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  • 5 Sterne

    Paul S., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Anspruchsvolle Abendlektüre

    Eine anspruchsvolle Lektüre für einen Abend. 126 Seiten umfasst das kleine Buch nur. Aber diese sind um so gehaltvoller und sehr anspruchsvoll.

    Es geht um die letzte Reise Mahlers von New York nach Wien. Er reist mit Frau Alma und Tochter Anna. Mahler ist schwer krank, todkrank. Während der Schiffspassage erinnert er sich an vergangene Tage und Ereignisse privater und beruflicher Art.

    Es wird klar, dass Mahler nicht unbedingt ein einfacher Mensch war. Auch das Verhältnis zu seiner Frau Alma ist nicht das beste. Man kann nach der Lektüre Alma nur bewundern, dass sie es bei ihrem Mann ausgehalten hat, seine Launen ertragen hat und ihn umsorgt hat. Eine Affäre mit einem "Baumeister" wird zunächst beendet. Wie wir aus der Geschichte wissen, nimmt Alma diese Beziehung nach dem Tode Mahlers wieder auf.

    Das Buch ist keine Biografie im eigentlichen Sinne sondern ein Buch, das uns auf subtile und einfühlsame Weise mit einigen Aspekten aus Mahlers Leben bekannt macht und uns den Menschen Mahler näher bringt.

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  • 5 Sterne

    Bineira, 30.09.2020

    Als Buch bewertet

    Der berühmte Musiker Gustav Mahler befindet sich im Jahr 1911 mit seiner Frau Alma und der kleinen Tochter Anna auf einer Schiffsreise von New York nach Europa. Er ist erst 50 Jahre alt, aber schwerkrank und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Deshalb hat er sein Engagement bei den New Yorker Philharmonikern vorzeitig beendet, um nach Wien zurückzukehren. Auf dieser Reise denkt er über sein Leben nach, und wichtige Episoden daraus ziehen an seinem inneren Auge vorbei.

    Dies ist mein erstes Buch von Robert Seethaler, und ich habe mich schnell in seine ganz besondere Sprachmelodie verliebt. Für mich war es beim Lesen der Geschichte, als hörte ich ein komplexes Musikstück. Ich konnte die wehmütige Grundstimmung in Moll, aber auch die schrillen Dissonanzen und die kleinen munteren Zwischenspiele regelrecht fühlen. Dass der Roman nur kurze Schlaglichter auf Mahlers Leben wirft, empfinde ich nicht als Nachteil. Es ist nunmal keine Biografie, sondern ein Kunstwerk. Für mich ein sehr gelungenes.

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  • 4 Sterne

    Martina E., 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    „Der letzte Satz“ von Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler Robert Seethaler ist das Porträt von Dirigent und Komponist Gustav Mahler.

    April 1911, Gustav Mahler reist an Bord des Transatlantik-Schnelldampfers „Amerika“ mit seiner Frau Alma und Tochter Anna von New York nach Europa. An Deck des Schiffes denkt er an sein Leben zurück.

    Krank, schwächlich und dem Tod nahe wird Gustav Mahler an Bord von einem Schiffsjungen umsorgt. Seine Familie bleibt im Hintergrund. Das Gegensätzliche Alt und Jung und die Fürsorglichkeit des pflichtbewussten Teenagers sorgen für eine besondere Atmosphäre. Mahler hadert mit seiner Gebrechlichkeit und Hilfsbedürftigkeit. Erinnerungsmomente geben Einblicke in sein ungewöhnliches Leben wie seine schaffensreiche Zeit im Komponierhäuschen. „Ich wünschte, ich könnte noch eine Weile weitermachen, dachte er. Wer weiß, ob es wiederkommt, man kann es niemals wissen. Doch für diesmal war es vorbei.“ Im Fokus seines Lebens steht nicht nur seine Arbeit sondern auch seine große Liebe Alma und die gemeinsamen Töchter Anna und Marie. „Sie ist eigensinnig wie ihre Mutter, dachte er. Aber ich habe Glück. Dort draußen läuft ein Glück im Gras herum, und hier drinnen sitzt ein anderes mit mir am Tisch. Ich habe alles, was ich mir wünsche. Ich bin ein glücklicher Mann.“ Der Roman hat poetische Beschreibungen und Botschaften parat. Gustav Mahler lebte für die Musik und hat aufgrund seines hohen Arbeitspensums seine Familie vernachlässigt. Almas Hoffnung auf Zweisamkeit und Unternehmungen wird immer wieder enttäuscht. Sie muss all ihre Wünsche zurückstellen. Die Geschichte befasst sich mit dem Kennenlernen der Beiden bis zum Entfremden. Der Schachzug, Gustav Mahler allein in Erinnerungen schwelgen zu lassen, ist gelungen. „Mit einem leisen Staunen dachte Mahler an diese Zeit. Wie jung er damals war. Es kam ihm vor, als läge das alles ein Leben weit zurück. Man schlägt einen Ton an, und der schwingt dann weiter im Raum. Und trägt schon das Ende in sich.“ Rührend wie der Schiffsjunge nach der Musik Mahlers fragt und anhaltendes Interesse zeigt. Zu weit sind die beiden Welten auseinander, als dass der Junge erfährt, für welche Musik der „Direktor“ steht. Zu Herzen geht auch ein Schicksalsschlag der die Familie erschüttert. Die Trauer begleitet Gustav Mahler sein Leben lang. Natur- und Tierwelt dienen dem Komponisten als Inspiration und fließen in die Geschichte mit ein. Der Roman ist eine Komposition aus Liebe, Leid und Lebensstationen. Der Ausklang mit dem Schiffsjungen rundet die Geschichte ab.

    Das Cover hat Melancholie und setzt den Inhalt treffend in Szene. Der Titel hinterlässt Eindruck und klingt auch ein wenig düster. „Der letzte Satz“ lädt dazu ein, sich mehr mit Leben und Werk des berühmten Dirigenten zu befassen. Mit 125 Seiten ein recht kurzes aber gelungenes Porträt.

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  • 5 Sterne

    Milagro, 06.09.2020

    Als Buch bewertet

    Seethaler hat ein kleines, feines Werk abgeliefert, mit Spannung und Vorfreude hatte ich es erwartet. Gerade einmal 128 Seiten und trotzdem so voller Geschichten, so dicht geschrieben, das kenne ich nur von diesem Autor.
    Im Mittelpunkt steht der Musiker Gustav Mahler, alt und hinfällig ist er geworden, der Geist noch wach und voller Erinnerungen blickt er während einer Reise mit dem Schiff zurück auf sein Leben. Das ist teils melancholisch, teils spannend und auch traurig, so wie sein Leben eben war. Der Leser erfährt viele kleine Episoden, die sich zum Ganzen fügen, eingebettet in die Momente auf dem Schiff, wo der alte Mann auf einen Schiffsjungen trifft, der ihn gewissenhaft umsorgt. Diese Geschichte ist beeindruckend geschrieben, voller Lebensweisheit, mit so viel Liebe zur Erzählung, dass sie schon beim ersten Lesen zu meinen Lieblingen gehört, ein wunderschönes Buch, das mich begleiten wird.

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  • 5 Sterne

    Kristin K., 05.08.2020

    Als Buch bewertet

    Der letzte Satz – kein Buch über eine irrsinnig tolle Geschichte, sondern um die letzten Monate des berühmten Musikers/ Dirigenten Gustav Mahler.



    In dem Buch dürfen wir Herrn Mahler auf die letzte Reise seines unglaublich spannenden Lebens begleiten. Man schaut hinter die Kulissen, gezeichnet durch seine Krankheit, der vergebenen Liebe zu Alma Mahler, der Liebe zu seinen zwei Mädchen, der Liebe zur Musik und den unglaublich vielen Schicksalsschlägen, die er neben dem großen Erfolg hinnehmen musste.



    Ein wirklich sehr bewegendes Buch, dass zum Nachdenken anregt. Ich musste mich im Nachgang weiter über das Leben des Gustav Mahler und seiner Familie informieren und bin dankbar, einen tollen Musiker seiner Zeit so kennen ernen zu dürfen.

    Der letzte Satz beschreibt sowohl den letzten Abschnitt seiner Musikkarriere, als auch seines Lebens. Ein sehr bewegendes Buch!

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 02.09.2020

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Auf seiner letzten Reise verbringt Gustav Mahler viel Zeit auf dem Deck des Schiffes und sinniert über sein Leben. Er weiß, dass er sterben muss. Er hat Schmerzen und manchmal möchte er sogar über die Reling springen, aber er tut es nicht.
    Meine Meinung:
    Das ist so ein Buch, bei dem man zunächst denkt, was soll das bringen, die paar Seiten. Aber in diesen wenigen Seiten steckt so viel drin. Das Portrait eines sterbenden Mannes, der an die guten und auch schlechten Zeiten zurück denkt. Man spürt auch, dass der Autor sich ausgiebig mit Gustav Mahler auseinander gesetzt hat. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Art und Weise wie die Worte gewählt wurden passt gut zu der erzählten Geschichte. Viel weiß ich nicht über Gustav Mahler, aber dieses Buch lockt einen dazu, sich mal ein wenig mehr mit ihm zu beschäftigen.
    Fazit:
    Beeindruckt

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  • 4 Sterne

    Miriam G., 12.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ein trauriges, berührendes Buch
    Gustav Mahler hat sein Leben im Scheinwerferlicht gestanden und konnte als Musiker und Dirigent unglaubliche Erfolge feiern. Nach einer Anstellung in New York ist er nun zurück auf dem Weg in die Heimat Österreich. Der Grund ist traurig: Mahler, der Zeit seines Lebens immer wieder gekränkelt hat, wird sterben. An der Reling stehend, beziehungsweise sitzend, erinnert er sich an sein Leben und denkt an die Erfolge aber auch an die Schicksalsschläge zurück.
    Wie auch beim „Trafikant“ finde ich den Ansatz, eine historische Person aus einer ganz anderen Perspektive beleuchten zu lassen, literarisch sehr spannend. Die Ausgangssituation ist diesmal jedoch eine ganz andere: Der Leser befindet sich in Mahlers Kopf und blickt gemeinsam mit ihm auf sein Leben zurück. Trotz seines Erfolges ist dieses eher traurig: Die Beziehung zu seiner Frau Alma, die Mahler über alles liebt, ist so gut wie vorbei und auch über den Tod seiner älteren Tochter ist der erfolgreiche Dirigent nie hinweggekommen. Und auch, wenn Mahler sehr erfolgreich in seinem Leben war, blickt er auch auf diese Ereignisse keinesfalls positiv zurück. Über reale Schicksalsschläge zu lesen, nimmt einen als Leser immer mehr mit als wenn die Ereignisse nur fiktiv sind, sodass der Grundton dieses Buches sehr traurig ist.
    Wie immer überzeugt mich Robert Seethaler mit seiner sanften, bildhaften Sprache. Er schafft er nach nur wenigen Sätzen, dass man mittendrin ist, auf dem Schiff, neben Mahler steht und ebenfalls aufs Meer blickt. Man versinkt regelrecht in der Geschichte und wenn man nach 2-3 Stunden wieder auftaucht, wundern man sich, dass das Buch schon zu Ende ist – von mir aus hätte die Geschichte noch weitergehen können.
    Obwohl es Seethaler auch auf diesen wenigen Seiten gelingt, ein umfassendes Porträt von Mahler als leidenden Menschen und gleichzeitig Karrierist zu skizzieren, hätte ich mir an manchen Stellen etwas mehr Tiefe gewünscht. So wird beispielsweise die Affäre Almas nur sehr kurz und auch erst gegen Ende angeschnitten, im Roman selber begegnen wir ihr gar nicht, sondern nur durch die Erinnerungen Mahlers. Dennoch kann ich insbesondere Seethaler-Fans diese kleine, melancholische Geschichte nur ans Herz legen. Wer jedoch noch nie etwas vom Autor gelesen hat, dem würde ich eher einen anderen Roman von ihm mit mehr Tiefe empfehlen. An den Trafikant kommt dieses Buch nämlich nicht heran und ich hoffe auch, dass der nächste Seethaler wieder etwas umfassender ausfällt.

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  • 5 Sterne

    Claudia B., 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    In meinen Augen ist dies eines der besten und herausragendsten Bücher des ersten Lesehalbjahres 2020. Selten habe ich eine so wunderbare und präzise Sprache lesen dürfen, die einen als Leser vor lauter Begeisterung und Faszination dazu verleitet Sätze gleich nochmals zu lesen.
    Ich habe bereits viele Bücher des Autors Robert Seethalers gelesen und ich muss sagen, dass dies wirklich eines seiner literarischen Meisterwerke ist.
    Denn auch wenn man sich nicht für das Leben des Gustav Mahlers interessiert, so ist dieses Buch so viel mehr als das Porträt eines Musikers. Denn dieses Buch zeigt die seelischen und menschlichen Merkmale auf, trägt dazu bei, dass man als Leser nachdenkt und sehr viel für das Leben mitnehmen kann. In meinen Augen ein grandios gut geschriebenes Buch, das mich bewegt und fasziniert hat.

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  • 5 Sterne

    Bücherwelt1967, 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    In dem neuen, schmalen Roman des österreichischen Autors Robert Seethaler geht es um das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Seethaler erzählt von der letzten Überfahrt Mahlers von Amerika nach Europa im Jahr 1910. Mahler ist sterbenskrank, von Fieberschüben geschüttelt und ahnt, dass es dem Ende zugeht.
    Episodenhaft blickt Mahler auf einzelne Passagen seines Lebens zurück, er reflektiert über seine Beziehung zu seiner Frau Alma und über den Tod seiner verstorbenenen Tochter, er blickt zurück auf seine Zeit als Operndirektor, thematisiert seine Begegnung mit Sigmund Freud. Bruchstückhaft erfährt man etwas über den Menschen Gustav Mahler. Es ist ein eindringliches und atmosphärisches Buch, das den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt des großen Komponisten teilhaben lässt.

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  • 5 Sterne

    begine, 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Poetisch
    Der österreichische Schriftsteller Robert Seethaler schreibt mit sprachlicher Lebendigkeit.

    In seinem Roman „Der letzte Satz“ geht es um die letzte Zeit im Leben des Komponisten Gustav Mahler. Er war besessen von seiner Arbeit. Auf einer Schiffsfahrt geht es ihm schon schlecht. Er wird von einem Jungen betreut, der immer da ist, wenn er ihn braucht.

    Der Autor lässt den Leser im Geist des Meisters teilnehmen.
    Allerdings könnte es auch auf jeden Mann gehen. Wenn die Kraft nachlässt und er Angst hat seine Arbeit nicht fertig zu bekommen, macht ihnen Angst. Gustav Mahler war kein einfacher Mensch, es musste alles so sein, wie er es will.

    Robert Seethaler hat das enorm gut gemacht.
    Der Roman ist ruhig und doch interessant.
    Es ist ein lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    Insta.amreading, 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    "Es ist schön [...] Man müsste es nur zu fassen kriegen."

    Mein "erster Robert Seethaler" kommt ganz schmal daher, mit einem Umschlagbild, das Programm ist: Gedanken eines alternden Mannes auf einer großen Schifffahrt...am Ende seiner (Lebens-)reise.

    Seethaler schreibt wunderschön, mit klarer Präzension, die fast poetisch wirkt, definitiv aber künstlerisch. Als LeserIn bekommt man in diesem Roman keine Biographie von Gustav Mahler, lernt aber in vielen kurzen Erinnerungen und Rückblicken sehr viel über das Genie und den Menschen Mahler, seine Familie, seine Leidenschaft und auch Versäumnisse: "Wut und [...] Freude eines ganzen Lebens".

    Ein wirklich schöner Roman, der mich neugierig auf Mahler und Seethaler gemacht hat... und Sehnsucht aufs Meer weckt.

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  • 5 Sterne

    Sylvia M., 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    Gustav Mahler allein auf einem eigens für ihn abgetrennten Bereich des Schiffsdecks, auf seiner letzten Reise. Allein mit sich, seiner Krankheit und seinen Erinnerungen. Erinnerungen an seine Frau, seine viel zu früh verstorbene Tochter Anna und seine Musik, die er so meisterhaft beherrscht hat. "Musik kann man nicht beschreiben, sie ist einfach da".
    Robert Seethaler beschreibt in diesem schmalen Büchlein einen Mann, der hinter der strahlenden Fassade des erfolgreichen Musikers und Ehemanns der schönsten Frau von Wien doch ein zerrissener und unglücklicher Mann gewesen ist. Und doch, trotz Krankheit und Schmerzen, noch nicht ganz fertig mit der Welt war. "Ich hätte so gerne noch gelebt".
    Ein ganz wunderbares Buch - wieder einmal.

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  • 4 Sterne

    April1985, 25.09.2020

    Als Buch bewertet

    Kurzes Portrait eines Ausnahmekünstlers

    Meine Meinung

    Der letzte Satz ist Robert Seethalers Portrait des Ausnahmekünstlers Gustav Mahler. Der Autor schickt seinen Protagonisten auf seine letzte große Reise von New York nach Europa. An Bord der "America" sinniert der schwer kranke Gustav Mahler über sein Leben. Dabei leistet ihn ein namenloser Schiffsjunge Gesellschaft. Er versorgt den Musiker an Deck mit Tee und hält ihn warm, während Gattin Alma und Tochter Anna unter Deck frühstücken.

    Robert Seethaler erzählt in klaren und prägnanten Sätzen, fast schon etwas emotionslos, aus dem Leben Mahlers. Er lässt uns an der Erinnerung des Künstlers teilhaben. Mahler lässt seine Zeiten in Wien, Paris und New York Revue passieren. Er erinnert sich an Begegnungen mit namhaften Größen wie Rodin und Freud. Er analysiert aber auch seine Ehe mit Alma. Diese hatte es wahrlich nicht leicht und musste oft aufgrund des Ruhmes und der intensiven Arbeit ihres Gatten zurück stecken. Dass Tochter Maria früh verstirbt, macht die Situation nicht leichter. Maria lässt Gustav nicht los. Man hat beim Lesen das Gefühl sie ist allgegenwärtig und begleitet ihren Vater auf seiner letzten Überfahrt. Es sind vorallem die privaten Momente, die Robert Seethaler einfängt. Jetzt könnte man meinen, dass das Buch auf viele x-beliebige Künstler zutrifft und vielleicht stimmt das sogar. Mir hat das Portrait von Mahler dennoch gut gefallen und es war schön gedanklich mit auf Reise zu gehen. Man darf nur nicht den Fehler machen und eine vollständige Biographie erwarten, denn das ist das Buch nicht.

    Fazit

    Auf knapp 120 Seiten portraitiert Robert Seethaler ein sehr persönliches Bild des Musikers und Dirigenten Gustav Mahler. Es ist weniger die Musik und die Karriere über die wir hier zu lesen bekommen. Gustav Mahler erinnert sich auf seiner letzten großen Überseefahrt von New York nach Europa vorallem an Situationen aus seinem privaten Umfeld. Vorallem seine verstorbene Tochter Maria ist sehr präsent. Aber auch über die Ehe mit Gattin Alma, der schönsten Frau Wiens, hat Mahler viel nachzudenken. Mir hat die Gedankenreise sehr gut gefallen und daher gibts auch eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Batyr, 22.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ein letzter Blick
    Ein neuer Seethaler, diesmal nicht mit der Hauptfigur eines scheinbar bedeutungslosen Menschen wie etwa der Trafikant oder Andreas Eggers, sondern mit einer realen Persönlichkeit der vorletzten Jahrhundertwende.

    Der Autor begleitet den sterbenskranken Gustav Mahler auf seiner letzten Seereise auf dem Rückweg von New York. Der uralte Topos des 'vita navigatio' kommt zur Anwendung, denn die Tage auf See lassen die Biographie des Musik-Titanen Revue passieren. Es wird deutlich, dass Siege und Niederlagen sich durchaus die Waage halten: anerkannt, respektiert, bewundert als genialer Komponist und Dirigent, aber lange Zeit angefeindet wegen seiner jüdischen Herkunft, gefangen in seiner Verfallenheit an seine Ehefrau Alma, die sich bereits zu seinen Lebzeiten von ihm abwendet, von schwächlichster physischer Konstitution, die er durch seine übermenschliche Willenskraft zu kompensieren weiß.

    Die einzelnen Aspekte dieses Lebens kommen in Seethalers Roman jedoch höchst unterschiedlich zum Tragen. Während Almas dämonische Natur, in der Realität jedem Kenner der Biographie vertraut, hier nur sehr abgeschwächt, blass repräsentiert wird, sind die Darstellungen von Mahlers Schaffensrausch, die eigentümliche Umsetzung von Naturerleben in Musik, von betörender sprachlicher Intensität.

    Seethaler verdeutlicht die Befindlichkeit des Komponisten durch eine Vielzahl von Symbolen. Ein altes Dirigierpult, ein Wanderstock, die fliegenden Fische, der fiktive weiße Vogel, der auf Mahlers Sterben hinweist - die Darstellung, die Beschreibung ist zumeist von bestechender Genauigkeit.

    Ein weiterer Kunstgriff, der nur überzeugend genannt werden kann, ist die Gegenüberstellung des zutiefst reflektierten Musikers mit dem allein seiner spontanen Menschlichkeit verpflichteten Schiffsjungen: anders als die übrige Umwelt, die im Umgang mit Mahler von den eigenen Ansprüchen nicht Abstand nehmen wollen, ist der Junge in der Lange, dem Kranken vollkommen offen gegenüberzutreten, sich wirklich auf ihn und seine Bedürfnisse einzulassen. Durch den Schluss des Romans wird deutlich, dass diese Begegnung auf den jungen Seemann einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.

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  • 5 Sterne

    XYZ, 19.08.2020

    Als Buch bewertet

    wunderschön geschriebener trauriger Rückblick

    Fazit:
    Die letzte große Reise des Musikers und Dirigenten Gustav Mahler wurd in diesem Buch mit einem wunderschönen Schreibstil sehr detailliert und emotional beschrieben - das Buch lässt den Leser gemeinsam mit dem Musiker auf dessen Leben zurückblicken. In kleinen Abschnitt wird Glück und Unglück herausgehoben - die Emotionen sind beim Lesen richtig zu spüren - und das war für mich auch das richtig besondere an diesem Buch. Als Leser wird man komplett mitgenommen - absolut gelungen.
    Erwarten darf man keinesfalls eine ausführliche Biografie - es sind wirklich nur kleine Lebensabschnitte, die thematisiert werden.

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  • 4 Sterne

    Regina K., 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Vogelruf weckte Töne in ihm, der er schon lange vermisste, hastig ließ er sie über das Papier gleiten. Gustav Mahler an Bord eines Schiffes von New York nach Europa, eine letzte Fahrt, mit der Gewissheit das Ziel nicht mehr zu erreichen. Der berühmte Dirigent, bereits mit noch nicht einmal 50 zur Legende geworden, musste sich seinem Körper ergeben. Einem Körper, der schon jahrelang nicht kontrollierbar war, dabei war die Perfektion sein Lebensinhalt. Als Höllenhund verschrien unter den Musikern, stets nur die Vollkommenheit akzeptierte.
    So ist er voller Erinnerungen, an der Schwelle zum Tod.
    Wie er einst die Liebe der umschwärmten Alma gewann, mit ihr zwei Töchter bekam, schmerzhaft von einer Abschied nehmen musste. Nach außen als ein harter, unnachsichtiger Mann gesehen wurde, doch in ihm eine Sanftheit und Liebe zur Natur schlummerte. Stets stand die Musik für ihn an erster Stelle.
    An Bord ein Schiffsjunge, der auf ihn acht geben soll, trotz seiner Unerfahrenheit gegenüber dem berühmten Mann, doch eine Art Vertrauter für Mahler wird, sich von ihm nicht einschüchtern lässt.
    Sein Satz „Wer weit geht, kommt spät an.“ ist bezeichnend für Mahlers Leben. Er der Ruhelose kam nie an, es gab nie ein genug, konnte sich nicht einfach fallen lassen.

    Robert Seethaler zeigt uns in seinem Roman „Der letzte Satz“ das Ende eines Menschen, der von Musik erfüllt, vergaß ein anderes Leben außerhalb dieser zu leben. Eine Seelenreise voller bitterer Wahrheiten. Im ersten Teil des Buches lässt er den von Fieber geschüttelten Mann in ein wirres Durcheinander von Erinnerungen schweben, dem Leser viel Aufmerksamkeit abverlangt, aber auch den Gesundheitszustand Mahlers erkennen lässt. Doch es wäre nicht Seethaler, wenn er diese Gedanken, Erinnerungen nicht in Worte fassen würde, die einen echten Lesegenuss bereiten. Ein Rückblick , der den sterbenden Mahler mit sich selbst ins Reine kommen lässt.

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  • 4 Sterne

    Marakkaram, 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    ** Aber ich habe Glück. Dort draußen läuft ein Glück im Gras herum, und hier drinnen sitzt ein anderes mit mir am Tisch. Ich habe alles, was ich mir wünsche. Ich bin ein glücklicher Mann. **

    Robert Seethaler zeichnet hier den privaten Menschen Gustav Mahler - krank, gebrechlich, mit emotionalen Schwächen und einer dysfunktionalen Beziehung. Den Komponisten und Dirigenten lernt man dabei leider nur sehr rudimentär kennen, um seine Beziehung zur Musik geht es selten..

    Es beginnt mit Mahlers letzter Reise per Schiff nach Amerika und die rückblickenden Episoden aus seinem Leben scheinen willkürlich, zeitlich nicht immer klar einordbar und mal mehr, mal weniger interessant. Die Oberflächlichkeit wird bei Begegnungen mit Rodin oder Freud besonders deutlich. Es werden ein paar bekannte Charakterzüge Rodins herausgestellt, aber das war es dann auch eigentlich schon. Für mich eine überflüssige Episode, bei grade einmal 126 Seiten.

    Seethalers Sprache ist klar, ein wenig lakonisch und distanziert. Einen richtigen Zugang bekommt man selten, aber dann sind sie plötzlich da, diese kostbaren Sätze, die einen tief berühren und die fast schon magisch sind. Wahrscheinlich eine Stärke Seethalers. "Der letzte Satz" ist mein erstes Buch von ihm - Roman vermag ich es fast schon nicht zu nennen, Novelle oder Erzählung trifft es wohl eher - und er hat mich nicht ganz überzeugen können. Sein Protagonist ist ein Mann, der am Ende seines recht kurzen Lebens zurückschaut und reflektiert; leise, melancholisch und unaufgeregt. Ob man diesen Mann nun unbedingt Mahler nennen muss....er wirkt oftmals austauschbar und hätte Jedermann sein können.

    Ein lesenswertes kleines Büchlein, doch anhand der Leseprobe hatte ich mir mehr dieser magisch-poetischen Sätze versprochen.

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  • 4 Sterne

    Marakkaram, 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    ** Aber ich habe Glück. Dort draußen läuft ein Glück im Gras herum, und hier drinnen sitzt ein anderes mit mir am Tisch. Ich habe alles, was ich mir wünsche. Ich bin ein glücklicher Mann. **

    Robert Seethaler zeichnet hier den privaten Menschen Gustav Mahler - krank, gebrechlich, mit emotionalen Schwächen und einer dysfunktionalen Beziehung. Den Komponisten und Dirigenten lernt man dabei leider nur sehr rudimentär kennen, um seine Beziehung zur Musik geht es selten..

    Es beginnt mit Mahlers letzter Reise per Schiff nach Amerika und die rückblickenden Episoden aus seinem Leben scheinen willkürlich, zeitlich nicht immer klar einordbar und mal mehr, mal weniger interessant. Die Oberflächlichkeit wird bei Begegnungen mit Rodin oder Freud besonders deutlich. Es werden ein paar bekannte Charakterzüge Rodins herausgestellt, aber das war es dann auch eigentlich schon. Für mich eine überflüssige Episode, bei grade einmal 126 Seiten.

    Seethalers Sprache ist klar, ein wenig lakonisch und distanziert. Einen richtigen Zugang bekommt man selten, aber dann sind sie plötzlich da, diese kostbaren Sätze, die einen tief berühren und die fast schon magisch sind. Wahrscheinlich eine Stärke Seethalers. "Der letzte Satz" ist mein erstes Buch von ihm - Roman vermag ich es fast schon nicht zu nennen, Novelle oder Erzählung trifft es wohl eher - und er hat mich nicht ganz überzeugen können. Sein Protagonist ist ein Mann, der am Ende seines recht kurzen Lebens zurückschaut und reflektiert; leise, melancholisch und unaufgeregt. Ob man diesen Mann nun unbedingt Mahler nennen muss....er wirkt oftmals austauschbar und hätte Jedermann sein können.

    Ein lesenswertes kleines Büchlein, doch anhand der Leseprobe hatte ich mir mehr dieser magisch-poetischen Sätze versprochen.

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  • 4 Sterne

    Cosmea, 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ich sollte noch ein bisschen bleiben
    In Robert Seethalers neuem Roman “Der letzte Satz“ ist der Komponist und Dirigent Gustav Mahler auf dem Schiff „Amerika“ von New York Richtung Europa unterwegs. Er ist todkrank und weiß selbst, dass dies seine letzte Reise sein wird. Er schaut vom Deck aus über das Meer und lässt Stationen seines Lebens Revue passieren: seine bemerkenswerte Karriere als Dirigent, die ihn in die großen Häuser der ganzen Welt führte und unter anderem in Wien einem disziplinlosen Orchester mit teilweise mittelmäßigen Musikern zu großen Triumphen verhalf. Er erinnert sich an seine kleine Tochter Maria, die etwa zwei Jahre zuvor verstarb, und er denkt über seine Ehe mit der schönen Alma nach, die mit der kleinen Tochter Anna ebenfalls an Bord ist. Alma ist die Liebe seines Lebens. Sie ist dennoch von dieser Ehe enttäuscht und hat sich einem anderen Mann zugewandt, weil sie immer gespürt hat, dass die Musik in Gustav Mahlers Leben die wichtigste Rolle spielt. Sie verlässt ihren Mann jedoch nicht, denn ihm bleibt ohnehin nicht mehr viel Zeit. Rückblickend bedauert Mahler, nicht mehr komponiert zu haben: „Ich sollte noch ein bisschen bleiben.“ (S. 118) Seine Tätigkeit als Dirigent und die vielen Reisen haben zu viel Zeit gekostet.
    Seethaler zeichnet in diesem schmalen Bändchen ein faszinierendes Porträt eines großen Künstlers, der trotz antisemitischer Anfeindungen und Widerständen aller Art seinen Weg ging und großes leistete. Auch die lange Krankheit mit vielen unangenehmen Symptomen lässt ihn nicht resignieren. Er weiß: Solange man sich den Tod vorstellen kann, ist er noch nicht da (S. 108). Dem Autor ist ein auch sprachlich beeindruckendes Porträt gelungen, das ich gern empfehle.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 07.09.2020

    Als Buch bewertet

    Der Mann vom Sonnendeck

    " Gustav Mahler ist ein flackerndes Flämmchen im Sturm der eigenen Verzweiflung "

    Für Gustav Mahler ist das die letzte Reise, sein von Krankheiten geplagter Körper wird immer schwächer, er macht sich keine Hoffnungen mehr. Er verbringt die Tage auf dem Sonnendeck des Schiffes, der ihm zurück nach Europa bringt und schwelgt in Erinnerungen. Es ist natürlich die Musik, die sein Leben bestimmt hat
    "Er dachte an die Musik. In der Dunkelheit konnte er ihre Anwesenheit fühlen, als sei sie ein Lebenwesen, das atmete und dessen gewichtsloser Körper sich immer weiter ausdehnte, bis er das ganze Zimmer auszufüllen schien."
    Ein bedetender Komponist und berühmter Dirigent, auf seinem Gebiet war Mahler ein Genie. Und wie alle Genies war er mit alltäglichen Leben bisschen überfordet. Die Familie, neben der Musik das Wichtigste in seinem Leben, hat er leider nicht ganz so gut, wie seine Kompositionen gemeistert.
    " Der letzte Satz " ist ein zartes Porträt eines Ausnahmekünstlers. Da das Buch mit 126 Seiten sehr schmall ist, sollte man keine detalierte Geschichte erwarten. Die Eheprobleme sind nur angedeutet, der Konflikt ziemlich abgeschwächt dar gestellt. Es sind praktisch nur paar Eckdaten aus Mahlers Leben, die aber doch ein bestimmtes Gefühl über den Mann vermitteln_ er war kein einfacher Mensch. Ich muss zugeben, dass mich das Buch inhaltlich nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Es ist die Sprache, die mich begeistern konnte. Wunderbare Sätze, gut gewählte Formulierungen - das bringt besondere Atmosphäre und Emotionen rein und macht das Lesen zum Genuss. Auch wenn ich nicht viel über Mahler erfahren habe, für mich war das Buch schon ein besonderer Leseerlebniss.

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