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  • 4 Sterne

    20 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 24.12.2017

    "Vieles Gewaltige lebt und nichts ist gewaltiger als der Mensch." (Sophokles)
    Suse Pirnatt die nach der Trennung ihres Mannes mit ihren drei Kindern alleine dasteht, ist hoffnungslos überlastet. Zu dem bekommt sie von ihrem Mann Ludger keinen Unterhalt, weil dieser Insolvenz anmelden musste. Nun sitzt sie hier in dieser kleinen Wohnung, in einer nicht gerade guten Gegend Berlins. Eines Morgens bemerkt sie das ihre 14- jährige Tochter Jaqueline am Abend nicht nach Hause gekommen ist, zudem fehlt auch ihr Hund Tapsi. Als sie am nächsten Tag noch immer nicht auftaucht, ruft sie bei der Polizei an und meldet sie als vermisst. Zur gleichen Zeit bearbeiten Hauptkommissar Henry Frei und seine Kollegen den Tod von Sina Weinstein, die man stranguliert in einem Hotel fand. Da werden sie vom Kollegen zu einem neuen Tatort gerufen. In dem sanierungsbedürftigen Büchereisaal wo man am Vortag den toten Hund mit zerschlagenen Kopf entdeckt hat, wurde eine Leiche gefunden. Wie schon bei dem Hund wurde ihm ebenfalls der Kopf zur Unkenntlichkeit eingeschlagen und man findet den Rucksack von Jaqueline. Haben die Verbrechen etwas mit dem Verschwinden von Suses Tochter zu tun? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem ihnen ein ehemaliger Kollege behilflich sein könnte.

    Meine Meinung:
    Für mich war es mein erstes Buch von Martin Krist, ich wurde durch die Kurzinfo auf diesen Thriller aufmerksam. Das ansprechende Cover konnte mich sofort überzeugen. Der gute Schreibstil des Autors machte es mir auch nicht schwer das Buch schnell zu Ende zu lesen. Voll Sorgen um die vermisste Tochter, bangt man selbst als Leser und ebenfalls Mutter mit Suse mit. An Hand zweier Handlungsstränge wird man durch das Buch und das Geschehen geführt. Inhaltlich ist die Geschichte sehr fesselnd und gut aufgebaut, auch die Protagonisten sind recht realistisch dargestellt. Doch mit der Zeit fand ich die überpenible Art von Henry Frei etwas anstrengend. Auch die häufigen Uhrangaben, störten mich ein wenig, doch am meisten ärgerte ich mich das nichtssagende Ende des Buches. Ich mag keine Bücher wo der Leser schon fast notgedrungen gezwungen wird, den nächsten Band zu lesen, damit er weiß wie es weiter geht. Sehr schade das fand ich unnötig, man hätte, das durchaus anders lösen können. Auch fehlt mir bis zum Ende der Bezug zum Titel, ich hoffe, dass er im nächsten Teil aufgeklärt wird. Trotzdem konnte mich der Autor durch den Inhalt und seine fesselnde Schreibweise überzeugen. Darum gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sterne und freue mich jetzt auf die nächste Folge.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin W., 09.12.2017

    Der erste Fall für Henry Frei

    Die Berliner Mordkommission um Henry Frei und Louise Albers bekommen es mit einem brisanten Fall zu tun: die Ehefrau des prominenten Fernsehpredigers Weinstein wird ermordet in einem Hotelzimmer aufgefunden. Während im Fall Sina Weinstein die Ermittlungen relativ schnell voranschreiten, wird auf einer Baustelle eine brutal zugerichtete Leiche entdeckt. Sie scheint im Zusammenhang mit der alleinerziehenden Suse Pirnatt zu stehen, die kurz zuvor ihre Tochter als vermisst gemeldet hat.

    Mit Henry Frei und Louise Albers führt der Autor ein neues vielversprechendes Ermittlerduo ein. Henry Frei sticht durch seine Korrektheit und beinahe schon zwanghafte Ordnungsliebe hervor, an die sich neue Kollegen erst gewöhnen müssen. Louise Albers, die schon seit Jahren mit Frei zusammenarbeitet, hat damit keine Probleme mehr, vielmehr leiden sie und ihr Mann wegen ihrem Baby unter akutem Schlafmangel. Die beiden haben mir als Ermittler sehr gut gefallen, da sie ein eingespieltes Team sind und sich hervorragend ergänzen.

    Die spannende Handlung ist in kurze und knackige Kapitel eingeteilt, bei denen immer wieder die Perspektiven wechseln und damit ein hohes Tempo aufrechterhalten wird. Unterbrochen wird die Handlung immer wieder durch die unheimlichen Intermezzi, welche aus der Sicht einer entführten weiblichen Figur beschrieben werden.

    Der Autor hat es geschafft, mich bis zum Schluss im Dunkeln tappen zu lassen, was den Entführungsfall und den möglichen Mörder angeht. Daher war die Auflösung auch ziemlich überraschend für mich. Lange war mir nicht klar, ob der Fall der entführten Jacqueline Pirnatt etwas mit dem Tod an Sina Weinstein zu tun hat oder nicht. Gerade das Ende muss ich lobend erwähnen, denn es gibt schon einen Ausblick auf den nächsten Band und war einfach nur überraschend.

    Von früheren Büchern des Autors weiß ich, dass Martin Krist ein Meister darin ist, kritische Lebensumstände und Situationen sehr deutlich zu beschreiben. So auch bei der alleinstehenden Suse Pirnatt, die mit ihren drei Kindern in einer Zweizimmer-Wohnung hausen muss, weil der Vater keinen Unterhalt bezahlt. Ihre finanzielle Situation muss sie mit einem unbefriedigenden Teilzeitjob verbessern. Schnell wird nicht nur dem Leser klar, dass Suse mit ihrem derzeitigen Leben völlig überfordert ist.
    Es ist absolut deprimierend beschrieben, aber leider auch keine Übertreibung, denn es gibt genügend Menschen, die in solchen Umständen leben müssen. Mir haben besonders die Kinder leid getan. Als dann auch noch die Tochter spurlos verschwindet, gerät Suses Welt völlig aus den Fugen.

    Neben der fesselnden Krimihandlung sticht auch die ominöse Freundschaft von Henry Frei mit Oskar Marek heraus, die aus überholtem Pflichtbewusstsein und Schuldgefühlen sowie einem gemeinsamen dunklen Geheimnis besteht. Diese Verbindung wird sicherlich in weiteren Büchern noch eine Rolle spielen, auf die ich gespannt bin.

    „Böses Kind“ ist ein spannender und gelungener Auftakt für ein neues Ermittlerduo, wobei dem Leser, der bereits frühere Thriller des Autors gelesen hat, auch bekannte Figuren begegnen werden. In jedem Fall ist es dem Autor sehr gut gelungen, mich an der Nase herumzuführen und ich bin nun sehr gespannt auf den nächsten Fall von Frei und Albers.

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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. N., 22.11.2017

    Es beginnt mit einem Mord in einem nicht sehr hochpreisigen Hotel, als die Frau eines Fernsehpredigers tot aufgefunden wird. Allerdings wird der Erzählstrang nicht wirklich wieder aufgegriffen bis zum Schluss, weil Frey und sein Team mit einem weiteren Mord konfrontiert werden. In einem sanierungsbedürftigen Gebäude findet man einen gefolterten und verstümmelten Toten. Dass dann einer alleinerziehenden und gestressten Mutter die vierzehnjährige Tochter abhaut, interessiert daher niemanden von der chronisch unterbezahlten Polizei. Doch jemand Irres ist unterwegs und jemand anders endet als Gefangener dieses Irren.

    Okay. Ich sag mal aus dem Bauch raus: Wer Fitzek gut findet, wird dieses Buch verschlingen. Ist dasselbe System: viele sehr kurze, sehr hektische Kapitel, die jeweils mit einer Art Cliffhanger enden. Für die einen mag das Spannung aufbauen, ganz besonders, weil der Irre äußerst brutal und abartig vorgeht und auch nicht an Details wie Blutlachen mit Gehirnmasse und Knochensplitter gespart wird, aber jemand, der es vielleicht ein bisschen logischer aufgebaut hätte, wird sich durch diese Art des Erzählens einfach nur gestresst fühlen. Ich zum Beispiel. Auch den Kniff des Autors mit seinen Intermezzi kann man gut oder genial finden oder einfach als Irreführung des Lesers. Ich konnte mit dem Buch nicht viel anfangen und werde wohl Freys weiteren Karrieweg nicht weiter verfolgen. 2,5/5 Punkten.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 22.12.2017

    Zu viele lose Enden

    Suse, alleinerziehende Mutter dreier Kinder ist völlig überfordert mit ihren Kindern, ihrem Job, ihrer finanziellen Misere, dem Alltagskram... Nun ist auch noch ihre vierzehnjährige Tochter Jacqueline mitsamt Hund Tapsi verschwunden. Seit ihr Mann die Familie verlassen und sich einer neuen Partnerin zugewendet hat, steht Suse komplett neben sich. Zudem wird sie offenbar von einem geheimnisvollen Mirko gestalkt.
    Parallel dazu ermitteln Kriminalkommissar Henry Frei und seine Kollegin Louisa Albers in einem Mord. In einem zwielichtigen Hotel wurde die erdrosselte Ehefrau des bekannten TV-Pfarrers Franz Weinstein gefunden, der sich sehr für die traditionelle Familie und konservative Werte engagiert.
    Henry Frei hat so seine Macken, er ist überpenibel, hasst Unordnung und Unpünktlichkeit. Seine Kollegin Albers leidet seit der Geburt ihres Sohnes unter akutem Schlafmangel, den sie durch das Knabbern von Karotten kompensieren will. Die beiden gäben an sich ein interessantes Ermittlerduo ab, wenn nicht ständig diese Macken breitgetreten würden.
    Der Fall Weinstein nimmt etwa das erste Drittel der Handlung ein, bis er dann völlig fallengelassen wird, da nun zuerst ein bestialisch getöteter Hund und kurz darauf eine auf ähnliche Weise zugerichtete und gekreuzigte Männerleiche gefunden wird. Hier laufen nun die Fäden zum Fall der verschwundenen Jacqueline zusammen.
    Bis dahin empfand ich den Fall als ziemliche 08/15 –Konstruktion, jedes Kapitel wechselt die Perspektive, bis die Handlung dann zusammengeführt wird, unterbrochen durch gelegentliche Intermezzi, die aus der Sicht einer gefangen gehaltenen Person geschildert werden.
    Allmählich beginnt man aber, an der Version der Mutter, Suse, zu zweifeln. Immer wieder werden Andeutungen eingestreut, dass sie die Wahrheit verdreht oder sich ihre eigene Realität zurechtzimmert. Ab da wird es erstmals wirklich spannend. Doch die Auflösung und das Ende erfolgen dann sehr abrupt und leiten dann wieder zu einer weiteren Leiche im Fall Weinstein über.
    Mich konnte der Krimi nicht überzeugen. Zu viele Handlungsfäden wie z.B. die schwierige Beziehung Suses zu ihrem Vater, der ,,alte“ Freund von Henry Frei, Oskar Marek, mit dem ihn ein beunruhigendes Geheimnis verbindet usw. bleiben am Ende ohne Verknüpfung. So wie eben auch der Fall Weinstein. Dazu muss man dann wohl den nächsten Fall lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 18.11.2017

    Spannend vom ersten Moment
    Seitdem ihr Mann sie verlassen hat, ist Suse heillos überfordert mit ihren drei Kindern. Ihre älteste Tochter Jaqueline ist vierzehn und rasselt in regelmäßigen Abständen mit ihrer Mutter aneinander. Als sie zusammen mit dem Hund der Familie dann eines morgens verschwunden ist, macht sich Suse jedoch erstmal keine Gedanken, viel mehr ist sie mit den beiden kleinen Jungen und ihrem Job so beschäftigt, dass sie nicht einmal mehr darüber nachdenkt. Erst später meldet sie ihre Tochter bei der Polizei als vermisst, doch diese nimmt die Mutter nicht ganz ernst. Erst als auf einer Baustelle eine völlig misshandelte und verstümmelte Leiche auftaucht, beginnt die Polizei und somit Henry Frei und sein Team zu ermitteln. Wer ist der Täter? Wo ist Jaqueline?
    Meine Meinung:
    Ein neuer Thriller von Martin Krist? Da war ich vom ersten Moment an wieder neugierig, denn bisher waren alle Thriller aus seiner Feder die reinsten Pageturner. Ja, genau so ging es mir auch mit Böses Kind, denn auch hier war ich von der ersten Seite an gefesselt. Egal ob der Autor das Alltägliche im Leben der völlig überforderten, alleinerziehenden Mutter beschreibt, die grausam zugerichtete Leiche oder die schon zwanghaft wirkenden Handlungen des Ermittlers, er versetzt den Leser mit nur wenigen Worten direkt ins Geschehen. Sprachlich klar und schnörkellos, dabei fesselnd und mitreißend und in einem ist der Autor wirklich hervorragend: nämlich in Verknüpfungen von Handlungen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.
    Wie bereits erwähnt, ist dieser Thriller von Beginn an spannend und diese Spannung wird auch permanent gesteigert. Man befindet sich hier teilweise mitten in den Ermittlungen und verfolgt dabei Fährten, überlegt auf Grund bestimmter Intermezzi, was passiert ist und wer wohinter steckt und muss sich letzen Endes doch eingestehen, dass man hier viel zu leicht gedacht hat. Dieses gesamte Zusammenspiel der einzelnen Perspektiven und der zwischendurch eingestreuten Intermezzi lassen das Buch zu einem Pageturner werden, der mir ein paar Stunden meines zur Zeit eh geringen Schlafes zusätzlich genommen hat. Natürlich sind auch die kurzen Kapitel, die den Leser immer weiter vorantreiben mit Schuld daran, dass man das Buch regelrecht verschlingt. Wer kennt es nicht: das eine kleine Kapitel noch! Denn an jedem Ende des kleinen Kapitels bleibt man mit einer kleinen Frage zurück und muss einfach weiterlesen.
    Wie man es aus Thrillern des Autors gewohnt ist, gibt er dem Leser auch hier wieder verschiedene, teilweise auch zeitversetzte Perspektiven, so dass man als Leser meint, einen guten Überblick zu haben. Doch letzten Endes ist es genau das, was diese Geschichte ausmacht, denn man begibt sich manches Mal auf den Holzweg. Nichts ist wirklich so, wie es scheint und vieles ist wesentlich tiefgründiger als man auf den ersten Blick meint. Aber alles findet seine korrekte Auflösung und bleibt logisch und glaubhaft.
    Richtig gelungen sind hier auch wieder die Charaktere, die der Autor entwirft. Kommissar Frei ist nicht der übliche Ermittler, sondern kommt mit einer doch intakt wirkenden Familie daher. Ja, auch er hat private Probleme, die aber doch wie aus dem Leben gegriffen scheinen. Sein Sohn ist ein Autist und je mehr man den Kommissar erlebt, ist die Frage, woher er dies hat, nicht von der Hand zu weisen. Denn Frei hat durchaus seine ganz eigenen zwanghaften Handlungen, sei es das perfekte optische Erscheinungsbild, bei dem schon der Fussel an der Anzughose stört oder das Chaos, das seine Kollegin regelmäßig im Auto hinterlässt. Frei wird es auf seine Weise richten. Seine Kollegin, die dank des Babys zu Hause, permanent übermüdet wirkt, hatte hier mein vollstes Mitgefühl. Im Umgang mit Frei lässt sie sich allerdings nur wenig bis gar nicht beirren. Aber auch Suse, die Mutter des verschwundenen Mädchens, ist eine sehr gelungene Person. Allerdings möchte ich über diese noch gar nicht zuviel erzählen, denn gerade hier bekommt der Leser einige Überraschungen.
    Mein Fazit:
    Wieder einmal ein sehr tiefgründiger Thriller, denn hier ist nicht immer alles so, wie es scheint. Interessante Charaktere, die glaubhaft gezeichnet sind und eine große Portion Spannung treiben den Leser durch die Seiten. Perspektivwechsel bringen Irrungen und Wendungen und doch schafft der Autor es immer wieder, seine scheinbar losen Fäden am Ende zusammenzuknüpfen, so dass sich ein großes und logisches Gesamtbild ergibt. Dann kommt der Schluss und dieser hat mich regelrecht fluchen lassen, denn wir bekommen hier einen dicken, fetten Cliffhanger. Meine Worte dazu waren: das kann der doch nicht machen!!! Aber letzten Endes bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als auf den Mai 2018 zu warten, um endlich die Fortsetzung lesen zu dürfen. Danke Martin Krist, für diesen wieder einmal genial konstruierten Thriller, der mir den Schlaf raubte!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena Schulze von www.lieblingsleseplatz.de, 11.02.2018

    Ich bin damals durch Instagram Posts auf Böses Kind aufmerksam geworden. Zunächst dachte ich, es handelt sich um eine Star Trek Dicovery Werbung (Team Lorca)  Aber durch die vielen schönen Posts von Martin Krist wurde ich eines Besseren belehrt. Aktuell begeistert der Autor ja eher mit Bildern von seinem zauberhaften neugeborenen Sohn … Da ich gern mal zwischendurch einen Thriller lese, schlug ich beim Eröffnungsangebot zu. Ich weiß, das ist schon ne Weile her, dafür habe ich das Buch dann auch jetzt innerhalb von 2 Stunden durchgesuchtet!
    Böses Kind ist der erste Fall für Kommissar Henry Frei. Der Leser wird gleich zu Beginn mitten an einen Tatort katapultiert. Wo andere Autoren mit langen Beschreibungen aufwarten oder mit Wiederholungen nerven legt Martin Krist ein atemberaubendes Tempo in seiner Erzählung hin. Die Charaktere werden wenn überhaupt nur sehr knapp beschrieben. Das passt zum Erzähltempo und macht neugierig.
    Suse war mir sofort sympathisch. Obwohl sie als alleinerziehende Mutter eines Teenagers, einem Kindergartenkind und eines Babys heillos überfordert war mochte ich ihre chaotische Art. Sie erlebt den Alptraum einer jeden Mutter: Sie wacht auf und Ihre große Tochter ist verschwunden! Ihre Panik und Zweifel sind perfekt durch Krist umgesetzt worden. Auch wenn ich im Verlauf der Geschichte an ihr zweifelte war ich immer fasziniert von ihrer Persönlichkeit.
    „Es gibt Fehler, die sind zu ungeheuerlich für Reue“ (Roger Smith)

    Der Plot ist unglaublich gut geplant. Ich bin ehrlich, ich habe die Auflösung nicht kommen sehen – und das will schon was heißen. Ganz großes Kompliment! Böse Cliffhanger finden sich am Ende fast jedes Kapitels – so ist es schier unmöglich das Buch zur Seite zu legen. Auch der Stil ist wie schon erwähnt extrem rasant. Zitate aus früheren Dialogen lassen den Leser die Geschichte im Kopf weiter spinnen.
    „Die Zeit bewegt sich in zwei Richtungen, denn jeder Schritt in die Zukunft beinhaltet eine Erinnerung an die Vergangenheit“ (Paul Auster)

    Das Ende war jedoch für mich eher unbefriedigend. Wie bei einer Krimiserie bei der der rote Faden dominanter ist, als der Einzelfall. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung – aber trotzdem hätte ich mir gerade bei Kommissar Frei mehr Hintergrund-Informationen gewünscht. Die spärlichen Anspielungen wurden fast gar nicht aufgeklärt. Der aktuelle Fall um die verschwundene Jacqueline wurde zwar aufgeklärt, so vieles rund um den Kommissar, seine Vergangenheit und seine weiteren Fälle jedoch nicht. Hier hoffe ich auf einen baldigen zweiten Teil! So komme ich auch auf eine sehr gute Bewertung von 4 von 5 Lieblingslesesesseln für diesen rasanten Pageturner.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carolin W., 18.03.2019

    Spannender Thriller mit neuem Ermittler-Duo

    Ein Mord an der Frau eines Fernsehpredigers, ein gekreuzigter Hund, ein gekreuzigter junger Mann,..

    Das neue Ermittlerduo Henry Frey und Louise Albers könnten verschiedener nicht sein. Er: Pedantisch, ordnungsfanatisch, exakt. Sie: Chaotisch, übermüdet, salopp. Dennoch ein eingespieltes Team, welches sich perfekt in die Karten spielt.

    Zu Beginn eine Leiche in einem tristen, schmuddeligen Zimmer eines heruntergekommenen Hotels. Das Opfer: Die Ehefrau eines bekannten Fernsehpredigers, der sich auf die Fahnen geschrieben hat: „Traditionelle Familie als Leitbild erhalten“. Der Aufenthalt und die Ermordung der Ehefrau in einem billigen Hotelzimmer scheint wenig mit traditionellem Familienbild gemein zu haben und rückt den Ehemann ins Zentrum der Ermittlungen.

    Diese werden jedoch sehr schnell auf ein anderes Geschehen geleitet, denn in der stark renovierungsbedürftigen Stadtteilbibliothek eines weniger ansehnlichen Viertels Berlins wird ein toter gekreuzigter Hund aufgefunden.

    Parallel hierzu einige Straßen weiter die Hauptdarstellerin des Buches: Suse Pirnatt, alleinerziehende Mutter dreier Kinder, vom Ex-Mann im Stich gelassen, völlig überfordert, entdeckt, dass ihre Älteste, die 14-jährige Jaquie spurlos verschwunden ist, ebenso wie deren Hund Tapsi.

    Dann wird eine weitere Leiche in der Bibliothek gefunden, dieses Mal die eines jungen Mannes, ebenfalls ermordet und gekreuzigt.

    Wie hängt dies alles zusammen? Wer war der junge Mann? Und wo ist Jaquie? Schwebt sie in Lebensgefahr?

    Das Buch ist – gerade durch die permanenten Wechsel zwischen mehreren Handlungssträngen (das Ermittlerduo, Suse Pirnatt, eine unbekannte weibliche Person in Gefangenschaft) – sehr spannend und wenig vorhersehbar, zumal es immer neue Wendungen nimmt, und von vorherigen Vermutungen (die einem schon sicher erschienen), wegleitet, bis es zu einer äußerst überraschenden Auflösung führt.

    Am Ende des Buches dann die Rückkehr zum Ursprungsfall Weinstein und eine geschickte Überleitung zum zweiten Teil der Alanna-Serie, welche den Leser neugierig auf Band 2 zurücklässt.

    Uneingeschränkt empfehlenswert meinerseits.

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  • 5 Sterne

    Tauriel, 19.12.2017

    Wo ist Jacqueline
    Das böse Kind von Martin Krist
    Klappentext:
    JEDE LÜGE HAT IHREN PREIS. DIESE WIRD DICH TÖTEN. Ein Mord mitten in der Hauptstadt. Das Opfer wurde erschlagen und gekreuzigt. Kriminalkommissar Henry Frei und sein Team ermitteln. Suse, heillos mit ihren Kindern überfordert, seit ihr Mann sie verlassen hat, ist in Panik: Ihre Tochter Jacqueline ist verschwunden. Die alarmierte Polizei glaubt der Mutter kein Wort. Wo ist Jacqueline? Wer zieht seine blutige Spur durch Berlin? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt! Der erste Fall für Kommissar Henry Frei.

    In diesem Thriller prallen
    Welten aneinander.
    Die alleinerziehende Suse,Mutter von drei Kindern 1 , 6 und 14 Jahre alt ,wirkt überfordert und labil.
    Der ermittelnde Kommissar Frei ist ein ordnungsliebender, fast zwanghafter Mensch!
    Da er selbst eine pubertierende Tochter hat ,kann er die Ängste von Suse vollkommen verstehen und sich gut in sie hinein versetzen.Überhaupt hat er ein feines Gespür für seine Mitmenschen.
    Der Thriller nimmt an Fahrt auf und hält die Spannung bis zum Schluss.Ich werde auf eine falsche Fährte gesetzt und nach einigen Wendungen kommt es zu einem Showdown mit einem schlüssigen Ende.
    Hat mir sehr gut gefallen ,gerne mehr von Kommissar Frei und seinem Team.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Engel07, 29.11.2017

    Suse ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und völlig überfordert. Der Wecker hat nicht geklingelt, das Baby schreit, Dennis vermisst Tapsy den Hund, und die 14 Jährige Tocher Jaquie ist spurlos verschwunden.

    Abgehetzt kommt sie bei der Arbeit an, als sie nach Hause kommt fehlen von Tapsy und Jaquie immer noch jede Spur. Sie versucht Jaquie über ihr Handy zu erreichen, doch ohne Erfolg. Auch ein Anruf über die Freundin bleibt erfolglos. Dann ruft sie bei der Polizei an und gibt eine Vermisstenanzeige auf.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite nur spannend. Ich konnte es überhaupt nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie das Buch ausgeht. Das Ermittlerduo Henry Frei und Louisa Albers sind beide sehr sympathisch, ich kann mir sehr gut vorstellen noch weitere Fälle von den beiden zu lesen, schon auch um zu erfahren was mit Alanna passiert ist.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Aglaya, 27.11.2017

    Während Kommissar Henry Frei nach dem Mörder der Ehefrau eines Fernsehpfarres sucht, verschwindet die 14jährige Tochter der alleinerziehenden Suse. Nachdem eine verstümmelte Leiche auftaucht, wird der Vermisstenfall plötzlich zur Aufgabe der Mordkommission…

    Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, der Fokus liegt dabei in erster Linie auf dem Polizisten Henry Frei und auf Susanne, der Mutter des verschwundenen Mädchens. Beide Figuren waren mir nicht übermässig sympathisch. Frei war mir viel zu pingelig. Wenn jemand sogar auf fremden Schreibtischen Dinge zurechtrücken muss, weil er fast durchdreht, wenn Gegenstände nicht millimetergenau ausgerichtet sind, dann sollte sich derjenige mal professionelle Hilfe holen. Susanne, genannt Suse, war mir hingegen viel zu jammerig. Ständig bemitleidet sie sich selbst. Ja, sie hat es nicht einfach, als alleinerziehende Mutter von drei Kindern, aber sie könnte ja auch mal versuchen, das Positive zu sehen anstatt immer nur das Negative, und endlich mal Verantwortung für ihr Leben übernehmen anstatt sich selbst zu bemitleiden. Allerdings kann man über keine der beiden Figuren behaupten, auch wenn sie nerven.

    Die Handlung ist aus zwei Strängen aufgebaut, einerseits geht es wie gesagt um Henry Frei, der zusammen mit seiner Kollegin Louisa gleich mehrere Kriminalfälle aufklären muss, andererseits um Suse und ihre verzweifelte Suche nach ihrer Tochter Jaquie. Ich hatte über lange Zeit hinweg ein bestimmtes Bild über die Auflösung des Falles im Kopf und hielt das Buch daher für recht vorhersehbar, am Schluss wurde der Fall aber dann doch anders gelöst, als ich erwartet hatte. Ich fand die Auflösung allerdings dann doch etwas "aus dem Hut gezaubert", auch wenn ich den Krimi ansonsten sehr spannend fand. Eingestreute Kapitel aus der Sicht einer gefangengehaltenen Frau helfen zusätzlich mit, die Spannung hoch zu halten. "Böses Kind" bildet den Auftakt zu einer neuen Reihe, dementsprechend ist der Schluss ziemlich offen gehalten.

    Der Schreibstil des Autors Martin Krist lässt sich flüssig lesen. Es gibt einige etwas unappetitliche Szenen, weshalb ich den Thriller nicht an sehr sensible Leser weiterempfehlen möchte, im Grossen und Ganzen spielt der Autor aber nicht übermässig mit Ekeleffekten. Was mich etwas gestört hat ist die ständige Nennung der Uhrzeit in den Kapitels aus Freis Sicht, mindestens einmal pro Seite wird die minutengenaue Uhrzeit festgehalten, was wohl Freis Problem mit Unpünktlichkeit belegen soll. Auch das häufige "Chê! Verdammt!", das der vietnamesische Polizist Charlie immer wieder ausruft, wiederholte sich für meinen Geschmack ein paar Mal zu oft.

    Mein Fazit
    Anders als erwartet, aber dennoch spannend.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schliesi, 29.11.2017

    Inhalt:
    Suse hat drei Kinder und ist nun alleinerziehend, ihr Mann hat sich vor Kurzem von ihr getrennt. Sie ist mit der Kindererziehung und ihrem Job total überfordert. Ihre Tochter Jacqui und auch der Hund der Familie verschwinden spurlos, deshalb alarmiert Suse die Polizei. Die Kommissare Henry Frei und Louisa Albers beginnen in dem Fall zu ermitteln und schon bald wird ein Toter in der Nähe von Suses Wohnung gefunden. Der Tote wurde vor seinem Tod schwer misshandelt und auch der Hund der Familie wird tot aufgefunden. Wer ist der Tote, etwa Jacquelines Freund? Ihr Rucksack wurde nämlich beim Toten gefunden.

    Meine Meinung:
    Die Handlung hat mich schon auf den ersten Seiten gefesselt und auch die komplette Handlung nicht wieder losgelassen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte häppchenweise in kurzen Kapiteln geschrieben wurde und auch dass die Perspektive mit jedem Kapitel gewechselt hat. Eine gelungene Kombination, denn so kann man als Leser das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen. Die Handlung nimmt immer wieder unerwartete Wendungen und man tappt lange Zeit über Motiv und Täter im Dunkeln. Das Ende kommt dann aber leider sehr schnell und überraschend und es wurden für mich auch nicht alle Fragen ausreichend beantwortet, diese lassen mich etwas ratlos zurück. Alles in allem aber ein guter Thriller den ich gerne weiterempfehlen kann. Ich freue mich auch schon auf eine Fortsetzung und hoffe hier natürlich noch ein paar Antworten auf meine Fragen zu erhalten.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    roland b., 13.11.2018

    Tolles Buch! Spannend bis zum Ende!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 22.11.2017

    Hauptkommissar Henri Frei und seine Kollegin Louisa Albers haben es mit einem schwierigen und emotionalen Fall zu tun. Die 14jährige Jacqueline ist spurlos verschwunden. Sie hat eine Freundin besucht und sich danach auf den Weg nach Hause gemacht. Die alleinerziehende Mutter dreier Kinder entdeckt ihr Verschwinden erst am nächsten Morgen.

    Das Verschwinden von der 14jährigen Jacqueline ist der erste Fall von Frei und Albers. Ich hoffe weitere werden folgen, denn die Story hat mir ausserordentlich gut gefallen. Sie hat alles was einen guten Thriller ausmacht. Spannung, toll gezeichnete Figuren und ein paar Leichen und Opfer.
    In wechselnden Perspektiven entführt uns Martin Krist in eine komplexe und abwechslungsreiche Story. Er zeigt den Alltag der Ermittler, die auch private Sorgen haben, und dadurch sehr menschlich und authentisch sind. Luisa Albers, die unter Schlafmangel leidet, weil sie zu Hause ein Baby hat, das nicht durchschläft. Und Henri Frei, dessen Sohn unter dem Asperger Syndrom leidet. Da ich aus beruflichen Gründen mit Menschen ,die unter einem einem Asperger Syndrom leiden, zu tun habe, kann ich bestätigen, wie gut und realitätsnah Freis Sohn Benni charakterisiert ist.
    Sehr gut gezeichnet ist ebenfalls Jacquelines Mutter, die verzweifelt ,weil ihre minderjährige Tochter verschwunden ist. Man nimmt ihr die Rolle der überforderten, alleinerziehenden Mutter ab.
    Lange laufen zwei Erzählstränge nebeneinander. Einerseits Kapitel über die Arbeit der Ermittler: das Ermittlen in einem Mordfall, der zwar in die Arbeitsweise der Ermittler einführt, jedoch gegen Schluss nicht mehr erwähnt wird. Anderseits die Szenen nach dem Verschwinden von Jacqueline. Immer wieder wurden kurze "Intermezzo" eingeschoben, in denen ein Opfer im Mittelpunkt steht.
    Da ich schon mehrere Bücher von Martin Krist gelesen habe, wusste ich, dass mir sein Schreibstil zusagt. "Böses Kind" ist wie gewohnt mitreissend und flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen ist von Beginn bis ganz am Schluss unverändert hoch und ich habe das Buch dadurch regelrecht verschlungen. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung ab !

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 14.11.2017

    Nur ein schlechter Traum

    Um es gleich vorwegzunehmen, ich bin ein großer Fan von Martin Krist und habe fast alle seine Krimis und Thriller gelesen, zuletzt „Brandstifter“. Und so war ich schon gespannt auf „Böses Kind“. Die Inhaltsangabe ließ erneut auf einen abgründigen Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht.
    Der Autor geht gleich in medias res: „Böses Kind“ startet mit einem blutigen Intermezzo. Nur ein schlechter Traum?
    Suse hat verschlafen. Sie ist total überfordert - drei Kinder und kein Mann. Deshalb merkt sie auch erst nicht, dass ihre 14-jährige Tochter Jaquie verschwunden ist. Zudem fühlt sie sich von einem Mann namens Miro verfolgt.
    Danach lernen wir den Berliner Kommissar Henry Frei kennen. Zusammen mit seiner Kollegin Louisa Albers wird er zu einem Tatort gerufen: Sina Weinstein wurde in einem Hotel ermordet. Der Fall scheint schnell gelöst…
    Im Fall Jacqueline stapeln sich die Leichen: Die Opfer wurden tagelang gefangen gehalten und gefoltert. Ist Jaquie die Nächste? Wo liegt das Motiv?
    Martin Krist, der Meister der Irrungen und Wendungen, hat seinen neuen Thriller routiniert in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut.
    Gleich mehrere Handlungsstränge, die zeitlich versetzt sind, gilt es zu verfolgen. Ab und zu werden sogenannte Intermezzi eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint.
    Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Henry und Louisa, beide haben Familie und so nimmt das Privatleben sehr viel Raum ein. Auch Reporter Hardy Sackowitz, eine Figur aus anderen Krist-Romanen, ist wieder mit von der Partie.
    Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf. Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis. Die Auflösung kommt unerwartet und mit voller Wucht, ist aber absolut stimmig.
    Gut gefallen hat mir, dass es auch wieder einen Soundtrack zum Roman gibt. Gestört hat mich dagegen, dass auf 276 Seiten (epub), der Rest sind Leseproben und Werbung, vierzigmal das Wort „verflixt“ vorkommt. Mitunter zwei- bis dreimal auf einer Seite.
    Last but not least: Wie geht es weiter mit Alanna? Werden wir es nächstes Jahr in „Stille Schwester“ erfahren? Jedenfalls endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, der neugierig macht, wie der Autor diese Reihe fortsetzen wird.

    Fazit: Der erste Fall für Kommissar Henry Frei. Grausam und brutal!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 22.07.2018

    Der Berliner Kriminalhauptkommissar Henry Frei ist speziell. Es existieren zwei Dinge, die er nicht ausstehen kann: Unpünktlichkeit und Unordnung. An seine Pedanterie muss sich der neue Kollege Charlie erst gewöhnen, wohingegen Kollegin Louisa Albers damit umzugehen weiß.

    Seine personifizierte Korrektheit macht Frei keineswegs unsympathisch. Vielmehr zeichnen ihn seine kluge, geradlinige Denkweise aus. Die braucht er auch in seinem Job. Gerade nämlich wurde ein neues Mordopfer gefunden.

    Zeitgleich vermisst Suse Pirnatt, eine von ihrem Mann verlassene Mutter dreier Kinder unterschiedlichen Alters ihre älteste Tochter. Die Vierzehnjährige ist ebenso verschwunden wie der Hund der Familie.

    Es dauert nicht lange, und die Mordkommission erfährt von dem vermissten Mädchen. Denn bei einem weiteren aufgefundenen Toten befand sich deren Rucksack, so dass alles nach einem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Verschwinden und dem grausamen Mord aussieht. Und obwohl Henry Frei und seine Kollegen fieberhaft daran arbeiten, den Fall aufzulösen, scheint ihnen die Zeit davonzulaufen. Und dann geschieht ein weiteres Verbrechen...

    „Böses Kind“ von Martin Krist profitiert neben einer ausgeklügelten Geschichte vor allem von seinen Protagonisten und deren persönlichen Hintergründen. Da gibt es einerseits das funktionierende Familienleben von Henry Frei, das auch mit pubertärer (ebenfalls) 14-jähriger Tochter und einem Sohn mit Asperger Syndrom funktioniert. Seine Kollegin Louisa Albers kämpft ständig mit der Müdigkeit, weil sie vor einem halben Jahr Mutter geworden und vor zwei Monaten wieder in den Dienst getreten ist. Seitdem kümmert sich ihr Mann, ein Schriftsteller, um den Sohn, hält aber ständigen Kontakt zu ihr. Frei und Albers sind ein eingespieltes Team, die durch ihre Arbeitsweise, oft in Form von Schlagabtäuschen, Ermittlungen voranbringen. Neuzugang Phan Cha Lee, genannt Charlie, ist der Sohn einer Deutschen und eines Vietnamesen, zeigt sich eifrig und noch ein wenig ungezügelt, jedoch lernfähig.

    Im krassen Gegensatz hierzu steht Suse Pirnatt. Sie lebt in der Platte im Berliner Bezirk Spandau, einer von vielen sozialen Brennpunkten der Hauptstadt. Hier bestimmen oft die Sorge ums Geld und damit eingehende innerfamiliäre Notsituationen und weitere daraus resultierende Probleme den Alltag der Menschen, Hoffnungslosigkeit und fehlende Perspektive lassen sie abstumpfen. Vom Berliner Glanz ist hier nichts zu spüren. Suses Mann zahlt keinen Unterhalt, und so muss sie einem ungeliebten Teilzeitjob in einer Drogerie nachgehen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Sie schafft es kaum, den siebenjährigen Dennis und Baby Theo zu versorgen. Als ihre älteste Tochter Jacqueline verschwindet, vermutet sie, dass diese mit Typen abhängt, die nicht nur mit einem Suchtmittel zu tun haben, riskiert aber trotzdem ihren Job, weil sie sich auf die Suche begibt...

    Martin Krist gelingt es schnell, seine glaubwürdigen Figuren innerhalb ihres Milieus ins Licht bzw. in den Schatten zu setzen und die Verhältnisses zu beleuchten. Er schreibt mit hohem Spannungsfaktor, und seine Erzählweise ist offensiv, energisch und schonungslos, spart nicht unangenehmer und detaillierter Darstellung. Kurze, knappe, auf den Punkt gebrachte Sätze und wechselnde Perspektiven treiben die gut durchdachte Handlung kontinuierlich voran. Diese erhält durch das Einstreuen der Uhrzeit immer wieder Echtzeitmomente, wirkt niemals konfus oder lässt gar den notwendigen Überblick vermissen. Die unterschiedlichen Sichtweisen bieten vielmehr Raum für eigene Spekulationen und ermöglichen ein Mitfiebern für ein rasantes Ende.

    Und das ist es tatsächlich, das Ende kommt zügig und wegen der vielen ungeklärten Fragen einen Tick zu scharf. Der Cliffhanger kann sich allerdings sehen lassen. Wohl dem, der den Nachfolgeband „Stille Schwester“ schon „auf dem Schirm“ hat...

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    Anyah Fredriksson, 20.11.2017

    Die 14jährige Jaquie ist nicht zu Hause als ihre Mutter Susanne genannt Suse morgens aufwacht. Das Mädchen, das eigentlich jeden Morgen ihren 6jährigen Bruder Dennis versorgt ist verschwunden. Ebenso ist der Hund Tapsie der Familie nicht auffindbar. Susanne Pirnatt ruft ihre Mutter zu Hilfe, denn sie selbst müsste eigentlich schnellstmöglich zu ihrer Arbeitsstelle. Trotzdem unternimmt sie einen verzweifelten Versuch, ihre Tochter aufzuspüren – vergeblich. Währenddessen arbeiten KHK Henry Frei und sein Team bestehend aus der KOK Louisa Albers und dem KK Phan Cha Lee (von den Kollegen Charlie getauft) fieberhaft an dem Mordfall Sina Weinstein, die die Ehefrau des TV-Predigers Franz Weinstein war. Sie wurde ermordet im Hotel Brendt aufgefunden. Als Charlie Louisa und Henry nach Spandau beordert, finden sie hier einen bestialisch ermordeten braunen Retriever vor. Haben die Vorgänge etwas miteinander zu tun? Eine spannende Jagd beginnt...

    Der Autor Martin Krist legt mit seinem ersten Buch um das Ermittlerteam Henry Frei „Böses Kind“ einen brisanten Thriller vor. Hier vereinigen sich sämtliche Eigenschaften, die ein brillanter Thriller benötigt: etwas Horror, Ekel, hohes Tempo, atemraubende Hoch-Spannung, Mord und ein Plot, der nur peau á peau Puzzleteile preisgibt, um den Sachverhalt komplett zu erfassen. Ein Pageturner, ganz klar! Der Schreibstil des Autoren ist faszinierend und beeindruckend zugleich. Immer wieder sind kleine Intermezzi zwischen den Kapiteln eingearbeitet, die bedrückende Einblicke zeigen. Zeit und Raum sind da schwammig gehalten. Das Ermittlerteam ist grandios angelegt, Sympathieträger, die jedoch ihre Ecken und Kanten und eigenen Probleme haben, nichtsdestotrotz ihr Handwerk beherrschen. Die Zusammenhänge ergeben sich erst mit der Zeit, dies hebt die Spannung ins Unermessliche. Die Sprache ist klar und schnörkellos.

    Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung. Leser, die Hochspannung und einen Thriller auf außerordentlichem Niveau lesen wollen, sind hier sehr gut beraten. Ein Thriller par excellence und ein wunderbarer, gelungener Auftakt zu einer neuen Serie!

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    Elisabeth M., 14.01.2019

    Sehr interessantes,spannendes Buch!

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