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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 13.05.2017

    Als Buch bewertet

    Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

    Flor Namdar präsentiert mit „Liebe statt Furcht“ einen beeindruckenden Lebensbericht und erzählt darin ihre eigene Geschichte. Sie berichtete von ihrer behüteten und schönen Kindheit im Iran und der bevorzugten Stellung ihrer Familie in der Gesellschaft, die sie dem Offiziersrang ihres vielseitig gebildeten Vaters zu verdanken hatte. Ihre unkonventionelle, selbstbewusste Mutter, eine intelligente und weltoffene Frau, lebte ihr von Kindheit an Nächstenliebe vor und prägte Flor nachhaltig. Das Leben im Iran wird aus der Sicht einer Frau geschildert, die aufgrund des Berufes ihres Vaters ein Nomadendasein führen musste und sich letztendlich nirgendwo wirklich zuhause fühlte.

    Man erfährt in dieser Autobiografie jedoch nicht nur Details über Flors Familienleben, die Autorin gewährt zudem detaillierte Einblicke in den Überlebenskampf in einem von Revolution, Bürgerkrieg und Partisanenkämpfen gebeutelten Land. Sie legt auch Gewicht auf die politischen Hintergründe und geht schließlich auf die gesellschaftlichen Strukturen und die Bedeutung der Religion bzw. der Macht der Religionspolizei im Iran ein.

    Flor Namdars Geschichte mag aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten wie ein abenteuerlicher Spannungsroman erscheinen. Die an manchen Stellen beinahe sprachlos machenden Berichte über die schweren Zeiten, die sie durchleben musste, sprechen jedoch eine eigene Sprache. Flors Erinnerungen an Zeiten der Isolation, Einsamkeit, körperlicher Gewalt und der stete Bedrohung durch die Religionspolizei, verbunden mit permanenter Missachtung der Menschenrechte, machen dem Leser sehr rasch bewusst, wie viel Kraft es der jungen Frau gekostet haben muss, immer wieder aufzustehen und weiter zu machen. Als letztendlich der acht Jahre währende Krieg gegen den Irak ausbrach, begann eine dunkle Zeit für die Familie. Flor suchte Halt in der Religion, fand aber ihren eigenen Worten zufolge kaum Trost darin. Sie lebte mit ihren Eltern und Geschwistern jahrelang in einer Flüchtlingsunterkunft, war eine Frau ohne Ausbildung und ohne Arbeit, die keine Perspektive und kaum Hoffnung hatte. Erst als sie sich für das Christentum zu interessieren begann und zum christlichen Glauben konvertierte, veränderte sich alles für Flor. Ihre Entscheidung war ein mutiger Schritt, der innerhalb der Familie Verachtung, Hass und Bedrohungen auslöste und letztendlich sogar dazu führte, dass ihr Vater sich von ihr lossagte. „Der Islam ist die einzig wahre Religion. Mehr brauchst du nicht zu verstehen!“ Ein Muslim, der Christ wird, fällt vom wahren Glauben ab. Er verrät den Islam und darauf steht die Todesstrafe.

    Dennoch ging Flor Namdar unbeirrt ihren Weg, der sie bis nach Deutschland führte, wo sie als Missionarin mit Migranten arbeitete, ihr Theologiestudium absolvierte, als evangelische Pastorin eine persisch-sprachige Gemeinde gründete. Ihr Ziel ist es, „Hilfestellung zu geben, um geistlich Heimatlosen eine Heimat zu bieten und Gott dort zu dienen, wo er sie braucht.“

    Die Umschlaginnenseite dieses Buches enthält ein Zitat der Autorin, das Flor Namdars Lebenseinstellung sehr schön zum Ausdruck bringt. Sie schreibt: „Wir alle sind Fremde. Niemand von uns kann sagen: Hier ist mein Zuhause. Denn unsere wahre Heimat ist nicht diese Erde, sondern der Ort, an dem wir ohne alles Trennende auf immer mit Gott, unserem Vater, verbunden sind. Unsere Aufgabe besteht deshalb darin, so zu leben, dass unsere eigentliche Heimat Stück für Stück sichtbarer wird – wo auch immer wir sind.“

    Fazit: „Liebe statt Furcht“ war ein interessantes und höchst informatives Buch, ein an manchen Stellen regelrecht überwältigender Schicksalsbericht, der die Lebensumstände in einem vom Krieg gebeutelten Land sehr deutlich vor Augen führt. Beeindruckend!

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 29.01.2017

    Als Buch bewertet

    Als Flor geboren wurde , gab es im Iran eine Monarchie unter Schah Mohammad Reza Pahlavi.
    Da ihr Vater ein hoher Militär war, wuchs sie zusammen mit ihren Eltern und acht Geschwistern sehr privilegiert auf.
    Das änderte sich schlagartig mit dem Sturz des Schahs.
    Das Leben der Familie wurde mehrfach bedroht, sie mussten ihre Wohnung verlassen und flüchten.
    Um diesem Leben zu entgehen nahm Flor mit fünfzehn Jahren den Heiratsantrag eines älteren Mannes an, ein fataler Fehler , wie sich herausstellte. Er quälte und schlug sie, außerdem
    versuchte er ihr die gemeinsame Tochter mehrfach zu entziehen.
    Mit Hilfe ihrer Mutter ,einer sehr starken Frau, gelang es ihr die Scheidung durchzusetzen.
    An einem absoluten Tiefpunkt ihres Lebens , sie hat inzwischen ihrem muslimischen Glauben abgeschworen, findet sie zum christlichen Glauben.
    Dieser Schritt verändert ihr ganzes Leben.

    Meine Meinung:

    Ich habe dieses besondere Buch sehr gerne gelesen. Besonders deswegen, weil es sich um eine wahre Geschichte handelt , die auf sehr eindrückliche und emotionale Weise geschildert wird.
    Man begleitet Flor durch ihre Kindheit , Jugend und als erwachsene Frau und Mutter.
    Es gab sehr viele Höhen und Tiefen , die diese starke Frau durch die Kraft ihres Glaubens gemeistert hat.
    Neben den privaten Ereignissen der Protagonistin erfährt man sehr viel über die wechselvolle Geschichte des Iran. Auch die Auseinandersetzungen mit dem Nachbarstaat Irak und die Kämpfe der einzelnen Glaubensrichtungen finden Erwähnung.
    Nach der Lektüre dieses Buches wurde mir wieder einmal bewusst,wie glücklich wir uns schätzen können, in gesicherten Verhältnissen und in einem freien Land zu leben.

    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich kritisch mit den Fragen des Lebens auseinandersetzen möchte.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jana S., 14.02.2017

    Als Buch bewertet

    Flor ist eine starke Frau, die trotz allen Unheil, dass sie erlebt hat fest im Leben steht und auf Jesus Liebe vertraut. Dieses Buch hat mich stark berührt, da es zum einen den Leser in eine Welt entführt die für uns kaum vorstellbar ist. Man begleitet die Autorin auf ihrem Lebensweg von der behüteten Kindheit im Iran, durch viele dunkle Jahre als Kriegsflüchtling bis in ihr heutiges Leben als Pastorin einer persischen Gemeinde in Deutschland. Dabei erfährt man als Leser viele Fakten der Geschichte des Irans und Hintergrundwissen über den Islam. So manche Passagen lassen sich schwer lesen, denn man möchte das Unrecht gar nicht glauben. Auf Grund des lebhaften Schreibstils war ich die ganze Zeit in der Geschichte gefangen und habe mit der Autorin mitgelitten.
    Theoretisch mag ich Chliffhanger nicht, aber hier war es am Anfang des Buches ein geschichkter Schachzug die Spannung beim Leser zu steigern. Ich konnte mir die dunkelsten Momente in Flors Leben genau so gut vorstellen wie die Lichtblicke und war jedesmal erstaunt, wie Gott in ihr Leben eingegriffen hat. Flor´s Eltern gehören unterschiedlichen Konfessionen des Islams an, so fühlt sie schon als kleines Kind eine gewisse Zerrissenheit, obwohl das Thema nie in der Familie debattiert wird, doch egal in welchem Gebiet sie ist, sie gehört nicht dazu. Dadurch zieht sie sich immer weiter zurück und versucht ihr Glück im islamischen Glauben zu finden. Interessant fand ich zu lesen, wie enttäuscht sie war, dass sie keine Antworten auf ihre Fragen bekommt und sie den Islam als kalt und starr empfunden hat. Umso mehr freut es mich als Leser zu erfahren wie sie nach ihren Lebenstiefs zum christlichen Glauben gekommen ist. Ich fand die Geschichte wunderbar beschrieben, sie macht Mut an Jesus zu glauben und zeigt seine große Macht.
    Alles in allem ein starkes Buch, dass mir einige Denkweisen der islamischen Welt näher gebracht hat. Teilweise ist es erschreckend und grausam zu lesen, welches Schicksal Flor erleben musste. Die Autorin schafft es aber trotzdem aufmunternde Worte der Liebe und Versöhnung zu finden so dass mich das Buch mit neuem Mut zurück lässt.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Niknakswelt, 05.03.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Flor Namdar verbringt eine unbeschwerte privilegierte Kindheit im Iran bis die Islamische Revolution beginnt. Dadurch verliert sie ihre gesellschaftliche Stellung, ihre Freiheit und schließlich auch ihren muslimischen Glauben. Um einer gefährlichen Situation zu entkommen, flüchtet sie sich in eine unglückliche Ehe. Sie beschließt ihrem Leben ein Ende zu setzten, als sie plötzlich Jesus begegnet und ein neuer Lebensabschnitt für sie beginnt. Diese Begenung verändert alles.

    Mein Kommentar:
    Flor Namdar hat diese Biografie so ergreifend und berührend geschrieben, dass sie den Leser von Beginn an in ihren Bann zieht. Man fiebert sofort mit ihr mit und leidet auch mit ihr. Das Buch ist einfach und klar geschrieben und lässt sich sehr schnell und leicht lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin, da dauernd etwas passiert, und man immer wissen will, wie es weitergeht.
    Das Leben von Flor wird sehr gut beschrieben und sie erzählt sowohl ihre schönen als auch schlimmen Erlebnisse. Dadurch erfährt man sehr viel von ihrem Lebensweg. Das Buch ist in der Ich - Form geschrieben, sodass man sich sehr gut in sie hineinversetzten kann. Mir gefällt ihr Schreibstil sehr gut, da sie alle Erlebnisse wertfrei beschreibt. Sie erzählt wie es ihr ergangen ist, ohne andere Personen dabei schlecht zu machen oder negativ darzustellen. Dadurch kann man recht neutral auf die Erlebnisse schauen und sich selbst ein Bild von den Situationen machen.
    Ihre Begegnung mit Jesus fand ich auch faszinierend und berührend zugleich. In einem muslimischen Land ist es noch viel schwerer einen anderen Glauben anzunehmen. Bei uns ist das ja zum Glück kein Problem. Aber dort steht ja die Todesstrafe darauf. Von daher finde ich es noch bemerkenswerter, dass sie so von Jesus überzeugt ist, dass sie sogar offen zu ihm steht und es auch offen zugibt. Trotzdem muss sie schlussendlich doch noch flüchten, um am Leben zu bleiben.
    Man versteht ihre Sichtweise sehr gut und sie kommt auch super beim Leser an. Flor kommt beim Leser sehr sympathisch und als starek Frau rüber. Wenn man bedenkt, was sie bereits alles in ihrem Leben mitmachte, ist man selbst richtig froh nicht in dieser Gegend leben zu müssen. Man weiß sein eigenes Leben wieder mehr zu schätzen und ist dankbar dafür.
    Das Buch regt meiner Meinung nach auch sehr zum Nachdenken an, wievielen Frauen und Kindern es auf der Welt ähnlich wie ihr ergeht. Besonders spannend fand ich ihre Berichte und Erklärungen am Ende des Buches zum Thema Flüchtlinge in Deutschland. Dadurch kann man sie ein bisschen besser verstehen und weiß was in vielen von ihnen vorgeht. Außerdem beschreibt Flor recht anschaulich, was der christliche Galube bei vielen Menschen bewirken kann. Sie hat dabei ein paar recht interessante Beispiele von Flüchtlingen erzählt, welche alle ihren Glauben vom Moslem zum Christ gewechselt haben.

    Mein Fazit:
    Ein wirklich beeindruckendes Buch von einer starken Frau, die ihren Weg im Leben gefunden hat und durch die Begegnung mit Jesus jemand anders geworden ist. Sie hat trotz aller Tiefschläge nie die Hoffnung verloren und macht auch uns Mut, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
    Außerdem hilft sie uns die Situation von Flüchtlingen aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

    Ganz liebe Grüße,
    Niknak

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele S., 30.01.2017

    Als Buch bewertet

    Die 1964 geborene Autorin, deren wahrer Name unbekannt bleibt, erlebte noch den freien Vielvölkerstaat Iran unter der Herrschaft des Schahs. Erst als der das Land verlassen hatte und Ajatollah Chomeini 1979 aus seinem Exil zurückkehrte, änderte sich ihr Leben grundlegend. Aus ihrer gut situierten Familie wurden Flüchtige.

    Knapp die Hälfte des Buches erzählt sie von ihrer Kindheit in Persien, von ihrer Familie und den heimatlichen Bräuchen. Sie berichtet vom Leben als Flüchtling in Teheran und den missglückten Versuchen als Frau über sich selbst zu bestimmen.

    In einem langen Prozess lernte sie sich unsinnigen Forderungen des Islam zu widersetzen. Mit 17 verlor sie den Glauben an Allah und wurde zur Atheistin. Sie sah in Allah nur „ein Hilfskonstrukt für dumme Menschen oder für solche, die zu schwach waren, um im Leben klar zu kommen.“ Auf der anderen Seite sehnte sie sich „nach dem Gott, der mich sieht, der mich kennt und der mich in seine Arme schließt.“ (Seite 113) Mehr oder weniger zufällig war Flors Neugierde auf Jesus geweckt worden, die sie in einer nahe gelegenen Kirche zu stillen versuchte. Die junge Frau, nach einer geschiedenen Ehe depressiv geworden, fand hier plötzlich wieder Freude am Leben. Doch bis sie in Deutschland ankam und den erlittenen Kulturschock verdaute, musste sie noch viele Demütigungen ertragen ...

    „Wenn ich eines inzwischen gelernt habe, dann, dass Gott nur selten einen geraden Weg mit uns geht. Wenn er uns auf einen Berggipfel führen möchte, dann nimmt er im Regelfall nicht die Seilbahn, sondern den schmalen, gewundenen Pfad, der uns durch enge Schluchten führt; es geht über unübersichtliches und unwegsames Gelände, vorbei an tiefen Gletscherspalten und über loses Geröll. Und wenn wir dann nach langer Wanderung verschwitzt und verdreckt auf dem Gipfel stehen, wissen wir die Schönheit dieses Berggipfels erst wirklich zu schätzen. Denn Gottes Weg hat nicht nur verändert, was uns vor Augen ist, er hat auch uns selbst verändert.“ (Seite 179)

    Flor Namdars tatsächlicher Name ist ebenso unbekannt wie der ihres Coautors. Um ihre Familie und ihre Gemeindemitglieder zu schützen, mussten sowohl der wahre Name der Autorin als auch die Namen aller beteiligen Personen geändert werden. Inzwischen betreut die Autorin eine persische Gemeinde in Deutschland. Ihre Autobiographie ist äußerst spannend – auch wenn so manches Wunder kaum nachvollziehbar scheint.

    Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Esther M., 08.10.2023

    Als eBook bewertet

    „Liebe statt Furcht“ war für mich ein absolutes Lesehighlight. Auch 6 Jahre nach Erscheinen ist dieses Buch noch hochaktuell und hat mir die jüngere Geschichte des Irans und die Denkweise der dort lebenden (oder von dort stammenden) Menschen sehr gut nahegebracht.

    Flor Namdar (ein Pseudonym, da die Autorin sonst sich und Menschen aus ihrem Umfeld in Gefahr bringt) erzählt in diesem Buch ihre persönliche Geschichte. Wie sie die Revolution und den Sturz des Schahs erlebte, wie sie und ihre vorher reiche Familie zu Flüchtlingen würde, wie sie einer Ehe als Minderjährige zustimmte, weil sie das Gefühl hatte, ihr bliebe keine andere Wahl. Wie sie schwanger wurde, vor ihrem gewalttätigen Mann flüchtete, eine Tochter bekam und auf unwahrscheinlichstem Wege Jesus begegnete und dadurch erneut fliehen musste. Wie sie schließlich über Umwege nach Deutschland gelangte, dort über 15 Jahre lebte und arbeitete, bis sie ihre wahre Berufung fand und Pastorin einer persischsprachigen Gemeinde wurde.

    All das vermittelt sie mit einem sicheren Gespür für die deutsche Kultur, erklärt an den richtigen Stellen das, was sonst befremden würde. Außerdem gibt sie Einblick in die Lebenswelt(en) und die Kultur, aus der die heutigen Flüchtlinge aus dem Iran stammen.

    „Liebe statt Furcht“ ist ein klug geschriebenes, packendes und wertvolles Buch, das ich jedem empfehlen kann, der mehr über die iranisch-persisches Kultur erfahren möchte und sich für spannende Biografien interessiert.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    orfe1975, 07.02.2017

    Als Buch bewertet

    Gott geht selten einen geraden Weg

    Cover und Gestaltung:
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    Da die Autorin nun unter falschem Namen in Deutschland lebt, passt es gut, dass sie mit dem Rücken zum Betrachter steht. Hinzukommt, dass sie auf das Kreuz blickt und somit ihre Hingabe zum neuen Glauben symbolisiert wird. Durch die Klappenbroschur vorne und hinten wirkt es für ein Taschenbuch sehr stabil und liegt gut in der Hand.

    Inhalt:
    -------------------------------
    Flor Namdar wurde 1964 im Iran geboren als Tochter einer kurdischen Sunnitin und eines persischen Schiiten. Sie lebt heute unter falschem Namen als Pastorin der einzigen persischsprachigen christlichen Gemeinde in Deutschland. Ihr Weg von der Muslimin zur Christin war kein Leichter. Als eins von 9 Kindern eines hohen Offiziers des Schahs verlebt sie zunächst eine sorglose Kindheit, in der es materiell an nichts fehlt. Doch als der Schah nach Rückkehr des Ajatollah Chomeini aus dem Exil im Jahre 1978 seine Macht verliert, wendet sich das Blatt. Plötzlich muss Flor samt Familie um ihr Leben fürchten. Schließlich müssen sie fliehen. Flor erlebt viele schreckliche Dinge und gerät in eine unglückliche Ehe. Als ihr alles zuviel wird, verübt sie einen Selbstmordversuch, der zum Glück misslingt. Sie begegnet Jesus, der ihr wieder Sinn in ihrem Leben gibt. Doch Christsein im Iran ist nicht ungefährlich, und nachdem sie auch noch um das Sorgerecht ihrer Tochter kämpfen muss, flieht sie nach Deutschland. Auch hier ist der Weg zunächst ein steiniger.

    Mein Eindruck:
    -------------------------------
    "Was also ist meine Vision? Ich will helfen, den geistlich Heimatlosen eine Heimat zu bieten, und Gott da dienen, wo er mich braucht. Und ich will nie aufhören, nach seinem Weg zu fragen." (S. 249)

    Flor Namdars Geschichte liest sich wie ein Abenteuer, der Stil ist flüssig und die Handlung packend erzählt. Sie beginnt mit ihrem Suizidversuch, dessen konkreter Ausgang erst mal offen gelassen wird, bevor es mit ihrer Kindheit weitergeht. Durch diesen Cliffhanger wird Spannung aufgebaut. Dadurch, dass man die historischen Ereignisse durch die Augen der Autorin hautnah miterlebt, bekommt man ein gutes Bild von den Geschehnissen und wie sie sich bei der Bevölkerung unmittelbar ausgewirkt haben. Einzelheiten und Erklärungen zu iranischen Sitten und uns fremden Begriffen werden in die Handlung geschickt eingeflochten und in Fußnoten auf der Seite erläutert. So wird lästiges hin und her blättern erspart. Ich habe viel dabei gelernt.
    Dass, was Flor erlebt, kann man kaum begreifen. Die unfassbaren Misshandlungen und Tötungen, die sie und ihre Familie mitbekommt, mag man sich hierzulande nicht vorstellen. Ich hatte häufiger Tränen in den Augen, als mir klar wurde, dass das alles wirklich passiert ist. Hierzulande hat man keine Vorstellung davon, was es heißt, zu seiner Meinung und zu seinem Glauben stehen zu dürfen, ohne dass man um sein Leben fürchten muss. Durch dieses Buch wird einem wieder einmal deutlich, wie dankbar man dafür sein muss. Auch wenn ich wusste, dass es gut ausgeht, habe ich mitgefiebert und mehr als einmal habe ich auch tiefe Bewunderung für die Mutter empfunden, die eine starke und mutige Persönlichkeit war. Auch wenn die Autorin als Kind die Hilfsbereitschaft ihrer Mutter zuweilen als nervig empfindet (wer möchte schon morgens wildfremde Leute im Badezimmer), so sagt auch sie deutlich, dass diese bedingungslose Hilfsbereitschaft sie letztendlich stark geprägt hat, auch im Hinblick auf ihr Leben als Christin. Und unsereins kann und sollte sich eine Scheibe davon abschneiden!
    Der Weg, auf dem die Autorin letztendlich zum christlichen Glauben findet, ist ungewöhnlich, aber erstaunlich zielstrebig verfolgt sie ihn und nimmt mit ihrer Begeisterung sogar einen Teil ihrer Familie mit.

    Während etwa in den ersten beiden Dritteln des Buches Flors Geschichte größtenteils chronologisch nachvollziehbar geschildert wird, geht es im letzten Drittel vermehrt um ihre Arbeit in Deutschland und ihr neues Gemeindeleben. In diesem Teil war es für mich teilweise schwierig, die Ereignisse auf der Zeitschiene einzuordnen und auch was aus ihrer restlichen Familie und ihrer Tochter wird, ist mir etwas zu viel in den Hintergrund gerückt dabei. Dafür erfährt man hier sehr interessante Dinge zu den Schicksalen einzelner Gemeindemitglieder und bekommt dabei auch ein besseres Gespür für die Flüchtlinge, die aus verschiedenen, muslimisch geprägten Ländern zu uns finden.
    So kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Man erfährt viel über das Leben im Iran, den muslimischen Glauben und die Geschichte dieses Landes vor dem Hintergrund einer packend geschriebenen Biographie einer beeindruckenden Frau.

    Fazit:
    -------------------------------
    Packend geschriebene Biographie einer beeindruckenden Frau aus dem Iran, die zum Christentum findet

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 16.04.2017

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau

    Flor Namdar verbringt ihre Kindheit und Jugend in ihrer Heimat, dem Iran. Dort erlebt sie als Tochter eines persischen Schiiten und einer kurdischen Sunnitin zunächst nichts von den weitreichenden Spannungen, die ihr Land zerrütten. Doch dann bricht die Islamische Revolution aus und Flor verliert ihre vorher privilegierte gesellschaftliche Stellung. Von nun an bestimmen Hoffnungslosigkeit und Angst ihr Leben. Nach einer unglücklichen Ehe beschließt sie, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch sie überlebt und lernt Jesus kennen. Dies verändert ihr Leben grundlegend und macht aus der depressiven, verzweifelten jungen Frau eine mutige Kämpferin, die sich für andere einsetzt.

    Dieses Buch hat großen Spaß beim Lesen gemacht. Nicht nur dass die Geschichte hochaktuell und spannend ist, auch die Sprache ist sehr schön, klar und geht unter die Haut. Flor Namdar hat mir sehr imponiert. Sie erzählt aus ihrem ereignisreichen Leben und geht dabei auch ausführlich auf die Vorgeschichte und die zeitgeschichtlichen Umstände ein, unter denen sie aufwächst. Daher bietet dieses Buch auch einen hochinteressanten Einblick in das Leben im Iran vor und nach der Islamischen Revolution und die weitreichenden Veränderungen, die diese mit sich gebracht hat. Ein wichtiges Thema, das die meisten von uns wahrscheinlich eher mit ihrem gesunden Halbwissen in Verbindung bringen können anstatt mit wirklich fundierten Vorstellungen. Es ist ein völlig anderes Leben, das Flor geführt hat. Viele Einzelheiten zeichnen ein Bild dieses Landes, in dem Flor eine wirklich glückliche Kindheit verbracht hat. Ihr Bericht zeigt auch klar, dass nicht alle muslimischen Frauen unterwürfig sind und unterdrückt werden. Nicht nur Flor selbst ist eine starke Frau, auch der Rest ihrer Familie entspricht keineswegs dem typischen Bild, das wir uns von Muslimen im Allgemeinen machen.

    Flor Namdar schreibt sehr ehrlich und offen über viele Ereignisse aus ihrem Leben. Dabei wirkt sie durchgehend authentisch. Sehr schön ist die Wirkung ihrer Begegnung mit Jesus und der Bibel beschrieben. Da ist nichts übertrieben Mysthisches oder Achtung Heischendes, einfach der Bericht einer Frau, die ihre Erfahrungen mit anderen Menschen teilen möchte. Nicht ganz so ausführlich wie die Zeit im Iran wird ihr Leben hier in Deutschland beschrieben. Dennoch nicht weniger spannend beschreibt sie ihren langen Weg, der viele Jahre lang eine mühsame Arbeit ohne viel sichtbare Ergebnisse von ihr fordert. Doch dann findet sie eine erfüllende Aufgabe als Pastorin einer kleinen wachsenden persischen Gemeinde. Flor musste sich vieles erkämpfen und hat viele Jahre lang auch gelitten, sie sah kein Licht am Ende des Tunnels. Dennoch ist sie zu einer beeindruckenden Frau geworden, die durch dieses Zeugnis mit Sicherheit einige Menschen erreichen wird.

    Fazit: Ein wahnsinnig spannendes und hochinteressantes Buch über eine starke Frau. Ich kann es wirklich nur weiter empfehlen!

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