Anleitung zum Unglücklichsein
''Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist.''
In dieser amüsanten ''(Un-)Glücks-Anleitung'' hält uns Paul Watzlawick den Spiegel vor: Darin sehen wir, was wir täglich alles gegen unser eigenes Glück...
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''Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist.''
In dieser amüsanten ''(Un-)Glücks-Anleitung'' hält uns Paul Watzlawick den Spiegel vor: Darin sehen wir, was wir täglich alles gegen unser eigenes Glück unternehmen!
Die Episoden laden zum Schmunzeln und Nachdenken ein.
Achtung: Auch Sie werden sich darin wiedererkennen!
Lachen Sie mit - denn das ist der erste Schritt, sich selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen und ab sofort wesentlich befreiter zu leben.
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Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick
LESEPROBE
Geliebtzu werden ist auf jeden Fall mysteriös. Nachzufragen, um Klarheit zu schaffen,empfiehltsich nicht. Bestenfalls kann es der andere Ihnen überhaupt nicht sagen;schlimmstenfalls stellt sich sein Grund als etwas heraus, was Sie selbst bishernicht für Ihre charmanteste Eigenschaft hielten; zum Beispiel dasMuttermal auf Ihrer linken Schulter. Schweigen ist da wieder einmal ganzeindeutig Gold.
Waswir daraus für unser Thema lernen können, zeichnet sich nun schon klarer ab.NehmenSie nicht einfach dankbar hin, was Ihnen das Leben durch Ihren (offensichtlichselbst liebenswerten) Partner bietet. Grübeln Sie. Fragen Sie sich, abernicht ihn, warum. Denn er muß ja irgendeinenHintergedanken haben. Und den enthüllt er Ihnen bestimmt nicht.
Menschliche Liebe ist nämlich eineParadoxie, mit der sich schon wesentlich größere Geister als ichvergeblich herumgeschlagen haben und auf der einige der berühmtesten Schöpfungender Weltliteratur beruhen. Nehmen wir den folgenden Satz aus einem BriefRousseaus an Madame d'Houdetot: »Wenn Sie mein werden, so verliereich, eben dadurch, daß ich Sie dann besitze, Sie,die ich ehre.» Zweimaliges Lesen hilft. Was Rousseau nämlich sagen zuwollen scheint, ist: Wer sich mir hingibt, ist deshalb nicht mehr geeignet, Inbegriffmeiner Liebe zu sein. (Diese nur scheinbarexaltierte Auffassung ist gang undgäbe in einem wohlbekannten südlichenLande, wo der von seiner Leidenschaft überzeugteLiebhaber die Angebetete bestürmt, ihm ihre Gunst zu schenken, und sie,sobald sie sich halt erobern läßt, verachtet - denneine anständige Frau hätte »»dar niegetan. Im selben Lande gilt auch der - offiziell natürlich nie zugegebene - Grundsatz: Alle Frauen sind Huren, außer meiner Mutter - die war eine Heilige. Klar - denn mit derMutter ging «es« natürlich nicht.)
Inseinem berühmten Werk Das Sein und das Nichts bezeichnetJean-Paul Sartre die Liebe als einen vergeblichen Versuch, eine Freiheit alsFreiheit zu besitzen. Dazu führt er aus (19, S. 471):
Andererseitskann er [der Liebende] sich aber auchnicht mit jener erhabenen Form von Freiheit zufriedengeben,die eine ungezwungene und freiwillige Verpflichtung ist. Wer würde sich miteiner Liebe begnügen,
diesichalsreine,demVertrauengeschworene Treue darbietet? Wem wäre es recht,wenn er hören müßte: Ich liebe dich, weil ich mich freiwillig verpflichtet habe, dich zu lieben, und weil ich mein Wort nicht brechen will; ich liebe dich aus Treue zu mir selbst? So verlangt der Liebende den Schwur und istüber den Schwur unglücklich. Er will von einerFreiheit geliebt werden und verlangt, daß diese Freiheit als solche nicht mehr frei sei.
Mehrüber diese merkwürdigen und unlösbaren Komplikationen der Liebe (und vieler andererFormen scheinbar irrationalen Verhaltens) findet der interessierte Leser indem Buch Ulysses and the Sirens (2) des norwegischen Philosophen Jon Elster.Doch für den Unglücklichkeitsbedarf des Anfängers mag das eben Gesagte ausreichen. DerFortgeschrittene aber gibt sich damit nicht zufrieden. Aus diesenZusammenhängen läßt sich nämlichweiteres Kapital schlagen, das allerdings nur den Groucho Marxens unter uns zugänglich ist. Es setzt ebenvoraus, daß man sichselbst fürliebensunwürdig hält. Damit ist jeder, dereinen liebt, prompt diskreditiert. Denn wer einen liebt, derkeine Liebe verdient, mit dessen Innenleben stimmtetwas nicht. Ein Charakterdefektwie Masochismus, eine neurotische Bindungan eine kastrierende Mutter, eine morhide Faszination durch das Minderwertige - von dieser Art sind die Gründe, die sich als Erklärungfür die Liebe des oder der Betreffendenanbieten und sie unerträglich machen. (Zur Auswahl der befriedigendsten Diagnose ist einegewisse Kenntnis der Psychologie oder wenigstens die Teilnahme an Selbsterfahrungsgruppen von großem Wert.)
(...)
© Piper Verlag
Autoren-Porträt vonPaul Watzlawick
Paul Watzlawick, geboren 1921 inVillach/Kärnten, Studium der Philosophie und Sprachen. PsychotherapeutischeAusbildung am C. G. Jung-Institut in Zürich. 1960 war er Professor fürPsychotherapie in El Salvador; seit 1960 ist er Forschungsbeauftragter amMental Research Institute in Palo Alto/Kalifornien.Außerdem lehrte er an der Stanford University.
Interview mit Klaus Stadler (Lektor von Paul Watzlawick)
Paul Watzlawick schrieb seine "Anleitungzum Unglücklichsein" 1983, also vor über 20 Jahren. Seitdem hat sich dasBuch mehr als eine Million Mal verkauft. Wie erklärt sich dieseraußergewöhnliche Erfolg? Was ist das Besondere an diesem Buch?
Paul Watzlawick war schon mitmehreren Büchern als Autor erfolgreich, als die "Anleitung..."herauskam. Ein hintergründiger, witziger, vor allem auch kurzer Text mit vielenplastischen Beispielen, dazu ein sofort eingängiger Titel, gleich zu Anfangeinige sehr genau passende Rezensionen - so wurde das Buch zum Kultbuch, dasinzwischen mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft wurde. Ich bin sicher, dass esvielfach statt Blumen mitgebracht wird.
"Anleitung zum Unglücklichsein"war schon 1983 als augenzwinkernder Gegenentwurf zu der ewiges Glückversprechenden Ratgeberliteratur gedacht. So erfolgreich sein Buch seitdem auchwar, die "Glücksbücher" konnte er nicht verdrängen. Brauchen dieLeser heute mehr denn je Sachbücher zum Thema "Lebenshilfe"?
Sein Buch wollte ja Glücksbüchernicht verdrängen, sondern eine andere Art von Glücksbuch sein - eines, das auchein Lächeln auslöst oder einen Wiedererkennungseffekt, eines, das durch dieHintertür kommt. Viele Leser erleben in den Warteschlangen am Flughafen oder inder Bank das, was Watzlawick im Buch beschreibt. Aber ohne Frage ist der Bedarfan Lebenshilfe-Büchern in der letzten Zeit gestiegen - nicht verwunderlich, dadas Leben nicht einfacher geworden ist.
In Fachkreisen werden seine Bücher(mit Sicherheit die strengeren, aber vielfach auch die "leichten")immer noch sehr geschätzt, diskutiert, manchmal auch vehement abgelehnt. SeinModell der Kurzzeittherapie hat Anhänger und Gegner. Ich weiß, dassPsychologiestudenten Watzlawicks Bücher kennen und verwenden. Bis vor einigenJahren war er regelmäßig zu Vorträgen in Europa. Die Reise von Kalifornien zuuns ist ihm heute zu anstrengend.
"Vom Unsinn des Sinns oder vomSinn des Unsinns" war Watzlawicks letzte Veröffentlichung 1991. WissenSie, ob er zur Zeit ein Buch in Arbeit hat?
Dass es Ideen gibt, weiß ich. Ichwürde mir ein Buch mit "Gedanken zur Zeit" von ihm wünschen. Er lebtin Amerika und hat Wurzeln in Europa. Mit Sicherheit würde er auch zu denaktuellen Diskussionen kluge Dinge schreiben können.
Sie kennen den Autor seit vielenJahren persönlich. Wie würde Sie ihn als Menschen charakterisieren?
Sehr klug, umfassend gebildet, sehrzuverlässig, sehr bescheiden und ohne Stargehabe, mit trockenem Humorausgestattet (siehe seine Bücher). Ein Mensch, von dem viele etwas lernenkönnen.
Die Fragen stellte Roland GroßeHoltforth, literaturtest.de.
- Autor: Paul Watzlawick
- 2003, 134 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 3492260861
- ISBN-13: 9783492260862
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