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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 02.05.2019

    Das Hörbuch "Pandolfo " von Michael Römling ist ein phantastisch-historischer Roman.

    Mailand 1493:

    Ein junger Mann namens Pandolfo wird mit einer schweren Schädelverletzung in einer Seitenstraße einem Abfallhaufen unweit der berühmten Kathedrale von dem Seidenhändler Bernadino Bellapianta gefunden. Bernardino, einer der reichsten Männer der Stadt, nimmt ihn mit nach Hause. Nachdem sich Pandolfo körperlich wieder erholt stellt er fest, dass er durch die Kopfverletzung sein Gedächtnis verloren hat. Eines Tages entdeckt er, dass er ganz offensichtlich sehr gut zeichnen kann. Während sich der Roman entwickelt, erfährt der Leser ganz langsam, wer Pandolfo wirklich ist und in welchem Verhältnis er zu Bernardino steht. Pandolfo entpuppt sich als der Zwillingsbruder Bernardinos. Er arbeitet sogar für den Seidenhändler und entwickelt beiläufig eine Flugmaschine - eine Sensation im 15. Jahrhundert. 

    Michael Römling hat einen recht interessanten historischen Roman geschrieben, dessen historische Fakten der Autor ganz offensichtlich sehr gut und präzise recherchiert hat, aber seine Leser über sehr viele Seiten hinweg mit recht detaillierten Schilderungen konfrontiert. Diese sich doch recht lang hinstreckenden Passagen könnten den einen oder anderen Leser langweilen, zumal die Beschreibungen sich manchmal in zu genauen und teilweise ausschweifenden Kleinigkeiten verlieren. Der Roman könnte nach meinem Empfinden durch eine radikale Kürzung dieser Passagen enorm an Qualität gewinnen, denn das Grundthema ist faszinierend und die historische Epoche, in der die Handlung spielt, sehr spannend.  

    Die Hörbuchfassung des Romans "Pandolfo" gewinnt durch den erstklassigen Sprecher Frank Stöckle, der die Handlung mit seiner Interpretation hervorragend vorlas und die Protagonisten aufs Beste und mit professioneller Betonung sprach.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 08.06.2019 bei bewertet

    Ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit

    Der Roman "Pandolfo" von Michael Römling erzählt eine rätselhafte Geschichte um ein mysteriöses Attentat mitten im farbenprächtigen Mailand zur Zeit der Renaissance.
    Bernadino Bellapiante, ein einflussreicher Seidenhändler erspäht in einem Gemüseabfallhaufen an der Straße einen halbtoten jungen Mann, der niedergeschlagen wurde und dabei sein Gedächtnis verloren hat. Er lädt ihn auf sein Pferd nimmt ihn mit zu sich nach
    Hause und lässt ihn dort gesund pflegen.
    Nach seiner Genesung beginnt er zu zeichnen, und seine außergewöhnliche Begabung wird sichtbar. Seine meisterhaften und kreativen Zeichnungen werden von seinem Wohltäter gefördert und schon bald arbeitet er für diesen, indem er phantasievolle Mustervorlagen für dessen Webstoffe entwirft.
    Zeitgleich zu seiner Genesung begibt er sich auf die Spuren seiner Vergangenheit und entdeckt kleine Puzzleteile, die sich und nach zu einem Bild seines vorherigen Lebens zusammen fügen.

    Dieser historische Abenteuer- und Kriminalroman habe ich im Rahmen einer Hörrunde des Audio Buch Verlages zu Ohren geführt bekommen.
    Frank Stöckle der Sprecher des Hörbuches hat hier fantastisches geleistet. Durch seine Intonierung bekommen wir die ganzen Geschehnisse um Pandolfo und seinen Wohltäter Bernadino Bellapiante in vollem Umfang mit regelmäßigen Rückblenden, die sich vom Abendland bis zum Orient spannen, lebendig nacherzählt. Nach und nach setzen sich auch beim aufmerksamen Hörer die einzelnen Bausteine zu einem Gesamtwerk zusammen. Neben den gut ausgearbeiteten Charakteren der Protagonisten sind auch die weiteren am Geschehen beteiligten Personen sehr gut dargestellt und historisches und fiktives wird zu einem literarischen Lesevergnügen verwebt. So werden Könige, Aristokraten, Gelehrte und Künstler wie z.B Leonardo da Vinci mit erfundenen Figuren wie z.B dem Zwillingsbruder von Bernadino, Giancarlo Bellapiante, ein technisches Genie, miteinander in Verbindung gebracht und deren gemeinsames Interesse für die Entwicklung von Flugobjekten wunderbar eingefügt.

    Fazit:
    Ein großer Epos, bei dem alle Schauplätze im Roman sehr gut recherchiert wurden und in einer sehr wortgewaltigen und bildhaften Sprache wiedergegeben werden, sodass man zeitweise das Gefühl hat, direkt dabei zu sein. Die Themen dieser Zeit vom ausgehenden Mittelalter bis zur Neuzeit werden in einer lebendigen Historie dem interessierten Leser unterhaltsam nahe gebracht. Es lohnt sich diesem umfangreichen Hörerlebnis aufmerksam zu folgen und sich mit Pandolfo auf die Spuren seiner Vergangenheit zu begeben.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 11.05.2019

    Eine nicht ganz einfache, aber genial gut gemachte Hörreise

    Was den schwerreichen Seidenhändler Bernadino Bellapianta bei seinem sonntäglichen Ausritt ausgerechnet über den Mailänder Gemüsemarkt geführt hat, weiß man nicht. Aber ihn scheint als einzigen ein aufgeregter Hund, oder vielmehr der leblose Arm an dem dieser zerrt, zu interessieren. Umrundet von umstehenden Gaffern macht sich der Herr im edlen Gewand an die Arbeit und gräbt den bewusstlosen Pandolfo aus einem Haufen von stinkenden Gemüseabfällen aus, legt ihn über sein Pferd und nimmt ihn mit zu sich in seine Villa. Dort pflegt oder besser gesagt lässt er ihn gesund pflegen und scheinbar hat er wie so oft schon in seinem Leben auch dieses Mal wieder einen Glücksgriff getan. Pandolfo hat ein solches Geschick fürs Zeichnen, genau solch einen talentierten Mann hat er als Musterzeichner für seine hochwertigen Webstoffe gebraucht.

    Der Autor spielt hier mit zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven. Einmal lässt er Pandolfo selbst erzählen. Man erfährt, wie er orientierungslos in Bernadinos Palast erwacht, keinerlei Erinnerung hat, anfänglich nicht einmal sprechen kann und dann nach und nach sowohl sein Zeichentalent als auch die Sprache wiederfindet. Anschließend darf man mit ihm auf die Spurensuche nach seiner Vergangenheit gehen, erfährt von seinem Leben, das er geführt hat, bevor er nun so privilegiert bei Bernadino fast schon wie zur Familie gehörend leben darf. Natürlich macht man sich mit ihm auch auf die Suche nach dem Attentäter, der ihm über den Schädel geschlagen und ihn inzwischen den Gemüseabfällen deponiert hat, muss einen weiteren Mordanschlag abwehren und darf sich mit ihm sogar verlieben. Zudem gibt es noch einen allwissenden Erzähler, der von Bernadino Bellapianta berichtet und dazu in der Zeit zurückspringt bis kurz nach dessen Geburt. Als Findelkind gänzliche schlechte Startbedingungen, hat er sich von ganz unten an die Spitze der schwerreichen Mailänder Bevölkerung hochgearbeitet. Wie, das erfährt man in den Rückblenden, bei denen man mit ihm und oft auch dessen Zwillingsbruder, dem Erfinder und Techniker mit der großen Leidenschaft fürs Fliegen, auf viele Reisen gehen darf. So erhält man nach und nach ein immer besseres Bild vom Gönner Pandolfos, und versteht nach und nach wie sich die beiden Erzählperspektiven aufeinander zubewegen. Zudem liefern diese Rückblenden unheimlich viele Einblicke in die historischen Entwicklungen dieser Zeit, bei der Entdeckung Amerikas angefangen, über die Eroberung Konstantinopels bis hin zu ersten Flugversuchen und Konstruktionen Leonardo da Vincis, die auf amüsante Art und Weise oft sehr detailliert erzählt oder nachinszeniert werden. Hier fallen auch unheimlich viele Namen und die teils weitschweifigen Erzählungen machen zwar eine jede für sich genommen durch die feine Prise Humor Spaß, aber erschweren es auch, sich auf die Handlung um Pandolfo und Bernadino zu konzentrieren. Kein Hörbuch für nebenbei, hier muss man sehr aufmerksam hören, ich musste auch des Öfteren noch einmal ein paar Tracks zurückspringen, aber es lohnt sich.

    Der Sprachstil des Autors hat mir ausgesprochen gut gefallen. Seine bildhaft, lebendigen Beschreibungen lassen einen inmitten der Geschichte versinken. Er hat unheimlich viele Ideen, wie er geschichtliche Ereignisse amüsant in Szene setzt, so macht ein historischer Roman so richtig Spaß. Einiges wird auch sehr überspitzt und pointiert dargestellt, was aber genau meine Vorstellung von Humor trifft. Da wird schon mal die Echtheit einer Reliquie angezweifelt, wer weiß denn schon, ob es wirklich die rechte, oder die linke Hand von Johannes des Täufers sei, oder ein ferngesteuerter Ritter zur Eroberung Konstantinopels ist falsch besetzt. Zudem wird die Erzählung um Pandolfo, die für mich anfänglich nur weniger von Interesse war, zunehmend spannender. Wer ist der Attentäter, wie hängt der Mordversuch mit weiteren Verbrechen zusammen, die begangen werden? Ich konnte immer mehr rätseln und knobeln.

    Auch bei seinen Charakteren beweist der Autor jede Menge Einfallsreichtum und eine großartige Darstellungsweise. Ein jeder hat seine ganz besonderen Eigenheiten, entwickelt sich auch im Verlauf der Geschichte meiner Meinung nach sehr, sodass man sich nie sicher sein kann und so manches gewonnene Bild noch einmal überdenken muss. Pandolfo hat mir von Anfang an leid getan. Wie furchtbar muss es sein, wenn man sich an gar nichts erinnern kann? Bernadino Bellapianta, der mir durch seine großzügige Art und seine Hilfsbereitschaft sofort sympathisch war, hat mich vor allem auch mit seinem Verhandlungsgeschick beeindruckt. Darüber konnte ich mich zudem oft sehr amüsieren. Auch sein Zwillingsbruder Giancarlo, der etwas verschrobene, aber super intelligente Konstrukteur, hat mir sehr gut gefallen. Einziger kleiner Kritikpunkt ist die Fülle an Namen, die einem im rückblickenden Teil das Hören etwas schwer macht. Diejenigen, die einem aber wiederholt über den Weg laufen, sind allesamt ebenfalls interessant gezeichnet.

    Das Hörbuch erfordert über weite Teile eine hohe Konzentration. Sprecher Frank Stöckle gibt jedoch mit seinem stets dem Anspruch der Geschichte angepassten Erzähltempo alles, um dem Hörer das Verstehen so leicht wie nur irgend möglich zu machen. Seiner markanten Stimme habe ich jederzeit gerne gelauscht und ich bin regelrecht begeistert davon, wie gekonnt er die humorvollen Spitzen und auch die unterschiedlichen Charaktere in Szene setzt. Besonders lobend erwähnen möchte ich auch noch, welch tolles italienisches Flair er entstehen lässt und das nicht nur die perfekte Aussprache der höchstkomplizierten Namen.

    Alles in allem für alle, die sich auch für einen kleinen Ausflug in die Geschichte, der nicht nur so am Ohr vorbeiplänkelt, sondern beim Hören volle Aufmerksamkeit erfordert, begeistern können, eine wirkliche Empfehlung. Auch wenn mir das Hören, besonders das Hineinfinden in die Geschichte am Beginn, etwas schwer gefallen ist, gibt es von mir noch 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 28.04.2019 bei bewertet

    Seidenhändler, Konstrukteure, Flugmaschinen – Pandolfos Leben

    Pandolfo entkommt mit knapper Not dem sicheren Tod. Der Seidenhändler Bellapinata findet ihn schwerverletzt und pflegt ihn bei sich zu Hause im Palast gesund. Pandolfo erinnert sich an nichts. Sein neues Leben ist schön, aber er hätte schon gern die Erinnerung an sein vorheriges Leben zurück. Also begibt er sich auf die Suche. Dabei erlebt er die erstaunlichsten Dinge. Nur langsam dämmert ihm, dass sein Wohltäter auch eine dunklere Seite hat …

    Die Story selbst ist kunterbunt und vielseitig. Es wird einfach nie langweilig. Das liegt nicht nur an den Ereignissen, die erstaunlicher nicht sein könnten, sondern auch am Stil von Michael Römling. Er schafft es wunderbar, die Leser in längst vergangene Zeiten zu versetzen, ohne dabei den Lehrmeister zu spielen, sondern liefert eine ordentliche Portion Humor mit. Genug, um unterhaltsam zu sein, aber so gut dosiert, dass es nicht ins Groteske kippt. Man merkt einfach, dass Wissen dahintersteckt und eine große Liebe zu dieser Zeit und vor allem Italien.

    Alles, was für den Erfolg eines Buches wichtig ist, ist hier vereint. Es gibt Spannung und Liebe, Veränderung und Fortschritt, aber auch Entspannung und Ruhe. Alles ist so genial gemixt, dass man gar nicht aufhören mag und tief in Pandolfos Zeit und Welt eintaucht. Dass die Geschichte von Pandolfo selbst und noch zusätzlich von einem allwissenden Erzähler erzählt wird, macht das Ganze noch komplexer und dichter. Nur die vielen schwierigen italienischen Namen trüben bei mir ein wenig die Freude an der Geschichte, aber das ist eine persönliche Sache, kein echter Kritikpunkt meinerseits.

    Das Ende ist raffiniert und wunderbar gelungen. Und obwohl ich kein riesen Fan historischer Romane bin, bin ich von diesem absolut begeistert. Sicher liegt es an der tollen Mischung aus echter Geschichte, erfundener Personen, Krimi und Liebe, Leben und Erfindung. Aber vor allem am Stil, der so erfrischend und unterhaltsam ist.

    Frank Stöckle macht einen großartigen Job als Sprecher. Seine markante Stimme passt perfekt, finde ich. Ich mag ihn auch als Sprecher für Krimis (z.B. Lago Mortale), aber im historischen Bereich gefällt er mir noch mal so gut!

    Fazit: Pandolfo hat mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen und mich wunderbar unterhalten. Sehr schöne Wendungen und immer wieder überraschende Szenen bilden ein wahres Feuerwerk an Unterhaltung. Ich bin super gut unterhalten worden und gebe die vollen fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 28.04.2019

    Seidenhändler, Konstrukteure, Flugmaschinen – Pandolfos Leben

    Pandolfo entkommt mit knapper Not dem sicheren Tod. Der Seidenhändler Bellapinata findet ihn schwerverletzt und pflegt ihn bei sich zu Hause im Palast gesund. Pandolfo erinnert sich an nichts. Sein neues Leben ist schön, aber er hätte schon gern die Erinnerung an sein vorheriges Leben zurück. Also begibt er sich auf die Suche. Dabei erlebt er die erstaunlichsten Dinge. Nur langsam dämmert ihm, dass sein Wohltäter auch eine dunklere Seite hat …

    Die Story selbst ist kunterbunt und vielseitig. Es wird einfach nie langweilig. Das liegt nicht nur an den Ereignissen, die erstaunlicher nicht sein könnten, sondern auch am Stil von Michael Römling. Er schafft es wunderbar, die Leser in längst vergangene Zeiten zu versetzen, ohne dabei den Lehrmeister zu spielen, sondern liefert eine ordentliche Portion Humor mit. Genug, um unterhaltsam zu sein, aber so gut dosiert, dass es nicht ins Groteske kippt. Man merkt einfach, dass Wissen dahintersteckt und eine große Liebe zu dieser Zeit und vor allem Italien.

    Alles, was für den Erfolg eines Buches wichtig ist, ist hier vereint. Es gibt Spannung und Liebe, Veränderung und Fortschritt, aber auch Entspannung und Ruhe. Alles ist so genial gemixt, dass man gar nicht aufhören mag und tief in Pandolfos Zeit und Welt eintaucht. Dass die Geschichte von Pandolfo selbst und noch zusätzlich von einem allwissenden Erzähler erzählt wird, macht das Ganze noch komplexer und dichter. Nur die vielen schwierigen italienischen Namen trüben bei mir ein wenig die Freude an der Geschichte, aber das ist eine persönliche Sache, kein echter Kritikpunkt meinerseits.

    Das Ende ist raffiniert und wunderbar gelungen. Und obwohl ich kein riesen Fan historischer Romane bin, bin ich von diesem absolut begeistert. Sicher liegt es an der tollen Mischung aus echter Geschichte, erfundener Personen, Krimi und Liebe, Leben und Erfindung. Aber vor allem am Stil, der so erfrischend und unterhaltsam ist.

    Frank Stöckle macht einen großartigen Job als Sprecher. Seine markante Stimme passt perfekt, finde ich. Ich mag ihn auch als Sprecher für Krimis (z.B. Lago Mortale), aber im historischen Bereich gefällt er mir noch mal so gut!

    Fazit: Pandolfo hat mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen und mich wunderbar unterhalten. Sehr schöne Wendungen und immer wieder überraschende Szenen bilden ein wahres Feuerwerk an Unterhaltung. Ich bin super gut unterhalten worden und gebe die vollen fünf Sterne.

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    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kuddel, 13.05.2019 bei bewertet

    forderndes Hörbuch für grandioses Kopfkino
    Mailand 1493: Der reiche Händler Bernardinio Bellapianta findet auf dem Markt den schwer verletzen jungen Pandolfo in einem Abfallhaufen. Er nimmt ihn mit in seinen Palast und lässt ihn dort gesundpflegen. Pandolfo leidet unter zunächst Amnesie, nach und nach wird seine Geschichte offenbart.
    Auch die Geschichte seines Gönners Bernardinio und von dessen Zwillingsbruder, einem kauzigen Erfinder, wird erzählt.
    Michael Römling verwebt geschickt historische Fakten und Erfindungen der Zeit mit der fiktiven Geschichte um seine Hauptpersonen. Er setzt wechselnde Zeitebenen und unterschiedliche Erzählperspektiven ein, so gelingt ihm ein spannender Mix. Dazu eine äußerst bildreiche Sprache, detailverliebte Beschreibungen von Personen und Orten. Verrat, Mord, Liebe, Reisen, Erfindungen, Experimente und vieles mehr gibt es hier zu entdecken und permanent läuft ein feiner hintergründiger Humor mit. Die einzelnen Charaktere sind sehr vielschichtig und glaubhaft angelegt. Viele sympathische Personen, von denen man auch Kleinigkeiten erfährt, bereichern die Geschichte.
    Die Figuren der Zwillingsbrüder gefielen mir am besten. Aus dem Waisenhaus zu einem Ziehvater gegeben, lernen sie mit ihren Begabungen umzugehen und das Beste aus ihrer Situation zu machen. Bernardinio hat ein Zahlentalent und ist ein findiger Händler, der Stimmungen und politische Entwicklungen mutig genutzt hat. So ist er, unterstützt von den Erfindungen seines Bruders,zu großem Reichtum gekommen. Sein Leben wird in Rückblenden erzählt , seine Reisen und sein gesamter Werdegang sind ein Hörgenuss für sich.
    Frank Stöckle vermag über 851 Minuten fesselnd vorzutragen, seine Stimme passt hervorragend zu dem historischen Stoff, er intoniert so, dass man immer weiterhören möchte und man sich in der Geschichte verliert. Aufgrund der vielen Details und der vielen Handlungsstränge ist ein konzentriertes Hören notwendig, nur so nebenbei geht hier nicht. Eine Personenübersicht hätte ich mir gewünscht, ansonsten gibt es hier nichts auszusetzen. Für alle die historische Romane lieben kann ich eine absolute Hörempfehlung aussprechen.

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