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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 13.01.2024

    Als Buch bewertet

    "Ihr Leben war wie ein abgenutztes Seil, bei dem nach und nach die Fasern rissen."

    Martha Hallybread lebt in Cleftwater/East Anglia. Mit ihren 47 Jahren gilt sie im Jahr 1645 bereits als alte Frau. Ihr ganzes Leben lang hat sie ihrem Herrn als Amme, Hebamme und Magd gedient. Als der Hexenjäger Makepiece nach Cleftwater kommt und die Küchenhilfe des Haushalts der Hexerei bezichtet und verhaftet, besinnt sich Matha der wächsernen Hexenpuppe ihrer Mutter. Schon bald gerät auch Martha in Gefahr...

    Mit Martha hat Margaret Meyer eine äußerst sperrige Protagonistin geschaffen. Zum einen, weil Martha durch eine Krankheit, die stets nur in Metaphern beschrieben wird, überwiegend stumm ist und sich nur mühsam durch Gesten verständigen kann. Zum anderen weil ihre Motive nicht immer klar werden, so dass stets ein gewisser Abstand zu ihr bleibt. Dieser Abstand wirkt durchaus erleichternd, denn was die der Hexerei verdächtigen Menschen von Cleftwater erdulden müssen, ist in seiner Grausamkeit schwer zu ertragen. Lobenswerterweise tappt die Autorin nicht in die Falle, alle Männer zu verteufeln und die Frauen zu glorifizieren, im Gegensatz zu manch anderen historischen Romanen.

    Trotz der leichten inneren Distanz hat mich Marthas Geschichte vor allem im letzten Drittel in einen faszinierten Lesesog gezogen und ich wollte unbedingt erfahren, wie es den Bewohnern von Cleftwatern ergeht. Bezüglich der Rolle der Hexenpuppe wurde aber meiner Meinung nach leider etwas an Potential verschenkt.

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  • 4 Sterne

    karoberi, 26.02.2024

    Als eBook bewertet

    Hexenverfolgung.

    Martha lebt schon ihr ganzes Leben in Cleftwater, zuerst als Amme, später als Hausbedienstete bei Kit. Sie spricht nicht.

    Eines Morgens im Jahr 1645 erlebt sie die Hexenjagd direkt mit. Die junge Frau Prissy, die im gleichen Hausstand lebt, wird mitgenommen. Viele dutzend Frauen landen im Kerker. Hexenkenner Makepeace nimmt Martha als Sucherin zur Unterstützung mit, um eindeutige Hexenzeichen an den Frauen zu finden.

    Scheinbar ist Martha im Zwiespalt. Sie fühlt sich selbst als Hexe, darf sich somit nicht verraten, aber möchte auch soviele Frauen wie möglich vor der Hexenjagd und dem Tod retten.

    Die Geschichte wird mittels eines auktorialen Erzählers aus Sicht von Martha erzählt und geht um die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Der Text liest sich zwar meistens recht flüssig, aber stellenweise auch etwas schwierig. Das kommt manchmal von Marthas wirren Gedanken. Es ist eine grässliche und harte Zeit für Frauen, welche von der Autorin sehr bildhaft und glaubwürdig dargestellt wird, so dass ich mir besonders die schlimmen Szenen gut vorstellen kann. Frauen waren der Willkür anderer Menschen, insbesonderer der Männer ausgesetzt ohne Hilfe und eigene Rechte. Die recht authentische Geschichte, welche sich auf historische Ereignisse stützt, hat mir trotz des schwierigen Themas gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Birgit K., 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Faszinierendes Buch mit historischem Hintergrund

    Inhalt:
    East Anglia, 1645: Als die junge Küchenhilfe Prissy von dem Hexenjäger Makepeace und seinen Gehilfen verschleppt wird, ist die stumme Hebamme und Dienerin Martha Zeugin.
    Immer mehr Dorfbewohner geraten in das Visier des Hexenjägers und Martha wird beauftragt die angeklagten Frauen nach Beweisen und Unregelmäßigkeiten an ihren Körpern zu untersuchen. Im Zwiespalt ihren Freundinnen zu helfen und selbst nicht als Hexe angeklagt zu werden, hegt Matha Hoffnung in einer Wachspuppe, die ihre Mutter ihr als Kind gab. Doch bringt diese Wachspuppe wirklich Glück?

    Fazit:
    Ein Buch über Hexenjagd zu lesen, hat mich schon sehr fasziniert. Dies ist auch mein erstes Buch darüber. Beeindruckend finde ich dabei, dass die Beschreibungen z.B. wie die Hexen untersucht werden, sehr detailliert und geschichtsträchtig niedergeschrieben wurden. Auch fühlte ich den Zwiespalt der Protagonistin zwar mit, konnte ihn aber nicht komplett nachvollziehen.
    Der Schreibstil ist durch die Zeitsprünge etwas schwieriger, passt aber sehr gut zum Buch.
    Es ist auf jeden Fall sehr interessant wie schnell eine Frau damals als Hexe angeklagt wurde und mit welchen Maßnahmen diese verurteilt wurde.
    Ein beeindruckendes Buch mit historischem Hintergrund.

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  • 4 Sterne

    Martina S., 15.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Thema Hexenverfolgung ist ein ebenso spannendes wie düsteres Kapitel unserer Geschichte, daher war ich neugierig, wie das in diesem Buch umgesetzt wurde. Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindrücklich. Sie beschreibt Stimmungen detailliert, was einen die Situation nicht nur sehen, sondern auch empfinden lässt. Dieses intensive Erleben der Geschichte ist einerseits absolut genial, da man sich sehr leicht in die Hauptfigur Martha hineinversetzen kann, allerdings hat mich auf der anderen Seite gestört, dass ich das Gefühl hatte, nicht vorwärts zu kommen. Generell entwickelt sich die Story recht langsam, was natürlich den Fokus auf die oftmals sehr unschönen Dinge, die passieren legt und diese ungeschönt zur Sprache bringt.
    Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück. Einerseits war ich fasziniert und habe interessiert das Schicksal der vielen Frauen von Cleftwater verfolgt. Andererseits war es mir aber auch etwas zu viel, was aber auch daran liegen kann, dass ich mich emotional nur schwer abgrenzen konnte – was theoretisch ja wieder ein Pluspunkt wäre. Ich denke, wenn dich das Thema anspricht, schau es dir an und entscheide selbst.

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  • 4 Sterne

    wusl, 05.02.2024

    Als Buch bewertet

    Die Story ist nichts für zarte Gemüter. Aber das hatte ich auch nicht erwartet, denn das Thema Hexenverfolgung ist eigentlich immer schwere Kost. Fasziniert hat mich die Ausgangssituation einer stummen Magd, die mitten in die Hexenprozesse geworfen wird und versucht, den beschuldigten Frauen zu helfen, obwohl sie selbst immer in Gefahr schwebt.

    Das Buch hat einen wirklich schönen Erzählstil, der auch die furchbaren und beängstigenden Vorgänge bei den Hexenprozessen so schildert, dass sie einem sehr nahe gehen und man mit den Frauen mitfürchten muss. Das ist natürlich oft kaum erträglich für den heutigen Verstand aber auch wirklich toll gemacht.

    Das Buch ist traurig und düster und man ist froh, dass diese Zeiten zumindest in Europa endgültig vorbei sind. Dennoch finde ich es wichtig, nicht zu vergessen, was die Kirche Frauen angetan hat. Und wie die Gesellschaft Unschuldige gerichtet hat. Damit so etwas nie mehr passiert.

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  • 4 Sterne

    Manuela B., 07.02.2024

    Als Buch bewertet

    Die Hexen von Cleftwater, geschrieben von der Autorin Margaret Meyer, ist eine düster Geschichte über eine überbordende Hexenjagd in der Küstenstadt Cleftwater.

    Hauptcharakter ist Martha Hallybread eine Hebamme und Heilerin sowie langjährige Dienerin in einem Haushalt. Unvermittelt wogt die Hexenjagd über das Dorf und jede Frau ist verdächtig. In düsteren Bildern wird geschildert wie die Frauen zur Aussage gebracht werden und wie sie sich gegenseitig bezichtigen um selber den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

    Bösartige männliche Dorfbewohner versuchen ihre vermeintliche Macht auszuspielen. Ich fand die Schilderungen im Buch bedrückend. Die Frauen hatten keine Chance. Was mich störte waren die ewig gleichen Gedanken von Martha über ihre vermeintliche Schuld.

    Insgesamt ist das Buch kein Wohlfühlbuch und es fiel mir teilweise schwer weiter zu lesen und die ganzen Grausamkeiten zu erfahren.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 21.02.2024

    Als Buch bewertet

    Kein wirklich rundes Leseerlebnis

    Martha lebt im Jahr 1645 als Dienerin und Hebamme in einem kleinen Dorf, wo sie wegen ihres kräuterkundigen Wissens bei den meisten Leuten gut angesehen ist. Das ändert sich, als der Hexenjäger Makepeace in Cleftwater ankommt und sogleich einige Frauen wegen Verdachts auf Hexerei festnehmen lässt, darunter Prissy, die als Köchin im Haushalt von Marthas Herrn arbeitet. Ausgerechnet Martha, die nicht sprechen kann, soll dem Hexenjäger helfen, ihre Aufgabe ist es, die Körper der gefangenen Frauen nach sogenannten Hexenmalen abzusuchen - kann sie in dieser Position etwas tun, um Prissy und den anderen vermeintlichen Hexen zu helfen?

    "Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer ist ein Roman, der sich für mich irgendwie unvollendet angefühlt hat. Das mag zum Einen daran liegen, dass ich der Protagonistin emotional nicht wirklich nahe gekommen bin, trotz einiger Einblicke in ihre Vergangenheit. Auch manche ihrer Gedanken sowie den einen oder anderen inneren Konflikt habe ich mit erlebt und konnte mich dennoch des Gefühls nicht erwehren, Martha nur aus weiter Ferne zu betrachten. Zum Anderen fand ich die Handlung an sich recht überschaubar, nicht dass mit der Ankunft des Hexenjägers in Cleftwater nichts passiert wäre, schlussendlich steht allerdings Marthas Gedankenwelt im Vordergrund, das reale Geschehen im Dorf bildet eher den Rahmen für ihre Auseinandersetzung mit sich selbst.

    Den Schreibstil fand ich anfangs recht ansprechend, Marthas Alltag in ihrem Heimatdorf wird anschaulich und meiner Meinung nach auch authentisch geschildert. Der Hintergrund zeigt das Leben zur damaligen Zeit ungeschönt, dabei lässt sich streiten, wie viele sich erleichternde Personen in einem Buch vorkommen müssen, damit der Leser die stinkende, unhygienische Wahrheit tatsächlich begreift. Die gesamte Geschichte umfasst nur wenige Tage und obwohl Martha zuvor als aktive, innerhalb der Grenzen ihrer gesellschaftlichen Stellung auch selbst bestimmte Frau dargestellt wurde, verhält sie sich nach der Ankunft des Hexenjägers ganz anders.

    Sie setzt sich von nun an mehr mit dem von der Mutter geerbten Atzmann, einem Püppchen aus Kerzenwachs, auseinander, als mit den Menschen in ihrem Umfeld, obwohl sie deren Leiden durchaus wahr nimmt und helfen möchte. Schlussendlich habe ich mich gefragt, was mir die Autorin mit ihrem Roman sagen wollte. Die grausame Realität der Hexenverfolgung in East Anglia wird durchaus anschaulich beschrieben, für mich hat sich das Leseerlebnis allerdings nach dem ersten Drittel recht zähe gestaltet, so dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte.

    Fazit: Nach einem vielversprechenden Anfang verlor sich die Spannung im ewigen Gedankenkarussell der Protagonistin. Den grausamen Alltag zur Zeit der Hexenverfolgung hat die Autorin meiner Meinung nach zwar authentisch dargestellt, die Handlung an sich fand ich allerdings etwas dürftig.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ann-Kathrin S., 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    "Beten war notwendig, eine Gewohnheit wie Schlafen oder Atmen. Aber der Glaube war noch etwas anderes. Und ihr Glaube war nicht mehr der der anderen. [...] Marthas Glaube war ähnlich, sie hielt sich lieber an das, was sie sehen, hören und berühren konnte. Wie Stockrosen. Wie Steine, die man für tote Kinder küsst. Wie einen kleinen wächsernen Atzmann." S. 32

    In dem Buch "Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer geht es um die Hexenverfolgung. Im Zentrum steht eine ältere, stumme Magd. Sie hilft seit vielen Jahren allen Frauen im Ort bei der Niederkunft. In letzter Zeit gab es jedoch vermehrt Geburten von nicht lebensfähigen Kindern. Gleichzeitig kommt die Hexenverfolgung in den Ort und bringt Frauen scheinbar wahllos in den Kerker und auf den Scheiterhaufen. In der Folge Misstrauen sich die Dorfbewohner gegenseitig.

    Ich fand den Anfang und das ganze Thema sehr spannend. Aber leider konnte ich überhaupt keinen Bezug zur Hauptfigur aufbauen. Und auch die anderen Figuren bleiben eher blass. Das Zitat oben ist sehr sinnbildlich dafür. Einerseits fand ich es beim Lesen schön. Andererseits ist es auch irgendwie abstrakt und bringt mich von der Protagonistin weg. Ich finde der erste Teil klingt sehr modern und so als hätte sie sich in Zeiten der Hexenverfolgung von der Kirche abgewandt und nutzt sie quasi nur noch spirituell. Viele Zeilen später kommt dann aber die zweite Hälfte des Zitats, wodurch klar wird, dass es ihr nicht wirklich darum geht, dass sie an das glaubt, was ihre Sinne ihre zeigen, sondern an Aberglauben. Sie klammert sich an Dinge, die sie anfassen kann und die ihr die Möglichkeit für Rituale geben.

    So richtig klar wurde mir dadurch nicht, woran sie glaubt. Sie hat diesen Atzmann und anderen Aberglauben von ihrer Mutter. Aber ob sie deshalb an Magie glaubt und ob diese für ihn mit dem Teufel verbunden ist, blieb mir verborgen. Generell finde ich ihre Reaktionen nicht ganz nachvollziehbar bzw. einfach zu unbegründet und ohne ihre Gedanken dargestellt. Am Anfang ist ihre Bekannte (vielleicht auch Freundin, da bin ich nicht sicher) im Kerker und die meiste Zeit verbringt die Prota damit, den Atzmann rauszuholen und loszuwerden und wiederzufinden ... Aber damit, dass sie auch verdächtig wird oder ob sie nun grundsätzlich an Hexen glaubt (und dass diese auf den Scheiterhaufen gehören) wird nicht klar.

    Vielleicht habe ich auch etwas zu moderne Ansprüche an den Charakter. Andererseits denke ich, dass die Situation auf jeden Fall starke Emotionen hervorrufen müsste. Und von denen habe ich leider nichts gespürt.

    Fazit:
    Wenn Du Interesse an der Hexenverbrennung hast und lieber einen Roman als ein Sachbuch lesen möchtest, kann ich das Buch empfehlen. Wenn für Dich die Nähe zu Charakteren beim Lesen oberste Priorität hat, würde ich eher zu einem anderen Buch raten.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke F., 28.02.2024

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch wird auf fiktive Weise die Zeit der Hexenverfolgung zum Leben erweckt. Mit den Augen der stummen Martha verfolgen wir, wie das friedliche Dorf Cleftwater durch das Eintreffen eines berühmten Hexenjägers von einem Tag auf den anderen zu einem Ort von Hass, Zwietracht, Verrat und Missgunst wird. Frauen, die jahrelang mit ihren Nachbarn freundschaftlich Tür an Tür gelebt haben, werden urplötzlich angeprangert und verfolgt. Martha selbst birgt mit dem Erbe ihrer Mutter ein gefährliches Geheimnis, das auch sie in den Fokus der Hexenjagd stellen könnte.

    Gut gefallen hat mir der langsame Aufbau der Geschichte, der anfangs die wichtigen Charaktere vorstellt, so dass man einen guten Vorher-Nachher Vergleich bekommt - wer wurde unschuldig angeklagt (alle), wer hat die Frauen verraten, wer hat sich an der Peinigung der Gefangenen beteiligt. Viele hatten Angst - vor Hexenwerk, aber auch davor selbst angeklagt zu werden. Ist es da nicht besser, gottesfürchtig zu tun und den ersten Stein zu werfen? So bedeutsam und erzählenswert die Geschichte der Hexenverfolgung ist, liefert dieses Buch letztendlich eine weitere, wenn auch ganz eigene Variation desselben Themas.
    Kleinere Kritikpunkte meinerseits: vor allem im Mittelteil gibt es ein paar Längen, die die Handlung ins Stocken bringen. Zudem bin ich immer noch skeptisch, wie die stumme Martha sich mit einigen Gesten verständlich machen konnte. Dass ihre engsten Angehörigen diese Gebärden verstehen ist nicht verwunderlich, aber dass auch andere im Ort sie mal mehr, mal weniger verstehen erschien mir zu willkürlich oder besser gesagt: dem Geschehen angepasst - eben so wie es die Handlung gerade im gewünschten Sinne vorantrieb.
    Besonders interessant dagegen fand ich die Schilderung der Frauen, die dem Hexenjäger halfen Hexen zu überführen, indem sie verdächtigte Frauen auf körperliche Male absuchten. So wurden bis dato harmlose Muttermale zu dämonischen Auswüchsen, und wo bisher vor allem Männer als Richter und Henker das Bild der Hexenverfolgung prägten, wird hier auch das Mitwirken von Frauen gegen Frauen beschrieben.
    Fazit: das Buch erschafft eine weitere dramatische Facette der Hexenverfolgung.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 14.01.2024

    Als eBook bewertet

    Bücher über die Zeit der Hexenverfolgung finde ich wahnsinnig interessant und spannend zu lesen. Einfach weil es eine düstere Zeit in der Geschichte der Menschheit markiert, was meist schon ein stimmungsvolles Grundsetting schafft. So auch in „Die Hexen von Cleftwater“. Mit der Protagonistin bin ich aber leider nicht warm geworden.

    Zum Inhalt: Das kleine Dorf Cleftwater, 1645. Hier lebt die stumme Kräuterfrau und Hebamme Martha, die viele Kinde zur Welt gebracht und Mütter im Kindbett gerettet hat. Doch die Hexenjäger ziehen durchs Land. Und Silas Makepeace hat es sich zur Aufgabe gemacht Cleftwater von den Hexen zu befreien. Und auch Martha Geräts ins Visier des Hexenjägers.

    Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt, die nach den Körpersäften benannt sind, was eine schöne Verbindung zu Martha als Kräuterfrau und Hebamme schafft. Die Handlung deckt nur einen überschaubaren Zeitrahmen von wenigen Tagen im Dorf Cleftwater ab. Der Alltag und die Lebensabläufe der Protagonistin werden relativ detailliert beschrieben, wodurch man sich gut in die Lebenslage hineinversetzen kann.

    Besonders eindrücklich wird das Leid und die elende Situation der Frauen beschrieben, deren Schicksal quasi von Anfang an besiegelt ist. Durch Martha werden aktive und passive Eindrücke der Hexenprozesse vermittelt. Und schnell schlägt die Stimmung im Dorf in Zwietracht und Furcht um, was gut gemacht ist.

    Das Buch ist eindringlich, aber trotzdem in einem ruhigen Ton geschrieben und lässt sich gut lesen. Für einen Hexenprozess läuft die Handlung fast schon seicht ab und dreht sich hauptsächlich auch um die inneren Konflikt von Martha. Ihre Verbindung zur Hexenkunst, sowie ihre Teilnahmslosigkeit und stille Resignation, als nach und nach Bekannte und Freunde beschuldigt werden, waren für mich nicht richtig greifbar rund nicht immer nachvollziehbar. Dadurch viel es mir schwer mit ihr mitzufühlen.

    Insgesamt eine interessante Storyline, der aber für mich der emotionale Zugang gefehlt hat.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita, 18.02.2024

    Als Buch bewertet

    schönes Cover, Geschichte altbekannt

    Worum geht es?
    Martha lebt als Hebamme und Heilerin in einem kleinen Ort, bis eines Tages ein Hexenjäger hier auftaucht. Martha wird jedoch nicht angeklagt sondern soll als Sucherin zur Seite stehen und andere Frauen der Hexerei überführen.

    Worum geht es wirklich?
    Verdächtigungen, Geheimnisse und Schuld.

    Lesenswert?
    Nein, hat mich nicht überzeugt und war nur eine mittelmäßige Lektüre.
    Angesprochen hat mich vor allem das tolle Cover, das in echt noch viel schöner und ein richtiger Hingucker ist.
    Erwartet habe ich inhaltlich ein Buch, das in die Richtung von Hannah Kent geht und ebenso berührend ist. Leider war das nicht der Fall.
    Die Kapitel sind sehr unterschiedlich lang und man folgt der kräuterkundigen Martha durch die Veränderungen, die die Hexenjagd in das kleine Dorf bringt. Martha kann nicht sprechen und gebärdet daher, was ich eigentlich ganz gut dargestellt fand.
    Sprachlich war das Buch in Ordnung, aber nichts besonderes. Während ich zu Beginn dachte, dass die Natur und die Pflanzen einen großen Stellenwert haben könnten, wurde dies auch bald enttäuscht.
    Erstaunlicher Weise standen (vielleicht auch nur gefühlt) eher das Ausscheiden von Körperflüssigkeiten und die körperlichen Geschlechtsmerkmale im Mittelpunkt. Also auch nicht sonderlich berührend. Eher zu intim und ein bisschen zu viel.
    Die Geschichte verläuft nicht überraschend, wobei man auch keine konkreten Vorahnungen hat. Aber historisch bedingt ist natürlich zu erwarten, dass nicht alle Figuren überleben werden, sondern die Hexenjagd ihre Opfer finden wird.
    Generell waren die Figuren ebenfalls nichts besonderes und konnten keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Ich kann nicht beurteilen, ob das Buch historisch korrekt ist.
    Da meine Erwartungen nicht erfüllt wurden und ich das Buch weder sonderlich spannend, noch berührend, noch überraschend fand, wird die Geschichte sicher bald bei mir in Vergessenheit geraten.

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  • 4 Sterne

    Sabine E., 17.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ich muss gestehen, dass ich mir zu Beginn etwas anderes unter diesem Buch vorgestellt habe. Aber ich wurde trotzdem nicht enttäuscht.
    Egal, ob Hebammen zu dieser Zeit bei der Geburt positiv oder negativ aufgefallen sind, sie mussten immer mit dem Vorwurf rechnen, eine Hexe zu sein. Medizinischer Fortschritt wurde so verhindert, denn im öffentlichen Glauben konnte sowas ja nicht mit rechten Dingen zugehen.
    Am Ende war ich sehr froh, nicht zu der beschriebenen Zeit leben zu müssen. Und ich war auch froh, mal ein Buch gelesen zu haben, dass mich herausgefordert hat.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherwurm, 05.02.2024

    Als eBook bewertet

    „Die Hexen von Cleftwater“ ist ein historischer Roman, der in East Anglia zu Zeiten der Hexenverbrennungen im 17. Jahrhundert angesiedelt ist. Die Protagonistin Martha Hallybread ist in ihrem Dorf als Hebamme und Heilerin die Anlaufstelle für Gebährende und Kranke. Seit Jahrzehnten durch ein Halsleiden stumm kann sie sich dabei allerdings nur mit Händen und Füßen verständigen. Als bei einer Geburt ein gezeichnetes Baby zur Welt kommt und direkt verstirbt, wird ihre Helferin Prissy im Nachgang als Hexe verfolgt. Hexenjäger Makepeace hinterlässt nichts als verbrannte Eder und Martha muss alles geben, um ihrer Freundin zu helfen. Dabei muss sie tunlichst aufpassen, nicht selbst in Verdacht zu geraten.

    Der Autorin ist es in ihrem Roman-Debüt hervorragend gelungen, die Zeit der Hexenverbrennung, das Elend auf dem Land mit den furchtbaren Lebensumständen, die patriarchalische Gesellschaft und die unaufgeklärte Gesellschaft einzufangen. Oft musste ich das Buch ob seiner Grausamkeiten zur Seite legen. Ich bin mehrfach wütend über die damaligen Zustände und den Aberglauben der Bevölkerung geworden. Jeder verdächtigt jeden und stellt ihn an den Pranger. Hinzukommend die Unwissenheit über medizinische Zusammenhänge, die für uns heute so selbstverständlich ist. Das hat mich beim Lesen sehr mitfühlen lassen. Leider wurde ich jedoch mit der Protagonistin Martha nicht recht warm. Möglicherweise lag dies an ihrer Faszination für den Atzmann, der immer wieder eine Rolle spielte. Hiermit konnte ich, vermutlich aus meiner heutigen aufgeklärten Sicht, einfach nichts anfangen. Zudem reihten sich die einzelnen Aktionen etwas lieblos und häufig nicht nachvollziehbar aneinander, weshalb ich inhaltlich mit der Geschichte leider nicht allzu viel anfangen konnte. Nichtsdestotrotz fand ich den Einblick in die damalige Zeit und vor allem die Denkweise sehr wertvoll und durchaus gelungen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia W., 23.03.2024

    Als Buch bewertet

    Basierend auf realen historischen Ereignissen berichtet die Autorin hier von der Hexenverfolgung in East Anglia im 17. Jahrhundert. Protagonistin ist hier die "alte" (46) Magd Martha. Sie ist außerdem noch Pflanzenkundige und Hebamme. In ihrem Dorf Cleftwater scheint sie ein gutes Ansehen zu genießen, obwohl sie wegen ihrer Stummheit schon eher zu den Außenseitern gehört. Für ihren Dienstherren Kit würde sie alles tun, hat sie ihn doch sogar selbst großgezogen und fühlt sich, als wenn er ihr eigener Sohn wäre. Als nun der Hexenverfolger Makepeace ins Dorf kommt, werden viele Frauen wegen der haarsträubendsten Gründe als Hexen angeklagt. Unter anderem Freundinnen und die junge Küchenhilfe Prissy. Martha Hallybread muss dem Hexenjäger gegen ihren Willen als Gehilfin zur Seite stehen, um bei den Angeklagten Teufelsmale zu finden. Mich hat dieses Thema sehr interessiert. Es ist erschreckend, was vor ein paar hundert Jahren möglich war. Da wurden (überwiegend) Frauen bezichtigt, mit dem Teufel im Bunde zu sein, bloß, weil beim Nachbarn die Kuh krank geworden ist, oder weil die Ernte verregnet war. Die Frauen wurden aufs übelste gequält und letztendlich gehängt. Dementsprechend düster war die ganze Stimmung im Roman. Der Schreibstil der Autorin hat mir nicht wirklich gefallen. Es war alles so sehr bildlich dargestellt. Ich mag klare, deutliche Aussagen, wo man weiß, was Sache ist und nicht jeder sonstwas hinein interpretieren kann. Die Geschichte ansich war nicht langweilig, da man ja immer darauf gewartet hat, dass Martha ihre Freundinnen rettet und man sich Gedanken darüber gemacht hat, wie das wohl gehen wird. Sehr interessant war für mich auch der Glaube an den "Atzmann", ein kleines Wachspüppchen, das zum Einen Talismann und Glücksbringer und zum Anderen so etwas wie eine Voodoo-Puppe war. Kann der Atzmann Martha helfen?

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sursulapitschi, 10.03.2024

    Als Buch bewertet

    Hexenverfolgung ist ein sehr finsteres Kapitel in der Geschichte. Dieses Buch basiert auf wahren Begebenheiten, was es umso trauriger macht.

    Wir sind in East Anglia im Jahr1645, wo der Hexenjäger Silas Makepeace im Dorf Cleftwater aufräumt. Plötzlich sind überall Hexen zu finden, die Verdachtsfälle türmen sich, ein falsches Wort kann den Tod bedeuten, wenn Angst und Aberglaube angeheizt wird.

    Martha, die stumme Kräuterfrau und Hebamme in mittleren Jahren ist natürlich als Opfer prädestiniert, kommt aber sehr lange um eine Beschuldigung herum. Sie wird als Expertin herangezogen, die die Körper der beschuldigten Frauen nach Teufelsmalen absuchen soll und gerät damit in einen Zwiespalt und in Gewissensnöte.

    Sie tut einem zwar sehr leid, es hat aber trotzdem lange gedauert, bis ich mit ihr mitleiden konnte. Sie spricht nicht und fühlt aber sehr tief, was die Autorin recht blumig zum Ausdruck bringt: „Ihre Lungen pumpten, keuchend, wie ein Fisch im Netz“. „Deutlich pochte das Unbehagen unterhalb ihres Brustbeins und sie spürte, dass die Angst sie durchzuckte wie ein Peitschenhieb.“ „Die Sorge lastete auf ihr wie der Deckel auf einem Topf.“

    Den Erzählstil muss man mögen.

    Martha spielt ein bisschen mit dem Feuer. Sie hat eine Wachsfigur von ihrer Mutter geerbt. Der Atzmann kann ihr helfen, hat sie gesagt. Soll sie ihn benutzen oder macht sie das erst recht verdächtig?

    Diese Geschichte ist sehr leidvoll und hat auch eine gewisse Spannung. Das Ambiente und die historische Atmosphäre werden plastisch geschildert, das kann man sich alles sehr gut vorstellen. Allerdings hat mich die Erzählweise eher amüsiert als beeindruckt und das nimmt dann doch einiges an Wirkung.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Crazy-Cat-Lady, 18.01.2024

    Als Buch bewertet

    düster und authentisch, aber leider stellenweise recht langatmig

    Der Roman spielt im England des 17. Jahrhunderts und basiert auf realen Ereignissen, was mich sofort neugierig gemacht hat. Man merkt auch, dass sich die Autorin wirklich mit der Geschichte der damaligen Zeit auseinander gesetzt hat. Sie schildert das Leben der Frauen sehr realistisch und unverblümt.

    Auch die allgemeine Panik und der Aberglaube kommen sehr gut zur Geltung. Wenn etwas Schlimmes geschieht, ist es entweder Gottes Wille oder aber das Werk einer Hexe. Menschen, die einander seit Jahren kennen und eigentlich befreundet sind, misstrauen und beschuldigen einander plötzlich.

    Die Autorin hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Leider konnte ich dennoch mit dem Buch nicht wirklich warm werden.

    Den Schreibstil empfand ich als etwas anstrengend. Teilweise war das Ganze für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Es gab zu viel Banales, was für den Verlauf der Geschichte eigentlich keine Bedeutung hatte.

    Auch mit Protagonistin Martha konnte ich mich leider nicht anfreunden. Für eine angebliche Hexe war sie mir einfach zu gottesfürchtig. Und sie war viel zu wankelmütig. Ständig ändert sie ihre Meinung. Teilweise konnte ich ihr Verhalten nachvollziehen, aber oft blieb sie mir ein Rätsel.

    Leider musste ich mich wirklich durch das Buch "durchkämpfen". Was sicherlich einerseits am schwierigen Thema, aber eben auch am Schreibstil lag.

    Wer historische Romane mag und ein realistisches Bild des Lebens im Mittelalter präsentiert bekommen möchte, in dem nichts beschönigt wird, ist mit diesem Buch sicher gut bedient.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus2021, 26.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich sofort angesprochen. Ich finde es schlicht, aber auch edel und da es in dunklen Tönen gehalten ist, auch düster. Der Schreibstil war leider nicht flüssig und teilweise regelrecht anstrengend. Teilweise musste ich Abschnitte doppelt lesen um folgen zu können. Aus diesem Grund habe ich das Buch mit vielen Pausen gelesen, was ich normalerweise nicht mache und auch nicht besonders gut finde. Für meinen Geschmack war das Buch viel zu langatmig und oft habe ich mich wirklich durch die Kapitel gekämpft, was mein Lesevergnügen sehr geschmälert hat. Ein weiteres Problem war für mich, die nicht sehr sympathische Hauptprotagonistin. Mit ihr bin ich einfach nicht warm geworden. Sehr gelungen ist der Autorin die düstere Zeit aus dem 17. Jahrhundert zu vermittelt. Die Angst und Hilflosigkeit der Frauen war durchweg spürbar und hat mir oft eine Gänsehaut verursacht. Das Buch war interessant, jedoch habe ich nichts Neues in Sachen Hexenverfolgung erfahren. Schade, ich hatte mir von dem Buch viel mehr erhofft.

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  • 2 Sterne

    Feliz, 02.03.2024

    Als eBook bewertet

    Das Cover des Buches mag ich richtig gerne. Mir gefällt das schlichte dunkelblaue Cover mit der einzelnen Diestel, was zusammen mit der goldenen Schrift unglaublich edel wirkt und das Buch zu etwas Besonderem macht.

    Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Die stumme Martha Hallybread lebt 1645 in Cleftwater. Sie lebt als ehemalige Amme mittlerweile als Dienerin auf dem Anwesen ihres Dienstherren und ist auch als Hebamme und Heilerin erste Ansprechpartnerin für die Menschen im Dorf bei allerlei Beschwerden. Das gilt auch für ihre Nachbarn, die Martha bei der Geburt ihres Kindes unterstützt, doch das Kind stirbt und ihre Helferin Prissy wird plötzlich verdächtigt, eine Hexe zu sein. Der einflussreiche Hexenjäger Silas Makepeace beauftragt ausgerechnet Martha, ihn bei der Suche nach weiteren Hexen in dem kleinen Ort zu unterstützen. Doch diese hat ein Geheimnis, dass ihr ihr Leben kosten könnte, schließlich hat sie von ihrer Mutter eine Lehmpuppe geerbt, die ihr scheinbar immer wieder aus schwierigen Situationen zu helfen scheint.

    Ich war wirklich gespannt auf das Buch, weil ich sowohl das Setting im 17. Jahrhundert als auch die Protagonistin spannend fand, aber leider konnte es mich zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Das liegt auch am Schreibstil. Der ist zwar nicht schlecht, aber schafft es nicht, mich wirklich in die Geschichte zu ziehen. Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, dass die Szenen fast wahllos aufeinanderfolgen, weil sie scheinbar nicht wirklich was miteinander zu tun haben.

    Das beeinflusst auch die Story, die mir aber noch weniger gefällt als die Art, wie das Buch geschrieben ist. Ich habe einen historischen Roman über die Hexenverfolgung in England erwartet und ich weiß, dass ich bei sowas sehr hohe Ansprüche habe, aber ich habe bis zum Schluss nicht richtig verstanden, was das Buch sein wollte. Für mich persönlich war es weder ein historischer Roman noch ein literarischer, sondern es wirkte oft so, als wäre Martha mit recht modernen Überzeugungen ins 17. Jahrhundert versetzt worden, während das Umfeld sehr stereotypisch für diese Zeit dargestellt wird. Das macht das ganze in meinen Augen einfach sehr unglaubwürdig. Natürlich ist es gut, dass Martha die Hexenjagd nicht unterstützt, aber sie wirkt den anderen immer überlegen, obwohl sie eine nicht besonders hochgebildete Haushälterin ist, die Glück hatte, dass sie bei ihrer Familie untergekommen ist. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass sie aufgrund ihrer Erfahrungen als Hebamme und Heilerin weiß, dass manche Dinge einfach passieren, dass Kinder an Krankheiten sterben, dass Vieh krank werden kann oder dass die Ernte aufgrund von Unwetter verdirbt, aber sie erklärt vieles aus einer viel zu modernen Perspektive zu der es mehr braucht, als einen gesunden Menschenverstand. Außerdem habe ich nicht verstanden, wie Martha mit ihrer Umwelt kommuniziert. Sie ist zwar nicht komplett stumm, spricht aber sehr selten aufgrund der Wucherungen in ihrem Hals (oder dem Wurm, wie sie ihn nennt) und dennoch scheinen alle zu verstehen, was sie sagen will. Dabei verstehe ich sogar, dass ihr Schützling Kit, den sie kennt, seit er ein Baby ist, sie verstehen kann, selbst bei den Menschen in dem kleinen Dorf kann ich mir das noch vorstellen, schließlich lebt sie schon ewig dort, aber Menschen von außerhalb, wie der Hexenjäger scheinen damit auch kein Problem zu haben. Das mag bei alltäglichen Gesten auch kein Problem sein, aber sie führt teilweise komplette Gespräche mit ihr fremden Leute ohne dass es auch nur einmal Verständigungsschwierigkeiten gibt. Das war für mich einfach komplett unrealistisch, zumal so gut wie nie ausgeführt wurde, wie genau sie sich verständigen. Selbst die Verständigung mit Kit fand ich ein bisschen zu einfach, weil sie angeblich nur ein bisschen lesen kann, aber mit ihm in einer Mischung aus Gesten und Buchstaben kommuniziert. Bei den anderen Charakteren hatte ich ebenfalls so meine Probleme, sie bleiben lediglich Statisten in der Geschichte und ich wusste nie, wer wer ist, weil sie keine richtige Hintergrundgeschichte bekommen haben.

    Alles in allem hatte ich während des gesamten Buchs das Gefühl, dass das Buch eine Parabel auf aktuelle Ereignisse sein sollte und ich es einfach nicht verstanden habe. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich viel lieber einen wirklichen historischen Roman gelesen hätte, mit einer sympathischen Protagonistin und nachvollziehbaren Handlungssträngen, aber das alles fehlte mir hier, sodass ich mich fast schon ein bisschen durch das Buch quälen musste und am Ende absolut enttäuscht war

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stephanie M., 16.01.2024

    Als Buch bewertet

    Von guten und von bösen Mächten

    "Die Hexen von Cleftwater" ist ein düsterer historischer Roman, der sich um die Hexenverfolgung und die Rolle der Frauen im Örtchen Cleftwater dreht.

    Zum Inhalt:
    Die Menschen in Cleftwater machen eine harte Zeit durch. Verdorbene Ernten, gesunkene Schiffe und viele Säuglinge sterben kurz nach der Geburt - eine Katastrophe jagt die nächste. Ist das Dorf etwa verflucht?
    Um einen möglichen Hexenzirkel aufzudecken, kommt ein Hexenjäger in das Dorf. Nun ist keine Frau mehr vor Verfolgung sicher, auch nicht die stumme Hebamme Martha.

    Fazit:
    Schon mit wenigen Sätzen hat es die Autorin Margaret Meyer geschafft, mich ins 17. Jahrhundert und in die Welt der Hebamme Martha zu versetzen. Martha ist für mich keine sehr sympathische Protagonisten, weswegen mich ihre Geschichte nicht besonders gefesselt hat. Es wird jedoch eindrücklich aufgezeigt, welchen schweren Stand Frauen in der damaligen Zeit unter dem vorherrschenden Patriarchat hatten.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 09.01.2024

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Martha ist Heilerin, Hebamme aber auch Dienerin und lebt seit Jahrzehnten in Cleftwater. Dort ist sie bekannt, doch keiner hat sie je sprechen gehört. Dann kommt ein Hexenjäger ins Dorf und auch die junge Prissy gerät in sein Visier. Ausgerechnet Martha soll die Frauen auf Teufelszeichen untersuchen. Während sie versucht den Frauen zu helfen, muss sie gleichzeitig um ihre Unabhängigkeit kämpfen.
    Meine Meinung:
    Ich bin bei diesem Buch so hin und her gerissen, denn die Geschichte fand ich durchaus interessant und recht gut geschrieben, aber ich bin mit der Hauptprotagonistin so überhaupt nicht warm geworden. Ich konnte auch nicht wirklich nachvollziehen, wie sie in manchen Situationen agierte. Natürlich kann man in heutiger Zeit auch nur wenig die Verhältnisse beurteilen. Insgesamt interessant, aber emotional hat mich das Buch nicht packen können, was ich mir gewünscht hätte.
    Fazit:
    Interessant

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