12%¹ Rabatt im Shop oder sogar 15% Rabatt in der App!

 
 
%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 137886578

Printausgabe 22.00 €
eBook (ePub) -46% 11.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 09.01.2022

    Als Buch bewertet

    Bewegende, aber auch düstere Geschichte über Finnland in der (Nach-)Kriegszeit

    Obwohl ich bereits einige Romane, welche zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spielen gelesen habe, staune ich immer wieder wie viele unbekannte Perspektiven es trotzdem noch gibt. Und so widmet sich „Land aus Schnee und Asche“ der Autorin Petra Rautiainen, dem Norden Finnlands bzw. den dortigen deutschen Lagern. In zwei zeitlichen Strängen (1944 & 1947) also während und kurz nach dem Krieg, entwickelt sich eine fesselnde und sehr emotionale Geschichte. Dabei kommen außerdem zwei sehr unterschiedliche Perspektiven zu Wort, welche sich auch durch verschiedene Schreibstile unterscheiden. Beide Stile lesen sich dabei leicht und flüssig, so dass ich schnell vorankam. Besonders einige Szenen des Tagebuchartigen Berichts aus dem Jahr 1944, waren allerdings nur schwer auszuhalten. Nicht nur die beschriebenen Grausamkeiten, sondern auch die emotionale Kälte des Berichts sorgten bei mir für Gänsehaut und Unverständnis. Gekonnt konstruiert die Autorin in beiden Zeitsträngen einen Spannungsbogen, wobei nach und nach alle Geheimnisse aufgeklärt werden. Allgemein ist das Buch keine leichte Lektüre, denn auch der zweite Erzählstrang hält viel Schweres bereit. Dennoch kann ich diesen Roman einfach zur weiterempfehlen, da er auf einzigartige Weise auf das Schicksal der Sami aufmerksam macht und ein Stück wenig bekannte Geschichte vermittelt. Dieser eindrückliche Roman ist zwar keine Wohlfühlgeschichte, dafür aber umso authentischer und bewegender. Dafür vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesehummel, 19.01.2022

    Als Buch bewertet

    Dorf Enontekiö
    Die Fotografin Iskari reißt 1947 nach Finnland um den Wiederaufbau nach dem Krieg zu dokumentieren. Sie findet ein Häuschen in einem kleinen Dorf, das bereits von einem Mann bewohnt wird. Es wird langsam klar, dass sie dort nach Spuren von ihrem verschwundenen Ehemann sucht, der dort als Kriegsgefangener gelistet wurde. Dieser Plan ist aber nicht einfach, denn die Menschen möchten und wollen sich nicht an das Geschehene erinnern.
    Gefangenenlager 1944
    In einem zweiten Erzählstrang erfahren wir aus Tagebucheinträgen über das Leben und Sterben in dem Kriegslager der Nazis. Das Tagebuch gehört dem finischen Soldaten Väinä Remes der dort als Übersetzer tätig war.

    Die Geschichte wechselt zwischen den Tagebucheinträgen und der Spurensuche von Inkari. Dabei scheint sie nicht nur sich in Gefahr zu bringen, was ihr irgendwie nicht ganz klar zu sein scheint. Sie freundet sich mit einem samischen Mädchen an und unterrichtet Kunst an der dortigen Schule. Wir erfahren ein klein wenig von der Unterdrückung des indigenen Volkes der Sami. Nach und nach verschmilzt Vergangenheit und Gegenwart miteinander und wir erfahren was die Dorfbewohner verheimlichen.

    Die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen ist wichtig. Wenn man sich dieses Ziel setzt, dann erwarte ich schon mehr Hingabe. Jedoch hat die Geschichte bei mir mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet wurden. Die Beschreibungen aus dem Lager waren aber sehr realistisch und grausam. Mir fehlt jedoch die Hintergrundinformation zum Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 02.11.2022

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Finnland 1947: Die Journalistin und Fotografin Inkeri lässt sich in einem kleinen Ort in Westlappland nieder, um den Wiederaufbau des durch den Krieg verwüsteten Landes zu dokumentieren. Die junge Samí Bigga-Maja und ihr Großvater eröffnen Inkeri den Einblick in eine Kultur und Lebensweise, die im Zuge des Wiederaufbaus von den Finnen unterdrückt zu werden droht. Und gleichzeitig ist Inkeri aus persönlichen Motiven in Lappland: Sie will herausfinden, was mit ihrem Mann geschehen ist, der während des Krieges spurlos verschwand. Als ihr ein Tagebuch aus Kriegszeiten in die Hände fällt, scheint sie das Rätsel endlich lösen zu können …“



    Autorin Petra Rautiainen hat mit „Ein Land aus Schnee und Asche“ ihr Debüt auf den Buchmarkt gebracht. Ihre Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und zeigt schonungslos das wohl wahre Gesicht in der Nachkriegszeit in Lappland. Das Buch wird als “kraftvoll und bewegend“ beschrieben - ist es auch und zwar so extrem, dass dieses Buch wirklich fast schon verstörend wirkt. Ab der Hälfte des Buches kippt Rautiainen ihre aufgebaute Welt um. Ihr Sprache wird düster und ihre bildhaften Beschreibungen gehen wirklich mehr als an die Grenzen. Hier ist wirklich Vorsicht geboten bei einigen „sanften“ Lesern, denn Rautiainen beschreibt hier Szenen die nicht unbedingt ertragbar sind. Weder das Cover noch der Klappentext lassen so etwas vermuten. Ich muss zugeben, ich war zutiefst geschockt und fast schon empört wie man so schreiben kann - aber, sie schreibt genau das auf, was viele Menschen gern verdrängen bzw. weder hören noch sehen wollen. Die Zeit war mehr als grausam und unmenschlich und genau das hat Rautiainen hier geschafft. Sie beschreibt das unmenschliche leider sehr detailliert. Wie andere Leser ebenfalls schon negativ angemerkt haben, löst sich der Spannung dadurch auf und man sucht vergeblich nach einer geschickten Auflösung der Geschichte. Man bleibt leider in einem ganz dicken und schwarzen Sumpf zurück. Vieles blieb angesprochen aber dafür ungelöst, vieles war und blieb verworren ohne Auflösung und die Figuren waren ebenfalls alle etwas wirr gestaltet. 2,5 neutrale Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 13.01.2022

    Als Buch bewertet

    Das Kriegsgeschehen in Lappland 1944, die indigene Bevölkerung und eine sehr persönliche Recherche danach

    Was ist vom 2. Weltkrieg im Norden Finnlands angekommen, ein eher wenig bekanntes Thema, gerade vor dem Hintergrund seiner indigenen Bevölkerung, den Samen. 1947, die Geschehnisse sind noch nicht vernarbt und die Spuren noch frisch, macht sich die Fotografin Iskari auf den Weg nach Lappland, diesem kargen kalten Landstrich, der seine Bewohner prägt, um die 'Maßnahmen der Heilung' zu dokumentieren. Doch es steckt mehr hinter ihrem Kommen, denn ihr nicht aus dem Krieg zurückgekehrter Mann soll hier laut Listung 1944 als Kriegsgefangener kasaniert gewesen sein. Und so macht sie sich auf die Suche,lernt die Menschen an diesem so unwirklichen Ort kennen, spürt die Ablehnung und das Bedürfnis, 'schlafende Hunde nicht aufzuwecken', denn auch hier gab es Verbrechen gegen die Menschlichkeit und niemand will noch etwas davon wissen. Doch dann wird ihr ein Tagebuch zugespielt, in dem die Dinge stehen, wie sie waren, unverblümt, abgekoppelt von jedem Gefühl, grausam und zutiefst bewegend.
    Das Buch pendelt in seinem Fortkommen zwischen diesen beiden Dokumentierungen hin und her und dass das Danach, das die junge Iskari zum Tragen bringt, so kurz nach den eigentlichen Geschehnissen spielt, hat seinen Reiz und schafft Intensität und auch eine recht gut funktionierende Interaktion.
    Man merkt, wie sehr der Autorin das Thema am Herzen liegt und sie will Aufmerksamkeit dafür schaffen. Im ersten Teil ist man auch, ohne überhaupt nachzudenken, sehr mit dabei. Die Beschreibungen sind größtenteils schonungslos und mit einer unmittelbaren
    Präsenz dargeboten. Da kann man sich wirklich absolut nicht entziehen. So waren die Dinge und jetzt kommen sie auf den Tisch. Irgendwann hat man jedoch das Gefühl, Rautiainen hat Angst, ihre Leser nicht bei der Stange halten zu können. Sie versucht künstlich Spannung aufzubauen und das enttäuscht. Ein bisschen verliert sie die Richtung und das Geschehen zieht sich. Gerne würde man ihr sagen, sie soll sich nicht verunsichern lassen, vertrau deinen schriftstellerischen Fähigkeiten und 'bleib dran'. Aber das klingt härter, wie es gemeint ist. An sich ist die Geschichte sehr interessant und offenbart so manches, was bisher noch wenig öffentlich angesprochen wurde, schon gar nicht in Romanform. Ein Lob für den Erstling der Autorin, der genauso ambitioniert rüber kommt, wie er gemeint ist. Es bleibt noch etwas Luft nach oben, aber man wird bestimmt bald wieder etwas von ihr lesen können. Ich bin gespannt und neugierig darauf und dann auch sicher wieder mit dabei.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 05.01.2022

    Als Buch bewertet

    Beginnt stark, kann aber die Leser:innen nicht bis zum Schluss begeistern

    Inkeri möchte mit ihren Fotos den Wiederaufbau Finnlands nach dem Zweiten Weltkrieg dokumentieren und so aufzeigen, welche Spuren für immer bleiben und welche Narben bereits am abheilen sind. Doch nicht nur der Auftrag führt sie in das Land im hohen Norden, sondern auch ein ganz persönliches Anliegen. Inkeris Mann war während des Krieges in Lappland und ist urplötzlich spurlos verschwunden. Kann ein Tagebuch der richtungsweisende Schlüssel sein, um mehr über den Verbleib ihres Mannes zu erfahren ? Inkeri wird mit Wahrheiten konfrontiert, die erschüttern....


    "Land aus Schnee und Asche" fasziniert die Leser:innen gleich zu Beginn mit unglaublichen Landschaftsbildern, die hier das Zusammenspiel von klirrender Kälte, Schnee und Eis und dem menschlichen Bestreben nach Überleben widerspiegeln. Die Autorin weiß ihren sehr einnehmenden Schreibstil geschickt einzusetzen, der nicht nur die Kälte der Witterung offenbart, sondern auch die innere Kälte, die sich in den Menschen im Lager breit macht.

    Die Geschichte liest sich bis etwa zur Mitte des Buches recht gut, kann mit der Aufarbeitung der Kriegsvergangenheit und immer noch herrschenden falschen Idealen (auch drei Jahre nach Kriegsende wird "Rassenhygiene" betrieben und mit einem ungeahnten Eifer wird das Katalogisieren der indigenen Bewohner vorangetrieben) die Leser:innen an die Seiten fesseln. Aber danach kippt der Roman und wird durch einen extrem künstlich aufgebauschten Spannungsbogen in die Länge gezogen, der an und für sich auf eine dramatische Entwicklung hinzielt, aber diese Erwartung leider nicht erfüllt.

    Es gibt eine absurd grausame Szene, die die Schreibende ihren Leser:innen zumutet und die nichts für Zartbesaitete ist. Hier geht die Schilderung der Autorin sehr ins Detail und ruft ein absolut verstörendes und schockierendes Bild hervor, das sich regelrecht auf die Netzhaut ätzt.

    Dann wiederum gibt es Abschnitte, die regelrecht poetisch sind und mit fast schon lyrisch anmutenden Worten für wundervolle Momente sorgt (das Pflanzen der Alpenrose gehört für mich zu den schönsten Augenblicken, die in Erinnerung bleiben und auf Seite 239 die folgenden Sätze "Schließlich rieselten die in der Luft gefrorenen Wörter nach und nach zu Boden. Beim Auftreffen gab es ein hell klirrendes Geräusch. Die Dorfbewohner nannten es das Flüstern der Sterne").

    Auch wenn ich in Inkeri eine Menschenfängerin sehe, die im positiven Sinne ihre Mitmenschen von sich begeistern und motivieren kann, bleibt der Rest der Figuren doch eher undurchsichtig und das färbt auch auf den Verlauf des Buches ab. Manchmal zu viel Getöse für eine Wendung, die am Ende doch noch zu viele Fragen offen lässt....

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein