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  • 3 Sterne

    Jasika, 13.05.2022

    Auf "The Maid" habe ich mich schon sehr gefreut, war das Buch doch in aller Munde. Doch leider kann ich die Begeisterung nicht teilen. Es ist ein locker-leichter Cosy-Krimi, nett zu hören für Zwischendurch, aber kein Highlight.

    Anna Thalbach liest gewohnt ausdrucksstark und lebendig, aber ihre Stimme passt für mich nicht zur Rolle der erst 25-jährigen Molly.
    Den Ansatz, den Krimi aus der Sicht eines Zimmermädchen zu erzählen, fand ich interessant und hat mich direkt neugierig gemacht.

    Molly Gray hat kürzlich ihre innig geliebte Großmutter verloren, sie geht in ihrem Beruf als Zimmermädchen im prächtigen "Regency Grand Hotel" regelrecht auf und liebt es die Zimmer des Hotels "in einen Zustand der Perfektion zurückzuversetzen". Molly hat autistische Züge, kommt nur schwer mit anderen Menschen zurecht, bevorzugt klar festgelegte Strukturen, absolute Sauberkeit, Ordnung und ist schon fast nervig naiv.

    Eines Tages kommt sie ins Zimmer des schwerreichen Mr. Black und findet ihn tot in seinem Bett. Aufgrund ihres merkwürdigen Verhaltens gerät sie selbst in den Fokus der Polizei...


    Fazit:
    Unterhaltsamer Cosy-Krimi, dem es leider an wirklich spannenden Momenten fehlt. Mich konnte die Handlung leider nicht fesseln.

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  • 5 Sterne

    Cornelia F., 06.03.2022

    Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Sie liebt ihre Arbeit, ihr Job als Zimmermädchen erfüllt sie geradezu. Für Molly gibt es nichts Schöneres, als ein bewohntes Hotelzimmer wieder "in einen Zustand der Perfektion zurückzuversetzen".

    Molly Gray lebt gemeinsam mit ihrer Gran in einer kleinen Wohnung, die ebenfalls in einem Zustand der Perfektion gehalten wird. Gran ist bzw. war selbst Zimmermädchen. Ein durchaus ehrenwerter Beruf, wie Molly findet, als es später um ihre eigene Berufswahl ging.







    Molly sieht am Liebsten das Gute in den Menschen - auch dann noch, wenn sie es gut zu verbergen wissen. Eines Tages findet sie den Hotelgast Mr. Black tot in seinem Hotelzimmer auf - und gerät gleich selbst in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Das alles belastet Molly sehr und ich kann ihre Erschütterung darüber gut nachfühlen.

    Die Geschichte ist in Mollys eigener Art erzählt. Mit zwischenmenschlichen, verdeckten Zeichen kennt sie sich nicht aus, polizeiliche Ermittlungen sieht Molly aus Sicht des Ermittlers Columbo aus der gleichnamigen Fernsehserie und ihre Ausdrucksweise und Wortwahl hat Molly von ihrer Gran übernommen. Bei all diesen Unsicherheit vermittelnden Neuheiten zieht Molly sich immer wieder auf Altbekanntes und ihre Qualität als Zimmermädchen zurück. Die äußeren Umstände jedoch zwingen Molly immer wieder über sich selbst hinauszuwachsen und den unbequemen, neuen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

    Der Schreibstil ist flüssig. Um den Gegebenheiten Nachdruck zu verleihen und die Charaktere zu stärken, sind wohldosiert Wiederholungen eingearbeitet.

    Die Übersetzung aus dem Englischen ist unauffällig. Der Humor kommt gut zum Tragen und ich bleibe die gesamte Geschichte über neugierig, was als nächstes passiert.

    Ein absolutes Highlight für mich ist die stimmliche Inszenierung durch Anna Thalbach.

    Anna Thalbach verleiht ihrer Stimme für Molly die junge, unbedarft naive Tonfärbung und Sprechweise. Dieses "mir wird gerade alles klar" ist so deutlich in die Stimme von Molly Gray gelegt, dass ich Molly bildlich vor Augen habe.

    Und wenn Anna Thalbach dann den Part von Gran liest, klingt ihre Stimme alt, bedacht und wissend. Ich liebe es. The Maid ist für mich ein absolut wunderbares Hörerlebnis.

    Anna Thalbach wird nicht einmal müde, mit Mollys Worten zu sagen, wie wichtig es ist, dass alles hübsch sauber und ordentlich sein muss. Es ist Mollys dringendes Bedürfnis, alles wieder in einen Zustand der Perfektion zurückzuversetzen, Fingerabdrücke zu beseitigen, Staub wegzuwischen und die Keramik auf Hochglanz zu polieren und erstrahlen zu lassen. - Wenn da nicht die Leiche von Mr. Black wäre, dessen Tod - und darauf weisen alle Zeichen hin - Mollys Verschulden sein sollte.



    Fazit
    The Maid - Ein Zimmermädchen ermittelt ist für alle, die sich nicht von dem Titel beeindrucken lassen. Wer einen weiblichen James Bond erwartet, wird schnell enttäuscht sein. In diesem Cosy Crime Hörbuch geht es um eine junge Frau, die etwas anders denkt und beflissen Hotelzimmer reinigt und nachweisen muss, dass sie durchaus zu Unrecht verdächtigt wird.

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  • 3 Sterne

    Lidia D., 12.02.2022

    Eine tolle Idee durch ein komplexes & unsympathisches Zimmermädchen vernichtet

    Bewertung:
    Das Cover ist originell und auf jeden Fall auffällig. Die Reinigungskraft ist in etwas anzüglicher Szene gestellt, was gesellschaftlich bei uns normal ist. Und hier ist es noch akzeptabel, da sie in keiner eindeutigen Szene dargestellt ist, weder gestisch noch kleidungsmäßig. Der Titel ist allerdings völlig falsch, also der Untertitel. Ich musste im Internet nachschauen, ob das ein englisches Werk ist. Das sieht ganz so aus, denn im Deutschen wird meistens ein unnötiger Untertitel draufgesetzt. Und so ist es hier auch wieder. "The Maid" ist der eigentliche Titel, den die Autorin gesetzt hat und der fehlerhafte Untertitel wurde vom deutschen Verlag ergänzt. Ich frage mich jedes Mal, was das soll?! Molly ermittelt hier gar nicht, sie wird ermittelt. Durch diesen wieder mal unsinnigen Untertitel wurde ein Verlauf vermittelt, der nicht existiert. Und ich bin darauf reingefallen, wie andere Hörer/Leser auch.


    Ohne etwas Spoiler kann ich keine ausreichend verständliche Rezension hierzu schreiben. Ich möchte ja auch, dass meine Kritiken verstanden werden, dafür muss ich Beispiele nennen.

    Molly ist eine für mich unsympathische Protagonistin. Warum? Sie lügt sich durch alles durch und hält das für normal. Jeder lügt von uns jeden Tag, merklich oder unmerklich. Molly überschreitet aber stetig die Grenze des alltäglichen Lügens. Sie belügt die Polizei, die Anwälte und das Gericht zu ihrer Zeugenaussage an. Sie verschweigt nicht nur Beweismittel und ihre Entdeckungen, sie lügt einfach eiskalt ohne nachzudenken. Man erfährt als Hörerin/Leserin also keinen Gewissenskonflikt in ihren Gedanken oder Gefühlen, sodass man an diesem Prozess teilnehmen und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Sie lügt nicht nur, was den Fall angeht, nein, sie ist eine notorische Lügnerin - das ist ja das Problem und Missfallen meinerseits. Selbst ihre Oma lügt sie in einem sehr schweren Fall an ...

    Molly ist zudem total naiv (nicht nur ihr ganzes Wesen, sie lässt sich auch stetig mit Männern ein, die offensichtlich keine guten Männer sind - da möchte man sie schütteln), schwerfällig und schwer von Begriff. Sie wirkt oft wie eine geistig Behinderte, und das meine ich ernst und nicht sarkastisch! Man könnte auch schreiben, sie stellt sich dumm an oder ist blöd, das tut und ist sie aber nicht. Sie versteht auch keinerlei Sarkasmus. Auf mich wirkt sie wirklich wie eine Autistin. Wegen ihrer sehr durchdachten Lügen - sie ist voll zurechnungsfähig - wirkt dieser Teil wirklich absurd erfunden. Widersprüchlich. Auch klaut sie den Ehering des Toten, verpfändet ihn und bezahlt mit dem Geld ihre Miete. Behauptet aber durchweg, sich immer an Regeln und Gesetze zu halten. Das wirkt total realitätsfern! ich habe oft das Gefühl gehabt, Molly lebt wirklich in ihrer eigenen Blase und leidet unter Realitätsverzerrung.

    Es scheint, als kann sie gar nicht anders. Die Autorin erzählt das aber so, als sei das mit dem Rest ihres sanften Wesens vereinbar und man müsse Molly dennoch sympathisch finden. Bemerkenswert sind hier die Versuche der Autorin, Molly sympathisch für uns zu machen. Aussagen wie "Lügen tue ich nicht gern, geht mir gegen den Strich" und ihre Art und Weise mit Menschen umzugehen (außerhalb ihrer Lügenblase), lässt einen doch den Kopf schütteln, und auf mich wirkt das scheinheilig und sogar künstlich gezwungen.

    Ein weiterer Teil ihrer Persönlichkeit ist ihr Putzzwang. Es wird nie als solcher benannt oder gar umschrieben, aber wer die Symptome dieses Zwanges kennt, kommt hier schon nach kurzer Zeit auf diese Diagnose. Sie ist nur am Putzen. Ihr ganzes Dasein dreht sich um Sauberkeit und Hygiene. Ihre Gefühle, Abscheu gegen Dreck und minimale Abnormitäten und ihre Gedanken kreisen nur darum. Selbst im ernsten Fall, als sie des Mordes verhaftet wird, denkt sie nur an Dreck, Sauberkaut und Umgangsformen. Das geht den ganzen Verlauf über so. Noch ein Teil, der echt genervt hat und bei dem ich nur die Augen gerollt habe. Der Punkt ist ja, dass die Autorin auch das einfach als Normal beschreibt für die Hörer/Leser. Jemand, der keine Ahnung von diesem Zwang hat, hält das vielleicht als normal oder nur als kleine Macke. Aber bei Molly ist das so ausgeprägt, es ist krankhaft bedingt.

    Dazu gehört, dass auf Grund diesen Zwangs Molly so tut als sei die Arbeit als Reinigungskraft etwas heiliges und es wird in meinen Augen total verherrlicht. Es kommt gar keine Realität rein. Nicht nur, wie diese Menschen verachtet und erniedrigt werden (Molly berichtet nur immer mal, dass sie nicht gesehen wird, das wars), sondern auch körperlich derart harte Arbeit ist, dass man Zuhause nicht fröhlich und motiviert den Putzlappen schwingen kann. Molly kann das. Sie kommt nach der harten Arbeit nach Hause und putzt da dann stundenlang motiviert weiter. Das zeigt umso mehr nochmal ihren persönlichen Putzzwang. Denn solche Menschen, haben den Drang danach, völlig losgelöst von Erschöpfungszuständen. Selbst diese kommen nie durch. Molly ist wie eine Maschine, immer voller Energie. Man muss keine Reinigungskraft sein, um zu erkennen, wie blödsinnig das ist. Aber meine Mutter ist Reinigungskraft. Sie arbeitet im Altenheim für drei Leute. Das ist richtige Akkordarbeit, alles ist zeitbemessen, jeden Tag Überstunden - wenn sie nach Hause kommt, ist sie verständlicherweise total erledigt. Sie bekommt die Wäsche in die Waschmaschine, das wars. Aufräumen oder Putzen - in welcher Art auch immer - gehen bei ihr gar nicht. Dazu kommen die gesundheitlichen Schäden, die diese Arbeit anrichten. Davon hat die Autorin offensichtlich keine Ahnung.


    Achtung: Hier kommen nochmal explizite Beispiele!

    Am Ende kommt sogar heraus, dass Molly genau weiß, wer der Mörder des Opfers ist und sie hat ihn die ganze Zeit gedeckt. Als Hörerin/Leserin ist das am Ende eine Überraschung, weil während des Verlaufes keinerlei Andeutungen zutage kommt. Auch kommt raus, dass sie ihre Oma mit einem Kissen erstickt hat, was einen Zusammenhang mit dem aktuellen Fall darstellt. Und während das NATÜRLICH der Gerichtsmedizin bei dem Opfer auffällt, kommt sie bei dem Mord ihrer Oma mit derselben Methode davon. Kein Misstrauen, Verfahren, nichts. Das wird also wirklich so absurd und unrealistisch - ich frage mich wirklich, wie verzweifelt die Autorin war, da sie so viele Situationen künstlich aus dem Nichts gestrickt hat, um Spannung im Verlauf und Sympathien für Molly zu erzeugen ...


    Selten ist es, dass ich so ausführlich über einen Charakter schreiben kann und muss. Molly ist so vielfältig und trotz meiner Warnung zu Beginn habe ich es geschafft, nicht die Beispiele zu bringen, die ich für nötig hielt. Das ging jetzt auch so umschrieben. Zusammenfassend haben wir es mit einer Frau zu tun, die

    ~ eine notorische Lügnerin ist.

    ~ einen extremen Reinigungszwang hat.

    ~ geistig entweder autistisch oder verwirrt oder einfach nur schwerfällig und schwer von Begriff ist.

    Eine wirklich merkwürdige und in meinen Augen unrealistische Kombination. Vielleicht gibt es solche Menschen, es gibt ja alles irgendwie. Aber der Versuch der Autorin, all diese Fehler von Molly mit widersprüchlichen Gedanken, Aussagen und Verhalten von Molly zu kombinieren, wirkt verzweifelt künstlich und weckt Abneigung und Distanz zur Figur.

    Da die Geschichte in der Ich-Erzählung von Molly erzählt wird und sie so extrem viel Platz mit ihren Unzulänglichkeiten (beschreiben wir es mal so höflich) einnimmt, gibt es zu den anderen Charakteren kaum etwas zu berichten. Ich kann es jedenfalls nicht. Zu manchen einen Satz, das war's aber auch. Molly prägt und führt den Verlauf, deshalb ist ja logisch, dass sie im Mittelpunkt der Kritiken steht. Und deshalb sind ihre Unzulänglichkeiten auch so extrem auffällig und erdrückend. Es ist fast wie eine Ein-Frau-Show. Die Autorin hätte das alles abmildern können, wenn sie den anderen Charakteren mehr Platz eingeräumt hätte. Denn von denen hört/liest man kaum etwas.

    Als ich die Sprecherin hörte, dachte ich direkt "Oh, oh ...". Aber zum Glück konnte ich mich sehr schnell an ihre Stimme gewöhnen und musste auch während des Hörens anerkennen, dass sie recht gut zu Molly und ihrem "autistischen" Teil passt. Trotz Molly - sie ist ja der eigentliche Verlauf - konnte ich das Hörbuch schnell hören. Einmal - bei einem Verhör von Molly - erzählt die Sprecherin undeutlich, was zur Gegenwart gehört und was zur Vergangenheit. Denn Molly erzählt immer wieder aus der Vergangenheit. Stück für Stück erfahren wir mehr über sie und ihr Leben. Aber dieses eine Mal hat mich das verwirrt und ich konnte Gegenwart und Vergangenheit nicht unterscheiden.


    Fazit:
    Ja, was bleibt noch ungeschrieben ... mir fällt nichts mehr ein. Die Idee hat mich gelockt, aber die ist zum Teil ja nur Marketing und nicht existent in der Umsetzung und zum größten Teil eben künstlich, unrealistisch und widersprüchlich. So richtig Krimi(nell) ist die Geschichte nicht ... eher ein Kriminalroman. Für mich kein Gewinn. Der Preis ist hier willkürlich gesetzt, der Download kosten mehr als die CD.

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  • 4 Sterne

    Diana E., 11.02.2022

    Nita Prose – The Maid

    Das Zimmermädchen Molly Gray braucht nicht viel um glücklich zu sein: Jeden morgen aufstehen, das Kissen ihrer Granny streicheln, zur Arbeit in das großartige Hotel gehen in dem sie arbeitet, hin und wieder ein Date mit Rodney, freundliche Worte wechseln mit dem Portier Preston und vor allem die Zimmer im perfekten Zustand hinterlassen.
    Doch dann findet Molly einen VIP Gast tot in seinem Hotelbett. Prompt wird auch schnell eine Verdächtige ins Auge gefasst: nämlich Molly selbst.
    Doch Molly liebt Puzzle und so ermittelt sie in ihrem eigenen Fall... mit ein klein wenig Hilfe von außerhalb.

    Ich habe "The Maid" als Hörbuch, eingelesen von Anna Thalbach gehört. Die ungekürzte Lesung hat eine Hördauer von 8 Stunden und 53 Minuten, ist in kurze Tracks zwischen 4 und 10 Minuten aufgeteilt, was einen Wiedereinstieg jederzeit möglich macht. Die Synchronsprecherin macht einen tollen Job. Ich mag die markante Stimme, die das Hörbuch kurzweilig und intensiv macht. Anna Thalbach hat die Figur von Molly perfekt rüber gebracht, so wie ich sie mir vorstelle. Anna Thalbach liest die Story in einem angenehmen Tempo.

    Die Geschichte selbst ist gut, leicht verständlich und hat einen soliden Spannungsbogen. Man muss sich auf die Welt von Molly einlassen, die eigen und distanziert wirkt, streckenweise naiv rüber kommt und nur an das Gute im Menschen glaubt. Das sie Opfer von fiesen Attacken oder oft wegen ihrer "Seltsamkeit" belächelt wird, ist zwar klischeehaft, aber nachvollziehbar. Das allerdings eine ausgefuchste, hochintelligente Frau in ihr steckt, offenbart sich erst zum Ende hin, und da hat sie mich wirklich überraschen können.

    Die Charaktere sind insgesamt gut ausgearbeitet. Molly zeigt uns, wie sie die Figuren sieht, wir erleben, was sie erlebt und dabei werden die kleinen Eigenheiten und Gewohnheiten von Molly gut dargestellt.

    Auch die Schauplätze sind gut ausgearbeitet, sodass ich mir den ausgeprägten Ordnungssinn, die Hotelzimmer und Mollys Zuhause, ja sogar die Zelle sehr gut vorstellen konnte.

    Die Story gehört wohl in den Bereich Cosy Crime. Unterhaltsam und doch spannend konnte mich die solide Kriminalgeschichte fesseln. Anna Thalbach hat einen super Job gemacht, ich weiß nicht, ob mir das Buch, hätte ich es selbst gelesen, genauso gut gefallen hätte. Es gibt zwar einige Wiederholungen und die Gedankengänge von Molly sind zeitweise etwas chaotisch und durcheinander, aber es passt zu ihr. Auch der Ordnungszwang kann mitunter ein wenig anstrengend sein.

    Das Cover ist hübsch anzusehen.

    Fazit: guter Cosy Crime mit einer überraschenden Protagonistin. 4 Sterne.

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  • 2 Sterne

    Bücherwurm, 14.02.2022

    Inhalt: Jeden Morgen freut sich die 25-jährige Molly Gray darauf, in ihre frisch gestärkte Uniform zu schlüpfen. Sie liebt ihren Job als Zimmermädchen im altehrwürdigen Londoner Regency Grand Hotel und ist erst zufrieden, wenn sie die eleganten Suiten wieder in einen tadellosen Zustand versetzt hat. Doch als Molly den ebenso berüchtigten wie schwerreichen Mr Black tot in seinem zerwühlten Zimmer vorfindet, bringt das nicht nur ihren Sinn für Ordnung gehörig durcheinander. Denn Molly ist nicht wie andere, und ihr etwas eigenartiges Verhalten macht sie prompt zur Hauptverdächtigen. Zum Glück hat Molly die Lebensweisheiten ihrer Oma, ein Faible für Inspektor Columbo – und echte Freunde im Hotel, die ihr helfen, die Ordnung wieder herzustellen.

    „The Maid“ ist der erste Krimi von der Autorin Nita Prose. Ich war sehr gespannt, da ich das Konzept sehr gelungen fand - ein Zimmermädchen, das alles sieht, aber niemand nimmt das Zimmermädchen zur Kenntnis. Eine perfekte Ermittlerin für einen cosy Krimi. Die Protagonistin Molly, die im Hotel London Regency Hotel als Zinmermädchen arbeitet, ist allerdings sehr besonders bzw. speziell, loyal und übereifrig. Und damit eigentlich überhaupt nicht unauffällig. Vor allem aber ist sie furchtbar naiv. Zwischenmenschliche Reaktionen, Redewendungen und viele Situationen erfasst sie nicht und kann Freund und Feind nicht voneinander unterscheiden. Von jedem lässt sie sich ausnutzen, kriminelle Machenschaften und außereheliche Affären erkennt sie nicht. Das soll charmant wirken, auf Dauer nutzt sich dieser Effekt jedoch ab, und nervte mich zunehmend. Molly ist zwar sehr lieb, wirkt auf mich aber leider vor allem zurückgeblieben und ihre gutgläubige Art war für mich zunehmend kaum zu ertragen. Ab ihrer Zusammenarbeit mit wahren Freunden wird es aber deutlich besser und zum Ende hin gibt es einen überraschenden Kniff. Vielleicht ist Molly doch nicht so wehrlos wie sie scheint. Der Sprachstil ist stets angenehm und leicht. Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört, was von Anna Thalbach sehr passend gesprochen wurde und den Charakter der Protagonistin sehr gut unterstreicht.

    Fazit: Der Krimi ist insgesamt recht einfach konzipiert. Agatha Christie Niveau wird meines Erachtens nicht mal annähernd erreicht. Auch, wenn der Krimi zum Ende hin deutlich besser wird, empfand ich Story und Protagonistin leider nicht amüsant oder charmant, sondern tendenziell bemitleidenswert.

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  • 2 Sterne

    Elke F., 10.02.2022

    Das Buch hat mich spontan angesprochen, konnte meine Erwartungen aber leider nicht erfüllen. Dabei wurde vieles richtig gemacht: mit Molly hat die Autorin eine ganz besondere Hauptperson geschaffen, die mir gleich sehr sympathisch war. Einerseits ist Molly naiv, gutgläubig, unsicher und kann andere Menschen überhaupt nicht einschätzen, weil sie das menschliche Verhalten nicht zu deuten versteht. Andererseits wirkt sie doch ziemlich clever und hat eine beneidenswerte Auffassungs- und fast schon fotografische Erinnerungsgabe. Zudem ist der Fall so richtig schön vertrackt und schafft den Spagat zwischen Vorhersehbarkeit und überraschenden Wendungen mit Bravour, so dass man bis zum Ende im Halbdunkel tappt.
    Leider gibt es aber auch einige gravierende Punkte, die mir das Buch letztendlich verleidet haben: Mollys Person wirkt unausgeglichen, manchmal ist sie zu naiv, manchmal zu clever, so dass ihre Facetten insgesamt nicht recht zueinander passen wollen. Zudem war das Vokabular teilweise regelrecht nervtötend - das mag einerseits Mollys Andersartigkeit unterstreichen, aber ich frage mich trotzdem ob hier möglicherweise eine nicht ganz runde Übersetzung eine Mitschuld trägt. Was den Plot angeht, so waren die beteiligten Personen leider viel zu leicht durchschaubar und eindimensional - was zwar ebenfalls Mollys Unfähigkeit zu gesunder Menschenkenntnis betont, aber für mich als Leserin, die ja gemeinhin auch ein bisschen miträtseln mag, viel zu offensichtlich war. Die Auflösung des Mordes schließlich fand ich extrem enttäuschend - wo kam das denn auf einmal her? Da wollte die Autorin wohl nochmal eine große Überraschung obendrauf setzen, was meines Erachtens aber über das Ziel hinaus geschossen war.
    Zur Hörbuchfassung muss ich leider sagen, dass mir die Stimme überhaupt nicht zugesagt hat. Sie hatte in meinen Ohren eine irgendwie weinerliche Tonlage, die aus Molly unnötigerweise ein noch größeres Naivchen gemacht hat als sie eigentlich war, so dass ich versucht war, permanent Mitleid zu empfinden, was aber auch nicht besser wäre als sich über Molly lustig zu machen, so wie die meisten ihrer Kolleg:innen es tun.
    Fazit: ein toller Ansatz, der mich zwar in vielen Punkten begeistern konnte, letztendlich aber nicht ausgereift genug und zu durchschaubar war um wirklich zu begeistern.

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  • 4 Sterne

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    Josefine S., 08.02.2022

    Wen der Schein trügt…
    Die junge Molly Gray ist Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Doch Molly ist ein ganz besonderes Mädchen, jeden Tag aufs Neue ist sie überglücklich in ihre frische Uniform zu schlüpfen, die Zimmer der Gäste in ihren ursprünglichen Zustand der Perfektion zurück zu versetzen und dann ungesehen und unauffällig wieder zu verschwinden. Bis an einem verhängnisvollen Montag der bekannte und reiche Mr. Black tot auf seinem Bett liegt. Das bringt nicht nur ihren Sinn für Ordnung ordentlich durch einander, sondern stellt Mollys ganzes Leben auf den Kopf.

    Nita Prose wählt für ihren Debüt Roman eine ganz besondere Protagonistin. Molly ist eine ganz bezaubernde Frau, ich bin kein Fachpersonal aber sie zeigt autistische Züge. Ihr fällt es zum Beispiel schwer Gesichtsausdrücke zu deuten, zwischenmenschliches, sowie Konversation fällt ihr schwer, da die Menschen einfach nie sagen was meinen. Phrasen und Sarkasmus sind somit auch nicht ihr Ding, doch ihre Gran hat ihr viele, sehr kluge Regeln und Tipps mit auf den Weg gegeben und die machen es ihr manchmal leichter. Wenn das Leben in seinen alltäglichen Bahnen und Strukturen läuft, ist Molly vielleicht nicht die beliebteste, dafür aber eine unglaublich zuverlässige, loyale und liebenswürdige Person. Die Aussage „ein Zimmermädchen ermittelt“ finde ich jedoch etwas hoch gegriffen und irreführend, denn Molly stolpert eher unfreiwillig, durch ihren Job und ihre Art, in die Zusammenhänge hinein. Man möchte sie das halbe Buch am liebsten in den Arm und zur Seite nehmen, um ihr zu erklären, was hier gerade wirklich läuft. Durch ihre, wie ich vermute autistische Veranlagung wird sie leider schnell für begriffsstutzig und merkwürdig gehalten. Doch entgegen dieser Meinung hat Molly sehr wohl einen guten Blick für die, für sie wichtigen Dinge. The Maid ist ein Cosy-Crime- Roman, bei dem der Fall an sich nicht immer an vorderster Stelle steht, der sich aber am Ende zur Auflösung in seiner unerwarteten Komplexität und Ausführung durchaus sehen lassen kann. Wir bekommen viel Einblick in Mollys leben, dürfen Grans mehr als klugen Weisheiten lauschen, die wir vielleicht das ein ums andere Mal selber zu Herzen nehmen sollten und sind dabei wie Molly mit wahren Freunden, im Columbo Stil versucht alles noch zum Guten zu wenden. An die Stimme der Sprecherin musste ich erst etwas gewöhnen. Doch die Umsetzung in deutlicher Aussprache und die Verkörperung verschiedener Charakter, durch Akzente und dem verstellen der Stimme, ist ihr sehr gut gelungen. Durch Mollys Rückblicke, in Form von Tagträumen war ich ab und an verwirrt, was sich jedoch immer schnell gab.

    Fazit: ein wirklich herzerwärmender Cosy Crime Roman mit einer liebenswürdigen Protagonistin, die mehr durch den Fall stolpert als zu ermitteln, mit der man aber jede Sekunde mit fiebert und sie sofort ins Herz schließt. Eine kurzweilige Lektüre für zwischendurch.

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