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Hörbuch (CD) 14.99
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  • 5 Sterne

    Uwe T., 16.11.2021

    Ein besonderer Mann in einer besonderen Zeit

    Die Originalausgabe von Das Haus in der Half Moon Street ist bereits 2018 erschienen und inzwischen gibt es schon drei Bücher der Reihe rund um Leo Stanhope. Ich hatte bei dem Cover und der Kurzbeschreibung eine etwas andere Geschichte erwartet, wurde aber positiv von Leo und den Ermittlungen rund um den Mord an seiner Geliebten Maria überrascht.

    Leo arbeitet als Assistenz eines Gerichtsmediziners und zwei Leichen, um die er sich kümmern muss, bewegen ihn dazu, selbst Ermittlungen anzustellen. Die eine ist ein angeblich Ertrunkener, der im Besitz einer Flasche mit der Gravierung „Mercy“ ist und die zweite seine Geliebte Maria, die sich eigentlich mit ihm treffen wollte, dann aber zu diesem Treffen nie aufgetaucht ist. Er gerät selbst in Verdacht, was ihn nur noch mehr bestärkt, weitere Nachforschungen anzustellen, auch wenn dies bedeuten könnte, dass das Geheimnis, das er seit seinem 15. Lebensjahr mit sich herumträgt, aufgedeckt werden könnte.

    Bis dahin hört es sich nach einem normalen Fall an, der im viktorianischen England, in London 1880 spielt. Aber einen Großteil des Buches geht es nicht um die Ermittlungen, sondern um Leo selbst. Man bekommt dank der Ich-Perspektive einen sehr guten Eindruck in Leos Seele und Verhalten, die Handlungsorte und Situationen werden sehr atmosphärisch beschrieben und man kann sehr gut am eigenen Leib miterleben, was Leo bewegt und was er alles durchleben muss.

    Das ungekürzte Hörbuch wird hervorragend von Viola Müller gelesen. Ihre Stimme passt perfekt zum Hauptcharakter und macht die Handlung noch greifbarer. Gleichzeitig gelingt es ihr auch auf den Punkt den anderen Charakteren ihr eigenes Profil zu geben und es macht einfach Spaß sich die Handlung von ihr vorlesen zu lassen.

    Kommen wir dazu, was Leo so besonders macht. Und dafür muss ich ein bisschen spoilern, wer sich also die Überraschung bewahren will, sollte nicht weiterlesen und mir einfach so glauben, dass es sich lohnt, dem Haus in der Half Moon Street einen Besuch abzustatten.

    Leo war bis zu seinem 15. Lebensjahr noch kein Mann. Er ist als Pfarrerstochter aufgewachsen, und musste für sich erkennen, dass er im falschen Körper lebt und legte seine alte Identität ab. Seine Familie konnte dies nicht verstehen und brach größtenteils den Kontakt ab und er musste sich alleine mit seinem neuen Ich durchschlagen, immer in Gefahr, dass ihn sein Körper verrät. Diesem Aspekt wird vom Autor sehr viel Raum eingeräumt und man durchlebt glaubhaft und fesselnd, wie Leo sich den täglichen Herausforderungen einer Zeit stellt, in der Transgender in der Gesellschaft nicht existierten. Zum Glück gab es auch damals schon Menschen, die damit umgehen konnten, auch wenn sie sehr rar gesät waren.

    Damit ist Alex Reeve ein ganz besonderer Charakter gelungen und ich bin darauf gespannt, wie es in den Folgebänden weitergehen wird, da man eigentlich meint, alles über Leo erfahren zu haben. Vielleicht wird den Fällen nun mehr Raum eingeräumt, die vielleicht nicht ganz so persönlich für den angehenden Ermittler sind.

    Mir hat der historische Krimi sehr gut gefallen, ich wurde überrascht, von der Hauptfigur gefesselt und habe die Achterbahnfahrt durch Leos Gefühls- und Leidenswelt voller Faszination überstanden. Das Buch hat mich nicht nur wegen des spannenden Kriminalfalls, der mit sehr vielen Überraschungen gespickt ist, überzeugt, sondern gleichermaßen wegen des sehr modernen Hauptcharakters, der sich in einer Zeit befindet, in der er nur in Schwierigkeiten geraten kann. Für Fans des Genres und jeden, der mehr über die Identität eines Trans Mannes erfahren möchte.

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  • 3 Sterne

    Meggie, 23.12.2021

    In London im Jahr 1880 arbeitet Leo Stanhope als Assistent in der Gerichtsmedizin. Eines Tages liegt eine männliche Leiche auf dem Obduktionstisch, in dessen Tasche sich eine Bierflasche mit dem eingeritzten Wort "Mercy" befindet. Kurz darauf kommt eine weitere Leiche in die Gerichtsmedizin. Maria, die große Liebe von Leo.
    Leo ist am Boden zerstört, merkt jedoch bald, dass zwischen der ersten Leiche und Maria eine Verbindung besteht. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen?
    Die Polizei ermittelt nur unzureichend, aber irgendwann steht Leo im Mittelpunkt der Verdächtigungen. Und muss aufpassen, dass sein schon seit seiner Jugend wohlgehütetes Geheimnis nicht entdeckt wird. Aber Leo ermittelt ebenfalls, was ihn jedoch nicht nur seinen Job kostet, sondern auch großen Mut erfordert, dem entgegenzutreten, was er wirklich ist.

    Das Setting London sowie der Hinweis auf Leichen, Gerichtsmedizin und ein großes Geheimnis haben mein Interesse an diesem Hörbuch geweckt.
    Und gleich zu Anfang erzählt der Autor von einer männlichen Leiche, die auf dem Obduktionstisch von Leo und seinem Chef landet. Leo kommt der Tod des Mannes eigenartig vor. Ertrunken in der Themse, keine Gewalteinwirkung. Es scheint, als wäre er völlig betrunken in den Fluss gefallen und dann gestorben. Doch die bei der Leiche gefundene Bierflasche mit dem eingeritzten Wort "Mercy" macht Leo stutzig. Gnade. Für was?

    Kurz darauf lernen wir Maria kennen, Leos große Liebe. Doch ihr zweifelhafter Beruf macht es für Leo und Maria nicht einfach, ein normales Leben zu führen. Was dann auch nicht mehr nötig ist, denn plötzlich liegt Maria tot auf dem Tisch in der Obduktion.

    Und auf Leo fällt der Verdacht, dass er sie ermordet haben soll. Natürlich möchte Leo sich von dem Verdacht lossprechen und herausfinden, wer der wahre Täter ist.

    Und so dümpelt die Geschichte plötzlich vor sich hin. Wir erfahren Leos großes Geheimnis, dass mich erstmal etwas überrascht hat, denn damit hatte ich aufgrund des Klappentextes mal gar nicht gerechnet. Wenn man auf der Homepage des Verlages bzw. des Hörbuchverlages nach dem Buch sucht, bekommt man einen Hinweis auf das Geheimnis. Dann kommen Kindheitserinnerungen, die meines Erachtens etwas zu weit ausgeholt wurden. Sehr lang wird über Leo erzählt, die eigentliche Aufklärung des Mordes an Maria kommt dabei nicht voran.

    Die Sprecherin Viola Müller hat mir jedoch sehr gut gefallen, auch wenn sie die einzelnen Charaktere nicht so ganz unterschiedlich dargestellt hat. Aber die wichtigsten waren herauszuhören, allen voran Leo und ein paar weitere Charaktere.

    Auch wenn die Story sehr interessant klang, und auch im weiteren Verlauf der Geschichte immer wieder interessante Handlungsstränge dazu kamen, hatte ich doch das Gefühl, dass einfach alles etwas zu viel war. Hier ein Absatz weniger, dort weniger Ausführungen zu Leos Geheimnis, die Gedankengänge etwas gekürzt und vor allem mehr Augenmerk auf die Aufklärung des Falles hätten der Geschichte gut getan.

    Das letzte Drittel des Hörbuches fand ich sehr spannend gehalten. Endlich tut sich etwas und der Fall wird aufgeklärt. Der Weg dahin war mir dann aber doch etwas zu lang.

    Ein zweiter Teil soll schon geplant sein. Hier werde ich mir aber erst Gedanken machen, ob ich ihn höre, wenn der Klappentext veröffentlicht wird. Sollte die Thematik interessant sein, wahrscheinlich schon.

    Außerdem fand ich den Titel des Buches etwas irreführend, weil "das Haus in der Half Moon Street" nur bedingt eine Rolle spielt.

    Meggies Fussnote:
    Ein düsteres Setting, ein besonderer Ermittler, eine mittelmäßige Story.

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