Winterwonnen genießen: Es braucht keine Spezialausstattung, um die Freude am Winterwandern zu entdecken. Warme Hände und Füße müssen allerdings sein!
Deine Spuren im Schnee... Winterwandern ist romantisch
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken unter den Gefrierpunkt – da fällt es manchmal schwer, den Lieblingsplatz im Wohnzimmer zu verlassen und sich nach draußen in die Kälte zu begeben. Davon sollten Sie sich dennoch nicht abschrecken lassen! Mit passender Ausrüstung, Vorbereitung und unseren Tipps kann auch beim Winterwandern durch Schneelandschaften nichts schief gehen. Es müssen übrigens nicht immer die Alpen sein, auch im Mittelgebirge finden Sie faszinierende Wanderrundwege.
“Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.“
Elizabeth von Arnim
Ideen für schöne Winterwanderungen
An landschaftlich reizvollen Strecken für Winterwanderungen mangelt es nicht: Inspirationen finden Sie in Wanderführern und Fremdenverkehrsämtern. Empfehlenswert sind außerdem Apps wie komoot, Outdooractive oder Bergfex – dort können Nutzer eigene Routen einstellen. Auf das Kartenmaterial können Sie auch offline zugreifen.
Wandern durchs Winterwonderland vor der eigenen Haustür
Für spannende Winterwanderwege müssen Sie nicht weit reisen, ansprechende Ziele gibt es sicherlich auch in Ihrer Umgebung. Vor allem, wenn Frau Holle ihre Kissen ausgeschüttelt hat und die Landschaft weiß überzuckert ist, lockt es Groß und Klein nach draußen. Klare, frische Luft, weite Blick und sanfte Bewegung in der Natur, das tut der Seele gut - und stärkt Ihr Immunsystem. Gerade in Zeiten wie diesen bietet es sich an, allein oder in kleinen Gruppen die Winterwelt zu entdecken. Ideal sind Winterwanderungen und Schneeschuhtouren.
Denken Sie daran, dass Ihr Wohlbefinden im Vordergrund stehen sollte: Lassen Sie es also langsam angehen. Nach der Winterwanderung durch die traumhafte Schneeidylle entspannen Sie am besten im Warmen mit einem Heißgetränk und guter Lektüre. Aber vorher heißt es: Ab nach draußen!
Oder Sie entscheiden sich für folgende Routen, die auch für Einsteiger zugänglich sind:
Winterwandern in Deutschland
- Der Goetheweg zum Brocken: Dieser Wanderweg führt Sie auf den Spuren des deutschen Nationaldichters durch den Harz.
- Bensberger Schlossweg: Vier Schlösser und Burgen sorgen für eine außergewöhnliche Stimmung.
- Ramsau: Im Naturschutzgebiet Berchtesgaden gehört diese Wanderung zu den vielseitigsten. Sie passieren die Pfarrkirche St. Sebastian, den wunderschönen Zauberwald und den romantischen Hintersee.
- Oberstaufen: Die Kapfwald-Runde ist der erste zertifizierte Premium-Winterwanderweg im Allgäu. Bei Sonnenschein beobachten Sie beeindruckende Lichtspiele im weichen Pulverschnee.
- "Kaiserblick" und Panorama sind Premium-Wanderwege in Reit im Winkl im Chiemgau.
Winterwandern in Österreich
In der Alpenrepublik freuen sich Outdoor-Fans über Winterwanderdörfer, die geführte Touren insbesondere in der kalten Jahreszeit anbieten.
- Kartitsch im Osten Tirols wartet mit spektakulären Ausblicken und traditionellen Bauerndörfern auf.
- Bergdorf Filzmoor: Ein Highlight dieser idyllischen Gemeinde im Salzburger Land sind die buchbaren Heißluftballonfahrten.
- Lesachtal: Ideale Bedingungen für Schneeschuhwanderungen machen den Reiz dieses Winterparadieses aus.
- Längenfeld ist kein ausgewiesenes Winterwanderdorf, dafür wartet nach der sportlichen Tour im Öztal eine futuristisch anmutende Wasser-und Saunalandschaft auf Sie.
Winterwandern in der Schweiz
- Pizol Panorama Höhenweg: Diese wunderschöne Winterwanderung mit Blick auf die Alpen und das St. Galler Rheintal runden Sie am besten mit einem Besuch des Thermalbades ab.
- Melchsee-Frutt: Sie beginnen diese Tour an der Seilbahnstation. Das Obwaldner Bergpanorama lädt zum Träumen ein; zahlreiche Einkehrmöglichkeiten zum Aufwärmen und Stärken machen diese Rundtour attraktiv.
Den Zauber der friedlichen Landschaft mit der Kamera festhalten - Winterwandern bietet viele neue Eindrücke, ob in Südtirol oder vor der eigenen Haustür
Anleitung für nachhaltige Winterwanderungen
Die Natur ist wunderschön – und soll es auch bleiben. Wie bei anderen Aktivitäten im Freien gilt es auch beim Winterwandern einige Dinge zu beachten:
- Halten Sie sich möglichst an markierte oder ausgeschilderte Wege.
- Parken Sie nur auf ausgewiesenen Wanderparkplätzen oder reisen Sie mit den Öffis an!
- Respektieren Sie Schutz-und Schongebiete von Tieren.
- Weichen Sie Wildtieren aus und halten Sie Abstand zu Futterstellen.
- Leinen Sie Ihren Hund an und entfernen Sie seine Häufchen.
- Keine Spuren hinterlassen: Auch Bananenschalen und Co. bauen sich in der Höhe viel langsamer ab. Nehmen Sie alles, was Sie mitgebracht haben, wieder mit.
- Achten Sie bei geführten Wanderungen auf das DAV-Gütesiegel “Natürlich auf Tour”.
Ursprünglich ein Hilfsmittel für die amerikanischen Trapper, heute für Schneevergnügen in der sportlichen Variante: Mit Schneeschuhen lassen sich unberührte Landschaften erkunden. Die "Gehhilfen" gibt es für Einsteiger auch leihweise
Die passende Ausrüstung
Für Ihre ersten Schneewanderungen brauchen Sie kein Hightech-Equipment. Es kommt zunächst einmal auf das richtige Schuhwerk an: Winterwanderschuhe schützen Ihre Füße vor Nässe und Kälte. Sie dürfen nicht zu eng sitzen. Wenn Sie zwischen zwei Schuhgrößen schwanken, wählen Sie lieber die größere. Außerdem hilfreich:
- Gamaschen: Sie verhindern, dass Schnee von der Hose in die Schuhe gelangt.
- Grödeln: Diese lassen sich ganz praktisch über die Schuhe ziehen und geben Ihnen – ähnlich wie Spikes – zusätzlichen Halt in rutschigem Gelände.
- Wanderstöcke: Ob Sie Wanderstöcke benötigen, hängt von der Wahl Ihrer Tour ab.
Unser Tipp: Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip. Für die ersten Versuche müssen Sie sich nicht gleich in Unkosten stürzen.
Und was ist mit Schneeschuhen?
Schneeschuhe sind ein Hilfsmittel für die Fortbewegung im Schnee, das ursprünglich von nordamerikanischen Trappern erfunden wurde. Die Schneeschuhe werden über die normalen Winterwanderschuhe gezogen und festgeschnallt. Die Größe richtet sich dabei nicht nach der Schuhgröße, sondern nach Gewicht und Statur des Wanderers. Gerade geführte Schneeschuhtouren boomen in den letzten Jahren. Sie bieten sich insbesondere für das "erste Mal" an. Der Vorteil: Sie bringen Ruhe, Erholung und Entspannung mit dem Gruppenerlebnis zusammen. Und das ganze unter fachlicher Führung. So besteht auch keine Gefahr "vom rechten Weg" abzukommen.
Die richtige Vorbereitung macht’s: Do’s und Dont’s beim Winterwandern
- Informieren Sie sich über Wetter- und Geländebedingungen.
- Gehen Sie rechtzeitig los und planen Sie ausreichend Zeit ein. Vor allem im Pulverschnee kann die Winterwanderung länger dauern als erwartet.
- Halten Sie Stirnlampe oder Taschenlampe bereit.
- Wenn Sie allein unterwegs sind, nehmen Sie ein Mobiltelefon mit, gegebenenfalls auch eine Power Bank. Setzen Sie Freunde oder Familie von Ihrer Route in Kenntnis.
- Bringen Sie immer genug Proviant mit. Kräutertees mit Ingwer halten den Körper warm. Eiweißhaltige Snacks wie Nüsse und Powerriegel geben Ihnen zusätzliche Energie. Achtung bei frischem Obst, da es einfrieren kann.
- Schützen Sie sich mit Sonnencreme und Sonnenbrille vor UV-Strahlen. Im Winter steht die Sonne oft tief und wird im Schnee reflektiert.
- Bei Eis und Glätte herrscht Rutschgefahr. Verstauen Sie ein handliches Erste-Hilfe-Kit im Rucksack.
Achtung: Lawinengefahr beim Winterwandern
Beim Winterwandern gilt: Seien Sie sich der Lawinengefahr bewusst und bleiben Sie auf den gekennzeichneten Strecken! Lawinen treten übrigens nicht nur in den Alpen auf, sie können auch im Mittelgebirge vorkommen. Vor jeder Tour im Gebirge sollten Sie deshalb immer Warndienste konsultieren. Wintersportler sollten den Umgang mit dem LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchsystem), Schaufel, Sonde und Lawinen-Airbag beherrschen. Für Anfänger gilt: Wenn Sie Zweifel haben, holen Sie Expertenrat ein oder schließen Sie sich einer geführten Gruppentour an.