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  • 5 Sterne

    Christina P., 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Unbelehrbare Plagiatorin erzählt ihre Sichtweise
    Dies war nach Babel mein zweiter Roman der Autorin und diesmal hat sie in meinen Augen eine richtige Meisterleistung hingelegt. Und das mit einer Protagonistin, welche mir von Kapitel zu Kapitel immer mehr zuwider wurde. Warum? Tatsächlich wird gleich zu Beginn deutlich, dass die fiktive Autorin des Romans, Juniper Hayward, eine von Neid zerfressene, wenig talentierte Autorin ist. Als die befreundete, äusserst erfolgreiche Autorin Athena Liu vor ihren Augen verstirbt stiehlt sie deren neuestes Manuskript, ändert es ein wenig um und verkauft es als ihr eigenes Werk. Was an sich schon äusserst verwerflich ist wird dadurch noch umso schlimmer, dass die verstorbene Autorin in ihrem Werk Diskriminierungen in der Vergangenheit gegen Asiaten an der europäischen Kriegsfront anprangerte, woraus die Plagiatorin ein Buch mit einer völlig anderen Aussage macht. Da werden die angeklagten Menschen des Westens wieder zu Sympathieträgern umgeformt und den Asiaten tatsächlich veraltete Stereotypien angehängt. Völlig seiner einstigen Message beraubt erscheint das Buch, was man bei der Hardcoverausgabe von Yellowface sogar als kleines Extra erkennen kann, wenn man den Schutzumschlag abnimmt. Ein kleines, feines Extra. Dass mit dieser Unerhörtheit das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht ist kann man sich denken, besagte fiktive Autorin sieht sich natürlich stets als Opfer, als ungerecht behandelt und ihre Gesinnung, puh. Also da muss ich Rebecca F. Kuang loben, mit dieser Juniper hat sie eine in meinen Augen stark polarisierende Figur erschaffen, stellvertretend für so viele Menschen, welche in der heutigen Zeit noch immer unbelehrbar sind bezüglich diverser diskriminierender Themen.
    Das Buch hat mich emotional komplett mitgerissen, und das, obwohl mir die Erzählperson von Kapitel zu Kapitel immer unsympathischer wurde. Oder vielleicht auch gerade deswegen.

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  • 5 Sterne

    Lena O., 15.04.2024

    Als Buch bewertet

    Schon vor einer Weile habe ich "Yellowface" von Rebecca F. Kuang gelesen und absolut geliebt. Aufgrund der Tiefe, der Themen und der Komplexitivität der Geschichte habe ich großen Respekt vor dem Schreiben der Rezension und habe Angst, nicht die richtigen Worte zu finden, weshalb ich das Schreiben der Rezension dazu lange vor mir her geschoben habe. Nun habe ich mich endlich gewagt und hoffe, die richtigen Worte für dieses literarisch herrausstechende Werk zu finden. Aufgrund des großen Hypes rund um "Yellowface" auf sämtlichen Social Media Plattformen, war ich unheimlich gespannt auf die Geschichte. Das Buch konnte mich bereits auf den ersten paar Seiten völlig in seinen Bann ziehen. Der Schreibstil von Rebecca F. Kuang war sehr fesselnd, eloquent und ich liebte es, ihren Schilderungen zu folgen. Athenas Charakter wurde sehr umfassend, vielschichtig und authentisch portraitiert. Auch wenn ihre Handlungen natürlich moralisch fragwürdig sind, so wurde ihr Gedankenkarussell, ihre Rechtfertigungen und ihr Antrieb hinter diesen Handlungen sehr gut und authentisch dargestellt und dem Leser nahe gebracht. Auch aufgrund der eingebrachten Stilmittel und dem weiteren Verlauf, sowie den angesprochenen Themen konnte mich "Yellowface" sehr überzeugen. Auch der Blick hinter die Kulissen der Buchbrache war unheimlich faszinierend. Es war so interessant, den Entstehungsprozess des Buches vom Schreiben bis zur Veröffentlichung und die Überlegungen rund um die Darstellung der Autorin zu beobachten. "Yellowface" ist dabei keineswegs eine angenehme, leichte Sommerlektüre für glückliche Lesestunden, vielmehr ist das Buch ein unangenehmes, zum Nachdenken anregendes und nicht leicht verdauliches, satirisches Werk rund um die Schattenseiten der Buchbranche, kulturelle Aneignung und Rassismus, welches ich am liebsten jedem/jeder in die Hand drücken würde.

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  • 5 Sterne

    Books of Tigerlily, 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Autorin R. F. Kuang konnte mich bereits mit Babel richtiggehend begeistern. Ihr neuester Roman Yellowface entführt den Leser in die Welt der Buchbranche, bei dem sich menschliche Abgründe auftun.

    Protagonistin June, eine bislang eher weniger erfolgreiche Autorin, bietet sich eine Chance, als ihre Freundin und Erfolgsautorin Athena verstirbt - und sie ihr bislang unveröffentlichtes Manuskript entdeckt. Schnell überwindet sie den Schock anhand der toten Freundin und entschließt sich, das Manuskript als ihr eigenes Buch zu veröffentlichen.

    Durch Junes Erzählung ist man nah dran an ihren Entscheidungen und ihrer Denkweise - und ertappt sich als Leser ganz oft bei Sympathie und Verständnis für June, der dann allzu oft wieder in Abneigung umschlug.

    June bietet dabei einen tiefen Einblick in die Verlagswelt und Buchbranche und wirft viele relevante Themen auf - Own Voices, Sensitivity Reading, dem gepushten Hype und welches Buch denn finanzielle und mediale Aufmerksamkeit verdient hat. Jedem Buchliebhaber wird hier schön der Spiegel vorgehalten, was für Auswirkungen die eigenen Vorlieben auf die Schaffenden, die Autoren haben können.

    June verstrickt sich dabei immer mehr in ihre eigene Version der Entstehungsgeschichte zu "ihrem" Buch und man fiebert mit, ob sie nun endlich auffliegt oder nicht. Dabei ertappt man sich, wie man selbst von June als Erzählerin manipuliert wird. Oft geht sie dabei ganz banal und lapidar etwa mit rassistischen Strukturen über Probleme hinweg und wird nur selten outgecalled für ihre Handlungen.

    R. F. Kuang hat hier wirklich ein total kluges und messerscharf analysierendes Buch geschrieben, dass total unterhalten kann und dabei dem Leser immer wieder in gewisse Denkfallen tappen lässt. Das Buch ist meines Erachtens zurecht zu gefeiert und sollte in jedem gut sortierten Buchregal stehen.

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  • 5 Sterne

    Hannah S., 28.03.2024

    Als Buch bewertet

    Zu sagen, dass ich mich auf Yellowface von R F Kuang gefreut habe, wäre eine große Untertreibung. Ich habe auch dieses Buch hin gefiebert. Immerhin war Babel eines meiner Highlights des letzten Jahres. Dabei ist Yellowface ganz anders. Es erzählt keine fantastische Geschichte, aber auch eine Geschichte über Identität, Race und Aneignung.

    June Hayward ist mit mäßigem Erfolg Autorin. Ihre Freundin Amber Liu ist auch Autorin aber um einiges erfolgreicher. Als Amber durch einen Unfall stirbt, stiehlt June ihr letztes Manuskript, gibt sich einen „asiatisch“ klingenden Namen und veröffentlicht das Buch mit großem Erfolg. Daraus entspannt sich eine Thriller-Handlung über Aneignung, Besessenheit, online Kritik, Verlagswesen und Erfolg.

    Das Buch ist metatextuell; keine Frage. Kuang lässt ihre eigenen Erfahrungen als nicht weiße Autorin einfließen und uns über eine unsympathische, verblendete Hauptfigur daran teilhaben. Wir sollen mit June leiden. Wir sollen June nicht mögen. Ich glaube, daran sind viele Leser:innen gescheitert. Wie folgt man einer Figur über mehr als 300 Seiten, die so furchtbar, so egoistisch, so verblendet ist? Und trotzdem schafft Kuang es, dass ich am Ball geblieben bin.
    Yellowface ist Satire. Und ich als weiße Leserin war Teil des Witzes, Teil des Problems. Damit muss man zurechtkommen. Yellowface ist Abbild einer digitalen Welt, in der Kritik oft nicht konstruktiv ist und in der Autor:innen selbst Produkte sind, die vermarktet werden und sich auch selbst vermarkten. Yellowface ist eine tour de force durch den Zeitgeist der „Buch-Bubble“.
    Und in all diesen Dingen schafft Yellowface Höchstleistungen. Allein seine Thriller-Elemente und der Versuch, mit einem Twist zu enden, glückt meiner Meinung nach nicht. Aber muss es das? Vielleicht. Was trotzdem bleibt, ist ein großartiges Buch.

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  • 5 Sterne

    sursulapitschi, 15.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das einzige Problem an diesem Buch ist eigentlich der irre Hype, der darum betrieben wird und dem im Grunde nichts gerecht werden kann.

    Ich fand es gut, nur eben nicht sensationell. Und dann findet man ein Buch grundsätzlich gut und sucht trotzdem das Haar in der Suppe, weil man sich ja nicht vom Hype beeinflussen lassen möchte. Ein Dilemma, das im Grunde auch Thema dieses Buches ist.

    Woran liegt der Erfolg eines Buches? Reicht es, ein geniales Buch zu schreiben, oder muss man auch Starpotenzial haben und mit den Medien umgehen können, damit die Welt es bemerkt?

    June stand immer im Schatten ihrer schillernden Freundin Athena, mit der sie gemeinsam Literatur studiert hat. Athena hatte alles Schönheit, Ruhm, Follower, Migrationshintergrund und einen Bestseller. Als ihr nach Athenas Tod ein Manuskript in die Hände fällt, kann sie nicht widerstehen, es zu benutzen und tritt damit eine Lawine los.

    Wem gehört eine Geschichte? Dem, der sie erdacht oder erlebt hat, der sie erzählt oder der sie aufschreibt? Was nützt Geschriebenes, das keiner liest? Genie in der Schublade, Skandale in den Medien, wird gekauft, was gefällt oder gefällt, was einen Farbschnitt hat? Huhn oder Ei?

    Rebecca F. Kuang hat hier ein Verwirrspiel entworfen, das Grenzen sprengt und gleichzeitig auf ganz hinterhältig verdrehte Art die eigene Biografie auf die Schippe nimmt. Dieses Buch ist die Beichte der Juniper Song, wahrscheinlich, und ein genial erdachter Thriller, der unterhaltsam die Routinen des modernen Verlagswesens untersucht und bewirkt, dass wir am Ende gar nicht mehr wissen, was wir glauben sollen.

    Eigentlich wollte ich einen Stern abziehen, aber mir fällt nichts ein, was ich bemängeln könnte, außer, dass ich natürlich keinem Hype erliege (Ich würde töten für die gelbe Tasche!).

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 05.05.2024

    Als Buch bewertet

    Ein kritischer Blick auf die Literaturbranche

    „Yellowface“ ist ein fesselnder und kritischer Roman der Autorin Rebecca F. Kuang, der gesellschaftskritisch und spannend zugleich ist.

    June Hayward und Athena Liu sind Schriftstellerinnen. Allerdings ist Athena deutlich erfolgreicher als June, was direkt heftigen Neid bei dieser hervorruft. Entsprechend abfällig äußert sie sich über Athena. Als Athena - nachdem sie gerade einen Vertrag über eine Verfilmung unterschrieben hat - plötzlich verstirbt, sieht June ihre Chance. Sie nimmt Athenas unvollendetes Manuskript an sich, um es zu überarbeiten und als eigenes auszugeben.

    Der Schreibstil von Rebecca F. Kuang ist einfach genial, da er sich leicht lesen lässt, unterhaltsam, kritisch, bissig und spannend zugleich ist.

    Die Ereignisse werden aus der Perspektive von June geschildert. June ist eine schwierige Protagonistin. Sympathisch ist sie nicht, ganz im Gegenteil, ihre Missgunst gegenüber Athena, ihre Gier nach Erfolg und ihr skrupelloses Handeln haben es mir unmöglich gemacht sie zu mögen.

    Der Roman gibt einen interessanten Einblick in die hart umkämpfte Literaturbranche und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Abgründe.
    Außerdem kommen hier eine Vielzahl aktueller und brisanter Themen zusammen, es geht um Neid, Rassismus, soziale Medien, Druck, Identität, Cancel-Culture und vieles mehr.

    Das Cover – meiner Meinung nach absolut gelungen und passend – muss ich nicht erwähnen, das sieht jeder. Aber hier lohnt es sich wirklich einen Blick unter den Schutzumschlag zu werfen, mehr verrate ich aber nicht.

    Das Ende ist offen und lässt Raum für eigene Gedanken, was ich für einen gesellschaftskritischen Roman, der zum Nachdenken anregen soll, als durchaus passend empfunden habe.

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  • 5 Sterne

    Anni H., 08.04.2024

    Als Buch bewertet

    Worth the Hype

    Rebecca F. Kuang nimmt uns in „Yellowface“ mit auf eine faszinierende Reise in die Tiefen menschlicher Abgründe und wichtiger aktueller Themen wie kulturelle Aneignung, Rassismus, Cancel Culture, Neid und Druck in der Verlagswelt sowie Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken.

    June ist eine vielschichtige Protagonistin. Zu Anfang konnte ich mich so sehr mit ihr identifizieren, doch im Verlauf der Handlung spürte ich mehr und mehr eine emotionale Distanz und unterschiedliche Gefühle ihr gegenüber. Von Scham über Mitleid bis hin zu Resignation und Verachtung war alles dabei. Oft habe ich mich auch gefragt: Wie würde ich hier handeln? Wo befinde ich mich moralisch und wie würde ich mich fühlen?

    Kuang zeigt meisterhaft, wie Einsamkeit und Neid aus einem Menschen ein düsteres Spiegelbild seiner selbst machen können. Die Atmosphäre, die sie erschafft, ist beklemmend und fesselnd zugleich. Die Handlung hatte eine solche Sogwirkung auf mich, dass ich die Seiten förmlich verschlang und das Buch nur schwer beiseitelegen konnte. Die Spannung war bis auf eine kleine Länge hier und da stetig vorhanden und gegen Ende gab es eine Szene, in der ich mich echt gegruselt habe, ehe ich etwas schockiert und ratlos zurückblieb.

    Fazit: Mich hat „Yellowface“ vollkommen in seinen Bann gezogen und überzeugt, obwohl es weit außerhalb meiner üblichen Lesekomfortzone liegt. Dieses Buch liest sich zu großen Teilen wie ein Thriller und ist eine faszinierende Expedition in die dunkelsten Ecken der menschlichen Seele und Moral – absolut empfehlenswert für alle, die sich auf ein packendes Leseabenteuer mit einer Protagonistin, mit der man sich eben nicht immer identifizieren kann und möchte, einlassen wollen.

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  • 5 Sterne

    Mary Jane, 07.05.2024

    Als Buch bewertet

    Wenn man sich mit fremden Federn schmückt, kann man davon ausgehen, das man früher oder später auffliegt.

    In dem Buch geht es um Juniper und Athena. Zwei Mädchen die sich über die Schule kennenlernen und deren Leben auf eine ungewöhnliche Weise verbunden bleiben. Beide schlagen die gleiche berufliche Orientierung ein, beide ziehen aus gegeben Gründen in die gleiche Stadt, beide hegen seit neun Jahren einen distanziereten Kontakt zueinander, denn das einzige was die beiden verbindet ist das Schreiben. Ihre Lebenssituationen könnten unterschiedlicher nicht sein, während Athena sich bereits sehr früh im Ruhm wieder findet, läuft es für Juniper gar nicht gut. Junipers Sicht auf Athena wird stets von einem Schleier voller Neid und Missgunst umhüllt. Sie lässt zwar kein gutes Haar an Athena, kann aber auch irgendwie nicht von ihr ablassen und hält an dieser außergewöhnlichen Freundschaft fest. Bis es zu einer Tragödie kommt, die Juniper neue Türen öffnen soll.
    Das Buch hat mir überaus gut gefallen! Ich war von Anfang an emotional dabei und musste oft den Kopf schütteln! Die Protas waren überzeugend und authentisch.
    Was ich besonders toll finde ist, das es in dem Buch um's Schreiben geht. Als Leser bekommt man dadurch einen kleinen Einblick im die Welt der Autoren und Verlage.
    Der Schreibstil ist sehr einnehmend, angenehm und flüssig zu lesen. Tatsächlich ist alles so spannend geschrieben, das ich an einem Tag mit dem Buch durch war. Ich konnte mir die Szenerien bildhaft vorstellen und für mich kam das alles sehr glaubhaft rüber.
    Das Cover ist super auffällig! Ein absoluter hingucker und würde in einer Buchhandlung definitiv herausstechen! Passend gewählt zum Inhalt.
    Eine ganz klare Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    Ann-Kathrin M., 02.03.2024

    Als Buch bewertet

    Absolutes Highlight!

    "Yellowface" von Rebecca Kuang ist mit Sicherheit eines der Bücher, bei denen ich mich am meisten über die Übersetzung gefreut habe. Nach "Babel"war dieses Buch einfach etwas, was ich lesen musste
    .
    In diesem Buch geht es um die junge Autorin June Hayward, die eher erfolglos in ihrem Job ist. Sie ist mit Athena Liu befreundet, die eine sehr erfolgreiche Autorin ist. June muss schockiert und hilflos mit ansehen, wie Athena qualvoll erstickt. Im Schockzustand steckt sie Athenas unveröffentliches Manuskript ein, und veröffentlicht es später selber! Nach anfänglichem Erfolg stellen sich ihr immer neue Probleme in den Weg.
    .
    "Yellowface" hat mir so so gut gefallen. Wie schon "Babel" ist es unheimlich gut geschrieben und lässt einen nicht los. Mir ist es wirklich schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Es war so spannend, weil man immer drauf gewartet hat, wie June bei jedem neuen Problem reagieren wird.
    Man hat auch nochmal einen anderen Blick auf das Verlagswesen bekommen. June hat für das Manuskript ihren Namen zu dem leicht asiatisch anmutenden Namen 'Juniper Song' geändert, denn so als normales weißes Mädchen war sie ja nichts Besonderes in der Autorenwelt.
    June war auch ein total interessanter Charakter. Je mehr die Geschichte vorangeschritten ist, desto mehr hat sie sich im Recht gesehen, dieses Buch veröffentlicht zu haben. Sie kommt psychisch an ihre Grenzen und man fragt sich immer wieder, warum sie trotzdem weitermacht, obwohl sie eigentlich schon recht früh mit dem Rücken zur Wand stand.
    .
    Es ist schwer zu beschreiben. Aber ich kann Euch wirklich empfehlen, das Buch selber zu lesen.
    .
    Yellowface ist definitiv eines meiner Lese-Highlights von 2024!

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  • 5 Sterne

    April1985, 04.03.2024

    Als Buch bewertet

    Rebecca F. Kuang schreibt über die Schattenseiten des Autors*innendaseins. Über Neid, Missgunst und Plagiate. Wie geht das Verlagswesen mit negativer Werbung um? Welche gravierenden Auswirkungen kann Social Media haben? Hier kommt die ungeschönte Wahrheit - möglicherweise etwas überspitzt - auf den Tisch. Ich fand's großartig.

    Athena und June sind Autorinnen. Während Athena einen Erfolg nach dem anderen feiert, ist June nur ein kleines Licht. Als Athena unerwartet stirbt, beschließt June ihrem Erfolg auf die Sprünge zu helfen. Sie entwendet ein unveröffentlichtes Manuskript von Athena und gib es als ihr eigenes Werk aus. Unter dem Namen June Song schreibt sie das Buch über chinesische Arbeiter im Ersten Weltkrieg fertig. Doch wofür sie erst Lorbeeren erntet, wird nach und nach auf den Prüfstand gestellt. June setzt alles daran ihr Geheimnis zu schützen.

    Selten habe ich eine Protagonistin für ihren unehrlichen Charakter und ihr Handeln so sehr verurteilt wie June. June versucht die ganze Zeit die Dinge ins Reine zu reden. Sie verdreht sie Wahrheit solange, bis sie selbst davon überzeugt ist, ehrenhaft gehandelt zu haben. Als erste Zweifel aufkommen, dass June, welche keinerlei chinesische Abstammung aufweist, das Buch geschrieben hat, schlittert sie immer mehr in die Misere.

    R.F. Kuang schreibt großartig, aber auch erschreckend, über die Macht von Social Media. Erschreckend, weil die neuesten Ereignisse zeigen, wie nah an der Wahrheit 'Yellowface' angesiedelt ist. Überhaupt hinterlässt der Schreibstil der Autorin einen unglaublich guten Eindruck bei mir. Sehr einnehmend und klar. Ein großartiger Roman.

    Fazit:
    R.F. Kuang hält dem Verlagswesen den Spiegel vor. Großartig geschrieben!

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  • 5 Sterne

    Katrin E., 21.04.2024

    Als Buch bewertet

    Wie würdest du handeln?

    Wer weiß von uns Lesern schon genau, was in der Verlagswelt so alles vor sich geht? Klar, hat man Vermutungen und gewisse Abläufe wie Lektorat etc., sind bekannt. Aber wie in allen Bereichen gibt es immer kleine Geheimnisse, die man lieber nicht an die Öffentlichkeit bringen möchte.
    Und davon (und von einem Buchklau) handelt Yellowface.

    Denn als June Zeugin wird, wie ihre Kollegin/Freundin Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Da sie selbst keinen Erfolg hatte, hoffte sie, mit diesem Roman endlich den Erfolg zu bekommen, den Athena hatte.
    Und ja, der stellt sich ein - doch mit welchen Konsequenzen?

    Ich war immer hin- und hergerissen, wie ich June und ihr Handeln finde. Wie würden wir wohl selbst handeln? Ich kann es ehrlich gesagt nicht zu 100% beantworten. Ich war noch nie in so einer Situation und ich kann mir gut vorstellen, dass das Gehirn da aussetzt.

    Der Schreibstil ist jedenfalls locker und man ist eigentlich sofort mittendrin. Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen, denn man ist nur so durch die Geschichte geflogen und ich wollte wissen, wie das ganze wohl ausgehen wird. Das war dann ok. Obwohl ich auch gar nicht so richtig weiß, was ich erwartet hätte. Doch alles in allem war das Buch super. Man konnte einen (sicher auch etwas überspitzten) Einblick in die Verlagswelt und die Konkurrenz untereinander bekommen.

    Und nach den ganzen Beschreibungen würde ich tatsächlich gern nun auch “Die letzte Front” lesen wollen.

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  • 5 Sterne

    Melanie B., 18.03.2024

    Als Buch bewertet

    Oh - mein - Gott! Ich LIEBE Yellowface!!! Beim Lesen musste ich mich wirklich bremsen, am liebsten wäre ich einfach so durchgerutscht, aber das wäre mega schade gewesen.
    Nachdem ich überall drauf gestoßen wurde, war ich neugierig und habe es bestellt und angefangen zu lesen und war direkt unfassbar begeistert.
    Die Geschichte ist richtig gut erzählt, aber meiner Meinung nach nicht wirklich das Wichtigste (ich habe für den Showdown fast am Ende die beteiligte Person erraten). Viel wichtiger ist, was Rebecca F. Kuang mit dem Lesenden macht. Mehrmals habe ich meine Meinung total geändert und wirklich sehr viel darüber nachgedacht, wie ich mir eine Meinung bilde, was die sozialen Medien mit uns machen, was Einsamkeit bedeuten kann, wie wichtig die Wahrnehmung anderer ist und "Ruhm" oder Aufmerksamkeit. Die Einblicke in die Welt der Autoren und Verlage waren richtig spannend und auch sehr neu für mich und fast alle Protagonisten haben mich traurig gemacht.

    Junes Geschichte ist krass. Als Zeugin dabei zu sein, wie eine "Freundin"/Konkurrentin erstickt, ihr neuestes Werk zu stehlen und zu überarbeiten und diesen als die eigenen auszugeben und groß rauszukommen, die Reaktionen im Internet - das alles hat mich sehr in den Bann gezogen und bis zum Schluss gefesselt.
    Das Spiel mit Vorurteilen, der gnadenlose Fokus auf die Verlogenheit der Branche und der vermeintlichen Welt, die sich im Internet abspielt, das wirkt noch immer nach bei mir.
    Ich bin sicher, ich werde das Buch noch mehrmals lesen und es ist schon jetzt mein Highlight 2024!

    Und zu guter Letzt - Kompliment an den Verlag für den wunderschönen Farbschnitt!

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  • 5 Sterne

    Carolin G., 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    June Hayward wird Zeugin wie ihre Kollegin Athena Liu bei einem Unfall stirbt. Sie beide sind Autorinnen, aber während Athena ein aufstrebender Star der Literaturszene ist, kommt June nicht weiter und ihre Bücher kommen einfach nicht so gut an, wie sie es sich wünscht. Am Abend des Unfalls nimmt June ein nagelneues, gerade beendetes Manuskript von Athena mit.

    June überarbeitet das Manuskript über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg und veröffentlicht den Roman „Die letzte Front“ unter ihrem Künstlernamen Juniper Song.

    Yellowface erzählt die Geschichte aus der Perspektive von June und nimmt die Leser*innen mit in ihre Gefühlswelt nach der Veröffentlichung des geklauten Romans. Es ist wirklich mitreißend erzählt und die Charaktere sind total vielschichtig. June versucht immer wieder ihr Fehlverhalten den Leser*innen zu erklären und ich habe selten ein Buch gelesen, in dem ich die Protagonistin so hasse und dann doch immer wieder mit ihr mitfühle. R. F. Kuang schafft mit ihrem Schreibstil und den Themen die sie behandelt die Leser*innen total mitzunehmen. Es werden wichtige Themen behandelt, es geht um Rassismus und Cancel-Culture und das große Thema Verlagswelt und die Auswirkungen, die Diskussionen im Internet haben können. Zudem behandelt Kuang in ihrer Geschichte die Frage, wer eigentlich welche Geschichten erzählen darf. Die Geschichte ist super spannend und man fiebert total mit.
    Die Übersetzung von Jasmin Humburg ist total toll und bringt meiner Meinung nach die Geschichte sehr gut rüber.
    Insgesamt hat mir das Buch wirklich toll gefallen, es ist wirklich ein Highlight. Eine große Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Sarahjane K., 09.04.2024

    Als Buch bewertet

    Am Anfang wie das Buch rausgekommen ist, hatte ich es gar nicht so am Schirm. Erst als so ein riesiger Hype über Instagram und Tiktok ausgebrochen ist, dachte ich mir, dass ich mir das Buch genauer anschauen muss. Und was soll ich sagen ab dem Moment als ich mir den Klappentext durchgelesen habe, wusste ich, dass ich es lesen muss.

    Nicht nur der gute Schreibstil konnte mich so packen sondern auch der Aufbau und die Handlung vom Buch. Wir bekommen hier einen wunderbaren und zu gleich einen erschreckenden Einblick in die Verlagswelt, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen, welche Manuskripte wie beurteilt werden usw.

    Auch wird uns hier wieder deutlich aufgezeigt, dass das Internet nie vergisst bzw. wie vorsichtig man sein sollte was man im Internet Postet und in welchen Ausmaß. Ganz besonders schlimm, sind die Menschen, die denken sie können alles in den Social Media schreiben ohne darüber nachzudenken ob es verletzend oder gar unmenschlich ist. Wir sollten alle so miteinander umgehen wie man es selber auch gerne hätte. Respektvoll und wenn man eine andere Meinung hat, was vollkommen in Ordnung ist, kann man sie sachlich und ohne persönlich zu werden, darlegen.

    Die Autorin hat es geschafft, mich mit diesem Buch so zu fesselnd, dass ich gar nicht aufhören und immer weiter wissen wollte wie weit unsere Protagonistin gehen würde. Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass ich June überhaupt nicht sympathisch finde und ich wirklich viele Situationen oder Handlungen nicht nachvollziehen kann.

    Aber nichtsdestotrotz fand ich dieses Buch so genial und kann es nur jedem empfehlen. Top !

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 29.03.2024

    Als Buch bewertet

    Juniper Song Hayward und Athena Liu lernen sich auf der Uni kennen. Beide träumen von einer Karriere als Schriftstellerinnen. Als die chinesischstämmige Liu noch als Studentin einen Bestseller herausbringt kommt bei der weißen Amerikanerin Juniper Neid auf. Athena sonnt sich im Ruhm, eilt von Erfolg zu Erfolg, bewohnt ein schickes Apartment. Als Athena Juniper zu sich nach Hause einlädt geschieht ein Unglück. Vor Junipers Augen stirbt Athena und sie kann ihr nicht helfen. Da Athena ihr Manuskript nicht mehr veröffentlichen kann sieht Juniper das Entwenden, Aufbereiten des Inhalts und Herausgabe als ihr eigenes Werk auch nicht als Diebstahl an, auch wenn schon früh Zweifel an der Urheberschaft aufkommen. Der Roman über chinesische Arbeiter während des ersten Weltkrieges wird ein Bestseller, endlich hat sie es geschafft, sie ist berühmt. Bis der Chitstorm in den sozialen Medien über sie hineinbricht, ihr Hass entgegenschlägt. Wie kann eine Weiße über Chinesen schreiben, wie kann sie die Leser*innen über ihre wahre Herkunft täuschen indem sie ihren zweiten Vornamen Song als Nachnamen wählt.
    Der Roman lässt uns in den Literaturbetrieb, ins Verlagswesen blicken mit allen Problemen und Ängsten, die dort herrschen und wem geistiges Eigentum gehört. Der Segen und Fluch der sozialen Medien und was es mit der Psyche der Menschen macht werden thematisiert. Die Protagonistin wird ambivalent dargestellt, man kann sie hassen und mit ihr leiden, mal ist sie Opfer, mal Täter. Die Autorin schafft es mit ihrem herausragenden Schreibstil die Spannung zu halten.

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  • 4 Sterne

    Silke T., 06.03.2024

    Als Buch bewertet

    Schon seit ihrer Kindheit träumt June Hayward davon, eine große Schriftstellerin zu werden. Deshalb studierte sie auch Literaturwissenschaften in Yale. Hier lernte sie auch Athena Liu kennen, doch während Junes Debütroman floppt, wird Athenas Debüt gleich ein Riesenerfolg. Nun soll eines ihrer Bücher sogar verfilmt werden und um das zu feiern, lädt Athen June ein. June verkneift sich allen Neid und begleitet Athena später sogar mit nach Hause. Doch hier geschieht ein Unfall, bei dem Athena stirbt. Trotz ihrer Panik bemerkt June allerdings eins, nämlich Athenas neues, noch unveröffentlichtes Manuskript. June nimmt dieses an sich, überarbeitet es und gibt es als ihr eigenes aus.
    Mit The Poppy Wars hat sich Autorin Rebecca F. Kuang damals tief in mein Herz geschrieben und auch wenn Babel nicht ganz meine Geschichte war, so war ich nach all dem Hype rund um Yellowface doch wieder neugierig auf die Geschichte. Ohne Frage, Kuang kann erzählen und mit Worten umgehen und sie schafft es hier mal klar und direkt ihre Kritiken hervorzubringen, mal ein wenig versteckt, doch tatsächlich fühlte ich mich mit ihrer Erzählung mitten in die aktuelle Situation der Buchszene im Social Media versetzt.
    Es geht darum, wer was sagen bzw schreiben darf, z. B. darf eine weiße Heterofrau eine Geschichte wie die letzte Front, die ursprünglich ja von Athena geschrieben wurde, überhaupt erzählen? Denn die letzte Front handelt von chinesischen Arbeitern und deren Taten im ersten Weltkrieg und Athena war chinesisch-amerikanisch. Da ist dann kein own Voice mehr vorhanden, wenn jemand wie June diese Geschichte erzählt. Zum Glück heißt June aber mit vollem Namen Juniper Song Hayward, da kann man wunderbar Juniper Song draus machen und schon klingt es nicht mehr nach einer weißen Frau. Auch sonst spricht sie hier Themen an, die mir selber immer häufiger auffallen, nämlich wer darf wann was schreiben? Das fand ich wirklich großartig gelungen, denn damit trifft Kuang den Nagel auf den Kopf. Viele Kommentare aus Social Media, die sie anspricht oder allgemeine Reaktionen fühlten sich nicht nur wie aus dem Leben gegriffen an, sondern waren es auch. Respekt und Höflichkeit, sich gegenseitig akzeptieren und auch mal zuhören, all das würde ein Zusammenleben so viel leichter machen. Mir schwirren auf jeden Fall tausende Gedanken dazu durch den Kopf. Ob Verlagswesen, Rezensenten, Blogger, Social Media etc., so ziemlich jeder und alles bekommt hier sein Fett weg.
    Mein Manko an dem Ganzen, bzw. sind es gleich zwei Dinge, die mir nicht so gefallen haben, sind die eher etwas langatmige Erzählung über das alles. Es war auf der einen Seite absolut interessant, hoch aktuell und wirklich völlig authentisch, auf der anderen Seite zog es sich aber und ich habe häufig Pausen eingelegt beim Lesen, weil es mir einfach alles zu viel wurde. Klar, in all dem stecken jetzt nicht unzählige Möglichkeiten für mehr Tempo und es hat mich jetzt auch nicht gelangweilt, aber es war einfach wirklich viel, auch zum Nachdenken.
    Der zweite Part ist die Protagonistin June, denn diese war mir in keinster Weise sympathisch. Zu Beginn von Neid zerfressen, im Grunde nur mit Schuldgefühlen behaftet, wenn sie kurz vorm Auffliegen stand und einfach furchtbar egoistisch. Mit ihr verbunden fühlte ich mich nicht, aber trotzdem fand ich, dass es Kuang hier wirklich grandios gelungen ist, diese unsympathische Figur zu zeichnen, denn auch das muss man einfach beherrschen. Trotz meiner Abneigung June gegenüber hat die Autorin aber doch eines wieder geschafft, nämlich das sehr realistische Darstellen, wie sehr eine Person in der Öffentlichkeit unter Druck steht.
    Übrigens, auch das, was man hier von der verstorbenen Autorin und Nicht-Freundin Athene erfährt, macht auch diese nicht unbedingt sympathisch, so dass ich auch nicht so richtig Mitleid aufbringen konnte. Aber auch das war, meiner Meinung nach, absolut gewollt von der Autorin.
    Mein Fazit: Im Grunde genommen hat Rebecca F. Kuang hier ein von der Umsetzung her gigantisches Buch geschrieben, bei dem sie mit ganz viel Ironie und Sarkasmus aufzeigt, was hier in der Buchbranche doch alles verkehrt läuft. Von Plagiaten über Diskussionen rund um Own Voices, sensual Reading, öffentlichen Vorwürfen, Rassismus etc. Kuang hat hier einfach an alles gedacht und ich kann nur sagen: hier bekommen wir selber einen Spiegel vorgehalten und ja, dieser zeigt, dass wohl einfach jeder aus dem Buchbereich mal anfangen sollte, nicht nur immer sich und seine Meinung in den Vordergrund zu stellen, sondern auch einmal anderen Verständnis entgegenzubringen. Regt zum Nachdenken an und wird lange im Kopf nachhallen.

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  • 5 Sterne

    EmiLilie, 23.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist absolut einmalig.
    Denn es lehrt den Leser nicht nur über die Schwierigkeiten des Autorendaseins, über die Mahlsteine des Verlagwesens und den Teufelskreis des öffentlichen Ruhms.
    Es lehrt nicht nur viel über Rassismus, Extremismus und Cybermobbing.
    Es lehrt nicht nur über Einsamkeit, Verfall und Wiederauferstehung.

    Es lehrt den Leser letztendlich auch auf grandiose Weise kritisches Denken.
    Zum einen erlebt man mit June keine Heldin als Protagonistin. Seite um Seite lernen wir ihren Charakter kennen und schon bald stellt man fest, dass ihre Worte nicht für bare Münze genommen werden sollten. Es ist stattdessen der Blick aus ihrer verlorenen Seele, der im Ansatz keine omnipräsente Darstellung der Geschehnisse zulässt.
    Zum anderen wird auf mitunter brutale Weise sowohl der Einfluss als auch die Beeinflussung der öffentlichen Meinung dargestellt. Welche Macht haben meine Worte und wie soll ich damit umgehen? Wie wurde und werde ich als Leser beeinflusst? Wie viel Einfluss will ich anderen Personen auf mein Leben gewähren? Solche und weitere Fragen ergeben sich nach und nach aus dem Buch. Damit befasst sich "Yellowface" mit brandaktuellen Themen, die letztenendes die grundlegenden Einstellungen jeder einzelnen Person betreffen.

    Insgesamt bietet Rebecca F. Kuang hier eine allumfassende Schilderung an den wandelbaren Charakter einer durch sich selbst getriebenen Person, die dabei die Schattenseiten der Verlagswelt und viele Moralfragen in Szene setzt und dem Leser zum kritischen Denken anregt.

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  • 5 Sterne

    Kunde, 06.03.2024

    Als Buch bewertet

    Sehr fesselnd und spannend

    June und Athena sind befreundet und beide Schriftstellerinnen. Athena ist schon gleich der große Wurf gelungen. June wartet darauf noch immer. Beide treffen sich bei Athena, um zu feiern, dass Athena einen Vertrag mit Netflix bekommen hat. Doch Athena stirbt dabei überraschend bei einem Unfall. Davor hat sie June noch ihr neuestes Manuskript zum Lesen gegeben, das jetzt in ihrer Tasche von June ist. Sie behält es und veröffentlicht es unter einem Pseudonym als ihren eigenen Roman.

    Auf diesen Roman war ich sehr gespannt, habe ich doch in den sozialen Medien schon einiges darüber gelesen. Jetzt erscheint er endlich auf Deutsch. Ich muss sagen, er hat mich nicht enttäuscht, sondern meine Erwartungen weit übertroffen. Die Autorin Rebecca F. Kuang hat einen sehr fesselnden Schreibstil, sodass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive von June erzählt. Dadurch konnte ich sehr ihre Gedanken nachvollziehen. June war mir nicht unbedingt sympathisch. Im Roman geht es um die Themen Rassismus und das Verlagswesen. Darüber erfährt man einiges. Die Covergestaltung passt sehr gut zu diesem Roman und gefällt mir hier besonders. Der gelbe Einband ist ein Blickfang mit dem tollen Buchschnitt, wo dargestellt ist, wie von der Feder die Tinte hinab fällt. Und wenn man den Umschlag erst vom Buch nimmt, erwartet darunter einen ein echtes Highlight. Diese Umsetzung ist wirklich genial.

    Sehr fesselnder und spannender Roman, der ein absolutes Lesehighlight ist.

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  • 5 Sterne

    Lilly W., 21.04.2024

    Als Buch bewertet

    Chapeu, dieser Roman hat die Buchbranche durchgespielt!

    "Ihr Buch ist ein Bestseller. Das Problem ist nur - sie hat es nicht geschrieben."
    Juniper Hayward, eine erfolglose Debütautorin, lernt an der Uni Athena Liu kennen: Bestsellerautorin und Everybody's Darling. Sie verbringen einen gemeinsamen Abend, der damit endet, dass Athena an einem Pancake erstickt und Juniper ihr gerade fertiggestelltes Manuskript einsteckt. Sie veröffentlicht es unter ihrem eigenen Namen und erreicht so endlich den langersehnten Erfolg.

    Natürlich kommt es am Ende wie es kommen muss, aber der Weg dorthin ist auch ein wilder Ritt hinter die Kulissen der Buchbranche, ein grandioses Spektakel zwischen Metaebenen. Es geht um das Buchmarketing, um die Kommerzialisierung von Literatur, um kulturelle Aneignung und sensitivity reading, um soziale Medien, Trends, Zielgruppen, Identität und Gesellschaftskritik. Die Dynamiken, die es braucht, um im krassen Wettbewerb der Buchbranche erfolgreich zu sein, nutzt auch "Yellowface" aus, der Roman spielt das Spiel, das es kritisiert, selbstironisch mit und wird so selbst zum Hype. Die Story ist fesselnd, hat einen unglaublichen Lesesog und wird umso interessanter, wenn man kurz innehält und das Buch und seine Autorin selbst eingebunden sieht in das System, dessen Absurditäten und Widersprüche es so gekonnt entlarvt. Ein "zeitgeisty thriller", sagt der Guardian. Am Ende ein bisschen viel Drama, aber was macht das schon, wenn ein Buch so großartig und klug zu unterhalten weiß.

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  • 5 Sterne

    Seitendreherin, 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Athena Liu hat mit nur 27 Jahren bereits beachtliche Erfolge als Schriftstellerin erzielt: Ihre drei Romane sind Bestseller und sie hat mehrere Literaturpreise gewonnen. Doch ihre Freundin June Hayward ist bitterlich neidisch auf sie. Trotz ihrer gemeinsamen Studentenzeit treffen sich die beiden nur alle paar Monate, um über das Schreiben zu sprechen. Als Athena bei einem Treffen in ihrer Wohnung tragisch stirbt, entwickelt June einen Plan, um von Athenas unveröffentlichtem Manuskript zu profitieren. Das Buch mit dem Titel "Die letzte Front" handelt von chinesischen Arbeitern im Ersten Weltkrieg. June überarbeitet das Werk und gibt es als ihr eigenes aus. Als "Juniper Song" wird sie plötzlich als gefeierte Autorin bekannt und erhält einen lukrativen Verlagsvertrag. Doch bald ziehen dunkle Wolken auf: Juniper Song muss mit Neidern und Bedrohungen in den sozialen Medien umgehen und fühlt sich einsam und bedroht.

    Die Geschichte fesselt von Anfang an und bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt des Verlagswesens und den Ruhm als Schriftsteller*in. Rebecca F. Kuang gelingt es, Junes Gedanken und Motive so einfühlsam darzustellen, dass man mit ihr mitfühlt, auch wenn ihre Handlungen fragwürdig sind. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll die Macht und die Gefahren von Social Media für Autor*innen. Trotz einiger schockierender Momente ist das Buch packend geschrieben und gehört zu meinen Favoriten des Jahres 2024. Fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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