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  • 5 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.12.2021

    Als Buch bewertet

    „Unser Leben ist das Ergebnis unserer Entscheidungen.“ (Stephen R. Covey)
    1925 Berlin. Hulda Gold wurde in der Frauenklinik Berlin-Mitte zur leitenden Hebamme befördert. In dieser Position hat sie einigen Einfluss auf positive Veränderungen für die Frauen im Kreissaal, was ihr von den hauptsächlich männlichen Ärzten allerdings nicht leicht gemacht wird. Die große Ausnahme bildet da der junge Doktor Johann Wenckow, der Hulda nicht nur aufgrund seiner beruflichen Einstellung gut gefällt, sondern auch ihre Herz höher schlagen lässt. Allein seine wohlsituierte Abstammung bereitet Hulda Sorgen, denn seine Eltern sind von der Wahl ihres Sohnes nicht gerade begeistert, und auch Hulda fühlt sich in deren elitären Kreisen unwohl und deplatziert. Bei einem Empfang, der von Freunden Johanns Familie ausgerichtet wird, kommt Hilda eine schreckliche Geschichte zu Ohren, die sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Sie will unbedingt herausfinden, was dahintersteckt und bringt sich dabei einmal mehr in Teufels Küche…

    Anne Stern hat mit „Die Stunde der Frauen“ den vierten Band um ihre liebenswerte Hebamme Hulda Gold vorgelegt, der den Leser erneut in die Vergangenheit reisen lässt, um im Berlin der 1920er Jahre einer spannenden und fesselnden Geschichte zu folgen. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser wieder ein, das alte Berlin zu besuchen und sich gespannt an Huldas Fersen zu heften. Die Autorin hat wieder exzellent recherchiert und den historischen Hintergrund mit ihrer Geschichte wunderbar verknüpft. Während die Handlung ihren Verlauf nimmt, bekommt der Leser ein gutes Bild über die gesellschaftlichen Gepflogenheiten in der gehobenen Berliner Schicht, die Hulda aufgrund ihrer Beziehung zu dem Arzt Johann Wenckow kennenlernt, wobei sie sich dort nicht gerade wohl fühlt, denn sie ist ein Leben im Arbeiterviertel gewohnt. Während Hulda sich im Krankenhaus in leitender Position um das Wohlbefinden ihrer Patientinnen kümmert und für Verbesserungen sorgt, kämpft sie gleichzeitig gegen die ständige Bevormundung und Geringschätzung ihrer männlichen Kollegen. Doch Hulda wäre nicht sie selbst, wenn sie sich nicht durch- und hinwegsetzen würde, um ihr Ziel zu erreichen. Aber auch Huldas detektivische Fähigkeiten setzt Stern wieder wunderbar und spannungsgeladen in Szene, wobei Kommissar Karl North nicht nur privat wieder eine Rolle spielt. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und fesselnd gestaltet, gibt das Rollenbild der Frau zur damaligen Zeit sehr authentisch wieder und spannt den Leser auch noch bei Huldas Nachforschungen ein, wobei ihm ein wunderbares Kopfkino während der Lektüre beschert wird.

    Die Charaktere sind voller Leben und sorgen mit ihren glaubwürdigen menschlichen Eigenschaften dafür, dass der Leser sich als Teil von ihnen fühlt und mit ihnen eine aufregende Zeit zu erleben. Hulda ist eine Seele von Mensch, die sich für andere einsetzt und aufopfert. Sie trotzt den Konventionen und macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Sie spricht die Dinge offen an und lässt sich auf ihrem Weg nicht beirren. Ihr Hang zur Hobbydetektivin bringt sie oftmals in Schwierigkeiten, doch sie lässt nicht locker, auch wenn sie sich dabei in eine schwierige Lage bringt. Johann ist ein freundlicher Mann, der weit weltoffener ist als seine Kollegen, vor allem in Bezug auf Traditionen. Karl North ist inzwischen selbständiger Detektiv und unterstützt Hulda bei ihren Ermittlungen.

    „Die Stunde der Frauen“ unterhält auf wunderbare und packende Weise mit einer lebensnahen und starken Protagonistin vor akribisch recherchiertem historischem Hintergrund. Die Handlung nimmt den Leser durch Abwechslung und Spannung bis zur letzten Seite in Geiselhaft. Absolute Leseempfehlung für ein Highlight, das es in sich hat!

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    friedericke, 22.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ach Hulda, wie schön, dass es dich gibt
    Das Cover:
    Das Cover ist ein Traum und natürlich an die anderen Bände angelehnt, sodass der Wiedererkennungswert sehr hoch ist. Eine wunderbare Buchpräsentation.

    Die Geschichte:

    Hulda Gold ist zur leitenden Hebamme aufgestiegen. Dennoch muss sie stets mit der männlichen Übermacht in der Ärzteschaft kämpfen. Einzig, dem jungen Arzt Johann kann sie vertrauen. Sie kommen sich näher, obwohl seine Eltern eine Villa in Frohnau besitzen und von der berufstätigen Hebamme nicht begeistert sind. Hulda wandelt zwischen den Welten, dem gewohnten Viertel in Schöneberg, wo man sie kennt, und respektiert und der Villenkolonie in Frohnau, wo eine strenge Etikette herrscht. Hulda merkt, dass dort Traditionen wichtiger sind Leben.

    Meine Meinung:
    Liebe Hulda, ich freue mich so, dass ich dich wieder ein Stück durch dein Leben begleiten durfte. Anne Stern macht es möglich, in die Zeit Berlins 1925 einzutauchen. Sie ist mittlerweile aufgestiegen zur leitenden Hebamme der Klinik. Hulda ist eine starke Persönlichkeit, die sich um die Menschen kümmert, die Hilfe bedürfen. Sie nimmt mich mit in ihre Gefühlswelt, in die schweren Zeiten einer berufstätigen Frau, die gegen die Übermacht der Männer kämpfen muss. Auch privat ist sie sich nicht sicher, ob sie und Johann der Arzt zusammenpassen. Der Standesunterschied ist groß und dann taucht auch noch Karl der Polizist, ihre langjährige Beziehung auf.
    Anne Stern schreibt in einer wundersparen Sprache, die auch die altbekannte Berliner Schnauze zu Wort kommen lässt. Die Zeitgeschichte des pulsierenden Berlins ist exzellent eingebunden und der Alltag der Menschen ist so gut nachgezeichnet, dass er fühlbar wird. Die Perspektivwechsel, wohl bekannte und neue Figuren halten den Spannungsbogen durchgehend hoch. Doch dann muss Hulda eine wichtige Entscheidung treffen.
    Mein Fazit: Ich empfehle, für den Genuss und das Verstehen alle bisherigen Teile zu lesen. Die Saga hat meine uneingeschränkte Leseempfehlung. Ich freue mich, auf Band Nr. 5.
    Heidelinde von friederickes bücherblog

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  • 5 Sterne

    Gina1627, 18.11.2021

    Als Buch bewertet

    Lesehighlight! Für mich der bisher beste und emotionsvollste Band der Fräulein Gold Reihe!
    Berlin 1925
    Vor Hulda Gold liegt wieder eine neue Herausforderung, da sie zur leitenden Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte befördert wurde. Ihr großes Ziel ist es die Bedingungen für Schwangere zu modernisieren und den Geburten einen persönlicheren Rahmen zu geben. Doch die männerdominierende Ärzteschaft macht es ihr nicht einfach und weist sie immer wieder in ihre Schranken. So resolut sie im beruflichen Bereich ist, so unentschlossener ist sie in ihrem privaten. Immer wieder kommen bei ihr die Gedanken auf, ob ihre Gefühle für Johann Wenckow stark genug sind um mit ihm ihr restliches Leben zu verbringen und ob sie den Ansprüchen seiner Eltern, die sich in gehobenen Kreisen bewegen, genügen würde. Die Oberflächlichkeit dieser Gesellschaft und die gezwungenen Etiketten reizen sie überhaupt nicht und engen sie ein. Wohl fühlt sie sich in ihrem lebendigen Viertel in Schöneberg, wo sie angesehen ist und alle ihre Freunde im nahen Umfeld hat. Doch Hulda muss die Erfahrung machen, dass unvorhersehbare Ereignisse ihr ganzes Leben wieder einmal auf den Kopf stellen und sie zum Umdenken gezwungen wird.

    Voller Vorfreude habe ich dem 4. Band der Fräulein Gold Reihe entgegengefiebert und kann für mich nur sagen, dass es das bisher beste und emotionsvollste Buch von allen ist. Ich liebe Anne Sterns fesselnde, ausdrucksstarke und warmherzige Erzählweise, mit der sie mich jedes Mal zu begeistern weiß. Doch in dieser Geschichte ist es ihr gelungen, den Zwiespalt von Huldas Gefühlen und Gedanken, ihre Stärke und ihre Verletzlichkeit noch eindringlicher darzustellen. Der Roman steckt voller Tragik und auch wunderschönen Momenten, in dem Freundschaft, Zusammenhalt, Mut und Entschlossenheit großgeschrieben wird. Sehr bildlich und atmosphärisch ist es, wenn man Hulda bei ihren Streifzügen durch die verschiedenen Milieus in Berlin oder bei ihrer Arbeit begleitet. Das sie ihren Beruf liebt und darin aufgeht spürt man in jeder Szene, in der sie für ihre Patientinnen da ist. Hulda steht in diesem Roman einmal mehr auch für das Bild der Frauen, die sich zur damaligen Zeit mehr Rechte und Freiheiten auf ein selbstbestimmtes Leben wünschen und nicht nur der Willkür ihrer Ehemänner oder gesetzlichen Beschränkungen unterliegen wollen. Mit jedem weiteren Band wächst sie mir mit ihrem losen Mundwerk und ihrer aufbrausenden, temperamentvollen und impulsiven Art mehr ans Herz. Ihr Verlobter Johann weiß diese Eigenschaften sehr zu schätzen, hat es aber wirklich nicht leicht mir ihr. Er hatte mein volles Mitgefühl, wenn sie ihn ständig hinhält. Auch Huldas Freundin Jette, die immer für sie da ist und ihre neue Kollegin Erna, die so herzerfrischend mit ihrer Berliner Schnauze rüberkommt, haben zu vielen schönen Momenten in der Geschichte beigetragen.

    Richtig geschockt hat mich die dramatische Entwicklung zum Ende hin, die mich auch zu Tränen gerührt hat. Es bleiben so viele offene Fragen und ich kann Huldas Zukunftssorgen voll nachvollziehen! Nach der kurzen Leseprobe fiebere ich jetzt noch mehr der Fortsetzung entgegen.

    Mein Fazit:

    „Hulda Gold: Die Stunden der Frauen“ war für mich ein Lesehighlight, bei dem ich wie in einem Sog durch die Seiten gesuchtet bin. Von mir bekommt dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Sonja W., 18.01.2022

    Als eBook bewertet

    Auf dieses Buch der Spiegel Bestsellerautorin Anne Stern habe ich mich riesig gefreut. Eine Saga, in der die Hebamme Hulda Gold im Mittelpunkt steht und die uns in Berlin der 20er Jahre entführt.
    Nun darf ich Hulda bereits zum vierten Mal ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten.
    Der Inhalt: Wir befinden uns im Jahr 1925 mitten in dieser pulsierenden Stadt. Hulda hat mittlerweile Karriere gemacht, denn sie ist in der Frauenklinik in Berlin-Mitte zur leitenden Hebamme aufgestiegen. Mutig kämpft sie gegen die Übermacht der männlichen Ärzte für das Wohlergehen der Schwangeren. Nur zu einem jungen Arzt Johann Wenckow hat sie großes Vertrauen. Zwischen den beiden entsteht ein zartes Band, und dass obwohl Johann aus der wohlhabenden Villengegend Frohnau stammt und seine Eltern von der unabhängigen, starrsinnigen Hebamme nicht begeistert sind. Auch Hulda selbst fühlt sich zwischen den Welten hin- und hergerissen. Zum einen ist das das quirlige Viertel in Schöneberg, wo sie immer noch Fräulein Hulda ist, zum anderen die reiche Villenkolonie an der Havel mit all ihren Erwartungen und ihrer strengen Etikette. Aber wo Glanz ist, ist auch Schatten. Und schon bald merkt Hulda, dass ein Leben wenig zählt, wenn es darum geht, die Tradition aufrecht zu erhalten.
    Wow! Einfach sensationell – war ich von den ersten drei Bänden schon total begeistert, so hat mich dieser mehr als beeindruckt. Auch jetzt nach Beendigung des spannenden Buches stehe ich noch immer unter Strom. Noch jetzt werde ich von zahlreichen Emotionen übermannt und bekomme feuchte Augen, wenn ich mir gewisse Szenen bildlich vorstelle. Wieder einmal hat diese außergewöhnlich junge Frau mein Herz berührt. Sie setzt sich unerbittlich vor die schwangeren Frauen ein und ihr wird nichts zu viel. Mit Beständigkeit kümmert sie sich um alle, die sie brauche egal welcher Schicht sie angehören. Auch tauchen wir in das glamouröse Berlin der 20er Jahre ein. Und bei einem Besuch bei der Familie von Johann bekommen wir den besten Einblick. Eine völlig andere Welt für Hulda. Und ich sehe sie förmlich vor mir, spüre in welchem Zwiespalt sie steckt und ihren Zweifel, ob sie wirklich in Johanns Welt passt. Der Spannungsbogen ist auch dieses Mal gigantisch. Es wird ein altes Familiengeheimnis aufgedeckt und ein tragischer Schicksalsschlag lässt das Blut in meinen Adern gefrieren. Und auf Hulda wartet die nächste große Herausforderung. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, die Fortsetzung in Händen zu halten.
    In meinen Augen ist dies ein absolutes Lesehighlight, das mich von der ersten bis zur letzten Seite total gefesselt hat. Ich konnte das Traumbuch nicht mehr aus der Hand legen. Auch das tolle Cover hat für mich einen gewissen Wiedererkennungswert. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Meisterwerk 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Tanja P., 18.11.2021

    Als Buch bewertet

    Blut, Ehre, Erbe

    „Das Leid der Frauen aber scheint unsichtbar.“ (S. 336)
    1925 scheint Hulda Gold endlich an- und zur Ruhe gekommen zu sein. Sie ist die leitende Hebamme der Frauenklinik Berlin-Mitte und mit dem jungen Arzt Johann Wenckow zusammen, der ihr die Sterne vom Himmel holen und die Welt zu Füßen legen würde – wenn sie nur wöllte.
    Als sie auf einem Ball das heulendes Dienstmädchen Ellen trifft (schwanger, hoffnungs- und zukunftslos), bietet sie ihr ihre Hilfe an und wird in ein altes Familiengeheimnis aus „Blut, Ehre, Erbe“ gezogen, das ihnen sehr gefährlich werden kann …

    Anne Stern verwebt gekonnt Huldas Arbeits- und Privatleben, schildert ihren aufreibenden Klinikalltag, den Spagat zwischen dem was sie darf und was nicht. Zwar hat sie relativ feste Arbeitszeiten und ein gutes Gehalt, aber ihr fehlt die Intimität und Privatsphäre der Hausgeburten. Die Klinik ist eine Lehranstalt für angehende Ärzte und Hulda darf die Schwangeren nur noch in Ausnahmefällen entbinden. Zudem ist sie eine Anhängerin von Käthe Kollwitz, kämpft für die Selbstbestimmung der Frauen über ihren Körper und ihr Leben – sie sollen selbst entscheiden, ob sie ein Kind bekommen wollen oder nicht. Darum wehrt sich Hulda vehement gegen den §118 und nennt den Frauen bei Bedarf eine sichere Adresse. Dabei sehnt sich immer öfter nach einem eigenen Kind.

    Auch die Kluft zwischen ihrer und Johanns Welt erscheint ihr an manchen Tagen unüberwindlich. Mit ihm könnte sie endlich glücklich sein, aber die Unterschiede zwischen seiner Familie und ihr sind ihr zu groß, die Interessen, Ansichten und Vorstellungen zu verschieden. Zudem machen seine Eltern keinen Hehl daraus, dass Hulda nicht ihre Traum-Schwiegertochter ist. Und sie kann „ihren“ Kriminalkommissar Karl North nicht vergessen.

    Anne Stern hat es wieder geschafft, mich ab der ersten Seite in Huldas Kosmos und die Berliner Atmosphäre der 20er Jahre zu ziehen. Seit 4 Bänden begleite ich Hulda nun schon, und noch immer entdecke ich neue Facetten an ihr, bleibt ihr Leben überraschend und spannend. Ellens Geheimnis bringt Hulda endlich ihrem Vater wieder näher, so erfährt man mehr über ihren familiären Hintergrund und langsam fügen sich die Puzzlestücke ihres Lebens zusammen.

    Ich liebe und bewundere diese starke, empathische, selbständige und unabhängige Frau, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausübt und nicht nur die Ehefrau eines gutsituierten Mannes sein will. Sie setzt sich immer wieder für andere und ihre Überzeugungen ein und verliert nie den Mut.

    Und ohne zu viel verraten zu wollen, nach dem Ende jetzt bin ich natürlich extrem gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht ;-)!

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  • 5 Sterne

    Undine S., 10.12.2021

    Als Buch bewertet

    Zum vierten mal war ich nun auf Reise, durch die goldenen zwanziger Jahre, mit unserem Fräulein Gold. Es war wieder ein absoluter Genuß zu sehen wie sich die Geschichte um und mit Hulda entwickelt. Beruflich hat sie jetzt noch mehr Verantwortung da sie zur leitenden Hebamme aufgestiegen ist. Aber unsere Hulda ist eine Powerfrau und wird ihr bestes geben. Und wir erleben Hulda so privat wie noch nie. Sie ist verliebt in ihren Johann, eigentlich eine perfekte Beziehung. Aber Hulda überkommen immer mal Zweifel, ist er der richtige? Er ist Arzt und sie nur Hebamme, kann das gut gehen? Er nimmt sie mit auf Feste in seine, bessere, Gesellschaftsschicht. Was seine Eltern denken ist ihm recht egal, er steht zu Hulda. Aber würde sie im Falle einer Hochzeit auch weiter arbeiten dürfen? Das ist ihr immens wichtig. Noch ist sie unsicher was sie tun soll. Und dabei gibt sich Johann viel Mühe um ihre Gunst zu erlangen. Aber mit emanzipierten Frauen ist das halt nicht so einfach. Und dann ist da ein verschwundenes Bild bei den Gastgebern des Empfangs. Was hat es damit auf sich? Natürlich stolpert Hulda wieder direkt in diese Situation hinein und wittert einen ,,Fall für Hulda ,,. Sie glaubt nicht an Zufälle und begibt sich auch prompt in Gefahr. Was hat es mit dem verschwundenen Bild und dem entlassenen Dienstmädchen auf sich? Soll das Zufall sein? Natürlich recherchiert Hulda und hat bald auch eine Spur. Und als man denkt, ach Ende gut, alles gut, kommt nochmal der absolute Tiefschlag für den Leser. Ich hab da auch noch dran zu kauen. Und nun muss ich warten bis September 22. Das Buch war wieder gut und flüssig zu lesen, ohne Längen und ohne Schnickschnack. Das Buch bekommt unbedingte leseempfehlung von mir, auch wenn ich mir das Ende anders gewünscht hätte. Aber im Leben geht es ja auch nicht immer danach was wir uns wünschen. Und die Autorin wird schon wissen für was es gut ist. Ich werde auf alle Fälle den nächsten Teil auch verschlingen. Danke, Anne Stern, für diese tollen lesemomente.

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  • 5 Sterne

    kunde, 14.01.2022

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1925 arbeitet Hulda Gold als leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin. Sie hat keinen leichten Stand in der Männer-Hierarchie am Krankenhaus. Das Wohl der Schwangeren geht ihr aber über alles. Der junge Arzt Johann Wenckow hat Huldas Herz erobert. Er stammt aus einer reichen Familie, die mit der jungen emanzipierten Hulda so gar nicht einverstanden ist. Auch Hulda fühlt sich nicht wohl in der "besseren Gesellschaft". Ihre Welt ist ihr Viertel in Schöneberg. Dort muß sie sich nicht verstellen. Als Hulda hinter die Fassaden der noblen Villen blickt, muß sie feststellen, daß auch dort die Menschen nicht perfekt sind. So kommt sie einigen Geheimnissen auf die Spur. Da stellt ein Schicksalsschlag Huldas Leben total auf den Kopf und sie muß eine große Entscheidung treffen.

    Mit "Die Stunde der Frauen" ist Anne Stern in ihrer Serie "Fräulein Gold" ein wirklich tolles Buch gelungen. Wenn es nicht sogar das beste Buch der Serie ist. Der krasse Unterschied zwischen Arm und reich wird durch Huldas pendeln zwischen den beiden Welten sehr drastisch dargestellt. Es ist schön, daß auch alle Nebendarsteller wieder mit dabei sind. Die bunte Gesellschaft um den Winterfeldtplatz würde mir sehr fehlen. Die Leute geben der Geschichte Leben und Wärme. Jeder von ihnen ist irgendwie besonders und das stellt Anne Stern sehr gut heraus. Die Geschichten um Hulda Gold passen so richtig in keine Schublade. Sie sind weder reine Liebesgeschichten, noch echte Krimis. Sie haben von jedem etwas und dazu kommt noch ein gutes Stück Zeitgeschichte. Deshalb sind die Bücher auch so besonders.
    Ich hoffe, daß es noch viele Folgen mit den spannenden Geschichten von "Fräulein Gold" geben wird und freue mich schon darauf!

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  • 5 Sterne

    Alexandra G., 16.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anne Sterns "Fräulein Gold- Die Stunde der Frauen" ist bereits der vierte Teil der Reihe um die Hebamme Hulda Gold und qualitativ mindestens ebenso hochwertig wie seine Vorgänger.
    Der Leser/ die Leserin begleiten Hulda, die mittlerweile zur leitenden Hebamme in einer Berliner Frauenklinik aufgestiegen ist, durch ihren Kiez und weiter bis in das noble Villenviertel Frohnau, in dem ihr Verlobter, der junge Arzt Johann Wenckow aufwuchs. Die Unterschiede zwischen dem Paar könnten nicht größer sein, der Antisemitismus in Berlin nimmt spürbar zu, die Schere zwischen Arm und Reich ist enorm und zu allem Übel wird Hulda in ein dunkles Familiengeheimnis hineingezogen, das ihre Meinung über die "feine" Gesellschaft zutiefst erschüttert. Die Ereignisse überschlagen sich und lassen den Leser/ die Leserin mit einer Mischung aus Wut, Trauer, Sprachlosigkeit und einem großen Funken Hoffnung zurück.

    Die Rahmenhandlung bilden die vielen großen und kleinen Schicksale bereits bekannter aber auch neuer Charaktere, sowie die politische Landschaft im Berlin des Jahres 1925. Anne Stern gelingt es wie immer durch Worte Bilder entstehen zu lassen, die so klar sind, dass man buchstäblich selbst durch Berlin läuft und genau weiß, wann man wo abbiegen muss, um ans Ziel zu kommen. Der Rauch der Zigaretten kitzelt in der Nase, man schmeckt den Portwein und fühlt den heißen Luftstrom, mit dem Huldas Haare onduliert werden. Ich wiederhole mich an dieser Stelle immer wieder, aber die Bilder, die Anne Stern mit Worten schafft, gelingen manchem Maler mit dem Pinsel nicht.
    FAZIT: Ein wunderbarer und zudem spannender vierter Teil einer großartigen Reihe und eine damit verbundene uneingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Martina W., 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Auch dieser 4. Band der Reihe um die resolute Hebamme Hulda Gold hat mich mitgerissen und tief berührt.
    Die Handlung spielt dieses Mal nicht ausschließlich in den ärmeren Viertel des damaligen Berlins, sondern zeigt auch die Abgründe der so genannten besseren Gesellschaft – mit Hulda, die nicht wirklich akzeptiert wird und deshalb viele Dinge distanzierter und klarer sieht.
    Der Stil von Anne Stern ist wieder großartig – eigentlich ganz sachlich, aber dennoch empathisch und so gut geschrieben, daß ich alles nahezu bildlich vor mir sehe.
    Ohne zu viel zu verraten: der Schluß hat es in sich – und ergibt einen „schrecklichen“ Cliffhanger; ich würde am liebsten sofort weiter lesen!! Hoffentlich kommt bald der 5. Teil, ich kann es gar nicht abwarten.
    Auch hier habe ich – wie ich es gern mache – Buch und Hörbuch ergänzend parallel genossen. Das Text wird wieder grandios vorgelesen von Anna Thalbach, deren Stimme und Art der Interpretation perfekt zur Geschichte passt. Dadurch hat Hulda auch ein bisschen ihr Gesicht.
    Ich empfehle dieses Buch – wie schon die Vorgänger – von ganzem Herzen!

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 18.12.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Die Frauen und ihr Schicksal...

    Als Fan der Reihe habe ich das Erscheinen des vierten Bandes regelrecht herbei gesehnt und kaum hatte ich ihn in den Händen, war ich in Berlin des Jahres 1925.

    Alle Leser, die die Reihe um Hulda Gold nicht kennen, sollten in meinen Augen für ein besseres Verstehen erst die anderen Bände gelesen haben, da sonst durchaus Wissen fehlt.

    Wieder ist ein Jahr vergangen und Hulda hat nun nach Karl North endlich wieder wen gefunden, der sie umschwärmt. Doch ist Johann aus besseren Kreisen wirklich der richtige Mann für sie? Kann sie wirklich in der besseren Gesellschaft Fuß fassen oder wird sie dort immer eine Aussätzige sein?

    Anders als in den anderen Bänden bekommt der neugierige Leser keinen raumgreifenden Kriminalfall, denn dieser nimmt nur wenig Platz in der Handlung ein, sondern erlebt eine enorme Entwicklung von Hulda und stößt auf gesellschaftliche Missstände, die auch noch fast hundert Jahre später bestehen. Mir hat dies gut gefallen.

    Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist nach wie vor ein so enormes Tabu, dass ich es wichtig finde, dass immer wieder drüber gesprochen oder geschrieben wird, wie hier. Zudem beleuchtet Frau Stern sehr gut die Rolle der Frau der damaligen Zeit und welche Erwartungen an sie gehegt werden und wie abhängig sie dennoch stets von den Männern ist.

    Während wir im Großteil des Romans viel über die Entwicklung von Hulda mitbekommen, was sich spannend liest und einen wohlfühlen lässt, hat der Schluss eine Keule für den Leser parat. Ich habe es geahnt und bin der Autorin dennoch böse, dass sie Hulda und uns so leiden lässt. Wer mehr dazu erfahren möchte, der sollte schleunigst zu diesem Buch greifen. Meine Kinnlade war jedenfalls weit unten nach der Offenbarung und ich war geschockt.

    Fazit: Wieder eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die ich gern gelesen habe. Ich kann das Erscheinen von Teil 5 kaum erwarten und kann für diesen Band nur eine Empfehlung aussprechen. Klasse!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 15.06.2022

    Als Buch bewertet

    Dies ist jetzt bereits der vierte Band um die Berliner Hebamme Hulda Gold. Wir schreiben inzwischen das Jahr 1925. Hulda ist nun leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Letztes Jahr hat sie sich von dem Kriminaler Karl North getrennt und ist nun mit dem jungen Arzt Johann Wenckow liiert, der aus der Villengegend Frohnau stammt. Seine Eltern sind natürlich nicht begeistert von einer zukünftigen Schwiegertochter aus Schöneberg. Bei einem Fest in der Villengegend fällt ihr ein Dienstmädchen auf, das in Schwierigkeiten zu sein scheint. Hulda meint natürlich wie immer, helfen zu müssen, doch das bringt sie wieder einmal in eine sehr prekäre Situation, bei der es auch um ein verschwundenes Gemälde geht. Die Autorin entführt uns wieder in das Berlin der 20iger Jahre, die Armenviertel, die Arbeitslosigkeit. Die sozial schwachen Frauen werden jedes Jahr schwanger, aber da gibt es den § 218, der eine Abtreibung strafbar macht. Die Frauenheilkunde nimmt nun ihren Fortschritt und es sterben nicht mehr so viel Frauen am Kindbettfieber. Hulda liebt ihren Beruf und ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu dem jungen Arzt und ihrem Beruf und den Frauen, für die sie da sein soll. Mehrfach hat sie einen Heiratsantrag Johanns abgelehnt. Aber dann nimmt ihr das Schicksal die Entscheidung ab. Inzwischen sind mir Hulda, Felix, Frau Wunderlich, Bert und Karl und die anderen vertraut gewordene Personen, die ich nicht mehr missen will. Aber auch auf die politische Situation wird hier wieder eingegangen, wie in allen Büchern.auch. Anne Stern schreibt wie gewohnt sehr interessant, die Kapitel fliegen nur so dahin und man kann und möchte auch gar nicht mehr aufhören zum Lesen. Man kann sich gut in die Person der Hulda hineinversetzen und manchmal möchte man sie schütteln, damit sie nicht so Vorlaut in Schwierigkeiten kommt. Das Cover ist wie gewohnt sepiafarben und zeigt eine hübsche junge Frau. Voller Spannung warte ich schon auf die Fortsetzung, damit ich erfahre, wie das Leben der Huld Gold weitergeht.

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