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  • 4 Sterne

    LaNasBuchclub, 23.03.2023

    Als Buch bewertet

    „Im Namen des Wolfes“ ist das beeindruckende Debut von Autor Richard Swan und stellt den Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Fantasy-Trilogie. Der Roman folgt Sir Konrad Vonvalt, einem berüchtigten und gefürchteten Richter im Reich des Wolfes, bei der Untersuchung im Fall einer ermordeten Edeldame. Dabei zeigt sich schon bald, dass es um sehr viel mehr geht, als um die Tote. Nach und nach enthüllen Konrad und seine Begleiter Hinweise auf eine weitreichende Intrige, die das ganze Reich in den Abgrund stürzen könnte.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist packend und bildhaft, ohne ausufernd zu sein. Dabei baut sich schon sehr früh diese dunkle und gefährliche Atmosphäre auf. Erzählt wird aus der Perspektive der jungen Helena Sedanka. Sie ist Gerichtsschreiberin und eine von Konrads Begleitern, wobei sich erst mit der Zeit enthüllt, um wen es sich bei der Erzählerin handelt. Ihr Auftreten ist zu Anfang das einer passiven Beobachterin, doch das ändert sich allmählich. Sie rückt weiter in den Vordergrund der Erzählung und wird selbst zur treibenden Kraft. Ihre stetige Entwicklung hat mir sehr gefallen. Helena zur Erzählerin zu machen hatte außerdem den Vorteil, dass Konrads Geschichte nur Stück für Stück enthüllt wird, während er seine geheimnisvolle und mächtige Aura aufrechterhalten kann.
    Es ist in der Tat eine sehr dunkle, eine düstere Geschichte, aber für mich hat sich alles gut zusammengefügt. Die unterschiedlichen Ereignisse und Handlungsstränge, die auf den ersten Blick erstmal nicht zusammen passen, haben sich mit der Zeit zu einer schlüssigen Handlung zusammengefügt. Ich konnte mitfühlen wie sich die Konflikte allmählich zusammenbrauen und bin angesichts der vielen Andeutungen auf alles, was in den Fortsetzungen noch kommen soll, sehr gespannt darauf.
    „Im Namen des Wolfes“ ist eine faszinierende Kombination aus komplexem Kriminalroman und düsterer Fantasy und konnte zumindest meinen Erwartungen mehr als gerecht werden. Es ist ein starkes und packendes Debut, das schon jetzt Lust auf die Fortsetzung macht!

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  • 3 Sterne

    Aveline, 08.03.2023

    Als eBook bewertet

    Justiz-Polit-Thriller, in einer sehr brutalen Fantasy-Welt
    Nach dem lesen dieses Buches bleibt bei mir ein zwiespältiges Gefühl zurück. Denn ich mag die Fantasy-Welt, die der Autor erschaffen hat, nicht. Ich empfinde sie als sehr düster und grausam. Auch die Sprache der Erzählerin empfand ich als mühsam und weitschweifend, allerdings passt sie für mich zu der erschaffenen Welt. Ich habe einige Zeit gebraucht bis ich in dem Plot angekommen bin. Trotzdem ist die erzählte Geschichte einer politischen Intrige spannend: Sie ist aber auch sehr brutal und kommt stellenweise einem Gemetzel gleich.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    alekto, 24.02.2023

    Als eBook bewertet

    Interessanter Auftakt der abgründigen Chroniken von Sova

    Helena Sedanka reist seit zwei Jahren mit dem kaiserlichen Richter Junker Konrad Vonvalt und seinem Vollstrecker Dubine Bressinger als seine Schreiberin durch die Lande. Dabei wird sie vom Richter weiter ausgebildet, damit sie später einmal Richterin werden kann. Richter Vonvalt setzt auf diese Weise in den entlegensten Winkeln des immer umfangreiche Ausmaße annehmenden Kaiserreichs das geltende Recht durch. Bei ihrer Ankunft in der reichen Handelsstadt Galetal werden sie bereits in Empfang genommen. Denn Edle Bauer, die Frau eines wohlhabenden, adligen Geschäftsmanns, wurde brutal erschlagen. Weil dieser Mordfall, indem sich kein Verdächtiger finden lässt, so mysteriös ist, übernimmt Richter Vonvalt mit Unterstützung von Helena und Bressinger die Leitung der Ermittlungen.

    Im Namen des Wolfes stellt den Auftakt der Chroniken von Sova dar und wird als Rückblick von Helena als alter Frau erzählt, die während der in diesem Roman geschilderten Ereignisse erst neunzehn Jahre alt ist. Helena ist früh zur Waise geworden und hatte eine schwere Kindheit, als sie in den Nachwehen des Kriegs auf den Straßen von Muldau in Armut groß geworden ist. Sie hat sich aber durchgeschlagen, bis sie auf Junker Vonvalt getroffen ist, der ihr Potenzial in ihrem hellen, wachen Blick und ihrem unerschrockenen Verhalten erkannt hat. Als ehemaliger Soldat ist Bressinger Kampf erfahren und als des Richters Vollstrecker eher der Mann fürs Grobe, der Helena und den Richter auf ihren Reisen schützt.
    Vonvalt führt als Richter ein einsames Leben, indem er in der Erfüllung der ihm auferlegten Pflicht immerzu von einem Ort zum nächsten unterwegs ist. So hat er weder Frau noch Kind und nicht einmal ein richtiges Zuhause. Junker Vonvalt, der zuweilen launisch ist und ohne Schlaf unausstehlich wird, ist nicht frei von Fehlern. In der Durchsetzung des Richterrechts ist er aber ein patenter Mann, der seine Macht nicht etwa leichtfertig für Hinrichtungen missbraucht, sondern das Recht mit Augenmaß spricht, sofern er dafür die Ermessensspielräume hat. In der von Richard Swan entworfenen Welt besitzen die Richter magische Fähigkeiten, die ihnen bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. So können etwa Richter mit der Kaiserstimme Menschen mit schwachem Geist oder wenn sie das unvorbereitet trifft, dazu zwingen die Wahrheit zu sprechen.

    Richard Swan hat für seinen Fantasy-Roman eine ganze Welt erschaffen, in der verschiedene Völker leben, die detailliert in ihrer Kultur, ihrer Religion und den untereinander ausgetragenen Konflikten beschrieben werden. Ein Fokus liegt dabei auf dem gültigen Rechtssystem in Gestalt des sovanischen Rechtskodex, da Junker Vonvalt diesen in abendlichen Unterrichtsstunden an Helena weitergibt bzw. diesen in der Verhandlung der Fälle, die ihm auf seinen Reisen begegnen, anwendet. In passender Weise wird dies von den jedes Kapitel einleitenden Zitaten ergänzt, die um das Rechtssystem kreisen.
    Das Kaiserreich erinnert, was die Bauweise der Straßen, die Architektur der Städte, die Art des Reisens zu Pferd oder Schiff, aber auch die eingesetzten Waffen (u.a. Schwerter, Dolche, Armbrust) betrifft, an eine alternative Mittelalter-Welt. Das hat aber auch Anleihen bei den alten Römern etwa in der Unterwerfung vieler Völker und deren Einverleibung in ein großes Reich. Zudem klingen die zitierten Sprüche des Rechts, für die der Autor mit Hochsaxanisch eine eigene Sprache ersonnen hat, ein wenig nach Latein (z.B. de jura).
    Wenn Helena sich zu Beginn des Romans ihre ausgedehnten Reisen der vergangenen beiden Jahre an der Seite des Richters ins Gedächtnis ruft, habe ich die vorangestellte Karte als hilfreich empfunden, weil sie mir Orientierung bot. Aufgrund der Vielzahl der vom Kaiser in das Reich integrierten Völker und deren verschiedenen Gottheiten, die in den ursprünglich praktizierten Religionen angebetet wurden, wäre ein leider nicht vorhandenes Glossar nützlich gewesen. Ebenso wäre bedingt durch die im Kaiserreich geltende eigene Zeitrechnung die Abbildung eines Kalenders praktisch gewesen.

    Was als klassisch angelegter Mordfall beginnt, steigert sich im weiteren Verlauf zu einer immer weitere Kreise ziehenden Verschwörung bis zur höchsten Ebene im Kaiserreich. Insgesamt hat Richard Swan mich mit dem in seinem Roman gebotenen Abwechslungsreichtum überzeugt. Denn dieser reichte von Magie, die sich in den besonderen Fähigkeiten der Richter zeigt und sogar in Gesprächen mit kürzlich Verstorbenen angewandte Nekromantie mit einschließt, über Betrachtungen des Rechtssystems, die in der florierenden Handelsstadt Galetal etwa auch das Handelsrecht in der Versicherung von Waren beim Transport betreffen, bis hin zu einem Undercover-Einsatz, einem heimtückischen Meuchelmordversuch und dem Gemetzel einer großen Schlacht.
    Teilweise habe ich die von Helena geschilderten Informationen als recht abstrakt empfunden, wenn sie diese nicht selbst miterlebt hat, sondern ihr dieses Wissen aus ihren Unterrichtsstunden und ähnlich gelagerten Gesprächen bekannt ist. Das erinnerte mich eher an das Dozieren aus einem sovanischen Lehrbuch, als sie die Mlyanarischen Patrizier und weitere an der Verschwörung beteiligte Parteien zu erklären hatte, weil die sonst in diesem Band der Reihe nicht in Erscheinung getreten wären. Plastischer wären die Beschreibungen ausgefallen, wenn dieser Roman aus verschiedenen Perspektiven geschildert und dabei die Schauplätze gewechselt worden wären. So hätten die Mlyanarischen Patrizier, die eine Gruppe einflussreicher Adliger in Sova sind, nicht nur in Helenas Gedankengängen eine Rolle spielen können.
    Eine Erzählweise aus wechselnden Perspektiven hätte den Vorteil geboten, dass bereits in diesem ersten Band der Reihe eine Vielzahl verschiedener Schauplätzen hätte etabliert werden können. So wären diese nicht nur verschwommen in Helenas Sicht aufgetaucht, wenn sie diese Orte lediglich vom Hörensagen kennt, sondern hätten aus Sicht der dort agierenden Personen betrachtet werden können. Zudem hätte der Autor auf andere seiner Figuren zurückgreifen können, um die Ereignisse zu schildern, die an Helena vorbeigehen, weil sie außer Gefecht gesetzt ist oder Vonvalt und Bressinger sie zu ihrem eigenen Schutz außen vor gelassen haben. Dabei hätten mich neben der Sicht des Richters und seines Vollstreckers auch die Perspektive von Junker Radomir Dragić, der als Wachtmeister von Galetal den Mord an Edle Bauer vor Eintreffen des Richters untersucht hat, von Matas Aker, der zur Stadtwache in Galetal gehört und Helenas Verehrer wird, und von Antagonisten wie Priester Patria Claver, der als Savaranischer Templer ein Heer für die Kreuzzügen gegen die Ungläubigen aufstellt, interessiert.

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