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  • 5 Sterne

    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BiblioJess, 08.09.2020

    Als Buch bewertet

    Während Amin 2011, während des Arabischen Frühlings, seine Erinnerungen niederschreibt, begleiten wir ihn in das Beirut seiner Kindheit und tauchen ein in seine Familiengeschichte. Sein Leben mit der Großmutter, nach dem Tod seiner Eltern. Seine Freundschaft mit dem unergründlichen Jafar. Amins Versuche, zu verstehen, was damals, vor seiner Geburt und im libanesischen Bürgerkrieg, als er selbst in Deutschland lebte, passiert ist. Was es für ihn und die Menschen um ihn herum bedeutet. Er versucht zu verstehen, doch er muss auch feststellen, dass es manchmal keine Gewissheiten im Leben gibt ...

    ‚Ein Lied für die Vermissten’ ist ein wahnsinnig eindringliches Buch, so voller ruhiger Intensität und Sprachgewalt.
    Jeder Satz ist wichtig. Jeder Satz will gehört werden. In fast jedem davon, so scheint es mir, befindet sich eine Weisheit, die mir die Augen öffnet für das Wesentliche; und für ein mir fremdes Land und eine mir fremde Zeit. Das Buch hilft, zu verstehen, wobei die Worte keine Allgemeingültigkeit für das ganze Land beanspruchen; Amins Geschichte ist ein Ausschnitt, aber ein wichtiger, der hilft, das Leben und die Situation im Libanon besser zu begreifen. Durch das Buch erwachen das Land und die Leute zum Leben und ich, als leider zuvor völlig Unwissende, habe das Gefühl, dass mir ein Stück klarer wird, was die Menschen dort bewegt.

    Der Schreibstil ist sehr intensiv, voller Details; Erinnerungen, die ein Stimmungsbild abgeben, Momente einfangen, einzelne Geschichten herausstellen – wie einzelne Puzzleteile, die am Ende zusammengesetzt werden und so ein Ganzes ergeben. Pierre Jarawan hat es unglaublich beeindruckend geschafft, alles zusammenzuweben. Aber das Buch ist weder vom Thema noch vom Schreibstil etwas für zwischendurch. Es ist sehr anspruchsvoll und komplex geschrieben, man muss jeden Satz deutlich lesen. Wer sich aber auf die Sprache einlässt, wird belohnt.

    Einzig hat mich die Schreibweise manchmal etwas verwirrt, wenn es darum ging, Erlebnisse irgendwo einzuordnen. Dadurch, dass sich das Buch aus Erinnerungen zusammensetzt und bruchstückhaft erzählt wird, hatte ich manchmal Probleme, mit den Sprüngen mitzukommen, oder in meinem Kopf eine verständliche Chronologie aufzubauen. Das hat mich manchmal kurz rausgebracht und es fiel mir teils schwer, mich zu orientieren. Aber dem Leseerlebnis an sich hat es keinen Abbruch getan, weil jeder Abschnitt auch für sich stehen konnte. Und im Nachhinein kann ich es mir eigentlich auch nicht mehr vorstellen, dass das Buch irgendwie anders geschrieben würde. Im Vordergrund steht die Atmosphäre und die einzelnen Eindrücke, und die treffen ins Schwarze.

    Ein eindrückliches Thema, ein intensiver Schreibstil. Lest es. Nehmt euch Zeit für dieses Buch. Es lohnt sich. 4,5/5

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 01.05.2020

    Als Buch bewertet

    Gegen das Vergessen

    Klappentext:
    »Schon ein Sandkorn genügt, um eine große Geschichte daraus zu machen.«

    Als 2011 der Arabische Frühling voll entfacht ist, löst der Fund zweier Leichen auch in Beirut erste Unruhen aus. Während schon Häuser brennen, schreibt Amin seine Erinnerungen nieder: an das Jahr 1994, als er als Jugendlicher mit seiner Großmutter in den Libanon zurückkehrte – zwölf Jahre nach dem Tod seiner Eltern. An seine Freundschaft mit dem gleichaltrigen Jafar, mit dem er diese verschwiegene Nachkriegswelt durchstreifte. Und daran, wie er schmerzhaft lernen musste, dass es in diesem Land nie Gewissheit geben wird – weder über die Vergangenheit seines Freundes, noch über die Geschichte seiner Familie.
    Nach dem internationalen Bestseller Am Ende bleiben die Zedern führt auch Pierre Jarawans neuer Roman in eine Welt voller unvergesslicher Figuren, sinnlicher Eindrücke und Emotionen, einfühlsam, spannend und virtuos verknüpft mit der bewegten Geschichte des Nahen Ostens.

    Fazit:

    Eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben ist eine echte Herausforderung, da es mir schwer fällt, die Gedanken und Emotionen in Worte zu fassen.

    Mit dem inzwischen erwachsenen Amin ging ich auf die Reise in seine Vergangenheit, um die Geheimnisse seines Heimatlandes und seiner Familie zu entschlüsseln. Auf dieser Reise lernte ich einige prägende Charaktere kennen und rätselte häufig, was sie vor Amin verschweigen.

    Da ist zuerst die Großmutter von Amin, die mit Amin nach Deutschland auswanderte, als seine Eltern nach einem tragischen Unfall ums Leben kamen und die über die Vergangenheit schweigt. Nach zwölf Jahren kehrt seine Großmutter mit Amin in den Libanon zurück und sie blüht in ihrer Heimat regelrecht auf, als sie sich ihren Traum erfüllen kann. Doch da gibt es den Schatten der Vergangenheit, über den sie weiterhin schweigt.

    Für Amin beginnt eine aufregende Zeit in dieser für ihn fremden Kultur, mit dieser belastenden Vergangenheit. Gut, dass er schnell einen Freund findet, der ihm hilft zu verstehen. Doch kann diese Freundschaft bestehen?

    Auch die Erwachsenen, denen Amin begegnet, geben ihm Rätsel auf und er scheitert oft an deren Verschwiegenheit.

    Obwohl der Krieg im Libanon endlich vorbei ist, hat er noch immer einen starken Einfluss auf die Menschen. Ich durfte tief in ihre Gedanken und Gefühle abtauchen und lernte auch ihre immer noch vorhandenen Ängste kennen. Wortgewaltig und in bildhafter Sprache gelang es dem Autor, mich schon sehr schnell in dieses unbekannte Land mitzunehmen und mir die Kultur und die Bewohner näher zu bringen. Der Autor ist ein echter Geschichtenerzähler, der seine Leser oder Zuhörer in seinen Bann zieht. Ich war schnell in der Geschichte gefangen und wollte die Rätsel lösen, die sich lange Zeit verbargen. Anfangs bekam ich nur vage Andeutungen, die mich auf die Vergangenheit von verschiedenen Charakteren neugierig machten und gleichzeitig eine unglaubliche Spannung aufbauten. Stück für Stück konnte ich das Puzzle zusammensetzen und vor meinen Augen entstand langsam ein komplettes Bild.

    Dieses Buch erzählt vom Leben in den unterschiedlichen Kulturen, dem Schweigen, den Folgen des Bürgerkriegs, dem Verlust der Familie, einer Freundschaft und deckt so manches gut gehütete Geheimnis auf. Trotz der vielen Zeitsprünge, die mir anfangs noch Schwierigkeiten bereiteten, konnte ich tief in diese Geschichte abtauchen.

    Die Geschichte fordert die ganze Aufmerksamkeit und Konzentration des Lesers, damit er die vielen Fäden am Ende sinnvoll verknüpfen kann. Mich hat „das Lied für die Vermissten“ tief berührt und nachdenklich zurückgelassen. In diesem Roman wird auf das Schicksal der vielen Vermissten im Libanon, als Kriegsfolge, aufmerksam gemacht und so sorgt er dafür, dass diese Menschen nicht vergessen werden. Die Aufklärung über diese Schicksale erfolgte leider bisher nicht.

    Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses eindringliche Buch, für alle Leser die anspruchsvollere Kost lieben.

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  • 5 Sterne

    13 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 18.04.2020

    Als Buch bewertet

    „...Es gibt das Erzählen, und es gibt das Schweigen. Und es gibt die Fragen dazwischen...“

    Wir schreiben das Jahr 2006. Während israelische Bomben auf Beirut fallen, lebt Amin zwei Autostunden entfernt. Dort erreicht ihn die Nachricht, dass seine Großmutter gestorben ist. Amins Gedanken gehen viele Jahre zurück.
    Der Autor hat einen beeindruckenden Roman geschrieben. Er ermöglicht mir einen Einblick in die Geschichte des Libanon.
    Der Schriftstil ist sehr abwechslungsreich. Das Besondere ist, dass die Geschehnisse nicht chronologisch erzählt werden. Das verlangt entsprechende Konzentration.
    Amin hatte seine Kindheit in Deutschland verbracht. Er war Waise. 1994 kehrt die Großmutter mit ihm nach Libanon zurück in ein für ihn fremdes Land.
    Es gibt sehr poetische Stellen im Buch.

    „...Den Vogel nahm ich wahr, weil er mich blendete. Er saß auf den obersten Ast des Apfelbaums, seine Federn reflektierten das Sonnenlicht...“

    Zwei Personen prägen Amins Leben. Das sind seine Großmutter und Jafar, eine Junge aus Beirut, der in der Schule Kontakt zu Amin sucht. Beide Beziehungen sind nicht einfach. Seine Großmutter bezieht Amin kaum in ihr Leben ein. Es dauert, bis er hinter ihr Geheimnis kommt. Offen bleibt, warum es zum Bruch zwischen beiden kam.
    Jafar ist ein brillanter Erzähler. Zusammen mit Amin heckt er manche Dummheit aus, um an Geld zu kommen. Doch immer ist er der Gebende. Amin schaut zu ihm auf. Seine Vergangenheit bleibt lange geheimnisvoll. Die langsame Trennung zwischen den beiden Jungen ist schmerzhaft spürbar.
    Bei der Großmutter immer gegenwärtig ist Abbas. Er erscheint selbst zu ungewöhnlichen Zeiten.

    „...So ist das im Libanon […] Gäste kommen immer dann auf eine Tasse Kaffee vorbei, wenn man gerade tausend Dinge zu tun hat...“

    Die Großmutter versorgt Amin eine Stelle im Nationalmuseum, damit er von der Straße wegkommt. Doch taucht Amin in die Welt der Bücher ein. Gleichzeitig lernt er Menschen kennen, die die orientalische Tradition der Märchenerzähler pflegen. Sabir Mounir lehrt ihn, selbst aus den zerstörten Büchern zu lesen.

    „...Heute glaube ich, dass auch die Arbeit im Museum ihren Teil dazu beitrug, dass ich genauer hinzusehen begann. Dass ich sogar dort nach Antworten suchte, wo zunächst nicht einmal Fragen waren...“

    Eingebettet in das Buch sind die Geschichten vieler Menschen. Doch welche davon sind wahr? Das wird nicht immer deutlich.
    Ein Thema allerdings durchzieht das Buch wie ein roter Faden. Wo sind die vielen im Bürgerkrieg Vermissten?
    Amins Mutter hatte in Paris studiert. Eines ihrer Bilder trägt den Titel „Ein Lied für die Vermissten“.
    Das Buch enthält eine Menge an Informationen über das Leben im Libanon. Nach 1994 war es noch kein friedliches Land. Die Fragen der Vergangenheit harrten einer Antwort. Wer aufbegehrte, hatte mit Schikanen zu rechnen.

    „...Dieses Land war schon immer in der Hand mehrerer mächtiger Familien. Was das angeht, sind wir im Mittelalter stehen geblieben. Die Mörder, die ganz oben wohnen, sind heute unsere Politiker. Im Krieg haben sie Milizen angeführt, die sich bekämpft haben. Jetzt machen sie die Gesetze. Sie verhindern die Aufarbeitung und das Erinnern...“

    Nach und nach begreift Amin, wie tief die politischen Verhältnisse in das Leben seiner Vorfahren eingegriffen haben. Sehr berührend sind manche seiner Gespräche mit Jafar. Hier arbeiten sie ihre Sorgen und Ängste ab.
    Das Schweigen seiner Großmutter ist für Amin nur schwer erträglich. Später wird er formulieren:

    „...Anzunehmen, dass Schweigen nachfolgende Generationen schützt, ist ein großer Irrtum. Das Gegenteil ist der Fall...“

    Da weiß er schon, dass auch seine Eltern zu den Vermissten gehörten und dass die Reise der Großmutter mit ihm nach Deutschland als Baby eine Flucht war.
    Das Buch hat wesentlich mehr Facetten, als ich je in dieser Rezension unterbringen kann. Eine weitere zeigt sich bei Betrachtung der Wohnungen. Hier erkennt Amin, warum Flüchtlinge sich so einrichten, wie sie sich einrichten. Es ist immer nur als Heim auf Zeit geplant.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine Lektüre, für die man sich Zeit nehmen muss, wenn man in ihre Tiefen eindringen will.

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  • 5 Sterne

    https://lieslos.blog/, 18.01.2021

    Als Buch bewertet

    Auf der Suche nach Antworten...

    Der Autor entführt uns bild- und sprachgewaltig in den Nahen Osten nach Beirut und macht uns mit sämtlichen Facetten, Farben, Gerüchen, Geräuschen und Stimmungen dieser Stadt bekannt.

    2011 ist der Arabische Frühling natürlich auch in Beirut in vollem Gange.
    Trotz brennender Häuser und Leichenfunden schreibt Amin seine Erinnerungen und Gefühle nieder.

    Als er noch ein Baby und schon ein Waise war, flüchtete seine Großmutter, einst eine gefeierte Malerin, mit ihm vor dem Bürgerkrieg aus dem Libanon nach Deutschland.
    1994 kehrte er nach mehr als zehn Jahren als Jugendlicher mit ihr zurück.

    Der Krieg war vorbei, aber Menschen und Stadt litten noch gravierend unter den Nachwehen.
    Damals waren seine Eltern bereits seit 12 Jahren tot.

    Amin erinnert sich an seine damalige Freundschaft mit dem unergründlichen gleichaltrigen Jafar, an den Raupenzüchter Abbas und auch an seine Desillusionierung.
    Niemals würde er in diesem Land tiefgründige Klarheit, Gewissheit und Sicherheit erfahren.
    Wir lesen von vermeintlich schützendem Schweigen, von Geheimnissen, die gelüftet werden sollten und von Menschen, die plötzlich verschwunden und vermisst sind.
    Es ist, als würde man mit Amir Freundschaft schließen und ihn über viele Jahre hinweg begleiten.

    Der 1985 geborene Pierre Jarawan ist ein begnadeter Erzähler, der mich mit seiner poetischen Sprache regelrecht verzauberte und fesselte und der mich mit Leichtigkeit mitten ins Geschehen hineinzog.
    Begeisterung, Energie und Intensität strömen aus der Geschichte, die rasch voranschreitet, unter die Haut geht und mich schnell in ihrer Bann zog.

    Dass Pierre Jarawan fast bis zur Hälfte des Romans nicht streng chronologisch und stringent erzählt, sondern häufig nur Puzzleteile auf den Tisch wirft und sich in Andeutungen verliert, um aus allem zuletzt ein buntes, aufwühlendes, vielschichtiges und tiefgründiges Gemälde entstehen zu lassen, ist ein Kunstgriff, der die Spannung unglaublich steigert.

    Feinfühlig und sinnlich lässt er uns in eine fremde Welt eintauchen, in der wir bemerkenswerte Charaktere kennenlernen, eine fremde Stadt erkunden und ihre Atmosphäre spüren.

    Der Autor verknüpft dabei das Märchenhafte mit dem Realen und das Kleine mit dem Großen.
    Wir erfahren biographische Geschichten und streifen die Welt- bzw. die libanesische Zeitgeschichte.

    „Ein Lied für die Vermissten“ ist so vieles: ein politischer Roman, ein Liebes- und Freundschaftsroman, eine Familiengeschichte und eine Coming-of-Age-Geschichte.
    Es ist auch keine leichte Kost, die sich so nebenbei konsumieren lässt.
    Es ist inhaltlich und emotional komplex und anspruchsvoll.
    Es berührt, verstört und regt zum Mit- und Nachdenken an.

    Aber vor allem ist das Buch für mich eine bewegende literarische Perle, die nachhallt, die mich bereicherte und die mir äußerst vergnügliche Lesestunden bescherte.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 02.04.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Durchhalten lohnt sich...

    Nachdem ich so viel Positives über den Autor gehört hatte, wollte ich nun auch endlich mal ein Buch von ihm lesen und er machte es mit wirklich alles andere als leicht.

    In der Geschichte geht es um Amin, der mit seiner Großmutter von Deutschland in seine Heimat den Libanon zurückkehrt. Doch hier herrschen nach dem Bürgerkrieg immer noch Unruhen und das Leben ist gänzlich anders als in Deutschland. Während seine Großmutter wieder zu sich findet, tut sich Amin schwer mit dem Umzug. Wird er zu seinen Wurzeln finden?

    Der Autor hat mir den Einstieg in die Geschehnisse nicht gerade leicht gemacht, da ich mich sowohl an die blumige, detailverliebte Sprache als auch an die ständigen Zeitsprünge erst gewöhnen musste. Durch die Sprünge in der Zeit kommt es öfter zu Wiederholungen, die ich als störend empfand. Zudem ist die Stimmung des Buches durchgehend düster, was einen emotional sehr runterzieht. Doch hält man die ersten hundert Seiten wirklich eisern durch, gewöhnt man sich daran und bekommt einen tiefen Einblick in die Seele eines zerrütteten Bürgerkriegslandes.

    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich erst durch diese Lektüre mit dem Schicksal des Landes und seiner Geschichte beschäftigt habe. Herrn Jarawan gelingt es in meinen Augen sehr gut die Vorzüge des Libanon trotz allem hervorzuheben, insbesondere die dort lebenden Menschen und deren Kultur. Trotz aller Unterschiede gibt es doch durchaus Gemeinsamkeiten zur westlichen Welt.

    Die dargestellten Figuren, allen voran Amin und sein Freund Jafar, berühren den Leser im Herzen. Was die Jungs bereits in jungen Jahren durchleben mussten und wie unterschiedlich ihre Wege sind, ließ sich faszinierend lesen. Ich mochte beide gern und liebte das Mysterium um Kumpel Jafar.

    Ebenso berührend war das Schicksal der Großmutter und dass sie erst in ihrer Heimat wieder so richtig aufblüht. Durch sie wurden die Gefühle von Geflüchteten sehr schön zum Ausdruck gebracht und mehr Verständnis für sie geweckt. Niemand kann sich in so eine Situation hineinversetzen, wenn er sie nicht selbst erlebt hat.

    Fazit: Ein Roman, der berührt und einen Lichtschein auf den arabischen Frühling und ein spannendes Land wirft, mit dem man sich auch mal beschäftigen sollte. Wer anspruchsvolle Lektüre mag, wird dieses Buch lieben. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Prädikat gut!

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