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  • 5 Sterne

    Samantha Faye B., 06.12.2020

    Ein außergewöhnlicher Thriller, der nicht nur die Nerven vibrieren läßt, sondern auch die Neuronen anspruchsvoll zum Glühen bringen!

    All that we see or seem is but a dream within a dream! Edgar Allan Poe

    Felix kommt in einem von Bäumen bestandenen Landstrich zu sich, gemeinhin Wald genannt. Scheinbar hat er Amnesie. 

    Als es ihn nach Hamburg verschlägt sucht er die Psychologin Katharina Reuther auf. 

    Er hat ein seltsames Anliegen - kann sie ihm die Reliabilität ( seiner ) der Realität empirisch belegen? 

    Er ist jedoch nicht psychotisch. Er ist offenbar quasi innerhalb eines innovativen Hypnoseverfahrens inhaftiert. Dieses hätte eigentlich regenerierende Erlebnisse erzeugen sollen.

    Mehrere Personal Coaches, feminin, wurden gewaltsam von ihrem Lebensfaden abgetrennt. Ein Serienkiller treibt offenbar sein Unwesen, mit schlimmen Nebenwirkungen. 

    In welcher Relation steht diese kaltblütige Serie zu Felix? 

    Renate Popescu, die patente, intelligente, scharfsinnige Kommissarin, von Alpträumen geplagt, die vom Fall geprägt sind erfaßt das größere Bild. Sie sagt mir sehr zu, weil sie Klischees sprengt und kein Püppi ist. 

    Wird sie den Fall aufklären können und wie ist Felix darin verstrickt? Ist er es überhaupt? 

    Das Debüt von Stephan Reschke ist außerordentlich gut gelungen. Er ist promovierter Naturwissenschaftler. Das Analytische fließt ins Buch ein, das er von seinem Berufsleben gewohnt ist. 

    Er liebt ebenso Franz Kafka und Phillip K. Dick. Deren Elemente findet man ebenso im Buch, aber ohne daß er kopiert. Er generiert seine eigene originelle und mysteriöse Handlung. 

    Er übt auch zu Recht harsche Kritik am kalten menschenverachtenden Neoliberalismus. Aber ohne Moralkeule.

    Die psychologischen und medizinischen Komponenten finde ich hervorragend integriert und faszinierend. Die Mysterien der Psyche fesseln mich ohnehin schon seit einer langen Zeit. 

    Ist es reell, darauf zu setzen, daß unsere Realität und ureigene Identität tatsächlich das sind, was sie zu sein scheinen? Oder bewegen wir uns alle auf Treibsand und drohen zu versinken, wenn wir einen falschen Schrift tätigen? 

    Der Autor lenkt einen auf brüchiges Eis und des öfteren in die Irre. Das Buch hat Anspruch und regt die Neuronen an bis sie zischend Feuer fangen. "Wachzustand" hält einen des nachts garantiert im Wachzustand! 

    Es gibt unvorhersehbare Wendungen, ohne erkennen zu können, welches Schreckgespenst hinter der nächsten Ecke lauern könnte.

    Der Erzählbogen verharrt auf hohem Niveau. 

    Der Autor schafft es geschickt und schlaufuchsig, daß man während des Lesens an seiner eigenen Wahrnehmungsfähigkeit zweifelt, vor allem bezüglich Felixs. Klasse!

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  • 5 Sterne

    ech, 12.01.2021

    Facettenreicher Psycho-Thriller, der seine packende Geschichte mit einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik verknüpft

    Bei seinem Debüt legt der Autor Stephan Reschke gleich einen packenden Psycho-Thriller vor, der seine spannende Geschichte mit einer ordentlichen Portion an Gesellschaftskritik verknüpft und daher zum Nachdenken anregt und noch länger nachhallt.

    Bei einer Psychologin aus Hamburg taucht ein zunächst psychotisch anmutender Mann auf und äußert einen seltsamen Wunsch: Sie soll ihm die Wirklichkeit beweisen, da er befürchtet, in einem neuartigen Hypnoseverfahrens zur Erzeugung heilsamer Erlebnisse gefangen zu sein. Unterdessen untersucht die rumäniendeutsche Kommissarin Renate Popescu in Heidelberg den brutalen Mord an einem Personal Coach und erkennt schnell, das sie es hier mit einer Mordserie zu tun hat, die schließlich sogar den Verfassungsschutz auf den Plan ruft. Doch warum taucht in den Albträumen der Kommissarin neben den üblichen Bildern aus ihrer sozialistischen Jugend auf einmal auch das Phantombild des Killers auf ?

    Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und ziemlich komplexe Geschichte voran, Dabei treibt er ein ordentliches Verwirrspiel, bei dem man schon sehr aufmerksam lesen muss, um den Überblick über die unterschiedlichen Handlungsstränge nicht zu verlieren. Erst zum Ende hin zeigt sich das erschreckende Gesamtbild mit seiner überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die immer wieder eingestreute Gesellschaftskritik, die sich vor allem mit dem seit einiger Zeit grassierenden Optimierungswahn auseinandersetzt, aber auch andere Bereiche des politischen bzw. täglichen Lebens umfasst, bildet dabei einen gelungenen Kontrast zu den Spannungsmomenten.

    Wer auf anspruchsvolle Psycho-Thriller mit gesellschaftspolitischer Note steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Man muss sich dabei aber voll und ganz auf die Geschichte einlassen, zum Nebenbei- oder Zwischendurchlesen ist sie nicht unbedingt geeignet.

    Mich konnte dieses Buch auf jeden Fall auf ganzer Linie überzeugen und noch weit über sein Ende hinaus beschäftigen.

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  • 4 Sterne

    Azyria Sun, 28.11.2020

    Ein rasanter Thriller in dem nichts ist, wie es scheint!

    „Sich fragen, ob die Welt wirklich ist, heißt selber nicht verstehen, was man sagt“ (Merleau-Ponty, S. 112)

    Worum geht’s?
    Felix wacht in einem Wald auf und kann sich nicht mehr an sein Leben erinnern. Der Zufall führt ihn nach Hamburg, wo er bei der Psychologin Katharina Hilfe sucht. Was hat seine Vergangenheit mit einem neuartigen Hypnoseverfahren zu tun? Und wie hängt der Mord an mehreren Wirtschaftspsychologinnen damit zusammen? Wird das Ergebnis seiner Suche in einem Alptraum enden?

    Meine Meinung:
    „Wachzustand“ ist das Debut von Stephan Reschke. Das Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern gleichzeitig ein Krimi und Gesellschaftsroman, der nicht nur mir unvorhersehbarer Spannung aufwartet, sondern auch noch interessante Ausflüge in die Psychiatrie des Ist und des Seins und gesellschaftskritische Diskussionen zum Thema Hypnose und Wirtschaftscoaching mit sich bringt. Diese Abschnitte sind nicht immer leicht zu lesen, sondern haben durchaus einen intellektuell hohen Anspruch an die LeserInnen, sind aber sehr interessant und bringen dadurch den Verlauf der Geschichte in eine ganz andere Richtung, als man das von „üblichen“ Thrillern gewohnt ist. Der Spannungsbogen im Erzählverlauf hat immer neue, immer höhere Peaks.

    Stephan Reschke schafft es gekonnt, seine LeserInnen immer wieder auf falsche Fährten zu führen. Bis zum Ende ist man sich nicht sicher: Was ist Wahrheit? Was nicht? Ist alles nur eine Scheinwelt? Wie viele Realitäten kann es geben? Manchmal mutet das Ganze fast ein bisschen surreal an, wird aber durch medizinische und psychologische Erklärungen immer wieder real und dadurch umso erschreckender! Und selbst am Ende ist man sich nicht sicher: Ist das jetzt die Realität?

    Der Protagonist Felix, einer der Hauptprotagonisten, gefällt mir hierbei sehr gut. Das Erleben aus seiner Sicht ist ein ganz neuer Ansatz, der dazu führt, die LeserInnen immer wieder an sich selbst zweifeln zu lassen, ob es denn alles so ist, wie es scheint. Und selbst ganz am Ende kann man die Wahrheit noch nicht so recht glauben. Über ihn hätte ich mir am Ende gerne noch mehr Informationen gewünscht, das kam mir fast ein bisschen zu kurz. Hier sind für mich noch so viele Fragen offen, deren Beantwortung mich doch sehr interessiert hätte!

    Auch das Ermittlerteam, allen voran Popescu, ist sympathisch. Popescu, die etwas andere Hauptkommissarin in Latzhose und Strickjacke, die trotz traumatischer Erlebnisse in der Vergangenheit ihr Leben souverän meistert und für die am Ende die Kollegen nicht nur Freunde sondern fast Familie werden. Ich hoffe, wir werden von ihr noch mehr lesen dürfen!

    Nur der Monolog am Ende von Markwort empfand ich ein bisschen langatmig – wobei das vielleicht auch Absicht ist, da selbst Popescu das so empfindet. Ansonsten hat mich das Buch mehr als gut unterhalten und bis zum Ende habe ich verzweifelt versucht herauszufinden, welche Erlebnisse real sind und welche nicht.

    Fazit:
    Das Thriller-Debut „Wachzustand“ von Stephan Reschke ist ein rasanter Thriller, der mich bis zum Ende gefesselt und an der eigenen Wahrnehmung zweifeln lassen hat! Eine perfekte Mischung aus Spannung und Literatur. Besonders gut hat mir die Einbringung der psychiatrischen Aspekte, der Hypnose und bestimmter Krankheitsbilder (ich will nicht spoilern…) gefallen, mit denen Reschke einen fulminanten Thriller geschaffen hat, wie ich ihn zuvor noch nicht gelesen habe. Bis auf kleine Längen war der Spannungsbogen hoch und ich war als Leser immer am Rätseln und immer wieder auf einer falschen Fährte. Und selbst auf der letzten Seite, wenn man die Lösung kennt, drängt sich einem noch die Frage auf: Ist das wirklich die Lösung oder ist die Realität eine ganz andere und nicht das Sein, das sie zu sein scheint?

    Ich hoffe sehr, künftig mehr von dem Autor lesen zu dürfen. Daher von mir eine ganz klare Leseempfehlung für alle Thriller-Fans, denen es auch gerne mal etwas „literarischer“ sein darf!

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 01.12.2020

    „Wachzustand leuchtet die blinden Flecken der Leistungsgesellschaft aus: Spannungsliteratur, die verblüfft, wachrüttelt und anregt, die eigene Wahrnehmung von Wirklichkeit und Sinn zu hinterfragen.“

    Beklemmend geht es los. Er irrt im Flughafengelände herum, hat einen Millionen-Deal in der Tasche und gerät immer tiefer hinab. Mysteriös, nicht fassbar, unheimlich. Was will er? Wo will er hin? Da bin ich gleich mal irritiert und mittendrin. Cut: Unter Hypnose kommt Felix Bernau im Wald zu sich. Wo soll er hin? Er setzt sich in den nächsten Zug – Endstation Hamburg. Mit 30.000 € in der Tasche sucht er sich ein Zimmer, sucht er sich eine Psychologin. Auch hier ist alles surreal, nicht greifbar. Momentan nicht vorstellbar, wohin die Story sich entwickelt.

    Elisabeth Kern, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie wird ermordet aufgefunden, Renate Popescu ermittelt. Sie hat so gut wie nichts in der Hand, muss sich alles mühsam erarbeiten und hat die Vermutung, dass hier ein Serienmörder am Werk war.

    Total verwirrt konnte mir keinen Reim auf diesen rätselhaften Typen im Flughafen machen. Er taucht immer mal wieder auf, auch dieser seltsame Bernau, den ich so gar nicht fassen konnte. Sehr geschickt gemacht. Es dauert lange, bis man die Zusammenhänge sieht. Was mir ein wenig gefehlt hat, ist die Polizeiarbeit, sie kam definitiv zu kurz. Auch die Rückschlüsse auf einen Serienmörder konnte ich nicht nachvollziehen. Hier passte vieles nicht zusammen, war für mich nicht schlüssig.

    Zum Teil zu langatmige Beschreibungen einer Situation, eines Sachverhaltes, hätten besser abgekürzt werden sollen. Dem Lesefluss hätte es gut getan, so manches zu komprimieren. Das allzu Ausführliche liest sich zuweilen wissenschaftlich, mit erhobenem Zeigefinger, zu langatmig.

    Gut gemacht, gut gemeint, aber in Teilen überfrachtet. Es werden zu viele Nebenschauplätze aufgemacht, die – jeder für sich – durchaus Potenzial haben. Der oder die eigentlichen Fälle werden dadurch auf weiten Stecken zur Nebensache.

    Mehr Psycho denn Thriller, Thriller eher am Rande. Liest sich jedoch in weiten Teilen trotzdem gut.

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