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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight 2024!



    Klappentext:

    „Martha ist eine beeindruckende Frau, die es aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Aber die Erinnerung an die Entbehrungen ihrer Kindheit als »Verdingkind« bei einer Bauernfamilie im Berner Umland lässt sie nie los: Keine Schwäche zeigen. Arbeiten ohne Unterlass. Hart sein zu sich und anderen. Das prägt auch ihre Söhne, die es in der Nachkriegszeit unbedingt zu etwas bringen wollen. Und ihre Enkel, die dagegen rebellieren und es erstmals wagen, sich ein anderes, ein freieres Leben zu erträumen.“



    Lukas Hartmann hat mich mit seinem Roman „Martha und die anderen“ komplett begeistert. Da ich gern über Bergregionen Geschichten lese und wie dort die Menschen wohl leb(t)en, war dieses Buch genau das Richtige. Zudem wird sich hier jeder Hobbyanalytiker und vermeintliche Menschenkenner an der Geschichte erfreuen dürfen. Wir befinden uns in der Schweiz und erlesen Marthas Lebensgeschichte. Wer damit noch nie Berührung hatte, könnte meinen, Hartmann zeichnet viel zu hart, zu drastisch, aber aus meiner Leseerfahrung kann ich klar sagen, Hartmann trifft hier in den wunden Kern, der nur aus Wahrheit besteht. Auf Grund der Lebensumstände wird Martha hart. Innen wie außen baut sich eine imaginäre harte Schale um sie auf. Das Leben hat sie hart gemacht. Man wird unterkühlt dadurch, Gefühle sind nicht weiter erwähnenswert und Liebe ist ja eh nur ein Wort. Klingt hart aber Martha hat es nie anders kennengelernt. Und so gibt sie das an ihre Kinder weiter. Wenn man so aufwächst, fragt man nicht danach ob das alles so richtig ist oder nicht, man nimmt es einfach so hin. Bis zu einem gewissen Punkt. Hartmann lässt uns hier an einer Art „Generationengespräch“ teilhaben. „Konflikt“ finde ich dafür unpassend, denn schlussendlich werden eher Fragen gestellt und auf Antworten gehofft als sich eben typisch konfliktmäßig zu streiten. Marthas Enkel haben Fragen zu ihrer Einstellung, ihrer Art, die sie so weiter gegeben hat und wollen Antworten. Keine leichte Thematik aber Autor Lukas Hartmann schafft das alles brillant zu erzählen. Die Geschichte hallt in allen Themen stark nach. Hier und da gibt es schöne lyrische Momente, dann wieder philosophische, nachdenkliche. In den Lesepausen kommt man nicht drumherum Martha zu analysieren, darüber nachzudenken warum sie nicht eher aus ihrem eisernen Käfig ausgebrochen ist. Warum hat Martha alles so hingenommen? Es waren anderen Zeiten damals. Die Uhren tickten anders und dies heute zu beurteilen wäre einfach vermessen. Als Leser verfolgt man diese Generationendiskussion gespannt und ist auf die Ergebnisse gespannt. Hartmanns Schreibstil ist jedenfalls stets der Situation sehr gut angepasst und eben einnehmend. Fest steht, wer sich mal in seiner Familie genauer umschaut, wird vielleicht ebenfalls so eine „Martha“ finden. 5 Sterne für diese tolle Werk!

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  • 5 Sterne

    Johann B., 02.05.2024

    Als eBook bewertet

    Die Nydeggers sind arm. Und seit der Vater nicht mehr arbeiten kann, reicht es nicht einmal, um satt zu werden. Dann stirbt der Vater und die Kinder müssen weg von Zuhause. Martha, die Kleinste und Zarteste, kommt zu einer Bauernfamilie. Als „Verdingkind“. Sie denkt: „Ja, verdingt. Wir sind zu Dingen geworden.“ Anfangs muss sie sich um den behinderten Sohn der Familie kümmern. Nie hört sie ein Lob und weiß, dass sie nur durch Mehrarbeit und Missachtung der eigenen Wünsche, zum wertvollen Mitglied der Gesellschaft wird.

    Obwohl Martha intelligent und fleißig ist, sie darf keine höhere Schule besuchen. Auch andere Ziele, die ihr ein leichteres Leben brächten, werden ihr verwehrt. All die schlechten Erlebnisse und Schicksalsschläge vermittelt sie ihren beiden Söhnen. Das Buch erinnert mich an etliche Werke, die alle mit dem Thema Erziehung und indirekten Traumata zu tun haben. „Martha und die Ihren“ ist ein Highlight.

    Ein Buch, das mich berührte und mitnahm auf eine Reise in die Vergangenheit. Zu den Verdingkindern und ihren Nachkommen. Bis heute ertragen sie die Folgen der Erlebnisse ihrer Vorfahren. Es wundert daher nicht, dass auch sie unter mangelndem Selbstbewusstsein leiden. Das kompensieren sie dann zuweilen mit Strenge gegenüber Untergebenen oder ihrem eigenen Nachwuchs. Es ist ein Teufelskreis.

    Die Sprache ist schlicht, also perfekt zum Thema passend und anschaulich. Der Autor beschrieb die Geschichte seiner Großmutter. Auch sie war hart gegen sich selbst und duldete keine Schwäche. Das Cover ist, wie bei allen Büchern aus dem Verlag Diogenes, perfekt gewählt. Es stammt aus dem Jahr 1913 und wurde von Leo Pütz gemalt. Es trägt den Namen „Wintersonne“. Einen Sternenregen sowie die klare Empfehlung gibt es von mir für diesen eindrucksvollen Blick in die Vergangenheit.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 24.04.2024

    Als Buch bewertet

    Verdingtes Mädchen und ihre Nachkommen.

    Martha und die Ihren, ist eine gute Familiengeschichte von dem Schweizer Schriftsteller Lukas Hartmann.
    Es ist für mich der erste Roman von dem Autor.
    Er schreibt wie arme Leute es doch schaffen in den Mittelstand zu kommen.

    Als Mathas Vater stirbt, werden der Mutter die 6 Kinder weggenommen und verdingt. Die Geschwistern sahen sich nicht wieder.
    Martha wurde zu einer harten Frau und als ihre Söhne älter wurden waren sie auch von der Vergangenheit geprägt worden. Die Geschichte geht dann mit dem ältesten Sohn Toni und seiner Familie weiter. Toni hatte den Ehrgeiz im Beruf immer weiter zu kommen, auch wenn es seine Gesundheit gefährdet.

    Solche Familiengeschichten lese ich immer wieder gern. Es ist ein spannender Roman, der die Wirklichkeit mehrerer Personen zeichnet.
    Der Autor hat alles gekonnt in einen Roman verfasst.
    Dieser Roman hat mich gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 26.04.2024

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Martha hat es geschafft aus den ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohnstand zu kommen, Natürlich hat sie die Entbehrungen ihrer Kindheit nie vergessen, besonders die Zeit als "Verdingkind" bleibt in Erinnerung. Hier hat sie gelernt keine Schwäche zu zeigen, zu arbeiten ohne Unterlass, hart zu sich und den anderen zu sein. Das vermittelt sie auch ihren Söhnen, die es zu etwas bringen sollen. Erst ihre Enkel lehnen sich dagegen auf, um ein fr3eieres Leben zu leben.
    Meine Meinung:
    Mir war nicht bewusst, dass der Autor auch ein Stück seiner Familiengeschichte erzählt, das machte es im Nachgang beim Nachwort nochmal intensiver vom Empfinden. Es ist bewundernswert, wie Martha sich durchs Leben gekämpft hat, wobei sie im zweiten Teil nicht mehr so ein große Rolle im Buch spielt, da es dort dann doch mehr um die Kinder und Enkelkinder ging. Mir hat das Buch gut gefallen, denn der Autor bringt die Lebensverhältnisse und die Erwartungen der Protagonisten gut rüber. Der Schreibstil ist angenehm und liest sich sehr gut.
    Fazit:
    Hat mir gefallen

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    In seinem autofiktionalen Roman schildert der Schweizer Autor Lukas Hartmann die Geschichte seiner Großmutter Martha und ihrer Nachkommen. Martha stammte aus ärmlichsten Verhältnissen und kam schon als junges Mädchen nach dem frühen Tod ihres Vaters als sogenanntes Verdingkind zu einer Bauernfamilie, wo ihre Arbeitskraft zählte, sie als Mensch jedoch nie Liebe erfahren durfte. Das Gefühl der Fremdheit und der unbedingte Wunsch, finanziell abgesichert zu sein und nie wieder Not leiden zu müssen, blieben ein Leben lang in ihr, ebenso wie ihr unermüdlicher Arbeitsdrang, der ihre Unabhängigkeit sichern sollte. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie Marthas Erfahrungen auch die nachfolgenden Generationen prägen, und wie schwer es auch ihren Söhnen und Enkeln fällt, Nähe zuzulassen. Es hat mich zudem überrascht, wie sehr sich die familiären Konflikte und die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen in der Nachkriegszeit in der Schweiz und Deutschland ähneln, obwohl die Schweiz im Zweiten Weltkrieg neutral geblieben war.
    Leider konnte mich der Schreibstil nicht richtig fesseln. Er wirkte eher eintönig und uninspiriert, und eine echte Nähe zu den Figuren stellte sich bei mir nicht ein. Hierzu trugen auch die hin und wieder etwas abrupten Zeitsprünge bei. Als etwas unglücklich empfand ich auch die Kapitelüberschriften, die oft schon wesentliche Inhalte vorwegnahmen und so zusätzlich dazu beitrugen, dass keine richtige Spannung aufkam.
    Insgesamt fand ich insbesondere Marthas Erlebnisse als Verdingkind sehr interessant und hätte speziell über diese Zeit gerne noch mehr erfahren.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 24.04.2024

    Als eBook bewertet

    Eine berührende Familiengeschichte
    Lukas Hartmann schreibt in dieser Biografie die Geschichte seiner Großmutter Martha, sowie die ihrer Kinder und Enkel.
    Nach dem Tod des Vaters kommen die aus allerärmsten Verhältnissen stammende kleine Martha und ihre 5 Geschwister getrennt als "Verdingkinder" zu fremden Leuten, um dort für ihren Unterhalt zu arbeiten. Martha wird bei einer Bauernfamilie untergebracht. Ohne Pause muss sie arbeiten und darf keine Schwäche zeigen. Dieses wird ihr ganzes Leben prägen und auch auf ihre Kinder übergehen. Nur ihre Enkel werden sich später dagegen aufbäumen. Sie schafft es als Erwachsene zu einem kleinen Wohlstand zu gelangen. Doch ihr Leben wird stets ein Kampf bleiben.
    Der Autor beschreibt einfühlsam die Schicksale der Protagonistin und ihrer Nachfahren. Detailliert und lebensecht hat er die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Dabei ist mir besonders Marthas Geschichte zu Herzen gegangen. Mit ihr habe ich gelitten und gehofft, gebangt und mich auch gefreut. Sie lebte ein Leben voller Zwänge. Das einzige, was ihr in der neutralen Schweiz erspart blieb, waren die Kriege.
    Diese fesselnde Biografie mit ihren dramatischen Wendungen hat mich sehr berührt. Sie ist sehr unterhaltsam geschrieben und machte mich zeitweise sehr nachdenklich. Gerne empfehle ich sie weiter. 4 Sterne.

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