Alva und das Leuchten der Erinnerung

Meine Meinung zum Kinderbuch:
Alva und das Leuchten des Vergessens

Inhalt in meinen Worten:
Auf einer Insel lebt Alva, die sich um die Erinnerungen von Menschen kümmert. Sie hegt und pflegt diese, verräumt sie an bestimmte Stellen, wo sie eben hingehören und lebt glücklich auf ihrer Insel, doch irgendetwas seltsames passiert, denn auf der Insel kommen immer weniger Erinnerungen an, doch warum ist das so?
Um dieser Frage auf den Zahn zu füllen, macht sie sich auf die Reise, zu den Menschen. Alle haben keine Zeit, wollen ihr nicht zuhören, doch sie schafft es, das Menschen zu hören, und dann geschieht ein Wunder.
Doch welches ist das?
Am besten selbst das Buch lesen, und staunen, was euch Alva mitbringen möchte.

Wie ich das Gelesene und Gesehene empfinde:
Dieses Buch schmuggelte sich enorm schnell in mein Herz, warum war das so?
Es ist ein Buch das sich um Erinnerungen dreht und wie schnell diese doch in unbekannte Sphären treten können. Nicht nur weil jemand krank ist, z.b. an Demenz, sondern in der Hektik des Alltags gehen manchmal einfach Dinge flöten.
Alva ist ein Wesen, das auf die Erinnerungen Acht gibt. Doch warum bleiben sie auf einmal aus, was ist der Grund und damit geht Alva auf die Spur des Verschwindens und schafft sich wieder Gehör und Raum und dabei hilft sie allen anderen auch wieder aufzuatmen und der Hektik zu entkommen, auch wenn es nicht unbedingt leicht ist, doch sie dringt dank den Erinnerungen bei Jedem und Jeder wieder durch und dabei staunt sie, was alles so passiert.
Am Ende geht sie zurück auf ihre Insel und ist glücklich, denn endlich kommen wieder Erinnerungen an. Doch als sie eines Morgens wach wird, wartet auf sie selbst eine besondere Erinnerung, ich als Leserin erfahre leider nicht welche es ist, ich kann lediglich selbst meine Fantasie anregen und überlegen was das für eine sein kann. Und das findet man ja selten in Kinderbüchern, das kleine Cliffhanger am Ende auf den Leser warten, und genau das fand ich richtig gut, denn dadurch bleibt mir die Geschichte noch ein wenig mehr in der Erinnerung.

Die Illustrationen:
Die Illustrationen sind sehr schön gestaltet. Einfach und doch sehr eindrucksvoll, dabei ist da ein kleines Wesen neben Alva, das ich nicht so recht zu ordnen kann, welches das ist, doch ich finde es so knuffig und niedlich, das ich es immer wieder betrachten könnte. Auch Alva ist sehr besonders gezeichnet. Mit ihren blauen Haaren, dem Hut auf dem Kopf und dem Kostüm das sie trägt, weiß mit orangen Tupfen. Mich erinnerte das Buch an die Sonne, an Wärme, an Geborgenheit und Halt.

Empfehlung:
Ich finde dieses Buch gehört in jede Hand. Jeder Mensch der Erinnerungen hat, der sollte definitiv dieses Buch für sich entdecken, dass das Herz wärmt, berührt, neugierig macht und einfach wie eine warme Decke um die Schultern gelegt wird, stark und intensiv, dabei ist es doch so leicht und sanft geschrieben worden.

Bewertung:
Ich gebe dem Kinderbuch fünf Sterne, denn es hat mich intensiv berührt. Es ist eine Geschichte die um das Vergessen aber auch an das Erinnern heran führt.

Ich hatte, ehrlich gesagt, von diesem Buch etwas anderes erwartet ... Etwas Tiefgreifenderes; etwas, was ins Herz geht; etwas, was ich meiner 5-Jährigen gerne mit auf den Weg geben würde ...
Doch so richtig warm werde ich mit der Geschichte nicht ...

Wir begleiten Alva, die Erinnerungshüterin, auf ihren Weg zu den Menschen. Sie erinnert sie an längst Vergessenes. Die Leute sind dankbar, dass sie den Moment noch einmal erleben dürfen - in Gedanken oder wahrhaftig.

Doch warum die Erinnerungen verschwunden waren, wird nicht so richtig erklärt.
Auch nicht, warum es eben passiert, dass manche Erinnerungen mit der Zeit verblassen.
Oder was man dagegen tun kann.

All das fehlt mir. (und meinem Kind)

Wir lasen das Werk gemeinsam, aber einen Gesprächsanlass haben wir nicht gefunden.

Einzig die wunderschönen Illustrationen von Valeria Docampo haben mir gefallen.

Klar darf ein Bilderbuch auch einfach mal nur Spaß machen, doch das ist hier nicht gegeben. Meine Tochter zumindest mag es nicht mehr vorgelesen bekommen.

In meinen Augen ist dies ein Bilderbuch für Erwachsene. Denn: Wer hechtet den ganzen Tag von einem Termin zum anderen? Wer kann kaum noch Momente der Stille und Besinnlichkeit genießen? Wer ist mehr in der digitalen als in der realen Welt unterwegs?
Es sind nicht unsere Kinder ...

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