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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    L S., 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    „Die Nachtbushelden“ ist ein Buch, was Zeit gebraucht hat, um mich von sich überzeugen zu können. Ich habe noch nie derart mit dem Anfang einer Geschichte, die ich doch eigentlich so gern lieben wollte, zu hadern gehabt, glaube ich. Meine Erwartungen in das Buch waren immens hoch und gerade deshalb war ich zunächst sehr ernüchtert, als nicht direkt der erhoffte Hype bei mir eingesetzt hat. Doch wie sagt man so schön, gut Ding will Weile haben.

    Der Hauptgrund für meinen anfänglichen Begeisterungsdämpfer war nicht etwa der Schreibstil, der war tadellos. Locker, nicht zu konstruiert oder kompliziert und im lässigen, umgangssprachlichen Ton des Problemschülers und Ich-Erzählers Hector kommt die Geschichte daher, perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt und für mich eine Wohltat zu lesen, da die Seiten nur so dahinflogen. Ich schätze es sehr, wenn Autoren es schaffen, dass ihre Bücher sich quasi von selbst lesen, ein großes Lob dafür.

    Der Grund, weshalb ich zunächst befürchtete, die Erzählung und ich könnten keine Freunde werden, war jedoch ähnlich verheerend, wie ein verkorkster Schreibstil es gewesen wäre: Der Protagonist ist ein unsympathischer Problemfall, der seinesgleichen sucht. Im Klappentext war noch die Rede von einem „hoffnungslosen Fall“, der ein paar Streiche spielt, das klang in meinen Ohren nicht so dramatisch.
    Doch man bekommt einen Mobber, einen gemeinen Dieb, Schläger, Lügner und Schikaneur, einen aus der ganz untersten Schublade. Nicht einfach nur jemanden, der zu dummen Scherzen aufgelegt ist, sondern eines dieser Kinder, deretwegen wir früher in der Schule immer die größten Ängste ausgestanden haben, wenn sie auch nur in unsere Richtung geschaut haben, eines dieser Kinder, die selbst vor dem Mobbing und der Respektlosigkeit an Erwachsenen keinen Halt machen.

    Die ersten Kapitel haben schon gereicht, um mir eine Meinung von Hector zu bilden. Und mir gefiel dieses Bild von ihm ganz und gar nicht, entsprechend schwer hatte der Junge auch zu schuften, um mich doch noch im Laufe des Buches von ihm zu überzeugen.
    Das Gute war, neben meiner Abneigung gegen Hector hat die Geschichte es dennoch geschafft, mich nicht nur lose bei der Stange zu halten, sondern ernsthaft zu fesseln, Protagonist hin oder her. Ich war fasziniert und begeistert davon, wie Obdachlose hier in das Geschehen eingebunden werden und was sie für eine tragende Rolle spielen, aber mindestens im gleichen Maße schockiert darüber, wie viel Unrecht ihnen getan wird und habe mitgefiebert, ob und wie sich das Blatt noch zu ihren Gunsten drehen könnte.

    Es war für mich von Anfang an klar, dass Hector nicht der uneinsichtige, rücksichtslose und gemeine Junge bleiben wird, der er zunächst noch ist. Wenn dem so gewesen wäre, wäre das Buch eine herbe Enttäuschung gewesen. Doch so komme ich nicht umhin, die Figurenentwicklung in diesem Buch zu loben und mich über sie zu freuen. Hector mausert sich extrem doch es wirkt zu keinem Zeitpunkt unrealistisch oder zu schnell. Sein Charakterwandel zieht sich passend und nachvollziehbar durch das ganze Buch und hat mir am Ende sogar fast eine Träne abverlangt.

    Das Buch hat eine klare Message: Helft! Schaut nicht tatenlos zu oder verschlimmert das Problem sogar. Obdachlose sind in den meisten Fällen Menschen wie du und ich, nur mit schlimmer Vergangenheit und berührendem Schicksal, die es genauso verdienen, respektvoll und menschlich behandelt zu werden. Klar, schwarze Schafe gibt es überall. Aber die gibt es auch unter denen, die ein Zuhause haben. Die meisten wollen einfach nur überleben und sind dennoch das Ziel täglicher Schikane.

    Das darf und soll so nicht sein, darum gibt es nach der eigentlichen Geschichte noch ein Glossar mit Erläuterungen zu Obdachlosen allgemein, zu Organisationen, die helfen können, zu verwendeten Zeichen, die im Buch eine wichtige Rolle spielen und mit Anregungen und Arbeitsaufträgen für die Leser, die sich sowohl auf das Buch, als auch auf das „echte“ Leben beziehen. In meinen Augen stellt der Anhang einen enormen Mehrwert dar und ich habe mich sehr darüber gefreut, denn gerechnet hätte ich damit nicht. Eine fantastische Ergänzung von der Autorin!

    Ich habe lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll. Hector hat mich nun mal am Anfang erheblich viel Beherrschung gekostet, das kann ich auch nicht ignorieren. Allerdings müsste ich lügen, würde ich sagen, ich fände seine Perspektive nicht auch spannend dargestellt.
    Und was ich der Autorin uneingeschränkt zugute halten muss, ist nun mal, dass ich trotz Hector nie das Interesse an der eigentlichen Geschichte verloren habe, dass ich das Thema dennoch gern verfolgt habe. Ich habe mich im Schreibstil verloren und das Buch an wenigen (kurzen!) Abenden beenden können.

    Mein Fazit:
    Nach langem Überlegen vergebe ich für das Buch 4,5 von 5 Sternen. Wäre Hector von Anfang an weniger ätzend gewesen, hätte es volle Punktzahl gegeben. Und so gern ich für seinen Charakter mehr abziehen würde, verdient hätte er es, es geht einfach nicht, denn: Das Buch hat mich schlichtweg gefesselt und das Anliegen hinter der Story war berührend und tiefgründig. Ich habe am Ende genau das bekommen, was ich mir erhofft hatte, nämlich eine Geschichte, die ans Herz geht, eine Wandlung vom Nichtsnutz zum Helden, einen Appell an die Menschen, es besser zu machen.

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  • 5 Sterne

    Fernweh_nach_Zamonien, 19.04.2021

    Als Buch bewertet

    Eine berührende Geschichte voller Überraschungen und außergewöhnlicher Perspektiven.

    Inhalt:

    Hector ist ein Unruhestifter und wird von seinen Klassenkameraden gefürchtet: er mobbt, drangsaliert und stiehlt. Tägliches Nachsitzen, Hausarrest und andere Strafen lassen ihn völlig kalt.

    Egal was er unternimmt, Ärger ist vorprogrammiert. Sein Streich, einem Obdachlosen seinen Einkaufswagen zu klauen, geht allerdings nicht nur zu weit, sondern auch mächtig nach hinten los.

    Nun glaubt ihm endgültig niemand mehr. Dabei hat Hector endlich eine heiße Spur, um Dieben auf die Schliche zu kommen. In ganz London verschwinden berühmte Statuen und alles deutet auf Obdachlose als Täter hin.

    Ob es Hector gelingen wird, deren Unschuld zu beweisen?


    Altersempfehlung:

    ab 9 Jahre


    Mein Eindruck:

    Die Geschichte wird von Hector selbst und in der Ich-Form erzählt. Normalerweise die ideale Art, den Leser mit dem Protagonisten mitfühlen zu lassen. Doch der Zehnjährige ist ein Chaot und Unruhestifter, der schwächeren Mitschüler schikaniert und beraubt, Streber und Schleimer hänselt und sich ausnahmslos jedem gegenüber respektlos verhält. Seine Freunde Will und Katie sind kaum anders, wenn auch ein wenig zurückhaltender. Das Thema Mobbing wird dem Leser für gewöhnlich nicht aus der Perspektive des Täters näher gebracht, was diese Erzählweise noch interessanter gestaltet.

    Hector lebt dank seiner Eltern zusammen mit den Geschwistern, der 13-jährige Helen und dem 4-jährige Hercules, ein behütetes Leben und eigentlich sollte es ihm an nichts fehlen. Irgendwie ist Hector aber halt- und ziellos. Sein zeichnerisches Talent ignoriert er und macht lieber "Späße" auf Kosten anderer.

    Mitleid oder Sympathie für den Protagonisten empfindet man zunächst kaum, hofft allerdings darauf, dass Hector nicht so herzlos ist, wie es zunächst scheint. Wer aufgrund des Hauptcharakters daran denkt, das Buch abzubrechen: Bitte weiterlesen. Es lohnt sich!

    Hectors Entwicklung innerhalb der Geschichte ist berührend und außergewöhnlich zugleich. Es ist einfach wunderbar, mitzuerleben wie aus dem anklagenden, entnervten Ausruf "Hectoooooor" im Laufe des Abenteuers ein bewunderndes "Hector" wird.

    Während die Sympathie für die Hauptfigur erst noch wachsen muss, ist sie für die Nebencharaktere dafür umso stärker. Klassenkameradin Mei-Li, die in der Suppenküche ihres Vaters aushilft, und den Obdachlosen Thomas habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie sind beide tough genug, um von Hectors Aktionen ungerührt zu bleiben und ihm auch mal gehörig die Meinung zu sagen.

    Eine spannend und einfühlsam erzählte Geschichte über Mobbing, Vorurteile, Ausgrenzung, Obdachlosigkeit, Respekt, Nächstenliebe und Gerechtigkeit.

    Das Nachwort, die persönliche Seite hinter dieser Geschichte berührt und nach dem emotionalen Finale und Happy End sind dann tatsächlich doch noch ein paar Tränen geflossen.

    Ergänzend finden sich Hintergrundinformationen zu Hilfsangeboten zudem Denkanstöße und Anregungen, wie man selbst unterstützen kann. Außerdem spendet die Autorin einen ihres Honorars an entsprechende Organisationen.

    Ein außergewöhnliches Buch, welches ich Jung und Alt ans Herz legen möchte.


    Fazit:

    Eine Geschichte, die im Kopf bleibt und noch lange nachhallt:
    berührend und spannend für Kinder und Jugendliche aber auch für Erwachsene, denn sie gibt einen Blick hinter die Kulissen und widmet sich neben dem Hauptthema Obdachlosigkeit auch Mobbing, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.

    Gerade wegen des zunächst unsympathischen Protagonisten und Anti-Helden ein ungewöhnliches und doch fesselndes Lesevergnügen.

    ...
    Rezensiertes Buch "Die Nachtbushelden" aus dem Jahr 2021

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  • 5 Sterne

    Elisabeth B., 13.07.2021

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch hat mein innerstes Berührt.

    Auch wenn ich eigentlich zu alt für dieses Buch war habe ich es mir mal durchgelesen. Und ich war fasziniert das es auch mich fortgerissen hat.

    Mir kam beim lesen das Sprichwort in den Sinn; Wer einmal Lügt, dem Glaubt man nicht, auch wenn er dann, die Wahrheit spricht.

    Es kam im laufe des Buches zu sehr vielen Wendungen die ein neuen Blick auf das Ende schaffen.

    Hector ist bereits am Anfang ein großartiger Junger Mann auch wenn das nicht jeder erkennen mag.

    Es ist so ein typisches Buch aus dem Kinder etwas fürs Leben lernen, nur lernt auch hier manch ein Erwachsener etwas dazu.

    Die Wunderbare Rede am ende das Buches hat mich gerührt. Sie spricht von Obdachlosigkeit von einer selbst erlebten Geschichte.

    Ich empfehle jedem diese Buch einmal zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 16.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Großstadt-Abenteuer

    Hector ist kein wirklich netter Zeitgenosse. Er zieht seine Mitschüler ab und spielt auch sonst gerne Streiche. Meistgehörtes Wort, wenn er irgendwo unterwegs ist, ist HECTOOOOOR, weil sich wieder mal jemand über ihn aufregt. Als eine Reihe von spektakulären Diebstählen den Obdachlosen der Stadt zugeschrieben werden, beschuldigt Hector zunächst auch einen der Obdachlosen, etwas mit den Überfällen zu tun zu haben. Als er seinen Irrtum erkennt, ist er sofort dabei, um die wahren Täter zu überführen.

    Ich gebe zu, dass ich mit Hector als Protagonist nicht wirklich glücklich war. Er ist ein gemeines Kind, das kleinere Mitschüler schikaniert und abzieht, macht sich lustig über Leute und spielt Streiche, die nicht sehr nett sind. Auch wenn man als Leser erkennt, dass er einfach um Aufmerksamkeit buhlt, weil er sich als mittleres Kind zwischen einer strebsamen älteren Schwester und einem niedlichen kleinen Bruder ungeliebt fühlt. Doch trotzdem fand ich sein Verhalten oft grenzwertig. Aber dadurch konnte man auch seine Entwicklung schön verfolgen, so dass das Finale spannend und schön war.

    In erster Linie geht es dem Buch ja auch darum, Kindern das Thema Obdachlosigkeit näherzubringen. Das ist auf jeden Fall gelungen.

    Insgesamt ist es ein lustiges und spannendes Kinderbuch mit einer sehr wichtigen Botschaft. Auch wenn Hector es mir schwer machte ihn zu mögen, habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen.

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