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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Celia K., 22.03.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch von Pieter van Os ist ein ganz besonderes Buch, das in der jetzigen politischen Entwicklung, erschreckend aktuell ist.
    Es ist die Zeit des zweiten Weltkriegs und in Pole werden die Juden immer schlimmer verfolgt. In dieser Zeit geschieht das unbegreifliche, ein jüdisches Mädchen wird von einer Familie von Nationalsozialisten aufgenommen und versteckt. Mala ist dieses Mädchen und hat Pieter van Os tatsächlich selbst ihre unglaubliche Lebensgeschichte erzählen können. Dabei ist die Klarheit und fast objektive Schilderung der Geschehnisse und des Schreckens fast schlimmer als wenn sie schreien und ausflippen würde.
    Was man als Leser wissen muss ist, dass es sich um ein Sachbuch bzw. eine Biographie handelt und nicht um einen Roman. Allerdings ist dieses Buch so gut geschrieben, dass es nicht nur langweilige Geschichtszahlen auflistet und trocken ein Leben nacherzählt, sondern ist spannend und gut lesbar und kam mir an vielen Stellen fast ein Bisschen nah, denn man weiss ja, es ist die Wahrheit und alles was an Grausamkeiten geschildert wird, ist auch so geschehen.
    Besonders krass war für mich, die Schilderung der Juden die sich unter dem Schweinestall einer Bauernfamilie versteckt haben, denn nur ein paar Tage nach dem ich dies gelesen hatte, habe ich eine Familie in der Ukraine in den Nachrichten gesehen, die sich in einem Keller unter einem Podest verkriechen mussten um zu schlafen und sich einigermassen sicher zu fühlen.
    Ich kann dieses Buch nur empfehlen, denn es kommen auch extreme Widersprüche klar zur Sprache. Dass Mala einen Freund hat, der Nationalsozialist ist, dass sie die Juden und damit ihre Herkunft und Familie im Grunde verleugnen muss, all das wird angesprochen und wird verständlich und greifbar.
    Ich hoffe dass viele Menschen sich trauen dieses Buch nicht nur in die Hand zu nehmen sondern wirklich auch zu lesen.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christa F., 09.04.2022

    Als Buch bewertet

    Versteckt vor aller Augen - Pieter van Os

    Herausgeber Europa Verlag; 1. Edition (3. Februar 2022)
    Sprache Deutsch
    Gebundene Ausgabe 440 Seiten
    ISBN-10 3958904289
    ISBN-13 978-3958904286

    Autor

    Pieter van Os (geb. 1971) ist ein niederländischer Autor und Journalist.
    Dies Buch wurde in der Originalausgabe im Jahr 2020 mit dem Brusse-Preis für das beste journalistische Buch in niederländischer Sprache sowie den Libris-Geschiedenis-Preis ausgezeichnet.

    Inhalt

    Erzählt wird die (Über)Lebens- und Leidensgeschichte der Jüdin Mala Kiezel (unterschiedl. Schreibweisen) im Polen der Nazizeit aus ihren Erinnerungen und verknüpft mit viel historischem Wissen und Zusammenhängen aus der Zeit. Mala ist die einzige Überlebende ihrer Familie, weil sie aufgrund von Zufällen geschickt untertauchen konnte indem sie vor aller Augen als katholische Polin lebte. Das gelang ihr, weil sie zum einen "arisches" Aussehen hatte und zum anderen in der Schule gutes Polnisch und auch katholische Religion gelernt hatte. Gerade die polnische Sprache mit Akzent war oft ein Anhaltspunkt für die Denunzierung als Jude.

    Mein Eindruck

    Das Buch ist definitiv keine leichte Kost! Gerade momentan in der Zeit des Ukrainekriegs ist der Inhalt sehr dicht am realen Geschehen und lässt bspw. Orte und Landstriche, die damals zu Polen gehörten aber jetzt in der Ukraine liegen ganz anders vor dem inneren Auge wirken.

    Dem Autor ist es gelungen mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln mit seiner Erzählweise. Man spürt, dass ihm das Buch und Malas Geschichte sehr am Herzen liegt. Er hat in der heutigen Zeit vor Ort recherchiert um selbst möglichst tief in die Erfahrenswelt Malas einzutauchen.

    Für mich war es nicht das erste Buch über den Holocaust und Überlebende bzw. Helfer, aber es war das erste Buch, das hauptsächlich im damaligen Gebiet Polens spielt. Deshalb hat es mir viele neue Denkansätze gebracht.

    Aus meiner Sicht ein Buch, das ähnlich wie Anne Franks Tagebuch in den Schulen gelesen werden sollte.

    Zu meiner Sternebewertung: eigentlich sind es nicht 4 sondern 5, aber eigentlich auch nicht 5 Sterne! Es steht für mich dazwischen. Letztlich habe ich mich für 4 Sterne entschieden, weil die Erwartungshaltung "pure Lebensgeschichte" nicht erfüllt wurde sondern mich unerwartet die volle Last der allgemeinen historischen Darstellung getroffen hat (was eigentlich auch wieder positiv ist!). Aber die Erwartung war eben aufgrund des Klappentextes eine andere.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 10.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ein authentischer Zeitzeugenbericht

    Das Buch erzählt die fast unglaubliche, aber dennoch reale Geschichte der Jüdin Mala Riva Kizel, die als 1926-geborene den Krieg im jugendlichen Alter erleben musste. Viele Zufälle und sicherlich eine ordentliche Portion Glück gehörten dazu, dass hieraus eine Überlebensgeschichte werden konnte. Dass beispielsweise gerade eine Nazifamilie ihr Unterschlupf bot und sie so vor dem sicheren Tod rettete grenzt dabei schon fast an Sarkasmus.

    Der niederländische Autor und Journalist Pieter van Os, ist durch Zufall auf das Leben von Mala Riva Kizel aufmerksam geworden und hat sich auf die Suche nach ihren Spuren in der Historie gemacht. Sehr mühevoll und engagiert hat er versucht weitere Zeitzeugen und Belege zu finden und musste dabei immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge wegstecken. Nichts desto trotz konnte er dann mit dem Buch "Versteckt vor aller Augen" eine bemerkenswerte und detailreiche Aufarbeitung veröffentlichen, die den Leser in die dunklen Stunden der deutschen Geschichte entführt. Die Erlebnisse von Mala Riva Kizel muten schon fast abenteuerlich an und Pieter von Os versucht sie immer in den historischen Kontext zu bringen. Die Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert, schossen aber aus meiner Sicht manchmal über das Ziel hinaus. So ging in einigen Passagen der Lesefluss ein wenig verloren und die Hauptprotagonistin führte nur noch ein Schattendasein. Dennoch hat mich das Schicksal der damals jungen Frau sehr berührt und ihr Umgang mit dem Leben, welches geprägt war von der ständigen Angst der Enttarnung, die ihren sicheren Tod bedeutet hätte, fordert einen großen Respekt ein.

    "Versteckt vor aller Augen" ist für mich ein äußerst lesenswertes Buch. Die Anzahl der lebenden Zeitzeugen dieser düsteren Zeit werden immer weniger, umso wichtiger ist es ihren Berichten zu lauschen und lesen, um nicht zu vergessen und natürlich daraus zu lernen. die Welt hat es leider nötig. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Ingrid S., 25.04.2022

    Als Buch bewertet

    Seit meiner Schulzeit in den 70iger Jahren interessiert mich das Thema Holocaust und ganz besonders die Geschichten einzelner Juden. So habe ich unzählige Bücher über jüdische Schicksale gelesen. Keines war so gründlich recherchiert und mit so vielen Hintergrundinformationen versehen wie dieses Buch über die polnische Jüdin Mala. Ihre Geschichte ist voller Spannung. Sie ist unheimlich mutig, flieht aus dem Warschauer Ghetto und macht sich eine neue Identität als katholische Polin zu Eigen. Immer wieder hat sie Glück und kann so als einzige ihrer Familie den Holocaust überleben.
    Beim Lesen des Buches erwartete ich zuerst eine flüssig geschriebene Biografie, doch da wurde ich etwas enttäuscht. Es werden immer nur kurze Teile des Lebens von Mala erzählt und dann über historische Recherchen und die Befragung von Zeitzeugen berichtet. Das ist zwar meist sehr interessant und ich habe in dem Buch viel erfahren, was ich noch nicht wusste, ganz besonders über das Verhältnis der polnischen Bevölkerung zu den Juden vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Allerdings hemmte dies bei mir den Lesefluss und auch ein Stück weit die Freude am Buch.
    Insgesamt ist das Buch ein wichtiges, durchaus empfehlenswertes Dokument der Zeitgeschichte, das keine leichte Kost ist und auch nicht schnell mal durchgelesen werden kann. Kein Schicksal dieser schlimmen Zeit darf vergessen werden und deshalb bin ich froh über diese Überlebensgeschichte, in der auch die erscheinen, die es leider nicht überlebt haben.

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  • 3 Sterne

    Buecherseele79, 14.04.2022

    Als Buch bewertet

    "Haben wir davon gewusst? Oder hätten wir es wissen könnnen? Diese Frage hat in Europa viele Menschen beschäftigt. Nicht jedoch in Polen. In Polen wussten es alle. Hier war die Frage vielmehr: Wie schuldig sind wir? Erzählen wir unseren Kindern davon, und wenn ja, in welchen Worten? Mit welchen Geschichten? Oder tun wir, als ob nichts geschehen wäre, und sagen nichts?" (Seite 133)

    In seinem Buch beschreibt der Autor Peter van Os die Überlebensgeschichte der Jüdin Mala. Und diese Geschichte an sich hat es wirklich in sich, denn wenn man liest was Mala alles gesehen, erlebt und überlebt hat, dann reicht es allemal für mehr als 1 Leben.

    Mala lebt mit ihrer jüdischen Familie in Polen, haben ein unbeschwertes Leben, bis auch hier die Nazis einfallen und die Familie in das Ghetto schaffen. Doch Mala ist pfiffig und mutig, ausserdem hat sie den Vorteil wie eine "Arierin" auszusehen, das macht es für sie etwas einfacher. Und somit gelingt ihr auch die Flucht, zusammen mit ein paar anderen Mädchen. Aber sie will weiterhin ihre Familie besuchen, aus dem Ghetto holen und diese Zeit irgendwie überleben.

    Das schafft Mala. Mit vielen Umständen, Überwindungen, Neudenken und danach mit dieser grossen Schuld und Leere was die Nazis "hinterlassen" haben, auch bei ihr, auch in ihrer Familie.

    Der Autor schreibt über die niedergeschriebenen Erinnerungen von Mala. Nicht alles kann er nachvollziehen, nicht alles steht irgendwo niedergeschrieben und lässt sich so auch nachkonstruieren, gibt den Aussagen von Mala auch den gewichtigen, geschichtlichen Grund. Aber dass muss es, in meinen Augen auch nicht, denn die Geschichte von Mala ist aufregend, erschreckend und grausam, in all ihren Facetten.

    Leider, und da liegt auch mein grosses Aber in diesem Buch, verrennt der Autor sich in Fakten, alles zu hinterlegen, nachzuweisen und zu erklären. Ich habe sehr lange auf die wahre Geschichte von Mala gewartet, gerade zum Beginn geht sie so völlig unter. Mala bleibt lange ein Schatten in ihrem eigenen Buch was ich sehr traurig fand. Erst zur Mitte hin bekommt Mala endlich den Raum der ihr zusteht, aber das war mir einfach zu spät.

    Lobenswert ist es dass der Autor viele Vergleiche und Zustände zur damaligen Zeit hinzuzog um die Aussagen zu untermauern, aber man hatte dann irgendwann das Gefühl, dies war ihm um Längen wichtiger als die wahre Geschichte um Mala selbst. Natürlich sind auch die anderen Schicksale grausam, erschreckend, dem Leser fällt auf wieviel Glück Mala immer wieder hatte. Aber es verwirrte mich auch irgendwann sehr oft von zig Leuten zu lesen und was sie durchgemacht hatten.

    Ich verneige mich vor Mala und ihrer Geschichte, was sie erleben musste und dass sie den Mut fand ihre Geschichte aufzuschreiben. Sie blieb wohl eine sehr positiv gestimmte Frau die viel erzählen konnte und immer meinte dass sie eigentlich Glück gehabt hatte.

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  • 5 Sterne

    Christine Amelia S., 01.04.2022

    Als eBook bewertet

    Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
    Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen.

    Und - erstaunlicherweise wird die Geschichte und die Person Mala - mit all was dem sie erlebte, vor den Augen der Leser - zum Leben neu erweckt.

    Es ist ein Buch, dass ich mit keiner Leichtigkeit lesen konnte, aber mit viel Hochachtung und Respekt. Der Autor hat hier unglaubliche Recherchearbeit gleistet (und auch schriftstellerische Arbeit - nicht zu erwähnen die unglaublich gelungene Übersetzung).

    Er hat Mala selbst in vielen Stunden seiner Recherche interviewt, so ist er auch zu den verschiedenen Orten/ Ländern gereist, wo Mala sich während und nach des Kriegs aufgehalten hat. Teils ist er an seine Grenzen gestoßen, denn es war teils nicht möglich alles aus ihren Erinnerungen zu erfahren. Er konnte einige Dinge nur aus Erzählungen anderer ähnlichen Lebensgeschichten erfahren, um zu erahnen was sich auch in Malas Leben ereignete. Das macht die Geschichte aber noch interessanter, denn hier sind auch geschichtliche Fakten miteingefügt, Biografien anderer Überlebender mit eingewebt, Menschen, die sich an Mala als junges Mädchen erinnerten... und es gibt sogar eine bildliche Landkarte zu Malas Fluchtroute.

    Malas Geschichte ist wirklich außergewöhnlich, denn sie ist nie aufgeflogen. Sie sagt: Sie hatte einfach das große Glück, was viele ihrer Freunde nicht hatten.

    Ich finde dieses Buch kommt gerade zur rechten Zeit, man lernt so viel über die Zusammenhänge/Geschichte Polens und seinen Nachbarländern, v.a. Deutschland, Ukraine, Russland, Litauen ! Vor allem wusste ich nicht, dass man als Jude/Jüdin in Polen damals als eigene Nation angesehen wurde und nicht grundsätzlich als polnisch. Ich finde Mala sehr stark.

    Immer wieder kommt das angespannte Verhältnis von 'Polnisch' und 'Jüdisch-Polnisch' als Thema auf. Auch fand ich die Situation im Ghetto sehr gut beschrieben - Mala konnte ihre Familie mit Essen versorgen und andere Artikel schmuggeln, sogar Geld verdienen, da sie polnisch akzentfrei beherrschte. Ich stimme dem Autor zu, den Kindern sollte ein Denkmal gesetzt werden. Auch Mala musste sich alleine durchkämpfen.

    Es werden sogar einige Gedichte aufgeführt, um zu zeigen dass im Ghetto das Elend herrschte (Menschen und v.a. ganz kleine Kinder verhungerten und starben, die Kleider der Kinder wurden sofort ausgezogen und die Leichname wurden nur mit braunem Papier abgedeckt) und, dass außerhalb die Menschen ausgelassen feierten und das Leben 'normal' weiterlebten.

    Das Buch stimmt nachdenklich und bereitet doch immer wieder Hoffnungsschimmer, nicht zuletzt durch Malas lebhafte Erzählungen, die es immer wieder durch ihren Willen und die 'positive' Einstellung schaffte, den Gefahren zu entkommen.

    Der Moment, als sie sich amerikanisch-jüdischen Soldaten das erste Mal zu ihrer Herkunft offenbart, ist eindringlich.

    Ich empfehle das Buch - es jetzt zu lesen - es öffnet die Augen und erzählt über ein Mädchen, dass einen unbändigen Lebenswillen aufbringen konnte, trotz aller Widerstände.

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