände des Todes wurden nie eindeutig geklärt. Die Polizei war sich zwar sicher, dass es sich um einen Unglücksfall handelte, aber nicht jeder war davon überzeugt. Einige Schüler und Kollegen zweifelten diesen Unglücksfall immer an. Als nun Leon Berger den Schreibtisch seines Vorgängers ausräumt, fallen ihm Tagebücher in die Hand und plötzlich beginnt auch er sich zu fragen, ob Kallmann eines natürlichen Todes gestorben ist.

    In Nessers neuestem Roman wird die Geschichte aus Sicht von mehreren Charakteren erzählt. Doch das, was Romane sonst immer auflockert, bewirkt hier eher das Gegenteil. Zwar lassen sich die Charaktere gut unterscheiden, der Lesefluss wird jedoch erheblich gestört. Die Schilderungen sind sehr monoton und den Figuren fehlt es an Tiefe. Mit keiner konnte ich mich so richtig anfreunden. Auch Leons Vergangenheit wird irgendwie so nebenbei abgehandelt. Seine Frau und seine Tochter kentern im Urlaub. Während die Leiche seiner Frau gefunden wird, bleibt seine Tochter verschwunden. Hier habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich bezüglich seiner Tochter noch irgendetwas tut. Aber außer der Tatsache, dass eine Schülerin seiner Tochter bis aufs Haar gleicht, passiert irgendwie nichts. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi und verliert leider von Seite zu Seite mehr an Spannung. Erst ganz zum Schluss nimmt das Ganze etwas an Fahrt auf.

    „Der Fall Kallmann“ ist zwar ein solider Roman, für einen Nesser kann ich aber leider nicht mehr als drei Sterne vergeben.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 02.11.2017

    Als Buch bewertet

    Der Studienrat Leon Berger ist auf dem Tiefpunkt seines Lebens. Er hat vor sieben Monaten seine Frau Helena und die gemeinsame Tochter Judith bei einem Schiffsunglück vor der Küste Tansanias verloren. So wirklich weiß er noch nicht wie es mit seinem Leben weitergehen soll. Da kommt ihm das Angebot einer früheren Studienkollegin gerade recht. Ludmilla vermittelt ihm einen Job an ihrer Schule. Weiterleben muss er überall und so nimmt er das Angebot an, verlässt Stockholm um ein neues Leben in der Kleinstadt K zu beginnen. Sein Vorgänger Eugen Kallmann verstarb unter mysteriösen Umständen und die Gerüchte um seinen Tod wollen einfach nicht verstummen. Kallmann soll besondere Fähigkeiten gehabt haben, waren sie Schuld an seinem Tod? Tagebücher, die Leon Berger im Schreibtisch seines Vorgängers findet sind mehr als verwirrend und lassen Kallmann in einem völlig anderen Licht erscheinen. Scheinbar interessierte sich Eugen für ungelöste Kriminalfälle, er behauptet sogar von sich selbst als Elfjähriger seine Mutter ermordet zu haben. Berger beschließt, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

    Eigentlich bin ich von Hakan Nesser aktionreiche Thriller gewöhnt, damit kann Der Fall Kallmann keineswegs punkten. Die wechselnden Perspektiven der verschiedenen Protagonisten nehmen immer wieder die Luft raus und man hat das Gefühl wieder von vorne zu beginnen. Vielleicht ging ich aber auch mit falschen Erwartungen an das Buch, da es ganz klar als Roman bezeichnet wird. Der Schreibstil ist zwar flüssig und stellenweise auch unterhaltsam, aber so wirklich packen konnte es mich nicht. Daher leider von mir nur 3 von möglichen 5 Sternen

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 07.11.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches ist wie bei allen anderen Nesser Büchern sehr ansprechend gestaltet und deutet eigentlich auf einen Krimi hin.

    Inhalt: Leon Berger kämpft noch immer mit dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter. In einer schwedischen Kleinstadt kann er als Lehrer einen Neubeginn starten. Doch es geschehen mysteriöse Dinge an der Schule. Als Leon dann auch noch Tagebücher findet, in denen sein Vorgänger Kallmann einen Mord gesteht, nimmt das ganze Drama seinen Lauf. Ein weiterer Schüler wird ermordet.

    Meine Meinung: Der Schreibstil ist typisch Nesser, flüssig, interessant und anfangs spannend. Doch ansonsten hat das Buch nicht viel mit anderen Nesser Büchern gemeinsam. Im Gegensatz zu anderen Büchern des Autors kommt in diesem Fall die Spannung leider zu kurz. Mit einem der üblichen Krimis hat es nichts zu tun. Vielmehr geht es um das Leben des etwas geheimnisvollen Lehrers kallmann. Die Geschichte dieses Menschen spielt in diesem Buch die Haupptrolle. Alles baut sich darauf auf. Der Mord an dem Schüler und alles weitere sind irgendwie nur Nebenschauplätze und treten in den Hintergrund.
    Gefallen haben mir allerdings die ständigen Perspektivwechsel, so hatte man immer einen gewissen Einblick in die Gedanken der einzelnen Personen und deren handlungen. Allerdings hat sich das trotz allem Interesse doch sehr in die Länge gezogen. Das zog sich leider fast durch das ganze Buch und erst am Ende des Buches kam nochmal etwas Spannung auf. Die Aufklärung des Falls ging mir dann aber doch zu schnell. Da hätte man vorher mehr einbauen können. Was anfangs zu langatmig und flach war, ging am Ende einfach zu schnell.

    Mein Fazit: Leider kein typischer Nesser.

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