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  • 4 Sterne

    18 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Blaxy, 05.02.2023

    Als Buch bewertet

    Je älter ich werde, desto mehr wird mir die Tragweite von gewissen [Lebens-]Geschichten bewusst. Der Holocaust gehört dazu.
    Ich erinnere mich an meine Schulzeit - der grausame Völkermord an der jüdischen Bevölkerung wurde immer wieder auf den Tisch geknallt. Schon klar, damit sollte die Wichtig- und Dringlichkeit des Themas verdeutlicht werden. Hatte aber anhand der Omnipräsenz bei vielen von uns Schülern den gegenteiligen Effekt: Man wurde der Geschichte gegenüber überdrüssig und wollte nicht mehr zuhören. Ich für meinen Teil habe damals die Fakten gelernt und sonst den Kopf abgewendet.

    Mit der Lebensgeschichte "Ich war das Mädchen aus Auschwitz" von Tova Friedman kam nicht nur eine sehr persönliche Perspektive auf mich zu, sondern neben jede Menger Fakten auch die Beklemmung.

    Mittlerweile ist Tova, die als Kind noch Tola hieß und ihren Namen später glaubensbedingt änderte, 84 Jahre alt, lebt mit ihrer Familie in den USA und blickt auf ein Leben voller Höhen und Tiefen, Angst und Erfolgen zurück. Und sorgt aktiv dafür, dass der Holocaust und seine vielen Opfer nicht in Vergessenheit geraten.
    Dieses Buch trägt dazu bei.

    Tova lässt den Leser ab ihren frühesten Erinnerungen teil werden. Beginnend unter einem Esszimmertisch in einem Ghetto im polnischen Tomaszów Mazowiecki. Mehr Platz gibt es für sie nicht, denn sie und ihre Familie teilen sich eine heruntergekommene Wohnung mit vielen, vielen anderen Menschen..
    Von hier an hören wir Tovas Geschichte. Das Leben im Ghetto, gespickt von Angst und Tod, bis hin zu Auschwitz.

    Während des Lesens blutete mir das Herz und ich war gezwungen die Lektüre immer mal wieder bei Seite zu legen.
    Für mich persönlich waren zwar nicht viele neue Dinge dabei, aber die innere Reife hat mir einen anderen Zugang zu diesem Grauen, das sich [Über]Leben nennt geschaffen.

    Und mich demütig werden lassen. Die aktuellen Zeiten sind kein Zuckerschlecken und doch keinesfalls mit dem zu vergleichen, was andere Seelen während des zweiten Weltkriegs und auch heute überall auf der Welt erdulden mussten bzw. müssen.
    So habe ich auch ohne Bezug zum jüdischen Glauben ganz viel für mich aus diesem Buch mitnehmen können.

    Bis hin zu Tolas Befreiung war ich gefesselt. Auch die darauffolgenden Jahre hatten ihren Reiz, sprachen mich aber nicht mehr ganz so an. Da scheiden sich die Geister des Interesses und der Wahrnehmung.

    "Ich war das Mädchen aus Auschwitz" kann ich jedem nahelegen, der Interesse am Weltgeschehen hat und wissen möchte, wie es NICHT geht. Wie abscheulich der Mensch ansich sein kann und was ein Staat voller Schlafschafe hervorbringt (in der Beziehung ängstigte mich die Geschichte von Tola nochmal zusätzlich).

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  • 5 Sterne

    13 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 29.01.2023

    Als Buch bewertet

    Bewegender Zeitzeuginnenbericht über das Überlebenden des Holocaust und Auschwitz

    Das Vernichtungslager Auschwitz haben nur knapp 200 Kinder überlebt - eine von ihnen ist Tova Friedman, die 1938 mitten im 2. Weltkrieg in Danzig geboren worden ist. Gemeinsam mit ihren Eltern hat sie das Ghetto und Auschwitz überlebt und ist in die USA emigriert. Dass sie überlebt hat, verdankt sie zu einem großen Teil ihrer Mutter, die alles daran setzte, ihr Kind in diesen schrecklichen Zeiten zu schützen. Mit 4 ist Tova nach Auschwitz gekommen und mit 6,5 Jahren befreit worden. In ihrem Lebensbericht berichtet die heute 84-jährige in New Jersey lebende Psychotherapeutin über ihr Leben seit ihrer Kindheit und bis heute.

    »Ich war das Mädchen aus Auschwitz — Eine der letzten Überlebenden des Holocaust erzählt ihre Geschichte« (»The Daughter of Auschwitz« (🇬🇧 2022); übersetzt von Ulrike Strerath-Bolz) ist ein Zeitzeuginnenbericht der Holocaust-Überlebenden Tova Friedman (*1938) mit dem britischen Journalisten Malcom Brabant, der die historischen Zusammenhänge zu den Erinnerungen recherchiert und die Erinnerungen von Tova in den historischen Kontext sortiert und in einen logischen erzählerischen Zusammenhang geordnet hat. Unter anderem greift die Autorin für ihren Bericht auf bedeutende Texte ihres Vaters aus dem Yizkor-Buchs ihrer Heimatstadt Tomaszow Mazowiecki zurück (S.65).

    Wie bei vielen Holocaust-Überlebenden hat sich der Bezug zu Essen und zum Glauben für Tova Friedman nach der Shoah verändert:

    »Wenn man lange Zeit unter Nahrungsmange leiden muss, bekommt Essen eine fast spirituelle Bedeutung. Bis heute habe ich eine besondere Beziehung zum Essen. Es ist mir heilig, ich halte es nie für selbstverständlich. Eier sind immer noch mein liebstes Trostessen. Wenn ich unglücklich bin, verwöhne ich mich mit einem Spiegelei, sunny side up.« 🍳
    (S.116)

    Auch andere Dinge, wie der Bezug zum Viktor E. Frankl und das oben angesprochene Thema zum Glauben, sind Themen, die sich immer wieder in Berichten von Zeitzeug:innen finden lassen und sehr bewegen.

    Auf die Frage, ob sie noch an Gott glaube, antwortet Tova mit einem ‚Ja‘ , fügt aber hinzu:
    »Vertrauen ist lebenswichtig, und ich habe nie meinen Glauben an die Menschheit verloren, all meinen Erfahrungen zum Trotz. Und was das Vergeben angeht - im Judentum wird gelehrt, dass nur die Lebenden vergeben können. Ich habe nicht das Recht, stellvertretend für diejenigen zu vergeben, die dahingemetzelt worden sind.«
    (S.334)

    By the way: Gemeinsam mit ihrem Enkel klärt sie auf TikTok Millionen Follower:innen über den Holocaust auf und beantwortet Fragen gegen das Vergessen. Eine wahnsinnig beeindruckende und starke Frau und ein unfassbar wichtiges Buch gegen das Vergessen 🕊️🤍

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin L., 06.11.2022

    Als Buch bewertet

    Danke!
    Für diese weltgeschichtlichen
    Eindrücke, gegen das Vergessen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseschneckchen555, 31.05.2023

    Als Buch bewertet

    Ich kann mich nicht erinnern, je etwas grausameres gelesen zu haben als die Erinnerungen von Tova Friedman. Und doch sind sie von unschätzbarem Wert.


    Ein Grauen unvorstellbaren Ausmaßes

    Zusammengefasst aus den Notizen ihres Vaters und ihren eigenen Erinnerungen als Kind im Alter von vier bis sechs Jahren, erzählt Tova Friedman ihre Geschichte des Holocaust. Sie berichtet von ihrem Leben im Ghetto, dem Weg ins Konzentrationslager bis hin zum fast unmöglichen Entkommen aus dem Horrorszenario. Es grenzt an ein Wunder, dass sie es überlebt hat. Nur die Liebe zu ihrer Mutter gab ihr die Kraft dazu. Heute spricht sie für all jene, die nicht mehr die Chance hatten, ihre Eltern, ihre Familie und Freunde wiederzusehen. Für all die Kinder, die keine Stimme mehr haben, weil sie ihr Leben lassen mussten.
    Allein der Titel sagt so viel über dieses Buch aus und hat direkt meine Neugierde geweckt. Es gibt nicht mehr viele Zeitzeugen. Deshalb finde ich es umso wertvoller, dass hier ein Buch veröffentlicht wurde, welches nicht aus alten Erzählungen dritter oder vierter Hand resultiert, sondern aus Erinnerungen einer Betroffenen und den Notizen ihres Vaters. Ein großes Dankeschön möchte ich also an dieser Stelle an Tova Friedman richten, dass sie diese Gedankenbilder aus der schlimmsten Zeit ihres Lebens mit uns teilt und dieses Grauen für uns noch einmal aufleben lässt.
    Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder in der Lage sein wird, dieses Buch in einem Zuge zu lesen. Mir hat das Gelesene schwer zugesetzt und mich nachträglich stark beschäftigt. Ich bekam die Bilder nicht aus dem Kopf und stellte mir immer wieder die Frage, wie es nur dazu kommen konnte, dass Menschen ein solch unvorstellbares Massaker fertigbrachten. Die Erzählungen sind von Grausamkeit nicht zu überbieten. Jede einzelne Szene gleicht einem Albtraum. Wie kann eine Frau mit diesen schrecklichen Bildern in der Erinnerung leben? Und doch ist es so unbeschreiblich wichtig diese Geschichte weiterzugeben, damit sie nicht in Vergessenheit gerät.
    Die Berichte machen deutlich, in welcher furchtbaren Zwangslage sich die Menschen befanden. Ein Volk, dass unter schlimmster Manipulation und Unterdrückung zu leiden hatte. Ähnlich muss es aber auch in den Reihen der NSDAP Anhänger zugegangen sein, denn mein Herz will einfach nicht wahrhaben, dass all die Nazis solch gewissenlose und böswillige Monster gewesen sind. Viele von ihnen hatten doch ebenfalls Familie. Einer allein konnte nichts ausrichten, also ging es immer nur darum, Befehle zu befolgen oder zu sterben. Die Menschen mussten unmenschliche Entscheidungen treffen, bei denen es keine gute Lösung gab.
    Diese Erfahrungen sollten uns für den Rest unseres Lebens eine Mahnung sein. Wir alle sollten uns Gedanken machen, welche Ziele wir anstreben. Gier, Neid und Missgunst bringen uns nicht weiter. Macht erfüllt uns nicht.
    Dieses Buch ist schwere Kost, doch ich bin dankbar dafür, dass es Menschen wie Tova Friedman gibt, die den Mut haben, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, damit auch wir Leser ihre Geschichte an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben können.

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