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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 21.03.2018

    Als Buch bewertet

    Und das soll nun der Tod sein?

    Maddy ist tot, aber irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Himmel oder Hölle. Und wo ist sie gelandet? In einer Art Zwischenreich – nicht oben und nicht unten, kein Gott oder Teufel. Allerdings kann sie ihre Familie und Freunde (noch) sehen und hören, zum Teil ihre Gedanken lesen und auch beeinflussen. „Mein Leben ist nun ein leckeres, aber unerreichbares Dessert.“ (S. 9) Und genau da setzt sie an. Es kann doch nicht sein, dass sich ihre 16jährige Tochter Eve jetzt vor der Welt verkriecht und ihr Mann Brady den Rest seines Lebens allein bleibt – schließlich ist er erst Mitte 40. Also gibt sie ihnen Hinweise, wie sie sich verhalten sollen.
    Eve ist von der Situation überfordert. Alle fassen sie mit Samthandschuhen an. Niemand weiß, wie er nach Maddys Tod mit ihr umgehen soll. „Mom hat auch mir das Leben genommen.“ (S. 24) Einzig ihr Freund John scheint sie etwas zu verstehen. Doch wenn sie ehrlich ist, will sie ihn nicht mehr. Er ist nur noch ihre Flucht aus dem deprimierenden Alltagstrott.
    Auch Brady versteht den Selbstmord seiner Frau nicht. Es gab keinerlei Anzeichen dafür. Sie hat doch nie gesagt, dass sie unzufrieden ist! Er kommt mit nichts klar. Nicht mit dem Alleinsein, nicht mit dem Haushalt, schon gar nicht mit Eve ...

    Abwechselnd wird aus aus Maddys, Eves und Bradys Sicht erzählt, wie sich deren Leben (oder Tod) nun weiter entwickelt.
    Maddy will unbedingt eine neue Frau für Brady und Bezugsperson (Mutter wäre zu viel verlangt) für Eve finden. Die Lehrerin Rory gefiele ihr, aber wie soll sie die Verkupplung bewerkstelligen? Und wie viel Zeit bleibt ihr dafür?
    Eve war bisher ein verwöhnter pubertierender Teenager. Durch den Tod ihrer Mutter landet sie hart auf dem Boden der Realität. Sie geht zwar weiter zur Schule, kapselt sich aber von ihren Mitschülern ab. Ihr erscheint alles sinnlos, die Mitschüler oberflächlich. Irgendwann fängt sie an, sich selbst Schmerzen zuzufügen, nur um überhaupt noch etwas zu spüren.
    Brady versucht zu rekapitulieren, was es (alles) falsch gemacht und damit vielleicht Maddys Sprung vom Dach der College-Bibliothek ausgelöst hat. Er liest ihr Tagebuch und kommt dahinter, dass er nicht wirklich der Vorzeige-Ehemann war, für den er sich hielt. Die Arbeit kam immer zuerst, Maddy und Eve mussten sich dem unterordnen. Er ist wütend und traurig, muss erst lernen, sich selbst zu vergeben.
    Jetzt sind Eve und Brady auf sich allein gestellt. Leider gehen sie in ihrer Trauer lange nicht aufeinander ein, sondern aufeinander los. Maddy, die bislang der Puffer war, fehlt.
    Aber auch Maddy muss erkennen, was sie hätte besser machen können. „Einen Menschen zu lieben macht ihn nicht zu dem, den man sich wünscht; es macht einen verwundbar durch das, was er wirklich ist.“ (S. 317)

    „Für immer ist die längste Zeit“ ist das wunderbar berührende Roman-Debüt von Abby Fabiaschi. Das Buch handelt von Familie, Trauer, Verlust, Schmerz und Neubeginn. Es ist gleichzeitig traurig und trotzdem an den richtigen Stellen lustig und hat mich so gefesselt, dass ich ihn an nur einem Tag komplett gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eulenmatz, 14.03.2018

    Als Buch bewertet

    MEINUNG:
    Ich muss ehrlich sagen, dass meine Erwartungen an das Buch jetzt nicht übermäßig groß waren. Vor allem liegt das am Cover, welches relativ nichtssagend ist und nach einem typischen, möglicherweisen flachen Frauenroman schreit. Auch der Titel lässt keinen Rückschluss auf den Inhalt zu. Der Klappentext hat aber dennoch mein Interesse geweckt, weil ich wissen wollte, was mit Maddy wirklich passiert ist.

    Jedes Kapitel ist in drei Perspektiven geteilt, in die von Maddy, Eve und Brady. Maddy ist tot und schaut sozusagen vom Himmel auf Eve und Brady hinab. Das fand ich anfangs etwas komisch, aber ich habe mich dann daran gewöhnt. Sie versucht immer wieder Einfluss auf ihre Lieben zu nehmen, aber man erfährt auch einiges über sie und lernt sie besser kennen. Die Autorin bedient sich darüber hinaus noch dem beliebten Mittel des Tagebuchs, welches Eve und Brady nach ihrem Tod Stück für Stück lesen. Man wird davon aber nicht erschlagen, sondern es gibt immer mal wieder einen kleinen Einschub, oft passend zur Situation.

    Eve fand ich wirklich klasse und sie war auch der Faktor, der mich das Buch sehr schnell sehr mögen lies. Keine Frage, Eve hat ihre Mutter verloren und kämpf tagtäglich mit dem Leben, welches nicht mehr so ist wie vorher. Eves komplette Gefühlswelt steht Kopf. Dennoch ist sie unheimlich schlagfertig und sarkastisch, aber auch sehr klug und reif für ihre 17 Jahre. Die Autorin zeigt an ihr wunderbar, wieviel sich in einem Menschen ändert, wenn ein anderer stirbt.

    Brady ist ein typischer Workaholic, der eigentlich zum größten Teil nur für seine Arbeit lebt. Maddy war Hausfrau und hat sich um alles inkl. Eve gekümmert. Was dabei alles auf der Strecke geblieben ist, merkt Brady leider erst jetzt nach Maddys Tod. Das waren solche Momente im Buch, wo man innehalten und sich selbst vor Augen halten sollte, wie schnell ein geliebter Mensch nicht mehr da sein kann und wie wenig Zeit man ihm gewidmet hat, weil scheinbar andere Dinge wichtiger waren. Unter Bradys Arbeit hat auch die Beziehung zu Eve gelitten. Beide müssen sich völlig neu aufeinander einstellen. Brady lernt Eve erstmal richtig kennen. Diese Annäherung war wirklich schön zu lesen, ohne dass sie ins Kitschige abgerutscht ist.

    Generell fand ich das Buch zu keiner Zeit nicht kitschig und übertrieben, sondern habe es ausgesprochen gerne gelesen. Die Autorin spickt das ganze Buch mit so viel Weisheiten und Wortwitz, dass ich manches zweimal lesen musste, um auch nichts zu verpassen. Dadurch ist es kein Buch, was man mal eben so weg liest, sondern man sollte ihm verdienterweise genug Zeit widmen.

    FAZIT:
    Ein Buch, was viel mehr verspricht als Titel und Cover erahnen lassen mögen. Ein Buch, über Abschied, Trauer und Neuanfänge. Ein Buch, welches humorvoll und traurig zugleich ist. Eine klare Leseempfehlung dafür!

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  • 5 Sterne

    Sandra8811, 16.06.2018

    Als Buch bewertet

    Bewegendes Buch mit der richtigen Dosierung Humor und Traurigkeit!

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
    Ich habe das Buch beim Schmökern im H. entdeckt. Das Cover wirkte fröhlich und der Titel tiefgründig. Der Klappentext hat mich dann überzeugt, dass es sich hierbei um ein besonderes Buch handeln muss.

    Cover:
    Das weiße Cover mit den bunten verspielten Akzenten ist sehr auffällig. Der Schmetterling und die Blümchen sind vom Rest des Covers abgehoben.

    Inhalt:
    Madeleine hat sich vom Dach der Bibliothek gestürzt. Nun sind ihre Tochter Eve und ihr Mann Brady auf sich allein gestellt. Was hat Madeleine dazu veranlasst, sich umzubringen? Aber noch viel wichtiger: Werden Brady und Eve mit der großen Lücke, die Maddy in ihrer Familie hinterlassen hat, zurechtkommen?

    Handlung und Thematik:
    Eine sehr bewegende Geschichte, die verschiedenen Arten der Trauerbewältigung super darstellt. Die Autorin hat gut beschrieben, dass jederzeit ein geliebter Mensch aus dem Leben scheiden kann und die Hinterbliebenen damit klarkommen müssen. Dies ist nie leicht. Jeder kämpft anderweitig mit dem Verlust. Das Ende war überraschend und ebenso bewegend wie der Rest des Buches. Die Story ist sehr ernst, wird jedoch durch humorvolle Passagen aufgelockert.

    Charaktere:
    Maddy sieht von der Zwischenwelt aus auf ihre Familie herab und lenkt diese etwas. Die Gedanken der Mutter sind sehr liebevoll und gutmütig, das macht sie sehr sympathisch. Ihr Mann Brady und ihre Tochter Eve sind mit dem plötzlichen Dahinscheiden der Mutter hoffnungslos überfordert. Die Teenagerin macht ihrem Vater das Leben nicht gerade leicht. Durch seinen Hang zum Workaholic und seiner Aggressivität wirkte Brady anfangs nicht ganz so sympathisch auf mich. Dafür fand ich Eve umso toller, da ihre jugendliche Engstirnigkeit super dargestellt wurde.

    Schreibstil:
    Abby Fabiaschi schaffte es, die ernste Situation des Trauers und des Verlustes der Familie humorvoll, aber auch bewegend darzustellen. Die Erzählungen wirkten sehr realistisch. Der Übergang vom Tränchen zum Lächeln kam öfter vor. Sie hatte genau das richtige Maß an Traurigkeit und Humor. Die Geschichte wurde aus den verschiedenen Perspektiven von Maddy, Brady und Eve erzählt. Die Perspektivenwechsel waren super getimed. Tagebucheinträge der Mutter ließen die Familie wissen, was in Maddy so vorging. Dies fand ich sehr ausgeklügelt und realistisch. Besonders diesen Spruch fand ich bewegend: „Wir kommen nicht allwissend zur Welt. Dafür gibt es das Leben.“ (Seite 171).

    Persönliche Gesamtbewertung:
    Ein besonderes Buch, das den richtigen Grad an Trauer und Humor enthielt. Die Verlustsituation der Familie wurde super realistisch beschrieben und ich kann dieses Buch jedem empfehlen! Ich bin froh, dass ich es während meiner Mittagspause im Buchladen gefunden habe!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suska, 16.03.2018

    Als Buch bewertet

    Maddy, Ehefrau und Mutter einer Teenagertochter, ist vom Dach der Bibliothek gestürzt. Ihr Umfeld, besonders aber ihre Tochter Eve und ihr Mann Brady können nicht verstehen, warum Maddy sich selbst das Leben nahm. Plötzlich sind sie auf sich allein gestellt und müssen lernen, ohne Maddy zurecht zu kommen. Dabei lernen sie viel über sich selbst, streiten sich, kommen sich näher. Und sie spüren: Sie sind nicht allein. Denn Maddy ist bei ihnen, sie beobachtet das Geschehen von oben und greift hier und da unterstützend ein, wenn es nötig wird.

    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady erzählt. Ich finde einen Perspektivwechsel immer spannend, denn so kann man sich sehr gut in die Personen hineinversetzen und sieht die Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So auch hier. Leider ist der Schreibstil bei allen drei Sichten sehr ähnlich, sodass man schnell mal durcheinander kommen kann, aus wessen Perspektive denn nun erzählt wird. Trotzdem war diese Art der Erzählweise sehr interessant, zumal auch aus der Sicht der toten Maddy erzählt wurde. Ihre Beobachtungen, aber auch Rückblicke und Erinnerungen führten bei mir dazu, dass ich sehr lange gerätselt habe, warum Maddy sich in den Tod gestürzt hat. Die Auflösung kommt am Ende und war für mich an der Stelle nicht mehr so überraschend. Die Autorin schafft es aber, hier die Spannung und das Rästelraten um Maddys Beweggründe lange aufrecht zu erhalten. Auch wenn die Vorstellung, dass eine geliebte Person aus dem Jenseits zuschaut und sogar aktiv ins Geschehen eingreift, etwas befremdlich ist, so fand ich es auch tröstend.
    Spannend war auch Eves Sicht. Der Teenager macht eine große Wandlung durch, der Tod ihrer Mutter hat bei Eve einige Denkprozesse angestoßen. Sie stellt ihr oberflächliches Teenagerleben immer mehr in Frage und wächst mit der Zeit an ihrer Trauer und ihren Gedanken. Eves Wandel hat auch einiges bei mir ausgelöst, denn sie reflektiert ihr Verhalten ihrer Mutter gegenüber, das –typisch Teenager – häufig sehr selbstbezogen war. Auch wenn ich lange aus dem Teenageralter heraus bin, habe ich mir aus dem Buch vor allem mitgenommen: ab und an die Perspektive wechseln tut allen Seiten gut. Und: Genieße den Moment.

    Die Autorin sagt selber, dass sie in ihrem Roman aufgreifen wollte, wie Teenager mit Verlust umgehen, da sie selbst als Teenager einen geliebten Menschen verlieren musste. Ich finde, das ist ihr sehr gut gelungen. Neben der Trauer und dem Verlust werden im Roman auch viele andere Themen angesprochen. Es geht um Depressionen, um Anerkennung, Oberflächlichkeit, Vergänglichkeit. Vieles, das zum Nachdenken anregt und nachwirkt. Für mich war dieser Roman ein wirkliches Lesevergnügen, der mir einige Impulse mitgegeben hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin T., 05.03.2018

    Als Buch bewertet

    Schön traurig, aber auch voll mit Humor

    Maddy, die Ehefrau von Brady und Mutter der siebzehnjährigen Eve ist vom Dach der Bibliothek gestürzt und schaut nun vom Himmel aus auf ihre Familie herab. Schnell merkt sie, dass sie auch von oben Einfluss auf ihre Liebsten haben kann. Sie möchte, dass es den beiden wieder besser geht. Und vor allem, dass es eine neue Frau für die beiden gibt. Da kommt ihr die Grundschullehrerin Rory gerade recht.

    Erzählt wird dieses Buch aus verschiedenen Perspektiven, jeweils in der Ich-Form. Jedes Kapitel ist in drei Abschnitte geteilt. Zunächst kommt Maddy zu Wort, dann Eve und zum Schluss Brady. Die Geschichte ist sehr traurig. Allerdings enthält sie auch viel schwarzen Humor, wodurch es manchmal etwas bissig wirkt. Vor allem Maddies Teil ist sehr unterhaltsam. Mit der Zeit wird auch Eve etwas bissiger. Aber das Buch ist auch sehr hoffnungsvoll. Als Leser erlebt man mit, wie die Hinterbliebenen langsam mit der Situation klar kommen und die Vergangenheit reflektieren.
    Schön finde ich, das Maddy Tagebuch geführt hat und das Eve und Brady abwechselnd darin lesen. So erhält der Leser Einblicke in Maddies Gefühlswelt. Und merkt, wie unzufrieden sie war. Denn in ihren Passagen reflektiert und beeinflusst sie hauptsächlich das Handeln ihrer Lieben.
    Eve wirkt für ihre siebzehn Jahre sehr erwachsen. Schon vor dem Tod ihrer Mutter. Sie ist recht intelligent und dies spiegelt sich in ihrem Charakter wider. Ich fand ihre Entwicklung in Laufe der ersten Monate nach dem Tod ihrer Mutter sehr schön anzusehen. Doch die größere Entwicklung macht definitiv Brady durch. Er erkennt endlich, dass er in den letzten Jahren zu einem Arbeitstier geworden ist und was ihm dadurch zu Hause entgangen ist. Anfangs war er mir sehr unsympathisch. Ein eigenbrötlerischer, trinkender, stänkernder Ekel. Doch mit seiner Entwicklung, entwickelte sich meinerseits eine Sympathie.
    Die Darstellung der Charaktere war sehr realistisch, dass vor allem die Gefühle der Protagonisten im Fokus standen, fand ich hier gut. Als Leser erlebt man mit, wie sich Eve und Brady Vorwürfe machen und sich das Hirn zermartern, wieso Maddy gesprungen ist.
    Der Schreibstil von Abby Fabiaschi gefällt mir sehr gut. Er ist leicht zu lesen und irgendwie hat er was Anziehendes an sich. Die Mischung aus traurig und humorvoll ist ihr sehr gut gelungen. Auch die teils bissigen und sarkastischen Einschübe waren wunderbar.

    Ich hatte ein gutes Buch erwartet und war überrascht, wie gut es ist. Ich habe überhaupt nichts auszusetzten und fand vor allem das Ende sehr, sehr gut! Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

    Sehr gefallen hat mit folgender Satz (S. 340): „Wut ist bloß ein Anker, der dich daran hindert, voranzukommen.“

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bambisusuu, 18.03.2018

    Als Buch bewertet

    Mit dem Roman "Für immer ist die längst Zeit" hat die Autorin "Abby Fabiaschi" eine herzergreifende und emotionale Geschichte geschrieben, die zudem noch eine tolle Botschaft mit sich trägt. Erschienen ist der Roman im "S. Fischer Verlag".

    Maddy hat sich mit dem Sturz vom Dach der Bibliothek das Leben genommen. Brady, Madelines Ehemann, sieht sich als Schuldigen und möchte nach der Ursache suchen. Auch Madelines Tochter Eve ist emotional angegriffen und weiß nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Während beide mit ihren Sorgen und ihrem Alltag überfordert sind, blickt die verstorbene Maddy vom Himmel hinab. Nach kurzer Zeit wird ihr bewusst, sie muss etwas ändern. Mit ihren Gedanken, merkt sie, ist es ihr möglich Geschehnisse zu beeinflussen. Wie weit wird ihre Fähigkeit reichen?

    Meine Gedanken zu diesem wunderschönen Roman sind kaum in Worte zu beschreiben. Als Leser lernt man drei ganz unterschiedliche Charaktere und ihr Emotionen bzw. Gedanken kennen. Dabei wird keiner in den Vordergrund gedrängt, sodass alles harmonisch ist. Der Schreibstil ist leicht, aber fesselt trotzdem bis zum Schluss. Neugierig werden die Gedanken der Charaktere in den verschiedenen Perspektiven geschildert. Obwohl Madeline verstorben ist, bleibt sie ein Teil der Geschichte. So etwas habe ich zuvor noch nicht gelesen und bin fasziniert von der schönen Idee.

    Natürlich ist das Schicksal von Brady und Eve alles andere als leicht. Mit dem Tod der Frau bzw. Mutter umzugehen ist schwer, besonders wenn alles nach einem Selbstmord scheint. Brady zweifelt an seinen Taten als Ehemann und findet nur schwer Bezug zu seiner Tochter. Die Gedankengänge bleiben dabei stets im Fokus, aber sind keineswegs anstrengend oder zu viel.

    Eve wurde interessant beschrieben. Mitten in der Pubertät hat man mit vielen "Problemen", wie Zugehörigkeit und Beliebtheit, zu tun. Mit dem Tod ihrer Mutter fällt es Eve schwer wieder in das alltägliche Leben zurückzufinden. Ihre Stimmungen gehen dadurch immer wieder auf und ab, was sehr gut dargestellt wurde.

    Die Familienkonstellation finde ich innerhalb des Romanes stimmig. Alle drei Personen sind ein Teil der Handlung. Das Thema "Selbstmord" als Schwerpunkt einer Handlung zu wählen ist mutig, aber auch interessant. Der Roman ist keineswegs dramatisch und hinterlässt kein negatives Bild. Im Gegenteil es beweis wie ein Umgang danach erfolgen kann und regt zum Nachdenken an. Besonders das Ende ist nervenzerreißend und verändert die Sicht der Dinge.

    Der Roman hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und besitzt einen grandiosen Schreibstil, der mitten ins Herz geht. Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mrs-lucky, 20.03.2018

    Als Buch bewertet

    Abby Fabiashis Debütroman wird beworben mit dem Kommentar der Autorin Kristin Harmel: „Ein absolut unvergesslicher Roman, der dich zum Lachen und zum Weinen bringt. Und danach willst du gleich die eigenen Lieben umarmen.“  Diese Aussage bringt auf den Punkt, was auch ich bei der Lektüre des Romans empfunden habe.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Maddy, Brady und ihre Tochter Eve, eine scheinbar normale, wenn auch gut situierte amerikanische Familie. Doch dann verändert Maddy tödlicher Sturz vom Dach der Bibliothek alles. Es gibt keine Hinweise auf Fremdeinwirkung aber auch keinen Abschiedsbrief, keine sichtbaren Hinweise, dass Maddy psychische Probleme hatte. Für ihren Mann Brady und die 16-jährige Tochter Eve bricht eine Welt zusammen, sie müssen nicht nur ihre Schuldgefühle bewältigen, sondern stellen auch fest, dass Maddy viel mehr in ihrem Alltag und für den Familienzusammenhalt geregelt hat, als ihnen bewusst war.
    Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Maddy, Brady und Eve erzählt, Maddy befindet sich dabei in einer Art Zwischenebene, ist zwar tot, kann aber ihre Umwelt noch sehen und ihre Mitmenschen gedanklich erreichen und beeinflussen. Mir haben diese wechselnden Perspektiven gut gefallen, so wird die Geschichte von verschiedenen Sichtweisen beleuchtet. Die Charaktere wirken dabei auf mich glaubhaft, die Abschnitte und Erzählstile sind gut gegeneinander abgegrenzt. Die Vorstellung, dass Maddy aus einer Art Zwischenwelt die Personen beobachtet und zu beeinflussen versucht, ist erst einmal schräg, aber das ist hier gut gelöst und lockert das ernste Thema etwas auf.
    Die Autorin geht meiner Meinung nach in ihrem Debüt sehr sensibel mit dem Thema Trauer und seinen unterschiedlichen Facetten um. Das Buch ist durch die Erzählperspektiven sehr dicht dran an seinen Hauptfiguren, der Leser nimmt an ihren Gedanken und Gefühlen teil. Es wird aufgezeigt, wie unterschiedlich der Umgang mit der Trauer sein kann und auch die Auswirkung auf das alltägliche Leben. Es bewertet dabei nicht, gibt aber viele Denkanstöße und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, einen Weg aus dieser Krise zu finden.
    Mich hat die Geschichte in vielen Szenen sehr berührt, ich bin selbst Mutter von Kindern im Teenageralter, einige der geschilderten Alltagsszenen kommen mir dadurch bekannt vor. Mir hat das Buch viel Stoff zum Nachdenken gegeben und mir bewusst gemacht, wieviel mir meine Familie bedeutet und wieviel manchmal in kleinen unscheinbaren Gesten steckt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Betsy, 02.04.2018

    Als Buch bewertet

    "Jetzt, nach dem Selbstmord, will jeder wissen, was sich hinter geschlossenen Türen abgespielt hat. Ich glaube, alle würden sich darüber wundern, dass auch ich mir diese Frage stelle. Ich war so selten hier."

    Brady und seine 16jährige Tochter Eve müssen damit klarkommen, dass sich Madeline, liebevolle Ehefrau und Mutter, von der Bibliothek gestürzt hat. Dabei ist Maddys Geist aber noch nicht weitergezogen, sondern begleitet ihre Lieben und versucht sie auf ihre Art in dieser schweren Zeit zu unterstützen und sie nicht an der Frage nach dem Warum zerbrechen zu lassen. Brady und Eve müssen lernen mit ihrer Trauer umzugehen, sich in ihrem neuen Alltag zu zweit zurechtzufinden und sich der Situation stellen, was es heißt von einem geliebten Menschen scheinbar ohne Grund zurückgelassen zu werden. Mit Hilfe von Maddy, nähern sich Brady und seine Tochter an und lernen durch den Verlust auf was es wirklich ankommt im Leben. Auch Maddy lernt dabei noch einiges über sich selbst und sieht vieles in einem neuen Licht, während zugleich ihre Zeit auf der Erde abläuft, doch zuvor muss sie wissen, dass ihre Lieben auch ohne sie ihr Leben weiter leben und dabei glücklich sind.

    "Man erfährt nicht immer, was passiert ist oder warum etwas auf eine bestimmte Weise passiert ist, aber es geht immer, immer sehr viel tiefer als das, was man sieht. Jede Erfahrung, die jemand macht, trägt zu seiner Sicht der Dinge bei, zu seiner Fähigkeit, mit der nächsten Erfahrung umzugehen."

    Eine Geschichte die sich rund um Trauerbewältigung und Selbstmord dreht und dabei entgegen der Erwartung zwar durchaus gefühlvolle und bewegende Momente bietet, diese aber nie wirklich intensiv werden. Ich muss ehrlich sagen, dass mir hier die großen Emotionen etwas gefehlt haben und ich daher die Handlung doch recht distanziert mitverfolgt habe, weil ich keine so innige Bindung zu den Figuren aufbauen konnte und mir das Besondere an der Geschichte etwas fehlte. Die Geschichte wirkt dann teilweise auch so als sollten gerade tränenreiche Momente verhindert werden mit ein wenig Zynismus und schwarzem Humor, der jede gefühlvolle Stelle gleich wieder zunichte macht. Dennoch wird sehr anschaulich vermittelt wie schwer es ist nach so einem Ereignis normal weiterzuleben. Durch die abwechselnden Sichtweisen von Brady, Maddy und Eve bekommt man sehr tiefe Einblicke was in ihnen allen vorsichgeht. Wir erleben wie Brady und Eve versuchen alleine zurechtzukommen und jeder von ihnen Schuldgefühle mit sich herumschleppt. Dabei wird klar, wie sehr Maddy hier oftmals als Puffer gewirkt hat und wie sie die Familie zusammen gehalten hat.

    "Die Arbeit kam mir sehr wichtig vor. Ich kam mir sehr wichtig vor. Und jetzt? Jetzt bin ich der Typ mit der Frau, die sich umgebracht hat."

    Um zu helfen hat Maddy es sich zur Aufgabe gemacht, eine neue Frau für Brady zu finden, die sowohl ihm als auch Eve helfen soll nach vorne zu schauen. Dabei muss sie erkennen, dass sie nicht alles nach ihrem Willen beeinflussen kann und manches ganz von selbst passiert. Während sie versucht beiden mit ihren recht begrenzten Mitteln zu helfen und dabei auch durchaus wahrgenommen wird, lernt sie ebenfalls so einiges über sich selbst und ihr altes Leben dazu.

    Letztendlich gibt es hier auch so einige Passagen bei denen man sich fragt ob man sie wirklich gebraucht hätte, aber letztendlich zeigen diese einmal mehr, wie wenig man wirklich alle Seiten eines Menschen kennen und verstehen kann, da jeder seine Geheimnisse oder ein Leben vor einem hat und dadurch geprägt ist. Die Figuren sind recht sympathisch, wenn auch nicht fehlerfrei. Besonders mit Eves Art hatte ich so meine Probleme, so wie sie hier scheinbar alles was die anderen bewegt nun als albern und belanglos abtut und sich selbst und ihre Trauer wichtiger nimmt als die Probleme von anderen. Aber alles in allem zeigt es zugleich einmal mehr wie schwer es ist einen Verlust zu verarbeiten, besonders unter den gegebenen Umständen.

    Das Buch zeigt auf ruhige, aber schöne Weise auf, was es heißt neue Erinnerungen ohne den geliebten Menschen zu schaffen, wieder zu Lachen und zu erkennen was wirklich wichtig ist im Leben und nicht alles als selbstverständlich zu nehmen.

    "Man kann nicht immer nur trauern, den ganzen Tag, jeden Tag. Leben heißt nicht, dass du darüber hinweg bist oder egoistisch oder kalt; es heißt nur, dass du noch da bist und sie nicht."

    Besonders die Tagebuchpassagen von Maddy geben einen Einblick in bestimmte Momente ihres Lebens und zeigen, dass sie durchaus nicht immer glücklich war und wie der Alltag sie auch ermüdet hat, zugleich aber auch wie Stolz sie auf ihre Tochter war und wie sehr sie für ihre Familie gelegt hat.

    Es wird hier dann auch sehr schön aufgezeigt wie unterschiedlich jeder mit Trauer umgeht und es seine Zeit braucht um wirklich wieder zu leben. Natürlich schwebt hier immer die Frage nach dem Warum im Raum und auch die Schuldgefühle die Brady und Eve mit sich deshalb herumschleppen und wie Maddys Tod ihre Sichtweise auf vieles verändert hat.

    Die Autorin macht es dann auch unerwartet spannend in Punkto Maddys Sturz. Je mehr man erfährt desto mehr stellt man diesen in Frage. War es nun Selbstmord, Unfall oder Fremdverschulden? Diese Frage wird lange nicht beantwortet und während man zwar Einblicke in Maddys Leben erhält und was sie bewegt hat, bleibt es bei vagen Andeutungen zu diesem Thema. Die Auflösung ist dann wirklich sehr überraschend und reißt den Leser dann auch gegen Ende noch ordentlich mit. Besonders der Abschluss hat mir sehr gefallen, da es gar nicht so vorhersehbar oder nach Schema F abläuft wie zu Beginn befürchtet, sondern durchaus ein nettes Ende bietet, auch in Bezug auf Maddy, auch wenn es ein wenig rosarot ist und recht schnell abgehandelt wird, dennoch ist es einen schöner Abschluss.

    Fazit: Zwar konnte es mich emotional leider bei weitem nicht so berühren wie ich es mir bei so einem Thema erwartet hätte, aber dennoch fand ich die Geschichte sehr gut, wenn auch vielleicht etwas fade. Es zeigt auf wie schmerzlich es ist für die Beteiligten ist mit so einer Situation umzugehen und wie schwer es ist Trauer, Schuld und Wut hinter sich zu lassen, die unweigerlich nach so einem Ereignis folgen. Maddy steht hier ihren Liebsten in dieser schweren Zeit bei und hilft Brady und Eve dabei eine innigere Beziehung zueinander aufzubauen, die auf gegenseitiges Verständnis und Kommunikation beruht. Zugleich lernt auch Maddy einiges über sich selbst und erkennt, dass sie irgendwann loslassen muss, um selbst Frieden zu finden. Die Geschichte hat dann auch einen überraschenden Spannungsfaktor, da man sich irgendwann anfängt zu fragen, ob es nun wirklich Selbstmord war oder nicht und versucht zu verstehen was in Maddy wohl vor sich ging und was sie vielleicht verschwiegen hat. Das Ende hält einige Überraschungen bereit und auch wenn es sehr rosa und etwas zu abrupt ist, ist es dennoch ein schöner Abschluss. Ein gelungenes Buch zum Thema Trauerbewältigung und wie selbstverständlich wir manches nehmen, aber auch was es heißt weiterzuleben und wieder glücklich zu sein und definitiv zum Nachdenken anregt. Von mir 3,5 Sterne dafür, da mir trotz guter Handlung leider doch das gewisse Etwas fehlte und ich mir intensivere Emotionen gewünscht hätte.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nepomurks, 26.02.2018

    Als Buch bewertet

    Wahnsinnig herzergreifend!

    Abby Fabiaschi hat wie ich finde mit „Für immer ist die länste Zeit“ einen wunderbaren Roman verfasst, der definitiv das Potenzial hat, unter die Haut zu gehen und es wohl auch erst einmal schafft, das eigene „Denkgetriebe“ in Gang zu setzen..
    Die Hauptgeschichte dreht sich vorwiegend um die 3 Protagonisten Madeline, Eve und Brady. Madeline als Mutter und Hausfrau, Eve als fast erwachsene Tochter in ihrem vorletzten Schuljahr und Brady als erfolgreich arbeitender Vater. Eine klassische Durchschnittsfamilie könnte man glauben, wäre da nicht der vermeintliche und vollkommen unerwartete Selbstmord Madeline‘s, der den Alltag der Familie jäh zerstört und vielerlei Fragen und Emotionen nach sich zieht. Eve und Brady bleiben in großer Trauer zurück, müssen sich aber auch unweigerlich mit dem „Warum?“, dem „Danach“ und einem neu zu definierendem „Wir“ auseinandersetzen. Doch Madeline ist noch nicht ganz von Dannen gezogen, sondern befindet sich vorerst in einer Art Zwischenwelt, in der sie ihre Familie noch sehen und indirekt auch noch ein wenig in die richtige Richtung steuern kann. Ein ungewöhnlicher Plot, der aber sehr ergreifend und subtil auch ziemlich spannend ist.
    Ich finde, Abby Fabiaschi schafft durch ihren Schreibstil und die sich jeweils abwechselnde Ich-Perspektive der 3 Protagonisten eine sehr tiefgehende und emotionale Geschichte. Im Grunde werden hier vielfach Rollen- und Geschlechter-Klischees aufgegriffen, aber derart gut verpackt, dass sich die Tragödie rund um Eve, Madeline und Brady ganz einfach zu einem herzergreifenden Familienroman entwickelt, ohne weiter aufzutragen. Es bleiben für den Leser zunächst noch viele Inhalte offen, die sich aber in einem meiner Meinung nach sehr versöhnlichem Ende aufklären. Sprachlich ist der Roman sehr einfach und eingängig gehalten und man kommt gleich gut in die Erzählung hinein. Die Charaktere wirken authentisch und auch oder vor allem durch all ihre Schwächen, Ecken & Kanten sympathisch normal. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen und musste auch viel über das Gelesene nachdenken – im Positiven – denn der Roman ist tiefgründiger und kritischer als zunächst gedacht.
    Für mich war es trotz des vermeintlich schlimmen Themas rund um einen Suizid und dessen unvermeidbaren Auswirkungen ein wundervolles Buch, das ich gerne gelesen habe und uneingeschränkt weiterempfehlen würde! Deshalb: Daumen hoch und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meike K., 23.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die Welt von Eve und ihrem Vater Brady bricht zusammen, als sich ihre Mutter von einer Bibliothek stützt. Das Wort Selbstmord ist ab nun ein ständiger Begleiter der beiden.
    Eve zieht sich von ihren Freunden zurück und Brady schafft es kaum seine Tochter anzuschauen, denn alles an ihr erinnert ihn an Maddy.
    Maddy ist währenddessen noch bei ihrer Familie. Sie wünscht sich für Brady schnell eine neue Frau und für Eve eine neue Mutter. Die geeignete Kandidatin ist schnell gefunden und Maddy muss sich aus dem jenseits ans Werk machen, um ihren Plan in die Tat um zusetzten.

    Die Geschichte der zerstörten Familie wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Durch den Wechsel der Perspektive erfährt man eine ganze Menge über die Protagonisten. Man erfährt von ihren Gedanken, Wünschen, Träumen und Ängsten. Man spürt, wie traurig Eve und Brady über den Tod von Maddy sind, denn mit ihrem Selbstmord hatte keiner gerechnet und so richtig kann es auch niemand glauben.

    Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Die Seiten verfliegen nur so und ich konnte nicht aufhören Seite um Seite zu lesen. Man kann sich schnell in die Personen hineinversetzten und rätselt mit, warm Maddy getan hat, was sie getan hat.

    Sehr schön ist es, dass Maddy Tagebuch geführt hat; Brady gibt seiner Tochter immer wieder Gelegenheit besondere Kapitel zu lesen und sie so besser zu verstehen.
    Maddy hat es auch nicht ganz einfach, als sie anfängt zu versuchen die Menschen in ihrer Umgebung zu beeinflussen.

    Gestört hat mich das Wort Selbstmord, denn diese Bezeichnung ist falsch, hat sich leider aber in unsere Umgangssprache hineingeschlichen.Richtig wäre das Wort Suizid, denn es bedeutet sich selbst zu töten.

    Ich habe bei diesem Buch gelacht, hatte Gänsehaut und habe mit allen mitgefiebert.

    Absolute Lesempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Honigmond, 23.07.2018

    Als eBook bewertet

    Zum Klappentext:
    Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
    Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

    Mein Leseeindruck:
    Das Buch wurde in drei Abschnitte unterteilt, welche jeweils aus den Ich-Perspektiven von den drei Hauptprotagonisten geschrieben wurde. Diese wechseln immer wieder ab und man erfährt sehr viel über die unterschiedlichen Gedankengänge und Gefühle der einzelnen Personen. Man kann ihre Gefühle direkt spüren, so gut sind sie beschrieben. Die Trauer, Wut, aber auch die Hilflosigkeit ist nahezu greifbar. Eine wunderbare Geschichte, die voller Emotionen steckt und einem schon sehr zum Nachdenken anregt, zumal das Thema Selbstmord nicht wirklich selten aufkommt, aber oftmals völlig unerwartet. Trauer und Schuldgefühle überrollen die Betroffenen in so einem Moment und am Ende bleibt oftmals Fraglosigkeit. Ein wunderbarer mitreißender Handlungsaufbau, gespickt mit einer guten Prise Humor, aber auch jeder Menge Emotionalität, so dass man zeitweise Tränen in den Augen hat, aber auch wieder zwischendurch lächeln kann.

    Mein Fazit:
    Ein sehr empfehlenswertes Buch mit einem sehr emotionalen Thema, was einen ordentlich durchrüttelt und zum Nachdenken anregt. Ich vergebe hierfür 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samira O., 06.03.2018

    Als Buch bewertet

    "Vielleicht geben wir alle, was wir können, bis wir nicht mehr können, und dann treten unsere Lieben vor oder lassen andere eintreten. Vielleicht ist der Tod dazu da, die Hinterbliebenen herauszufordern."

    Maddy ist tot - vom Dach der Bibliothekt gestürzt. Zurück bleiben viele trauernde Menschen, allen voran ihr Mann Brady und ihre Tochter Eve. Doch auch Maddy ist noch nicht weg. Aus kurzer Höhe blickt sie auf ihre Liebsten hinab und nimmt begrenzten Einfluss aus dem Jenseits. Im Grunde müssen Eve und Brady allerdings eines lernen - ohne Mutter und Ehefrau zurechtzukommen.

    In "Für immer ist die längste Zeit" kommen alle drei Mitglieder der Familie Starling zur Sprache. Maddy berichtet uns aus dem Jenseits von ihrem Leben und von den innersten Gedanken der Menschen, die sie beobachtet - und das sind nicht nur Brady und Eve. Durch diese wunderbare Darstellung des Jenseits gelingt es Abby Fabiaschi, uns genau zu zeigen, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht. Gleichzeitig erleben wir hautnah, wie Eve und Brady trauern, wie sie sich selbst verurteilen und sich Vorwürfe machen. "Für immer ist die längste Zeit" ist kein Roman mit viel Handlung, dafür mit umso mehr Entwicklung. Wir können ganz genau nachvollziehen, was in Eves und Bradys Leben und Köpfen vor sich geht, und das erzeugt eine unheimliche Nähe zu den Figuren.

    Die Erkenntnisse der Charaktere sind tiefschürfend, weise, und können, wenn sie an den richtigen Leser geraten, die Weltsicht verändern. Die Autorin vermittelt unverzichtbare Werte und Gedanken: Hinter und in einem Menschen steckt immer viel mehr, als wir auf Anhieb sehen. Wir müssen erkennen, dass wir immer die Möglichkeit zur Veränderung in uns tragen. Anerkennung, Wertschätzung, Vergebung und Liebe sollen unser Leben prägen und begleiten. Respekt muss in allen Beziehungen herrschen, auch von Eltern zum Kind. Mobbing ist widerlich. Und vieles, vieles mehr. Klar, diese Maximen kennt man sicher schon aus anderen Büchern und vielleicht auch aus dem echten Leben, aber die Autorin vermittelt diese Werte so überzeugend, ohne jeden Kitsch und jedes Klischee, dass sie sich noch viel wahrer anfühlen.

    EInige Themen kehren in dem Roman immer wieder, insbesondere Mutter-Kind-Beziehungen. Teilweise wird das etwas überstrapaziert, als dann auch noch Bradys Mutter Geheimnisse hat, die aufgedeckt werden wollen. Auch das Thema Alkohol nimmt meiner Meinung nach einen zu großen Teil des Buches ein. So gut wie alle Figuren haben in irgendeiner Form Probleme damit, und es wird einfach zu viel getrunken. Das hat mir gar nicht gefallen. Allerdings wird das Thema der Trauer und der Aufarbeitung auf diesen knapp 350 Seiten so gekonnt umgesetzt, dass die Minuspunkte kaum noch ins Gewicht fallen. Da es in großen Teilen um Trauer, Tod und Vorwürfe geht, könnte man meinen, es handle sich auch um ein trauriges Buch, doch meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall. Schwarzer Humor ist an der Tagesordnung, und Maddys Eingriffe aus dem Jenseits haben etwas Tröstliches. Immer, wenn eine der Figuren ein "Bauchgefühl" oder eine "plötzliche Eingebung" hatte, war ich mir sicher, dass da Maddy am Werk war. Natürlich gibt es sehr traurige Stellen, und das ist auch wichtig. Gerade das überraschende, aber passende Ende birgt Potenzial für Tränen.

    Ein Bestandteil, der in meinen Augen noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, war Maddys Tagebuch. Brady liest jeden Abend einen Eintrag, Eve liest es heimlich kreuz und quer durch. Ich hätte es als schönes Strukturelement empfunden, wenn auch der Leser mehr daran hätte teilhaben können, denn uns werden nur ausgewählte Einträge präsentiert. Das hätte der Erzählung noch mehr Durchschlagskraft und Dynamik verliehen.

    "Für immer ist die längste Zeit" war für mich ein berührendes Leseerlebnis, das viele wertvolle Haltungen und Gedanken vermittelt. Sollte sich ein Trauerfall bei meinen Liebsten ereignen, so würde ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Und auch für mich wird es ein wertvoller Begleiter sein, um solche Situationen irgendwann einmal zu meistern. Aufgrund der kleineren Kritikpunkte vergebe ich 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stinsome, 15.03.2018

    Als Buch bewertet

    Bei "Für immer ist die längste Zeit" handelt es sich um einen Roman, der sich mit den ernsten Themen Trauer und Selbstmord beschäftigt, sensibel mit diesen umgeht und den Leser am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt.

    Wir begleiten die 16-jährige Eve und ihren Vater Brady durch ihre Trauer, nachdem Maddy, Mutter und Ehefrau, vom Dach der Bibliothek gestürzt ist und jetzt von oben aus der "Schwebe" auf ihre Familie herunterblickt. Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht der drei Charaktere. Während Eve und Brady mit ihrer Trauer ganz unterschiedlich umgehen, beiderseits aber von Schuldgefühlen gequält werden und der Frage auf den Grund gehen, was in ihrem Verhalten Maddy zu ihrer Entscheidung getrieben haben könnte, versucht Maddy von oben herab in das Leben der beiden einzugreifen, ihnen Botschaften zu schicken und eine neue Frau in ihr Leben zu integrieren, die den beiden gut tun könnte.

    Gerade der Aspekt, dass Maddy kleine Botschaften schicken und sich in die Gedanken ihrer Liebenden schleichen kann, hat mir besonders gut gefallen. Nicht nur hat diese Vorstellung etwas Tröstendes - dass Verstorbene uns nie wirklich verlassen -, dadurch sind auch viele schöne Szenen entstanden, in denen sich Brady und Eve an Maddy zurückerinnern. Diese Rückblenden - die positiven - haben mir mit am besten gefallen, besonders jene, die die Mutter-Tochter-Beziehung in den Mittelpunkt rücken.

    Natürlich gibt es aber auch negative Rückblenden, die eher bedrücken. Szenen, an die sich Brady und Eve zurückerinnern und in denen sie Gründe für Maddys Entschluss suchen. Bradys und Eves Fehler, die dabei ans Licht kommen, sind frei von großem Drama, sondern unglaublich lebensnah, wie wir sie wohl alle kennen. Es geht hauptsächlich um Wertschätzung. Dieses Realistische war es, was mich besonders berührt und betroffen gemacht hat. Wir lesen hier keine Geschichte mit absurden Familiendramen, sondern eine Geschichte aus dem Leben, wie sie sich tatsächlich zutragen könnte.

    Handlungstechnisch ist das Buch erwartungsgemäß eher ruhig, von der Atmosphäre her mal bedrückend, mal aufatmend leicht und in vielen, vielen Zeilen verstecken sich wichtige Lebensweisheiten.

    "Es ist da und es tut weh, aber es wird ... ich weiß nicht ... vertraut." (S. 249)

    "Einen Menschen zu lieben macht ihn nicht zu dem, den man sich wünscht; es macht einen verwundbar durch das, was er wirklich ist." (S. 317)

    "Die wichtigste Anerkennung, die man im Leben verdienen kann, ist die eigene." (S. 319)

    Die Frage nach Maddys Beweggründen zieht sich durch das ganze Buch und ist der Aspekt, der die nötige Spannung hineinbringt, denn manchmal dümpelt die Handlung schon ein wenig vor sich hin. Dazu trägt auch bei, dass ab einem gewissen Punkt Hintergrundgeschichten von Nebencharakteren in den Mittelpunkt treten, die für die Geschichte wenig relevant erscheinen. Das war mir manchmal etwas zu viel und ich hätte die Szenen nicht vermisst, wenn es sie nicht gegeben hätte.

    Insgesamt bin ich mit der Entwicklung der Geschichte und der Charaktere jedoch sehr zufrieden. Es hat Spaß gemacht, Eve und Brady dabei zu begleiten, wie sie sich einander wieder annähern und gemeinsam lernen, mit dem Verlust von Maddy umzugehen. Menschen, die jemanden verloren haben, werden sich hierin sicherlich wiederfinden ... es berührt, macht nachdenklich, weckt auf und gibt auch ganz viel Hoffnung.

    Fazit

    Dieses Buch hat mich sehr oft zu Tränen gerührt, mir gleichzeitig aber immer wieder auch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert - vor allem am Ende. Es hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und mir viele Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben. Den Punktabzug gibt es für das manchmal etwas träge Lesen. Trotzdem alles in allem ein schönes Buch!

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kuhni77, 03.04.2018

    Als Buch bewertet

    INHALT:

    Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, doch landet sie nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie herab. Von hier kann sie ihre Familie
    noch sehen, hören und immer wieder in ihre Entscheidungen eingreifen. Maddy taucht in ihren Gedanken auf und gibt Entscheidungshilfen.

    Eve und Brady können es einfach nicht glauben, dass Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Es gab keine Hinweise, dass sie traurig oder verzweifelt war. Oder wollten sie es einfach nicht sehen? Schnell wird klar, dass sie schon mit den einfachsten Alltagssituationen überfordert sind und hier dringend Hilfe brauchen.

    Eine neue Frau muss her und Maddy hat auch schon jemanden im Blick...

    MEINUNG:

    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady erzählt. Sowas gefällt mir immer sehr gut, da man unterschiedliche Meinungen und Perspektiven hat. Man lernt die einzelnen Personen dadurch besser kennen.

    Eve war bis zum Tod ihrer Mutter ein ziemlich verwöhntes Einzelkind. Sie hatte alles und konnte sich immer auf ihre Mutter verlassen. Durch ihre Trauer kapselt sie sich ziemlich ab, trifft sich nicht mehr mit ihren Freunden und findet alles nur noch sinnlos.

    Brady versucht zu verstehen, warum seine Ehefrau diesen Schritt gegangen ist. Was hat ihr im Leben gefehlt und was hat er falsch gemacht? Er merkt schnell, dass er nicht immer der beste Ehemann gewesen ist. Für ihn stand die Arbeit immer an erster Stelle und danach kam irgendwann seine Familie.

    Maddy war eine hingebungsvolle Mutter, perfekte Gastgeberin und Beraterin in allen Lebenslagen. Sie war der Puffer zwischen Eve und ihrem Vater, der nun wegfällt. Aus dem Jenseits versucht sie nun zu helfen, so gut es eben geht. Aber ihre Zeit ist begrenzt.

    Eve und Brady können es einfach nicht fassen, dass Maddy sich vom Dach gestürzt hat. Es gab doch gar keine Anzeichen, dass es ihr nicht gut ging. Was hatten sie wohl übersehen?
    Durch ihr Tagebuch haben sie Maddy etwas besser kennengelernt und gemerkt, dass sie ihr oft Unrecht getan haben. Für sie war immer alles selbstverständlich: „Maddy macht das schon!“
    Sie haben gar nicht gemerkt, was sie alles für sie getan hat und was sie von ihnen zurückbekommen hat. Maddy hat mir an einigen Stellen ziemlich leid getan. Aber das sie deswegen Selbstmord begeht, wollte ich nicht so richtig glauben. Da musste mehr vorgefallen sein.

    „Für immer ist die längste Zeit“ ist der Debütroman von Abby Fabiaschi und der Klappentext verspricht eine ziemlich emotionale Geschichte. Der Roman ist wirklich schön und lässt sich sehr gut lesen, aber mir hat es hier an Emotionen gefehlt. Ich konnte leider mit keinem Protagonisten mitfühlen.

    FAZIT:

    Auch wenn der Roman mich emotional nicht so packen konnte, kann ich ihn trotzdem empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna-Lena K., 27.03.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch „Für immer ist die längste Zeit“ ist ein Roman von Abby Fabiashi der 2018 im Fischer-Krüger Verlag erschienen ist. Die Handlung spielt in Boston, genau genommen im Ort Wellesley. Hauptcharaktere sind die Mitglieder der Familie ¬Starling, die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der einzelnen Figuren erzählt.

    Zentral ist hierbei die Aufarbeitung des Todes der Mutter. Da ihr Selbstmord unerwartet kam und sie auch kein Abschiedsbrief hinterlassen hat, stellt sich die Familie immer die Frage nach dem „Warum?“. Madeline hat Tagebücher hinterlassen, in denen Eve und Brady Antworten suchen. Madeline hingegen versucht aus diesem „Zustand“, in dem sie sich befindet, Abläufe und Emotionen der Verbliebenen positiv zu manipulieren.

    Die Geschichte beginnt einige Zeit nach dem Selbstmord der Mutter. Madeline war diejenige, die das Alltagsleben der Familie gemanagt hat. Letztendlich war sie auch die Verbindung zwischen Vater und Tochter. Während Brady sich nach dem Selbstmord in die Arbeit stürzt und seiner Tochter am liebsten aus dem Weg geht, zieht sich Eve immer mehr aus ihrem alten Leben und besonders vor ihren Freunden zurück. Sie macht sich Vorwürfe und sehnt sich nach der Aufmerksamkeit ihres Vaters. Brady macht sich hingegen Vorwürfe und kommt mit sich selbst nicht zurecht. Gespräche zwischen Vater und Tochter gestalten sich schwierig und enden meistens im Streit. Was sie nicht wissen: Madeline beobachtet sie aus ihrer jetzigen Situation heraus und sendet ihnen Hinweise. Diese Nachrichten kommen auch an, nur werden sie von den betreffenden Personen als Erinnerungen ihrerseits oder als eigene Einfälle verbucht.

    Die Sprache des Buches ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass Textpassagen mit Worten künstlich „aufgebläht“ wurden, wodurch der Lesefluss gestört wurde. Die Charaktere der Hauptfiguren waren aber sehr gut dargestellt. Besonders Bemerkenswert fand ich, dass der Leser die Hauptpersonen durch die starken Erinnerungen der jeweils anderen Figuren so gut kennenlernen konnte. Ein besonderes Faible hat die Autoren anscheinend auch für gute Phrasen. Da diese besonders bei der Mutter und der später zu der Familie stoßenden Rory einen wesentlichen Charakterzug ausmachen, wird damit nicht gespart.
    „Das Ende hängt vom Anfang ab“ oder „Unser Leben ist ein Geschenk und die Konsequenz ist der Tod“. So nimmt der Leser auch einige Weisheiten für sich mit.
    Der Gesamteindruck des Buches war bei mir sehr gut. Zuerst wusste ich nicht genau, ob es merkwürdig werden würde, da sich die Madeline in einer undefinierten Sphäre aufhält. Diese Sorgen waren aber unbegründet. Ich würde dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Besonders an Menschen, die einfach mal etwas anderes Lesen wollen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 20.03.2018

    Als Buch bewertet

    Berührt und regt zum Nachdenken an

    Nach einem Sturz vom Dach der Bibliothek endet Maddys Leben. Ihr Ehemann Brady und ihre pubertierende Tochter Eve sind verzweifelt. Sie werden von großen Schuldgefühlen geplagt. Denn keiner von beiden hat die Anzeichen, dass Maddy unzufrieden mit ihrem Leben sein könnte, wahrgenommen. Maddy hängt irgendwo zwischen den Welten fest. Aus kurzer Höhe beobachtet sie die Trauer ihrer Familie und weiß, dass sie eingreifen muss, damit die beiden ohne sie weiterleben können. Doch Einfluss zu nehmen ist gar nicht so einfach, denn Maddys Möglichkeiten sind stark begrenzt. Sie setzt jedoch alles daran, die Beziehung zwischen Vater und Tochter zu festigen...

    Im Zentrum der Handlung stehen die verstorbene Madeline, ihre Tochter Eve und Madelines Ehemann Brady. Das Geschehen wird aus diesen drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da dabei stets die Ich-Form, der gerade erzählenden Person verwendet wird, bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle der Hauptprotagonisten und kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und wie ihr Verhältnis zueinander ist. Man kann die Schuldgefühle, die Trauer und die Hilflosigkeit, die Eve und Brady empfinden, glaubhaft nachvollziehen und verfolgt gebannt, wie sich die beiden im Verlauf der Handlung weiterentwickeln. Obwohl man es bei diesem Grundthema kaum glauben mag, gibt es auch immer wieder Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss, denn Maddy selbst sorgt dafür, dass die Handlung aufgelockert wird.

    Der Einstieg in das Buch gelingt mühelos, denn der Schreibstil ist sehr flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten. Genau wie Maddys Familie, stellt man sich die Frage, warum Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Nach und nach erfährt man einiges aus dem Familienleben und meint gerade Maddy gut genug zu kennen, um nicht an einen Selbstmord zu glauben. Die Ungewissheit schwebt zwischen den Zeilen, sodass man unbedingt erfahren möchte, was den Sturz ausgelöst hat.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans ausgesprochen gut unterhalten und ihn innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel konnte ich die Handlungen und Gefühle der Protagonisten sehr gut nachvollziehen und mich deshalb ganz auf die Erzählung einlassen. Es gab immer wieder Szenen, die mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt haben. Und dann gab es Momente, in denen ich ganz unverhofft schmunzeln musste. Diese Mischung wirkte auf mich äußerst gelungen. Ich gestehe allerdings, dass es, für meinen Geschmack, auch ein paar Längen gab, doch bei diesem Gesamtpaket konnte ich gut darüber hinwegsehen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala erhält das Buch vier von fünf möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    101Elena101, 21.03.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Maddy ist vom Dach gestürzt, aber noch lange nicht tot. Sie ist in einer Zwischenwelt und schaut von oben auf ihre Familie herab. Brady, ihr Ehemann vergräbt sich in seiner Arbeit und verliert dabei die pubertierende gemeinsame Tochter Eve aus den Augen. Beide trauern, haben dem Leben sowie den Lebenden den Rücken gekehrt. Ohne Maddy finden sie keinen Draht mehr zueinander und sind im Alltag überfordert. Und immer wieder fragen sich Eve und Brady: Warum ist das passiert? Maddy beschließt, dass sie ihrer Familie helfen muss! Doch wie beeinflusst man jemanden aus dem Jenseits?

    Meine Meinung:
    Aufgrund des Klappentextes könnte man sich hier einen humorvollen Roman vorstellen, in dem ein Geist versucht, das Leben seiner Lieben wieder in Ordnung zu bringen, was in witzige Episoden ausartet. Das sollte man bei diesem Buch nicht erwarten, denn es geht mit Ernst und Intelligenz an schwere Themen heran. Der Schreibstil ist von Beginn an wortreich und klug, aber nicht abschreckend schwer. Generell kann man sagen, dass die Autorin ein Talent für das geschriebene Wort hat. Durch intelligent durchdachte Situationen und Gespräche der Protagonisten konnte zwar so manches Lächeln heraufbeschworen werden, eine Komödie á la Hollywood ist dies jedoch keinesfalls.

    Die ernste Thematik von Tod, Trauer und Schmerz wird nicht zu niederdrückend für den Leser, da sich die Verzweiflung der Charaktere und die Momente zum Schmunzeln abwechseln. Allerdings wird dadurch dieses Thema auch nicht verharmlost. Für mich ist das wichtig, da ich ungerne sehr melancholische Bücher lese, die einen traurig zurücklassen.

    Hierbei ist vor allem der Perspektivwechsel gleich dreier Personen -Eve, Maddy und Brady- sehr wertvoll für die Geschichte, da durch diesen die Dynamik in der Familie sehr gut beleuchtet wird.

    Es gibt immer mal wieder kleinere unausgegorene Handlungsstränge, die als eine neue Baustelle für die Protagonisten dienen, für die Handlung aber letztendlich nicht wirklich relevant sind. Diese überflüssigen Episoden hätte man also auch einfach weglassen können.

    Es gibt ein hoffnungsvolles Ende, dass den Leser nicht unvollendeter Dinge stehen lässt, was wiederum dazu beiträgt, dass sich der Leser nach der Lektüre nicht schlecht fühlen muss.

    Diese Geschichte lehrt vor allem Achtsamkeit gegenüber seinen Mitmenschen, vor allem gegenüber den Liebsten und vermittelt auch weitere wichtige Botschaften, die hier schön umgesetzt wurden.

    Fazit:
    Ich kann den Hype um das Buch nicht ganz verstehen, da mir dazu noch an wenigen Ecken etwas fehlt, finde das Buch aber durchaus gut und lesbar, eben weil es so wichtige Botschaften durch eine lebensnahe Geschichte zu übermitteln vermag.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone P., 08.03.2018

    Als Buch bewertet

    Maddy ist tot. Doch irgendwie hängt sie zwischen den Welten fest, denn sie kann nicht unverrichteter Dinge gehen. Ihre pubertierende Tochter muss auf den Weg gebracht werden und ihr trauernder Ehemann muss lernen wieder glücklich zu sein. Nur gut, dass Maddy die Fäden in der Hand hat

    Ich muss ehrlich sagen, das Cover finde ich ein wenig irreführend. Mit den Schmetterlingen und den Blumen lässt es einen heiteren Roman vermuten und manch einer würde überrascht sein, wie es am Ende wirklich ist.

    Ich wusste nicht worauf ich mich bei diesem Buch einlasse, oder was ich davon erwarten soll.
    Bücher mit dem Thema Tod oder Selbstmord und Krankheit schlagen mir eher auf den Magen und wenn es geht, mache ich einen großen Bogen darum.
    Dieses hier hat mich aber irgendwie neugierig gemacht. Und es hat mich auch gleich von Anfang an gefesselt, denn der unterschwellige Sarkasmus und die Nachdenklichen Passagen haben mir sehr gut gefallen.
    Einerseits mochte ich, dass das Thema Tod nicht nur als eine Tragödie dargestellt wird, sondern durchaus auch mit Humor gesehen werden kann.
    Die Charaktere haben bei mir gemischte Gefühle ausgelöst.
    Maddy hat mir von Anfang an gefallen, denn ihr Sarkasmus und ihre Führsorge haben etwas in mir ausgelöst.
    Sie ist eigentlich genau das, was man von einer perfekten Mutter erwartet: liebevoll aber streng, konservativ aber tolerant.
    Eve kam mir am Anfang ein wenig egoistisch und arrogant vor, so böse das jetzt auch klingen mag, in Anbetracht dessen, dass sie grade ihre Mutter verloren hat.
    Sie hat aber im Verlauf der Geschichte eine riesige Entwicklung durchgemacht und mich von Kapitel zu Kapitel immer mehr für sich gewonnen.
    Mit Brady hatte ich die meisten Probleme. Ich fand ihn zu Beginn unglaublich anstrengend und fand, dass er es sich dann doch ein wenig zu einfach macht.
    Aber auch er hat sich positiv entwickelt, auch wenn er hin und wieder mal zwei Schritte rückwärts gemacht hat.
    Schlussendlich war ich einfach froh, dass Vater und Tochter sich wegen dieser Tragödie nicht haben auseinanderbringen lassen.
    Besonders gut haben mir die vielen Weisheiten und Ratschläge gefallen, die überall gestreut wurden. Denn obwohl das ein fiktiver Roman ist, steckt doch ziemlich viel Wahrheit drin.

    Fazit: Ein sehr gelungener Roman, der für mich Lehrbuch und Denkanstoß zugleich ist. Er hat mich gelehrt Dankbarer zu sein und auch die kleinen Dinge zu schätzen, nichts für selbstverständlich zu halten. Und es hat mich dazu angeregt darüber nachzudenken wie ich mich meinen Mitmenschen, vor Allem meiner Familie, gegenüber verhalte, und was ich daran ändern kann, um ihnen zu zeigen, was sie mir bedeuten! Absolut lesenswert!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jiskett, 24.03.2018

    Als Buch bewertet

    In "Für immer ist die längste Zeit" erzählt Abby Fabiaschi eine Geschichte, in der der Tod und Trauer eine große Rolle spielen. Maddy ist erst vor kurzem verstorben und beim Blick auf ihre Tochter und ihren Ehemann muss sie feststellen, dass die beiden ohne sie nicht gut zurechtkommen und distanziert miteinander umgehen. Deshalb versucht sie, aus dem Jenseits heraus Einfluss auf die beiden zu nehmen und sie einander wieder näher zu bringen.

    Die Vorstellung, dass geliebte verstorbene Menschen noch die Macht haben, unser Leben zu beeinflussen, fand ich schön und es hat etwas beruhigendes an sich. Maddy kann vielleicht nicht viel tun, aber ihre Gedanken und Gesten sind von großer Bedeutung für die Menschen, die sie lieben und um sie trauern. Die Autorin hat das sehr gut dargestellt und ich fand es auch interessant, dass man nicht nur die Perspektive der Hinterbliebenen zu lesen bekommen hat, sondern dass auch die Tote selbst zu Wort kam. Ihre Sicht auf die Dinge ist eine ganz andere als die ihrer Familie und das hat das Buch für mich bereichert. Sie war mir sehr sympathisch und das hat wirklich verdeutlicht, welchen Verlust Eve und Brady erlitten haben. Die beiden sind mir ebenfalls ans Herz gewachsen, trotz - oder vielleicht gerade wegen - aller Ecken und Kanten, den manchmal hässlichen Emotionen und schmerzhaften Reaktionen auf Ereignisse.

    Die Trauer ist in dem Buch meiner Meinung nach sehr echt dargestellt, ohne etwas zu beschönigen. Es ist ein langer Prozess, mal gibt es bessere, mal schlechtere Tage, und man empfindet dem Toten gegenüber manchmal auch negative Gefühle, fühlt sich verlassen und fragt sich, ob man irgendetwas anders hätte machen können. Gerade letzteres ist für die Geschichte wichtig und es war beklemmend zu sehen, wie Eve und Brady mit der Lage umgegangen sind, aber dafür war es auch schön, wenn es ihnen ein bisschen besser ging oder sie füreinander da waren.

    Trotz des Themas und der realistischen Darstellung von Trauer ist "Für immer ist die längste Zeit" kein deprimierendes Buch. Es ist eine eher ruhige Geschichte, die einen großen Fokus auf die emotionale Lage der Figuren und ihre Entwicklung legt, doch es gibt ebenfalls schöne, liebevolle Momente und die Botschaft, die hinter all dem steckt, ist auf jeden Fall sehr wichtig. Das Buch regt zum Nachdenken an, kann aber auch unterhalten. Diese Mischung hat mir gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    angeliques.leseecke, 28.07.2018

    Als eBook bewertet

    berührend und emotional, traurig aber auch humorvoll

    *Inhalt*
    Für Eve und ihrem Vater Brady beginnt eine schwere Zeit, nachdem ihre Mutter Madeleine vom Dach der Bibliothek gestürzt ist. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten und dann ist da noch die "brennende" Frage, warum sie gesprungen ist.
    Zeitgleich "schwebt" Maddy" in so eine Art Zwischenwelt und kann ihre Familie beobachten. Sie versucht ihrer Familie zu helfen und zu lenken.
    Werden Eve und Brady zurück ins Leben finden und kann Maddy irgendwann ihre Familie ruhigen Gewissen loslassen?

    *Meine Meinung*
    "Für immer ist die längste Zeit" von Abby Fabiaschi ist ein emotionaler Roman, der mich nach kleinen Startschwierigkeiten sehr bewegte. Am Anfang fiel es mir schwer, mich auf das Buch einzulassen. Irgendwie empfinde ich den Schreibstil als sehr nüchtern. Doch nach und nach berührt mich das Buch und zum Ende mag es nicht mehr aus der Hand legen.
    Es wird aus drei Perspektiven erzählt, Maddy, Eve und Brady. Das gefällt mir sehr gut. So bin ich ganz nah am Geschehen und kann mich besser in den jeweiligen Charakter hineinversetzen. Die Tagebucheinträge von Maddy lassen Eve und Brady manche ihrer Handlungen nachträglich besser verstehen. Geschickt spielt der Autorin mit den Emotionen, Trauer vermischt mit Wut und Hilfslosigkeit und zwischendurch gibt es immer wieder kleine humorvolle Szenen.

    Die Charaktere sind realistisch gezeichnet. Maddy ist eine Frau, die sich sehr um ihre Familie kümmert. Es ist schwer zu glauben, dass sie sich umgebracht haben soll. Sogar von ihrer derzeitigen Position macht sie sich eher Gedanken, wie Brady und Eve klarkommen, als um sich selbst.
    Eve hätte ich am liebsten in den Arm genommen und ganz festgehalten. Sie kämpft so mit ihren Schuldgefühlen. Erst die Gespräche mit Rory, ihrer Nachhilfelehrerin lassen sie langsam erwachsen werden. Rory ist eine tolle Frau, mir ist sie sofort ans Herz gewachsen. Sie geht behutsam mit Eve und auch mit Brady um. Kein Wunder, dass Maddy sie als ihre Nachfolgerin auserkoren hat.
    Mir gefällt auch die Wandlung, die Vater und Tochter durchmachen und wie sie nach und nach zu einander finden.

    *Fazit*
    Wer Geschichte mag, die sowohl traurig, nachdenklich und humorvoll sind, sollte sich dieses Buch zur Hand nehmen. Einen kleinen Punktabzug gibt es für den für mich etwas schwereren Einstieg.

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