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  • 4 Sterne

    16 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 18.10.2019

    Als Buch bewertet

    Die 25-jährige Rósa lebt mit ihrer Mutter Sigridúr zusammen in Skálholt in Island. Im Sommer 1686 erkrankt die Mutter an einem Husten, dass Rósa die Befürchtung hat, dass diese den Winter aufgrund von Kälte und Hunger nicht überleben könnte. In ihrer Verzweiflung heiratet sie Jón Eiríksson, einen reichen Händler, der verspricht, ihre Mutter mit Medizin und Lebensmitteln zu versorgen.

    Rósa muss sodann ihr Dorf verlassen und in Jóns abgelegene Kate nach Stykkishólmur ziehen, wo sie sich um Haushalt und Hof kümmern soll. Jón, um den verschiedene düstere Gerüchte ranken, macht ihr Angst und auch in seiner Kate scheint es zu spuken. Rósa hört Geräusche, ist einsam, darf sich aber nicht der Dorfgemeinschaft anschließen. Auch Jón ist kaum bei ihr, arbeitet auf dem Feld und schläft im Stall.

    Die Dorfbewohner misstrauen Jón, der in aller Heimlichkeit seine erste Ehefrau Anna begraben haben soll. Rósa weiß nicht, was sie von den Gerüchten und düsteren Legenden halten soll, kann ihren Ehemann, der ihr die kalte Schulter, aber dann und wann auch menschliche Züge zeigt, nicht einschätzen. Sie spürt eine lauernde Bedrohung, wünscht sich nach Hause und befürchtet, dass sie nach Anna, die Aufgrund von Einsamkeit verrückt geworden sein soll, das nächste Opfer sein könnte.

    "Die Farbe von Glas" ist ein atmosphärischer Roman mit einer tragischen Geschichte und vielschichtigen Charakteren. Durch die anschauliche Beschreibung fühlt man sich bildlich in das 17. Jahrhundert nach Island versetzt und kann die eisige Kälte nachempfinden. Es herrschen Armut und Hungersnot um Winterhalbjahr. Aberglaube und Sagen sind tief verwurzelt in der Mentalität der Menschen, aber wie Hexerei verboten und mit dem Tode zu bestrafen. Frauen haben sich den Männern zu unterwerfen und ihnen zu dienen. So ergeht es auch Rósa, die ihre Freiheit aufgibt und den reichen Bonði statt dem von ihr geliebten Jugendfreund Páll zu heiraten, um ihre Mutter zu retten. Man fühlt mit ihr mit und kann in der Abgeschiedenheit schon bald ihre Angst nachvollziehen, in der Kate, die Geheimnisse verbirgt und aus Einsamkeit, den Verstand zu verlieren.

    Der Roman ist zunächst nur aus der Perspektive von Rósa geschrieben, so dass man nur ihren begrenzten Horizont betrachten kann. Später wird diese durch Jóns Sicht ergänzt, die zwei Monate später handelt. Aus der Ich-Perspektive blickt dieser zurück, was sein abweisendes und herrisches Verhalten besser erklären kann. Die Motive und Charaktere erscheinen damit nicht mehr nur Schwarz-Weiß und es ist spannend zu sehen, wie Rósa, aber vor allem Jón, auf den durch die Dorfgemeinschaft erzeugten Druck reagieren werden.

    "Die Farbe von Glas" ist eine düstere, mysteriöse Geschichte, die ruhig beginnt und als sich die Geheimnisse um Jón und seine erste Ehefrau offenbare, fesselnd geschrieben ist. Es ist eine Geschichte über Liebe, Verrat und Vergebung, die durch Wendungen überrascht und insbesondere durch die Kulisse, Atmosphäre und starken Charaktere überzeugt.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ascora, 28.10.2019

    Als eBook bewertet

    Die Glas Frau

    Das Cover: Vor einem schwarzen Hintergrund erstreckt sich ein eisblauer Baum, ähnlich einem Eiskristall auf einer Fensterscheibe. In seinen Zweigen sitzt ein kleiner Vogel. Ein sehr düsteres und zur kalten Stimmung passendes Cover.
    Der Klappentext: „Island 1686: Die junge Rósa leidet unter so bitterer Armut, dass sie befürchtet, den Winter nicht zu überleben. In ihrer Verzweiflung nimmt sie den Antrag des reichen Händlers Jón an, der eine Frau für Haus und Hof sucht. Rósa folgt ihm in sein Dorf und trifft bei den Einwohnern auf eine Mauer aus Argwohn und Ablehnung. Düstere Legenden ranken sich um Jón. Man erzählt sich, er habe seine erste Frau Anna umgebracht. Jón schweigt dazu unerbittlich. Einziger Trost für Rósa ist eine kleine Glasfigur, die er ihr zur Hochzeit schenkte. Trotz aller Widrigkeiten erscheint sie unzerbrechlich, während das Böse um Rósa herum immer greifbarer wird. Als das Dorf eines Nachts von Schnee und Eis bedeckt wird, rückt die Bedrohung näher, und diesmal steht Rósa im Auge des Sturm …“
    Zum Inhalt: Schauplatz dieser recht düsteren Geschichte ist das winterliche Island im ausgehenden 17. Jahrhundert. Hauptfigur ist Rósa, Tochter des verstorbenen Pastors und zusammen mit ihrer Mutter knapp vor dem Hungertod. Aus reiner Verzweiflung willigt sie ein, die Frau des reichen Händlers Jóns zu werden, er ist ein Fremder in Rósas Dorf und es werden einige Geschichten um ihn erzählt, er soll seine erste Frau ermordet haben. Rósa bemüht sich allen Anforderungen ihres Gemahls gerecht zu werden, doch ein düsteres Geheimnis umgibt ihn.

    Zum Stil: Zunächst begleitet der Leser nur Rósa, deren Geschichte in der 3. Person erzählt wird und so werden ihre Ansichten und auch Probleme verdeutlicht. In den späteren Kapiteln kommt dann auch Jón „zu Wort“, seine Abschnitte werden in der Ich-Form erzählt und er blickt zurück auf das Geschehen, das für ihn bereits zwei Monate zurückliegt. Ehrlich gesagt hat mir dieser Zeit- und Perspektivwechsel zwar viel erklärt aber zugleich auch den Lesefluss etwas erschwert. In einer sehr eindrücklichen und bildlichen Sprache erzählt die Autorin Caroline Lea ihren Roman. Neben der Geschichte der beiden Hauptpersonen Rósa und Jón bietet dieser historische Roman einen faszinierenden Einblick in eine sehr schwierige Zeit und eine unwirtliche Region – die Lebensumstände der Dorfbewohner sind äußerst hart, der Winter erschwert das Leben zusätzlich, das Christentum liegt immer noch im Streit mit den alten Bräuchen. Diese Lebensumstände nehmen relativ viel Raum ein, so dass sich die Geschichte von Rósa und Jón langsam entwickelt und richtige Spannung (leider) erst ab ca. der Hälfte des Buches aufkommt.

    Mein Fazit: Ein atmosphärisch dichter und mysteriöser historischer Roman, der einen düsteren Blick auf die Lebensumstände in Island wirft.

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  • 1 Sterne

    Dark Rose, 25.11.2019

    Als Buch bewertet

    Mit einem Wort: deprimierend!


    Dieses Buch ist unglaublich schön gestaltet. Das Cover wirkt sehr mystisch mit diesem blauen Baum, der dadurch, dass er kahl ist fast wie ein Skelett wirkt und dem weißen Raben. Gleichzeitig wirken die kahlen Äste fast wie ein Strudel, der einen in die Tiefe ziehen könnte. Die Äste ziehen sich vom Cover und der Rückseite ein wenig in den Buchrücken. Das sieht einfach wunderschön aus. Das Buch hat keinen Schutzumschlag, ist aber mit irgendetwas beschichtet, dadurch fühlt es sich ganz seltsam an, gleichzeitig glatt und rau, das ist schwer zu beschreiben, passt aber dadurch meiner Meinung nach total gut zu diesem Buch, dass ja auch schwer zu beschreiben ist.


    1686: Nach dem Tod ihres Vaters drohen Rosa und ihre Mutter zu verhungern. Deswegen nimmt sie entgegen ihres Rates den Antrag von Jon an. Es kursieren Gerüchte, er habe seine letzte Frau umgebracht. Jon hütet viele Geheimnisse. Er erwartet von Rosa sich an seine Anweisungen und Verbote zu halten, scheint für sie aber keinerlei Gefühle zu haben. Ihr ist der Umgang mit anderen Menschen verboten, außer mit seinem Gehilfen und bald fühlt sich Rosa sehr einsam. Gleichzeitig ist sie aber auch Neugierig und als eines Tages schließlich etwas geschieht, dass alles, was sie zu wissen glaubte in Frage stellt, weiß Rosa nicht mehr, was sie noch glauben soll.

    Das Buch ist etwas ganz anderes. Es spielt zu einer Zeit, als das Leben sich von dem unseren noch gewaltig unterschied. Noch dazu findet die Handlung auf Island statt und ist gespickt mit fremden Begriffen und Sagen. Es war eine gefährliche Zeit, jederzeit konnte ein falsches Wort oder eine falsche Geste dazu führen verbrannt zu werden. Runen waren verboten, ebenso wie die Sagen der Vergangenheit, dennoch sind sie allgegenwärtig.

    Ich habe mich mit Rosa und den anderen Charakteren sehr schwergetan. Ich habe von Anfang an keinen Zugang zu ihnen gefunden. Das Buch ist ziemlich deprimierend und lange Zeit auch langweilig. Erst kurz vor Schluss beginnt es etwas spannender zu werden, als endlich die Vergangenheit ans Licht kommt und die Dörfler ihr wahres hässliches Gesicht zeigen. Aber auch da konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich empfand es als extrem schwermütig und drückend.

    Fazit: Leider hat mich das Buch nicht packen können. Spannung kommt erst sehr kurz vor Schluss auf und nicht einmal da konnte es mich fesseln. Die Charaktere fand ich leider alle nicht besonders sympathisch. Ich habe es bis zum Schluss nicht geschafft einen Zugang zu ihnen zu finden. Das Buch ist sehr deprimierend. Das liegt bestimmt auch an der Jahreszeit: Winter mit viel Schnee, Kälte und Einsamkeit, die aber auch dadurch entsteht, dass es Rosa verboten ist mit den Dorfbewohnern in Kontakt zu treten.

    Der Klappentext klang interessant, aber das Versprechen von Spannung konnte leider erst am Ende eingelöst werden und das hat für mich leider nicht gereicht.

    Von mir bekommt das Buch 1 Stern.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 14.10.2019

    Als Buch bewertet

    Island

    „Die Farbe von Glas“ ist ein historischer Roman von Caroline Lea. Er spielt 1686 in Island. Da ist das Leben hart und rau und die Armut ist groß.
    Die junge Rose heiratet einen Händler Jón., der verspricht ihre Mutter und das Dorf mit Lebensmitteln zu versorgen.
    Jóns Hof steht steht einsam am Meer, und er hat Feinde im Dorf.
    Sofia hat ziemlich viele Aufgaben und ist viel allein. Die Einwohner im Dorf sind abweisend und Jón will nicht das sie sich mit den Frauen des Dorfes trifft.
    Es muss Vorrat für den Winter eingelagert und haltbar gemacht werden.
    Der Winter wird hart.
    Die Autorin schreibt die Zustände gut nachvollziehbar. Ihre Sprache ist passend und die isländische Sprüche passen gut und sind informativ. Der Roman ist fesselnd und spannend.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 17.11.2019

    Als Buch bewertet

    Island im Jahre 1686. Von Armut geplagt, nimmt Rosa den Antrag des reichen Händlers Jon an und wird seine Frau. In seinem Dorf jedoch trifft Rosa bei den Bewohnern auf Argwohn und Ablehnung. Um Jon ranken sich Legenden, nach denen er seine erste Frau getötet haben soll. Rosa findet Trost in einer Glasfigur, die unzerbrechlich zu sein scheint. Doch das Böse zieht seine Kreise immer enger um Rosa und als das Dorf von Schnee und Eis bedeckt wird, steht Rosa im Mittelpunkt des Sturmes.



    Caroline Lea hat mit "Die Farbe von Glas" die düstere Atmosphäre Islands im Winter perfekt eingefangen. Hier spielen alte Legenden eine große Rolle. Dies merkt man bereits daran, daß jedem Kapitel ein isländisches Sprichwort vorangestellt ist. An so mancher Stelle jagt es dem Leser einen Schauer über den Rücken, denn Aberglaube und Hexerei spielen hier eine große Rolle. Die Autorin schreibt so bildhaft, da fühlt man sich direkt nach Island versetzt und sieht die Landschaft vor sich. Man spürt die Bedrohung, die langsam um sich greift, hautnah und kann sich dem Buch nicht mehr entziehen. Ebenso wie Caroline Lea bildhaft schreibt, schreibt sie sehr flüssig, so daß der Text nur so dahin fließt. Die beiden Perspektiven durch Rosa und Jon sind sehr interessant und gerade Jon lernt man dadurch besser zu verstehen.

    Ein Buch, wie geschaffen für die Lesestunden des trüben Herbstes und des Winters!

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    read__love__write, 21.11.2019

    Als Buch bewertet

    --- Kurzinhalt ---
    Island 1686: die 25-jährige Rósa geht aufgrund von Armut die Ehe mit einem reichen Bondi (Oberhaupt einer isländischen Siedlung) ein. Als sie jedoch in das Dorf kommt, benehmen sich die Bewohner dort sehr reserviert ihr gegenüber. Ihr Ehemann ist rau und verbietet ihr zudem den Kontakt mit den Bewohnern. Rósa fühlt sich immer einsamer, doch ihre Neugier siegt und so kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht, die besser hätten begraben bleiben sollen.

    --- Eine geniale Sprache ---
    Zumeist wird die Geschichte aus Rósas Sicht in der dritten Person geschildert. Doch es gibt kleine Schlenker in die nahe Zukunft, die aus Jóns (Ehemann) Sicht in der Ich-Perspektive geschildert werden. Durch diese Erzählweise wird sehr große Neugierde geschaffen, weil bereits auf bestimmte Dinge hingedeutet wird.
    Zudem ist die Sprache meiner Meinung nach genial. Sie ist rau, an manchen Stellen richtig krass, düster, atmosphärisch und bietet zahlreiche dunkle, mystische Vergleiche, die extrem bildlich sind und mich stark beeindruckt haben.

    --- Protagonisten ---
    Rósa ist neugierig, stark und im Grunde überhaupt nicht unterwürfig, wozu sie jedoch zu der damaligen Zeit eigentlich verpflichtet wird. Ich habe sie in mein Herz geschlossen und ihr so gewünscht, dass die Geschichte für sie gut ausgehen möge.
    Ihr Ehemann Jón ist im Grunde ein einziges Rätsel. Er ist rau, hart, gleichzeitig schlägt er Rósa jedoch nicht, was gut ist. Dennoch ist er undurchdringlich und jemand, mit dem man eigentlich nichts am Hut haben möchte. Seine Motive kennt einzig und allein er selbst.

    --- Was mir sehr gefallen hat ---
    Neben der extrem beeindruckenden Sprache fand ich auch insgesamt das Setting und die dunkle Atmosphäre sehr gut dargestellt. Es war durch und durch ein Drama und nicht leicht zu lesen, weil es einfach ein hartes Leben damals war. Mehrmals war ich dankbar, dass ich in der heutigen Zeit leben darf.

    Die Geschichte hatte etwas Mystisches, Dunkles und ich wusste die ganze Zeit nicht, wohin mich das führen soll. Es wurden gleich zu Beginn unzählige Fragen geschaffen, was ich immer sehr gut finde, da ich dadurch Neugierde entwickle. An manchen Stellen war es auch richtig spannend, sodass ich mit Rósa sehr mitfieberte.

    Das Ende hat mir auch gut gefallen, es war genau richtig und ich bin dankbar dafür, wie es die Geschichte ausgegangen ist.

    --- Was mir weniger gefallen hat ---
    Ich habe eigentlich nur einen kleinen Kritikpunkt und das ist die Auflösung. Auch als alles ans Tageslicht kam, konnte ich so manche Verhaltensweisen, insbesondere der Dorfbewohner und von Jón im Revue nicht ganz nachvollziehen. Ich grüble noch nach dem Ende darüber nach, warum sie sich eigentlich so komisch verhalten haben, und mir fällt keine richtige Begründung dafür ein. Einem anderen Leser mag dies jedoch vollkommen schlüssig erscheinen.

    --- Mein Fazit ---
    Insgesamt war es ein sehr gelungener, dunkler, Roman, den ich in die Kategorie Drama einordnen würde. Rau, hart, mit einer beeindruckenden Sprachbegabung. Bildlich und mitreißend. Manches Rätsel ist mir zwar geblieben, dennoch empfehle ich das Buch all jenen, die gerne in die harte Vergangenheit, noch dazu in das spannende Setting Island eintauchen möchten.

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