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  • 5 Sterne

    22 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pink Anemone, 17.11.2016

    Als Buch bewertet

    Homer ist anders als die anderen Kinder im St. Cloud's Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionensversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher zu bleiben - unter der Bedingung, dass er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindung- und Abtreibunsstation bei "Gottes Werk", dem Entbinden, und bei "Teufels Beitrag", dem Abtreiben, assisitiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee....(Klappentext)

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    Dieser Roman enthält so Vieles, dass es fast unmöglich erscheint alles in eine aussagekräftige Rezension zu packen, geschweige denn damit diesem Werk gerecht zu werden.
    Es ist ein moderner Schelmenroman und zugleich eine herrlich altmodische Familiensaga von einem "Vater" wider Willen und seinem "Sohn", der eines Tages in die große Welt hinauszieht, versucht nicht mehr zurückzublicken, um nach langer Reise wieder zurückzukehren. Wenn man so will ein moderner Dickens.
    Diese Geschichte erstreckt sich über das späte 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

    Irving ist auf jeden Fall Meister darin schwierige und abstoßende Themen direkt anzusprechen, dabei gesellschaftliche Grenzen überschreitet, dieser Gesellschaft den Spiegel vor die Nase hält und dadurch von manchen als geschmacklos und morbide empfunden werden könnte.
    Denn das große Thema dieses Romans ist die Legalisierung von Abtreibungen, Geburtenkontrolle und die Entscheidungsfreiheit der Frau. Eine Thematik, welche heute noch, im 21. Jahrhundert, für Diskussionen sorgt.
    Hier bedient sich Irving einer unverblümten Sprache. Der Leser wohnt mehrmals einer Geburt, sowie einer Abtreibung bei, mit und ohne Komplikationen. Für Zartbesaitete könnten daher so manche Passagen etwas am Magen kratzen. Ich persönlich fand es vom historischen und med. Standpunkt her mehr als nur interessant.
    Das zweite große Thema ist das Erwachsenwerden, seinen Weg in der Welt und somit sich selbst zu finden. Den Weg den jeder von uns beschritten hat und der keineswegs leicht ist.
    Dazwischen tauchen immer wieder Themen wie Alzheimer, häusliche Gewalt, eine Dreiecksbeziehung, Einfluß es 2. Weltkrieges auf die amerikanische Zivilbevölkerung und vieles mehr auf. Schwierige wie traurige Themen. Tja, die Welt und das Leben sind eben kein Ponyhof.

    Man möchte meinen, dass dieses Buch aufgrund des harten Stoffes nicht zu lesen ist, ohne in Depressionen zu verfallen, aber genau hier unterscheidet sich Irving von so vielen Autoren. Genau hier wird die schriftstellerische Kunst sichtbar.
    Der Schreibstil ist keineswegs schwer und drückend, sondern flüssig und angenehm. Der Erzählstil fesselnd und weist, trotz schwerer Kost, immer wieder eine gewisse Situationskomik auf.
    Dieser Roman ist durchzogen mit bissigem und schwarzem Humor und skurrilen Figuren. Ich habe selten so viel gelacht und geschmunzelt wie beim Lesen von diesem Buch. Manchmal mit etwas schlechtem Gewissen, da die Grundsituation alles andere als zu lachen war, aber man kann irgendwie nicht anders.
    Hier wechseln sich Tragik und Komödie gekonnt ab, sodass es für den Leser niemals langweilig oder unterträglich wird, sondern einem sogar noch zum Nachdenken anregt und das mit einem Schmunzeln im Gesicht.
    Dieser Roman enthält ebenso sehr viel Gefühl, Figuren die einem ans Herz wachsen und unglaublich viel Aussagekraft.

    Fazit:
    Ich bin einfach nur begeistert von diesem Werk, welches sehr harten Stoff als Thematik beinhaltet und mich trotzdem in seinen Bann zog.
    Die Mischung aus skurriler Situationskomik und der schweren Thematik, aus flüssig-lockerem Schreibstil und tief gehender Aussagekraft, gefühlvoll und unverblümt, hat mich schlichtweg umgehauen.
    Diese Kombinationen machen diesen Roman zu Recht zu einem modernen Klassiker, den jeder mal gelesen haben sollte. Denn DAS nenne ich schriftstellerische Kunst vom Feinsten.
    Daher gibt es von mir nichts anderes als eine absolute Leseempfehlung.
    Dies war bestimmt nicht mein letzter Irving!

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  • 5 Sterne

    18 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela, 16.03.2015

    Als Buch bewertet

    Tolles Buch. Perfekter Titel. Trocken aber gerade deshalb lustig geschrieben. Nur zu empfehlen!

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    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 08.07.2016

    Als Buch bewertet

    Im Waisenhaus in St. Cloud´s werden nicht nur heimatlose, ungewollte Kinder aufgenommen, sondern auch illegale Abtreibungen durchgeführt. Der Leiter der Einrichtung, Doktor Wilbur Larch glaubt fest an Gottes Werk, wie er es nennt. In der Hoffnung auf einen würdigen Nachfolger in seiner Mission, versucht er diese Haltung auch Homer Wells, einer der Waisen, der ihm besonders ans Herz gewachsen ist, zu vermitteln. Dieser jedoch verlässt das Waisenhaus und hat von nun an mit seinen ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Auf einer Apfelplantage baut er sich ein ansehnliches Leben auf, was jedoch geprägt ist von Lügen und einer unbestimmten Sehnsucht nach St. Cloud´s. Erst spät merkt er, dass er wohl nie von diesem Ort loskommen wird.

    John Irving ist für mich ein absolut genialer Autor. In seinen Büchern finde ich eine unglaubliche Sprachgewalt wieder, die es ihm ermöglicht, scheinbar nebenbei über all das zu schreiben, was uns im Innersten bewegt, wirklich bewegt, unser ganzes Leben lang. Das ist eine seltene Kunst, und sie bringt solche beeindruckenden Geschichten hervor, die mir jedes Mal noch eine Weile nachhängen. So auch in diesem Fall: Homer Wells, Wilbur Larch und all die anderen sind mir schnell ans Herz gewachsen mit ihren Besonderheiten, Macken und ihrem Versuch, in dieser Welt einen Platz zu finden. Das ist genau wie im richtigen Leben nicht einfach und auf der Suche kann es passieren, dass wir andere verletzen. Sehr menschlich werden hier Schwächen und Versagen aufgedeckt, ohne im Geringsten darüber zu urteilen.
    Das zentrale Thema, das sich durch das ganze Buch zieht, ist das der Abtreibung, die im wahrsten Sinn des Wortes über ganze Leben entscheidet. In unserer heutigen Gesellschaft zwar nicht mehr geächtet, eher geduldet und hier und da leicht missbilligt, ist es immer noch eine hochaktuelle und heiß diskutierte Frage: Inwiefern spielen wir Gott, wenn wir entscheiden, wann ein Leben lebenswert ist? „Richtig“, würde Homer jetzt sagen.
    Wie die meisten anderen Menschen habe ich auf diese Frage scheinbar eine relativ klare Antwort und dennoch mahnt dieses Buch mich wieder um Verständnis für andere Ansichten. Denn worum geht es eigentlich in unserem Leben? Wir selbst entscheiden, wohin der Weg führt, und es steht uns genauso frei, unseren Weg einzuschlagen, wie anderen Menschen, den ihren zu wählen.

    Dazu kommt auch eine äußerst feinfühlig verflochtene Geschichte um eine Gruppe von Menschen, die wir jahrelang begleiten: Besonders ans Herz gewachsen ist mir Melony, seit ihrer Geburt ein wütendes Mädchen, das aber auch eine große Hingabe beweist. Ich kann nicht anders, als die unterschiedlichen Charaktere zu bewundern, die nur mit einer hinreichenden Kenntnis des menschlichen Innenlebens und einer gehörigen Portion Humor so skizziert werden können wie sie eben sind. Ganz großes Kino oder eben ganz große Literatur! Fünf Sterne sind das mindeste, was ich diesem Buch geben kann.

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