Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 135149573

eBook (ePub)
Download bestellen
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    Anja R., 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Der ehemalige Fernsehstar Onkel Stellan ist nicht nur in Schweden bekannt und äußerst beliebt. Eines Tages findet ihn seine Tochter erschossen im Sessel. Von ihrer Mutter Agneta fehlt jede Spur. Die Tat erschüttert ganz Schweden. Niemand kann sich vorstellen, warum der beliebte TV-Star ermordet wurde. Die Polizistin Sara, die eigentlich bei der Stockholmer Sitte beschäftigt ist, wird von den ermittelnden Kollegen ebenfalls zum Tatort gerufen. Denn Sara hat eine ganz besondere Beziehung zu Onkel Stellan und Tante Agneta, da Saras Mutter Jane früher als Putzfrau im Haushalt des beliebten Paares beschäftigt war und Sara damals mit deren Töchtern aufwuchs. Sara ist fest entschlossen, den Mord aufzuklären. Dabei gräbt sie tief in der Vergangenheit und plötzlich bekommt sie ein ganz anderes Bild von ihrem väterlichen Freund Onkel Stellan...

    Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, da man den Mord an Onkel Stellan beobachtet. Aber nicht einordnen kann, warum diese Tat sein muss und was sie bedeutet. Deshalb ist die Spannung früh spürbar. Denn man möchte unbedingt erfahren, was hinter allem steckt. 

    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Im Zentrum der Ereignisse steht vorwiegend Sara, die in ihrer Freizeit Nachforschungen anstellt und dabei nach und nach Unglaubliches ans Tageslicht bringt. Sara macht es einem nicht gerade leicht, denn einige ihrer Handlungen sind nur schwer nachzuvollziehen und deshalb fällt es schwer, sich mit ihr zu identifizieren. Ihr Privatleben nimmt ebenfalls einen großen Teil der Handlung ein. Das ist sicher wichtig, um Sara als Person besser kennenzulernen, dennoch wird dadurch die früh aufgebaute Spannung leider etwas ausgebremst. Sara findet Erstaunliches heraus. Es ist wichtig, konzentriert zu lesen, da man sonst den roten Faden verlieren könnte. Denn es gibt einige überraschende Wendungen, die dazu führen, dass die Handlung wieder deutlich Fahrt aufnimmt. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Ende gipfelt in einem gnadenlos spannenden Finale, das noch weitere Überraschungen bereit hält und neugierig auf die Fortsetzung macht.

    Ein Thriller, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    clematis, 29.03.2021

    Als Buch bewertet

    Tarnen und Täuschen

    Die Enkel verabschieden sich kurz bevor das Telefon klingelt. „Geiger“, tönt es aus der Leitung, Agneta holt die Waffe, erschießt ihren Mann und winkt noch aus dem Fenster. Kommissarin Sara Nowak ist zwar kein Teil des Ermittlungsteams, aber sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit und hegt daher größtes Interesse an der Aufklärung.

    Während das erste Kapitel sehr spannend zu lesen ist mit vielen bildreichen Details, tritt alsdann eine überraschende Wende ein: die Geschichte entpuppt sich als Spionagethriller mit einer allzu aggressiven Sittenpolizistin Nowak. Mehrere Erzählstränge laufen nebeneinander, aber es fehlt auf weiten Strecken die Spannung, viele – für mich – langatmige Seiten füllen das Buch. Obwohl die Grundidee eine interessante ist und gewiss viel aufwändige Recherche diesem Thriller zugrunde liegt, so habe ich diese Art von Polithintergrund nicht erwartet und leider lange damit gehadert. Wo manchmal der Klappentext beinahe zu viel verrät, wird hier die Stasi nicht einmal in einem Nebensatz erwähnt. Das zweite große Thema ist Prostitution und Vergewaltigung im Milieu, wodurch nicht nur über Sara Verbindungen geschaffen werden. Die einzelnen Fäden laufen auch stimmig am Ende zusammen, weshalb dieser erste Teil der Trilogie gut für sich als Einzelband stehen bleiben kann.

    Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und rasch lesbar, die Figuren bleiben aber allesamt sehr oberflächlich und distanziert. Genaueres erfährt man nur zu Sara, woher jedoch ihre angriffige und misstrauische Art rührt, bleibt offen.

    Insgesamt konnte „Geiger“ mich nicht fesseln, auch wenn die Handlung im Gesamten gut durchdacht und wohl überlegt ist. Ausschweifende Erzählstränge, etliche Bilder und Namen von Politikern und TV-Größen, das Anreißen von nebensächlichen Themen und einige unglaubwürdige Szenen – es gibt genug Gründe dafür, dass ich mich freue, dass dieser Band in sich abgeschlossen scheint und die Folgebände der Trilogie nicht nötig sind, um offene Frage zu klären.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Bärbel K., 05.04.2021

    Als eBook bewertet

    Familie Broman ist im Heimatort, eigentlich in ganz Schweden bekannt und beliebt. Denn Onkel Stellan war jahrzehntelang ein beliebter TV-Star, hat sein Publikum zu Lachen gebracht und auch seine ausschweifenden Partys zu Hause, bei der sich die Promis die Klinke in die Hand gaben, waren legendär. Wen wunderts da, dass Sara Nowak, dessen Mutter in diesem Haushalt gearbeitet hat, voller Liebe und Ehrfurcht auf diese Familie blickt. Bis eines Tages ein Anruf kommt. Nur ein einziges Wort wird gesagt „Geiger“ und anschließend sucht Agneta, Stellans Frau, eine Pistole, schleicht sich zu ihrem Mann und schießt ihm hinterrücks in den Kopf….
    Damit beginnt ein Suchen nach dem Warum. Einem Suchen, dem sich Sara, die eigentlich bei der Sitte arbeitet, nicht verschließen kann und bei dem grausame Wahrheiten langsam ans Licht kommen. Mich hat der Inhalt dieses Buchs bedrückt. Immer wieder habe ich mich gefragt: „Kann das wahr sein?“ Wenn in dieser Welt Jeder Jedem nur eine Rolle vorspielt, keinem mehr Gauben geschenkt werden kann und die Bedrohung allgegenwärtig ist, dann finde ich das einfach nur beängstigend. Das zu vermitteln ist dem Autor bei mir jedenfalls gut gelungen, doch hat er mich in meinem Stimmungstief alleingelassen.
    Dass Sara sich so umfangreich in die Ermittlungen eingebracht hat, obwohl es gar nicht ihr Fall war, fand ich realitätsfremd, unglaubwürdig. Zudem haben die ausführlichen Beschreibungen ihrer privaten Probleme mit ihren beiden Kindern bei mir weder zu Sympathien für diese engagierte Frau, noch zum Spannungsaufbau geführt. Insgesamt gebe ich diesem Thriller darum auch nur 3 Lese-Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Tauriel, 19.04.2021

    Als eBook bewertet

    Falsche Vorraussetzungen

    Es handelt sich um den ersten Teil einer Trilogie.
    Ich habe mich sehr auf diesen Thriller gefreut.Doch leider ist nicht nur das Cover mit der Schneelandschaft irreführend.Die Handlung spielt im Hochsommer und es ist brütend heiß.
    Ein Thriller,ja,er entwickelt sich aber anders,als ich mir vorgestellt habe.Ein Politthriller,der in die Zeit des kalten Krieges spielt.
    Der Schreibstil ist flüssig und ist gut zu lesen.Nur mit dem politischen Part hatte ich persönlich meine Probleme.
    Die Protagonistin Sara hat einen anstrengenden Job bei der „Sitte“ und nimmt ihre Arbeit mit nach Hause.Sie kann Beruf und Privatleben schlecht trennen.
    Dadurch punktet Sara nicht bei mir.
    Sie wird von einer guten Kollegin in dem Mordfall an „Onkel Stellan“ involviert,da Sara früher im Haushalt des späteren Mordopfers gelebt hat.
    Im Verlauf lerne ich die näheren Lebensumstände von Sara kennen und sie gerät bei ihren Ermittlungen an ihre körperlichen Grenzen ,trotzdem ist sie in der Lage,hier das böse zu bekämpfen.
    Das kommt mir etwas unreal vor.
    Der Autor hat eine Palette an Nebenhandlungen in diesen Thriller eingearbeitet und ich finde,das weniger hier mehr gewesen wäre.Nicht nur Spionage mit Doppelagenten auch
    Kindesmissbrauch wird hier thematisiert.

    Vielen Dank an NetGalley und
    Bastei -Lübbe für das Rezensionsexemplar.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Johann B., 11.04.2021

    Als eBook bewertet

    Bei dem Thriller „Geiger“ geht es sofort los. Der Autor schildert, wie sich Enkel, Töchter und Schwiegersöhne von einem älteren Ehepaar verabschieden. Die Enkel waren in den Ferien bei den Großeltern und zum Abschluss wurde noch einmal zusammen gegessen. Das Lebewohl sagen ging rasch und alle hatten das Haus verlassen. Es waren noch nicht alle Familienmitglieder in den Autos als das Telefon klingelte. Agneta, die Hausherrin lief rasch ins Haus und meldet sich, holt eine Pistole und erschießt ihren Mann. Zum Glück sind die Gäste zu dem Zeitpunkt schon auf der Heimreise. Bei den Ermittlungen hilft eine Polizistin, die etliche Jahre ihrer Kindheit in diesem Haus verbrachte. Sie war die Freundin der beiden Töchter.

    Es fängt rasant an und die Spannung hält sich lange. Bis es etwa nach zwei Dritteln dann doch für meinen Geschmack zu unrealistisch wird. Auch die vielen Wechsel von Zeit und Orten störten mich mit der Zeit immer mehr. Aber als Erstlingsthriller und Teil einer Reihe, durchaus lesenswert. Die Figuren bleiben allerdings blass, der Autor wollte einfach zu viele Ereignisse unterbringen. Also zum Beispiel, den Kalten Krieg, die Spione der DDR, die Stasi und noch etliche weitere Geheimdienstorganisationen. Das Ende lässt etliche Fragen offen, die mit Sicherheit in den nächsten beiden Büchern geklärt werden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    niggeldi, 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Anders als erwartet

    Agneta verabschiedet gerade ihre Töchter und Enkelkinder, als das Telefon klingelt. Der Anrufer sagt nur ein Wort: Geiger. Kurz darauf erschießt Agneta ihren Mann und flieht aus dem Haus. Sara Nowak, eine Polizistin bei der Sitte, kennt die Familie schon seit Kindertagen und ist erschüttert. Sie beginnt zu ermitteln und kommt grauenhaften Geheimnissen auf die Spur.

    Das Cover passt überhaupt nicht zum Buch, ich weiß nicht, warum eine Winterlandschaft gewählt wurde, wenn sich die Geschichte während eines heißen Sommers abspielt.

    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven geschrieben. Leider braucht sie eine Weile, bis sie richtig in Fahrt kommt. Es ist nichts, wie es auf den ersten Blick erscheint, was ich sehr gelungen finde. Sara ist sehr impulsiv, das ist mal eine Abwechslung zu anderen Krimis, wo meist nur die Männer gegen Regeln verstoßen.

    Ich hoffe, der nächste Band geht ein bisschen flotter voran und gebe 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Verena B., 07.04.2021

    Als Buch bewertet

    DDR, Agenten, Politik, aber ohne Thrill

    Agneta Broman, Ehefrau, Mutter und Oma. Sie verabschiedet gerade ihre Kinder, die zu Besuch waren, als das Telefon klingelt. „Geiger“ sagt der Anrufer. Daraufhin nimmt Agneta eine Waffe und erschießt ihren Ehemann Stellan.
    Eine Mischung aus DDR Geschichte, Agententhriller und politische Machtkämpfe.

    Meine Meinung:

    Ein Thriller, der mich leider gar nicht überzeugen konnte.

    Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich einen „normalen“ Thriller erwartet, der sich aber sehr schnell als etwas anderes entpuppt hat. Es geht um die Geschichte der DDR, Agenten und Politik. Da nicht jedem der Thriller mag, auch solch spezifische Themen mag, finde ich, dass ein Hinweis darauf schon sein sollte.
    Nichts desto trotz habe ich mich auf die Story eingelassen, da ich die Idee sehr interessant fand.

    Gustaf Skördeman hat beeindruckend gut recherchiert und es steckt sehr viel Wahrheit in seinen Zeilen. Aus Neugier habe ich selbst das ein oder andere dazu nachgelesen und bin über die Genauigkeit beeindruckt. Der Autor schreibt sehr detailgenau und wirft mit sehr vielen Infos um sich. Diese finde ich zwar interessant, aber leider fehlte es dadurch komplett an Spannung. Keine feuchten Finger, kein kribbeln, nichts. Nur immer mehr Infos.

    So schleppte sich die Geschichte für mich dahin und zog sich ziemlich in die Länge. Teilweise habe ich mich gefühlt, als ob ich ein Geschichtsbuch lese, aber keinen Thriller, was sehr schade ist, denn der Schreibstil des Autors hat mir eigentlich ganz gut gefallen.

    Irgendwann kam der Punkt, wo ich dachte, dass jetzt mehr Schwung in die Story kommt. Aber das war leider auch nur ein kurzer Moment.
    Dazu kamen Nebenhandlungen, die meiner Meinung nach überhaupt nicht zu diesem Buch passen. Die Thrillelemente wurde so beiläufig hinzugefügt und wirkten in meinen Augen eher fehl am Platz. Wenn man den Fokus auf die Geschichte, die Politik, etc legt, braucht es meiner Meinung nach keine Prostitutionen, keinen Missbrauch.

    Mein größtes Problem hatte ich mit der Protagonistin Sara. Anfangs bin ich einfach nicht mit ihr warm geworden, und später fand ich sie nur noch extrem unsympathisch und teilweise sogar unglaubwürdig. Ein absoluter Möchtegern-Gutmensch, die immer meint Recht zu haben. Alles wird kritisiert ohne andere Meinungen auch nur zuzulassen, sie ist fast schon besessen von Neid und Eifersucht, übergriffig und empahielos. Sie ist Polizistin und dazu sehr gewaltbereit. Auch wenn es die Täter nicht besser verdient haben, fand ich es absolut unpassend.
    Sara denkt im Grunde nur negativ. Auch über ihren eigenen Mann und ihre Kinder. Sie scheint ihr Leben überhaupt nicht im Griff zu haben und weiß nicht, wer sie selbst eigentlich ist. Leider könnte ich noch ewig so weiter schreiben.

    Hinzu kommt, dass mir einiges sehr unrealistisch vorkam, was ich trotz viel Fantasie nicht nachvollziehen konnte.
    Ein Autounfall, Täter haut ganz auffällig ab und keinen stört es.
    Streng geheime Informationen werden ziemlich leicht weiter gegeben.
    Knallharte Menschen werden plötzlich weich.
    Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

    Dann wartet man auf das große Finale. Ich habe gehofft, dass das noch mal ein wenig was raus reißen kann. Aber das Gegenteil war der Fall. Das Finale fand ich sehr enttäuschend. Unglaubwürdige Handlungen, nicht nachvollziehbare Handlungen der Figuren und ein Ende, was zu schnell ging.

    Auch wenn ich viel zu kritisieren habe, glaube ich, dass dieses Buch für Interessierte an der DDR, dem Kalten Krieg, Geschichte und Politik „Geiger“ gut gefallen könnte.

    Fazit:

    „Geiger“ ist kein Buch für diejenigen, die den Thrill suchen, denn der fehlte hier an jeder Ecke. Aber spannend für diejenigen, die an gut recherchierter Geschichte interessiert sind. Ein Buch über die DDR, Agenten und Politik.
    Für mich war es leider eine Enttäuschung und ich werde die nächsten Teile nicht weiter verfolgen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Jasmin H., 08.04.2021

    Als Buch bewertet

    "Geiger" ist der erste Band der schwedischen Geiger-Thriller-Reihe von Gustaf Skördeman und dem Verlag Bastei Lübbe. Diese Geschichte ist in die Kategorie Spionage/Politthriller einzuordnen, womit ich anhand des Covers und dem Klappentext nicht mit gerechnet hätte. Leider ist dieser Thriller in meinen Augen für mich sehr irreführend, besonders das Cover zeigt ein total falsches Bild vom Inhalt. Das winterlich kalte Cover hat mich sofort angesprochen und es gefällt mir auch sehr gut, aber in der Geschichte sind es in Schweden konstant 30 Grad, beneidenswertes Badewetter und die Protagonisten schwitzen aus allen Poren. Es ist nicht eine einzige Schneeflocke erwähnt worden, deshalb frage ich mich, was der Autor sich hierbei gedacht hat.

    Der Inhalt laut Klappentext: Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe – und drückt ab. Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit …

    Hier habe ich nicht herauslesen können, dass es sich um einen reinen Spionagethriller und vielen Erzählungen über Geschichte und Politik handelt. Der Kalte Krieg, die Stasi, KGB, der schwedische Geheimdienst, DDR – ellenlange Erzählungen über diese Themen sind zwar interessant, die ich in einen Thriller aber nicht so gerne lese. Für Leser/innen die sich dafür interessieren, werden in diesem Thriller aufblühen. Es gibt auch einige Seiten, in denen Terrornetzwerke von heute Pate gestanden haben. "Geiger“ nimmt seine Leser mit in die Zeit des Kalten Krieges, als sich die Welt mit Atomwaffen auszulöschen drohte. Das hat der Spannung meiner Meinung nach extrem geschadet. Da hätte ich mir auch direkt ein Geschichtsbuch schnappen können. Ich fand es ziemlich anstrengend zu lesen, sehr viele komplexe Themen werden hier zur gleichen Zeit verarbeitet. Außerdem geht es um einen ehemaligen, sehr beliebten TV-Moderator Onkel Stellan Broman, der seine große Villa für die schwedische Elite (Fernsehstars, Politiker, Botschaftsangehörige, alles hohe Tiere die Rang und Namen in der Politik hatten) für widerliche Machenschaften zu Verfügung gestellt hat. Dass der hier in der Gegenwart gealterte Gutmensch mit Spionage und Übergriffen in Verbindung gebracht wird, kommt nach und nach ans Licht, nachdem die Geheimagenten-Oma Agneta ihren Mann nach einem Anruf ohne mit der Wimper zu zucken abknallt. Dass sie spurlos verschwindet und auf ihrer Flucht weitere Gegner abknallt, darauf kommt die schwedische Polizei nicht. Stattdessen wird der Mordfall als Einbruch abgestempelt.

    Hauptprotagonistin und Kommissarin bei der Sitte Sara Nowak ermittelt heimlich, obwohl sie für den Fall gar nicht zuständig ist. Wenn sie gerade nicht in ihrer Vergangenheit rumwühlt, haut sie verbotenerweise Freier um, da sie offensichtlich ein großes Aggressionsproblem hat. Sie kennt die Familie Broman seit kleines Kind und sie fühlt sich für die Aufklärung verantwortlich. Was sie am Ende herausbekommt hat nicht nur sie erschüttert. Denn dies war eine lang ersehnte überraschende Wendung, die ich ganz gelungen fand. Saras Privatleben nimmt sehr viel Spielraum ein, dadurch wurde sie mir trotzdem nicht sympathischer.

    Bis auf das letzte Drittel konnte mich der Plot leider nicht überzeugen und ich war froh, als ich endlich die letzte Seite erreicht habe. Für die 500 Seiten habe ich über eine Woche gebraucht, ich konnte die Geschichte nicht lange am Stück lesen. Der Schreibstil ist recht flüssig, aber der hohe Politikanteil hat mir gar nicht zugesagt. Ich wurde mit diesen Themen ins kalte Wasser geschmissen, insgesamt kann ich "Geiger" leider nur mit 2,5 Sterne bewerten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Birgit S., 07.04.2021

    Als eBook bewertet

    Kommissarin Sara kam allerdings sehr sympathisch rüber und ist eine sehr toughe Ermittlerin, die alles versucht um den Fall zu lösen. Ihre Geschichte brachte ein bisschen Feuer in das Geschehen. Als in der Mitte das Buches eine kleine Wendung in die Handlung kam war das unglaublich erfrischend und ich bekam wieder mehr Mut das letzte Drittel weiterzulesen um unglaublichen Showdown zu landen.

    Was meine Bewertung betrifft bin ich etwas zwiegespalten, weil das einerseits absolut nicht mein Thema war, andererseits hat mir aber die Kommissarin sehr gut gefallen. Deshalb die Bewertung von 3 Sternen, weil es für Fans des Politthrillergenres absolut das richtige Buch ist und Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    BücherwurmNZ, 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Überhaupt nicht meins

    Der Klappentext klang so spannend und versprach ein aufregendes Buch. Selbst die Leseprobe ist spannend zu lesen und hat viele Fragen aufgeworfen. Leider ging es danach aber rasant bergab. Sara Nowak kennt die Familie seit ihrer Kindheit, ist regelrecht von den beiden Mädchen Malin und Lotta besessen, was noch über dreißig Jahre später in ihrem Leben nachwirkt. Daher will sie unbedingt herausfinden, was passiert ist. Ihre Freundin bei der Polizei, die eigentlich mit den Ermittlungen beauftragt ist, tut leider nichts. Ich hoffe doch, dass die schwedische Polizei in der Realität besser arbeitet. Leider kann man den Ermittlungen so nicht folgen, lange Zeit tritt sie auf der Stelle, da der Fokus auf Saras Leben mit all ihren Problemen in ihrem Job, mit ihrem Mann und ihren Kindern, liegt. Sie ist völlig unzufrieden und geht des Öfteren an die Decke, was nicht nachvollziehbar ist.

    Ein weiterer Grund, wieso mir das Buch nicht gefallen hat, ist die Thematik. Weder im Klappentext noch in der Leseprobe war ersichtlich, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird. Aber recht schnell ging die Geschichte über Spionage, die Stasi, die DDR und den Kalten Krieg, was mich überhaupt nicht interessiert.

    Leider ist der Schreibstil nicht besonders, sodass er noch etwas reißen könnte. Oft kann man ihm gut folgen, aber immer wenn es Erläuterungen zum Kalten Krieg gibt, muss man sehr aufmerksam, manchmal zweimal lesen, damit man es versteht. Die vielen Namen machen es nicht einfacher, den Beschreibungen zu folgen. Auch wenn in langweiligen Büchern die Handlung und Spannung zu wünschen übrig lässt, lese ich dann doch gerne weiter, wenn ich mit einer Figur mitfiebern und –bangen kann. Jedoch ist mir hier niemand sympathisch, nicht einmal eine kleine unbedeutende Nebenfigur.

    Zum Schluss kommen zwar noch ein paar Überraschungen, mit denen ich gar nicht gerechnet habe, aber diese machen die Story auch nicht zu einem guten Buch. Insgesamt bin ich von dem Buch enttäuscht und werde die Teile der Reihe, die noch folgen werden, nicht mehr lesen.

    Fazit:

    Auch wenn ich von vornherein die Thematik gewusst hätte, hätte mir dieser Krimi nicht gefallen. Langweilige Story, unübersichtlich erzählt mit durchweg unsympathischen Charakteren konnte mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Claudia S., 09.05.2021

    Als Buch bewertet

    Nichts ist so, wie es scheint

    Gerade, als die Kinder und Enkel von den Bormans das Haus verlassen, klingelt das Telefon. Agneta nimmt ab und als am anderen Ende jemand „Geiger“ sagt, legt sie auf, holt eine Waffe aus ihrem Versteck und erschießt ihren nichtsahnenden Mann. Zufällig kommt eine der Töchter zurück und findet ihren erschossenen Vater, aber nicht ihre Mutter. Sie wendet sich an ihre Kindheitsfreundin Sara Nowak, die jetzt Kommissarin ist. Und diese stößt auf unfassbare Geheimnisse …

    Der Anfang ist echt genial und lässt auf tolle Lesestunden hoffen, doch leider wurde für meinen ganz persönlichen Geschmack die Story sehr schnell zu einem extrem komplizierten und verwirrenden Politthriller. Das hätte ich definitiv gern vorher gewusst! Die Themen (DDR, Sowjetunion/Russland, Stasi, kalter Krieg) sind so gar nicht meins, auch wenn ich ein Kind der 80er bin.

    Die vielen Personen/Figuren sind ein bisschen anstrengend für mich. Vielleicht auch, weil so viele Perspektivwechsel sind. Kaum hab ich mich in eine Figur hineinversetzt, ist die nächste "tonangebend". Es gibt viele Geheimnisse - irgendwie hat jeder eins. Und es gibt viele Lücken - dieses Stilmittel mag ich so gar nicht. Da wird einiges angedeutet, dann wieder abgelenkt. Ich weiß gern, woran ich genau bin. Ach ja - und die Ortswechsel sind auch heftig. Als Krönung ist eine deutsche Ermittlerin mit verstrickt.

    Auch die vielen widersprüchlichen Dinge machen mir zu schaffen. Da wurde so lang voraus geplant und dann so viel falsch gemacht, vergessen, übersehen, unbeachtet gelassen, das passt für mich einfach nicht zusammen.

    Die Personen/Figuren sind alle recht anstrengend. Kaum jemand im Buch hat keine Probleme, dafür hat so ziemlich jeder Geheimnisse. Voran kommt niemand so wirklich und auf einmal schießt die Geschichte auf die Zielgerade, mit jeder Menge Überraschungen und gewendeten Wendungen und neuen Verbindungen – und macht mich damit noch unleidlicher, als ich bis dahin ohnehin schon war. Die Grundidee ist vielleicht gar nicht so übel, aber die Ausführung geht ganz weit an meinem Geschmack vorbei.

    Alles in allem kann ich leider nur zwei Sterne geben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    petra w., 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ich glaube der Autor konnte sich nicht entscheiden was er schreiben wollte. Also hat er von allem etwas genommen und daraus einen Bucheintopf gekocht. Leider sind alle Zutaten derartig herausragend das sie zusammen nicht gut schmecken.
    Die Frage ob es ein Spionageroman a la John le Carre, ein Thriller im Stil von Frederick Forsyth oder ein Krimi, wie gerade erst heraus gekommen, Die Leichenblume sein soll ist einfach nicht entschieden. Jedes Element für sich war gut. Auf Grund des Klappentexts konnte man vermuten das es um Schläfer geht, stille Spione die irgendwann mal arbeiten sollen. Dann kam ein Terrorist dazu ,anschließend Missbrauch. Zu allem Überfluss eine Polizistin mit einem komplizierten Privatleben.
    Im Grunde waren es vier Bücher in einem für den ersten Versuch hat sich der Autor übernommen. Vielleicht werden die nächsten Bände besser. Jedes Buch für sich und dann etwas ausführlicher wäre höchstwahrscheinlich gut gewesen. Obwohl ich mit den handelnden Personen nicht warm geworden bin, aber das ist für mich bei nordischen Büchern öfter mal der Fall.
    Hier war es sehr konstruiert alle Themen zusammen zu führen, wie in meinem Bild vom Eintopf, umrühren Deckel drauf und fertig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara T., 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Politthriller mit zu wenig Spannung
    Agneta und Stellan Bromann verabschieden sich von ihren Enkelkindern, die ihre Sommerferien bei ihnen verbracht haben. Stellan hat sich bereits zurückgezogen und hört Musik, als das Telefon klingelt. Agneta nimmt den Anruf an und als sie das einzige Wort „Geiger“ hört, weiß sie sofort, was sie zu tun hat. Ohne lange zu überlegen nimmt sie ihre Waffe aus dem Versteck und erschießt ihren Mann. Dann verlässt sie das Haus.
    Sara Nowak wurde von dem Mord an Stellan Broman von ihrer Kollegin Anna vom Dezernat für Gewaltverbrechen unterrichtet. Anna führt die Ermittlungen in dem Fall, rechnet aber mit Saras Hilfe, weil Sara die Familie Bromann seit ihrer Kindheit kennt.

    Gleich die ersten Kapitel des Thrillers erzeugen enorme Spannung. Der Autor schockiert mit der Schilderung des unfassbaren Mordes und erlaubt dem Leser, die Täterin auf ihrem weiteren Weg zu begleiten. Dazu kommen weitere bedeutende Ereignisse mit vielen neuen Charakteren, welche die gesamte Handlung ergänzen und bereichern. All das warf bei mir tausende Fragen auf, auf die Antworten darauf war ich sehr gespannt.

    Zwei Protagonistinnen spielen eine besondere Rolle in dem Roman: Agneta Bromann und die Kommissarin Sara Nowak vom Sittendezernat.

    Agneta ist eine bemerkenswerte Protagonistin; mutig, stark, entschlossen, risikobereit. Lange konnte ich ihr Handeln, vor allem den Mord an Stellan, nicht begreifen, trotzdem war ich überzeugt, dass ihre Vorgehensweise unvermeidlich war. Erst nachdem ihre bewegte Lebensgeschichte vollständig enthüllt war, konnte ich ihr gewagtes Handeln nachvollziehen.

    Sara Nowak dagegen kämpft entschieden gegen das Verbrechen. Als die offiziellen Ermittlungen im Falle Bromann in falsche Richtung laufen, beginnt sie selbst zu recherchieren. Dabei geht sie ungewöhnliche Wege, sammelt Beweise und nimmt Kontakte zu diversen Personen auf. Bei der Spurensuche stößt sie auf Fakten, die ihre eigene Vergangenheit betreffen.

    Der Thriller „Geiger“ ist aber viel mehr als nur eine Mordgeschichte mit den dazugehörigen Ermittlungen. Ausführlich beschreibt der Autor viele bedeutende Ereignisse aus der jüngsten Geschichte Europas. Es fallen unzählige Namen der Akteure jener Zeit. So gut die Geschichte vom Autor recherchiert wurde, so ermüdend sind auch die unzähligen Seiten darüber. Hier wäre weniger viel mehr gewesen. Denn diese Ausführungen unterbrechen die eigentliche Handlung und schwächen deutlich die Spannung ab.
    Den teilweise langatmigen Teil des Buches gleicht der spannungsgeladene Abschluss aus. In rasantem Tempo überschlagen sich die Ereignisse, die für einige Überraschungen sorgen und dabei zur Aufklärung des Falles herbeiführen.

    FAZIT: ein komplexer Politthriller mit vielen spannenden Handlungen und historisch belegten Fakten. Interessant, abwechslungsreich, jedoch mit zu wenig Spannung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ulysses, 11.04.2021

    Als Buch bewertet

    Onkel Stellan - ein früher in Schweden berühmter Fernsehmoderator - wird von seiner Tochter Malin erschossen in seinem Haus aufgefunden. Und Stellans Frau Agneta Broman ist verschwunden. Kommissarin Sara Nowak, die für das Sittendezernat in Stockholm tätig ist und mit verschiedenen familiären Belastungen ihre Ehe, ihre Tochter Ebba sowie ihre Mutter Jane betreffend zu kämpfen hat, begleitet die Ermittlungen im Mordfall Stellan Broman. Denn Sara kennt die Familie Broman seit ihrer Kindheit, ist quasi im Haus von Familie Broman groß geworden.
    Da die Ermordung von Stellan und das Verschwinden von Agneta Sara keine Ruhe lassen, unternimmt sie Ermittlungen auf eigene Faust und findet heraus, dass Stellan nicht nur ein begeisterter Anhänger der DDR, sondern als sog. IM (informeller Mitarbeiter) sogar ein Agent für die Stasi gewesen ist. Hat Onkel Stellan also seine Stasi Vergangenheit eingeholt und ist er deswegen ermordet worden?

    Ich denke, dass es hilfreich ist, für den Krimi "Geiger" Interesse an politischen Themen, auch mit historischem Bezug - insbesondere an der Stasi sowie an der Beziehung von Schweden zur DDR - mitzubringen. Denn diese Themen nehmen im Rahmen der Ermittlungen von Sara Nowak die Ermordung von Onkel Stellan betreffend einen nicht unbedeutenden Umfang in "Geiger" ein. Auch wenn mir leider das Interesse an dieser Thematik fehlt, so hat mir doch gut gefallen, dass man auch ohne politisch historisches Vorwissen "Geiger" folgen kann, obgleich diese Themen schon in einer gewissen Komplexität und Tiefe behandelt werden. Denn da auch die Protagonistin Sara die DDR wie Stasi betreffend weitestgehend unbewandert ist, stellt sie diesbezüglich viele Fragen im Zuge ihrer Ermittlungen und so wird auch dem Leser vieles erklärt. Dabei habe ich einiges gelernt, was ich weder über die Stasi noch über die Beziehung von Schweden zur DDR wusste.

    Neben der Stasi-/ DDR-Thematik nehmen auch Saras Arbeit in der Prostitutionsbekämpfung für das Sittendezernat sowie ihre familiären Probleme ihren Mann Martin, ihre Tochter Ebba sowie ihre Mutter Jane betreffend viel Raum in "Geiger" ein. Das mag bisweilen seine Längen haben und wäre meiner Ansicht nach vielleicht gelungener gewesen, wenn diese Schilderungen zumindest stellenweise kürzer ausgefallen wären. Gut gefallen hat mir, dass die familiären Dramen in Saras Leben nicht nur um ihrer selbst willen von Gustaf Skördeman erzählt wurden, sondern letztlich auch die Handlung vorangetrieben haben. So möchte ich jedem, der einen nur auf die Lösung eines Mordfalls fokussierten Krimi mit hohem Erzähltempo lesen möchte, eigentlich von diesem Politkrimi von Gustaf Skördeman abraten. Wer sich von einem recht komplexen, zum Mitdenken anregenden Politkrimi herausgefordert fühlt, wer auch eine nicht so leichte Politkrimi Kost mit über weite Strecken ruhigem Erzähltempo zu schätzen weiß, und wen weder die Stasi-/ DDR-Thematik noch eine komplizierte Protagonistin, deren Aggressionsprobleme und Wutanfälle einen immer wieder vor den Kopf stoßen und deren private Probleme sehr viel Raum einnehmen, abzuschrecken vermag, ist bei "Geiger" gut aufgehoben, wie ich finde.

    Interessanter hätte ich es gefunden, wenn Gustaf Skördeman in "Geiger" den Fokus ein bisschen weniger auf Protagonistin Sara gelegen hätte und einige weitere Kapitel aus Sicht von Agneta Broman, deren Tochter Lotta oder der BND Mitarbeiterin Karla Breuer geschildert hätte. In solchen Perspektivwechseln ist die Leseprobe, die die ersten vierzig Seiten von "Geiger" beinhaltet, erzählt. Zwar finden sich in "Geiger" auch danach noch Kapitel, die nicht aus Sicht von Sara geschildert werden. Über weite Strecken von "Geiger" folgt man aber fast nur den Ermittlungen von Sara und erhält so leider nur selten Einblick etwa in die Gedankenwelt von Agneta, was ich sehr schade finde.

    Und Gustaf Skördeman kann schreiben und das richtig gut. Dass "Geiger" schon in zwanzig Ländern erschienen ist, wundert mich da nicht. Auch eine Verfilmung von "Geiger" könnte ich mir gut vorstellen, da mir einige Kapitel - wie etwa das weiße an einen Leuchtturm erinnernde Gebäude umgeben von Wald, in dem IM Kellner wohnt - dafür prädestiniert scheinen. Da merkt man schon, dass Gustaf Skördeman eigentlich Drehbuchschreiber, Regisseur und Filmproduzent ist, wie ich finde.
    Zudem glänzt "Geiger" neben schwedischem Lokalkolorit etwa in Gestalt der Abschlussfeierlichkeiten mit vielen ebenso eigenwilligen wie interessanten Nebencharakteren. Neben der ehemaligen Professorin Eva Hedin, die Sara bei ihren Ermittlungen unterstützt, wäre da wohl auch Saras Chefin - Hauptkommissarin Asa-Maria Lindblad - zu nennen. Auch wenn Asa-Maria Lindblad nur selten vorkommt, so wird sie doch von Gustaf Skördeman überzeugend als heimtückische Chefin, vor der alle Angst haben und deren einzige Stärke in motivierenden Facebook Beiträgen zu bestehen scheint, geschildert.

    "Geiger" hätte mir jedoch besser gefallen, wenn einige unnötige Längen herausgekürzt worden wären. Insbesondere in der ersten Hälfte dieses Politkrimis hätte man manche Kapitel doch ein wenig straffen können. Auch die Nachbesserung an einigen, wenig logisch erscheinenden Stellen hätte Geiger nicht geschadet. Dies würde das Kapitel betreffen, in dem Agneta im neuen Look mit kurz geschnittenen Haaren von ihrem Enkel nicht mehr erkannt wird. Auch wäre es wohl besser gewesen, den Altersunterschied zwischen Lotta und ihrer Schwester Malin bzw. Sara um ein paar Jahre zu vergrößern.

    Die Twists zum Schluss haben mich größtenteils überzeugt. Einige davon wurden zuvor geschickt von Gustaf Skördeman mittels einzelner Hinweise angedeutet, so dass es schon möglich gewesen ist, bei den Ermittlungen von Sara mitzurätseln.
    Auch dass die verschiedenen Erzählstränge, die zum einen Saras Ermittlungen und zum anderen Saras Vergangenheit und Privatleben betreffen, am Ende zusammenlaufen, da sie in gewisser Weise - die ich natürlich nicht verraten möchte, um die Handlung nicht zu spoilern - zusammenhängen, hat mir gefallen. Darüber hinaus hat mich besonders die Erzählung von Agnetas Vergangenheit angesprochen, die mich tatsächlich ein wenig mit der politisch historischen Thematik von "Geiger" versöhnt hat, die mich sonst leider wenig interessiert hat.

    "Geiger" gipfelt in einen spannenden, actionlastigen Showdown, der mir jedoch leider zu überladen und durcheinander gewesen ist - wohl insbesondere auch aufgrund des ruhigen Erzähltempos, das "Geiger" zuvor über weite Strecken geprägt hat. Bei diesem Showdown wäre für mich tatsächlich weniger mehr gewesen.
    Zwar liefert "Geiger" in seinem letzten Drittel einige Auflösungen, hat insgesamt jedoch ein offenes Ende. Zudem ist "Geiger" dann recht plötzlich und schon ein wenig abrupt zu Ende, was vermutlich darin begründet liegt, dass in Band 2 die Handlung fortgeführt werden wird. Denn "Geiger" ist von Gustaf Skördeman als Trilogie angelegt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 07.04.2021

    Als eBook bewertet

    Schalldämpfer drauf und.......bämmmm!

    Unglaublich, da verabschiedet sich Agneta gerade noch von ihren Töchtern und deren Familien und einige Minuten später, nach einem kurzen Anruf, setzt sie ihrem Mann die Pistole an die Schläfe und bämmmmm, das war’s für ihn.
    Ja was ist nur mit dieser Frau los? Sie packt das allernotwendigste zusammen und flüchtet erstmal.

    Sara Nowak ist eigentlich Polizistin bei der Sitte und wuchs mit Agnetas Töchtern auf. Sie kennt die Familie ganz gut, wird zu dem Fall hinzugezogen und ermittelt inoffiziell auf eigene Faust. Der ermordete Stellan Broman, der ein beliebter schwedischer Fernsehstar war, hatte offensichtlich keine Feinde. Aber wer hat Interesse an seinem Tod und warum wurde er von seiner eigenen Frau erschossen?
    Ein Politthriller der etwas anderen Art. Der Leser begibt sich mit Agneta auf die Flucht und begleitet Sara auf ihren Ermittlungen. Dazwischen ganz viel kalter Krieg und die Geschichte der DDR im Verhältnis zum neutralen Schweden.
    Der Auftakt einer Trilogie, deshalb bleiben am Ende auch einige Fragen offen.
    Fazit: ein Spionagethriller den man lesen kann, aber mit kleinen Abstrichen. Mir waren einige Protagonisten zu realitätsfern und unglaubwürdig. Insgesamt aber für Spionagefans eine durchaus spannende Empfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena W., 15.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ich war schon neugierig auf das Buch, bevor es erschienen ist. "Geiger" ist der Auftakt einer neuen Trilogie und gleichzeitig das Debüt des Autors Gustaf Skördeman. Wenn man sich den Klappentext so anschaut, rechnet man sicher nicht mit dem Hintergrund, der hier aufgewühlt wird. Mich hat es aber nichts desto trotz wahnsinnig gereizt und ich war innerhalb weniger Seiten an das Geschehen gefesselt. Das Erzähltempo ist zu Beginn noch langsamer aber steigert sich sehr bald. Ich hatte das Gefühl kaum noch durchatmen zu können. Es geschehen so wahnsinnig viele Dinge zeitgleich und man erhält so einen Berg an Informationen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildlich, dass ich mir die Situationen direkt vor Augen halten konnte. An der ein oder anderen Stelle wäre ein bisschen weniger an Details aber sicherlich wünschenswert gewesen. Dennoch hat mich der Sog der Hintergründe einfach gefesselt. Ich wurde sehr häufig mit überraschenden Wendungen konfrontiert, nie wusste ich sicher woran ich bin. Die Gestaltung der Charaktere ist sehr gelungen und sie wirken in ihrer Art zu handeln, authentisch auf mich. Sara, die eine große Rolle einnimmt, habe ich gerne begleitet. Sie hadert ständig mit sich selbst und ihrer Arbeit, aber auch damit, dass sie mehr für ihre Kinder da sein will. Ich finde sie ist eine gute Ermittlerin, deren Instinkt sie bei der Arbeit gut berät. Gleichzeitig widern sie viele gesellschaftliche Aspekte so an, dass sie sich über gewisse Grenzen hinweg setzt. Gut gefallen haben mir hier auch die Einblicke in ihre Vergangenheit.

    Mich hat der Auftakt der Trilogie wirklich gefesselt und begeistert. Die Charaktere wurden facettenreich und interessant gestaltet. Die Hintergründe wirken erschreckend und zeitgleich fasziniert mich die Geschichte. Ich gebe minimale Abzüge aufgrund einiger Details, die mir zuviel waren..

    Für mich ist "Geiger" ein gelungener Thriller, indem die weiblichen Charaktere eindeutig das Sagen haben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nijura, 02.05.2021

    Als eBook bewertet

    Wendungsreicher Thriller um den kalten Krieg

    Meine Meinung:
    Die Inhaltsangabe setze ich jetzt mal als bekannt voraus.
    Ich lese viele Krimis und Thriller, aber um Spionageromane habe ich bisher einen weiten Bogen gemacht. Als ich aber die Inhaltsangabe zu Geiger gelesen habe, war mein Interesse geweckt. Schläfer haben mich schon immer fasziniert, sodass ich mich also doch auf dieses Buch gefreut habe.
    Die Hauptprotagonistin ist Sara, Polizistin bei der Sitte in Stockholm. Im Laufe der Geschichte erfährt man viel über sie und ihre Familie. Sara ist mir sehr sympathisch.
    Saras Mutter hat früher für die Familie Broman geputzt und da die beiden auf dem gleichen Grundstück wohnten, hatte Sara oft Gelegenheit mit den beiden Töchtern der Familie zu spielen. Sie fühlte sich schon fast wie ein Familienmitglied.
    Um so schockierter ist Sara als sie von dem Mord an den beliebten Kindermoderator Stellan Bromann erfährt.
    Und obwohl sie nicht zum Ermittlungsteam gehört, stellt sie eigene Nachforschungen an und entdeckt nach und nach Ungeheuerliches über Stasi-Seilschaften, den kalten Krieg und noch einiges mehr.
    Nichts ist so wie es scheint. Die Handlung ist sehr wendungsreich, unterhaltsam und spannend.
    Etwas überrascht hat mich, dass Agneta eigentlich eine eher untergeordnete Rolle spielt und relativ wenig Politisches auf den Tisch kommt.
    Aber das war für mich eher von Vorteil, da ich wie gesagt, klassische Krimis und Thriller so wie so bevorzuge.
    Das etwas offene Ende dagegen hat mich nicht überrascht, da mir von Anfang an klar war, dass Geiger der erste Teil einer Trilogie ist.
    Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
    Fazit: Der Autor verwebt gekonnt echte politische Ereignisse mit einem sehr unterhaltsamen und spannenden Roman. Der Schreibstil ist sehr angenehm und zu keiner Zeit langweilig. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ernst H., 31.03.2021

    Als Buch bewertet

    Politiklastiger Spionageroman mit Längen, aber auch fesselnden Spannungs- und Überraschungsmomenten
    Der Klappentext und die Leseprobe haben mich etwas in die Irre geführt, da man aufgrund dieser Informationen nichts davon ahnt, wie sehr man mit Politik, Spionage und Kaltem Krieg konfrontiert wird - meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
    So spektakulär das Buch auch beginnt – immerhin erschießt Agneta, eine alte Frau und Großmutter, nur aufgrund eines Anrufes kaltblütig ihren langjährigen Ehemann Stellan, der vor seiner Pensionierung ein allseits beliebter Fernsehmoderator war. Sie packt ihre Siebensachen und macht sich auf den Weg, um einen vor Jahrzehnten erhaltenen Auftrag auszuführen – so fulminant und actionreich endet es auch.
    Aber zu diesem Ende muss man sich erst durchkämpfen, wenn man (so wie ich) an Politik, speziell an schwedischer Politik in der Nachkriegszeit, nicht wirklich sehr interessiert ist. Die politischen Hintergründe und Intentionen Schwedens zur Zeit des Kalten Krieges, die Haltung gegenüber der DDR usw. sind offensichtlich ausgiebig recherchiert. Wie viel davon Realität und wie viel der Fantasie des Autors entsprungen ist, war für mich nicht erkennbar. In die Handlung sind sehr detaillierte Informationen hinein verpackt. Ich fand es schwierig, die vielen Personen zuzuordnen, habe über so manche Passagen einfach hinweg gelesen. Die Spannung ging mir immer wieder verloren, obwohl es durchaus nicht an überraschenden Enthüllungen und Wendungen mangelt.
    Im Prinzip werden zwei Handlungsstränge miteinander verbunden. Einerseits die Flucht von Agneta, die Frage nach ihrem Motiv, ihrer Aufgabe. Denn offensichtlich ist sie eine Spionin, eine Schläferin. Aber für wen oder gegen wen arbeitet sie? Andererseits die Ermittlungstätigkeit der Polizistin Sara, die ihre Kindheit im Haushalt von Agneta und Stellan verbracht hat und nun nicht nur skandalöse Dinge über diese stets angesehene Familie, sondern auch über ihr eigenes Leben ans Licht befördert und nebenbei mit beruflichen und privaten Problemen kämpft.
    Was die Charaktere anbelangt, so ist vor allem Sara sehr eingehend dargestellt, in all ihren Gefühlen, Ängsten und Sorgen und ihrem unerschütterlichen Bestreben nach Gerechtigkeit. Meine volle Sympathie konnte sie mit ihren teils zu impulsiven, andere verletzenden Aktionen leider nicht gewinnen. Obwohl auch Agnetas und Stellans Eigenschaften im Zuge der Rückblicke auf ihr Leben beschrieben werden, blieb es ein oberflächlicher Eindruck.
    Von den inhaltlich schwierigen Textpassagen abgesehen, liest sich das Buch recht flüssig, durch die gewisse Langatmigkeit ist es jedoch für mich (vom explosiven Ende abgesehen) kein Thriller, sondern primär ein Spionage-Roman.
    „Geiger“ ist der Auftakt für eine Triologie. Ich bin mir noch nicht im Klaren, ob ich die Fortsetzung lesen möchte. Immerhin blieben am Ende Fragen offen, die mich neugierig machen …

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 16.04.2021

    Als eBook bewertet

    Die Bromans haben gerade ihre Töchter und deren Familien verabschiedet, als das Telefon klingelt. Agneta nimmt das Gespräch an und hört nur ein Wort: "Geiger?" - "Ja" antwortet sie und legt auf. Dann holt sie eine Pistole und erschießt ihren Mann Stellan, der als frühere Fernsehgröße in ganz Schweden bekannt und beliebt war.

    Kommissarin Sara Nowak wird von einer befreundeten Polizistin über den Mord informiert, da sie einen Großteil ihrer Kindheit bei den Bromans verbracht hat. Obwohl Sara bei der Sitte arbeitet, beginnt sie, auf eigene Faust in dem Mordfall zu ermitteln und entdeckt nach und nach, was sich hinter der Fassade des guten Onkel Stellan abgespielt hat.....

    "Geiger" ist das Erstlingswerk von Gustaf Skördemann, das den Auftakt zu einer geplanten Trilogie bildet. Leider hat für mich die Geschichte nicht gehalten, was ich mir nach dem Klappentext versprochen habe. Dass es sich um einen Politthriller handelt, anstatt des Familiendramas, das sicher mancher Leser nach der Kurzbeschreibung erwartet, konnte ich schon aus diversen Rezensionen erfahren und als ehemaliges DDR-Kind war ich an dem Spionagethema aus der Zeit des kalten Krieges auch durchaus interessiert. Doch der Autor packt für meinen Geschmack zu viel in seinen Roman, so dass sich die Spannung meiner Meinung nach immer mehr in Nebensächlichkeiten verloren hat. Dabei ist sein Schreibstil durchaus eingängig und hatte mich zu Anfang schnell in die Handlung hinein gezogen.

    Sara Nowak ist eine Protagonistin, die es dem Leser nicht allzu leicht macht, mit ihr warm zu werden - in meinen Augen ist es für ein gutes Buch auch nicht zwingend erforderlich, die Hauptfiguren zu mögen - dennoch habe ich Sympathie für Sara empfunden und konnte viele ihrer Handlungen emotional nachvollziehen. Auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich ausreichend beschrieben, bei einigen Randfiguren wäre für mich sogar etwas weniger ihrer Vorgeschichte wünschenswert gewesen. Auf den letzten neunzig Seiten, also während des Abschnitts, in dem ich normalerweise einen Krimi kaum noch aus der Hand legen mag, musste ich mich regelrecht zum weiterlesen überwinden, obwohl die Handlung auf einen Showdown zulief, war mir die Leselust beinahe vollständig abhanden gekommen. Trotz des Cliffhangers wurden auf den letzten Seiten noch einige meiner offenen Fragen beantwortet und ich bin nicht sicher, ob ich wirklich Lust habe, die Folgebände kennen zu lernen.

    Fazit: Gustaf Skördemann packt so viele Abgründe in seine Geschichte, dass der Stoff auch für mehrere Bücher gereicht hätte, das macht es schwer, die Spannung konstant aufrecht zu erhalten, die sich meiner Meinung nach in den Nebensträngen ganz geruhsam verläuft.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    book.cat.love, 09.04.2021

    Als Buch bewertet

    "Geiger" von Gustaf Skördemann aus dem Lübbe Verlag ist das Debüt des Autors und der Auftakt einer Trilogie.

    Es geht um Agneta, die mit ihrem Mann in einem Haus auf dem Land in Schweden wohnt. Sie winkt den Enkelkindern noch zum Abschied zu als das Telefon klingelt. "Geiger" sagt die Stimme am anderen Ende der Telefonleitung und Agneta holt eine Waffe aus dem Versteck, setzt den Schalldämpfer auf und schießt ihrem Mann in den Kopf. Kommissarin Sara Nowak, die schon seit ihrer Kindheit mit der Familie befreundet ist, nimmt Ermittlungen auf, um ihre Kollegen zu unterstützen.

    Meine Meinung: Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, vor allem, da ich skandinavische Thriller gerne lese und der Klappentext mich unglaublich neugierig gemacht hat. Das Buch begang auch richtig spannend und die Geschichte hat mich sofort gepackt. Dies lag vor allem an dem flüssigen und typisch skandinavischen Schreibstil, der den Leser direkt fesselt.

    Allerdings muss ich sagen, dass die Spannung sehr schnell nachgelassen hat. Über die Hälfte des Buches geht es um Sara, die eigentlich in einem anderen Dezernat arbeitet, und ihren Kollegen vom Morddezernat nunmehr bei den Ermittlungen hilft. Dies wird leider meiner Meinung nach etwas unrealistisch dargestellt, da sie vieles im Alleingang vornimmt. Zudem wird unglaublich viel aus ihrer Kindheit und ihrem Privatleben berichtet, was zum einen sehr langatmig war und zum anderen die Spannung aus dem Buch herausnahm. Sara war durch ihre Handlungen daher sehr unnahbar.

    Außerdem hatte ich mir unter dem Buch ein anderes Thema vorgestellt. Weder aus dem Klappentext noch aus der Leseprobe ergibt sich, dass das Thema vom kalten Krieg, der DDR und der Stasi handelt. So wird das Buch letztlich zu einem geschichtlichen und politischen Thriller, der sehr anspruchsvoll zu lesen ist. Dies liegt vor allem auch an den vielen Personen, die im Buch beschrieben werden, sodass das Buch höchste Aufmerksamkeit benötigt und nicht nebenbei gelesen werden kann. Ich fand das Thema an sich interessant, aber für mich war dies insgesamt zu verwirrend dargestellt.

    Auch habe ich mich beim Lesen des Mittelteils des Buches mehrfach dabei ertappt, dass meine Gedanken abgeschweift sind. Hier fehlte es schlichtweg an der nötigen Spannung des Buches. Erst im letzten Drittel nahm die Geschichte sodann endlich an Fahrt auf und die Ereignisse überschlugen sich. Dieses Ende war tatsächlich die ganze Zeit nicht vorhersehbar und es gab überraschende Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Letztendlich konnte mich dies allerdings nicht vollständig von dem Buch überzeugen.

    Ich gebe daher eine Leseempfehlung für politisch Interessierte, die die Thematik anspricht und 3/5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein