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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Feliz, 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist wirklich unglaublich gelungen und ich bin froh, dass weder das Cover noch der Titel im Vergleich zum Original groß verändert wurden, auch wenn ich das Mint als Hintergrundfarbe beim deutschen Buch deutlich ansprechender finde. Das Cover ist im Allgemeinen aber auch einfach passend, weil es Felix zum Ende des Buches hin einfach perfekt abbildet.

    Die Geschichte hat mich ebenfalls schon auf den ersten Blick angesprochen: Felix Love ist Schwarz, trans, queer und war noch nie verliebt, was ihn selbst unglaublich nervt. Er hat gleichzeitig aber auch furchtbare Angst, einfach nicht genug zu sein, nicht gut genug für die Brown, wo er unbedingt Kunst studieren will, nicht genug für jemanden, der:die ihn liebt und nicht gut genug für seine Mutter, die ihn vor einigen Jahren verlassen hat. Diese allumfassende Angst lähmt ihn immer wieder und macht es ihm schwer, das notwendige Portfolie für seine Unibewerbung fertigzustellen. Doch dann veröffentlicht eine Person Bilder von ihm vor seiner Transition und seinen Deadname, Felix ist geschockt und versteht nicht, wie ihm jemand so etwas antun kann. Es reißt ihn aber auch aus seiner Passivität und sorgt dafür, dass er aktiv wird und unbedingt herausfinden will, wer ihm das angetan hat. Er verstrickt sich dabei immer mehr in ein Netz von Lügen, Eifersucht und Neid, das leider auch seine Freunde umfasst.

    Ich habe schon vorher die überschäumenden Rezensionen zu diesem Buch gesehen und muss zugeben, dass ich dementsprechend kritisch war, weil mir so hochgelobte Bücher selten richtig gut gefallen. Ich habe auch hier eine gewisse Zeit gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Das lag auch an dem Schreibstil, der wirklich gut ist, der aber auch eine gewisse Aufmerksamkeit einfordert, an die man sich zunächst einmal gewöhnen muss. Dann aber hat mich die sehr intensive Art zu erzählen, vollkommen in seinen Bann gezogen und ich habe die Geschichte förmlich verschlungen. Ich mag Kacen Callenders Art, Felix‘ Geschichte zu erzählen. They schafft es, gleichzeitig philosophische Gedanken der Jugendlichen auszudrücken und dabei dennoch eine Geschichte zu erzählen, die glaubwürdig und authentisch wirkt. Das Gendern fand während des Lesens tatsächlich überhaupt nicht störend, sondern es gefiel mir ziemlich gut, weil dieses Buch damit exemplarisch zeigt, wie sich Gendern auch in ein „normalen“ Buch einbauen lässt, ohne, dass es gleich wie ein wissenschaftlicher Text wirkt.

    Auch die Geschichte als solche macht das Buch zu etwas Besonderem. Ich habe durchaus schon Bücher über Personen gelesen, die trans sind, aber nie so eine Geschichte gelesen wie die von Felix. In den meisten Büchern ist es eher so, dass die Menschen es verstecken, trans zu sein und dies somit quasi das große Geheimnis in der Geschichte ist. Das ist einfach eine Lesart, die ich zunehmend schwierig finde, einfach weil es nicht so sein sollte und in vielen Büchern Gewalt und Fremdoutings eine zentrale Rolle spielten, sodass die Protagonist:innen seine eigene Geschichten nicht kontrollieren können. Schon das ist hier ein wenig anders, zwar wird auch Felix Deadname und seine alten Fotos öffentlich „ausgestellt“, aber er wird dadurch nicht geoutet, sondern es wissen schon so gut wie alle. Das macht es für ihn nicht weniger schlimm und die Handlung nicht weniger verachtenswert, aber ich hatte das Gefühl, dass er dem Ganzen nicht machtlos entgegensteht, sondern sein Leben und seine Geschichte dennoch selbst kontrolliert. Das hat mir unglaublich gut gefallen. Aber auch Felix selbst ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Er hadert oft mit sich selbst, seiner Geschichte und vor allem seiner Identität, sodass er sich nicht als liebenswert erachtet. Das hat mir regelmäßig das Herz gebrochen, weil jeder außer Felix selbst erkennt, was für ein guter Mensch er ist und dass es viele Leute gibt, denen er wichtig ist. Dennoch ist gerade diese Unsicherheit ein Faktor, der ihn mir so nahebringt. Das ebenso wie, dass er eben einfach alles andere als perfekt ist. Er hadert sehr oft mit sich selbst, ist unbeherrscht, scheut gleichzeitig aber auch wichtige Auseinandersetzungen und es fehlt ihm in manchen Situationen an Empathie, doch das alles macht ihn für mich zu genau dem Charakter, über den ich ein Buch lesen will, weil er menschlich wirkt, berührbar wirkt und dabei aber keinesfalls perfekt ist.

    Zudem habe ich selten so detailreich gestaltete Nebencharaktere erlebt. Sie zeigen allgemein gesagt die pure Vielfalt der LGBTQIA+ Community, sind aber gleichzeitig so viel mehr. Ezra ist ein toller Mensch, der sich uneingeschränkt für Felix einsetzt und ihn aber auch immer wieder zurechtweist, wenn er sich wieder einmal zu sehr in etwas verrennt oder vergisst, dass andere Menschen auch Probleme haben. Ich mochte ihn einfach richtig gerne und hatte ihn ab der ersten Minute fest in mein Herz geschlossen. Aber auch viele der anderen Charaktere haben den Weg in mein Herz gefunden, so wie Declan und Leah. Beide sind sehr unterschiedlich und Declan wirkt zu Beginn auch nicht besonders nett, es wird aber sehr schnell klar, dass mehr hinter ihm und seinem Verhalten steckt, als man zunächst vermutet. Vielleicht gerade deswegen mochte ihn auch das gesamte Buch über, ebenso gerne wie die deutlich positivere, nettere Leah. Aber auch die eher negativen Charaktere sind so authentisch gezeichnet, dass man das Gefühl hat, sie schon ewig zu kennen.

    Alles in allem habe es wirklich aufrichtig genossen, dieses Buch zu lesen. Dies liegt auch an dem unglaublich tollen Schreibstil, der immer wieder poetisch und philosophisch, gleichzeitig aber auch leicht und fließend ist. Zudem habe ich die Charaktere trotz aller Fehler fest in mein Herz geschlossen und ihre Geschichte geliebt. Dieses Buch ist einfach ein unglaublich wichtiges über Identität, Sexualität und die Liebe, die unabhängig von all diesem ist. Es ist ein Buch, das auch mir aus Nicht-Mitglied der Community das gute Gefühl gibt, dass es vollkommen okay ist, sich hin und wieder zu hinterfragen und dass man nicht immer in Labels denken sollte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna W., 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    "was, wenn es dein Schicksal ist, dein Schicksal nicht zu erfüllen?"

    Mein Lieblingszitat, welches mich das ganze Buch lang begleitet hat. Ein Buch, welches mich noch lange begleiten wird, denn in Felix ever after habe ich ein absolutes Highlight gefunden.

    Erstmal muss ich sagen, dass das Cover wunderschön gestaltet ist. Auch das dazugehörige Lesezeichen sieht so schön aus. Generell ist das Buch wirklich eine Augenweide.

    Felix Welt, seine Gefühle und seine Blubbergedanken darüber, wer er eigentlich ist, wurden von Kacen Callender perfekt eingefangen. Der Schreibstil war angenehm, leicht zu lesen und verstehen und faszinierend. Selten habe ich einen Schreibstil gelesen, der es so einzigartig schafft Eindrücke festzuhalten. Jedoch war die Übersetzung an manchen Stellen sehr holprig. Einzelne Wörter wurden immer und immer wieder verwendet, Schriftzug und Wörter kamen durcheinander und Satzzeichen wurden vergessen. Es ist schade, aber ändert nichts an der Qualität des Buches.

    Die Probleme von Teenagern sind super eingefangen und sehr realistisch. In mehreren SituatIonen konnte ich mich wieder entdecken. Ihre Probleme sind echt, besonders im Bezug zu Sexualitäten. Die Charaktere haben sich Fragen gestellt und Dinge gesagt, die man sich so auch schon gedacht ist.

    Felix ist ein nachdenklicher und künstlerichler Junge, der sich, das Leben und die Liebe lieben lernen will. Er will sich verlieben und auf diesem Weg begleiten wir ihn. Dazu kommen die transphoben Instagramnachrichten, die er erhält und die plötzliche Frage, wer sowas schreiben könnte?

    Mit Ezra gibt es auch einen Nebencharakter, den man einfach nur lieben konnte. Er stand Felix immer zur Seite und stand für seine Bedürfnisse ein. Sehr gefreut hat es mich auch, dass Diskussionen in diesem Buch nicht direkt zu einem Streit ausgeartet sind.

    Declan und Leah haben mir auch sehr gut gefallen, durch ihre Entwicklungen und die Dinge an ihnen, mit denen man einfach nicht gerechnet hätte.

    Dazu kommen noch andere Charaktere, wie Marisol, die zeigen dass Hass auch innerhalb der Bubble in der wir leben existieren. Homophobie und Transphobie stammt nicht nur von Cis Menschen, die straight sind, sondern auch von Menschen aus der Community.

    Und dann war da noch Felix Familie. Sein Vater hat such wirklich um ihn gesorgt, aber war teilweise von der Angst benebelt Felix komplett loszulassen, damit er er selbst sein kann. Die Emails die Felix an seine Mutter schreibt, fand ich auch sehr gefühlsvoll und die Auflösung darum war sogar noch einen ticken besser.

    Der Plot generell und die Auflösung dieses waren genial und unvorhersehbar. Man saß teilweise komplett schockiert, dann überrascht und dann verliebt vor diesem Buch und jede Seite hatte eine andere Überraschung.

    Felix ever after ist ein Buch, dass man einfach gelesen haben muss. Durch dieses Buch lernt man so Dazu, zu sich und dem Leben, der Liebe und allem was uns Menschen bewegt.

    Das Buch ist ein Coming of Age Roman mit viel Ehrlichkeit und Zitaten auf jeder Seite. Und ganz ehrlich? Ich empfehle dieses Buch jeder Person, denn das was man darin lernt ist goldwert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 13.01.2022

    Als Buch bewertet

    Berührender Young-Adult-Roman über Selbstfindung, (Selbst-)Liebe & Freundschaft

    4,5 Sterne

    Inhalt siehe Klappentext.


    Content Note:
    Alkohol- und Drogenkonsum, Misgendering, Mobbing, Rassismus, Transfeindlichkeit, Zwangsouting


    Meinung:
    Der fesselnde Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Felix geschrieben, so dass man seine Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Leah ist bzw. wird eine tolle Freundin für Felix.

    Felix kämpft wie viele in der Pubertät mit Unsicherheiten und Zukunftsängsten. Zudem leidet er unter Verlustangst, seitdem seine Mutter ihn und seinen Vater verlassen hat. Die Anfeindungen, mit denen er aber auch andere konfrontiert werden, sind schwer auszuhalten. Umso schöner ist es mitzuerleben, wie sich Felix im Laufe der Geschichte weiterentwickelt und für sich einsteht, aber auch erkennt, wie wichtig er anderen Menschen in seinem Leben ist. Neben den Gefühlen kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die Nebencharaktere runden die Geschichte perfekt ab und sind nicht eindimensional gezeichnet, sondern haben ihre guten und schlechten Seiten. Schade fand ich, dass der Alkohol- und Drogenkonsum der Jugendlichen verharmlost wird, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Buch ab 14 Jahren empfohlen wird. Der Einblick in die LGBTQIAP+-Community regt zum Nachdenken an und sensibilisiert.

    Ein berührender Young-Adult-Roman über Selbstfindung, (Selbst-)Liebe und Freundschaft, so dass es aufgrund des oben genannten, kleinen Kritikpunkts großartige 4,5 von 5 Sternen gibt (bei Portalen ohne halbe Sterne aufgerundet) und eine absolute Leseempfehlung für alle Fans von Coming-of-Age-Romanen.

    Fazit:
    Ein berührender Young-Adult-Roman über Selbstfindung, (Selbst-)Liebe und Freundschaft. Dieser großartige Coming-of-Age-Roman ist absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Der Medienblogger, 28.12.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch zur rechten Zeit – wieso ich „Felix Ever After“ für das Werk halte, das die jugendliche Generation braucht

    Schwarz, queer und transident: Große Identifikationsfläche für bunte Leser*innen
    Felix hat es sich zur Aufgabe gemacht: er möchte sich zum ersten Mal verlieben, Schmetterlinge im Bauch fühlen, endlich in dem euphorischen Glücksgefühl zu schweben, über das so viele Musiker*innen schwärmen. Doch sein Umfeld legt ihm immer wieder Steine in den Weg und möchte seine Identität nicht akzeptieren: Denn er ist Schwarz, queer und transident.

    Das kann man dem Roman hoch anrechnen: Dass er sich auf Augenhöhe mit den Marginalisierungsformen innerhalb der queeren Community annimmt – und eben nicht „nur“ einen weißen schwulen Cis-Jungen in den Vordergrund rückt. Dies bietet vielen bunten Leser*innen Identifikations- und Reflektionsfläche für innere und äußere (gesellschaftliche) Entwicklungen.

    Selbstfindungsprozess mit dem Coming-Out nicht abgeschlossen
    Autor*in Kacen Callender wählt hierfür einen erfrischenden Ausgangspunkt für die Handlung: Die Transidentität ist zwar ab dem ersten Kapitel gegeben; mit einem Coming-Out ist der Prozess der Identitätsfindung jedoch nicht zwangsläufig abgeschlossen – und durch dieses Narrativ ermutigt der Roman zur weiteren Auseinandersetzung mit dem eigenen geschlechtlichen und sexuellen Individuum. Zudem erweckt er Lust, sich weiter in die Materie der queeren Begriffe einzuarbeiten.

    Ein quietschbuntes queeres Figurenensemble
    Tag für Tag für Anerkennung und Gleichberechtigung zu kämpfen: die gesellschaftliche Intoleranz und eine weit verbreitete Unwissenheit erschweren den Weg vieler queerer Jugendliche. In „Felix Ever After“ ist die Mehrzahl der auftretenden Figuren nicht-hetero oder cis-gelesen. Dies bietet viele sympathische Identifikationsfiguren und zeigt, dass da noch mehr Menschen sind, die ähnliches durchmachen – auch wenn es oft nicht so scheint.

    Eine Ausstellung, auf der gelöschte Instagram-Bilder und sein Deadname veröffentlicht wird; transphobe Hassnachrichten; Freund*innen, die sich von ihm abwenden – Felix weht auf seinem Weg jede Menge Queerfeindlichkeit entgegen. Diese Wut lässt er in Mailentwürfen an seine Mutter heraus, die die Familie vor einigen Jahren verlassen hat. Oder aber er steckt diese Verzweiflung in dem Erschaffen von Acrylgemälden: Beides fungiert als authentischer Kompensationspunkt. Seine inneren Auseinandersetzungen sind teils jedoch nicht nachvollziehbar: Wieso blockiert er den Instagram-Account nicht, wieso tut er sich diesen Schmerz an?

    Süße Chemie zwischen Felix und Ezra
    Glücklicherweise setzt sich sein bester Freund Ezra mit rührender Vehemenz bei rassistischen, trans- oder queerfeindlichen Redebeiträgen für Felix ein – und zeigt mit aller Deutlichkeit, wie wichtig es ist, für andere Menschen und gegen Hass einzutreten. Dem freundschaftlichen Verhältnis stehen teils die unterschiedlichen Sozialisationen der Freunde im Weg: Während Ezra in einem glanzvollen Loft in der Innenstadt lebt, lebt Felix mit seinem Vater auf wenigen Quadratmetern am Rand der Stadt.

    Trotz des flotten Tempos bietet „Felix Ever After“ hält sich das Buch strikt an den schnell vorhersehbaren Spannungsbogen und hält nur wenige Überraschungen im Handlungsverlauf bereit. Der durchgehende rosig-kitschige Optimismus mag zwar angenehm zu lesen sein, wirkt aber alles andere als realistisch: Man wünscht sich vergeblich stärkere Tipps im Verhalten gegen Queerfeindlichkeit. Hier hätte das Werk deutlich schlagkräftiger sein können.


    Fazit
    „Felix Ever After“ ist ein rührendes Plädoyer für gegenseitige Toleranz – und zeigt die Notwendigkeit zum Zusammenhalt innerhalb der queeren Community.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fairys Wonderland, 27.11.2021

    Als Buch bewertet

    Rezension „Felix Ever After“ von Kacen Callender



    Meinung

    Für mich ist und war es schon immer wichtig, Bücher abseits des Mainstreams zu lesen und auch wenn „Felix Ever After“ zum NA Genre gehört, so hielt ich hier eben keinen typischen Roman in den Händen, sondern etwas ganz besonderes, kunterbuntes und ein echtes Highlight.

    Viele Namen und Beschreibungen gestalteten den Anfang für mich als etwas holprig, doch der Stil der Autorin schaffte es schnell, diese Steine aus dem Weg zu räumen. Kacen Callender schreibt unglaublich gefühlvoll und führt den Leser auf verständliche Art in die LGBTQ+ Community.

    Nicht nur Felix war unglaublich offenherzig und liebevoll gestaltet, auch die anderen Charaktere nahmen mich in ihren Kreis auf und zeigten mir eine Welt voller Selbstfindung, Zweifel, Stärke, aber auch Anfeindungen gegenüber queeren Menschen. Die Autorin schuf ein emotionales Erlebnis und regte zum nachdenken an.

    Besonders die vielen wichtigen Themen dieser Geschichte wurden lebendig und vor allem realistisch dargestellt, weshalb das Buch eines der bedeutendsten NA Romane dieser Zeit ist. Alles an dieser Story war Kunterbunt und zeigte die verschiedensten Facetten des Lebens, aber auch der Liebe. Für mich war es ein Erlebnis, welches ich noch lange in der Erinnerung bewahren werde.


    Fazit

    „Felix Ever After“ ist eine kunterbunte, vielschichtige, liebevolle, offenherzige Geschichte über das Leben und die Liebe, deren Charaktere reale Einblicke in die LGBTQ+ Community geben und Themen aufzeigen wie Selbstfindung und Anfeindungen. Kacen Callender schuf einen seltenen Juwel des NA Genres und ein so wichtiges Buch, dass für mich zum Highlight wurde.



    ❄️❄️❄️❄️❄️ 5/5 Eiskristalle

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  • 5 Sterne

    Dragonfly, 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Ich bin absolut verliebt! Meine Vorfreude auf „Felix Ever After“ war sowieso schon riesig, aber hat es meine Erwartungen nochmal bei weitem übertroffen. Die ganze Geschichte, aber besonders die wundervollen Charaktere konnten mich einfach von der ersten bis zur letzten Seite verzaubern.

    Schon der Schreibstil von Kacen Callender ist einfach ein Traum und konnte mich sofort in den Bann der Geschichte ziehen. Kacen steckt in alle Worte einfach unfassbar viel Lebendigkeit, Vielfalt und Humor, dass man nur so durch die Seiten fliegt, aber gleichzeitig auch so viele Emotionen und Tiefe, dass mich sehr viele Momente tief berühren konnten. Allein diese Mischung hat das Buch schon zu etwas Besonderem für mich gemacht. Und genauso war auch die Atmosphäre einfach wundervoll, so authentisch, bunt und intensiv, einfach voller Leben und Liebe. Ich habe mich in dieser Geschichte und besonders mit den Charakteren einfach extrem wohlgefühlt und wollte sie gar nicht mehr verlassen.

    Felix hat sich wirklich in mein Herz geschlichen und wenn ich ihn in einem Wort beschreiben würde, dann wäre das einfach „echt“. Kacen hat hier einen so authentischen Protagonisten mit vielen Facetten geschaffen, der zwar auch Fehler macht, aber immer absolut authentisch und nachvollziehbar bleibt. Mit seiner inneren Stärke, seiner Ehrlichkeit und seinem Mut, zu sich selbst zu stehen, genauso wie mit seinen Schwächen, seinen Zweifeln und seinen Fehltritten habe ich mich in Felix verliebt. Unglaublich war einfach die Entwicklung, die Felix durchlebt. Nicht nur nach außen hin, seiner Einstellung zur Welt und seinen neuen Entdeckungen, sondern vor allem nach innen. Die Liebe zu sich selbst, die Gefühle zu anderen, das Wohlfühlen in seinem Körper und mit der eigenen Identität. Und genau das habe ich geliebt!
    Doch auch die anderen Charaktere konnte ich nur gern gewinnen.
    Ezra hat mich so schnell verzaubern können, seine liebevolle, offene Art war einfach ein Traum. Ihn kann man sich im Leben nur an seine Seite wünschen, mit seinem Beschützerinstinkt, den unterstützenden Worten und dem Willen, alle die er liebt, zu beschützen. Auch wenn man nichts aus seiner Sicht zu lesen bekommt, konnte ich mich dennoch super in ihn hineinversetzen.
    Genauso konnte mich Declan mit seinen verschiedenen Facetten überzeugen. In ihm steckt noch einiges mehr als man denkt und fand ich es so schön, auch Einblicke in sein Innerstes zu bekommen.
    Und auch über die anderen Charaktere könnte ich noch Stunden schwärmen, wirklich, die farbenfrohe Palette an Charakteren, die Kacen hier voller Liebe zum Leben erweckt hat, war einfach unglaublich.

    Mit seiner Story und besonders mit allen Themen, die vorkommen, konnte mich das Buch dann nochmal komplett verzaubern und mitnehmen. Selbstfindung, Identität, Queer-Feindlichkeit, Inakzeptanz und Akzeptanz, unerschütterliche Freundschaft, Kunst und einfach ganz viel Liebe stecken zwischen den Seiten. Nicht nur die positiven, sondern auch die Schattenseiten wurden gezeigt und hat mich die Geschichte so oft zum lächeln und fühlen gebracht, hat mein Herz berührt, angeknackst und geheilt und mich einfach glücklich gemacht. Die Story hatte wie ihre Charaktere viele Facetten, es gab so viele wunderschöne Szenen, die zwar auch manchmal etwas kitschig, aber so passend waren, dass ich sie genau so geliebt habe.
    Auch die Liebesgeschichte hat sich perfekt in die Story eingefügt, sie war sanft, aber doch intensiv und war es doch lange Zeit offen und spannend, wie sich alles entwickeln würde. Und die Entwicklung, die dann gekommen ist, mochte ich auch wirklich unfassbar gerne.
    Genau wie die Charaktere waren aber auch insgesamt die Bindungen zwischen ihnen einfach hervorragend ausgearbeitet und habe ich besonders die Freundschaften, die so authentisch und voller Unterstützung, Liebe und Zusammenhalt waren geliebt.
    Das Ende war genau wie die ganze Geschichte, es war echt. Glücklich, aber nicht perfekt und auch immer noch mit Schatten, aber genauso viel Licht.

    Fazit: „Felix Ever After“ hat mein Herz gestohlen! Ein wundervolles Buch, so voller Liebe, Facettenreichtum, Gefühle und wichtiger Themen, mit so liebenswerten, unfassbar lebendigen Charakteren und einer so schönen Story, die mich so viel hat fühlen lassen. Felix, mit seiner unfassbaren Stärke und genauso seinen Fehlern, hat mein Herz gewonnen und Kacens berührender Schreibstil und die zauberhafte Atmosphäre, in der ich mich so wohl gefühlt habe, haben dieses Buch zu einem so besonderen Leseerlebnis und mich beim Lesen einfach glücklich gemacht.

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  • 5 Sterne

    Tatjana J., 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    Die Liebe ist bunt

    Menschen sind nicht immer gleich, sie unterscheiden sich in ihren Vorlieben und ihrem Charakter, im Äußeren und in ihrer Geschlechtsidentität, sie sind alle individuell, doch jede*r von ihnen hat das Recht auf Liebe und Akzeptanz. Dies verdeutlicht der neue Jugendroman des Autors Kacen Callender auf einfühlsame und außergewöhnlich originelle Weise und beim Lesen bemerkt man sofort: Dieses Buch brauchen wir in unserer Zeit unbedingt.

    Das Cover des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen, denn es erinnert an Portraits der Künstlerin Frieda Kahlo, erst beim näheren Betrachten bemerkt man die interessanten Details der Zeichnung.
    Eine androgyne Person mit männlichem Oberkörper, aber sehr weichen und feinen Gesichtszügen blickt einem entgegen, die umgeben von Blüten ist, welche sich auf dem Oberarm in Tatoos zu verwandeln scheinen.
    Der Titel verrät noch nichts über die Handlung, macht aber neugierig.

    Callender schreibt durchgängig in flüssig, ansprechendem Schreibstil, man befindet sich sofort zu Beginn mitten im Leben zweier Jugendlicher und ihrer zunächst alltäglicher Sorgen und Freuden.
    Die beiden Jungen eignen sich als Identifikationsfiguren für die Jugendlichen Leser*innen, sie haben Probleme, die vielen nicht fremd sein dürfen, besonders die Hauptfigur Felix steht einem von Anfang an sehr nahe.
    Er leidet darunter, dass seine Mutter sang und klanglos verschwunden ist, scheint unglücklich verliebt, besucht eine private Kunstschule, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann, und hat Konflikte mit einem Gleichaltrigen, mit dem er irgendwann einmal befreundet gewesen zu sein scheint. Seinem Vater fehlt in entscheidenden Momenten das Verständnis für seinen Sohn und sein Wunsch, ein Elitecollege zu besuchen ist unter anderem durch den Geldmangel der Familie gefährdet.
    Erst schrittweise erfährt man, dass Felixˋ Probleme und Sorgen weit über diejenigen eines „gewöhnlichen“ Teenagers hinausgehen und hier nimmt die Handlung sehr schnell an Fahrt auf und zieht die Leser*innen in ihren Bann.
    Felix wurde nämlich nicht in dem biologischen Geschlecht geboren, dem er sich zugehörig fühlt und lebt erst seit kurzer Zeit nach seiner Hormontherapie und der Geschlechtsangleichung als der, der er wirklich ist. Zumindest versucht er es, denn offenbar gibt es in seiner unmittelbaren Nähe einen Menschen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, den Jungen in seiner Identität anzugreifen. Der Unbekannte hängt Fotos von Felix alter Identität auf und macht seinen Deadname in der Schule publik. Felix dürstet nach Rache und lernt auf seinem Weg zu diesem Ziel sich selbst, das Leben, die Freundschaft und die Liebe besser kennen.

    Sehr einfühlsam gelingt es Kacen Callender darzustellen, wie verletzend es für einen Jugendlichen ist, wenn man ihm nach der Angleichung eine alte Geschlechterrolle zuweist, die mit der eigenen Identität nicht übereinstimmt, auch wenn nicht immer eine böse Absicht dahinter steckt.
    Begeisternd ist, wie Callender die Queer-Thematik in dem Roman umsetzt, sodass er sowohl Menschen dieser Community, als auch alle anderen anspricht.
    So ist die Thematik der Transsexualität und Toleranz zwar zentral, aber trotzdem wirkt sie überhaupt nicht so, als wolle man die Leser*innen mit erhobenem Zeigefinger belehren. Im Gegenteil. Die Jugendlichen sind nämlich so erfrischend „ganz normale Teenager“ mit all den Problemen des Erwachsen-Werdens: Verständnislose Eltern, Wünsche und Träume von einer besseren Zukunft, Sehnsucht nach der großen Liebe, der Druck einen guten Abschluss zu machen...
    Das alles bewegt die Jugendlichen, ganz gleich, welche Geschlechtsidentität sie besitzen. Und weil Kacen Callender das so gut gelingt, zeigt they uns schon im ersten Teil, dass Liebe bzw. sich zu verlieben keine Grenzen hat.
    Die jugendlichen Charaktere überzeugen dabei durchgängig in ihren Selbstzweifeln und Selbstreflexionen, jeder noch so kleine Nebencharakter ist perfekt ausgearbeitet und steht plastisch vor den Leser*innen.
    Der Roman ist eine beeindruckende Hommage an die wahre Liebe, die eben keine Grenzen kennt und zu jedem kommen kann, der es zulässt.

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  • 5 Sterne

    hapedah, 06.12.2021

    Als eBook bewertet

    Obwohl der siebzehnjährige Felix mit Nachnamen Love heißt, war er noch nie verliebt, was er gern ändern würde. Insgeheim ist er jedoch davon überzeugt, dass sich niemand je in ihn verlieben wird - trans, queer und PoC, wer sollte ihn schon wollen? Als im Foyer seiner Schule Bilder aufgehängt sind, die Felix vor seiner Transition zeigen, zusammen mit seinem Deadname und er dazu noch transfeindliche Nachrichten bekommt, erwacht sein Kampfgeist. Und während sein ganzes Denken darum kreist, wer ihm das angetan haben könnte, lernt Felix nicht nur die Menschen in seinem Umfeld, sondern auch sich selbst besser kennen.

    "Felix Ever After" von Kacen Callender ist eine wunderbare Geschichte über Selbstfindung und Selbstwertgefühl. Wie jeder Jugendliche ist auch Felix auf der Suche nach der eigenen Identität, dabei schlägt er sich mit einer ganze Menge von Problemen herum. Kacen Callender hat in diesem Buch eigene Erfahrungen eingearbeitet und mit Felix einen Protagonisten geschaffen, den ich beim Lesen als äußerst authentisch, lebensecht und so liebenswert empfunden habe, dass ich ihn gern in den Arm genommen hätte, um zu sagen, dass er ganz wundervoll ist und sich für niemanden verbiegen soll.

    Der Schreibstil war meiner Meinung nach angenehm locker, der Roman hat mich bis zur letzten Seite hin gefesselt und berührt, dabei hat es mir sehr gefallen, Felix auf seinem Weg zu begleiten und einige Schritte seiner Entwicklung mit zu erleben. Seine Art, sich nach dem zugefügten Schmerz des Mobbings mit allen Gedanken auf den Wunsch nach Rache zu konzentrieren, habe ich als recht alterstypisch empfunden, umso schöner war es dann, zu sehen, wie der Protagonist immer mehr zu sich selbst findet und auch die Erfahrung macht, dass es durchaus mehr als eine Person gibt, die ihn als liebenswert ansieht und gern eine Beziehung zu ihm eingehen möchte. Für diese emotional mitreißende Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

    Fazit: Sowohl die Handlung als auch der Protagonist haben mich schnell in ihren Bann gezogen, das Leseerlebnis hat mich gefesselt und emotional berührt, so dass ich es gern weiter empfehle.

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  • 5 Sterne

    Kevin M., 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    Ich blätterte die allerletzte Seite um mit vertränten Augen und einem Grinsen im Gesicht, dass ich am liebsten alles vergessen würde, um alles nochmals spüren zu können. Jeder Satz des Buches war so echt und hat dem Buch ein tolles Feeling gegeben, was ich mehr als genossen habe. Es war wie Liebe auf den ersten Blick mit dem Cover, dass einfach so wunderschön ist wie die Geschichte selber. Es gab keinen Moment, wo ich gedacht habe, wann das Buch mal zu Ende geht, denn das wollte ich nie! Die Schönheit ist aber nicht nur von aussen, sondern auch von Innen. Ich habe Felix nachvollziehen können, verstanden und geliebt. Er lebt im hier und jetzt und lebt unter Wünsche, bei dem mein Herz zu pochen begann. Er gehört zur LGBTQ Community und die Autorin hat es geschafft, das so echt und ehrlich zu schreiben. Die Thematik war Ernst und trotzdem habe ich so viel Gelacht, dass ich einmal fast weinen musste, vor Lachen. Doch erschreckende Momente gab es genug und ich habe mit Felix mitgefühlt und vieles infrage gestellt, warum das Menschen mit ihm machen. Danach ist mir klar geworden, dass das die Realität ist und das Thema einfach so umstritten ist, was Liebe zu anderen angeht. Doch Kacen Callender hat es geschafft, dieses Thema ins Buch reinzubringen, dass man einfach Spass hat und trotzdem sich fragt, was eigentlich so schlimm ist, wenn man beispielsweise auf das gleiche Geschlecht steht. Jeder darf lieben wen er will! Der Schreibstil hat alles getoppt, was noch geht. Unter normalen Umständen hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich so glücklich gemacht hat und ich beim Lesen so viel Spass hatte, wie lange nicht mehr. Die Thematik wurde so schön hineingebracht, dass man es gar nicht mehr aus der Geschichte wegdenken kann. Jedesmal in der Buchhandling, wenn ich es sehe, funkeln meine Augen und all die Momente kommen hervor, die ich erlebt habe. Ich bin verliebt, nein verheiratet, in alles!

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  • 5 Sterne

    SalMar, 03.12.2021

    Als eBook bewertet

    Mitreißende Suche nach der eigenen Identität

    Wie viele Gleichaltrige auch ist der siebzehnjährige Felix ist auf der Suche nach sich selbst. Aber auch wenn er unheimlich froh darüber ist, offen der sein zu können, der er wirklich ist (nämlich trans und queer), hat er doch das Gefühl, in mancherlei Hinsicht keine Chance zu haben – in der Liebe zum Beispiel. Als er nach einem verletzenden Vorfall auch noch transfeindliche Nachrichten bekommt, beschließt er, in die Defensive zu gehen.
    An dieses Buch hatte ich große Erwartungen, nachdem es von so vielen Seiten Lobeshymnen erhalten hat – und diese hat es mehr als nur erfüllt. Kein Wunder also, dass ich es tatsächlich an einem Tag verschlungen habe. Ich finde es unglaublich toll, wie sich dieses Buch – aber auch Felix selbst – unmöglich in eine bestimmte Schublade stecken lässt. Emotional hat es mich komplett abgeholt, aber es war außerdem auch unerwartet spannend.
    Felix selbst empfand ich als sehr komplexen Charakter, der eben auf der Suche nach seiner Identität ist und den Leser hautnah daran teilhaben lässt. Mir zumindest ging es oft sehr nahe, wie viel (unterschwellige und offenkundige) Feindseligkeit Felix widerfährt. Die Entwicklung, die er durchmacht, konnte mich völlig überzeugen und war auch nichts, was man als Leser direkt vorhersehen konnte.
    Insgesamt war Felix‘ Geschichte ein richtiges Leseerlebnis für mich, das mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird – das ich sogar gerne noch einmal lesen werde. Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Jessica S., 30.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eine wundervolle Geschichte über Identität, Selbstfindung, Selbstwertgefühl, Liebe und Mut

    ~~~~♡~~~~♡~~~~♡~~~~♡~~~~♡~~~~

    Felix Ever After ist ein wundervolles Buch für jedes Alter, auch wenn Felix und seine Freunde im Alter um die 17 Jahre sind. Die Botschaft dieses Buches ist einfach toll und auch jeden gleich wichtig. 

    Felix ist trans, queer, PoC und ringt um die Anerkennung seines Umfelds. Er stellt immer wieder sein Tun und seine Identität infrage. Möchte einfach nur geliebt werden. Zudem steht die Frage im Raum, was seine Zukunft bringt. Schafft er es an seine Wunsch-Uni? Und ist er dafür überhaupt gut genug? 

    So überschlagen sich im Laufe des Buches die Ereignisse und Felix, aber auch einige Nebencharaktere,  entwickeln sich nach und nach weiter. Gerade die Nebencharaktere mit all ihren Eigenheiten haben die Geschichte noch mal ein gutes Stück lebendiger gemacht.

    Manche Szenen sind lustig, traurig, wunderschön und manchmal so unglaublich verletzlich, dass man den Schmerz schon förmlich spüren kann. 

    Dazu ist die Geschichte toll geschrieben. Ich habe ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, wollte das Buch dann aber gar nicht mehr aus der Hand legen. 

    Das Cover ist wunderschön und ich finde es toll, dass das Bild auch noch mal auf dem Einband und nicht nur auf der Hülle zu sehen ist.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 06.11.2021

    Als Buch bewertet

    Schon als kleiner Junge wusste Felix Love, dass irgendetwas sich komisch anfühlt. Er wollte nicht mit den Mädchen spielen, keine Kleider tragen, sondern lieber mit den Jungs toben. Als er sich in einem Buch wiedererkennt, versteht er, dass er transgender ist. Sein Vater, mit dem er alleine in Harlem lebt, nachdem seine Mutter sie verlassen hat, ermöglicht ihm die Transition und dank des Umzugs ist ein Neuanfang als Junge möglich. In seiner Schule geht er offen damit um, was für die Mitschüler kein Problem zu sein scheint, bis er transphobe Nachrichten bekommt und sein Deadname zusammen mit einem alten Bild von ihm veröffentlicht wird. Eigentlich will der 17-Jährige sich doch nur verlieben und seine Kunstmappe für die Bewerbung an der Uni vorbereiten, doch jetzt muss er herausfinden, wer ihn in immer stärkerem Maße mobbt und keineswegs so aufgeschlossen ist, wie Felix es von allen dachte.

    Kacen Callenders Roman ist stark von den persönlichen Erfahrungen der Autorin geprägt. Sie identifiziert sich als trans und queer und bevorzugt im Englischen die Pronomen they/them. Der Roman wurde mit dem „Stonewall Children's and Young Adult Literature“ ausgezeichnet, der herausragende Bücher ehrt, die LGBTIQ+ Erfahrungen literarisch umsetzen. „Felix Ever After“ beschreibt sehr eingängig, wie Felix seine Identität sucht und gleichzeitig, welche Erlebnisse der Jugendliche in einer vermeintlich offenen Gesellschaft macht, in der Pride Parades als Happening gefeiert werden, wo aber im Alltag genauso rassistische wie LGBTIQ+ feindliche Aussagen und Handlungen an der Tagesordnung sind.

    Was mir besonders gefallen hat, war, dass die Geschichte verdeutlicht, dass der Protagonist ein völlig normaler Jugendlicher ist, der sich verlieben möchte, den typischen Schulalltag erlebt und sich Sorgen um seine Zukunft macht. Er unterscheidet sich in dieser Hinsicht in keiner Weise von allen anderen Gleichaltrigen, was häufig vergessen wird, wenn diese Gruppe auf das Geschlecht bzw. die Geschlechtsidentität reduziert wird. Er ist sich unsicher, was seine Gefühle angeht, wünscht sich nichts mehr als den emotionalen Rausch und die großen Gefühle, die er bei anderen beobachtet.

    Dennoch ist er anders, denn nicht jeder wird mit solchen Angriffen konfrontiert und Kacen Callender zeigt auch gut nachvollziehbar, dass trotz der Transition die Suche nach der Identität, nach einem passenden Label – gibt es das überhaupt? – nicht abgeschlossen ist, sondern weiterhin Fragen und Unsicherheiten bleiben. Felix geht offen mit seiner Situation um, was ihn angreifbar macht. Im Inneren ist er aber nicht der laute, selbstbewusste Junge, sondern voller Zweifel, die er schließlich schafft künstlerisch umzusetzen und nach außen zu kehren.

    Ein gelungener Roman für Leser, die sich der Thematik annähern und diese besser verstehen lernen wollen, aber genauso sicherlich auch für junge Leser, die womöglich auf der Suche nach Vorbildern sind oder hier eine Antwort auf das finden können, was sie womöglich fühlen, aber nicht einordnen können.

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  • 4 Sterne

    alles.aber.ich, 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Felix Love war selbst noch nie verliebt und würde es doch so gerne, doch er trägt soviele Emotionen mit sich herum ist trotz allem nie wirklich glücklich. Sein Vater unterstützt ihn zwar in seiner Transition aber wirklich begreifen tut er es nicht. Doch Felix hat immer die Angst nicht genug zu sein.

    Ich hab einige Zeit gebraucht um dieses Buch zu lesen, denn ich muss zugeben, leider bin ich mit Felix am Anfang so gar nicht warm geworden und hab da mehr den Vater verstanden. Felix läuft irgendwie immer vor allem weg und drückt nie aus was er wirklich braucht.
    Wir dürfen hier den 17-jährigen Felix einen Sommer lang begleiten, einen Sommer in dem er tief verletzt wird, sich vielleicht verliebt (so sicher ist er sich da selbst nicht), neue Freunde findet und vielleicht auch seinen eigenen Weg.

    Ich hab die Rezensionen vorher nicht gelesen, aber ich fand die Geschichte an sich sehr spannend. Trans, Queer und Schwarz, drei Dinge die an sich schon polarisieren.
    Ich muss zugeben mich hat auch hier wieder bestürzt wie engstirnig die Welt mittlerweile geworden ist. Statt dass sich alles öffnet und größer wird, werden die Schubladen immer kleiner.

    Zitat aus dem Buch:
    »Es ist nur so«, sage ich und räuspere mich, »es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Gender. Woher weiß ich denn, was für mich passt?«
    »Zu viele Möglichkeiten«, antwortet Zelda. »Zu viele Label. Heutzutage ist man so besessen davon, alles in irgendeine Schublade zu stopfen.«

    Das tut mir gerade für die jungen Menschen leid, die sich selbst noch gar nicht gefunden haben und dann doch probieren müssen in eine Schublade zu passen. Nicht mehrere, denn auch das kommt im Buch gut rüber, es gibt nur eine passende.

    Die Geschichte an sich hat mich berührt und die Freundschaft zwischen Ezra und Felix ist etwas ganz besonderes.

    Der Schreibstil hat mich dann doch sehr eingenommen und ich habe mit Felix mitgelitten, bis er das eine Wort gefunden hat, das für ihn passt.

    Begleitet Felix auf seinem Weg und viel Spaß beim Lesen!

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  • 3 Sterne

    MeinSohnPrinzAndreas, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Felix hat eine große Sorge: sich niemals in jemanden zu verlieben und dass seine Liebe erwidert wird. Denn Felix ist trans, queer und PoC, Aspekte seiner Identität, die ihm es schwerer machen, ein normales Leben zu führen, als andere Menschen. Doch nicht nur seine Liebe bzw. deren nicht-vorhanden-sein macht ihm zu schaffen, sondern auch, dass sein Vater sich noch immer nicht ganz an seine neue Identität gewöhnt hat und er immer wieder gedeadnamed wird. Als ein anonymer Täter dann auch noch Bilder von der Person in der Schule aufhängt, die Felix einmal war, und er sich online mit Hassbotschaften konfrontiert sieht, platzt ihm der Kragen und er macht sich auf einen Rachefeldzug gegen die Ignoranten von New York.

    Ich bin mit wirklich hohen Erwartungen an das Buch herangetreten, da ich seit dem Erscheinen der englischen Ausgabe darauf gewartet habe, dass es nun endlich auch auf deutsch erscheint. Schon der Klappentext versprach ein sprach- und bildgewaltiges Buch, das eine Botschaft von fundamentaler Bedeutung in die Welt hinausträgt. Das hat es dann auch getan, wobei die Umsetzung bei mir leider ein wenig zu Wünschen über ließ. Dennoch steht außer Frage, dass die Geschichte rund um Felix und seine Freunde ein großer Akt der Aufklärung hinsichtlich der trans-Community, aber auch vieler anderer Bereiche der Queer-Community ist. Aber auch Rassismus, typische Probleme von Jugendlichen und der Generationenkonflikt kommen nicht zu kurz. An dieser Stelle möchte ich auch ein großes Lob hingehend dessen aussprechen, wie they Autorin in ihrem Buch mit Drogen und Alkohol umgeht. In einem Buch, das seinen Schwerpunkt auf atheistische, urbane Jugendkultur und das Ausbrechenden aus alten Strukturen setzt, wäre es meiner Meinung nach komplett fehl am Platz, einen mahnenden und belehrenden Ton aufzusetzen, wenn Protagonist:innen Gras oder Alkohol - und das nicht zu knapp - konsumieren. In diesen Aspekt fühlt sich die Geschichte wirklich natürlich an. Die thematischen Hintergründe des Buches sind also außer Frage gut gelungen, allerdings bin ich mit der Umsetzung der Protagonist:innen nicht ganz glücklich. zwar wirken Felix und seine Freund:innen auf den ersten Blick recht sympathisch und die Figuren sind von ihren Gefühlen, Sorgen und verhalten her sehr authentisch geraten, allerdings haben sie für mich im Laufe der Geschichte immer mehr an Sympathie verloren. So ist Felix beispielsweise teilweise sehr herrisch, störrisch, egoistisch und legt ein sehr toxischen Verhalten an den Tag. In manchen Streitfragen wirke er wirklich unbedacht oder trampelte auf den Gefühlen der anderen herum. Auch fand ich sein Vorgehen wegen der Ausstellung mit den alten Bildern, seinen Rachefeldzug wirklich beängstigend intensiv. Zwar steht außer Frage, dass das, was ihm angetan wurde, unterste Schublade ist, doch gleich das Leben der Täter:in zu zerstören und von diesem einzigen Gedanken besessen zu sein, empfand ich dann doch als recht krass. Im Generellen kam es mir auch so vor, als habe die Queer-Community in Felix Umfeld ein massives Problem mit Hass und fehlendem Verständnis, dass mich - selbst ein Queer - stellenweise wirklich schockiert hat. Ein weiterer Punkt, der mich nicht ganz überzeugen konnte, war die Übersetzung. Stellenweise wirkte diese altbacken und holprig, manche wurden fehlerhaft Übersetzt. So wurde sehr schnell beispielsweise Eifersucht zu Neid. Gendern war auch so etwas, dass meinen Lesefluss stellenweise unterbrochen hat. Ich persönlich habe keinerlei Probleme damit, zu gendern, und aufgrund der Thematik des Buches und der Hintergrundgeschichte von they Autor, schreit die deutsche Übersetzung geradezu danach, das gegendert wird. Aber der Einsatz des Doppelpunktes in gesprochener Sprache hat sich für mich nicht immer natürlich angefühlt, da man beim Sprechen ja viel mehr mit Hilfe der Ausformulierung (z.B.: Lehrerinnen und Lehrer) gendert. So hatte diese Stellen in Monologen und Dialogen oft den steifen Charakter eines wissenschaftlichen oder erklärenden Textes. Allerdings weiß ich auch, dass diese Ausformulierung sich nur auf die binären Geschlechterformen bezieht, was wiederum der Thematik des Buches nicht gerecht werden würde. Unglücklicherweise ein Dilemma, das dem Fehlen einer geschlechtsneutralen Form in der deutschen Sprache geschuldet ist. Was mir dafür wiederum sehr gut gefallen hat, ist, wie im Text und auch mit Hilfe eines Glossars die Leserschaft sehr viel Hintergrundwissen zum Thema LGBTIAQ+ bekommt.

    Letztendlich hat das Buch einen sehr großen Mehrwert, allerdings hielt sich bei mir der Lesegenuss leider in Grenzen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene R., 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Ich muss sagen, dass mich das Buch total umgehauen hat! Felix ist ein supersympathischer, dreidimensionaler queerer POC Charakter, was gar nicht gestellt gewirkt hat, sondern super natürlich und authentisch. Er ist ein Künstler und ich habe es beim Lesen geliebt, in seine Gedanken und Kunst ein bisschen mit einzutauchen.Generell freut es mich sehr, das Felix Transidentität und seine Queerness als etwas sehr positives dargestellt werden und es kein Drama ist, sondern eine positive Romance. Dennoch wurden Themen wie Trans- und Queerfeindlichkeit sowie Deadnaming thematisiert, allerdings sehr sensibel behandelt und den Deadname von Felix erfahren wir tatsächlich gar nicht, was ich gut und richtig fand, da er nicht relevant für die Story war und Deadnaming traumatisierend für Betroffene sein kann. Grundsätzlich ist das Buch total flüssig und schnell zu lesen, ich mag die Sprache und die meisten Charaktere, auch wenn ich sagen muss, dass dann das Endgame wurde. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht oder zumindest ein logisches Ende, denn das im Buch kann ich mir nicht so richtig erklären/ es nicht wirklich nachvollziehen. Das ist aber auch ein nicht so wichtiger Kritikpunkt, denn viele Leser*innen sehen das bestimmt anders, das ist ja was sehr individuelles.Es lohnt sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen, es ist definitiv ein Jahreshighlight für mich!

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