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  • 5 Sterne

    22 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 11.06.2017

    Als Buch bewertet

    Die Grafentochter und der Schokoladenmohr

    Magdalene war die uneheliche Tochter des Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Dessen Mätresse war ihre Mutter. An dem Tag, als sie davonlief, war etwas Schreckliches geschehen…. Sie war damals sechs Jahre alt...
    Und mit ihr verschwand auch ihr Spielkamerad, der Schokoladenmohr Mathis…
    Luise von Spiegel hatte es geschafft die Ehefrau des Landgrafen zu werden. Doch sie war nicht treu… Und sie hatte dem Landgrafen gegenüber behauptet, Magdalene sei von Zigeunern entführt worden. Seit dieser Zeit hatte der Landgraf alle Zigeuner für vogelfrei erklärt… Es gab Kopfprämien…
    Magdalene war von Zigeunern gefunden und aufgenommen worden. Mit der Zeit vergaß sie ihre Herkunft. Doch da gab es noch die Zigeunerjäger. Und ausgerechnet von einem solchen war Mathis aufgenommen worden… Der Mann leitete eine Theatergruppe…
    Doch ausgerechnet er sollte im Auftrag Magdalene finden und töten…
    Und im Gegensatz dazu, wollte Mathis sie retten…
    Dann gab es da noch den Laienbruder, einen Antoniter namens Adam Kirstein. Bei ihm fanden Mathis und Magdalene Hilfe…
    Was war Schreckliches geschehen, das Magdalene gesehen hatte? Hätte man ihr geglaubt? Warum verschwand auch Mathis? Was ist eigentlich ein Schokoladenmohr? Wie hatte Luise von Spíegel es geschafft, die Ehefrau des Landgrafen zu werden? Wer war ihr Geliebter, da sie ja nicht treu war? Was hieß es für die Zigeuner vogelfrei zu sein? Hatte Magdalene den Zigeunern nicht erklärt, wer sie war? Haben die sie nicht gefragt? Warum war Mathis bei den Zigeunerjägern geblieben? Hatte er gehofft, auf seinen Wanderungen Magdalene einmal zu finden? Wer war der Mann, der die Gauklertruppe leitete? Waren alle freiwillig bei ihm? Wer hatte ihn beauftragt, Magdalene zu finden und zu töten? Wie wollte Mathis es schaffen, das Mädchen zu retten? Inwiefern fanden die beiden bei Adam Kirstein Hilfe? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich sehr gut und schnell lesen. Ich musste mich bei keinen Wörtern oder gar Sätzen fragen, was die Autorin damit wohl gerade meint. Der Schreibstil war verständlich. Ich war schnell in der Geschichte drinnen. In die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Die Spannung baute sich bereits am Anfang des Buches auf, als Magdalene das Schreckliche sah und davonlief. Da sie es Mathis gleich gesagt hatte war klar, dass auch er verschwinden musste. Auch wenn einem Schokoladenmohr wohl niemand geglaubt hätte. Im Grunde hatte Magdalene zuerst Glück, dass sie die Zigeuner so freundlich aufnahmen. Allerdings habe ich mich gewundert, dass diese nicht Nachforschungen zu ihrer Herkunft betrieben haben. Dass sie kein gewöhnliches Kind sein konnte, mussten sie eigentlich gesehen haben. Mathis tat mir leid, denn Lorenz hielt die Mitglieder seiner Gauklertruppe wie Gefangene. Nicht dass er sie eingeschlossen hätte, aber jeder der flüchten wollte, wurde unbarmherzig verfolgt und überlebte es oft nicht. Die Rolle des Antoniters Adam Kirstein hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat mich gefesselt und war so spannend, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Es hat mir sehr gut gefallen und bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

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  • 4 Sterne

    14 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 17.07.2017

    Als Buch bewertet

    Die kleine Magdalene, eine Tochter der Mätresse des Landgrafen Ernst- Ludwig, bangt um das Leben ihrer Mutter, die sehr geschwächt auf die Geburt ihres 2. Kindes wartet. Als die Tage vergehen, beschließt sie sich heimlich in das Schlafzimmer ihrer Mutter zu schleichen. Was sie dort sieht wird ihr ganzes Leben ändern, denn ihre Mutter wird gerade von Luise von Spiegel, die selbst gerne mit dem Landgrafen verheiratet wäre, umgebracht. Voller Angst flieht sie in die eisige Winternacht und findet Schutz unter einem Zigeunerwagen. Der Klan nimmt sie liebevoll auf und sie bekommt den Namen Suni. Jahre später, Suni ist mittlerweile eine hervorragende Tänzerin, läuft ihr die ehemalige Konkurrentin ihrer Mutter wieder über den Weg und es beginnt eine lebensgefährliche Jagd auf Leben und Tod.
    Es gibt Autoren, wo man die Bücher unbesehen kaufen kann. Nicole Steyer gehört für mich da definitiv dazu. Ihr toller Schreibstil, die stets hochgehaltene Spannung und die bildhaften Beschreibungen lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Man möchte das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn es in Der Gaukler und die Tänzerin einige Längen gab, so hat es für mich den Lesegenuss nicht wesentlich geschmälert. Ein gut gelungener Roman rund um die damalige schwierige Zeit der Roma, den man guten Gewissens weiterempfehlen kann

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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 06.07.2017

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman "Der Gaukler und die Tänzerin " von Nicole Steyer spielt die Geschichte im Umfeld von Zigeunern, die über ihr Leben von der übrigen Gesellschaft ausgeschlossen sind. Diese soziale Mauer dient einem jungen Mädchen genannt Suni als Versteck. Sie hatte in ihrem früheren Leben einen ganz anderen Namen und eine völlig andere soziale Stellung. Sie ist eigentlich die Tochter eines Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen - Darmstadt und heißt Magdalene. Als sie eines Tages beobachten muss, wie die intrigante Luise von Spiegel ihre Mutter aus Habsucht ermordet, ist sie gezwungen aus dem Palais zu fliehen. Mathis, der Schokoladenmohr und Freund aus Kindertagen, folgt ihr zunächst, jedoch müssen sich auch ihre Wege trennen. Magdalene wird schließlich von einem Roma Klan aufgenommen, die notgedrungen und fortan ihre Familie sein muß. Viele Jahre kann sie ihr früheres Leben verdrängen und den schrecklichen Mord nahezu vergessen. Eines Tages jedoch stiehlt sich Suni mit Sorlo, einem Zigeunerjungen, in das Jadschloss ihres Vaters. Die Begegnung mit fast völlig verblaßten Erinnerungen lässt ihr altes Leben wie einem Puzzle gleich in ihrem Bewußtsein Stück für Stück immer vollständiger aufleuchten. Gerade als Suni sich heimlich in den Räumlichkeiten des alten Palais aufhält, trifft sie unerwartet auf die Mörderin Luise von Spiegel, die sie sogleich als die seit langem vermißte Magdalene wieder erkennt.
    Magdalene muss nun um ihr Leben fürchten, denn Luise schickt sofort Lorenz, ihren Geliebten aus um sie aus den Weg zu schaffen. Wie wird sich das Schicksal um die verlorene Magdalene und das der Mörderin ihrer Mutter entfalten? Auch Mathis erfährt davon und ist um seine Freundin aus den Kindertagen sehr besorgt. Er macht sich auf die Suche nach ihr.

    Der Autorin gelang es mit diesem Roman eine sehr spannende Geschichte um ein faszinierendes Leben von Magdalene zu erzählen. Sie beleuchtet die Kultur und Lebensweise der Roma, die von der übrigen Gesellschaft als "Rotte" bezeichnet und als Diebesgesindel beschimpft wurde. Nur wenige wußten, wie lieb und herzlich sie miteinander umgingen und einer für den anderen da war. Die soziale Mauer zwischen der übrigen Gesellschaft und den Roma schütze Magdalene vor der mörderischen Gegenspielerin ihrer Mutter. So bietet der Roman "Der Gaukler und die Tänzerin" einen eindrucksvollen und sehr interessanten Einblick in die sozialen Gefüge dieser Stände. Die sorgfältige historische Recherchearbeit der Autorin rundet den sehr angenehmen Gesamteindruck und das höchst lebendige Leseerlebnis ganz vorzüglich ab.
    So kann ich nur herzlich "Danke" für diesen lehrreichen und spannenden Roman sagen.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 25.06.2017

    Als Buch bewertet

    Zwei Leben

    ... hat Suni schon geführt. Bis zu ihrem 6. Lebensjahr war sie Magdalene, die uneheliche aber geliebte Tochter des hessischen Landgrafen. Als ihre Mutter von einer Konkurrentin ermordet wird, flieht sie und wird von Zigeunern aufgenommen. Diese sind fortan ihre Familie, sie vergisst (verdrängt) sogar ihr früheres Leben. Mit 16 lernt sie Sorlo kennen. Dieser gehört einem anderen Roma-Stamm an und will sie beeindrucken. Also führt er sie zu einem ungenutzten Jagdschloss und zeigt ihr dort ein Gemälde – darauf sind Magdalene und ihr Vater. Suni erinnert sich an ihr altes Leben und den Mord an ihrer Mutter – und ausgerechnet da taucht die Mörderin wieder auf und erkennt sie.

    Zu Magdalenes altem Leben gehörte auch der Schokoladenmohr Mathis. Sie wuchsen fast wie Geschwister auf, waren sich sehr nah. Auch er musste damals fliehen, aber anders als sie landete er bei Lorenz Gauklertruppe. Lorenz verdient nebenher Geld als Zigeunerjäger und so beginnt ein Wettlauf, wer sie zuerst findet.

    „Reiß die Brücken hinter dir nicht ab, du musst wieder über sie zurückgehen!“ (S. 265)

    Sunis / Magdalenes Geschichte hat mich von Beginn an mitgerissen. 2 Seelen wohnen in ihrer Brust. Sie liebt das Zigeunerleben, zumindest kennt sie es am besten. Aber tief in ihr drin kommen auch die Erinnerungen an die Zeit davor immer wieder hoch – und sie gefallen ihr. Auch Mathis steht ihr sofort wieder nah, als sie sich endlich wiederfinden. Aber vorerst wird ihr Leben von der dauernden abenteuerlichen Flucht beherrscht. Ich habe mich beim Lesen oft gefragt, ob sie wohl je an einem Ort und in ihrem Leben ankommt, sich für einen Version davon entscheiden kann – Magdalene oder Suni.

    Mathis war für mich ein schwer zu fassender Charakter. Er lässt sich jahrelang von Lorenz leiten (unterdrücken) und bekommt erst durch Magdalene wieder eigenen Antrieb und einen eigenen Willen. Dann lehnt er sich auch endlich gegen Lorenz auf. Etwas untergegangen ist leider seine Andersartigkeit. Es gibt zwar ein paar Stellen im Buch, an denen explizit darauf hingewiesen wird, dass er als Mohr damals für so viel Entsetzen sorgte wie der Teufel persönlich, aber meistens geht das leider unter, er bleibt etwas farblos (blödes Wortspiel, ich weiß).

    Lorenz hingegen ist eine extrem dominante Persönlichkeit, die dem Leser Schauer über den Rücken jagt: sadistisch, brutal und gefühllos. Er geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen und erfüllt seiner verheirateten Geliebten jeden Wunsch – er mordet ohne Reue für sie!

    Diese (ihr Name wird hier natürlich nicht verraten) ist ein berechnendes Aas. Sie will die unbedingte Macht und Kontrolle und schiebt ihrem Mann sogar 2 Kuckuckskinder unter. Erst, als man ihre grauenvolle Vorgeschichte erfährt, kommt so etwas wie Mitleid für sie auf.

    Die Schicksale der einzelnen Beteiligten haben mich zum Teil sehr berührt. Dem Roman als Ganzes ist das leider nicht durchgängig gelungen. Ein paar Stellen waren zu langatmig bzw. zu konstruiert. Außerdem gab es gerade am Ende zu viele Zufälle. Ich weiß, dass diese für die Geschichte notwendig waren, aber das hätte man m.E. eleganter lösen können.

    3,5 von 5 Sternen

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  • 2 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Die Art der Ida G., 26.06.2017

    Als Buch bewertet

    Magdalene, die aufgeweckte 6 jährige Tochter des Landgrafen zu Darmstadt-Hessen und seiner wunderschönen langjährigen Mätresse ,wird zufällig Zeugin, wie die eifersüchtige Geliebte ihres Vaters Luise von Spiegel ihre im nach einer Fehlgeburt im Kindbett liegende Mutter tötet. Aus Angst vor der Rache dieser Frau, die nichts zu verlieren hat, da die Schwangerschaft von ihrem langjährigen Geliebten, dem Wanderzirkusbetreiber Lorenzo, bald sichtbar sein wird, und somit ihre Chance den Grafen dazu zu bringen sie zu einer ehrbaren, sprich verheirateten, Frau und das ungeborene Kind zu seinem zu machen, mit jedem Tag geringer wird, läuft das Mädchen aus der Stadt. Der Graf lässt nach der geliebten Tochter suchen, gibt aber bald auf, als Frau von Spiegel das Gerücht streut, Romi hätten die Kleine entführt. Dies führt dazu, dass der Graf alle Roma auf seinem Herrschaftsgebiet zum Abschuss frei gibt, ein Kopfgeld auslobt, an jeden zu zahlen, der einen Angehörigen dieser eh schon ungeliebten Minderheit tötet. Bei einer kleinen Gruppe genau dieser herumziehenden Heimatlosen findet Magdalene nun Unterschlupf und liebevolle Aufnahme. Sie wird zu Suni und tritt mit ihnen als Tänzerin auf Märkten auf. Ihre Erinnerung an ihr früheres Leben verblassen mit der Zeit, zurück bleibt ein unbestimmbares Sehnen.


    Erst als sie den 2 Jahre älteren, ehemaligen Schokoladenjungen aus dem Haushalt ihres Vaters, Mathis, wieder trifft, mit dem sie einst eine innige Kinderfreundschaft verband, kehren diese langsam zurück. Mathis war damals auch aus dem Haus geflüchtet, aber direkt dem skrupellosen Lorenzo in die Arme gelaufen, der durch Zwang und Schläge allerlei exotische Menschen um sich versammelt hat, die er in seinem Zirkus für sich recht einträglich ausstellt. Seine Beziehung zu Frau von Spiegel hält über die Jahre an und eines Tages, nach einem unerwarteten Aufeinandertreffen mit der nun fast erwachsenen Magdalene, gesteht sie dem ihr hörigen Geliebten ihre einstige Tat, und bittet ihn die junge Frau, die ihr immer noch gefährlich werden kann, zu finden und zu töten.


    Von dieser Suche nach Suni handeln nun die weiteren gefühlten 390 Seiten von 400. Endlos wiederholt sich das Aufspüren durch den grausamen Lorenzo, Sunis abenteuerliche Flucht in letzter Minute, gefolgt von einer freundlichen Aufnahme bei gutherzigen Menschen. Aufspüren, Flucht, Aufnahme, immer nach dem selben Prinzip Zufall, also "hyperkonstruiert". Ein ewiger, einlullender Kreislauf bis zum Happy End. Währenddessen kämpft die junge Frau mit ihren zwei Identitäten, diesen belastenden, inneren Konflikt zwischen Roma und deutschem Adel wird die Erzählerstimme nicht müde ein weiteres und noch ein weiteres Mal zu erwähnen. Der auch für den unsensibelsten Leser überaus deutlich mit den zwei Mädchennamen ausgedrückt wird.


    Alles in allem wirkt der aktuelle historische Roman "Der Gaukler und die Tänzerin" von Nicole Steyr leider uninspiriert auf mich, der Plot zu unelegant konstruiert, der Weg vom Beginn zum Ende der Geschichte mir zu oft nach zäher Füllmasse, um auf die Seitenzahl zu kommen. Sprachlich hingegen fehlt mir die Opulenz, die Üppigkeit der Beschreibungen von Raum, Zeit und Figuren, die ich an diesem Genre liebe.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 28.01.2018

    Als Buch bewertet

    Dieses Mal entführt Nicole Steyer den Leser ins Hessen des 18. Jahrhunderts.
    Die Protagonistin Suni, eine Zigeunerin, trug einst einen anderen Namen. Wie es dazu kam und was sie dabei erlebte, davon erzählt dieses Buch.
    Wie man es von Nicole Steyer gewohnt ist sind die Figuren sehr plastisch beschrieben. So fällt es natürlich leicht sich diese gut vorzustellen. Es ist Nicole Steyers besonderes Talent ihren Figuren Leben einzuhauchen und sie real wirken zu lassen.
    Ebenfalls sehr schön und bildhaft beschrieben sind die Schauplätze die man sich so natürlich sehr gut vorstellen kann.
    Die Story beginnt gleich sehr spannend und kann sich im Verlauf auch noch steigern um dann in einem grandiosen Finale zu enden.
    In der Hauptsache dreht sich alles um Roma und Gaukler und ihre Stellung in der damaligen Gesellschaft. Am Rande angemerkt, kann auch ich mich noch an die Ablehnung gegenüber den Roma in meiner Kindheit erinnern, also so lange ist das nicht vorüber. Auch ich erinnere mich noch daran wie wenn in der Gegend Zigeuner waren alles von draußen reingeräumt wurde und vor allem wir Kinder nicht vor die Tür durften. Wenn ich mir jetzt überlege, dass diese Angst noch vor 50 Jahren so in der Gesellschaft vorhanden war, wie tief die Angst im 18. Jahrhundert sitzen musste.
    So gesehen hat Nicole Steyer es geschafft dem Leser das Leben der Roma näherzubringen.
    Der Schreibstil ist wie gemacht dafür, dass das Kopfkino des Lesers zum Rattern zu bringen, so auch bei mir. Irgendwann hat man beim Buch den Punkt erreicht, wo man das Buch nicht wieder aus den Händen legen möchte oder kann.
    Mich konnte das Buch sehr gut unterhalten, wie die meisten Bücher der Autorin.
    Alles in allem sind das für mich 5 von 5 Sternen und natürlich auch eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lujoma, 01.07.2017

    Als Buch bewertet

    Grafentochter oder Zigeunerin?

    Hessen-Darmstadt um 1737, die junge Suni lebt bei einem Zigeunerklan und ist eine begabte Tänzerin. Sie weiß, dass sie anders ist, doch die Erinnerungen an ihre ersten sechs Lebensjahre sind verschüttet. Durch eine unbedachte und eher zufällige Begegnung kehrt ihre Erinnerung langsam und Stück für Stück zurück… die Erinnerung an den Mord an ihrer Mutter, an das Leben im Schloss in Darmstadt und an den Schokoladenmohr Mathis…. Durch die wiederkehrende Erinnerung wird sie zur Gefahr für die Mörderin und jetzige Frau ihres Vaters. Diese schickt ihren Geliebten Lorenz los um Suni (oder Magdalene, wie ihr eigentlicher Name ist) zu töten. Es beginnt eine gnadenlose Jagd…. Wohin soll sie gehen? Wem kann sie vertrauen? Wo gehört sie hin?

    Der Roman „Der Gaukler und die Tänzerin“ lässt sich gut und zügig lesen. Schon im Prolog wird Spannung aufgebaut und man möchte unbedingt erfahren was mit den 6-jährigen Magdalene passiert.
    Magdalene oder Suni, wie die Zigeuner sie nennen, ist sehr gut beschrieben… ihr Leben bei den Roma, die langsam zurückkehrende Erinnerung an das, was früher war und die Fragen wohin sie gehört. Das unstete Leben der Roma ist ihr vertraut, aber es ist nicht sicher, denn Zigeuner sind nicht gern gesehen und in Hessen-Darmstadt vogelfrei. Nach dem ihre Roma-Familie umgebracht wurde, ist Magdalene auf der Flucht. Mathis, der Schokoladenmohr aus Kindheitstagen, rettet sie, muss sich dann aber seinem eigenen Leben stellen. In Magdalenes Leben treten immer wieder Menschen, die ihr helfen und sie beschützen, doch sie gerät auch immer wieder in Gefahr durch Lorenz, aber auch durch Räuber und Unfälle. Im Laufe der Geschichte wird aus dem unsicheren jungen Mädchen eine mutige, selbstbewusste Frau, die ihre eigene Entscheidung trifft.

    Auch Mathis macht eine Entwicklung durch. Die Zuneigung zu Magdalene lässt ihn mutig werden, so dass er sich gegen Lorenz zur Wehr setzt und beginnt eigene Wege zu gehen. Gut gefiel mir Mathis‘ Verantwortungsgefühl gegenüber Dora, die wie er zu der Gauklergruppe von Lorenz gehört.

    Die Bösen in dem Roman sind auch sehr gut beschrieben, ihre Machtgier, ihre Skrupellosigkeit, ihre Brutalität... Es sind Personen, denen man nicht begegnen möchte.

    Gut gefallen haben mir die Beschreibungen vom Leben der Roma und die Geschichten, die die Zigeuner sich erzählten. Leider war der Handlungsablauf an vielen Stellen immer wieder sehr ähnlich. Magdalene gerät ins Gefahr und im allerletzten Moment bekommt sie Hilfe. Da hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.

    Fazit: Trotz einiger Schwächen ein interessanter Roman, der sich gut lesen lässt und der von mir 3,5 Sterne bekommt.

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