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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-Abenteurerin, 24.06.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung
    Der Autorin Anna Jessen ist mit „Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit“ der erste Band eines zweibändigen Werkes wunderbar gelungen.

    Die Hauptdarstellerin Klara Paulsen entführt uns ins Hamburg der Zeit von 1956 bis 1958 und gibt einen guten Einblick in ein Leben voller Umbrüche. Nicht nur ihre persönliche Lebenswelt erfährt durch die Aufnahme einer Beschäftigung bei einem Verlag eine Wende, sondern auch die Gesellschaft insgesamt ist von Wandel geprägt. Das „Heimchen am Herd“ emanzipiert sich zunehmend, was aber in der patriarchalisch geprägten Arbeitswelt nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt. Klara gelingt es, sich auf ihre eigene Art in der damals männlich dominierten Verlagswelt einen Platz zu schaffen. Dieser emanzipatorische Aspekt gefiel mir an der Geschichte besonders gut.

    Der Schreibstil ist flott und flüssig zu lesen und die kurzen Kapitel flogen nur so dahin. Es war für mich kurzweilig zu lesen, denn immer wieder wollte ich unbedingt wissen, wie es nun mit und um Klara weiter geht. Dass auch das Herz nicht zu kurz kam, dafür sorgten Entwicklungen im privaten Bereich der Hauptdarstellerin.

    Der erste Teil des zweibändigen Werkes machte mir große Lust auf die Fortsetzung, welche im August 2023 erscheinen soll.

    Fazit
    Wer auf der Suche nach einem schönen Roman mit Frauenpower, Hamburger Lokalkolorit in den späten 50er Jahren und Einblicke in die Verlagswelt ist, dem sei „Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit“ bestens empfohlen. Für mich war es eine kurzweilige, flotte Lektüre, an die ich gerne die volle Sternezahl vergebe.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 14.07.2023

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Hamburg in den 1950er Jahren: Klara träumt davon, als Sekretärin ihr eigenes Geld zu verdienen und damit ihre Mutter zu unterstützen. Nach einer Absage gerät sie rein zufällig in die Redaktion eines Verlags und wird prompt als Fotoassistentin angeheuert. Klara findet sich schnell in der neuen Stellung zurecht und findet auch schnell Freundinnen. Besonders angezogen wird sie jedoch von ihrem Vorgesetzten Heinz, der sie beruflich sehr unterstützt. Doch nicht alle Männer sind so wohlmeinend, denn Klara ist die einzige Frau in einem männerdominierten Beruf....


    Persönlicher Eindruck:

    Im ersten Band ihrer neuen Reihe „Traumfrauen“ nimmt Autorin Jessen ihre Leser mit ins Hamburg der Nachkriegszeit. Noch immer sind Spuren des Weltkrieges sichtbar und noch immer herrschen Wohnungsnot und ärmliche Verhältnisse. Aus eben diesen kommt auch Hauptfigur Klara, die mit ihrer Mutter eine winzige Wohnung bewohnt und bei einem Fotografen Geld für den gemeinsamen Lebensunterhalt verdient.

    Mir ist der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen. Die bildhafte, plastische Sprache und die authentischen Charaktere machen es dem Leser leicht, in der Handlung Fuß zu fassen und sich in vergangene Zeiten zurückzuversetzen. Hamburg als schillernde Metropole ist auch Standort des Frisch Verlagshauses, dem zentralen Schauplatz des Romans. Klara schlittert mehr oder minder zufällig in die Redaktion einer Frauenzeitschrift und wird auch – Dank ihrer fotografischen Kenntnisse – prompt als Fotoassistentin eingestellt.

    Klara ist eine toughe junge Frau und nicht auf den Mund gefallen. Sie ist ein Hamburger Deern und trägt ihr Herz auf der Zunge. Zudem ist Klara wissbegierig und sehr praktisch veranlagt, was ihr dahingehend zugute kommt, dass sie als praktische Ungelernte sich schnell in ihrem neuen Job einfügt und ihre Kollegen nahezu in den Schatten stellt.

    Gut, möglicherweise ist die Tatsache, dass Klara immer auf die Füße fällt und ihr scheinbar alles mühelos gelingt, etwas unrealistisch. Dem Lesevergnügen tut es jedoch keinerlei Abbruch und man hängt förmlich an den Seiten und verfolgt, wie sich die Hauptfigur im Laufe der Handlung entwickelt. Das Zeitungsgeschäft ist ein Männerberuf, Frauen sind in der Redaktion eher als schmückendes Beiwerk zu sehen. Genau dagegen kämpft Klara und ich fand ire Reaktion auf den letzten Beiden Seiten einfach grandios. Ich bin froh, dass sie sich nicht verbiegen lässt und nicht alles klaglos hinnimmt.

    Natürlich gehört auch eine Liebesgeschichte zum Handlungsverlauf, doch diese dominiert die Haupthandlung nicht und ist angenehm in das Gesamtkonstrukt eingefügt.

    Schließlich endet dieser erste Band mit einem Cliffhanger, der Lust macht auf Band 2 und darauf, was aus Klara und ihren Kollegen in den 1960er Jahren wohl wird – ich bin gespannt.

    Auf jeden Fall gebe ich eine klare Leseempfehlung für ein authentisches und spannendes Stück deutscher Nachkriegsgeschichte, das mit allerhand realen Personen aufwartet und mich einfach mitgerissen hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nini Ste, 27.12.2023

    Als Buch bewertet

    ,, Traumfrauen -Petticoat und große Freiheit" ist der hervorragende , mitreißende und kurzweilige Auftakt einer zweiteiligen Reihe von Anna Jessen.

    Auf wunderbar lebendig beschreibene und bildgewaltige Weise nimmt sie den Leser mit ins Hamburg der späten 50er Jahre. Mitten in das Leben der sympathischen 20 jährigen Klara, die als Aushilfskraft in einem Fotoatelier den kärglichen Lebensunterhalt für sich und ihre Mutter verdient. Doch sie möchte mehr erreichen, einen richtigen Beruf ausüben und die Anerkennung in der von Männern dominierten Welt. Eine Welt, die vor Männern nur so strotzt, die in alten , konservativen Denkmustern gefangen sind, in denen Frauen als Hausmütterchen oder bestenfalls als untergebene Assistentin geduldet wird. Doch es gibt auch modern und aufgeschlossene Männer. So einem begegnet Klara. Wird er ihr Herz gewinnen? Sie so akzeptieren wie sie ist: ,lebensfroh und mutig für ihren Traum zu kämpfen, für ein selbst bestimmtes Leben mit Beruf ? 6

    Anna Jessen beschreibt wunderbar anschaulich wie die Familien zur damaligen Zeit leben, die Wohnsituation, die sozialen Folgen des zwar schon einige Jahre zurück liegenden Krieges, aus dem die Männer und Väter so häufig nicht heimkehrten, und die Frauen sich alleine durchschlagen mussten. Realistisch und bildhaft wird dargestellt, wie die Frauen sich mutig und kühn ihren Weg erkämpfen, sich nicht unterbuttern lassen. Gerade die jungen Frauen wie Klara wollen nicht nur Hausfrau und Mutter sein , sich unterordnen. Sie wollen das Leben genießen und selbst bestimmen, wie sie es leben . Wie lässt es sich besser zeigen , als mit farbenfrohen Kleidern, bauschigen Petticoats , Freude an moderner Musik und Tanz ? Die Autotin lässt äußerst gekonnt , absolut authentisch und lebendig beschrieben, diese Zeit aufleben. Lässt den Leser eintauchen in die Welt von Klara und ihren Freundinnen Elke, Rena und Vicky., die sich gegen die Intrigen der Männer wehren und mit Schicksalsschlägen umzugehen wissen. Die wunderbar dargestellten Erlebnisse und Orte ließen Bilder vor meinen Augen auftauchen, ließ die Musik in meinen Ohren klingen , Freddy Quinn, Elvis, Bill Hailey und Peter Kraus und Filmtitel haben mich in eine tolle , lebenfrohe Zeit zurück versetzt, konnte den Hunger nach Lebensfreude förmlich spüren.

    Die Protagonisten sind hervorragend authentisch, lebendig und liebevoll ausgearbeitet. Klara war mir mit ihrer unkomplizierten und schlagfertigen Art sofort sympathisch. Bewundernswert wie sie für die Erfüllung ihres Traumes kämpft.

    Mit ihrem mitreißendenden und äußerst bildhaft, lebendigen und locker, leicht zu lesen(den Schreibstil hat mich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Eine wunderbare Zeitreise, die mich begeistert hat. . Die Lesestunden vergingen wir im Flug.

    Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Ich freue mich jetzt auf den zweiten Teil der ,, Traumfrauen- Minirock und neue Zeiten " , wo ich Klara dann in die beginnenden 60 er Jahre begleiten werde.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 11.07.2023

    Als Buch bewertet

    Hamburg, Winter 1956 bis 1958. Die 22jährige Klara Paulsen hat ein Vorstellungsgespräch als Sekretärin in einer Rechtsanwaltskanzlei. Da sie aber völlig abgehetzt, verschwitzt und zu spät erscheint, schickt sie der Personalchef ohne Gespräch gleich wieder weg. Spontan fragt die junge Frau einige Etagen höher im gleichen Gebäude nach einer Stelle beim Verlag der bekannten Frauenzeitschrift "Claire", doch hier wird keine Sekretärin gebraucht. Über einen glücklichen Zufall kann sie jedoch ihre Kenntnisse in der Fotografie einbringen und erhält so völlig überraschend eine Stelle als Fotoassistentin.

    Klara Paulsen ist wirklich ein Original, sie ist ehrlich, geradlinig, selbstbewusst, voller Tatendrang und scheint immer Lösung parat zu haben. Sie möchte auch in einer männerdominierten Medienwelt bestehen und lässt sich nicht unterkriegen.

    Anna Jessen schreibt authentisch, mitreißend, erfrischend unterhaltsam und hat die 50iger Jahre perfekt in Szene gesetzt. Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges sind noch immer spürbar, Klaras Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter hat stets hart gearbeitet und ist nun schwerkrank, die Hamburger leben beengt, Wohnungen sind knapp. Ihre Mutter wollte Klara stets in einer Ehe gut versorgt wissen, aber Klara möchte sich selbst behaupten und nicht abhängig sein von der Gunst eines Mannes.

    Der besondere Flair der 50iger Jahre wurde gekonnt eingefangen, ob nun Wirtschaftswunder, die Mode, die Frisuren und natürlich die Musik - so kann z. B. Klara bei einem Konzert der Rock´n´Roll Legende Bill Haley förmlich begleitet werden. Die Protagonisten habe ich schnell ins Herz geschlossen, ob nun Klara, ihre Freundinnen, Gregor und natürlich den zurückhaltenden Fotografen Heinz Hertig.

    "Das Selbstverständnis, die Welt zu beherrschen, das war es, was Männer Frauen voraushatten. Und weil Dinge, an die man nun einmal zutiefst glaubte, sich gerne bewahrheiteten, so taten sie es auch. Sie bestimmten über den Lauf der Dinge - und über die Frauen." (Zitat S. 306)

    Die Seiten flogen nur so dahin und das letzte Kapitel macht mich neugierig auf die Fortsetzung, die ich um keinen Preis verpassen möchte!


    Fazit:

    Grandioser Auftakt der "Traumfrauen-Saga"! Kurzweilig, unterhaltsam und fesselnd geschrieben!

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Timisa, 09.07.2023

    Als Buch bewertet

    „Die Fräuleins von Hamburg, die auf dem besten Weg sind, die Welt zu erobern“ (Seite 428)

    In dem Buch „Traumfrauen – Petticoat und große Freiheit“ begleitet die Leserin die junge Hauptprotagonistin Klara Paulsen in den Jahren 1956 bis 1958. In sechs Teilen und insgesamt 32 Kapiteln schildert die Schriftstellerin Anna Jessen den beruflichen Werdegang, aber auch die private Entwicklung der sympathischen Klara und ihrer Freundinnen. Die jungen „Fräuleins“ wollen etwas aus ihrem Leben machen und nicht wie die vorherige Generation lediglich „dienende oder schmückende Funktionen“ einnehmen. Konkreter Handlungsort der Aufbruchstimmung ist Hamburg, aber auch die generellen Themen des gesellschaftlichen Lebens in der Nachkriegszeit Deutschlands mit Wiederaufbau und Wirtschaftswunder sowie der Lifestyle der 50er kommen nicht zu kurz.

    Es war für mich das erste Buch der Autorin, deren lockerer und flüssiger Schreibstil mir sehr gut gefallen hat. Auch die Länge der Kapitel und die unkomplizierte Sprache war äußerst angenehm, so dass das Buch für mich eine perfekte und kurzweilige Urlaubslektüre war. Gestört haben mich leider einige Ungereimtheiten. Das Alter von Klara wird mal mit 20 angegeben und mal ergeben die Angaben ein rechnerisches Alter von 22. Darüber hinaus wird widersprüchlich erwähnt, Klara habe einen Bruder und später, sie habe eine Schwester. Auch die Schilderung, alle Filme seien verknipst und das Material verstaut widerspricht der anschließenden Beschreibung von weiteren Fotoaufnahmen. Trotzdem habe ich die Lektüre sehr genossen und freue mich auf die bereits im August erscheinende Fortsetzung, weil ich unbedingt wissen möchte, wie sich das berufliche und private Leben von Klara und den weiteren Protagonistinnen und Protagonisten weiterentwickelt.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Flyspy, 05.08.2023

    Als Buch bewertet

    Eine selbstbewusste, junge Frau geht ihren Weg

    Hamburg, Ende der 50er Jahre. Klara, die eine Büro-Ausbildung absolviert hat, interessiert sich mehr für die Fotografie und hilft in einem Fotoatelier, wo sie sich Fachkenntnisse aneignet. Durch einen glücklichen Zufall kann sie in einem Verlag als Fotoassistentin anfangen und startet so in ein neues Leben.
    Ein authentischer Roman, der die Zeit gut wiedergibt. Frauen müssen sich behaupten, sie haben nicht die beruflichen Möglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen, ihnen wird nichts zugetraut. Da hilft nur Frauenpower. Klara und ihre Freundinnen Elke, Rena und Vicki nutzen alle Möglichkeiten, die sich ihnen bieten und kommen aus eigener Kraft voran. Schicksalsschläge müssen überwunden werden, gegen Intrigen gilt es sich zu wehren. Mit gefiel auch gut, dass nicht nur schwarz-weiß gezeichnet wurde: Neben den Männern, die sich chauvinistisch gebärden, sind auch männliche Protagonisten dabei, die aufgeschlossen sind und eine modernere Einstellung vertreten. Einer von ihnen gewinnt Klaras Herz.
    Der Roman liest sich gut und die Geschichte ist interessant. Der historische Rahmen wirkt durch die Einflechtungen aus damals aktueller Musikrichtungen und Filmtiteln lebensecht für die Zeit, so kann man sich das Lebensgefühl Ende der 50er vorstellen.
    Das Buch hat mich unterhalten, nur waren einige Punkte leider nicht in sich schlüssig und zwischendurch flachte es etwas ab. Daher kann ich auch nicht die volle Punktzahl für diesen sonst gelungenen Roman vergeben. Das Ende weist auf einen Folgeband hin, den ich auch gerne lesen würde, um die Geschichte von Klara weiter zu verfolgen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 06.07.2023

    Als Buch bewertet

    Hamburg, Ende der 1950er Jahre
    Klara Paulsen lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen.
    Sie kümmert sich um ihre kranke Mutter.
    Der Vater ist im Krieg gefallen. Als Aushilfe in einem
    Fotoatelier bringt sie die kleine Familie über die Runde.
    Doch Klara ist damit nicht zufrieden. Sie will
    unbedingt eine richtige Ausbildung machen.
    Als sie ein Angebot als Fotoassistentin in einem Zeitungsverlag
    bekommt, greift sie zu.
    Sie ist überglücklich, da es der Beginn zu einem ganz neuen Leben ist.

    Das Lebensgefühl und der Zeitgeist der 1950er Jahre werden sehr gut
    wiedergegeben und wunderbar in die Geschichte eingebunden.
    Es geht um die Liebe, um Träume, Machtkämpfe und um ein selbstbestimmtes Leben.
    Das Frauenbild der 50er Jahre ist allerdings noch sehr bestimmt
    von einer Männerwelt.
    Traditionelle Familien- und Rollenbilder prägen die junge Bundesrepublik.
    Bis zur Gleichstellung von Mann und Frau ist der Weg noch weit.
    Das ist nicht einfach, denn die Gleichberechtigung ist noch nicht
    so im Alltag angekommen.
    Die schweren Jahre der Nachkriegszeit gehen zu Ende,
    der wirtschaftliche Aufschwung spürbar.
    Es darf wieder geträumt werden.
    Das bringt die Autorin sehr lebendig rüber.
    Ihr gelingt es spielend, die Charaktere interessant
    und spannend zu beschreiben und in die Geschichte einzubinden.
    Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil
    zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit.
    Eine wirklich gelungene Zeitreise in ein Deutschland kurz nach dem 2. Weltkrieg, der noch lange Schatten wirft.
    Ein Buch über eine starke Frau, das Lust auf mehr macht!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 24.07.2023

    Als Buch bewertet

    Kurzweiliger Auftakt bringt die 50er Jahre hautnah zurück!
    Im Goldmann Verlag erscheint der Romanauftakt "Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit" von Anna Jessen.

    Hamburg 1957: Die 20-jährige Klara Paulsen bewirbt sich als Bürokraft bei der Frauenzeitschrift »Claire«. Nachdem ihr Vater im Krieg gefallen ist, lebt sie mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen und verdient sich als Aushilfe in einem Fotoatelier etwas Geld, nebenbei besucht sie eine Sekretärinnenschule und hofft auf eine gute Anstellung. Als Sekretärin bekommt sie eine Absage, aber im Verlag wird eine Fotoassistentin gebraucht. Diese Chance nimmt sie sofort an und findet sich schnell zurecht. Dort macht sie neben einigen neuen Freundinnen auch die Bekanntschaft mit ihrem Chef Heinz, der sie beruflich sehr unterstützt. In dieser Männerdomäne hat sie jede Unterstützung nötig, denn die anderen Kollegen zeigen ihr deutlich, was sie von einer Frau im Beruf halten.


    Bei dieser Lektüre tauche ich in die Welt der 50er Jahre mit Hamburger Lokalkolorit ein und sehe, wie sich die Menschen ein neues Leben nach den Kriegsjahren aufbauen und die Leidensjahre und menschlichen Verluste hinter sich lassen wollen. Mode und Frisuren werden wieder wichtig, die aufkommende musikalische Szene spiegelt die Lebensfreude der Menschen wieder. An der Seite von Klara erlebt man die Zukunftsträume der jungen, aufgeweckten Frau, durch sie wird die gesellschaftliche Rolle der Frau und die Arbeitswelt sichtbar, die damals noch ganz klar von den Männern dominiert wurde. Klara und ihre Mutter führen nach dem Tod ihres Vaters ein karges Leben, immerhin hat Klara bei einem Fotografen als Aushilfe das Fotografieren gelernt und füllt mit dem verdienten Geld die leeren Kasse. Ihre Hoffnung liegt auf einer Stelle als Sekretärin, doch da bekommt sie eine Absage und hat im letzten Moment Glück, weil bei der Redaktion eine Fotoassistentin ausgefallen ist. Über diese Stelle lernt sie nicht nur tatkräftige und lebensfrohe Freundinnen kennen, sondern auch Heinz Hertig, der sie beruflich unterstützt und als Mensch schätzt.

    Klara war mir von Beginn an sympathisch, ihre schlagfertige, unkomplizierte Art und ihr Mut Neues zu wagen, machen sie zu einer fesselnden Romanfigur, der man gerne folgt. Und gemeinsam mit ihren Freundinnen Elke, Rena und Vicki bietet sich viel unterhaltsames Potential, denn die Frauen halten zusammen.

    Bei der Arbeit in der Fotoredaktion muss sich Klara mit den Anfeindungen und Intrigen ihrer Kollegen herumschlagen, Frauen wurden damals einfach als minderwertige Arbeitskraft angesehen oder als schmückendes Beiwerk. In der Handlung wird realistisch gezeigt, wie Sekretärinnen einfach mal so gegen eine jüngere Frau ausgetauscht wurden. Anna Jessen lässt die 50er Jahre bildhaft wieder auferstehen, beschreibt die finanziellen Engpässe, die Veränderungen in der Mode und baut die musikalische Entwicklung der Schlagerwelt und des Rock mit ein. Sie zeigt aber auch wie Homosexuelle damals geächtet durchs Leben gingen.

    Der authentische, flüssige und flotte Erzählstil von Anna Jessen hat mich locker durch die Geschichte gelotst und lieft wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Manche Szenen waren vielleicht etwas zu nebensächlich, gehören aber inhaltlich auch zum großen Ganzen dazu. Eine kleine Unstimmigkeit hat mich verunsichert, mal wurde ein Bruder Klaras erwähnt, dann wieder eine Schwester. Das sollte man noch abändern, ansonsten fühlte ich mich gut unterhalten.

    Der Romanauftakt der Traumfrauen ist ein unterhaltsames Lesevergnügen, das mir kurzweilige Lesestunden beschert hat und die 50er Jahre wieder aufleben lässt. Auf den Folgeband bin ich schon sehr gespannt!

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 12.07.2023

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Hamburg 1956. Klara, Anfang 20, lebt zusammen mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Geld verdient sie als Aushilfe im Fotoatelier Buschheuer. Der Inhaber, fast schon ein väterlichen Freund, hat ihr im Laufe der Zeit alles beigebracht, was man über das Fotografieren wissen muss. Nebenher besucht Klara noch eine Sekretärinnenschule. Dadurch erhofft sie sich bald eine besser bezahlte Arbeit zu bekommen, denn das Geld reicht hinten und vorne nicht. Durch Zufall ergattert sie eine Stelle als Fotoassistentin in einem Zeitschriften-Verlag. Hier hat sie die Chance sich zu beweisen, merkt jedoch schnell, dass man als Frau wenig zählt......

    Leseeindruck:
    "Traumfrauen - Petticoat und grosse Freiheit" ist der erste Band mit Klara Paulsen. Der Roman beginnt stark und ich habe Klara sofort in mein Herz geschlossen. Ein "Nein" akzeptiert sie nicht. Schneller als sie denken kann, fängt ihr Mund an zu sprechen und zack, hat sie sich in eine Situation befördert, die ihr eine große Chance bietet. So ganz nach dem Motto: Sei frech und frei und wunderbar. Es ist die Zeit des Rock n' Roll und Klara mittendrin. Doch mit Fortschreiten der Geschichte flacht das Ganze zunehmend ab. Aus Weiß wird Schwarz. Überhaupt geht es ziemlich bunt zu. Nicht unbedingt einträglich für den Plot. Denn plötzlich kommen zunehmend gravierende Logikfehler auf. Was mich zu der Frage bringt: wieso hat das das Lektorat nicht bemerkt? Zudem werden viele Nebenschauplätze zwar erwähnt, aber nicht zufriedenstellend zu Ende gebracht. Schade. Der Roman endet mit einem Cliffhanger. Auch wenn ich gespannt bin wie es weiter geht, habe ich die Befürchtung, dass das was mich am meisten interessiert unbeantwortet bleibt. Weshalb ich mit hoher Wahrscheinlichkeit Band 2 nicht mehr lesen werde. Ein bisschen enttäuscht war ich auch über das fehlende Nachwort. Gerne hätte ich gewusst, ob alles fiktiv oder an historische Ereignisse angelehnt ist.

    Fazit:
    "Die Traumfrauen - Petticoat und grosse Freiheit" ist nicht schlecht. Der Roman konnte mich durchaus gut unterhalten. Die Hauptfigur Klara war mir sofort durch ihre Art sympathisch. Leider haben die vielen Logikfehler und unbeantworteten Fragen das Lesevergnügen erheblich geschmälert.

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