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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 20.11.2020

    Als eBook bewertet

    Wir lernen in dem ca. 220-seitigen Werk Generalkonsul Aristides de Sousa Mendes kennen, einen mutigen Menschenfreund und Katholiken, der sich Regeln, Anweisungen und Verboten der portugiesischen Regierung widersetzt, um Tausenden von Menschen zu helfen.

    Diese Hilfe gewährt der aus einer Adelsfamilie stammende verheiratete, kinderreiche, wohlhabende und empathische Mann, indem er zu Beginn des zweiten Weltkrieges trotz oder entgegen der vom Diktator Salazar ausgesprochenen drastisch verschärften Einreisebedingungen vielen überwiegend jüdischen Flüchtlingen und politisch Verfolgten Visa erteilt, damit sie nach Portugal einreisen können.

    Doch sein Handeln hat Konsequenzen.
    Aristides de Sousa Mendes verliert seine Ämter und muss in einem Disziplinarverfahren Rede und Antwort stehen.
    Von da an geht es in allen Beteichen seines Lebens rapide abwärts.

    1954 verstarb er.
    Rehabilitiert wurde er erst posthum.

    Psychologisch nachvollziehbar und stimmig zeichnet Dagmar Fohl die Seelenzustände ihres Protagonisten mit all seinen inneren Konflikten und Beweggründen, wobei es bezüglich seiner inneren Zerrissenheit nicht nur um sein politisches Engagement, sondern auch um private Angelegenheiten ging.

    Auffällig und bedeutungsvoll war für mich, dass der Konsul, was die Flüchtlinge betraf, extrem engagiert und verantwortungsbewusst handelte, dass er gleichzeitig aber, was ihn selbst und seine Familie anging, fast schon leichtsinnig, fahrlässig und arglos agierte. Warum hat er potentielle Folgen und Gefahren für sich und seine Familie, Ehefrau und 14 gemeinsame Kinder, ausgeblendet und verleugnet?

    Dass die Autorin Geschichte studiert und gründlich recherchiert hat, ist unschwer zu erkennen, denn sie beleuchtet und vermittelt die gesellschaftlichen Verhältnisse, Nöte und Probleme der damaligen Zeit realistisch und glaubhaft.
    Ihr recht faktischer, nüchterner, etwas sperriger und steif-hölzerner Schreibstil trägt dazu bei, die bedrohliche und karge Atmosphäre der damaligen Zeit zu vermitteln.

    Die lebendig, dynamisch, rasant und eindringlich geschriebene Romanbiographie über den mir bis dahin nicht bekannten, weltoffenen, weitgereisten, beeindruckenden und außergewöhnlichen Generalkonsul Aristides de Sousa Mendes ist ein äußerst interessantes und lesenswertes Werk!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 20.09.2020

    Als eBook bewertet

    „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“, das ist nicht nur der Titel des Romans von Dagmar Fohl. So lautet auch die Inschrift auf dem Grabstein des „Oskar Schindler von Portugal“. Aristides de Susa Mendes, so heißt der mutige Mann, dessen Geschichte hier in der Ich-Form geschrieben wurde.



    Mendes ist ein reicher Mann. Er stammt aus einer Adelsfamilie und als Konsul des Landes Portugal reist er mit seiner großen Familie durch die Welt. Sparen kennt er nicht. Aber trotz aller Annehmlichkeiten, die ihm sein Leben bietet, hat er sein Mitgefühl für Menschen in Not nie vergessen. Als die europäischen Länder die Repressalien gegen ihre jüdischen Mitbürger bis zur Unmenschlichkeit verschärften, trat er auf den Plan. Er widersetzte sich dem Diktator seine Heimatlandes Portugal und schrieb Tage und Nächte so viele Visa, wie er nur irgend schaffen konnte. Wer jetzt denkt: „Wow, toll, das es solche mutigen Menschen damals gab“, der hat recht. Leider sah das aber der Herr Salazar überhaupt nicht so und er sorgte dafür, dass Herr Mendes als ganz armer Mann sein Dasein fristen musst. Unvorstellbar ungerecht, aber es war leider so.



    Beim Lesen des Buches kochte es in mir. Wie ungerecht ist doch die Welt und wie heuchlerisch sind die Menschen. Ja, Mendes wurde rehabilitiert, was übrigens auf Drängen seiner Kinder geschah. Nur, ich frage mich, was hat er davon? Warum kam der Teufel Salazar damals mit seinen Machenschaften durch? Nun ja, vielleicht ist ja für seine Kinder eine große Genugtuung, dass ihrem Vater endlich recht zuteil wurde. Sein Name steht auf jeden Fall auch im Jad Vashem in Jerusalem und das ist gut so. Das Cover zeigt übrigens ein Originalphoto von Mendes und der Roman wurde sehr lebendig und eindringlich in der Ich-Form geschrieben. Fünf Sterne sind fast zu wenig für dieses gut recherchierte Werk.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 05.10.2020

    Als eBook bewertet

    Nachdem das Deutsche Reich große Teile Mitteleuropas besetzt hatte, sahen die Flüchtlinge nur noch Zuflucht in Portugal. Jedoch wurde dazu ein portugiesisches Visum benötigt, um von Frankreich via Spanien nach Portugal ausreisen zu können. Aristides de Sousa Mendes ist zur Zeit dieser Flüchtlingswelle Generalkonsul in Bordeaux. Er widersetzt sich allen Anweisen des portugiesischen Ministerpräsidenten Salazar und stellt trotz anderslautender Anordnungen die dringend benötigten Visa aus. Darüber hinaus wies er ihm untergeordneten Beamten an, ebenfalls diese Visa auszustellen. Als Salazar davon erfuhr, enthob er Mendes seines Amtes. In dem darauffolgenden Disziplinarverfahren gelang es Mendes nicht sich zu rehabilitieren, was den sozialen Abstieg seiner Familie zur Folge hatte. Nach mehreren Schlaganfällen verstarb er verarmt 1954 in Portugal.
    Dagmar Fohl gelingt es hervorragend, Mendes Beweggründe sowie die sich damit drastisch veränderten Lebensumstände darzulegen. Dabei bedient sie sich der Ich-Form, wodurch der Leser Mendes sehr nah kommt. So hervorzuheben wie Mendes Engagement bei der Unterstützung der Flüchtlinge war, umso leichtsinniger erscheint dies jedoch für ihn und vor allem seine große Familie. Manchmal hatte man den Eindruck, ein großes Kind tut nur das, was es will. Dies wird auch besonders in der Beziehung zu Andree deutlich. Das Angenehme mitnehmen, aber sich der Verantwortung nicht stellen. Für unzählige Flüchtlinge war jedoch aber genau dieses Nicht-Nachdenken über die Verantwortung der Rettungsanker.
    Ein sehr lesenswertes Buch!

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 26.08.2020

    Als eBook bewertet

    „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“, das ist nicht nur der Titel des Romans von Dagmar Fohl. So lautet auch die Inschrift auf dem Grabstein von Aristides de Susa Mendes. Wer ist dieser Mann, der oft als „Oskar Schindler von Portugal“bezeichnet wird? Mit diesem biografischen Roman hat ihm Dagmar Fohl ein Denkmal gesetzt.

    Aristides de Susa Mendes stammt aus einer reichen Adelsfamilie Portugals und hat mit seiner Gemahlin 14 Kindern. Er ist Konsul unter Diktator António de Oliveira Salazar. Nach mehreren Stationen u. a. in den Niederlanden verschlägt ihn und seine Familie nach Bordeaux, Frankreich.

    Nazi-Deutschland vertreibt rigoros Judden aus dem Land und bald will kein Land der Welt den Flüchtlingen auch nur die Durchreise geschweige denn die Einreise und einen Aufenthalt gewähren. Nur das diktatorische Portugal verhält sich neutral. Salazar ergreift für niemanden Partei, außer für sich selbst. Und so gerät Mendes, der Tag und Nacht Visa für ca. 30.000 Flüchtlinge, darunter 10.000 Juden, ausstellt, in Bannstrahl des Diktators. Denn er hat sich dessen ausdrücklichen Befehlen, „keine Visa für Juden“ widersetzt. Alles, was Salazar fordert, ist Disziplin, Befehlsverweigerung kann er nicht dulden. Salazar hält die Menschen in Portugal künstlich dumm. Sie sollen mit dem Fado, der Religion und Fußball ruhig gestellt werden. Es gibt kaum Schulen.

    Weder die zahlreichen Eingaben, die der erschreckend naive Mendes an Salazar schreibt, erweichen den Diktator. Aristides de Susa Mendes verliert alles: Seine Anstellung, seinen guten Ruf, seine Gesundheit, die Immobilien und das Vermögen sowieso. Beinahe zehn Jahre kämpft er für seine Rehabilitierung, vergebens. Während Aristide nach wie an die Weitsicht des Diktators glaubt, weiß Aristides Bruder, dass Salazar die Familie Mendes vernichten will. Denn sie steht für alles, was er selbst nicht hatte: eine große Familie, Reichtum und Adel.

    „In Salazars Kopf ist kein Platz für Barmherzigkeit. Mendes ist ein naiver Trottel, denkt er. Er hat nicht die winzigste Chance.“

    Aristides de Susa Mendes stirbt am 3. April 1954, völlig verarmt in Lissabon. Salazar wird ihn um 16 Jahre überleben.

    Aristides de Susa Mendes wird postum von Kanada und den USA geehrt. In der Gedenkstätte „Allee der Gerechten“ (Yad Vashem) in Jerusalem wird 1966 ein Baum für ihn gepflanzt und mit seinem Namen versehen.

    In seinem Heimatland Portugal wird es noch bis 1988 dauern, bis Aristides de Susa Mendes offiziell rehabilitiert wird. 1995 erklärt Regierungschef Mario Soares Sousa Mendes zu „Portugals größtem Helden des 20. Jahrhunderts“

    Fazit:

    Ein, in der Ich-Form, fesselnd erzählter biografischer Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

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