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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 06.08.2018

    Als eBook bewertet

    Dieser Roman spielt im 19. Jahrhundert in Berlin und beschreibt die Behandlungsmethoden in der Berliner Charité zur damaligen Zeit. Krankheiten wie die Cholera sind in dieser Zeit weit verbreitet und kaum zu behandeln. Die Forschung und die Medizin basieren noch oft auf Vermutungen. Operationen werden ohne Narkose und vor Publikum durchgeführt und Hygiene ist größtenteils noch ein Fremdwort.

    Es war sehr beeindruckend, sich in diese Zeit und an diesen Ort hineinversetzen zu lassen. Oft habe ich mich geschüttelt vor Entsetzen, was damals an Behandlungsmethoden normal war. Ich bin wirklich froh, dass ich nicht in dieser Zeit aufgewachsen und krank geworden bin. Trotzdem war diese Entwicklung natürlich wichtig, um dahin zu kommen, wo wir medizinisch jetzt sind. Obwohl manche Schilderungen im Buch rechteklig waren, hielt es sich doch in Grenzen, so dass ich es gut lesen konnte. Es war nicht zu übertrieben detailliert ausgeschmückt, was mich wirklich gefreut hat. Auch so wurde deutlich genug, wie es damals zuging.

    Neben den historischen und medizinischen Aspekten geht es im Buch außerdem um das Leben der Schwestern, Hebammen und Ärzte. Sie mussten oft schwierige Entscheidungen treffen, sowohl beruflich als auch in der Liebe. Ulrike Schweikert hat hier sehr sympathische und lebendige Charaktere entwickelt, denen ich gern gefolgt bin. Obwohl ich kein Fan von Liebesgeschichten bin, haben mich die Verwicklungen in "Die Charité" mitgenommen und mitfühlen lassen. Die Figuren handeln der Zeit angemessen, und bei den Frauen regt sich der erste Anspruch auf Selbstverwirklichung.

    Für mich ist "Die Charité" ein rundum gelungener Roman, der mir einen Teil deutscher Geschichte auf unterhaltsame Art nahegebracht hat. Die Geschichte konnte mich durchweg begeistern, es war spannend und emotional, mit Charakteren, die einem im Gedächtnis bleiben. Das Buch hat es geschafft, die Zeit von 1831 mit ihren Nöten und Sehnsüchten für mich greifbar zu machen.
    Ich kann es jedem empfehlen, der sich für historische Romane interessiert oder für die Geschichte der Medizin in Deutschland.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hella, 14.08.2018

    Als Hörbuch bewertet

    "Die Charité- Hoffnung und Schicksal-" von Ulrike Schweikert ist ein Roman über die Sternstunden der Medizin im Jahre 1831, Berlin.

    Wir steigen in die Geschichte, als die Cholera Deutschland erreicht. Auf einem Spreekahn stirbt ein junger Mann unter starken Schmerzen. In der berliner Charité versucht der Professor Dieffenbach, ein sehr einfühlsamer und wissbegieriger Arzt mit seinen Kollegen um jeden Preis ein Heilmittel zu finden. Immer mehr Menschen sterben und sie beginnen zu verzweifeln. Während Professor Dieffenbach versucht die Menschen zu retten, sind die Protagonistinnen der Geschichte ebenfalls am kämpfen!

    Während die wunderschöne Gräfin Ludovica mit einem Hypochonder verheiratet ist, der jegliche Aufmerksamkeit auf sich zieht, verguckt sie sich immer mehr in den Professor Dieffenbach, der als Arzt immer wieder nach ihrem Ehemann schaut. Doch gefangen in dieser Ehe hat die Liebe zu Dieffenbach in dieser Zeit keine Chance. Doch als intelligente junge Dame, die sich ebenfalls für die Medizin und die Charité interessiert, kann sie mit Professor Dieffenbach Zeit verbringen.

    Hebamme Martha versucht ihrem schielenden Sohn eine gute Zukunft zu bieten und findet eine Stelle im Totenhaus der Charité.

    Die junge Elisabeth liebte es schon immer den Menschen zu helfen und findet in der Charité ihre Berufung als Pflegerin. Sie verliebt sich in die Medizin und in einen Mediziner. Doch als Ordensschwester hat ihre Liebe kaum eine Chance.

    Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle, die gerne mehr erfahren möchten über die Anfänge der Charité! Die Autorin hat sehr viel zum Thema recherchiert! Das fand ich wunderbar. Viele medizinische Verfahren gab es wirklich. Die Wissenschaften fand ich besonders interessant!

    Die Geschichte, die Schweikert um die medizinische Geschichte gewoben hat, berührte mich sehr. Sie hat gütige, ruhige, einfach wunderbare Charaktere erschaffen, die so viel Empathie im Leser wecken, dass man regelrecht mit ihnen mitfiebern muss. Ich habe gelacht, Angst bekommen, ich war schockiert und ich habe geweint, vor Trauer und vor Freude! Eine wunderbare Geschichte, die so realitätsnah ist, dass man nicht anders kann, als sie zu lieben!

    Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört, möchte daher hier erwähnen, dass Beate Rysopp, die die Geschichte spricht, wirklich mal wieder brillant liest!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nasa, 09.09.2019

    Als eBook bewertet

    Die Charité Hoffnung und Schicksal von Ulrike Schweikert ist ein interessantes und informatives Buch was ich mir als Hörbuch angehört habe. Frau Schweikert schildert auf eindrucksvolle Weise die Anfänge der Medizin. Mitte des 19 Jahrhunderts steckte die Medizin noch in den Kinderschuhen, Operationen wurden ohne Narkose durchgeführt, Hygiene gab es keine und es wüteten die verschiedensten Krankheiten. Doch dank einiger unerschrockenen Ärzte und Forschern wurden immer wieder Fortschritte gemacht.
    1831 wütet in Berlin die Choleraepidemie und in der Charité versucht der Arzt Dr Dieffenbach mit seinen Kollegen den Überträger sowie eine Methode der Heilung heraus zu finden. Aber auch andere Dinge beschäftigen Dieffenbach. Wie lässt sich ein Klumpfuß oder das Schielen mit einer OP heilen? Aber auch drei Frauen kämpfen ihren eigenen Kampf. Die Hebamme Martha will ihrem Sohn eine bessere Zukunft bescheren, Elisabeth arbeitet in der Charité und hat die Medizin für sich entdeckt und Gräfin Ludovica ist in einer unglücklichen Ehe mit einem Hypochonder gefangen. Der einzige Trost ist ihre Freundschaft zu Dieffenbach.
    Durch die verschiedenen Handlungsstränge ist dieses Hörbuch abwechslungsreich und spannend. Man möchte immer wissen wie es gerade bei der anderen Person weiter geht. Beate Rysopp hat dieses Buch sehr sympathisch und abwechslungsreich gelesen. Ich konnte ihr immer gut folgen und die Protagonisten sind so richtig lebendig geworden. Dank des bildlichen Schreibstils der Autorin habe ich mich ins 19 Jahrhundert versetzt gefühlt. Ich konnte die Orte und Menschen quasi sehen. Auch hat man einen detaillierten Eindruck von der Lebensweise der verschiedensten Schichten vermittelt bekommen. Frau Schweikert hat sich nicht nur auf eine Gesellschaftsschicht beschränkt sondern hat versucht so viel Vielfalt wie möglich in ihren Roman zu legen.
    Gerade durch ihre sehr detaillierte und bildliche Sprache hat es mich so manches mal geschaudert. Sie schreckte nicht davor zurück Operationen oder andere Dinge ausführlich zu schildern. Daher ist es für zartbesaitete Menschen vielleicht eher nicht zu empfehlen. Denn es fließt einiges an Blut, Exkremente und andere Schilderungen könnten bei dem ein oder anderen Eckel hervorrufen. Mich persönlich hat es nicht sonderlich gestört, da ich selbst aus einem Pharamzeutischen bzw Medizinischen Berufszweig komme und so manche Dinge gewohnt bin.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch die Entwicklungen der einzelnen Protagonisten war schön mit anzuhören. Ich werde mir den nachfolgenden Band bestimmt auch noch zulegen.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine M., 13.01.2020

    Als eBook bewertet

    Dieses Hörbuch gefällt mir sehr. Ein wunderschöner Roman. Sehr empfehlenswert. Sehr gelungen. Freut mich sehr.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 20.08.2018

    Als eBook bewertet

    "Die Charité: Hoffnung und Schicksal" ein Hörhighlight 2018

    Bis zum Jahr 1831 hat die Cholera die Stadt verschont, doch erliegt nicht der junge Mann, der auf seinem Spreekahn unterwegs war, genau unter den typischen Symptomen seinen starken Schmerzen? Für Hebamme Martha und auch für Professor Dieffenbach ist schnell klar, die Epidemie hat nun auch Berlin erreicht. Während der wissbegierige, engagierte und talentierte Arzt nun auch auf diesem Gebiet schnellstens forschen muss um helfen zu können, kümmert sich Martha aufopferungsvoll um kranke Menschen in der Stadt, Schwangere und, nachdem ihr brutaler Mann sie verlassen hat, auch alleine um ihren Sohn August. Als ihr eine Frau in den Händen stirbt, gibt sie ihre Arbeit als Hebamme auf und landet ebenfalls wie Elisabeth, die schon immer Menschen helfen wollte, am liebsten ja sogar Medizin studiert hätte, wenn das für Frauen möglich gewesen wäre, an der Charité. Martha hilft im Totenhaus, Elisabeth als Wärterin in den verschiedenen Abteilungen. Alle sind durch ein magisches Band auch mit Gräfin Ludovica verbunden, die unter ihrem Ehegatten, einem Hypochonder in Hochperfektion, leidet und die Arbeit an der Charité finanziell fördert.

    Als Hörer darf man sich einige Jahre nach Berlin begeben und verbringt dort viel Zeit in der Charité. Man wird Zeuge wie eine Choleraepidemie in den armen Teilen Berlins um sich greift, darf mit jungen Assistenzärzten und Professoren bei Operationen mit dabei sein, und erfährt so vom medizinischen Wissen, den Behandlungsmethoden und den Zuständen im berühmtesten Krankenhaus Deutschlands in dieser Zeit. Man bekommt zudem auf berührende Art und Weise viele bewegende Krankenschicksale erzählt, bei denen es nicht nur darum geht, über die Behandlungen und das Können der Zeit zu berichten, sondern die einen emotional auch völlig gefangen nehmen. Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, man begleitet die verschiedenen Protagonisten und so bekommt man neben den medizinischen Dingen auch noch die eine oder andere zarte, niemals aber kitschige, Liebesgeschichte geboten.

    Die Autorin hat ein realistisches, authentisches Bild der Zeit geschaffen. Sie klärt nicht nur ohne Unschönes, wie Eiter, Wundbrand, Abtritteimer, Frauen von der Straße oder Leid und Tod zu verschweigen, über die medizinischen Tatsachen auf, sondern sie stellt auch die Lebensbedingungen der Menschen super dar. Frauen, die unter ihren Ehemännern zu leiden und keinerlei Rechte haben, die Arbeit der Hebammen, die Sorgen der einfachen Leute und auch die Privilegien der reichen, werden hier gekonnt zum Ausdruck gebracht. Ein historischer Ausflug der Extraklasse.

    Ulrike Schweigert hat ihre Geschichte so gestrickt, dass der Leser von Beginn an gefesselt ist. Bewegende Schicksale haben mich gebannt hören lassen und insgesamt ist der ganze Roman eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Zunehmend habe ich mich auch so richtig in die Liebesgeschichten einlullen lassen, positiv gemeint, denn ich bin eigentlich kein typischer Leser solcher. Aber diese zarten Bande, die so vieler schwerer Entscheidungen bedürfen, haben mich gefesselt, und mit einem steten Hoffen, dass es so enden wird, wie ich es mir wünsche, hören lassen. Stellenweise habe ich mich aber auch richtig geekelt, bin sprachlos erstarrt, denn die Autorin versteht es mit ihren anschaulichen Beschreibungen Kopfkino entstehen zu lassen ,nicht nur bei den tollen Momenten, sondern auch bei den schockierenden. Aber genau so soll es sein, denn authentisch ist für mich bei historischen Romanen oberste Prämisse.

    Die Charaktere sind allesamt liebevoll, individuell und mit viel Tiefe zu einem perfekten Gesamt zusammengestellt. So gut wie aus jeder Bevölkerungsschicht ist ein Vertreter anwesend und so entsteht ein realistisches Bild vom Leben. Helferin Elisabeth, mit ihrer uneigennützigen, hilfsbereiten Art, die sich nichts mehr als Selbstverwirklichung wünscht, habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen, ebenfalls wie Martha, die einfühlsame Frau mit der ich so richtig gefühlt habe. Auch die Gräfin konnte ich jederzeit verstehen, während ihr Gatte mich insbesondere anfangs oft zum Schmunzeln gebracht, und schließlich auch zutiefst schockiert hat. Professor Dieffenbach verzaubert nicht nur die komplette Damenwelt, einschließlich der Gräfin, sondern hat mich ebenfalls für sich gewinnen können. Auch Assistenzarzt Alexander Heidegger hat mehr als nur Sympathie verdient mit seiner aufrichtigen Art. Aber auch alle anderen Nebendarsteller sind toll gezeichnet, bei Professor Rust, der kaum mehr sieht, die Leitung der Chirurgie aber nicht abgeben mag, angefangen über Magdalena Gruber, die unter Kindbettdepressionen leidet und in der Drehschleuder von ihrem Leiden befreit werden soll, bis hin zur wohlhabenden Elvira, die das beste Beispiel dafür ist, dass Geld und Vermögen alleine längst nicht glücklich machen.

    Für mich hängt der Hörgenuss immer von der Stimme des Sprechers ab und ich habe Beate Rysopps angenehmem, warmem Tonfall unheimlich gerne zugehört, hätte nach gut vierzehneinhalb Stunden sogar noch mit Freude weiter gelauscht. Sie versteht es ganz hervorragend den Hörer mit auf die Reise zu nehmen, reißt einen regelrecht mit. Sie betont an den genau richtigen Stellen, legt unheimlich viel Gefühl in ihren Vortrag und haucht jedem Protagonisten ganz individuell Leben samt allen Emotionen ein. Da hat der Verlag wirklich ein äußerst glückliches Händchen bei der Auswahl der Sprecherin bewiesen.

    Alles in allem völlige Begeisterung für dieses Hör-Highlight, absolute Empfehlung mit fünf Sternen plus.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 01.09.2018

    Als Hörbuch bewertet

    Frauen und Medizin im frühen 19. Jahrhundert

    Berlin, Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Ärzte in der Charitè kämpfen um Leben, Seite an Seite mit Wärterinnen, die mehr oder weniger herzlich die Kranken pflegen. Frauen haben es schwer, wenn sie nicht in höheren Kreisen leben. Drei Frauen erleben diese Zeit völlig unterschiedlich, und doch vereint sie das Interesse an der Medizin und die Tatsache, dass Frauen wenig Rechte haben. Jede einzelne kämpft auf ihre Weise und um ihre Träume. Auch die Liebe spielt dabei eine Rolle.

    Obwohl ich nicht der große Histo-Fan bin, habe ich dieses Hörbuch gebannt und fasziniert gehört. Beate Rysopp hat die perfekte Stimme und ideale Betonung für Ulrike Schweikerts Worte. Dass hier nicht einfach eine erfundene Geschichte, sondern wahrer historischer Hintergrund einen großen Anteil hat, macht viel von dieser Faszination aus. Diese Zeit ist noch gar nicht so lange her und doch unendlich weit weg. Kaum vorzustellen, wie hart das war und welch horrenden Irrtümer die damaligen Ärzte vehement verteidigt haben. Dass oft nur Zufälle eine neue Entwicklung ermöglichen und Änderungen manchmal nur mit Gewalt und Kampf möglich sind, stimmt mich mehr als traurig.

    Die Geschichte dieser Frauen und Ärzte geht bei mir ganz tief unter die Haut. Und dann sehe ich, wie wir heute so viel Kraft dafür verschwenden, eine Gleichheit zu erzwingen, die niemandem nutzt. Der Wahn, heute an jedes Wort „-innen“ anhängen zu müssen, regt mir mehr auf denn je. Haben wir das wirklich nötig?

    Ohne moralischen Zeigefinger kommt Ulrike Schweikert aus. Sie stellt einfach nur sehr klar und deutlich dar, wie das Leben „damals“ war. Für Frauen sehr viel schlechter, als für Männer – und das ganz ohne Begründung. Es war einfach so! Männer durften Ärzte werden, Frauen war die Medizin nicht erlaubt, nur als Hebamme oder Wärterin, später als Diakonisse. Der Umbruch, die Erkenntnis einiger weniger Männer, die Veränderungen – das hat Zeit und Kraft gekostet. Dennoch waren Frauen schon immer bereit, diese Kraft aufzubringen. Die drei weiblichen Hauptfiguren in „Die Charitè“ sind mutig und stark, trotz vieler Rückschläge und Einschränkungen. Ob nun die Gräfin Ludovica, die nie finanzielle Not kannte, oder Martha, die ihren schielenden Sohn allein durchbringen muss, oder Elisabeth, die alles daran setzt, dem Schicksal ihrer Schwester zu entgehen – sie machen alle Mut.

    Oftmals werden Wunden und Operationen so anschaulich beschrieben, dass ich gegen Ohnmacht und Übelkeit ankämpfen musste. Da bin ich zart besaitet! Dennoch konnte ich einfach nicht aufhören, weiterzuhören. Das (Hör-)Buch besitzt eine ganz eigene Form der Spannung. Wie sich die Medizin langsam von einer zur anderen Erkenntnis arbeitete, wie sich die Frauen einen Platz in diesem Gebiet erkämpft haben, das Schicksal der Patienten, aber auch, wie liebende Herzen zueinander fanden – oder auch nicht – das hat die Autorin wunderbar unter einen Hut gebracht. Fiktion und Wirklichkeit, ganz gekonnt ineinander verwebt – so gefällt mir ein historischer Roman.

    Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie gelungen ich „Die Charitè“ finde. Das ist Unterhaltung mit Lerneffekt, würde ich behaupten wollen. Geschichtsunterricht auf besondere Art, beste Unterhaltung und ein wahrer Hörgenuss. Von mir gibt es deshalb die vollen fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wisent, 24.09.2018

    Als Hörbuch bewertet

    Die junge Elisabeth, aus armen Verhältnissen stammend, sieht bei ihrer Schwester, dass ein Leben in der Ehe in der damaligen Zeit nicht immer ein Zuckerschlecken ist und beschließt selbstständig zu leben. Selbstständig, das heißt unvorstellbar lange Tage als Krankenwärterin in der Charité zubringen.

    Martha Vogelsang ist die geachtete Berliner Stadthebamme, sie hilft den Kindern von arm und reich auf die Welt zu kommen. Doch allzu oft ist sie machtlos und Mütter und Kinder sterben unter ihren Händen.

    Ludovica ist Gräfin, doch gefangen in einer Ehe mit einem Mann der ihr zuwider ist und sie schlecht behandelt. Doch zum Glück, nach langer Zeit, erwartet sie endlich ihr erstes Kind und kann so die Erbfolge sichern.

    Um diese interessanten weiblichen Figuren baut Ulrike Schweikert ihren Roman über die Charité auf. Sie spart dabei nicht mit den Härten der damaligen Zeit. Es fließt Blut, operiert wird ohne Narkose (die war damals noch nicht erfunden) aber mit kräftigen Männern, die den Patienten festhalten, der Wundbrand und das Kindbettfieber grassieren auf den Stationen, Syphiliskranke werden mit Quecksilber sowohl vergiftet als auch kuriert, es herrscht unbeschreiblicher Gestank und die Menschen kommen nur allzu oft nicht mehr lebend aus der Charité.

    Man ahnt es schon: was in diesem Hörbuch nicht im Vordergrund steht sind romantische Tändeleien, diese kommen zwar vor, begleiten und ergänzen diesen Roman aber eher, als dass sie Selbstzweck sind. Man lauscht Beate Rysopps angenehmen Vortrag wenn sie von Professor Dieffenbachs bahnbrechenden Operationen erzählt, aber auch von der Verzweiflung, wenn sich hoffnungsvolle Patienten in Todgeweihte verwandeln.

    Dieses Hörbuch ist ein wirklich gut gemachtes Stück Erzählkunst, ich habe jeder der fast 9 Stunden genossen. Fans von Ulrike Schweikert können bedenkenlos zugreifen, Fans von medizinsichen Romanen und historischen Geschichten die nicht immer "klassisches Mittelalter" sein müssen, sei ebenfalls geraten sich in die Charité zu begeben.

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