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Eine Stadt im westlichsten Zipfel Irlands.
Zwei Jugendliche aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.
Er, Connell, Sohn einer alleinerziehenden Putzfrau, aus armen und einfachen Verhältnissen.
Sie, Marianne,Tochter einer Rechtsanwältin, aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie.
Er, Connell, beliebt, Mädchenschwarm und Star der Fußballmannschaft.
Sie, Marianne, sonderbar, graue Maus und Außenseiterin.
Beide klug und begabt.
Beide vorbelastet und einigermaßen kompliziert.
Beide voneinander angezogen.
Es geht um Freundschaft, Faszination, Begehren, Leidenschaft, Sex, Liebe, Verbindlichkeit, Selbstzweifel, Ängste, Wunsch nach Anerkennung, Stolz, Abhängigkeit und Macht.
Das klingt abgedroschen und langweilig?
Oder mit Themen überfrachtet?
Ist es aber überhaupt nicht!
All dies sind nunmal die Themen, die zum Erwachsenwerden dazugehören und sie werden in der richtigen Dosierung und Tiefe eingebracht.
Die Autorin ist eine scharfsinnige Beobachterin und brillante Erzählerin mit eigenwilligem Schreibstil (keine wörtlichen Reden, bzw. selbige ohne Satzzeichen), Erzählstil (Zeitsprünge) und Erzählton (kühl und distanziert).
Sie schreibt schnörkellos und ehrlich und zeichnet ihre Figuren in all ihrer Komplexität und Unterschiedlichkeit, wodurch sie greifbar werden und authentisch wirken.
Wir bekommen Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und erkennen dort Selbstzweifel, Ängste und Unsicherheiten.
Sally Rooney versteht es, uns Lesern die inneren Konflikte ihrer Protagonisten in ihrer ganzen Tragweite und Tiefe nahe zu bringen.
Wir erfahren so Einiges von den Familien der beiden Protagonisten, die in der gleichen Klasse sind und sich am Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit anfreunden, diese Freundschaft aber auf Connells Wunsch hin lange geheim halten und wir begleiten sie ins Studium am Trinity College in Dublin, wo sich die Rollen aufgrund ihrer Herkunft verkehren:
Marianne ist nun „unter ihresgleichen“ und wird zum Star. Connell ist die unspektakuläre Landpomeranze, fühlt sich fremd und als Außenseiter.
Was die beiden verbindet, ist eine Art on-off-Beziehung mit Höhen und Tiefen.
Es geht nicht ohne und nicht mit.
Sie kreisen umeinander, sie verletzen sich, sie können nicht ohne einander.
Missverständnisse sind an der Tagesordnung.
Sie lieben sich, schaffen es aber nicht, dieser Liebe eine Verbindlichkeit vor sich selbst und vor Anderen zu geben.
„Normale Menschen“ ist ein großartiges und unterhaltsames Werk mit Sogwirkung.
Es geht in dieser intensiven Geschichte, die gleichermaßen nüchtern wie packend erzählt wird und immer wieder mit philosophischen Gedanken überrascht, um Identitätsfindung und Erwachsenwerden.
Die Autorin geht hier einer spannenden Frage nach:
Gibt es Voraussetzungen und Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Liebe funktionieren und überleben kann?
Muss es Überlappungen und Gemeinsamkeiten geben?
Wie groß müssen diese Überlappungen und Gemeinsamkeiten sein?
Kann es zwischen dem Sohn einer Putzfrau und der Tochter von wohlhabenden Akademikern zu mehr als einer Affäre kommen?
Kann es zwischen einem beliebten Fußballstar und einem schüchternen Mauerblümchen zu mehr als einer Affäre kommen?
Der Roman ist alles andere als eine typische bzw. klassische Liebesgeschichte und hält Überraschungen bereit.
Manchmal kommt es einfach anders, als man denkt.
Normale Menschen ist – obwohl mehrfach ausgezeichnet und angepriesen – ein gewöhnungsbedürftiges und kein normales Buch. Schon die Schreibweise: Viel wörtliche Rede, aber ohne Kennzeichnung, d.h. man muss immer ein wenig raten, ob gerade tatsächlich jemand (wer?) zu jemandem (wem?) etwas sagt, oder das geschriebene nur erzählt oder gedacht wird. Auch die Zeitsprünge im Erzählverlauf sind gewöhnungsbedürftig und anstrengend: Jedes Kapitel beginnt zwar mit einer klaren Datumsangabe, z.B. Mai 2011, zwei Monate später (manchmal auch: fünf Minuten später), trotzdem ist es kein kontinuierliches Erzählen und es finden sich innerhalb der einzelnen Kapitel mehrfache Rückblicke und Überblenden. Kunstvoll gestrickt ist das sicherlich, aber zum Lesen anstrengend.
Dann die Erzählung: Es werden die ersten Jahre zwischen dem Schulabschluss und dem ersten Studienabschluss aus Sicht von zwei Personen erzählt und ja, es zielt darauf, sie in diesen Jahren zu vermeintlich „normalen“ Menschen wachsen zu lassen. Aber ist es wirklich normal, dass sie als Halbwaise in einem reichen aber gewalttätigen Haushalt lebt, in der Schule absolute Außenseiterin ist und im Studium zur Partymaus wird - er offensichtlich sehr arm mit seiner alleinerziehenden Mutter gerade so über die Runden kommt, in der Schulzeit in seinem Freundeskreis integriert ist und sich dann im Studium in Depressionen und Einsamkeit verliert? Ist es normal, dass beide Personen sich als hochbegabt herausstellen, während der ersten Semester kaum zu lernen scheinen und trotzdem sehr begehrte Stipendien ergattern? Ist es normal, dass das einzige was erzählt wird ein Nacheinander von Party, Drogen, Sex und (sexualisierte) Gewalt ist und sich das Ganze dann wieder und wieder wiederholt? Mehr passiert wirklich nicht und auch das Ende, die weitere Entwicklung bleibt völlig offen.
Insgesamt also eher ein deprimierendes Buch, man hofft und wünscht allen jungen Erwachsenen, dass ihr Erwachsenwerden nicht so verläuft, sondern viel mehr Bestätigung, Anerkennung und Wertschätzung enthält.
meine Frau ist eine Leseratte, sie liest viel und (fast) alles -querbeet-, aber mit diesem "Knüller" habe ich ihr eine große Freude bereitet und viele Pluspunkte bei ihr eingesammelt
Die Geschichte von Marianne und Connel, einem Paar, welches keines sein will, hat mich leider mehr gelangweilt, als das es mich nachhaltig beeindruckt hätte. Die intensive ON/OFF Liebesgeschichte hat mich doch stellenweise sehr genervt. Auch wenn mir klar war, dass es sich bei diesem Roman um eine eher leichte Lektüre handelt, war ich doch enttäuscht, denn die Geschichte hat mich zu keinem Zeitpunkt berührt. Die Protagonisten konnten mich in ihrem Verhalten wenig beeindrucken, da die Dialoge in der Regel oberflächlich geführt wurden. Für mich kamen beide sehr naiv und oberflächlich daher, auch wenn sie sich auf der Suche der eigenen Persönlichkeit befanden. Die gegensätzlichen Gesellschaftsschichten beider Familien wurden dabei verständlich und realistisch dargestellt, und dass es die Liebesbeziehung auch aus den gesellschaftlichen Gründen schwer hatte, kam deutlich zum Ausdruck. Ich habe den Eindruck, dass bis zum Schluss der Geschichte die beiden Haupt-Protagonisten nicht wirklich erwachsen geworden sind. Dieses Buch mag für junge Menschen vielleicht interessant und humorvoll zu lesen sein, aber die Jugend von heute ist wiederum viel selbstbewusster und entschlossener als die Jugendlichen in diesem Roman.
Meine Erwartungen an dieses Buch haben sich leider nicht erfüllt, daher kann ich auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Für Jugendliche vielleicht eine amüsante Geschichte, Erwachsene sollten aber nicht allzu große Erwartungen an dieses Buch stellen, denn der nötige Tiefgang fehlt, in vieler Hinsicht.
Nachdem dieses Buch so viele verschiedene Reaktionen der Leser hervorgerufen hatte, war ich etwas verunsichert. Der Erfolg von "Gespräche unter Freunden" setzt die Messlatte natürlich sehr hoch an und auch meine Erwartung ist eine ganz Große. Nun denn, jetzt war dann die Zeit für dieses Buch gekommen. Beim Lesen fühlte ich mich sofort wohl und eine Erinnerung an den Vorgänger/an den Sprachklang kam bei mir hoch. Und ich muss auch sagen, dass mir das Buch thematisch gut gefallen hat. Die riesengroße Anziehung zwischen zwei Seelen wird hoffentlich jeder kennen und dieses Buch erinnert daran. Dabei wird dieses Gefühlswirrwarr nicht so erzählt, dass ich hell auflodere. Aber interessant und mit einem hohen Lesesog ist dieses Buch allemal geschrieben. Und dieses Hin und Her, dieses Spiel von Marianne und Connell, der zwei Beteiligten, ihren Tanz umeinander, und auch ihr Drama/ihre Ausweglosigkeit wird gut eingefangen. Dabei kam mir das Erzählte nicht kitschig vor, sondern einfach schön beschrieben. Ein gelungenes Buch! Definitiv. Und was mich sehr gewundert hat. Sonst bin ich bei Paargeschichten meistens auf der Seite von einem Partner. Hier aber nicht. Beide Seiten sind nachvollziehbar und empathisch gezeichnet und beide Seiten sind mir sympathisch. Auch wenn ich manches, was Connell macht, nicht toll finde, es steht ein Grund dahinter. Ebenso wie ich manches, was Marianne mit sich machen lässt, unschön finde. Aber auch hier gab es Gründe. Hat mir gefallen dieses Unparteiische. Im Buch und auch bei mir. Es gibt eben keinen Fingerzeig! Und das ist gut so. Dieses Gefühl zwischen Marianne und Connell ist von Sally Rooney sehr erwachsen zu einem Roman verarbeitet worden. Ebenso interessant fand ich den Aspekt des am Rand einer Gemeinschaft Stehens. Es ist der Autorin gelungen, die Wandelbarkeit dieses Zustands gut darzustellen und es ist auch perfekt beschrieben worden, dass dauerhafter Druck Folgen haben kann und seelische Erkrankungen oft/meistens Gründe haben. denn was sind Normale Menschen? Oder was ist unnormal? Und wer legt das fest? Und warum?!?! Gut gemacht Sally Rooney! Und ich bin immer noch der Meinung, dass ich diese Autorin weiter beobachten möchte. Denn mit diesem Buch und seinen zwei Protagonisten hat mir die Autorin schöne Lesestunden beschert. Vielen Dank dafür!!!
Connell und Marianne wachsen zusammen in einer Kleinstad im Westen von Irland auf. Aber das ist auch schon das einzige was sie gemeinsam haben. Connell ist sehr beliebt in der Schule und Marianne eher eine Aussenseiterin ohne Freunde. Doch eines Tages verändert ein Gespräch zwischen ihnen ihr Verhältnis zueinander. Nur Connell möchte nicht das andere von seiner Zuneigung zu ihr erfahren. An der Uni treffen beide sich wieder: doch da ist dann plötzlich Marianne die Beliebte an der Schule und Connell der Außenseiter...
Das Besondere an der Geschichte von Connell und Marianne ist wohl, dass sie etwas Tiefes verbindet, was keiner von beiden so recht auszusprechen vermag und sie sich immer wieder begegnen ohne voneinander los zu kommen. Es ist eine Geschichte von zwei ganz normalen Menschen, die jeweils ihr Päckchen zu tragen haben, ohne dabei besonders hervor zu stechen.
Mir hat besonders die Erzählweise der Geschichte gefallen und das es hier um die Anziehung zweier Menschen geht, die tief miteinander verbunden sind und dennoch nie richtig zusammen kommen können. Als Leser weiß man manchmal selber nicht was für die beiden das Beste ist, ob sie doch endlich zusammen oder voneinader los kommen sollten.
Die Autorin hat einen sehr detaillierten Schreibstil ohne dabei je ins Belanglose zu rutschen. Ich hab beim Lesen gar nicht gemerkt wie schnell die Kapitel weg gelesen waren.
Jeder der an authenthischen Charakteren und (Liebes)Geschichten ohne große Romanze, aber mit ernsthaften und aus dem Leben gegriffenen Themen Interesse hat, sollte sich das Buch "Normale Menschen" unbedingt ansehen
Gegen Gefühle kann man nichts tun und was daraus wird, dazu gehören zwei
Da ist Marianne, reiches Elternhaus, aber in der Schule immer außen vor und dann gibt’s da Connell, der Sportstar der Schule, eingebunden und überall beliebt und seine Mutter ist Putzfrau bei Mariannes Familie. Zwei total verschiedene Leben und trotzdem, man nimmt sich wahr, aber zeigen darf man das natürlich nicht. Schließlich wird man doch ein Paar, zumindest zeitweise, mal mehr, mal weniger. Marianne und Connell machen es sich nicht leicht, vielleicht kann man auch sagen, sie haben es nicht leicht. Da ist die Gesellschaft, in der sie leben und der selbst aufgebaute Druck, die Spielregeln bedienen zu müssen, die sie als Paar meinen, nicht erfüllen zu können und dann ist da natürlich die Gegebenheit, Erwachsenwerden ist gar nicht so leicht, zu zweit vielleicht sogar noch ein bisschen schwerer.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich einfach mitgenommen auf eine Reise, die Leben heißt, Leben zu zweit oder eben auch nicht. Und ein Ende findet so etwas nie.
„Normale Menschen“ von Sally Rooney ersichien am 17.08.2020 beim Luchterhand Literaturverlag.
Das Cover besticht mit seinen leuchtenden Farben.
Connell und Marianne wachsen in der gleichen irischen Kleinstadt auf, gehen in die gleiche Schule, doch sie sprechen nicht miteinander, da sie aus verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen.
Eines Tages spricht der allseits beliebte Connell die Außenseiterin Marianne an, ein Funke springt über, ab da treffen sie sich heimlich. Später an der Uni in Duplin treffen sie sich wieder und es geht genauso weiter, sie ziehen sich wie Magnete an, doch in der Öffentlichkeit stehen sie nicht zueinander, nicht zu ihrer Liebe......
Die Autorin hat die Geschichte in Momentaufnahmen geteilt, mit Sprüngen von Wochen und Monate, der Leser*in begleitet dadurch die beiden Hauptprotagonisten über viele Jahre. Der Fokus liegt auf Connell und Marianne, die Autorin konzentriert sich dabei auf das Wesentliche. Beschreibungen von Orten, oder Personen werden nicht präzisiert, Sally Rooney über lässt das der Fantasie der Leser*innen. Die Autorin gibt tiefe Einblicke aufgezeigt in vielen Gesprächen, die Connell und Marianne miteinander führen. Der Leser*in spürt sie passen perfekt zueinander, doch in der Öffentlichkeit ist ihnen ihre gesellschaftliche Zugehörigkeit im Weg.
Sally Looney benutzt einen eigenwilligen Erzählstil, sie verzichtet bei der wörtlichen Rede auf die Anführungszeichen. Ihre Sprache ist glasklar und schnörkellos.
Fazit: Mich konnte die Geschichte gut unterhalten, sie beschäftigt sich mit Familie, Freundschaft Liebe, seinen Platz im Leben finden, es geht um Anpassung und Identität. Der Erzählstil ist eigenwillig, darauf musste ich mich erst einmal einlassen, den die wörtliche Rede war durch die fehlenden Anführungszeichen nicht sofort erkennbar. Die Geschichte ging mir unter die Haut, denn Connell und Marianne stehen ihrem gemeinsamen Glück im Weg. Sie fühlen sich zu sehr der Gesellschaft verpflichtet, durch ihre Elternhäuser vertrauen sie ihrer Liebe nicht und laufen voreinander weg. Ich gebe meine Leseempfehlung.
Dieses Buch hat mich auf mehreren Ebenen berührt und überrascht. Es hat mir aufgezeigt, wie verkorkst ein Mensch durch seine ungeliebte Kinder- und Jugendzeit werden kann und dass niemand alleine damit klar kommt. Die Hauptprotagonisten wollen und können sich ihre gegenseitige Liebe nicht wirklich zeigen und sie zulassen, ihre Wege trennen sich immer wieder, was aber keinem von Ihnen gut tut. Das Ende bleibt offen, es bleibt dem Leser überlassen. Vielleicht gibt es auch eine Fortsetzung? Das würde mich freuen!
Im Buch begleiten wir Connell und Marianne und ihr Verhältnis zueinander über einige Jahre bei ihren immer wieder kehrenden Begegnungen.
Einerseits war das Buch für mich ein "Page Turner" und ich fand beide Hauptcharaktere und wie sie zueinander stehen faszinierend zu verfolgen, andererseits konnte ich manche Handlungen und Gefühle der beiden schlicht und einfach nicht nachvollziehen. Insgesamt lässt mich das Buch daher zwar etwas gespalten zurück, dennoch überwiegt für mich das Positive.
Bewertungen zu Normale Menschen (ePub)
Bestellnummer: 132380216
3.5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Normale Menschen".
Kommentar verfassen4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
https://lieslos.blog/, 09.10.2020
Als Buch bewertetEine Stadt im westlichsten Zipfel Irlands.
Zwei Jugendliche aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.
Er, Connell, Sohn einer alleinerziehenden Putzfrau, aus armen und einfachen Verhältnissen.
Sie, Marianne,Tochter einer Rechtsanwältin, aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie.
Er, Connell, beliebt, Mädchenschwarm und Star der Fußballmannschaft.
Sie, Marianne, sonderbar, graue Maus und Außenseiterin.
Beide klug und begabt.
Beide vorbelastet und einigermaßen kompliziert.
Beide voneinander angezogen.
Es geht um Freundschaft, Faszination, Begehren, Leidenschaft, Sex, Liebe, Verbindlichkeit, Selbstzweifel, Ängste, Wunsch nach Anerkennung, Stolz, Abhängigkeit und Macht.
Das klingt abgedroschen und langweilig?
Oder mit Themen überfrachtet?
Ist es aber überhaupt nicht!
All dies sind nunmal die Themen, die zum Erwachsenwerden dazugehören und sie werden in der richtigen Dosierung und Tiefe eingebracht.
Die Autorin ist eine scharfsinnige Beobachterin und brillante Erzählerin mit eigenwilligem Schreibstil (keine wörtlichen Reden, bzw. selbige ohne Satzzeichen), Erzählstil (Zeitsprünge) und Erzählton (kühl und distanziert).
Sie schreibt schnörkellos und ehrlich und zeichnet ihre Figuren in all ihrer Komplexität und Unterschiedlichkeit, wodurch sie greifbar werden und authentisch wirken.
Wir bekommen Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und erkennen dort Selbstzweifel, Ängste und Unsicherheiten.
Sally Rooney versteht es, uns Lesern die inneren Konflikte ihrer Protagonisten in ihrer ganzen Tragweite und Tiefe nahe zu bringen.
Wir erfahren so Einiges von den Familien der beiden Protagonisten, die in der gleichen Klasse sind und sich am Ende ihrer gemeinsamen Schulzeit anfreunden, diese Freundschaft aber auf Connells Wunsch hin lange geheim halten und wir begleiten sie ins Studium am Trinity College in Dublin, wo sich die Rollen aufgrund ihrer Herkunft verkehren:
Marianne ist nun „unter ihresgleichen“ und wird zum Star. Connell ist die unspektakuläre Landpomeranze, fühlt sich fremd und als Außenseiter.
Was die beiden verbindet, ist eine Art on-off-Beziehung mit Höhen und Tiefen.
Es geht nicht ohne und nicht mit.
Sie kreisen umeinander, sie verletzen sich, sie können nicht ohne einander.
Missverständnisse sind an der Tagesordnung.
Sie lieben sich, schaffen es aber nicht, dieser Liebe eine Verbindlichkeit vor sich selbst und vor Anderen zu geben.
„Normale Menschen“ ist ein großartiges und unterhaltsames Werk mit Sogwirkung.
Es geht in dieser intensiven Geschichte, die gleichermaßen nüchtern wie packend erzählt wird und immer wieder mit philosophischen Gedanken überrascht, um Identitätsfindung und Erwachsenwerden.
Die Autorin geht hier einer spannenden Frage nach:
Gibt es Voraussetzungen und Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Liebe funktionieren und überleben kann?
Muss es Überlappungen und Gemeinsamkeiten geben?
Wie groß müssen diese Überlappungen und Gemeinsamkeiten sein?
Kann es zwischen dem Sohn einer Putzfrau und der Tochter von wohlhabenden Akademikern zu mehr als einer Affäre kommen?
Kann es zwischen einem beliebten Fußballstar und einem schüchternen Mauerblümchen zu mehr als einer Affäre kommen?
Der Roman ist alles andere als eine typische bzw. klassische Liebesgeschichte und hält Überraschungen bereit.
Manchmal kommt es einfach anders, als man denkt.
Klare Leseempfehlung - auch für Erwachsene ;-)
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ja nein4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
christine s., 02.09.2020
Als Buch bewertetNormale Menschen ist – obwohl mehrfach ausgezeichnet und angepriesen – ein gewöhnungsbedürftiges und kein normales Buch. Schon die Schreibweise: Viel wörtliche Rede, aber ohne Kennzeichnung, d.h. man muss immer ein wenig raten, ob gerade tatsächlich jemand (wer?) zu jemandem (wem?) etwas sagt, oder das geschriebene nur erzählt oder gedacht wird. Auch die Zeitsprünge im Erzählverlauf sind gewöhnungsbedürftig und anstrengend: Jedes Kapitel beginnt zwar mit einer klaren Datumsangabe, z.B. Mai 2011, zwei Monate später (manchmal auch: fünf Minuten später), trotzdem ist es kein kontinuierliches Erzählen und es finden sich innerhalb der einzelnen Kapitel mehrfache Rückblicke und Überblenden. Kunstvoll gestrickt ist das sicherlich, aber zum Lesen anstrengend.
Dann die Erzählung: Es werden die ersten Jahre zwischen dem Schulabschluss und dem ersten Studienabschluss aus Sicht von zwei Personen erzählt und ja, es zielt darauf, sie in diesen Jahren zu vermeintlich „normalen“ Menschen wachsen zu lassen. Aber ist es wirklich normal, dass sie als Halbwaise in einem reichen aber gewalttätigen Haushalt lebt, in der Schule absolute Außenseiterin ist und im Studium zur Partymaus wird - er offensichtlich sehr arm mit seiner alleinerziehenden Mutter gerade so über die Runden kommt, in der Schulzeit in seinem Freundeskreis integriert ist und sich dann im Studium in Depressionen und Einsamkeit verliert? Ist es normal, dass beide Personen sich als hochbegabt herausstellen, während der ersten Semester kaum zu lernen scheinen und trotzdem sehr begehrte Stipendien ergattern? Ist es normal, dass das einzige was erzählt wird ein Nacheinander von Party, Drogen, Sex und (sexualisierte) Gewalt ist und sich das Ganze dann wieder und wieder wiederholt? Mehr passiert wirklich nicht und auch das Ende, die weitere Entwicklung bleibt völlig offen.
Insgesamt also eher ein deprimierendes Buch, man hofft und wünscht allen jungen Erwachsenen, dass ihr Erwachsenwerden nicht so verläuft, sondern viel mehr Bestätigung, Anerkennung und Wertschätzung enthält.
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ja nein3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Arnold S., 28.08.2020
Verifizierter Kommentar Als Buch bewertetmeine Frau ist eine Leseratte, sie liest viel und (fast) alles -querbeet-, aber mit diesem "Knüller" habe ich ihr eine große Freude bereitet und viele Pluspunkte bei ihr eingesammelt
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ja nein1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Siggi58, 25.08.2020
Als Buch bewertetDie Geschichte von Marianne und Connel, einem Paar, welches keines sein will, hat mich leider mehr gelangweilt, als das es mich nachhaltig beeindruckt hätte. Die intensive ON/OFF Liebesgeschichte hat mich doch stellenweise sehr genervt. Auch wenn mir klar war, dass es sich bei diesem Roman um eine eher leichte Lektüre handelt, war ich doch enttäuscht, denn die Geschichte hat mich zu keinem Zeitpunkt berührt. Die Protagonisten konnten mich in ihrem Verhalten wenig beeindrucken, da die Dialoge in der Regel oberflächlich geführt wurden. Für mich kamen beide sehr naiv und oberflächlich daher, auch wenn sie sich auf der Suche der eigenen Persönlichkeit befanden. Die gegensätzlichen Gesellschaftsschichten beider Familien wurden dabei verständlich und realistisch dargestellt, und dass es die Liebesbeziehung auch aus den gesellschaftlichen Gründen schwer hatte, kam deutlich zum Ausdruck. Ich habe den Eindruck, dass bis zum Schluss der Geschichte die beiden Haupt-Protagonisten nicht wirklich erwachsen geworden sind. Dieses Buch mag für junge Menschen vielleicht interessant und humorvoll zu lesen sein, aber die Jugend von heute ist wiederum viel selbstbewusster und entschlossener als die Jugendlichen in diesem Roman.
Meine Erwartungen an dieses Buch haben sich leider nicht erfüllt, daher kann ich auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Für Jugendliche vielleicht eine amüsante Geschichte, Erwachsene sollten aber nicht allzu große Erwartungen an dieses Buch stellen, denn der nötige Tiefgang fehlt, in vieler Hinsicht.
Von mir gibt es für diese Geschichte 2 Sterne
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinKaffeeelse, 28.02.2021
Als Buch bewertetNachdem dieses Buch so viele verschiedene Reaktionen der Leser hervorgerufen hatte, war ich etwas verunsichert. Der Erfolg von "Gespräche unter Freunden" setzt die Messlatte natürlich sehr hoch an und auch meine Erwartung ist eine ganz Große. Nun denn, jetzt war dann die Zeit für dieses Buch gekommen. Beim Lesen fühlte ich mich sofort wohl und eine Erinnerung an den Vorgänger/an den Sprachklang kam bei mir hoch. Und ich muss auch sagen, dass mir das Buch thematisch gut gefallen hat. Die riesengroße Anziehung zwischen zwei Seelen wird hoffentlich jeder kennen und dieses Buch erinnert daran. Dabei wird dieses Gefühlswirrwarr nicht so erzählt, dass ich hell auflodere. Aber interessant und mit einem hohen Lesesog ist dieses Buch allemal geschrieben. Und dieses Hin und Her, dieses Spiel von Marianne und Connell, der zwei Beteiligten, ihren Tanz umeinander, und auch ihr Drama/ihre Ausweglosigkeit wird gut eingefangen. Dabei kam mir das Erzählte nicht kitschig vor, sondern einfach schön beschrieben. Ein gelungenes Buch! Definitiv. Und was mich sehr gewundert hat. Sonst bin ich bei Paargeschichten meistens auf der Seite von einem Partner. Hier aber nicht. Beide Seiten sind nachvollziehbar und empathisch gezeichnet und beide Seiten sind mir sympathisch. Auch wenn ich manches, was Connell macht, nicht toll finde, es steht ein Grund dahinter. Ebenso wie ich manches, was Marianne mit sich machen lässt, unschön finde. Aber auch hier gab es Gründe. Hat mir gefallen dieses Unparteiische. Im Buch und auch bei mir. Es gibt eben keinen Fingerzeig! Und das ist gut so. Dieses Gefühl zwischen Marianne und Connell ist von Sally Rooney sehr erwachsen zu einem Roman verarbeitet worden. Ebenso interessant fand ich den Aspekt des am Rand einer Gemeinschaft Stehens. Es ist der Autorin gelungen, die Wandelbarkeit dieses Zustands gut darzustellen und es ist auch perfekt beschrieben worden, dass dauerhafter Druck Folgen haben kann und seelische Erkrankungen oft/meistens Gründe haben. denn was sind Normale Menschen? Oder was ist unnormal? Und wer legt das fest? Und warum?!?! Gut gemacht Sally Rooney! Und ich bin immer noch der Meinung, dass ich diese Autorin weiter beobachten möchte. Denn mit diesem Buch und seinen zwei Protagonisten hat mir die Autorin schöne Lesestunden beschert. Vielen Dank dafür!!!
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ja neinSabine K., 15.09.2020
Als Buch bewertetConnell und Marianne wachsen zusammen in einer Kleinstad im Westen von Irland auf. Aber das ist auch schon das einzige was sie gemeinsam haben. Connell ist sehr beliebt in der Schule und Marianne eher eine Aussenseiterin ohne Freunde. Doch eines Tages verändert ein Gespräch zwischen ihnen ihr Verhältnis zueinander. Nur Connell möchte nicht das andere von seiner Zuneigung zu ihr erfahren. An der Uni treffen beide sich wieder: doch da ist dann plötzlich Marianne die Beliebte an der Schule und Connell der Außenseiter...
Das Besondere an der Geschichte von Connell und Marianne ist wohl, dass sie etwas Tiefes verbindet, was keiner von beiden so recht auszusprechen vermag und sie sich immer wieder begegnen ohne voneinander los zu kommen. Es ist eine Geschichte von zwei ganz normalen Menschen, die jeweils ihr Päckchen zu tragen haben, ohne dabei besonders hervor zu stechen.
Mir hat besonders die Erzählweise der Geschichte gefallen und das es hier um die Anziehung zweier Menschen geht, die tief miteinander verbunden sind und dennoch nie richtig zusammen kommen können. Als Leser weiß man manchmal selber nicht was für die beiden das Beste ist, ob sie doch endlich zusammen oder voneinader los kommen sollten.
Die Autorin hat einen sehr detaillierten Schreibstil ohne dabei je ins Belanglose zu rutschen. Ich hab beim Lesen gar nicht gemerkt wie schnell die Kapitel weg gelesen waren.
Jeder der an authenthischen Charakteren und (Liebes)Geschichten ohne große Romanze, aber mit ernsthaften und aus dem Leben gegriffenen Themen Interesse hat, sollte sich das Buch "Normale Menschen" unbedingt ansehen
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ja neinSofieW, 28.09.2020
Als Buch bewertetGegen Gefühle kann man nichts tun und was daraus wird, dazu gehören zwei
Da ist Marianne, reiches Elternhaus, aber in der Schule immer außen vor und dann gibt’s da Connell, der Sportstar der Schule, eingebunden und überall beliebt und seine Mutter ist Putzfrau bei Mariannes Familie. Zwei total verschiedene Leben und trotzdem, man nimmt sich wahr, aber zeigen darf man das natürlich nicht. Schließlich wird man doch ein Paar, zumindest zeitweise, mal mehr, mal weniger. Marianne und Connell machen es sich nicht leicht, vielleicht kann man auch sagen, sie haben es nicht leicht. Da ist die Gesellschaft, in der sie leben und der selbst aufgebaute Druck, die Spielregeln bedienen zu müssen, die sie als Paar meinen, nicht erfüllen zu können und dann ist da natürlich die Gegebenheit, Erwachsenwerden ist gar nicht so leicht, zu zweit vielleicht sogar noch ein bisschen schwerer.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich einfach mitgenommen auf eine Reise, die Leben heißt, Leben zu zweit oder eben auch nicht. Und ein Ende findet so etwas nie.
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ja nein1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
sunshine-500, 28.08.2020
Als eBook bewertet„Normale Menschen“ von Sally Rooney ersichien am 17.08.2020 beim Luchterhand Literaturverlag.
Das Cover besticht mit seinen leuchtenden Farben.
Connell und Marianne wachsen in der gleichen irischen Kleinstadt auf, gehen in die gleiche Schule, doch sie sprechen nicht miteinander, da sie aus verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen.
Eines Tages spricht der allseits beliebte Connell die Außenseiterin Marianne an, ein Funke springt über, ab da treffen sie sich heimlich. Später an der Uni in Duplin treffen sie sich wieder und es geht genauso weiter, sie ziehen sich wie Magnete an, doch in der Öffentlichkeit stehen sie nicht zueinander, nicht zu ihrer Liebe......
Die Autorin hat die Geschichte in Momentaufnahmen geteilt, mit Sprüngen von Wochen und Monate, der Leser*in begleitet dadurch die beiden Hauptprotagonisten über viele Jahre. Der Fokus liegt auf Connell und Marianne, die Autorin konzentriert sich dabei auf das Wesentliche. Beschreibungen von Orten, oder Personen werden nicht präzisiert, Sally Rooney über lässt das der Fantasie der Leser*innen. Die Autorin gibt tiefe Einblicke aufgezeigt in vielen Gesprächen, die Connell und Marianne miteinander führen. Der Leser*in spürt sie passen perfekt zueinander, doch in der Öffentlichkeit ist ihnen ihre gesellschaftliche Zugehörigkeit im Weg.
Sally Looney benutzt einen eigenwilligen Erzählstil, sie verzichtet bei der wörtlichen Rede auf die Anführungszeichen. Ihre Sprache ist glasklar und schnörkellos.
Fazit: Mich konnte die Geschichte gut unterhalten, sie beschäftigt sich mit Familie, Freundschaft Liebe, seinen Platz im Leben finden, es geht um Anpassung und Identität. Der Erzählstil ist eigenwillig, darauf musste ich mich erst einmal einlassen, den die wörtliche Rede war durch die fehlenden Anführungszeichen nicht sofort erkennbar. Die Geschichte ging mir unter die Haut, denn Connell und Marianne stehen ihrem gemeinsamen Glück im Weg. Sie fühlen sich zu sehr der Gesellschaft verpflichtet, durch ihre Elternhäuser vertrauen sie ihrer Liebe nicht und laufen voreinander weg. Ich gebe meine Leseempfehlung.
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ja neinDoris N., 03.09.2020
Als Buch bewertetDieses Buch hat mich auf mehreren Ebenen berührt und überrascht. Es hat mir aufgezeigt, wie verkorkst ein Mensch durch seine ungeliebte Kinder- und Jugendzeit werden kann und dass niemand alleine damit klar kommt. Die Hauptprotagonisten wollen und können sich ihre gegenseitige Liebe nicht wirklich zeigen und sie zulassen, ihre Wege trennen sich immer wieder, was aber keinem von Ihnen gut tut. Das Ende bleibt offen, es bleibt dem Leser überlassen. Vielleicht gibt es auch eine Fortsetzung? Das würde mich freuen!
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ja neinBianca P., 19.12.2020
Als Buch bewertetIm Buch begleiten wir Connell und Marianne und ihr Verhältnis zueinander über einige Jahre bei ihren immer wieder kehrenden Begegnungen.
Einerseits war das Buch für mich ein "Page Turner" und ich fand beide Hauptcharaktere und wie sie zueinander stehen faszinierend zu verfolgen, andererseits konnte ich manche Handlungen und Gefühle der beiden schlicht und einfach nicht nachvollziehen. Insgesamt lässt mich das Buch daher zwar etwas gespalten zurück, dennoch überwiegt für mich das Positive.
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