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  • 5 Sterne

    orfe1975, 10.01.2018

    Als Buch bewertet

    Kinder- und Jugendschutz in (christlichen) Einrichtungen

    Cover und Gestaltung:
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    Das Titelbild mit dem Symbol des verlassenen Teddys inmitten der Kirchenbänke ist gut gewählt für das Thema. Es lässt erahnen, dass dem Kind, dem der Teddy gehört hat, etwas Schlimmes widerfahren ist, sonst hätte es den Teddy nicht liegen lassen. Der gedämpfte, etwas triste Farbstil passt hierzu ebenfalls sehr gut und zieht sich auch durch das ganze Buch, was an einigen Stellen doch etwas zu viel ist. Auch wenn der Teddy mittlerweile durch Thriller etc. als Symbol für Missetaten an Kindern schon etwas überstrapaziert ist, wird dem Betrachter sofort klar, worum es geht.
    Da das Buch ein Hardcover ist, ist es stabil und gut als Handbuch auch für Einrichtungen verwendbar.

    Inhalt:
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    Das Thema sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiges Thema. Auch und im Besonderen in christlichen Institutionen, denen oft blind vertraut sind, weil sie eben christlich sind. Gerade deswegen kann dort sexuelle Gewalt stattfinden und es mangelt gleichzeitig an Ratschlägen, damit sinnvoll umzugehen bzw. sinnvolle Prävention zu betreiben. Der Autor, der in seinem Umfeld selbst Erfahrung mit dem Thema gemacht hat, versucht in diesem Buch Tipps und Ratschläge für alle Betroffenen zu geben. Dabei sind Betroffene nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter, die Eltern und christlichen Institutionen selbst.

    Mein Eindruck:
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    Bereits beim ersten Teil fiel mir der angenehme Schreibstil auf. Der Ton ist ruhig und sachlich. Daten und Fakten werden genannt, erste Hinweise, wie mit dem Thema umgegangen werden sollte aufgezeigt und einige Beispiele zum Thema Täter-Opfer-Beziehung genannt, ohne dabei reißerisch, pauschalisierend oder anklagend zu werden.
    Da ich mich bereits mit solchen Themen in Kursen und Vorträgen auseinandergesetzt habe, waren mir viele der Fakten nicht neu. Für diejenigen, die sich neu damit befassen, waren m. E. alle wichtigen Punkte genannt und mit Beispielen belegt. Besonders gefiel mir hierzu die Art der grafischen Aufbereitung verschiedener Statistiken. Allerdings erschwerten die tristen, braunen Farben sowie mangelnde Kontraste das Lesen. Die Beschriftung der Grafiken ist recht klein und die kaum erkennbaren farblichen Unterschiede erschwerten es, die Situation mit einem Blick zu erfassen. Hier hätte ich mir eine optisch bessere Darstellung gewünscht.

    Der Autor beleuchtet das Thema sehr umfassend und einfühlsam. Er beginnt mit der Frage, warum man sich dem Thema stellen muss, behandelt dann die Maßnahmen, wie Kinder aus Sicht der verschiedenen Beteiligten (Eltern, Einrichtungen) geschützt werden können im Allgemeinen und behandelt im dritten Teil gezielte Maßnahmen zum Schutz gegen Gewalt. Im letzten Abschnitt berichtet er ausführlich über ein Beispiel aus seiner Beratungspraxis und fasst die wichtigsten Punkte des Buches noch einmal zusammen. Hilfreiche Literaturtipps für alle Beteiligten runden den Ratgeber ab.
    Der Autor motiviert dazu, genau hinzusehen und offen und ehrlich miteinander umzugehen. Das betrifft sowohl die Fragestellung: Ab wann fängt sexuelle Gewalt überhaupt an, wo zieht man die Grenze? Wie gehe ich als Betroffener mit meiner Situation und meinen Gefühlen um? Was tue ich als Eltern, die das Gefühl haben, dass das ihr Kind Opfer von (sexueller) Gewalt/Belästigung ist? Wo kann ich mir Hilfe holen? Und noch viel mehr. Besonders interessant fand ich hier vor allem das Thema aus Sicht des Täters. Der Autor gibt auch hier Anregungen, wie man als Täter seine Neigungen erkennt und was man dagegen tun kann.
    Zwar sind die meisten Checklisten und Beispiele eher für Kitas und Gemeinden gedacht, aber auch als Eltern kann man von dem Buch profitieren, um sich selbst und sein Kind vorab stark zu machen und für das Thema zu sensibilisieren.

    Man merkt dem Buch an, dass der Autor selbst mit dem Thema viele Erfahrungen gesammelt hat und ihm das Thema am Herzen liegt. Der Autor baut bei seinen Ratschlägen weniger auf Schubladendenken und Verurteilung, dafür mehr auf offene und ehrliche Kommunikation und ein gemeinsames Bestreben, das Thema anzugehen. Hierzu haben mir zwei Bemerkungen des Autos besonders gut gefallen. Zum einen der Satz "Kinderschutz ist ein Prozess, bei dem es der ständigen Verbesserung bedarf." (S.103) Man steht nicht vor einer unbezwingbaren Wand, sondern kann den Prozess Schritt für Schritt erweitern. Ein Schritt ist besser als gar keiner. Zum anderen die Aussage für eine offene Kultur für Fehler: "Fehler sind Chancen, etwas besser zu machen und sich weiterzuentwickeln. Nirgendwo wachsen wir besser als im Garten unserer Probleme." (S. 137).

    Der Fokus des Buches liegt auf christlichen Einrichtungen und in diesem Kontext werden auch in einem kleinen Teil Bibelstellen beleuchtet sowie das Thema Vergebung behandelt. Allerdings ist die Auseinandersetzung mit den christliche Werten stellenweise durchaus kritisch und der Großteil der praktischen Hinweise und Maßnahmen ist für alle Einrichtungen anwendbar, die sich der Betreuung von Kindern und Jugendlichen widmen.

    Fazit:
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    Ein allumfassender, einfühlsam geschriebener Ratgeber für alle Beteiligten mit viel Praxisbezug

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    Marianne, 04.12.2017

    Als Buch bewertet

    In gedeckten Farben und mit dem traurigen Bild eines verlassenen Teddys zwischen Kirchenbänken, zeigt schon das Cover dieses Buchs worum es geht. Der Autor, Christian Rommert, engagiert sich, neben seiner Tätigkeit als Pastor, im Bereich Kinderschutz. Er kennt selbst Missbrauchsopfer, und setzt sich dafür ein, dass Gemeinden, Kindergärten, Vereine und andere Einrichtungen zu Plätzen werden, in denen Kinder sicher sein können und sich phantasievoll entfalten können.

    Im ersten Teil geht es vor allem darum, dem Leser bewusstzumachen, wie wichtig es ist, dass Kinder in Gemeinden und Einrichtungen geschützt sind. Der Leser erfährt welche Bedingungen es einem Täter besonders einfach machen, und welche gemeindlichen Strukturen einen Missbrauch begünstigen können.

    Im zweiten Teil geht es darum Kinder und Mitarbeiter zu stärken. Eltern erfahren worauf sie in der Erziehung achten sollten, und der Autor zeigt welche Veränderungen bei einer Einrichtung nötig sein können.

    In einem dritten Teil werden konkrete und umfassende Vorschläge gemacht, die sich durch ihre Praxisnähe auszeichnen. Daran schließen sich einige wichtige Informationen an, z.B. wie man im Fall eines Falles am besten verfährt, worauf die Betroffenen achten sollen, und welche Rolle Vergebung spielt. Neben Eltern, Kinder und Mitarbeiter, hat der Autor auch Vorschläge für Menschen, die sich zu Kindern hingezogen fühlen.

    Im vierten Teil wird der Weg zu einem sicheren Ort zusammengefasst. Auch Informationen zu Hilfsangeboten und eine umfassende Literaturliste fehlen nicht.

    Mir gefällt an diesem Buch, dass es wirklich ganz praktische Tipps gibt, und sehr ausführlich auf alle Bereiche eingeht, die sicherer werden können. Ob es um die Gestaltung der Räume geht, um das Verhalten der Mitarbeiter, oder um Fallbeispiele für das Gespräch im Team; ich habe den Eindruck, dass wirklich alles Wichtige angesprochen wird. Die Stärke dieses Buchs ist seine Praxisnähe. Die theoretischen Hinweise werden immer wieder durch Beispiele aus der Praxis aufgelockert.

    Fazit: Von der Bewusstmachung des Problems und der Notwendigkeit sichere Orte für Kinder zu schaffen, bis hin zu unzähligen, praktischen Vorschlägen; dieses umfassende Praxisbuch ist ein wertvoller Ratgeber auf dem Weg zu einer sicheren Gemeinde.

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