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    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sunshine77, 16.11.2019

    Irmas Enkel beschreibt die Lebensgeschichte von Annemarie, kurz Anni. Sie ist das kleine Mädchen, welches vorne in der Mitte, zwischen ihren beiden Brüdern in die Kamera schaut. Es beginnt mit ihrer Geburt in einem kleinen mitteldeutschen Dorf und begleitet sie auf ihrem Lebensweg durch den ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus und des zweiten Welttkriegs, durch die kurze amerikanische Besetzung bis in die Zeit der sowjetischen Besatzung bzw. der DDR. Man erlebt, welch dramatischen Einschnitte durch das Geschehen in und nach den Kriegen vor allem auch auf die "Zivilbevölkerung" hatte. Man erfährt Entscheidungen, die aus heutiger Sicht und mit heutiger Erziehung eigentlich kaum nachvollziehbar sind, die aber im Kontext der damaligen Situation und auch der damaligen Erziehung nahezu alternativlos waren. Ganz nebenher erfährt man auch noch historische Details, die man so vielleicht auch nicht wusste. Durch die Einbeziehung einiger Erlebnisse von Verwandten und Freunden entsteht ein vielfältiger Einblick in bewegte Zeiten, aus denen man ersehen kann, welche Konsequenzen aus abweichenden Verhalten erwuchsen.

    Das alles wird von Leandra Moor in einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt. Auf fast 500 Seiten wird man - ohne dass es zu sehr ins Detail geht und vor allem ohne einen permanent hochgehaltenen Zeigefinger - an das Buch gefesselt und kann mit den Protagonisten mitfühlen.

    Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die sich für deutsche Geschichte interessieren. Für mich war es ein großes Leseerlebnis und ich werde es bestimmt noch ein weiteres Mal lesen.

    Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 10.12.2019

    Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, aufgrund des aussergewöhnlichen Covers. Solche alten Fotografien sieht man heutzutage kaum noch und wenn dann in einem kurzen Fernseh-Ausschnitt einer Dokumentation. Das Bild hat mich fasziniert und es ist, als würde uns das Bild seine Geschichte erzählen...über die Menschen, die darauf zu sehen sind.

    Im Buch geht es um genau diese Menschen auf dem Bild, vorallem um das kleine Mädchen im Vordergrund. Ihre Lebensgeschichte wird hier erzählt, von der Zeit vom ersten Weltkrieg, über die Nazizeit, bishin zum geteilten Deutschland in "Ost und West".

    Es ist ein besonderes Buch für mich, denn anders als normale historische Romane, glaubt man fasst, dass man eine alte Aufzeichnung eines Verwandten über diese Zeit gefunden hat. Es geht hier nicht immer spannend zu, das Buch wird ruhig erzählt, man liest von alltäglichen Dingen im damaligen Leben, und doch fesselt einen das Buch ungemein! Ich muss sagen, dass ich für dieses Buch ungewöhnlich viel Lese Zeit gebraucht habe, aber man möchte einfach niche verpassen und träumt oft noch vor sich hin, nachdem man ein Kapitel beendet hat.

    Die Protagonistin Anni hat es verdammt schwer im Leben...bekommt beide Weltkriege mit, hat in beiden kriegen mit ungeheuren Verlusten zu kämpfen...man hofft so sehr auf Annie Glück, aber immer wieder schieben sich harte Steine dazwischen! Selbst zum Schluss ihres Lebens hat sie es nicht einfach und muss immer wieder mit Rückschlägen und rücksichtlosen Menschen, sogar aus der eigenen Familie, fertig werden.

    Das Buch ist so nah am Leben erzählt, denn die Frauen damals hatten es nicht leicht. Als Leser ist das schwer vorzustellen, aber es war genau so! Im Buch wird nichts beschönigt und das Leben, vorallem der Frauen wird sehr detailliert erzählt.

    Fazit: Ein ganz wunderbares Buch, etwas besonderes, sehr für alle zu empfehlen, die wirklich mehr über die Zeit vom ersten Weltkrieg bis zur DDR wissen möchten. Ich gebe dem Buch 4.5 Sterne, da es mir persönlich manchmal zu traurig und hoffnungslos war.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 24.11.2019

    Beeindruckender und berührender Debütroman der Spitzenklasse
    Das in sepiafarben gehaltene Cover eines alten Familienfotos ist außergewöhnlich und lässt ahnen, worum es in diesem Roman geht, eine Familiengeschichte, geprägt von zwei Weltkriegen und beeindruckenden Frauen, die Stärke zeigen aber auch unabänderliches pragmatisch hinnehmen, ein „Dreigenerationenbild“, auf dem die Männer fehlen.
    Der Roman ist autobiografisch und erzählt die Familiengeschichte der Autorin.
    „Irmas Enkel“ erzählt berührend, beschönigt nicht und spiegelt damit sehr eindrucksvoll verschiedene Weltkriegsabschnitte wider, von Frauen, die die durch den Einzug der Männern in die Kriege der Familie Halt geben mussten, die Flucht und Vertreibung erlebten, die stark sein mussten für ihre Kinder, die ertrugen und trotz oder gerade deshalb auch funktionieren mussten. Frauen, die sich ihre Schicksale nicht selbst gewählt hatten, die sich den damaligen Gegebenheiten anpassten und auch anpassen mussten, um nicht unterzugehen.
    Die vieles mit sich selbst ausmachten, ohne auf Hilfe hoffen zu dürfen, sie fraßen in sich hinein und bauten eine Mauer des Schweigens auf, eine Mauer, die weitergegeben wurde an die nächste Generation. Dieses Schweigen, nicht über das Erlebte sprechen zu können, die tiefen Verletzungen der Psyche durch schreckliche Kriegs- und Fluchterlebnisse, die oft unbewusste Wirkung solcher Traumata bis ins Erwachsenenalter hinein ist das Sinnbilder zweier Weltkriege, Frauen verloren Männer und Söhne und Großmütter Enkel und sie schwiegen über ihre Ängste, manchmal aus Scham manchmal aber auch, weil politische Systeme diese Themen tabuisierten.
    Es ist ein Roman, der aufrüttelt und der uns, der nun nächsten Generation, ein Verständnis dafür vermittelt, warum wir teilweise so wenig von unserer eigenen Familiengeschichte wissen und auch zu der Erkenntnis, dass die Geschichte unserer Vorfahren unter Umständen auch unser eigenes Leben beeinflusst, wir vielleicht nicht mehr alles erfahren können, aber die Möglichkeit haben, uns bewusst damit auseinanderzusetzen.

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  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 08.01.2020

    Annemarie Bar, geboren im Dezember 1914, wächst mit ihren beiden Brüdern in Perlitz auf. Sie werden zu Halbwaisen, als der Vater im Ersten Weltkrieg stirbt. Die Mutter Helene hat den Tod ihres Mannes nie verkraftet und beschließt zu schweigen, als ihre Söhne während des Zweiten Weltkrieges an die Front müssen. Auch Annis Ehemann Bruno wird eingezogen und fällt 1941 in Russland. Anni erträgt ihr Schicksal nur, indem sie sich um ihre Schwägerin, ihre beiden Neffen und ihre Mutter kümmert.

    1946 heiratet sie Frieder, der es nur auf ihr Land abgesehen hat und sie als seine Ehefrau missbräuchlich behandelt. Die Geburt von Tochter Luise gibt Anni keinen neuen Lebensmut. Die Kriegszeiten waren schwer zu ertragen und auch die Zeit der Besatzung und die Gründung der DDR, wo Perlitz liegt, sind mit weiteren Einschnitten verbunden. Erst die Enkelin Jette lässt Anni wieder aufleben.


    Die Autorin schildert mit "Irmas Enkel" die über 60-jährige Lebensgeschichte von Anni - inspiriert von Geschichten der Kriegsgeneration. Es ist ein Leben, das von wenig Höhen und vielen Tiefen geprägt ist und wie so viele Kriegsschicksale berührt. Anni ist eine starke Frau, die ihr Los ohne zu jammern und zu resignieren erträgt.


    Der Roman ist sehr ausführlich geschildert, geht oftmals bei Nebensächlichkeiten ins Detail, so dass er einige Längen aufweist. Es ist ein historischer Roman, der "gegen das Vergessen" geschrieben ist. So erhalten auch nachfolgende Generationen ein Gefühl für die Erlebnisse ihrer Großeltern und Eltern, die den Zweiten Weltkrieg und die Entbehrungen der Nachkriegsjahre bewusst erleben mussten und einen Einblick in das System der ehemaligen DDR, das von Kollektivierung und Bespitzelung geprägt war. Durch die Einbettung von Briefen und die Schilderungen mit Herzblut wirkt der Roman sehr authentisch, konnte mich allerdings nicht durchgängig fesseln. Die Kriegsjahre waren mir zu ausufernd geschildert, dagegen weckte Insbesondere das Leben von Anni in den 1960er uns 1970er-Jahren mein Interesse, wobei ich eindrucksvoll fand, wie Anni in dem sozialistischem Einheitsstaat als Selbstversorgerin zurechtkam. Über das politische System erfuhr man jedoch nur sehr wenig.

    Leider ist die Erstauflage des Buches mit auffällig vielen Fehlern durchzogen, wurde von Verlagsseite offenbar sehr schlecht oder gar nicht lektoriert, was die Geschichte unfreiwillig abwertet. Auch finde ich den Titel nicht besonders passend gewählt, geht es doch um das Leben von Anni ohne Bezüge zu ihrer Großmutter Irma zu erkennen, während die anderen beiden Enkel aufgrund der Auswirkungen des Krieges nur eine untergeordnete Rolle spielen konnten.

    Da es sich um einen Roman handelt, den die Autorin nach der "Suche nach Lücken in ihrer Familienbiografie" geschrieben hat, hätte ich mir ein Nachwort gewünscht, in welcher die Autorin ihre Intention und Recherche zu dem Roman erläutert hätte, was davon Fiktion ist und welche Teile davon sich tatsächlich in der Vergangenheit ereignet hatten.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 04.02.2020

    Leandra Moor erzählt mit "Irmas Enkel" Annis Lebensgeschichte. Anni, Jahrgang 1914 und die jüngste von drei Kindern, lernt ihren Vater nicht kennen. Hart und entbehrungsreich ist das Leben, das sie mit ihrer Mutter und ihren Brüdern in Perlitz, einem fiktiven Ort im Anhaltischen führt. Erst als sie Bruno heiratet, scheint es sich zum Besseren zu wenden, aber dann bricht der 2. Weltkrieg aus und Bruno wird eingezogen. Als er nicht wieder heimkehrt, heiratet Anni ein zweites Mal.

    Irma, ihre Tochter Helene und ihre drei Enkel sind auf dem für den Ehemann und Vater an der Front angefertigte Foto des Covers zu sehen.

    Nach einem kurzen Prolog, in dem die Familie vorgestellt wird, unterteilt die 1973 geborene Autorin den autobiografischen Roman in zwei große Abschnitte. Zunächst wird Annis Geschichte bis 1945 erzählt, der danach folgende Abschnitt endet mit ihrem Tod in den 1980ger Jahren.

    Leandra Moor hat ihren Roman in einem eher sachlichen Stil verfasst, was nicht emotionslos bedeutet. Sehr detailreich und langsam beschreibt sie das Leben in dem kleinen Ort, in der kleinen Kate und auf dem Hof von Annis Familie, aber auch das Dorfleben und die Bewohner. Dadurch wird die Geschichte lebendig und jeder, der auf dem Land groß geworden ist, kann sich diesen Ort lebhaft vorstellen. 1945 lernen Annie und ihre Schwägerin Lotte Edith kennen, die aus Ostpreußen fliehen musste und das Angebot, nach Perlitz zu kommen, annimmt. Ihr Schicksal, das ihres Sohnes Hugo und ihres Mannes Wilhelm, der als gebrochener Mann aus der Gefangenschaft zurückkehrt, steht exemplarisch für die vielen Vertriebenen, die sich eine neue Existenz aufbauen mussten an Orten, an denen sie nicht immer willkommen waren. Dies wird durch die Gespräche über die Erlebnisse mit Anni, aber auch der Eheleute untereinander und vor allem im Briefwechsel mit Ediths Schwester, die es mit ihren Kindern nach Bayern verschlagen hat, deutlich.
    Ihr zweiter Ehemann ist das Gegenteil des liebevollen Brunos und heiratet Anni nur wegen des Stück Land, das ihr gehört. Anni hat viel aus- und durchzustehen, das gilt aber auch für ihre Schwägerin Lotte, die aufgrund des Verhaltens ihres Sohnes Horst Repressalien ausgesetzt ist. Dieser Teil der Familiengeschichte ist ebenfalls detailliert beschrieben, so dass das Leben in der DDR lebendig wird.

    Die Idee zu diesem autobiografischen Roman entstand aufgrund von Lücken in der eigenen Familienbiografie. In der Generation meiner Großeltern wurde nur sehr wenig über den Krieg gesprochen, eher von der Zeit danach. So habe ich z.B. nie erfahren, welche Erlebnisse mein Großvater an der Front und in der Gefangenschaft hatte.

    Fazit: "Irmas Enkel" ist ein wichtiger Roman für alle, die sich für die deutsche Geschichte interessieren. Die Protagonisten stehen stellvertretend für so viele Schicksale vor allem der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts und geben so vielleicht Antworten auf nie gestellte Fragen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 10.02.2020

    Zum Inhalt:

    Als Anni 1946 zum zweiten Mal vor den Traualtar tritt, schließt sie mit ihrem Leben ab. Die vergangenen Jahre haben ihr die Familie geraubt, das Hoffen hat sie verlernt. Ihr einziger Anker ist das Versprechen einer Wahrsagerin, was sie zwingt, diesen Kerl aus dem Nachbardorf zu ertragen. Egal zu welchem Preis.
    Auf der Suche nach Lücken in ihrer Familienbiografie trug die Autorin berührende Lebensepisoden zusammen. Der Kern jeder Geschichte war das Dilemma des Schweigens und dessen Weitergabe an die nächste Generation.
    Die Geschichte von Irmas Enkeln versinnbildlicht das Empfinden jener Zeit. Hätten sie sich den Gegebenheiten der Jahrzehnte, in die sie hineingeboren wurden, entziehen können?

    Meine Meinung:

    Der Roman spielt sich in dem fiktiven Dorf Perlitz in Sachsen-Anhalt ab und ist in zwei Teile aufgeteilt, Teil 1 umfasst die Jahre von 1918 bis 1946.
    Schon der Anblick des Covers berührt, man sieht drei Generationen einer Familie, aber die Männer fehlen. Zu sehen vor einer ärmlichen Kate sind: Irma und ihre Tochter Helene mit deren kleinen Kindern Anni, Alfred und Willi. Helene hat den Tod ihres Mannes nicht überwunden, er ist aus dem ersten Weltkrieg nicht mehr zurückgekehrt. Als später auch noch ihre Söhne eingezogen werden, redet sie kein Wort mehr und ist nur noch eine Hülle ihrer selbst. Anni ist zunächst glücklich mit Bruno verheiratet, doch er stirbt während des zweiten Weltkrieges.
    Eindringlich beschreibt die Autorin diese Zeit und der Leser ist nah dran am Geschehen. Aufgewühlt und erschüttert ist man dabei, wenn plötzlich zB die SS nach Annis Bruder Alfred sucht, der auf Heimaturlaub war und nicht zu seinem Einsatz an der Front zurückgekehrt ist, dabei den ganzen Hof auf den Kopf stellt und die Familie bedroht.

    Der zweite der Teil umfasst die Jahre Ende 1946 bis in die frühen 80iger Jahre. Anni beschließt ein zweites Mal zu heiraten, doch ihr zweiter Ehemann hat es nur auf ein Stück Land abgesehen, in dessen Besitz Anni ist.

    Annis Heimatstadt Perlitz gehört nun zur sowjetischen Zone und später zur DDR.
    Das Buch endet mit Annis Tod Anfang der 80iger Jahre.

    Der Roman bildet ein unglaublich breites Feld der deutschen Geschichte ab und endet nicht mit dem Ende des zweiten Weltkrieges, vielmehr erfährt der Leser auch einiges über das Leben in der damaligen DDR.

    Fazit:

    Eine beeindruckende Familiengeschichte, die den Leser fesselt, berührt und nachdenklich zurück lässt. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 04.02.2020

    Kriege, Zeit des Hoffens und Bangens sowie der Trauer und des Schmerzes prägten das Leben unserer (Ur)Großeltern. Einfache Menschen, durch die Geschichte getrennt oder zu Dingen gezwungen, deren sie sich freiwillig nicht bekannt hätten. Das ist das Schicksal was die Generationen durchfließt und jeden mehr oder weniger prägt.
    Leandra Moor ist es wunderbar gelungen die Lebensgeschichte ihrer Großmutter mit geschichtlichen Einflüssen und deren Auswirkungen zu verflechten. Vorhandene Lücken in der Familienbiografie wurden dabei stimmig gefüllt. Herausgekommen ist das überaus lesenswerte Buch „Irmas Enkel“, das mit Anni exemplarisch für viele Frauen ihrer Generation deren Leben durch Krieg, Besatzung und zwei deutsche Staaten schildert.
    Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und beeindruckt, viele neue, mir bisher noch nicht so bekannte Informationen konnte ich mitnehmen. Sehr gern empfehle ich es weiter!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 11.04.2020

    Ein wundervoller, tiefgreifender Roman über die Geschichte dreier Generationen einer Familie.
    Anni und ihre Familie


    Angefangen mit Annis Geburt bis zu ihrem Tod. Ein Leben voller Entbehrungen, Verlust, Traurigkeit, Hoffnungen, Liebe, Krieg und Frieden.

    Ihre erste große Liebe, der Verlust von Mann und Bruder, die Zeit des zweiten Weltkrieges, die Nachkriegszeit in der DDR, ihre zweite Ehe. Man leidet, liebt und hofft mit Anni. Sie hatte es oft schwer im Leben, aber hat nie aufgegeben. Eine starke Frau.

    Eine Geschichte voller Wärme, die einen nicht loslässt. Zudem gab es viele geschichtliche Informationen, die sehr nützlich waren.
    Mich hat das Buch sehr berührt. Ich kann es nur jedem empfehlen, der Zeit- und Familiengeschichte mag.

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  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 27.05.2022

    Dieses Buch erschien 2019.
    Anni tritt 1946 zum zweiten Mal vor den Traualtar. Damit schließt sie mit ihrem bisherigen Leben ab, denn die vergangenen Jahre haben ihr die Familie geraubt. Sie hat das Hoffen verlernt. Daher ist ihr einziger Anker das Versprechen einer Wahrsagerin. Dieses zwingt sie, diesen Kerl aus dem Nachbardorf zu ertragen, egal zu welchem Preis. Die Autorin trug auf der Suche nach Lücken in ihrer Familienbiografie bewegende Lebensepisoden zusammen. Das Dilemma des Schweigens und dessen Weitergabe an die nächste Generation war der Kern aller Erlebnisse. Diese Geschichte versinnbildlicht das Empfinden jener Zeit. Hätten sich die Personen den Gegebenheiten der Jahrzehnte, in die sie hineingeboren wurden, entziehen können?
    Auf dem Cover sieht man eine Familie, bestehend aus Oma, Tochter und drei Enkelkindern. Was für eine Geschichte verbirgt sich hinter diesem Cover? Es geht um Heimat, Liebe und deren Verlust. Die Autorin hat einen ausgezeichneten Schreibstil, aufgrund dessen hat sie es geschafft, dass ich dieses Buch an zwei Tagen regelrecht verschlungen habe. Ich kann euch gleich sagen, dass es sich um keine leichte Kost handelt, denn hier erfahren wir von mehreren Generationen, die es nicht einfach hatte; der Erste Weltkrieg, der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach, als Deutschland in „Ost“ und „West“ geteilt wurde, spielen eine große Rolle. Und Anni, das Mädchen auf dem Bild in der Mitte vorn, kommt 1914 als Jüngste von drei Geschwistern auf die Welt. Ihre Mutter Helene muss sich mit drei Kindern allein durchschlagen, was ihr ziemlich gelingt. Doch man musste eben damals auf vieles verzichten, kaum mehr vorstellbar in der heutigen Zeit, die eine seltsame ist, denn die meisten Frauen waren ohne Männer, denn so viele sind im Krieg geblieben. Ich musste beim Lesen auch an meine eigene Familie denken, denn auch meine Uroma hat ihren Mann im Krieg verloren und war mit vier Kindern allein. Die Kinder mussten schon früh mithelfen und doch hatten sie eine Kindheit. Dies ist die Familiengeschichte der Autorin, die sie in einem fiktiven Ort Perlitz spielen lässt. Ich muss schon sagen, dass mich diese Geschichte zutiefst berührt und beeindruckt hat. Es war interessant, zu lesen, wie das Leben damals war und wie alle doch zusammen gehalten haben. An einigen Stellen musste ich ganz schön schlucken. Als Anni dann älter wird, verliebt sie sich in Bruno und ist todunglücklich, als dieser in den Krieg ziehen muss. Aber das Leben muss weitergehen und so arbeitet sie und hofft jeden Tag darauf, dass der Krieg endet und Bruno wieder nach Hause kommt. Als ihre Brüder Willi und Alfred in den Krieg ziehen müssen, verstummt ihre Mutter Helene vollkommen. Werden sie lebend aus dem Krieg nach Hause kommen? Ich will hier nicht zu viel verraten. Lest dieses Buch und ihr werdet alles erfahren. Die Autorin hat hier viel aus ihrer Vergangenheit zusammengetragen und daher ist diese Geschichte sehr authentisch. Wie man heute weiß, ziehen sich die Traumata des Krieges bis in die heutige Zeit. Es wurde kaum über das Schlimme dieser Zeit geredet, viele sind einfach verstummt. Ich musste immer wieder an meine eigene Familiengeschichte denken. Auch meine Oma konnte nie über den Krieg redet und ein Bruder von ihr kam aus russischer Kriegsgefangenschaft und konnte nur noch stotternd erzählen. Und schon wieder findet in der heutigen Zeit ein Krieg statt, das hätte man niemals gedacht. Hört das denn niemals auf? Dieses Buch geht zu Herzen, rührte mich zu Tränen und hat mich sehr nachdenklich gemacht. Toll geschrieben. Diese Zeit darf nicht vergessen werden und ich hoffe sehr, dass die Menschheit endlich mal daraus lernt! Wenn man dieses Buch liest, versteht man vielleicht die Generation, die einfach nicht so liebevoll und herzlich war, weil sie ganz andere Sorgen hatten. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter. Ich hatte eine schöne Lesezeit in die Vergangenheit und die Autorin hat mich komplett überzeugt.

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  • 5 Sterne

    Ernst H., 07.07.2022

    Der Roman „Irmas Enkel“ von Leandra Moor erzählt in bewegender Art und Weise das Leben und Schicksal von Millionen Menschen, beginnend 1914 bis ins Jahr 1980 – basierend auf ihrer eigenen Familiengeschichte, vermischt mit Lebensgeschichten anderer. Wie die Autorin betont, handelt es sich um einen biografischen Roman, aber um kein autobiografisches Sachbuch.

    Worum geht es?
    Im Mittelpunkt steht Anni, Jahrgang 1914, ihr karges bäuerliches Leben in einem kleinen fiktiven Dorf namens Perlitz, das im heutigen Sachsen-Anhalt liegt, das Schicksal ihrer Familie und ihrer Freunde während der Hitler-Zeit, während des Krieges, der Besatzungszeit und als die DDR gegründet wurde.

    Schon das Cover stimmt auf die historische Geschichte ein - dieses alte sepiafarbige Foto, das den zentralen Protagonisten des Romans ein Gesicht gibt, nämlich Irma, ihrer Tochter Helene und ihren Enkeln Anni, Alfred und Willy. Diese Familie lebte tatsächlich einst, das Foto zeigt Vorfahren der Autorin. Aber sie trugen andere Namen. Es flossen im Roman die Lebensgeschichten von „echten“ Personen und „interviewten“ Personen zusammen, es mischt sich Realität mit Fiktion. Zwar diente die Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte als Basis für den Roman, viele Details und Informationen gewann die Autorin jedoch in zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen.

    Der Schreibstil ist flüssig, Dichtung und Wahrheit fließt harmonisch ineinander. Man versinkt relativ rasch in Annis Umfeld, in dieses bescheidene bäuerliche Leben, wo es an vielem mangelt, jedoch nie an familiärer Liebe. Man braucht allerdings eine Weile, bis man den doch recht umfangreichen Personenkreis zuordnen kann. Ich hätte mir einen Stammbaum oder wenigstens eine Personenliste gewünscht.

    Es sind keine spektakulären Ereignisse oder außergewöhnlichen Heldentaten, die diesen Roman so packend machen, sondern die nichts beschönigende Art und Weise, wie das harte, entbehrungsreiche Leben der Menschen in diesem kleinen Dorf, der mühsame bäuerliche Alltag, beschrieben wird, insbesondere das Leben der Frauen, die auf sich alleine gestellt sind, hart arbeiten müssen. Zuerst fielen viele Männer im Ersten, später im Zweiten Weltkrieg. Dazwischen waren den Menschen nur wenige glückliche, aufstrebsame Jahre vergönnt. Trauer, Kummer, Ängste und der tägliche Überlebenskampf sind mitreißend und berührend geschildert, ebenso wie sich die Kriegsfolgen selbst auf diesen weitab von der Front gelegenen Ort auswirkten: ob nun Bombengeschwader darüber hinweg flogen, Flüchtlingskolonnen durchzogen oder die Bevölkerung die Macht der jeweiligen Besatzer zu spüren bekam.

    Die Charaktere sind in ihrer Verschiedenartigkeit sehr lebendig beschrieben, mit Ecken und Kanten, sehr gefühlsstark und facettenreich, mit Schwächen und Stärken, man spürt Ängste, Sehnsüchte, Kummer, aber auch Glück und Freude. Ihre Entwicklung, ihre Handlungen sind nachvollziehbar, sind geprägt von zuvor Erlebten, den Zwängen der Umwelt.

    „Irmas Enkel“ ist eine aufwühlende, berührende Lektüre. Das Gelesene lässt einen nicht so leicht los. Manchmal braucht man eine Pause, um es zu verarbeiten. Für mich war dieses Buch eine Bereicherung, weil es eine selten beschriebene, sehr menschliche Seite des Krieges zeigt. Die Seite der Zivilbevölkerung. Keine kriegerischen Heldentaten. Jene Seite des Krieges, auf der wohl auch meine Vorfahren standen, wenn auch nicht als Bauern, aber dennoch auf der Seite jener, die der Willkür der Mächtigen ausgesetzt waren. Wenn man wie ich der Nachkriegsgeneration angehört (Jg 53), dann war man zeitlebens mit sehr viel Stillschweigen konfrontiert. Dieses Buch beantwortete zwar nicht die Fragen nach der Vergangenheit meiner eigenen Vorfahren, aber es hat mir den Blick auf jene Zeit geöffnet, zu der sie lebten.
    Dieses Buch sollte man unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 03.05.2022

    Die Autorin Leandra Moor, erzählt in ihrem sehr beeindruckenden Debüt-Roman „Irmas Enkel“, eine bewegende und spannungsgeladene Familiengeschichte, die mit biografischem Hintergrund zwischen 1914 und den 1980er Jahren, die Kriegs- und Nachkriegszeit, sowie die Folgen zweier deutscher Staaten, aufzeigt.

    Inhalt:
    Als Anni 1946 zum zweiten Mal vor den Traualtar tritt, schließt sie mit ihrem Leben ab. Die vergangenen Jahre haben ihr die Familie genommen, die Hoffnung geraubt. Ihr einziger Anker ist das Versprechen einer Wahrsagerin. Wird sich mit dem Mann an ihrer Seite die Prophezeiung erfüllen und ihr Leben in ein glückliches Dasein münden, obwohl die Menschen, die den Auswirkungen von Denunzierung und Verfolgung eben erst knapp entkommen sind, bereits wieder aufpassen müssen, wem sie vertrauen dürfen?

    Meine Meinung:
    Schon alleine das ungewöhnliche Cover und die Gestaltung des Buches haben es mir angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Dann der Titel, unter dem man sich erst einmal einiges vorstellen kann aber bei genauerem Hinsehen auf den Klappentext, dreht es sich um eine generationsübergreifende Familiengeschichte, die von Heimat, Liebe und deren Verlust erzählt.

    Mit der Geburt der Hauptprotagonistin Anni, der Enkelin von Irma, beginnt die Geschichte. Das Schicksal von ihrer Großmutter Irma ist durch den Verlust ihres Mannes und auch dem folgenden 1. Weltkrieg gezeichnet, ebenso wie das Leben ihrer Mutter Helene. Ein Schicksalsschlag jagt den nächsten.

    Annis Leben wird beginnend von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tod erzählt. Hart und entbehrungsreich ist das Leben, das sie mit ihrer Mutter und ihren Brüdern in Perlitz, einem fiktiven Ort im Anhaltischen führt. Erst als sie Bruno heiratet, scheint es sich zum Besseren zu wenden, aber dann bricht der 2. Weltkrieg aus und Bruno wird eingezogen. Als er nicht wieder heimkehrt, heiratet Anni ein zweites Mal.

    Eine große Zuneigung und Fürsorge, hegt sie ihrer Schwägerin Lotte, ihren beiden Neffen und der Vertriebenen Edith sowie deren Sohn, gegenüber. Denn gerade in Zeiten des 2. Weltkrieges und das anschließende Leben erst mit den wechselnden Besatzern und dann die Teilung Deutschlands, zieht an den Frauen, nicht spurlos vorüber.

    Viele Szenen und Eindrücke sowie das Gefühlsleben der Protagonisten, werden zwischen Front und Heimat oder innerhalb des geteilten Deutschlands, mit Sorgen, Wünschen und Hoffnungen, verfasst und eindrucksvoll geschildert.

    Eine deutsch-deutsche Familiengeschichte, die einfach berührt, nachdenklich macht und unter die Haut geht. Das Ende der Geschichte mit dem unglaublich herzergreifenden Erzählstil, ist nicht in Worte zu fassen.

    Fazit:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihrem flüssigen Schreibstil, ihren Charakteren und historischen Ereignissen, eine sehr bewegende und emotionale Familiengeschichte über das Leben in schwierigen Zeiten zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig und intensiv dargestellt und gut eingebunden. Das Buch hat alles, was für mich eine lesenswerte und fesselnde Geschichte ausmacht.
    Nach diesem gelungenen Romandebüt, bin ich sehr gespannt auf weitere Veröffentlichungen der Autorin!
    Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 08.06.2022

    Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ihrer Vorfahren nachempfunden. Das Buch beginnt mit der Geburt von Anni im Jahre 1914 und endet mit deren Tod 1980. Anni und ihre beiden Brüder Alfred und Willi wachsen mit ihrer Großmutter und ihrer Mutter Helene auf, der Vater blieb im Krieg. Das Leben war hart, die Kinder mußten viel arbeiten. Anni ,lernt Bruno kennen, die beiden heiraten. Doch auch Bruno fiel im Krieg ebenso wie der Bruder Willi. Alfred kam nie zurück, er galt als vermißt. Anni konnte ihre kleine Landwirtschaft nicht alleine bewältigen, deswegen heiratete sie 1946 ein zweites Mal, doch Frieder war kein guter Mann. Auch die gemeinsame Tochter Luise konnte von ihm kein Lob erwarten. Hier wird das Leben von Anni und ihren beiden Schwägerinnen geschildert, Ausgebomte wurden in dem kleinen Dorf Annis untergebracht und es entstanden dadurch auch lebenslange Freundschaften. Luise bricht aus dem bäuerlichen Leben aus und geht in die Stadt. Anni arbeitete zeitlebens schwer, nach dem Krieg wurden die Gebiete im Osten sozialistisch und dann wurden die LPGs gegründet und die Bauern wurden praktisch enteignet. Es entstand der Bauern- und Arbeiterstaat. Annis Neffe flüchtete noch vor dem Mauerbau in den Westen. Das Buch hat mich einsteils total fasziniert,, andersteils macht es mich sehr nachdenklich. Ich mußte immer wieder staunen, wie bescheiden die Leute waren und doch gab es immer Essen den Tisch, man war Selbstversorger. Interessant ist die Konstellation der Frauen beginnend mit der Urgroßmutter Irma, der Großmutter Helene, der Tochter Luise und der Enkeltochter Jette. Fünf Frauen begegnen und in dem Buch und fünf verschiedene Lebensphasen. Jede Frau dachte für sich das richtige zu tun. Die Autorin hat hier gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion vermischt. Besonders tiefsinnig und aufs Gemüt gehen die Soldatenbriefe, die sind also keine Idee der Schriftstellerin,, sondern die Briefe sind im Original wiedergegeben. Jedes Jahrzehnt, das hier angesprochen wird, hatte so seine eigenen Schwierigkeiten und die Frauen schwiegen sich aus, nichts wurde ausdebattiert. Ein besonderer Hingucker ist das Cover mit einem Originalfoto. Darauf sehen wir Irma, Helene, Anni, Alfred und Willi. Das Buch und die Personen darin werden in mir noch lange nachwirken und ich werde dieses Buch auch meinen Kindern und insbesondere den Enkeln zu lesen geben.

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  • 5 Sterne

    anonym, 25.08.2022

    Eine bewegende Familiengeschichte.
    Die Geschichte einer deutschen Familie über mehrere Generationen füllt dieses Buch.

    Irma die Großmutter, dessen Mann die Kate gebaut hat, ihre Tochter Hermine und deren Kinder, lebten in einem kleinen fiktiven Dorf in Sachsen-Anhalt. Geprägt durch die beiden Weltkriege, die Nachkriegszeit und die beiden deutschen Staaten verlief ihr Leben nie einfach.

    Der Großteil der Geschichte handelt von Anni, ihren Brüdern und deren Kinder.

    Ein Leben voller Entbehrungen, schwerer Schicksalsschläge, Trauer und Verlust. aber auch voller Träume und Hoffnungen.

    Die Autorin hat hier ein wunderbares Porträt der Personen gezeichnet. Sie lässt ihre Leser tief ins Geschehen eintauchen, hinter die Fassaden blicken und hautnah miterleben, was die Zeit mit und aus der Familie gemacht hat. Man fragt sich oft, wie ihre Leben verlaufen wären, wenn es keinen Krieg gegeben hätte, der so vieles zerstört hat.

    Eine intensive Geschichte, die alle Gefühle widerspiegelt, die mitleiden lässt und ein sehr realistisches Bild auf die Zeit, den Ort und die Figuren wirft.

    Wer gerne Familiengeschichten und Bücher aus dieser Zeit liest sollte hier unbedingt reinschauen! Ich war davon begeistert!

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 06.05.2022

    Dieser biografische Roman hat mich sehr berührt, denn er erzählt das meist kriegsbedingte Leid mehrerer Generationen in Deutschland.

    Es beginnt bei Irma, die in Armut aufwächst und durch den Ersten Weltkrieg Angehörige verliert, ebenso ihre Tochter Helene und ihre Enkelin Anni. Erst bei Luise, Annis Tochter, wendet sich das Blatt, aber nur, weil endlich über einen langen Zeitraum Frieden ist.

    Sehr ergreifend und ehrlich geschrieben, finde ich das Buch lesenswert und wichtig, gerade in dieser unruhigen Zeit, wo Krieg leider wieder ein ein ganz großes Thema ist.

    Für manche Menschen fängt sogar erst nach einem Krieg das Leiden richtig an und hört nie mehr auf, wie das Beispiel Lotte zeigt. Das Leben ganzer Familien wird zerstört, nicht nur das der Soldaten. Es zieht sich über Jahrzehnte und Generationen.

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  • 5 Sterne

    Pimpy2502, 21.06.2020

    „Irmas Enkel“ ist ein spannendes, in meinen Augen geschichtlich gut recherchiertes Buch über die Höhen und Tiefen einer Familie im vergangenen Jahrhundert. Das Buch ist fesselnd und berührend geschrieben. Vor allem die Zeit im 2. Weltkrieg hat mich emotional sehr mitgenommen. Ich habe mit Anni, aus deren Sicht das Buch hauptsächlich geschrieben ist, mitgelitten, -gehofft und -gebangt. Die Sorgen, Nöten und Gefühle, die die Menschen in der damaligen Zeit wohl hatten, wurden von der Autorin realistisch geschildert. Die Erzählungen über die Nachkriegszeit mit Gründung der DDR war für mich besonders spannend zu lesen, weil ich damit bisher relativ wenig Berührungspunkte in der Schule und auch beim Lesen hatte. Für mich war es ein tolles Leseerlebnis mit einer emotionalen Reise durch die Geschichte. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter und vergebe 5* für dieses lesenswerte Werk!

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  • 4 Sterne

    Tanja N., 09.09.2020

    Irmas Enkel von Leandra Moor erzählt die Lebensgeschichte von Anni und ihrer Familie in der Zeit von 1914 bis 1981. Wer mehr über den geschichtlichen Aspekt und das Leben der Frauen in dieser Zeit erfahren möchte, ist hier genau richtig.

    Zum Inhalt des Buches möchte ich gar nicht so viel verraten. Die drei Generationen, die auf dem Cover des Buches zu sehen sind, spielen alle eine Rolle, hauptsächlich geht es aber um Anni, Irmas Enkelin. Geprägt durch Schicksalsschläge, Krieg, Armut, Rückschläge, Sorgen und Gewalt meistert Anni, eine starke und liebenswerte Frau, ihr Leben. Insgesamt erfährt man viel darüber, wie die Frauen, die Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit in der DDR erlebt haben, wie sie mit Armut, Flucht, den politischen Gegebenheiten, Erniedrigungen und allem, was das Leben zu der Zeit mit sich brachte, umgehen mussten.

    Der flüssige Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, geschichtliche Hintergründe waren sehr gut recherchiert und anschaulich dargestellt. Insgesamt sehr interessant und ergreifend, für mich hatte das Buch allerdings die ein oder andere Länge, aber das ist mit Sicherheit auch Geschmacksache.
    Genauso gab es auch Szenen in dem Buch, die mich unglaublich gefesselt haben und ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, so dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Leandra Moor hat es auf jeden Fall geschafft, mich mit Annis Geschichte zu berühren und ich habe viel über die damalige Zeit und meine Familienmitglieder, die diese Zeit erlebt haben, nachgedacht. Auch die Geschichte von Lotte und Edith fand ich sehr ergreifend und auch mit ihnen und ihrem Schicksal habe ich sehr mitgefühlt.

    Die Charaktere der einzelnen Personen sind liebevoll kreiert, wirken authentisch und haben alle ihre Geschichte zu erzählen bzw. erlebt, so dass man ihre Eigenschaften und Handlungsweisen gut nachvollziehen kann.

    In meinen Augen ein gelungener Roman mit viel historischem Hintergrund, tollen Charakteren, immer wiederkehrenden Spannungsmomenten und vielen Emotionen. Der Autorin ist es gelungen eine warmherzige Geschichte über Menschen und ihre Schicksale zu Kriegszeiten und der Zeit nach dem Krieg, über Liebe und Freundschaft, über Vertrauen und Enttäuschung, über Sorgen und Verzweiflung zu schreiben. Eine Geschichte, die berührt, ergreifend ist und zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    Jane B., 27.11.2020

    Als ich mich damals für "Irmas Enkel" entschied, rechnete ich niemals damit, was mich im Endeffekt erwartete ...

    Zuerst dachte ich, man bekommt eine (sehr ausführliche, fast 500 Seiten lange) Biografie geboten. Aber bereits im Vorwort wird klar, dass es sich um eine größtenteils fiktive Geschichte handelt.

    Leandra Moor schuf ein Werk, was mich teilweise sehr beeindruckte.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie eine so ausführliche Lektüre zu diesem Thema gelesen habe. Bereits viele Werke hatte ich in der Hand, die von einer Geschichte erzählen, die nie vergessen werden darf. Aber keines war so umfassend wie das vorliegende.

    Dies bedeutet jedoch auch, dass man ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringen muss. Die Autorin beschreibt anfangs sehr intensiv. Das bricht auch bis zum Schluss nicht ab. Ich befand mich immer mitten im Geschehen. Gefühle, Emotionen, Orte, ... Allem wurde Leben eingehaucht und machte das Lesen wirklich lebendig.

    Obwohl es bereits sehr viele Schilderungen zu diesem Thema gibt, ist diese doch auch anders. Sie ist geprägt von den Erlebnissen der Frauen. Sie sind es, die im Mittelpunkt stehen. So bekommen wir auch mal eine andere Perspektive aufgezeigt, die sehr, sehr interessant ist und mir einen Einblick gab, den ich derart noch nicht hatte.

    "Irmas Enkel" ist eine berührende Publikation, die mega viele Informationen bereithält und die einmal mehr zum Nachdenken anregt.

    ©2020 Mademoiselle Cake

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  • 3 Sterne

    Timisa, 21.04.2020

    Der Leser / die Leserin begleitet Annis Leben von Geburt bis zum Tod. Sie ist Zeitzeugin fast des ganzen 20. Jahrhunderts und erlebt insbesondere den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Ostdeutschland auf dem Lande. Es ist insgesamt eher ein tristes Leben, das sie führt mit vielen Schicksalsschlägen und nur wenigen Lichtblicken.

    Die geschichtlichen Hintergründe haben mein Wissen wieder aufgefrischt und waren interessant, insbesondere wusste ich persönlich wenig über die Entwicklung im Osten Deutschlands nach dem Krieg.

    Ich habe es aber eher als langatmige schwere Kost empfunden und musste mich manchmal zum Weiterlesen überwinden. Kleinere Leseabschnitte und kürzere Kapitel mit mehr Systematik hätten es mir erleichtert. Zudem wies das E-Book sehr viele Rechtschreib- und Orthographiefehler auf. Meines Erachtens ist auch der Titel nicht treffend gewählt. Als Abschluss hätte ich mir eine Anmerkung der Autorin gewünscht.

    Insgesamt gebe ich dem Buch ein "gut".

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  • 5 Sterne

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    EvelynM, 06.10.2020

    Der Roman „Irmas Enkel“ erzählt die Lebensgeschichte von Anni, ihrer Mutter Helene und streift ebenfalls die Geschichte ihrer Großmutter Irma. Im Mittelpunkt des Romas stehen ganz klar die Frauen, die stets ihren Weg gehen – vom 1. Weltkrieg über den 2. Weltkrieg bis hin zu den ersten Jahren der DDR. Hunger, Krieg, Angst, Hoffnung, Liebe, Hass, Trauma, Zusammenhalt und jede Menge Stärke sind in den Zeilen des Buches zu spüren.
    Am Anfang von „Irmas Enkel“ steht die Geburt von Anni, die als jüngstes Kind von Helene zur Welt kommt, während ihr Vater im 1. Weltkrieg an der Front kämpft. Irma und Erika müssen letztlich alleine für die drei Kinder, Willi, Albert und Anni sorgen. Als die junge Anni Bruno trifft, zieht das große Glück in ihrem Leben ein. Die beiden heiraten, sind glücklich und unbeschwert, bauen sogar mit Hilfe von Annis Brüdern Willi und Albert ein eigenes Haus ganz nach ihren Vorstellungen. Da kommen die Nationalsozialisten und damit Hitler an die Macht und ehe sich die Frauen versehen, müssen die Männer in den Krieg ziehen. Die Frauen sind ganz auf sich alleine gestellt, als Vater, Mann und Bruder nicht ins Dorf zurückkehren. Zum Trauern bleibt Anni keine Zeit, denn in Nazideutschland ist es den Witwen und Waisen nicht gestattet, um ihre Lieben zu weinen. Stattdessen müssen sie sich mit voller Kraft, Schweigen, Zuversicht und schwerer Arbeit in kriegsrelevanten Werken für den Führer ins Zeug legen. Annis Neffen Peter und Horst gehen ganz unterschiedlich mit der nationalsozialistischen Ideologie um, was zu Reibereien und Streit führt. Dann hält der Krieg auch in ihrem kleinen Dorf Perlitz Einzug und die Situation wird für Anni, ihre Schwägerin Lotte und die Neffen noch schlimmer.

    Die ganze Bandbreite an Emotionen hat mich durch dieses Buch begleitet. Oft war es nur schwer zu ertragen, Annis Lebensweg zu folgen. Ich habe mich mit ihr gefreut, als sie Bruno und damit ein unbeschwertes und „reiches“ Leben kennenlernen durfte.
    Im Gegensatz zu Anni wusste ich bereits, dass diese große Liebe, der Hausbau und die ganze Familie durch den nächsten Krieg zu zerfallen droht. Wie muss es da den Frauen ergangen sein, als sie plötzlich alleine dastanden, nachdem ihre Männer, Väter, Brüder an der Front gefallen sind? Nicht einmal trauern durften die Witwen - nur heimlich weinen. Ich finde, die Autorin schafft einen sehr emotionalen Zugang zu den Frauen, dass ich mitgelitten und gehofft habe. Annis Gedanken und Helenes Verstummen haben mich aufgewühlt und mich den beiden sehr nahe gebracht. Es ist gut nachvollziehbar, wie sich Anni immer mehr von sich selber und ihren Gefühlen abschottet. Doch sie bleibt sehr menschlich und liebevoll im Umgang mit ihrer Schwägerin Lotte und deren Kinder Horst und Peter. Umso mehr tat es weh, zu erleben, wie sich Anni um sich selbst gar nicht kümmert und immer nur für andere da ist.
    Dieses Buch hat mich sehr berührt und wirkt immer noch nach. Als Kind des Westens habe ich keinen Zugang zu den Verhältnissen in der DDR – mir bleibt nur das, was ich gelesen und erzählt bekommen habe. Ich kann mir nicht annähernd vorstellen, wie belastend es für die Menschen war, nach der ständigen Angst vor den Nazis, Denunziationen und dem Krieg, der ihnen so viel genommen hat, sich erneut unterordnen zu müssen. Die anfängliche Freiheit, nach dem Einzug der Amerikaner und Russen, die nicht nur Gutes im Gepäck hatten, hat sich recht schnell in Luft aufgelöst. Für mich ist es unvorstellbar, dass die Menschen nach all den Entbehrungen, den Verlusten und dem großen Hunger und Kummer wieder jedes Wort genau bedenken musste, um nicht eingesperrt zu werden. Erneut wurde Linientreue gefordert und wer nicht mitzog, hatte mit bitteren Konsequenzen zu rechnen.
    Die Briefe sind ein wichtiges Zeitzeugnis und haben den Roman abgerundet. Es zeigte, wie wichtig dieses Kommunikationsmittel war und dass oft Briefe verloren gingen oder gar unterschlagen wurden.
    „Irmas Enkel“ kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen, der sich für die deutsche Geschichte ab dem 1. Weltkrieg, vor allem die Rolle der Frauen interessiert und gut recherchierte Familiengeschichte zu schätzen weiß.

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