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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 19.08.2018

    Als Buch bewertet

    Ich kannte die Nonne und Heilkundlerin Hildegard von Bingen (1098-1179) bisher nur sporadisch. Dies sollte sich mit der vorliegenden Romanbiografie der Historikerin und Autorin Maria Regina Kaiser allerdings ändern. Denn auf insgesamt 256 Buchseiten liefert die versierte Schriftstellerin einen umfassenden wie spannenden Einblick in Hildegards Vita. Dabei hat mich vor allem Hildegards Macht innerhalb der damals Männer dominierten Kirchenwelt überrascht. Energisch, intelligent und mit viel Gottvertrauen hat die einstige Adelstochter stets ihre Interessen und die ihrer Mitschwestern durchsetzen können. Davon hielt sie auch ihre schwache Gesundheit, man mutmaßt, dass sie an MS litt, und die damit verbundenen häufigen Ruhephasen nicht ab. Schon früh erkannte sie ihr Schicksal und sprach mit Gott. Ihre sog. Schauungen, gemeint sind Prophezeiungen, machten sie legendär und einzigartig. Sie war dadurch anders als ihre Mitmenschen und konnte Entwicklungen und Menschenschicksale genau voraussehen. Zudem schätze sie den freundschaftlichen und weniger strengen Klosteralltag und fand damit viele neue Novizinnen. Obschon die sog. Benediktsregel auch für sie und die ihr unterstehenden Nonnen galt, so verabscheute sie Selbstkasteiung und -geißelung im Namen Gottes. Als Äbtissin in Disiboden oder Klostergründerin auf dem Rupertsberg in Bingen, stets wusste sie Unterstützer um sich und konnte sogar international als Kirchengelehrte mit Werken, wie z. B. Scivias, überzeugen. Kurzum, sie stand ihren männlichen Kollegen in nichts nach.

    An Kaisers Buch hat mir nicht nur die liebevolle Illustration (s. Cover und Innenseiten), sondern auch die inhaltliche Umsetzung gefallen. Abwechslungsreich, chronologisch und quellenbasiert erzählt die Autorin Hildegards Werdegang nach. Dass sie dabei noch die Sprache der damaligen Zeit in Form von Originalzitaten bzw. Ausdrücken nutzt, war mein persönliches Highlight. Auf diese Weise kann sich der geneigte Leser nämlich bestens in diese historisch umtriebige Epoche (u. a. mit Investiturstreit, Friedrich Barbarossa usw.) einfühlen. Zudem ist die Lebenswelt der Nonnen und Mönche schon eine andere. Mit großer Kennerschaft führt Kaiser den Leser durch Klosterhallen wie -gärten. Beeindruckend waren die Ausführungen über die hauseigenen Skriptorien. Hier hatte das geschriebene Wort noch einen Wert...

    FAZIT
    Eine in sich stimmige Romanbiografie, die vor allem den Menschen sowie die Theologin im Blick hat und weniger auf ihr heilkundliches Vermächtnis abfährt.

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 17.08.2018

    Als Buch bewertet

    "Verkünde es also laut und schreib es nieder"

    „Diese Dinge aber sehe ich weder mit den äußeren Augen, noch höre ich sie mit den äußeren Ohren, noch entnehme ich sie den Gedanken meines Herzens oder mit irgendeinem Beitrag meiner fünf Sinne, sondern ich sehe sie nur in meiner Seele.“

    Schon nach einem Prolog aus dem Jahre 1178, in dem erwähnt wird, dass Äbtissin Hildegard und ihrem Kloster ein Interdikt droht, weil sie entgegen der Regeln einen exkommunizierten Ritter auf geweihten Boden begraben hat, ist klar, dass es hier um eine Frau mit einem festen Willen und festen Grundsätzen geht. Hildegard von Bingen, eine der herausragendsten Persönlichkeiten des Mittelalters

    Die Romanbiografie ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil „Die Jahre mit Jutta“, widmet sich den ersten knapp vierzig Lebensjahren. Als „Zehnt deiner Eltern an Gott“, bereits bei ihrer Geburt dem Kloster versprochen, darf man als Leser die kleine Hildegard ab ihrem vierten Lebensjahr begleiten, erfährt von ihrer Cousine Jutta und zieht dann unter dieser als Magistrata gemeinsam mit Hildegard in die Klause, die in Verbindung zum Benediktinerkloster Disibodenberg steht. Der zweite Teil, „Magistrata auf Disibodenberg“ erzählt dann von den ersten Jahren nach Juttas Tod und davon, was sich änderte, als Hildegard das Amt der Magistrata dort innehat. Auch von der Anerkennung ihrer Schauungen auf höchster Ebene sowie von ihrem Kampf um die Erlaubnis, ein eigenes Kloster gründen zu dürfen, ist hier die Rede. Der letzte Abschnitt „Auf diesen Felsen“ befasst sich schließlich noch mit den Hürden bei der Klostergründung nahe Bingen, von zahlreichen Schriftwechseln mit bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit, von ihrer Verehrung als Heilerin und Seherin und endet dann mit ihrer Erwartung auf den nahenden Tod.

    Ein Erzähler nimmt einen mit auf die Reise. Man ist mit Hildegard kränklich, muss sich mit ihr wegen ihrer Visionen lange Zeit grämen, viel weinen, erfährt allerorten Ablehnung und zieht mit ihr ins Kloster, lebt dort unter strengen Regeln, lernt mit ihr Latein und Schreiben und lernt sie so und ihre Lebensumstände immer besser kennen. Ebenso wird man Zeuge vieler ihrer Visionen. Man darf mit ihr grübeln, in Mönch Volmar einen Verbündeten finden und dann endlich ohne Scham öffentlich auch von ihren Schauungen berichten. Schließlich darf man auch noch mit ihr darum fiebern, dass ihr die Mammutaufgabe der Klostergründung gelingen wird und lernt sie als Intellektuelle kennen.

    Der flüssige Sprachstil der Autorin liest sich locker, leicht, man merkt hier gar nicht, dass man dabei lernt. Es ist ihr ganz hervorragend gelungen mich mit auf eine Zeitreise zu nehmen. Authentisch, anschaulich beschrieben hatte ich stets ein ganz genaues Bild der Umgebung und der Verhältnisse vor Augen. Zudem hat sie mich auch emotional so richtig geködert und ich habe bei Ungerechtigkeiten gelitten, habe mich über Erfolge gefreut und so manches Mal ist es mir auch ein Schauder über den Rücken gegangen, weil ein Funke Magie übergesprungen ist, obwohl ich eigentlich sonst ein sehr rationaler Mensch bin, Wunderheilung, nicht naturwissenschaftlich beweisbare Thesen, lassen mich stets äußerst skeptisch sein.

    Hildegard ist eine wirklich beeindruckende Frau. Gerade in ihrer Zeit, in der Frauen ja keinerlei Rechte hatten, konnte sie ihre Visionen auf Pergament festhalten, schon allein diese Leistung erfordert jeglichen Respekt ein. Die Nonne, die sich lange Zeit für ihre Visionen geschämt hat, ist mir beim Lesen auch so richtig sympathisch geworden, wenn man das bei einer Geschichtsgröße so sagen kann. „Was der fürsorgliche Vater Benedikt nicht wörtlich verbietet, darüber dürfen die Klosteroberen entscheiden.“ Sie zeigt viele menschliche Züge, legt die Benediktinerregeln zum Vorteil für die Nonnen aus, auch wenn sie mit ihren Gedanken schon auch in ihrer Zeit gefangen war. Sie ist authentisch und gelungen gezeichnet, ebenso wie alle anderen Darsteller. Beeindruckt, ja schon schockiert, hat mich so z.B. auch ihre Cousine Jutta, die ihre Askese bis zur Selbstzerstörung treibt.

    Positiv erwähnen möchte ich auch unbedingt den umfangreichen Anhang. Zahlreiche Quellenangaben machen noch einmal deutlich, wie intensiv und gründlich sich die Autorin mit dem Thema beschäftigt hat. Es handelt sich um eine Romanbiografie, was belegt und was der Phantasie der Autorin entsprungen ist, wird hier erläutert und auch darüber hinausreichende Informationen zu Hildegard von Bingen, machen diesen Roman so zu einer Art Fachbuch. Interessierte finden zudem eine Zeittafel, ein Personen- und Ortsverzeichnis, weiterführende Literatur sowie ein Glossar.

    „Die Grünkraft war Gott und sie war überall gegenwärtig.“ Gut gefällt mir die Bezeichnung Grünkraft und ich denke genau dieses Grün wird hier auch zur Illustration verwendet, was ich sehr gelungen finde. Grüne Doppelseiten, die die verschiedenen Kapitel, in die man ihr Leben einteilen kann, abtrennen, helfen, diese auch auf den ersten Blick zu finden. Große grüne Initiale, zahlreiche Schwarzweiß- und etliche Kräuterabbildungen, darüber hinaus das Hardcover mit einer Buchbinde, machen das Buch zu einem richtigen Schatz. Sicher auch eine tolle Geschenkidee

    Alles in allem habe ich mir zwar etwas mehr Kräuterkunde erwartet, weil ich bisher einfach auch nicht mehr wusste, bin aber jetzt so richtig froh, dass mich Maria Regina Kaiser so gelungen in die dunkle Zeit des Mittelalters entführt hat und ich Hildegard von Bingen, diese kluge, beeindruckende und mächtige Frau kennenlernen durfte. Fünf Sterne sind hier redlich verdient.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fuechslein, 13.09.2018

    Als Buch bewertet

    Hildegard von Bingen wird von den Meisten wohl mit Naturheilkunde in Verbindung gebracht. Kräuterkissen, Tinkturen, ja selbst Dinkelbrot schmücken sich mit ihrem Namen. Doch Hildegard von Bingen war viel mehr als nur eine Kräuterkundige. Die von Maria Regina Kaiser spannend geschriebene Romanbiografie „Hildegard von Bingen“ trägt den Untertitel „Die mächtigste Nonne des Mittelalters“. In diesem Buch begleiten wir Hildegard auf ihrem Lebensweg. Wir erfahren, wie sie bereits als kleines Kind von vier Jahren die ersten Visionen hatte, in denen das „Lebendige Licht“ ihr Dinge zeigte, die anderen verborgen waren. Hildegard kommt 1098 auf die Welt und ist als zehntes Kind der Familie von Bermersheim der Kirche versprochen. Es ist die Zeit der der ersten Kreuzzüge. Männer und ganze Familien machen sich auf den Weg ins Heilige Land. Junge adlige Frauen strömen scharenweise in Klöster, um dort abgeschieden von der Welt als Jesu versprochene Braut zu leben. Die beträchtlichen Mitgiften, wie Viehherden Fischteiche oder ganze Dörfer, verhalfen den Klöstern zu Reichtum. Der Autorin gelingt es, ein lebendiges Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Hildegard wurde zur Universalgelehrtin ihrer Zeit, sie diktierte Bücher, komponierte Musik, heilte Kranke und gab die Worte weiter, die das „Lebendige Licht“ ihr auftrug. Interessant, wie sie und andere Frauen (z.B. Hildegards Freundin Rikkar von Stade) es verstanden, in dieser von Männern dominierten Zeit, Macht und Einfluss auszuüben. Hildegard war von Kindheit an kränklich, hatte Lähmungen und Krämpfe, die sie oft tagelang ans Bett fesselten. Trotzdem war sie eine sehr starke Frau. Sie schöpfte ihre Kraft aus dem Glauben an Gott und der Demut ihm gegenüber. Was er ihr in ihren Visionen auftrug, setzte sie gegenüber ihren Mitmenschen durch. Aufgeben konnte und wollte sie nicht.

    Das Buch war spannend wie ein Roman zu lesen. Auch wenn der religiöse Fatalismus der adligen Jungfrauen mir aus heutiger Sicht fast unbegreiflich ist, so fand ich es sehr interessant, über das Klosterleben zu lesen. Sich freiwillig einmauern zu lassen! Jahre- bzw. jahrzehntelang nicht ins Freie zu gehen! Die Autorin ist bekannt als Expertin für das Leben der Hildegard von Bingen. Trotz der vielen Fakten und historisch überlieferten Persönlichkeiten liest sich das Buch leicht und fließend. Der Anhang enthält eine Kurzzusammenfassung von Hildegards Lebenslauf, eine Aufstellung der weiteren handelnden, historischen Personen und ihrer Bedeutung, sowie ein Glossar mit Worterklärungen, ein Orts- und ein Literaturverzeichnis. Sehr übersichtlich zum Nachschlagen.

    Historische Porträts und Illustrationen der von Hildegard empfohlenen Kräuter schmücken das Buch. Auch das Cover gefällt mir sehr gut.

    Fazit: Ein spannendes Buch über eine faszinierende Frau. Sehr lesenswert. 5*****

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    Hildegard von Bingen hat mich schon immer fasziniert. Dank Maria Regina Kaiser erhielt ich jetzt als Leserin einen ganz besonderen Einblick in das Leben und Wirken dieser so unscheinbaren, aber durchaus mächtigen Frau, die es gekonnt verstand, ihren Willen durchzusetzen.
    In der Kindheit bis zum Lebensende geplagt von einer rätselhaften Muskelerkrankung wächst die junge Hildegard von Bingen wohlbehütet als zehntes Kind auf. Ihr Leben im Kloster ist seit ihrer Geburt vorbestimmt, doch mit dem kränklichen Kind scheint es nicht gut bestellt. Sie hat Erscheinungen, Lichtblitze, hört eine ihr übermächtige Stimme und erträumt die Zukunft.
    Dank ihrer Cousine Jutta gelingt ihr der Einzug in die erste Klause. Dort allerdings ist das Leben als Nonne hart und Jutta führt als Magistra ein strenges Regiment. Nur der Reichtum, die Mitgift der neuen Novizinnen, bringt das Kloster voran und macht es weit in die Ferne hin bekannt. Als Jutta stirbt und Hildegard von Bingen zur neuen Magistra gewählt wird, ändert sich alles. Ihre Weissagungen können nun endlich zu Pergament und somit in die weite christliche Welt hinausgetragen werden.
    Über Hildegard von Bingen gibt es zahlreiche Kochbücher, Ernährungs- und Gartenratgeber. Interessant war es hier durch Maria Regina Kaiser etwas mehr über das Leben und Wirken der mystischen Nonne zu erfahren.
    Nach Abschluss des Romans zeigt sich Hildegard von Bingen durchaus als starke Frau, die ihre Sturheit und ihren Willen gekonnt einzusetzen vermag. Mutig stellt sie sich gegen die Entscheidungen ihres Abtes, ihres Bischoffs und wenn es sein musste, auch gegen die des amtierenden Papstes.
    Die Gestaltung des Covers durch Catrin Welz-Stein ist im Bezug auf die Kräuterkunde Hildegards von Bingen besonders gut gelungen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris H., 24.08.2018

    Als Buch bewertet

    Hildegard von Bingen - bei diesem Namen denken die einen an Edelsteine, Kräuter und Dinkel; die anderen an eine faszinierende geistliche Lehrerin die weit über ihre Lebensumfeld hinaus großen Einfluss hatte und deren Visionen und ihre Überlieferung in Text und Bild auch heute noch großes Interesse hervorrufen. Dieser ungewöhnlichen Frau nimmt sich Maria Regina Kaiser in Ihrer Roman Biografie "Hildegard von Bingen - die mächtigste Nonne des Mittelalters" an. "Flüssig geschrieben und schön zu lesen erfährt man von Hildegards Kindheit, dass sie schon früh mit schweren Krankheiten zu tun hatte aber auch schon als kleines Mädchen Visionen von Gott empfangen hat. Man erlebt ihre erste Zeit als
    Inklusin auf dem Disibodenberg in einer Lebensgemeinschaft mit mehreren anderen Frauen und ihrer Meisterin Jutta von Sponheim. Später wird Hildegard selbst die Leiterin der Schwesterngemeinschaft, steht in Kontakt zu mächtigen und einfachen Menschen ihrer Zeit und ringt um den richtigen Glauben und die Deutung ihrer vom himmlischen Licht empfangenen Visionen.
    Das Buch ist nicht nur gut geschrieben sondern auch grafisch wunderschön aufgemacht, beginnend mit dem Coverbild, das neben einer Hildegarddarstellung auch viele Pflanzen zeigt. Weitere Pflanzenabbildungen fnden sichuch wieder. Daneben gibt es Bilder, auf denen historische Gemälde von Hildegard in verschiedenen Lebenssituationen. Ein sehr ausführlicher Anhang mit Zeittafel, Glossar und einem Informationsteil rundet das Buch wunderbar ab.
    Mein Fazit: alle die sich für die heilige Hildegard interessieren, aber auch generell Liebhaber historischer Romane kann ich dieses Buch nur empfehlen, es gibt einen spannenden Einblick in das Leben eine außergewöhnlichen Frau und generell das Ordensleben im 11. Jahrhundert.

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  • 4 Sterne

    Judith K., 28.05.2022

    Als eBook bewertet

    Sehr gut recherchierte Biografie einer Frau, die vor 900 Jahren eine unglaubliche und einzigartige Position in der Kirche hatte. Sie war immer krank und schwach, hatte aber besondere Fähigkeiten.

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