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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    k04, 11.05.2020

    Richie ist 28 und führt, wie er es bezeichnet, ein „Discounter-Leben“. Das bedeutet für ihn: drei Jobs, eine Wohnung in der billigsten Straße der Stadt (nur der Gastank darin gratis ist) ein Berg Schulden und erst kommt er nicht über die Runden. Er kann nicht mehr. Er will nicht mehr. Nie wollte er durchschnittlich oder gar unterm Durchschnitt leben. Aber Richie ist in einer Abwärtsspirale gefangen. Da hilft nur ein radikaler Schnitt.
    Ein simpler Plan und die gesamten Einnahmen einer seiner Abendschichten in der Tankstelle, sollen ihm helfen, sein altes Leben hinter sich zu lassen. Aber man wird nicht über Nacht zum Super-Gauner, die Erfahrung muss auch unser Protagonist machen. Und so geht einiges schief…
    Schließlich befindet Richie sich also mit seinem Geld und einem geklauten Auto auf der Flucht, Ziel ungewiss. In all seinem Pech taucht dann plötzlich noch ein blinder Passagier von der Rückbank auf: der fünfzehnjährige Teenager Leon.
    Richie kann nicht und Leon will nicht zurück. Und auf diese Weise beginnt der wohl schrägste Road-Trip aller Zeiten. Unsere Protas werden einiges über das Leben, die Freundschaft, die Liebe und über sich selbst lernen. Der Leser wird mitgenommen auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen und verfolgt die beiden auf der Reise ins Ungewisse, zueinander und zu sich selbst; und wird dabei toll unterhalten.
    „Nur kurz Leben“ ist ein relativ kurzes Buch. „Kurz“ ist bei ihm außerdem auch wirklich Programm, etwa in Hinblick auf den Schreib- und Erzählstil. Im ersten Kapitel wird, wer dicke Romane gewohnt ist, sehr verwirrt sein. War ich erst auch. Kurze, knackige Sätze. Ein eher wortkarger Protagonist. Ein ziemlich trockener Humor. Aber bald wird man das alles gewöhnt und eins kann ich versprechen: Man liebt alles davon.
    Auch wenn die Story sehr kurz gehalten ist, wer ganz genau hinsieht findet viel zwischen den Zeilen. Denn in Wirklichkeit spricht jeder noch so kurze Satz Bände. Richie redet nicht gerne über seine Gefühle, aber das muss er gar nicht: Man fühlt es beim Lesen, durch seine Sicht auf die Dinge. Ich weiß, nicht jeder hat Lust, zwischen den Zeilen zu lesen, aber das muss man auch nicht zwangsläufig. Wer einfach nur unterhalten werden möchte, ohne sich den Kopf zu zerbrechen, der kommt auch super mit dem aus, was schwarz auf weiß dasteht.
    Zu Richie habe ich bereits dies und das verlauten lassen. Er ist ein toller Charakter, ich habe ihn wirklich geliebt. Man kann nachempfinden, wie er sich fühlt, sein Handeln nachvollziehen, erlebt seinen Gewissenskampf in der außergewöhnlichen Situation mit und lernt nach und nahe eine Seite an ihm kennen, die er nur selten zeigt, von der er selbst nicht einmal weiß: der liebenswerte Richie, der mit dem riesengroßen Herz.
    Auch Leon ist ein super Protagonist, auf eine andere Weise als Richie, denn die zwei sind komplett unterschiedlich. Aber: Er passt perfekt zu Richie. Ihr Humor ergänzt sich und bereitet so viele Lachkrämpfe, dass Bauchmuskeltraining nicht mehr notwendig ist :D Ehrlich gesagt, psssst, Richie wäre ohne Leon wohl ziemlich aufgeschmissen, denn der Junge ist unfassbar clever. Durch die speziellen Umstände kommt es zwischen den beiden trotzdem auch oft zum Streit. Ja, da fliegen dann doch ziemlich die Fetzen.
    Alles in allem führt dies jedoch dazu, dass zwischen Leon und Richie, eine unglaublich innige, besondere, unvergleichliche Freundschaft entsteht. Beim Lesen habe ich überlegt, ob Freundschaft überhaupt ihrem super Verhältnis gerecht wird, aber mir ist keine bessere Beschreibung eingefallen. Vielleicht krass gute Kumpel…
    Jetzt bleibt nur noch die Frage, wieso Leon eigentlich unbedingt mit auf die Reise wollt ?!
    Was ich am meisten geschätzt habe, ist wirklich der Humor. Mal trocken, mal Ironie, mal Sarkasmus. Die erste Hälfte war 75% Witz, ein Viertel Ernst. In der zweiten Hälfte wurde es getauscht. Das Ergebnis: Tränen in den Augen. Zuerst Lachtränen, später, weil man wirklich Rotz und Wasser heulen muss…
    Fest steht also, dieses Buch kann den Leser wirklich fesseln und geht ihm nahe. Die Protagonisten wachsen einem schon fast zu sehr ans Herz.
    Mein Fazit ist also eindeutig:
    LEST DIESE GESCHICHTE !!!
    Wirklich jeder (jaaa, auch Lesemuffel, denn das Buch ist wirklich nicht riesig ;)) wird irgendetwas an ihr finden, was er liebt. Ob es nun die kurzweilige Unterhaltung ist, der Humor, der grandiose Schluss (mehr sag´ ich dazu nicht ;)) oder was auch immer… Es gibt so vieles… Man bekommt eine hochspannende Geschichte geliefert. Gratis dazu gibt´s übrigens eine Verschnaufspause von den mit Klischees (über)beladenen Romanen. Und wisst ihr was ? Dieses Buch kommt auch ganz ohne die aus; das Geheimnis ist Tiefgang. Noch was tolles: Das Buch ist nicht komplett vorhersehbar. Man glaubt zu wissen, was kommt, und was machen die Figuren ? Was komplett anderes !
    Ich habe „Nur kurz leben“ verschlungen und jedes einzelne Wort geliebt. Und das ist nicht übertrieben !!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    L. L., 12.05.2020

    Manchmal läuft es anders als geplant

    Richie hat es satt. Drei Jobs, Schulden und ein tristes Leben.Er klaut vierzehntausend Euro und ein Auto. Und hat keinen Plan.
    Was dann passiert ist eine witzige, berührende und auch emotionale Fahrt mit einem (un)freiwilligen Beifahrer.
    Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Anfangs noch uneins, schweißt sie die kurze Reise zusammen und sie werden Freunde.

    Die Schreibweise der Autorin ist auf den Punkt genau. Keine Schnörkel, kein Kitsch - einfach lebensnah und lustig. Ein berührendes Buch ohne viel action, dafür aber mit einigen unvorhergesehenen Katstrophen.

    Dieses Buch ist eines von ganz wenigen, die ich mir als Verfilmung wunderbar vorstellen könnte.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sven T., 05.05.2020

    Ich habe es wieder getan, ein Buch gelesen ohne vorher zu wissen um was es überhaupt geht. Das gute dabei ist, ich hatte null Erwartungen und konnte mich vollkommen unvoreingenommen auf die Geschichte einlassen. Gelandet bin ich in einem Roadtrip der besonderen Sorte.

    Über den Inhalt möchte ich gar nicht zu viel verraten, da man sich einfach überraschen sollte, was bei diesem Roadtrip so alles passiert. Was ich aber sagen kann ist, dass es eine Achterbahn der Gefühle war. Ich war glücklich, habe mich amüsiert, ich war sauer, habe geflucht und war auch sehr traurig. Ich habe auf diesen knapp einhundert Seiten so viele Emotionen erlebt, dass mir das Buch vom Inhalt her viel länger vorkam. Erstaunlich was man alles auf doch so wenigen Seiten erlebt. Dabei habe ich mich aber nie durch die Geschichte gehetzt gefühlt. Ich fand das Tempo optimal, sodass ich mich sehr gut darauf einlassen konnte. Das liegt vor allem auch an diesem tollen Schreibstil. Die Dialoge und Beschreibungen der Empfindungen sind auf den Punkt, wie ich finde. Absolut eingängig und unterhaltsam.

    An einem Punkt der Geschichte kam mir die Situation etwas überspitzt vor, ich hätte dort den Konflikt anders deeskalieren lassen. Nun gut, das ist aber Geschmacksache. Außerdem hatte ich mir ein anderes Ende vorgestellt, vielleicht auch gewünscht. Nichtdestotrotz ist es auf jeden Fall ein rundes, konsequentes und logisches Ende. Nachdem ich nun Zeit hatte darüber nachzudenken, kann ich mich auch damit anfreunden und bin zufrieden damit. Jetzt hoffe ich, dass es noch eine Fortsetzung gibt. Mal sehen ob ich in den Genuss komme. Auf jeden Fall würde ich sie mir auf keinen Fall entgehen lassen.

    Das Buch hat mich durchgehend unterhalten und mich auf eine Reise mitgenommen die ich nicht so schnell vergessen werde.

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  • 5 Sterne

    Lizzielichti, 20.04.2020

    14.000 Euro. Eine Kurzschlussreaktion. Ein fremder Junge im Fluchtauto.
    Man könnte sagen, für Richie ist es schon einmal besser gelaufen im Leben, aber eigentlich wäre das für ihn auch zu hoch gegriffen. Was im besten Fall nur wie eine undurchdachte, im schlimmsten wie eine fällig missglückte Flucht aussieht, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem wunderbaren Road-Movie, der zwischen Drama, Philosophie und Komik schwankt. Leon, der blinde Passagier und Richie, der unfreiwillige Entführer entwickelt eine interessante Freundschaft, die angenehm fern der bekannten Klischees vom Stockholm-Syndrom liegt, sonder auf der absurden Situation fußt, in die beide – mehr oder minder freiwillig – wieder finden. Dabei ist nicht immer ganz klar, wer der Erwachsene der Beiden eigentlich ist.

    Ich habe das Buch unfassbar gern gelesen. Der Schreibstil ist genial und hat mich vom ersten Wort an – und das habe ich wirklich selten! - in seinen Bann gezogen. Die Sätze sind teilweise einfach so wunderschön, dass ich innegehalten und sie mehrfach gelesen habe. Einfach, stilsicher und punktgenau. Die Geschichte ist nicht sehr lang, sie braucht es aber auch nicht sein, denn so kommt es nicht zu unnötigen Längen und bleibt realistisch. Ich konnte das Buch kaum weglegen, denn zu gern habe ich die beiden auf ihrer Reise begleitet und wollte mich in dieser Sprache verlieren.

    Zu beachten sei die Conten Warnung der Autorin. Die Entwicklung ist leider abzusehen, wobei sich das leider nicht auf die fehlende Spannung, sondern eben genau darauf bezieht: Man weiß, man fürchtet, was geschehen wird und hofft doch, dass man sich irrt. Es schmerzt und mich hat das Ende so hart getroffen, dass ich nur schwer meine Tränen zurückhalten konnte.

    Das Buch lässt einen nachdenklich zurück. Es greift Themen auf, die uns alle betreffen und schafft es, dass ich mein eigenes Leben kurz betrachtet habe. „Nur kurz leben“ ist ein Ausnahmewerk, was ich lieben und hassen gelernt habe – weil es schmerzt. Es ist eine absolute Empfehlung für jeden, der sich nicht sträubt, mit Richie und Leon mitzulachen und zu -leiden. Und vielleicht auch selbst einmal über sein Leben nachzudenken.
    Man kann nur hoffen, dass die Autorin noch weitere Werke in unsere Hände entlässt!

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