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  • 5 Sterne

    Vampir989, 26.09.2020

    Als Buch bewertet

    Klapptext:

    Tübingen 1498. Der erst elfjährige Ulrich wird zum Herzog von Württemberg ernannt, Küchenjunge Johannes steht ihm als treuer Freund zur Seite. In den Folgejahren muss Johannes, inzwischen Arzt, miterleben, wie der verschwenderische Herzog das Land in den Ruin treibt und seine große Liebe, Sophie Breuning, den eiskalten Volland heiratet. Während Ulrich immer zügelloser handelt und es zum Bauernaufstand kommt, verschwindet Sophie spurlos. Als Johannes von ihrem Geheimnis erfährt, beginnt für ihn eine Odyssee …

    Meine Meinung:

    Ich hatte bereits " Die Erleuchtung der Welt" von Johanna von Wild gelesen und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre.Und ich wurde nicht enttäuscht.Sofort wurde ich wieder in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Ich wurde in den 15.Jahrhundert nach Tübingen entführt.Dort lernte ich Ullrich und Johannes kennen und begleitete sie auf ihren Lebenswegen.Dabei erlebte ich viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Johannes und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch Ullrich und alle anderen Personen waren interessant.Die Autorin hat eine wirklich sehr ansprechende und mitreissende Atmosphäre geschaffen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich Johannes und Ullrich die eine intensive Freundschaft verbindet und im Laufe der Handlung immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird.Besonders Johannes hat mich begeistert.Beruflich ist er ein sehr guter Arzt geworden doch privat erlebte er viele Schicksalsschläge.Trotzdem hat er nie aufgegeben und immer dagegen angekämpft.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Durch die sehr fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Ich habe mitgelitten,mitgefühlt und mitgebangt.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse.Die Handlung blieb durchweg einfach wahnsinnig aufregend und spannend.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Durch die guten Recherchen der Autorin habe auch viel Informationen über die damalige Zeit erhalten.Das hat mir sehr gut gefallen.Es ist Johanna von Wild hervorragend gelungen geschichtliche Ereignisse und Fiction in dieser Geschichte zu verbinden.Besonders fasziniert haben mich die sehr anschaulichen und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zuerleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Ich hätte noch ewig weiter lesen können.Auch den Abschluss fand ich sehr gelungen.Erwähnenswert sind auch noch ein Personenregister und eine Zeittafel.

    Auch das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.Wieder einmal hatte ich viele unterhaltsame und lesenswerte Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und danke der Autorin für diesen tollen historischen Roman.

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 15.09.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Tübingen 1498. Der erst elfjährige Ulrich wird zum Herzog von Württemberg ernannt, Küchenjunge Johannes steht ihm als treuer Freund zur Seite. In den Folgejahren muss Johannes, inzwischen Arzt, miterleben, wie der verschwenderische Herzog das Land in den Ruin treibt und seine große Liebe, Sophie Breuning, den eiskalten Volland heiratet. Während Ulrich immer zügelloser handelt und es zum Bauernaufstand kommt, verschwindet Sophie spurlos. Als Johannes von ihrem Geheimnis erfährt, beginnt für ihn eine Odyssee …

    Meine Meinung:

    Bereits das erste historische Buch der Autorin „Die Erleuchtung der Welt“ konnte mich sehr begeistern und dieser Roman knüpft nahtlos daran an. Das liegt an dem angenehmen Schreibstil und der guten Recherchearbeit.
    Die im Mittelpunkt stehenden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein.
    Auf der einen Seite Ulrich, jähzornig,aufbrausend und nur auf seinen Vorteil bedacht, lebt in Saus und Braus und interessiert sich nicht für die Anliegen seiner Untergebenen.
    Johannes ist ruhig und besonnen, hat sich der Medizin zugewandt und versucht alles, um das Leid der Menschen zu lindern. Die Freundschaft dieser beiden unterschiedlichen Menschen wird mehr als einmal auf eine harte Probe gestellt.
    Im privaten Bereich ist Johannes jedoch kein Glück beschieden. Seine große Liebe wurde mit einem anderen Mann verheiratet,der sich nach der Hochzeit als wahres Monster entpuppt. Sophie hütet ein Geheimnis, weswegen ihr Mann sie von der Bildfläche verschwinden lässt. Johannes gibt jedoch nicht auf und versucht seine große Liebe wiederzufinden.
    Neben der Liebesgeschichte und der Freundschaft der beiden unterschiedlichen Männer, spielen die geschichtlichen Ereignisse des 15.und 16.Jahrhunderts eine große Rolle.
    Die Gegensätze zwischen dem Leben des Adels und dem manchmal menschenunwürdigen Dasein des einfachen Volkes wurden gut vermittelt.
    Sehr interessant fand ich auch die medizinischen Beschreibungen.
    Ein Personenregister, unterteilt nach real existierenden und fiktiven Persönlichkeiten, sowie eine Zeittafel, rundeten die Geschichte auf angenehme Weise ab.

    Fazit:

    Von mir eine Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.

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  • 5 Sterne

    Monika S., 12.10.2020

    Als eBook bewertet

    Ulrich, der zukünftige Herzog von Württemberg und Johannes, ein einfacher Küchenjunge, freunden sich in Kindestagen an und durchlaufen ihre völlig unterschiedlichen Leben. Hat ihre Freundschaft, die oft auf die Probe gestellt wird eine Chance oder wird ihre jeweilige Herkunft ihnen zum Verhängnis ?


    Mit diesem Roman ist Johanna von wild wieder ein Meisterstück gelungen.

    Die Charaktere und deren Entwicklungen haben mir als Leser vieles abgewonnen.
    Zum einen war mir bewusst, dass das Leben um 1500 nicht unbedingt einfach und angenehm war, aber dass es teilweise solche Auswirkungen und der tägliche Kampf ums Überleben beinhaltete, war für mich sehr spannend.
    Zum anderen die scheinbar ständige Kriegsführung, die in meinen Augen oft an den Haaren herbeigezogen wurde, nur um etwas mehr Land oder mehr Steuern zu erhalten, geführt wurden.
    Beide Seiten wurden sehr anschaulich von der Autorin beschrieben und das auch teilweise ohne Rücksicht auf das Gefühlsleben, der Leser...

    Als Leser kam ich in eine Welt, die mal farbenprächtig und vertraut war, und im nächsten Moment war nur noch ein Grau in grau -Ton vorhanden, in dem Angst und Hilflosigkeit regierten.
    Doch ich muss gestehen, ich habe mich in dem Roman sehr wohlgefühlt, vielleicht aber auch gerade deswegen , weil scheinbar schonungslos, das Leben beschrieben wurde.

    Besonders gut gefallen hat mir, dass in dem Roman so viele andere Genre mit zum Tragen kamen, es war historisch, spannend wie ein Krimi und auch die Liebe kam nicht zu kurz.

    Für mich gab es viele interessante Momente in dem Roman, was jedoch die Aufzählung hier sprengen würde,
    deswegen möchte ich hier allen Lesern empfehlen, dieses Buch zu lesen, wenn sie das Alltagsleben, des Leben am Hofe und auch die Medizinentwickung um 1500 kennenlernen möchten.

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  • 5 Sterne

    Dante, 04.10.2020

    Als eBook bewertet

    Johanna von Wild – Der Getreue des Herzogs

    Ein spannender, großartig erzählter historischer Roman um Herzog Ulrich von Württemberg,

    Mit sechs Jahren findet Grafensohn Ulrich in dem Küchenjungen Johannes einen neuen Spielgefährten. Beide Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Ulrich ist bereits in jungen Jahren eine starke, dominante Persönlichkeit der nicht so leicht in seine Schranken zu verweisen ist, wohingegen sich Johannes eher ruhig und besonnen zeigt.
    Doch scheinbar gerade aus dieser Unterschiedlichkeit entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft die allen Widrigkeiten standhält und die Zeit überdauert.
    Ulrich, der bereits mit elf Jahren zum Herzog von Württemberg ernannt wird entwickelt sich zu einem skrupellosen, verschwenderischen Herrscher der das gemeine Volk schröpft wo es nur geht. Schnell werden böse Stimmen laut und unter Ulrichs Vertrauten finden sich einige, die eigene Ziele verfolgen. Johannes hingegen entwickelt sich zu einem mildtätigen Arzt dem sehr am Wohle der einfachen Bevölkerung gelegen ist. Wird es Johannes gelingen beschwichtigend auf Ulrich einzuwirken und auch sein persönliches Glück zu finden?

    Der Autorin Johanna von Wild ist es nach ihrem Debüt-Roman „ Die Erleuchtung der Welt“ auch in ihrem neuen historischem Roman „Der Getreue des Herzogs“ gelungen Fakten und Fiktion gekonnt miteinander zu verbinden. Auch hier bleibt sie ihrer ruhigen, einfühlsamen und doch bildlichen Erzählweise treu und entführt den Leser in diese tolle Geschichte. Es macht riesig Spaß den Lebensweg, beider glaubhaft dargestellten Protagonisten zu begleiten. Ein absoluter Lesegenuss! Ich freue mich schon jetzt auch den nächsten historischen Roman der Autorin!

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  • 5 Sterne

    Kathrin K., 28.09.2020

    Als Buch bewertet

    Mein Sohn (15) und ich haben den historischen Roman "Der Getreue des Herzogs" von Johanna von Wild gelesen. Das Buchcover gefällt mir sehr gut, es passt zum Buch und spricht an. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch liest sich flüssig. Am Anfang des Buches gibt es ein Personenverzeichnis und am Ende des Buches ein weiteres ausführliches Personenverzeichnis verbunden mit einer Zeittafel. Das ist sehr gut, meinem Sohn gefiel dies sehr.

    Es geht im Buch um die Lebensgeschichte von Ulrich, Herzog von Würrtemberg ( 1487 - 1550 ). Mit 6 Jahren lernt Ulrich Johannes kennen, welcher als Küchenjunge bei Ulrichs Onkel , Graf Eberhard, arbeitet. Es entsteht eine sehr innige und tiefe Freundschaft, welche über die Jahre hält. Auch in schweren Zeiten steht Johannes zu Ulrich, sehr erstaunlich, bei dem was er durchmachen musste. Gleichzeitig ist die Freundschaft zu Johannes für Ulrich eine stabile Konstante in seinem Leben. Johannes erhält die Möglichkeit Medizin zu studieren und Arzt zu werden. Er verliebt sich in Sophie... und Ulrich muss eine arrangierte Ehe eingehen... und seinen Weg finden....viel mehr wollen wir nicht verraten. Lies es selbst, es lohnt sich!

    Der historische Hintergrund im Buch ist sehr gut recherchiert, das hat uns sehr beeindruckt. Verbunden mit den Romanfiguren ist daraus ein sehr guter historischer Roman entstanden. Von uns gibt es eine klare Leseempfehlung. Wir haben im Nachgang viel über die Geschichte geredet und auch nachgelesen. Das war cool. So ist Geschichte nicht trocken sondern gut verpackt.

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  • 5 Sterne

    Petra K., 29.09.2020

    Als Buch bewertet

    In Kindertagen lernen sich die beiden Protagonisten kennen. Der zukünftige Herzog von Württemberg und ein Küchenjunge, der durch diese Freundschaft ein anderes Leben erfährt und aus der Armut entfliehen kann. Beide werden ein Leben lang einander eng verbunden bleiben. Der Herzog ist ein schwieriger Charakter, jähzornig, skrupellos und er vertraut häufig den falschen Leuten. Vieles trifft auf ihn zu, an erster Stelle ist er ein Verschwender, dann noch ein Mörder und nicht zuletzt ein Reformator. Sein Freund aus Kindertagen ist immer dem Gesetz und seinem Eid verbunden, seine positive Lebenseinstellung macht es ihm hin und wieder schwer, denn er steht sich damit selber im Weg. Ein Weg, den er konsequent geht, denn als Arzt kann er viel Gutes tun.

    Der Roman ist hervorragend recherchiert, es gibt viele Informationen zum Zeitgeschehen, zum Leben im 16. Jahrhundert, auch dem der einfachen Leute. Faszinierend finde ich zudem die vielen kleinen Details wie z. B. zur Kräuterkunde. Wir begegnen vielen historisch belegten Persönlichkeiten, die für den Herzog teilweise sehr wichtig waren. Die authentische und lebendige Erzählweise bereitet großes Lesevergnügen. Leider kommt dieser Roman für mich jedoch nicht an „Die Erleuchtung der Welt“ heran, wobei ich nicht genau festmachen kann, warum dies so ist, vielleicht ist mir Johannes etwas zu gutmütig und zu gewissenhaft. Trotzdem eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 01.10.2020

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1498 in Thübingen wird der 11jährige Ulrich zum Herzog von Württemberg ernannt.Sein bester Freund Johannes ein Küchenjunge-steht ihm zur Seite.Es vergehen viele Jahre und Johannis ist Arzt geworden ,der den Menschen hilft.Während Ulrich sein Land nicht unter Kontrolle hat und es in den Ruin treibt.Johannes muß das mitansehen,wie verschwenderich Ulrich ist.Und dann heiratet seine große Liebe Sophie Breuning den eiskalten Volland,der sich als Monster entpuppt.Durch Ulrichs zügellosen Handeln kommt es zum Bauernaufstand.Sophie hütet ein Geheimnis,weshalb ihr Mann sie verschwinden läßt.Johannes beginnt die Suche nach Sophie…..

    Die Autorin Johanna von Wild hat einen tollen recherchierten und spannenden Roman geschrieben.Ihr Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.Vor meinem inneren Auge baute sich die Landschaft,die Charaktere auf. Ich hatte das Gefühl dabei zu sein,es hat viel Freude gemacht zu lesen-5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 14.09.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses unterhaltsame und packende Buch erzählt die oft traurige Geschichte des Arztes Johannes im sechzehnten Jahrhundert. Von Geburt an nicht vom Glück verfolgt und auf Rosen gebettet, muss er lebenslänglich um sein privates Glück hart kämpfen. Und trotzdem bekommt er kaum einen Zipfel davon ab.

    Beruflich sieht es da schon anders aus, er ist sehr kompetent und hilfsbereit, ein sehr guter Arzt für Arme und Reiche. Dieser Umstand kommt nicht nur ihm, auch vielen Kranken zugute, denn ein Arzt, der sein Fach versteht, kennt auch viele nützliche Leute. Und so einen Mediziner zu finden, war damals nicht einfach.

    Johannes kämpft gegen viele Widerstände, um endlich eine Familie zu haben. Wird er es noch rechtzeitig schaffen?

    Flüssiger Schreibstil, spannende Handlung und traurig-schöne Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.

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  • 3 Sterne

    EmiliAna, 11.10.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn die Autorin in ihren Anmerkungen zu dem hier zu besprechenden Buch mit dem ausführlichen und dadurch sehr hilfreichen Personenregister im Anhang schreibt, dass es eine echte Herausforderung war, einen historischen Roman über Herzog Ulrich – bis zu seiner Firmung Eitel Heinrich – von Württemberg zu verfassen, so kann man sich dies nach der Lektüre nur allzu gut vorstellen! Zahlreiche Ereignisse von weitreichender Bedeutung fielen in Ulrichs Regierungszeit, an denen er direkt oder indirekt beteiligt war, die meisten der Kleinkriege und Scharmützel mit all ihren verheerenden Konsequenzen für die unterprivilegierte Bevölkerung, mit denen uns die Geschichte, meist recht ausführlich, konfrontiert, wurden von ihm höchstpersönlich angezettelt, waren die unvermeidliche Folge seines ausschweifenden Lebensstils und seiner egozentrischen Willkürherrschaft, während derer er sich aller Freiheiten bediente, die ihm als Herrscher über sein Land zukamen, genauso, wie er gar manches Mal das Recht beugte, um seine Verschwendungssucht aufrechterhalten zu können, ja nicht einmal vor Mord haltmachte! Zwar versuchten sich Vögte und die Ehrbarkeit gelegentlich, und wenn er es allzu bunt trieb, sich zu widersetzen, doch meist gingen diesbezügliche Dispute zu Ulrichs Gunsten aus; diejenigen, die mutig genug waren, ihm ernsthaft Widerstand zu leisten, bezichtigte er des Hochverrats, ließ sie einsperren, aufs Grausamste foltern und schließlich hinrichten. Immer wieder erstaunt es, dass er sich so lange auf seinem Thron halten konnte, dass er gar nach seiner lange fälligen Verbannung im Jahre 1519 und dem darauffolgenden Exil mit Hilfe seines Vetters, dem hessischen Landgrafen Philipp, fünfzehn Jahre später Württemberg zurückerobern konnte und sogleich im ganzen Lande die Reformation einführte und somit zum ersten protestantischen Landesfürsten wurde.
    Die schillernde Persönlichkeit, die Herzog Ulrich von Historikern bescheinigt wird, finden wir in Johanna von Wilds Roman, der sich durch gründliche Kenntnis der Epoche, in der er sich zuträgt, auszeichnet, wieder. Er ist der eigentliche Protagonist des Geschehens, wobei sich Tatsachen und Fiktion gelegentlich vermischen, was aber legitim ist, denn schließlich war es nicht die Intention der Autorin, eine Biographie vorzulegen. Bereits früh zeigt sich Ulrichs herrischer Charakter, schon der Junge, der uns zu Anfang begegnet, konnte leicht in Jähzorn ausbrechen, wenn etwas nicht nach seinem Kopfe ging. Nun, vielleicht ist das nur natürlich, wurde er denn von Kindesbeinen an als zukünftiger Herrscher hofiert.
    Johanna von Wild stellt ihm, damit unsre Romanhandlung endlich beginnen kann, den Küchenjungen Johannes, der somit der zweite Protagonist ist, zur Seite, den sich der kleine Ulrich höchstselbst und so herrisch, wie wir ihn während der gesamten Geschichte erleben, als Spielgefährte ausgesucht hat. Tatsächlich werden die beiden so ungleichen Jungen Freunde und Johannes schwört dem Onkel des künftigen Landesherren, Eberhard im Bart, dass er Ulrich die Treue halten wird – ein Schwur, an den er sich zeitlebens gebunden fühlt und niemals brechen wird. Leicht wird es ihm nicht gemacht, denn nicht nur lehnt er, der schließlich Arzt geworden ist - ein Privileg, das sollte nicht vergessen werden, das dem armen Bauernsohn allein durch seine Verbindung zu Ulrich zukam, denn trotz seiner großen Begabung und ebensolcher Dedikation auf dem Gebiet der Heilkunst wäre er vom ehemaligen Küchenjungen vermutlich höchstens zum Knecht aufgestiegen -, Ulrichs Lebensweise und seine allzu oft brutalen Kriegszüge ab, sondern ist zudem noch auf der Suche nach der jungen Frau, die er liebt und mit der er Ehebruch begangen hat, wurde sie doch gegen beider Willen mit einem anderen, so rücksichtslosen wie listenreichen, ganz und gar gewissenlosen Opportunisten vermählt. Dieser, der bald zum einflussreichen Kanzler des Herzogs aufsteigt und als solcher weitreichende Machtbefugnisse hat, die er zum Intrigieren und Ausleben seiner Lust am Foltern vermeintlicher und tatsächlicher Feinde des Herzogs missbraucht, hat nicht nur seine Frau und ebenso den Sohn, dessen wirklicher Vater Johannes ist, spurlos verschwinden lassen, sondern verfolgt den Arzt mit seinem Hass, macht ihm das Leben schwer, wann immer sich ihm die Gelegenheit dazu bietet.
    Während der folgenden Jahre ist Johannes unermüdlich bestrebt, Sophie und den gemeinsamen Sohn ausfindig zu machen; der Leser verfolgt mit großem Mitgefühl wie aber auch mit einem gewissen Unverständnis ob seiner Treue zu einem Mann, der sie ihm nicht zu danken weiß, seine fruchtlosen Bemühungen, die immer wieder von Ulrich selber behindert werden, denn er bindet den getreuen Freund als Leibarzt an sich, wie immer ausschließlich an seinen eigenen Bedürfnissen interessiert, gleichgültig gegenüber dem Kummer des ehemaligen Spielgefährten. Und so gehen Jahre ins Land, wichtige Jahre gesellschaftlicher, religiöser und politischer Umbrüche – mitreißend geschildert vor allem die beginnende und allmählich sich Bahn brechende Reformation -, über die man später in den Geschichtsbüchern lesen wird, aber auch verlorene Jahre für Johannes, den so beharrlich Liebenden, wenngleich Jahre, während derer sein segensreiches Wirken gar manchem schwer Erkrankten oder Verwundeten das Leben rettet oder das Leiden lindert. Glücklich all die Menschen, denen der Arzt begegnet, treu dem Eid des Hippokrates wie dem Treuegelöbnis verpflichtet, das dem Herzog galt, der es als selbstverständlich hinnimmt. Und wenn denn wirklich zutrifft, was das Sprichwort „Fortes fortuna iuvat“ - dem Tapferen hilft das Glück -, verheißt, dann bleibt zu hoffen, dass Johannes, der Getreue, schließlich den verdienten Lohn erhalten wird...
    Was bleibt am Ende der Lektüre dieses so umfangreichen wie anspruchsvollen historischen Romans mit den beiden überaus gegensätzlichen Protagonisten? Aufgrund der Überfülle, die der Autorin an Quellen zur Verfügung standen, musste das Schwergewicht in der Geschichte vielleicht zwangsläufig auf den immer wieder Unmut, Empörung und Abneigung erregenden Württemberger und seine Taten gelegt werden. Das ging auf Kosten einer durchgängigen Handlung, denn aus Johannes Leben wurden lediglich Episoden aufgegriffen, die letzte und wichtigste wurde in aller Kürze abgehandelt; man verliert den Sympathieträger, ein unerlässliches Gegengewicht also zu seinem Freund, dem Wüterich, immer wieder aus dem Blickfeld zugunsten der unzähligen Macht-, Intrigen- und Kriegsspielchen ( die natürlich alles andere als das waren, sondern tödlicher Ernst für die Abertausende mit hineingezogenen Bürger ), die der verschwenderische, unmoralische, von seiner Allmacht überzeugte Herzog initiierte und über die man leicht den Überblick verlieren konnte. Johannes wird dennoch im Gedächtnis bleiben – und mit ihm die, und das sei lobend angemerkt, zahlreichen, so aufschluss- wie lehrreichen Ausführungen zur Heilkunst im 16. Jahrhundert – der eigentliche rote Faden, denn er zieht sich konstant durch das gesamte Werk -, das umfassende Wissen um die segensreiche ( genauso wie schädliche ) Wirkung dessen, was da grünt und blüht und das man unbedingt davor bewahren sollte, ganz und gar der Vergessenheit anheim zu fallen!

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  • 4 Sterne

    Philiene, 18.09.2020

    Als Buch bewertet

    Wer gerne Mal wieder in die Vergangenheit abtauchen möchte, ist hier goldrichtig.

    Als Kinder lernen sich Ulrich und Johannes kennen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Eine der zukünftige Herzog von Württemberg, der Andere ein Küchenjunge. Und doch werden sie Freunde. Ulrich der Herzog wird immer Ungestümen und muss sich mit Aufständen herumschlagen. Johannes wird Arzt und ihm wird vom Schicksal oft böse mitgespielt. So darf er seine große Liebe Sophie nicht heiraten ...

    Der Roman spielt im sechzehnten Jahrhundert und ist sehr gut recherchiert. Ich mag es immer sehr, wenn sich in historischen Romanen Realität und Fiktion miteinander vermischen. Die Romanhandlung ist um die Person von Ulrich herumgestrickt und fiktive Charaktere und historisch belegte Personen lassen den Leser in die Vergangenheit abtauchen. Viele bekannte Persönlichkeiten, wie Martin Luther, haben einen Auftritt und runden die Geschichte ab.

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  • 4 Sterne

    Simone G., 04.09.2020

    Als eBook bewertet

    Ulrich und Johannes verbindet eine tiefe Freundschaft. Obwohl Johannes später es nicht begreift, warum sein Freund Herzog Ulrich in manchen Dingen so handelt und brutal ist. Mit der Liebe zu Sophie begibt Johannes sich und sie in Lebensgefahr. Da Sophies Mann Ambrosius Volland nicht nur die rechte Hand von Ulrich ist, nein, er führt auch seine eigene Machtposition mit unlauteren Mittel voran. Als Sophie dann spurlos verschwindet, sucht Johannes ein ganzes Leben lang nach ihr und ihrem Geheimnis...

    Ein sehr spannender Roman über den Bauernauftand, die Kirche und eine verlorene Beziehung. Der Schreibstil ist gefällig und man kommt gut mit dem Lesen voran. Allerdings ist dann der letzte Abschnitt im Buch etwas schnell zusammengefasst, man kann meinen es müsste schnell fertig werden. Das gibt dann einen Stern Abzug. Ansonsten sehr gut.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Goldie-hafi, 11.10.2020

    Als Buch bewertet

    Wieder einmal hat Johanna von Wild mit 'Der Getreue des Herzogs' bewiesen, dass historische Romane eine aufregende Geschichtsstunde sein können. Dieses Mal führt uns die eindringlich geschriebene Geschichte in das Tübingen des Jahres 1498. Wir erleben die Verflechtung der Lebenswege des Küchenjungen Johannes mit dem jungen Herzog Ulrich von Württemberg. Während aus dem Küchenjungen im Laufe der Jahre ein Arzt wird, der sich auch um das einfache Volk kümmert und sich in die Enkelin des Tübinger Vogts verliebt, wird aus seinem Jugendfreund Ulrich ein fast bösartiger, nur auf seinen Vorteil bedachter Herzog, der sich sogar mit dem schwäbischen Bund und dem Kaiser anlegt. In ihrer ruhigen und bildreichen Sprache vermag es die Autorin, eine lange vergangene Zeit so lebendig werden zu lassen, dass man meint, dabei gewesen zu sein. Die Charaktere sind plastisch und facettenreich ausgearbeitet und bei allen Beschreibungen kann man den Glanz, den Dreck und das Elend der damaligen Zeit sehen. Insgesamt beeindruckend recherchiert und in eine spannende Geschichte verpackt, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und musste nach dem Ende das Gelesene erst einmal sacken lassen.
    Ich hoffe noch mehr solch guter historischer Romane dieser Autorin lesen zu können.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ann-marie, 16.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eine gelungene, spannende und ereignisreiche historische Zeitreise

    Johanna von Wild zeichnet in ihrem Roman den Lebenslauf des ehemaligen Landesfürsten Ulrich von Württemberg nach. Sie verknüpft die historisch verbürgten Ereignisse sehr geschickt mit der fiktiven Person Johannes, der als Arzt tätig ist und sich durch einen bereits in Kindertagen geschlossenen Bund mit Ulrich zu lebenslanger Freundschaft mit ihm bekennt.
    Ulrich, bereits als Elfjähriger zum Herzog von Württemberg eingesetzt und zunächst unter Vormundschaft von Vertretern der Stände, wird bereits nach 6 Jahren vorzeitig für volljährig erklärt und erringt nur ein Jahr später als erfolgreicher Heerführer einen Sieg, mit dem er sein Herzogtum vergrößert. Er entwickelt sich zu einem Herrscher, der den Luxus liebt und sich diesen vor allem durch Steuererhöhungen bezahlen lässt, für die letzten Endes die hart am Existenzminimum lebenden Menschen aufkommen müssen. Ulrich, umgeben von Ratgebern, die offensichtlich nicht das Wohl der notleidenden Bevölkerung sondern ihren eigenen beruflichen und finanziellen Vorteil aus ihrer Nähe zum Herzog ziehen, fühlt sich sein ganzes Leben lang seinem Freund Johannes verbunden. Auch wenn die beiden wesensmäßig nicht unterschiedlicher sein könnten und die Aufforderung Ulrichs zu einem Besuch an seinen Freund eher einem Befehl als einer Einladung gleicht. Johannes Bestreben, bei diesen Treffen mit sinnvollen, wohlüberlegten und durchdachten Vorschlägen seinen Freund, Herzog Ulrich, von einem herrschsüchtigen, ignoranten, verschwenderischen und zum Teil sehr grausamen Landesherrn zu einem verantwortungsvollen und fürsorglichen Landesvater zu „bekehren“ scheitert jedes mal kläglich. Hat Johannes doch in dem letztendlich zum Kanzler aufgestiegenen sadistisch veranlagten Ambrosius Volland einen erbitterten Widersacher, mit dem zu allem Überfluss auch noch Johannes große Liebe, Sophie, verheiratet wurde und diese im Verlauf ihrer Ehe schier unfassbares erleiden musste.
    Mit Hilfe der Autorin habe ich einen deutschen Adligen kennenlernen können, der mir bisher völlig unbekannt war, in Baden-Württemberg mit Sicherheit jedoch noch über einen großen Bekanntheitsgrad verfügen wird. In ihrem Roman gelingt es ihr auf eine faszinierende Weise, sein Leben und Wirken mit Hilfe einer fiktiven Person, dem treuen Freund Johannes, überaus gekonnt, fesselnd aber auch teilweise sehr berührend darzustellen. Dabei werden die Lebensumstände der immer größer werdenden Not der Bevölkerung und die sich daraus ergebenden Folgen so mancher herzoglichen Entscheidung mit sehr viel geschichtlichem Hintergrundwissen aufbereitet und vorgestellt. Es gelingt beim Lesen problemlos, den aufkommenden Aufruhr und die Proteste nachvollzuziehen, die oft grausam durch den Herzog beendet wurden. Und man liest schon mal fassungslos von so mancher Fehlentscheidung des Herzogs und bleibt voller Unverständnis, ja sogar Wut, gegenüber den Ratgebern des Herzogs, zurück.
    Im Gegensatz dazu Johannes, der – so scheint es mir – sich nicht ohne Grund für den Beruf eines Arztes entschieden hat. Gelingt ihm auf diese Weise nicht nur die Heilung körperlicher Gebrechen, vor allem auch der armen Bevölkerung. Ihm offenbart sich durch seinen Weitblick, seine jedem Menschen, unabhängig von dessen Stand, zugewandte Aufmerksamkeit und Empathie so manche verborgene Not. Sehr interessant und bereichernd in diesem Zusammenhang die – nach heutiger Sicht – doch sehr eingeschränkten, aber erstaunlicherweise sehr effektiven Therapiemöglichkeiten. Wobei die Autorin ein besonderes Geschick darin beweist, dass sie Symptome von Erkrankten im Rahmen der damaligen medizinischen Erkenntnisse so verständlich formuliert, dass ich mir als medizinischem Laien durchaus zutraue, eine Diagnose zu stellen. Wobei es sich bei den beschriebenen Leiden um Erkrankungen handelt, die auch heute vorkommen und behandelt werden (müssen).
    Neben hervorragenden, informativen, aufschlussreichen, spannenden und fesselnden Einblicken in die konkreten Ereignisse der Herrschaft Ulrichs von Württemberg wird auch die besondere Liebesgeschichte zwischen Johannes und Sophie erzählt. Fast 20 Jahre musste Johannes mit der Suche nach dem Verbleib seiner großen Liebe verbringen. Wobei es immer wieder zu größeren oder kleineren Unterbrechungen kam, deren Ursachen in den damaligen Zeitumständen und auch dem Wesen und der Lebensphilosophie von Johannes zu finden sind.
    Eine besondere Bedeutung hat der Roman für mich auch durch die Berücksichtigung der Reformation gefunden. Wurde doch von Herzog Ulrich die Reformation in Württemberg eingeführt. Dabei war ihm die Unterstützung durch Philipp von Hessen eine große Hilfe und die historisch sehr bedeutsamen Gelehrten Martin Luther, Huldrych Zwingli und Philip Melanchthon erfahren eine würdigende Beachtung. Für mich persönlich eine wertvolle Bereicherung, da diese geschichtlich wichtigen Ereignisse auf eine sehr verständliche Weise aufbereitet und beschrieben wurden.
    Dieser Roman stellt für mich eine Geschichtsstunde vom Feinsten dar. Ein mir unbekannter, teilweise unsympathischer Herrscher wird mir vorgestellt, dessen späteres Wirken von großer Bedeutung war und Auswirkungen auf das ganze Herrschaftsgebiet hatte. In einem sehr flüssigen, verständlichen Schreibstil, der im Sprachgebrauch historischen Gegebenheiten und Gepflogenheiten hervorragend angepasst wurde. Es gelingt mühelos, lesend in die Zeit Ende 15./Anfang 16. Jahrhunderts einzutauchen und die Geschehnisse mitzuerleben. Sehr genau recherchiert – bis in Kleinigkeiten. Und gerade diese haben mich immer wieder in ihren Bann gezogen, da die Autorin auf die entsprechenden Fundstellen verweist und so die Glaubwürdigkeit des Gelesenen bestätigt wird

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  • 5 Sterne

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    mabuerele, 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    „...Aber ist es nicht ungerecht, wenn Bauern und Handwerker so sehr geschröpft werden und deshalb sich und ihre Familien nicht mehr ernähren können?...“

    Diese Frage stellt Johannes dem 11jährigen Ulrich, der an diesem Tag im Jahre 1498 als Herzog in Stuttgart eingesetzt wurde. Natürlich sieht Ulrich das anders.
    Beide kennen sich seit 5 Jahren. Damals wurde der 6jährige Grafensohn Ulrich von seinem Onkel, Graf Eberhard, auf Schloss Hohentübingen aufgenommen. Er langweilte sich und war seiner Kinderfrau ausgebüxt. Als er den 8jährigen Johannes in der Küche arbeiten sah, befahl er ihm, mit ihm zum Murmelspielen zu kommen. Er setzte auch durch, dass Johannes sein Spielgefährte wird. Der bekam später ein Stipendium und durfte studieren.
    Die Autorin hat einen gut recherchierten und spannenden Roman über Ulrich von Württemberg geschrieben.
    Ulrich war schon als 6jähriger ein selbstbewusstes Kind, den man schwer Zügel anlegen konnte. Er wuchs ohne Eltern und Geschwister auf und hatte nach dem frühen Tod seines Onkels niemand mehr, der das aufbrausende Temperament in den Griff bekam.
    Der Schriftstil ist ausgereift und passt sich den historischen Gegebenheiten an. Als Leser erlebe ich, wie Ulrich sich mehr und mehr zu seinem Nachteil verändert. Er setzt auf Macht und hat keinen Blick mehr für die Nöte seiner Untertanen. Außerdem hat er nicht immer die besten Berater. Er traute nur wenigen, und wenn, dann den Falschen, über den Weg. Trotzdem steht ihm Johannes, der sich zum Arzt ausbilden ließ, treu zur Seite in guten wie in schlechten Tagen. Er wusste allerdings, dass dies nicht ungefährlich war, denn Ulrich ließ auch treue Bedienstete hinrichten, wenn er es für richtig hielt. Anfangs versucht Johannes noch, auf Ulrich einzuwirken. Eine Antwort sah so aus:

    „...Du hast recht, es steht dir nicht zu. Der Vollzug der Strafe wird allen Stallbediensteten eine Lehre sein. Ein Mann muss hart durchgreifen, um seinen Besitz zu schützen, Johannes. Und ich als Regent dieses Landes umso mehr...“

    Ulrichs Verschwendungssucht führt zu Aufständen der Bauern und der städtischen Bevölkerung. Allerdings kreiden sie die Missstände mehr seinen Räten an, als ihm selbst. Erstes Einlenkung führt später zur harter und grausamer Bestrafung. Die Tagelöhner kreieren ein besonders Gottesgericht:

    „...Wenn der Herrgott die neuen Gewichte für richtig hält, werden sie schwimmen. Gehen sie unter, ist das der Beweis, dass wir betrogen werden...“

    Die veränderten Gewichte sollten mehr Geld in die Kasse des Adels spielen, da die Bauern schlechter bezahlt wurden.
    Als Ulrich den Bogen überspannt, wird ihm sein Herzogtum genommen. Jetzt bleibt Johannes als Leibarzt an seiner Seite, obwohl er gerade ein privates Problem hat. Bei Ulrich vollzieht sich eine Wandel. Er hält sich zu Philipp von Hessen und stellt sich auf die Seite der Reformation.
    An Johannes` Seite lerne ich als Leser die Lebensverhältnisse in allen Schichten der Bevölkerung kennen, denn als Arzt geht er auch zu den Handwerkern und Bauern, und behandelt sie kostenlos. Deutlich wird, wie unterschiedlich die Arbeit und vor allem die Ausstattung der Hospitäler in der damaligen Zeit war. Bei einigen wurde Hygiene schon großgeschrieben, andere waren bessere Verwahranstalten.
    Auch die Schattenseiten der Reformation werden thematisiert. Dem Pfarrer Brenz gelingt es in Hall mit einer beeindruckenden Rede, die Bevölkerung von der Zerstörung der Bilder in der Kirche abzuhalten.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt einen Herrscher, der sehr vielschichtig ist und über die Folgen seines Handelns für andere viel zu selten nachdenkt.
    Ein ausführliches Personenverzeichnis, eine Zeittafel und inhaltsreiche Anmerkungen ergänzen das Buch.

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