Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot
Selbstbewusst in allen Kleidergrößen
Viele Frauen haben sich damit abgefunden, dass die Waage ihr Stimmungsmacher ist. Sie akzeptieren das Diktat des Schlankseins und bestrafen sich selbst, wenn sie »gesündigt« haben. Und das beginnt bereits bei zwei, drei Kilo zu viel.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot “
Viele Frauen haben sich damit abgefunden, dass die Waage ihr Stimmungsmacher ist. Sie akzeptieren das Diktat des Schlankseins und bestrafen sich selbst, wenn sie »gesündigt« haben. Und das beginnt bereits bei zwei, drei Kilo zu viel.
Ihre erste Diät machte die Bestsellerautorin Sabine Asgodom mit 13. Heute sagt sie: »Ich werde nie wieder Kalorien zählen. Und ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen, dass ich dick bin. Es geht für Frauen nicht wirklich ums Gewicht. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen: so, wie wir sind - ob wir nun 50, 80 oder 130 Kilo auf die Waage bringen.«
Nachdem sich Sabine Asgodom von gesellschaftlichen Normvorstellungen, Diätzwängen und dem herrschenden Schönheitswahn gelöst hat, genießt sie in vollen Zügen ein Leben aus der Fülle ihrer Talente. Mit dieser Wertschätzung und Lebensfreude gelingt es ihr, alle anderen Frauen anzustecken.
Sabine Asgodoms lustvolles Mutmach-Buch: Lebensfreude für alle Kleidergrößen
Von der Kunst, glücklich zu sein, ob mit 50, 80 oder 130 Kilo
Angriffslustig und quietschvergnügt - ein Buch, über das man sprechen wird
Ihre erste Diät machte die Bestsellerautorin Sabine Asgodom mit 13. Heute sagt sie: »Ich werde nie wieder Kalorien zählen. Und ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen, dass ich dick bin. Es geht für Frauen nicht wirklich ums Gewicht. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen: so, wie wir sind - ob wir nun 50, 80 oder 130 Kilo auf die Waage bringen.«
Nachdem sich Sabine Asgodom von gesellschaftlichen Normvorstellungen, Diätzwängen und dem herrschenden Schönheitswahn gelöst hat, genießt sie in vollen Zügen ein Leben aus der Fülle ihrer Talente. Mit dieser Wertschätzung und Lebensfreude gelingt es ihr, alle anderen Frauen anzustecken.
Sabine Asgodoms lustvolles Mutmach-Buch: Lebensfreude für alle Kleidergrößen
Von der Kunst, glücklich zu sein, ob mit 50, 80 oder 130 Kilo
Angriffslustig und quietschvergnügt - ein Buch, über das man sprechen wird
Klappentext zu „Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot “
Viele Frauen haben sich damit abgefunden, dass die Waage ihr Stimmungsmacher ist. Sie akzeptieren das Diktat des Schlankseins und bestrafen sich selbst, wenn sie "gesündigt" haben. Und das beginnt bereits bei zwei, drei Kilo zu viel.Ihre erste Diät machte die Bestsellerautorin Sabine Asgodom mit 13. Heute sagt sie: "Ich werde nie wieder Kalorien zählen. Und ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen, dass ich dick bin. Es geht für Frauen nicht wirklich ums Gewicht. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen: so, wie wir sind - ob wir nun 50, 80 oder 130 Kilo auf die Waage bringen."
Nachdem sich Sabine Asgodom von gesellschaftlichen Normvorstellungen, Diätzwängen und dem herrschenden Schönheitswahn gelöst hat, genießt sie in vollen Zügen ein Leben aus der Fülle ihrer Talente. Mit dieser Wertschätzung und Lebensfreude gelingt es ihr, alle anderen Frauen anzustecken.
Sabine Asgodoms lustvolles Mutmach-Buch: Lebensfreude für alle Kleidergrößen
Von der Kunst, glücklich zu sein, obmit 50, 80 oder 130 Kilo
Angriffslustig und quietschvergnügt - ein Buch, über das man sprechen wird
Viele Frauen haben sich damit abgefunden, dass die Waage ihr Stimmungsmacher ist. Sie akzeptieren das Diktat des Schlankseins und bestrafen sich selbst, wenn sie "gesündigt" haben. Und das beginnt bereits bei zwei, drei Kilo zu viel.
Ihre erste Diät machte die Bestsellerautorin Sabine Asgodom mit 13. Heute sagt sie: "Ich werde nie wieder Kalorien zählen. Und ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen, dass ich dick bin. Es geht für Frauen nicht wirklich ums Gewicht. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen: so, wie wir sind - ob wir nun 50, 80 oder 130 Kilo auf die Waage bringen."Nachdem sich Sabine Asgodom von gesellschaftlichen Normvorstellungen, Diätzwängen und dem herrschenden Schönheitswahn gelöst hat, genießt sie in vollen Zügen ein Leben aus der Fülle ihrer Talente. Mit dieser Wertschätzung und Lebensfreude gelingt es ihr, alle anderen Frauen anzustecken.
Ihre erste Diät machte die Bestsellerautorin Sabine Asgodom mit 13. Heute sagt sie: "Ich werde nie wieder Kalorien zählen. Und ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen, dass ich dick bin. Es geht für Frauen nicht wirklich ums Gewicht. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen: so, wie wir sind - ob wir nun 50, 80 oder 130 Kilo auf die Waage bringen."Nachdem sich Sabine Asgodom von gesellschaftlichen Normvorstellungen, Diätzwängen und dem herrschenden Schönheitswahn gelöst hat, genießt sie in vollen Zügen ein Leben aus der Fülle ihrer Talente. Mit dieser Wertschätzung und Lebensfreude gelingt es ihr, alle anderen Frauen anzustecken.
Lese-Probe zu „Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot “
Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot von Sabine Asgodom EINLEITUNG
Eigentlich wollte ich ein Buch für dicke Frauen schreiben.
Richtig dicke Frauen. Frauen wie mich. Frauen, die nach
dem Kauf eines Kleidungsstücks in XL oder XXL als Erstes
das Schildchen mit der Größe rausschneiden (was, das machen
Sie bei Größe 40 auch?). Frauen, die nicht gerne
schwimmen oder joggen gehen, da sie die Blicke der anderen
fürchten. Frauen, die alle Diäten des Orients und Okzidents
ausprobiert haben und immer nur dicker geworden
sind. Frauen mit Übergewicht eben.
Dann habe ich Seminarteilnehmerinnen und Kundinnen
von diesem Buch erzählt. Dünnen, molligen, runden, großen,
kleinen, kurvigen, dicken, hageren, starken, vollbusigen,
kleinbusigen, dickbäuchigen, Röllchen-tragenden, sportlichen,
kräftigen. Ich habe erwähnt, dass es darin um Selbstbewusstsein
für dicke Frauen geht. Und alle (in Worten »alle«)
Frauen haben gesagt: »Au ja, wann kommt das Buch raus?
Das brauche ich!« Und ich habe noch einmal gesagt: »Das
wird ein Buch für dicke Frauen!« Und sie haben gesagt: »Ja,
super, ich muss auch ein paar Kilo abnehmen.« Und ich habe
gedacht: »Spinne ich?« Und dann: »Spinnen die?«
Daraufhin habe ich im Internet auf Twitter eine Umfrage
gestartet: »Was glauben Sie - wie viele Frauen fühlen
sich zu dick?« Die Antworten haben mich umgehauen.
Hier eine kleine Auswahl der Mutmaßungen meiner
Tweet-Bekannten:
»Ich kenne eigentlich nur eine, die sich nicht als zu dick be-
zeichnet. Traurig.« verbesseRunge
»99 Prozent?« Astrid13
... mehr
»99 Prozent derer, die Frauenzeitschriften lesen, würde
ich sagen.« Tante Schmitt
»Ich schätze, 90 Prozent meiner schönen und fantastischen
Frauen bezeichnen sich als zu dick - obwohl sie es
nicht sind.« villarrasa
»Alle außer mir. Ich bin nämlich manchmal zu dünn.«
Quiete something
»Ich denke, dass sich über 80 Prozent der Frauen als zu
dick bezeichnen, aber gleichzeitig das Gewicht nach unten
schummeln.« Goldlamm
»Ich befürchte, dies dürften über 50 Prozent sein?« Rainer Krumm
»Die meisten finden sich zu dick. Da kann ich mich nur
wundern.« Pgerike
»Ich schätze, 80 Prozent; gehöre auch dazu, macht aber
nix ...« nokidesign
»Vermutlich mehr als 90 Prozent. Gott sei Dank lassen
wir den Magerwahn auch in den Medien langsam hinter
uns. Das ist gut so.« Linda42a
»Wie viele? ZU VIELE! Die Frage ist doch, woher die
Frauen wissen, dass sie zu dick sind. Wer sagt das? Der
Spiegel, die Zeitung, die Gesellschaft?« Hartig_Coaching
»Wohl alle Frauen, die Germanys Next Topmodel gucken.
Ich glaube, selbst schlanke Frauen ab Größe 38.« Pro-
Charisma
»83 Prozent? Super Thema übrigens, auf das Buch freue
ich mich.« Haseltweet
»Es gibt keine zu dicken Frauen. Es gibt nur Männer mit
zu kleinen Händen .« Redenstrafferin
Wenn ich das alles richtig verstehe, heißt das: Wir sind viele.
Und zwar »zu viele«. Wie kommen Frauen mit Größe 38
oder 40 dazu, sich selbst als zu dick zu sehen? Warum machen
ca. ein Drittel der Frauen in Deutschland ständig Diäten?
Was ist los mit dem Selbstbewusstsein von Frauen, die
»ganz nebenbei« super begabt und ausgebildet, prima in ihrem
Job, tolle Mütter und Ehefrauen, liebevolle Töchter
und gute Freundinnen sind? Warum hauen sie sich das Wort
»dick« selbst um die Ohren?
Dicksein ist kein vorübergehendes Unwohlsein, keine
Anwandlung für einen Tag. Dicksein bestimmt das Lebensgefühl,
das Seelenheil, wenn Sie so wollen. Denn: Dicksein
wird geächtet, Dicksein gilt als Charakterfehler. Wir können
es jeden Tag in der Zeitung lesen: Dicke belasten die Krankenkasse
und die Umwelt. Dicke sind eigentlich an allem
schuld. Ganz abgesehen mal von der Ästhetik! Zu jedem
Sommeranfang mokieren sich irgendwelche Journalisten
und auch Journalistinnen in Zeitungen und Zeitschriften darüber,
dass jetzt wieder der Anblick fetten Fleisches zu befürchten
ist, der ihr Auge beleidigt.
Es ist okay, dick zu sein. So, du bist also dick.
Also, sei dick und rede nicht mehr
darüber!
Dicksein ist kein Charakterfehler
Mein Gott, hört auf damit! Dicksein ist kein Charakterfehler,
Dicksein ist kein Zeichen von Stupidität und Labilität.
Sehr dick sein ist vielleicht ungesund, aber nicht gefährlich
für die anderen! Man stirbt nicht beim Anblick eines entblößten
XXL-Oberschenkels. Das gilt für die öffentliche
Meinung, aber auch für die Einschätzung von Frauen
selbst. Dicksein heißt für viele: hässlich sein, nicht richtig
sein, eine Versagerin sein - und das beginnt bei drei Kilo zu
viel!
In einem Interview hat mir die Leiterin einer kommerziellen
Abnehmgruppe erzählt, dass die dünnen Frauen die
dicken in ihrer Gruppe verdrängen: »Die ganz dicken kommen
gar nicht mehr, die sind sowieso frustriert. Jetzt kommen
die Frauen, die vielleicht drei oder fünf Kilo zu viel haben.
Wenn überhaupt, oft glauben sie auch nur, dass sie zu
dick sind. Und sie erzählen mir, wie sie mit diszipliniertem
Sport, Schwimmen oder Laufen, ihren Körper stählen. Ich
bin manchmal fassungslos!«
Vielleicht sollten wir die Bedeutung des Gewichts einmal
wieder ins rechte Maß bringen: › Es gibt Menschen, die können sich selbst motivieren.
Und andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die können super Ordnung in ihren
Unterlagen halten. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die Freude daran haben, jeden Tag
joggen zu gehen. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die haben einen grünen Daumen für
Pflanzen. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die sind ehrgeizig und wollen vorankommen.
Andere wollen es nicht. › Es gibt Menschen, die können sich beim Essen disziplinieren.
Andere können es nicht.
› Es gibt Menschen, die können Gedichte schreiben. Andere
können es nicht. › Es gibt Menschen, die können schwimmen, radfahren
und 84 Kilometer laufen. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die können ihren »inneren Schweinehund
« bekämpfen. Andere können es nicht.
Niemand würde jemanden beschimpfen, der nicht eislaufen,
Ballett tanzen oder dichten kann. Menschen, die nicht
bereit oder in der Lage sind, sich dünn zu hungern, werden
beschimpft und an den Pranger gestellt. Ihnen wird unterstellt,
undiszipliniert, erfolglos und labil zu sein oder wie es
in meiner Kindheit hieß: fett, faul und gefräßig.
Mit ein paar Pfund mehr auf den Rippen
sehe ich besser aus!
BEYONCÉ, SÄNGERIN
Gestern Abend habe ich durch Zufall eine Sendung auf
»Pro7« gesehen, in der die blonde Ansagerin und unbekannte
Möchtegern-Models und unattraktive B-, ach was, C-
Schauspieler über die Gewichtsprobleme von Schauspielerinnen
und Sängerinnen hergezogen sind. Anschließend hat
die dünne Moderatorin Ausschnitte aus (vor allem amerikanischen)
Talkshows anmoderiert, in denen Dicke aufeinander
und aufs Publikum losgelassen wurden. Im alten Rom
wurden Sklaven den Löwen zum Fraß vorgeworfen, in
manchen Sendungen werden mittlerweile die Dicken als
Abschaum vorgeführt. Und das Publikum grölt. In den Reklamepausen
dieser «lustigen« Sendung wurde Werbung für
Produkte aus den Bereichen Eiscreme, Schokolade, Alkohol
und Fastfood gemacht.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt. In der Sendung
macht man sich über Dicke lustig, und in den Werbepausen
werden die Zuschauer angefixt mit lecker, lecker. Das ist
kein Zufall, denn alle Mediaplaner überlegen sich die Platzierung
von Werbung genau. Die Zuschauer am späten Abend
werden offensichtlich als »Genuss-affin« erkannt, die sich
aber daran ergötzen, dass sich andere Dicke im Fernsehen
zum Affen machen.
Wissen Sie nicht, dass Mangelernährung
so was von vorbei ist?
Wie können Sie nur so 2006 sein?
MIMI SPENCER
Aber auch in deutschen Hochglanzmagazinen werden Hol-
lywood-Schauspielerinnen öffentlich vorgeführt: VorherNachher-
Bilder und der Stempel: 7 Kilo zugenommen, 15
Kilo zugenommen. Und man spürt, wie sich die stark untergewichtige,
1,81 m große Promi-Redakteurin vor Ekel schüttelt
(ich habe 25 Jahre lang in den Medien gearbeitet, ich
kenne solche). Was für eine Unverschämtheit!
Hallo, das Leben ist zu kurz für Knäckebrot! Ich denke,
Sie wissen, wie ich das meine. Das Leben ist zu kurz für
Selbstbestrafung, Selbstverachtung und ein Leben im Mangel.
Zur Ehrenrettung des Knäckebrots: Ich esse gerne Knäckebrot
- aber aus Lust, nicht aus Diätenfrust.
Überhaupt Diäten: Warum sollen Millionen von Frauen
ihren Körper nach den Vorstellungen von Medien und Meinungsmachern
modellieren? Wir sollten lieber die anprangern,
die Frauen mit Kurven das Leben schwer machen:
Modedesigner schaffen Kleider ausschließlich für hagere,
große Bohnenstangen; Möbeldesigner schaffen Stühle für
schmalhüftige Kindfrauen mit kleinem Popo.
Und die deutsche Lufthansa ist nicht in der Lage, die
Sitzgurte in der Businessclass so großzügig zu bestellen,
dass die geschäftsreisende Rubensfrau sich anschnallen
kann, ohne die Flugbegleiter um ein Verlängerungsstück bitten
zu müssen.
Das alles macht Frauen, die dick sind, Stress. Und damit
ist die Grundlage dafür gelegt, dass sie noch dicker werden.
Denn Stress macht dick. Der Volksmund hat das immer
schon gewusst und von »Kummerspeck« gesprochen. Und
das ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Stress, das ist in
der Materialforschung die Belastung, die auf etwas wirkt,
bis es bricht. Und Stress ist das, was Menschen krank macht
- und eben Dicke immer dicker.
Ich weiß, wovon ich schreibe, seit über vierzig Jahren ist
Übergewicht mein Thema. Ich habe zig Diäten gemacht, die
Folgen des Jojo-Effekts am eigenen Leibe verspürt, und ich
habe in jahrelanger Arbeit mit Frauen herausgefunden, was
sie dick werden lässt und was ihnen wieder mehr Lebensfreude
verschaffen kann.
Dieses Buch wird Ihnen helfen, genau die Kilos abzunehmen,
die Sie loswerden wollen. Garantiert! Sie müssen nur
bei jeder Heißhungerattacke zu diesem Buch statt zu einer
Leberwurststulle oder der Fünferpackung Schokoeis greifen!
Im Notfall müssen Sie fest hineinbeißen! Ihr Leben lang!
Glauben Sie mir, diese Aussage ist genauso seriös und hilfreich
wie alle anderen Diätversprechen, die Sie in den letzten
zwanzig Jahren gehört oder gelesen haben.
Im Ernst: Mein Buch will Frauen helfen, sich von ihren
»Gewichtsproblemen« endgültig zu verabschieden. Das
heißt nicht unbedingt, sich von ihren Pfunden zu trennen,
sondern »Schluss mit dem G'schiss ums G'wicht« zu machen
(für Nichtbayern: »Ende mit dem Getue um das Gewicht
«).
Ich bin ja von Beruf Coach, und ein Prinzip des Coachings
ist es, die Menschen Geschichten erzählen zu lassen,
damit sie selbst auf die für sie beste Lösung kommen. Da ich
nicht jede Einzelne von Ihnen fragen und Geschichten erzählen
lassen kann, werde ich Ihnen in diesem Buch viele
Geschichten von mir erzählen, die wahrscheinlich auch etwas
mit Ihrem Leben zu tun haben. Ich werde Ihnen schildern,
welche Schlussfolgerungen ich daraus gezogen habe.
Und Sie können die Ihren ziehen. Denn Ihre eigenen Erkenntnisse
und Gedanken werden Ihnen helfen, sich aus
dem Stress des Dickseins zu befreien.
Absolut Stress lösend und Lachfalten verstärkend sind
die zauberhaften Zeichnungen, die Peter Gaymann zu diesem
Buch beigesteuert hat. Seine Hühner bringen es einfach
auf den Punkt. Ich hoffe, Sie finden ebenso viel Spaß
daran wie ich. Meinen absoluten Lieblings-Gaymann finden
Sie übrigens auf Seite 34.
Manche Autorinnen (besonders prominente) kokettieren
in ihren Büchern mit dem Dicksein. Es ist halt so, Frauen
werden sich immer zu dick fühlen, Diäten werden sie für
immer begleiten, wenn der Hosenbund kneift, viele lustige
Geschichten dazu, das Buch ist systemunterstützend - und
die Gewinner am Diätmarkt freuen sich.
Mein Ansatz ist ein anderer, denn: Kokettieren ist die neckische
Seite der Resignation. Resignation heißt: Frauen finden
sich damit ab, dass die Waage ihr Lebenscoach ist.
Sie akzeptieren das Diktat des Schlankseins; sie akzeptieren,
dass sie ein besserer Mensch sind, wenn die Waage das
»richtige« Gewicht zeigt. Und sie bestrafen sich selbst, wenn
sie »gesündigt« haben.
Laut Statistik haben 72 Prozent aller Frauen in Deutschland
schon einmal eine Diät gemacht (bei Männern sind es
52 Prozent).1 33 Prozent sogar schon mindestens fünf Mal.
Das heißt: Zig Millionen Frauen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz hungern und kasteien sich deswegen,
terrorisieren ihre Familien mit Diätgerichten und
schlechter Laune, ziehen ihre Kinder in die Diätfalle, mit
den Auswirkungen des »Sich-nicht-Mögens« und »Falschseins
«. Es entsteht die Selffulfilling-Prophecy-Abwärts-
Spirale, von denen die meisten Dicken ein Lied singen können.
Was wurde ihnen oft als Kinder gesagt: »Iss nicht so
viel, du wirst dick. Du bist dick. Schau mal deinen dicken
Hintern an ...«
Untersuchungen beweisen, dass dies der Startschuss zu
einer »erfolgreichen« Dicken-Karriere ist. Fast jede Dicke
kennt diese Marschmusik im Kopf: »Dick, dick, rumtata,
dick, dick ...« Ich kenne sie auch, immer wieder schleicht sie
sich in mein Hirn.
Wenn die Natur gewollt hätte, dass
unser Knochengerüst sichtbar ist,
dann hätte sie es an der Außenseite
unseres Körpers angebracht.
ELMER RICE
Ein Beispiel: Wir sind zu einem Fest eingeladen. Mein
Mann schaut mich an und sagt: »Du hast dich ja so schick
gemacht.« Ohne eine Sekunde nachzudenken lege ich meine
Hand auf meinen Bauch und antworte: »Ja, dick wie ich
bin.« Und erschrecke. Auch bei mir klappt immer noch ab
und zu die innere Abstrafmethode. Wichtiger als alle unsere
positiven Eigenschaften, egal ob wir erfolgreich, blitzgescheit,
begabt, warmherzig, zupackend und zauberhaft
sind, ist für alle vermeintlich dicken Frauen die brutale Erkenntnis:
»Ich bin eine Diät-Versagerin.«
Mein Buch soll systemsprengend sein. Es geht darin
zwar um das (vermeintliche) Dicksein, aber vor allem geht
es um die Kunst, selbstbewusst zu sein - in allen Kleidergrößen,
mit 50, 80 oder 130 Kilo! Es geht um den Selbstwert
von Frauen, denen ein Kilo mehr oder weniger beim morgendlichen
Wiegen nicht mehr die Vitalität raubt, die Stimmung
verdirbt, sie in depressive Laune versetzt. Und es soll
die Diätfalle zwischen Mutter und Tochter aufl ösen, damit
eine Generation selbstbewusster Mädchen aufwachsen
kann, die sich nicht mit fünf schon zu dick fühlen und mit 13
Anorektikerin sind.
In diesem Buch zeige ich auf, warum wir überhaupt dick
werden. Und meine Erklärung ist eine andere als die der
meisten Ernährungsberaterinnen und Fitness-Coaches. Ich
stelle Ihnen die fünf »T« des Dickwerdens vor:
TALENT: Die Lizenz zum Essen
TROTZ: Ihr wollt mich dünn? Pah!
TRANCE: Die Macht der Gewohnheiten
TURBULENZEN: Was Stress mit uns macht
TRAURIGKEIT: Ich habe doch alles versucht
Wissenschaftlich erwiesen ist (nach Prof. Martin Seligman):
› Diäten funktionieren nicht.
› Diäten erhöhen Übergewicht, senken es nicht.
› Diäten können schädlich für die Gesundheit sein.
› Diäten können Essstörungen hervorrufen - Bulimie und
Anorexia.
Die wichtigste Erkenntnis: 19 von 20 Studien zum Thema
Übergewicht zeigen, dass dicke Menschen nicht mehr essen
als dünne. Einer dicken Frau zu sagen, sie könne mit Diät
abnehmen, ist eine Lüge: Um abzunehmen und das Ge-
wicht zu halten, muss sie für den Rest ihres Lebens erheblich
weniger essen als »Normalgewichtige«. Und ganz unter
uns: Ich werde Ihnen verraten, warum das Abnehmen in
bestimmten Gruppen genauso sinnvoll ist, wie wenn die
Metzgerinnung von Oberschwaben Fett-weg-Seminare
macht und anschließend Leberkässemmeln anbietet (dazu
später mehr).
Essen hat Sex
als Quelle der Schuldgefühle abgelöst!
PSYCHOLOGY TODAY
Dicksein ist so beschämend, weil wir unterstellen, dass
jede Dicke verantwortlich für ihr Gewicht ist. Das ist
falsch. Jeder Körper hat ein natürliches Gewicht, das sich
heftig gegen alle Diäten wehrt. Martin Seligman nennt es
den Set-Point. Denn Gewicht ist in weiten Teilen genetisch
bedingt.
Fest steht: › Du kannst mithilfe fast jeder Diät in ein oder zwei Monaten
erheblich abnehmen. › Du wirst innerhalb weniger Jahre fast alles wieder zurückgewinnen.
Aufregen allein bringt nichts, das ist auch mir klar, deshalb
habe ich recherchiert, was wir wirklich brauchen, um als
Frau, und meinetwegen als dicke Frau, zufrieden und glücklich
zu sein. Dazu müssen wir uns als Erstes von einem weiteren
großen Irrtum verabschieden: Schlanksein macht
nicht automatisch glücklich. Ich kenne genauso viele unzufriedene
dünne wie dicke Frauen. Ich werde Ihnen deshalb
die fünf »L« wie Lösungen vorstellen. Es sind:
LIEBE: Sich mögen lernen
LUST: Erkennen, was wirklich wichtig ist
LEICHTIGKEIT: Das Leben genießen
LABEN: Essen mit Gelassenheit
LACHEN: Gehen Sie hinaus und strahlen Sie
Sie werden in diesem Buch auch erkennen, Dicksein taugt
nicht zur Entschuldigung. Nach dem Motto: Wenn ich
schlank wäre, dann wäre ich die strahlende, dünne Schönheit,
die in mir steckt, und ...
› hätte den Mann, der mich vergöttert
› den Traumjob, in dem ich glänze
› den Erfolg, der mir zusteht
› die Freunde, die mich schätzen
› die Anerkennung, die ich mir ersehne.
Ich zeige Frauen, dass sie ein erfülltes Leben haben können,
egal ob sie dünn oder dick sind. Es kommt auf ihr Selbstwertgefühl
an. Ob sie sich mögen oder nicht. Es kommt auf
die innere und äußere Haltung an. Wir wissen, dass nicht
alle Männer auf Dünne stehen, und wir wissen auch, dass
nicht alle dünnen Frauen erfolgreich in ihrem Job sind. Hier
noch einmal als Spruch fürs Poesiealbum:
Dünnsein allein macht nicht glücklich!
Oder, wie wir es aus dem Amerikanischen kennen: »Size
doesn't matter«. Die Größe zählt nicht. Lebenserfüllung und
Lebensfreude sind nicht durch Schlankheitsdiäten zu bekommen.
Du kannst dünn und der bezauberndste Mensch
der Welt sein, du kannst dick und die schrecklichste Schnepfe
sein - und umgekehrt. Das hat nichts mit dick oder dünn
zu tun. Ganz nebenbei: Eine glückliche Dicke kann umwerfend
ausschauen!
Übrigens: Ich werde Ihnen in diesem Buch neben ganz
viel luststeigernden Übungen und Methoden, um Leichtigkeit
zu gewinnen, eine faszinierende Marketingstrategie
vorstellen, wie Sie den Mann finden, der Sie so liebt, wie Sie
sind. Entwickelt von einer Frau, die sich auskennt: eine Top-
Managerin, die ganz systematisch an dieses Thema herangeht.
Ich möchte in diesem Buch Lust auf Leben machen,
die Lust am Essen wiedererwecken, die Lust am eigenen
Körper stärken.
MEIN WUNSCH: Das Leben soll dir schmecken!
DICK IST
DAS NEUE DÜNN
Mein Name ist Sabine, und ich bin dick. Ich habe Diäten gemacht,
seit ich 13 Jahre alt war. Ich habe in dieser Zeit mehrmals
mein eigenes Gewicht abgehungert. Und es doppelt
zurückbekommen. Nach der Recherche zu diesem Buch ist
mir eines klar: Ich werde nie wieder in meinem Leben eine
Diät machen. Ich schwöre.
Und: Ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen,
dass ich dick bin, oder dass ich eigentlich ganz anders bin,
oder dass ich gerade Stress habe, oder dass eine dünne Frau
in mir wohnt, oder dass ich gleich morgen mit einer Diät anfangen
werde, oder, oder ... Mal sehen, ob Sie nach der Lektüre
dieses Buches zu einem ähnlichen Entschluss kommen.
Ich werde mich im Essen nicht mehr zügeln und keine
Kalorien mehr zählen. Ich werde keinen Salat essen, wenn
ich keine Lust auf Salat habe, und ich werde Schokolade essen,
wenn ich Schokohunger habe. Ich habe in diesem Jahr
gelernt: Es geht nicht um Diät. Essen ist nicht unser Feind.
Unser Körper ist nicht unser Feind. Es geht um etwas ganz
anderes. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen. So wie
wir sind. Einzigartig und nicht artig. Mit einem Körper, der
okay ist, so wie er ist.
Copyright © 2010 Kösel-Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlag: Monika Neuser, München
Umschlagmotiv: mauritius-images, alexander kupka
© Illustrationen im Innenteil: Alle Einzelabdruckrechte aus diesem Buch bei
www. cartoon-concept. de
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-466-30896-5
»99 Prozent derer, die Frauenzeitschriften lesen, würde
ich sagen.« Tante Schmitt
»Ich schätze, 90 Prozent meiner schönen und fantastischen
Frauen bezeichnen sich als zu dick - obwohl sie es
nicht sind.« villarrasa
»Alle außer mir. Ich bin nämlich manchmal zu dünn.«
Quiete something
»Ich denke, dass sich über 80 Prozent der Frauen als zu
dick bezeichnen, aber gleichzeitig das Gewicht nach unten
schummeln.« Goldlamm
»Ich befürchte, dies dürften über 50 Prozent sein?« Rainer Krumm
»Die meisten finden sich zu dick. Da kann ich mich nur
wundern.« Pgerike
»Ich schätze, 80 Prozent; gehöre auch dazu, macht aber
nix ...« nokidesign
»Vermutlich mehr als 90 Prozent. Gott sei Dank lassen
wir den Magerwahn auch in den Medien langsam hinter
uns. Das ist gut so.« Linda42a
»Wie viele? ZU VIELE! Die Frage ist doch, woher die
Frauen wissen, dass sie zu dick sind. Wer sagt das? Der
Spiegel, die Zeitung, die Gesellschaft?« Hartig_Coaching
»Wohl alle Frauen, die Germanys Next Topmodel gucken.
Ich glaube, selbst schlanke Frauen ab Größe 38.« Pro-
Charisma
»83 Prozent? Super Thema übrigens, auf das Buch freue
ich mich.« Haseltweet
»Es gibt keine zu dicken Frauen. Es gibt nur Männer mit
zu kleinen Händen .« Redenstrafferin
Wenn ich das alles richtig verstehe, heißt das: Wir sind viele.
Und zwar »zu viele«. Wie kommen Frauen mit Größe 38
oder 40 dazu, sich selbst als zu dick zu sehen? Warum machen
ca. ein Drittel der Frauen in Deutschland ständig Diäten?
Was ist los mit dem Selbstbewusstsein von Frauen, die
»ganz nebenbei« super begabt und ausgebildet, prima in ihrem
Job, tolle Mütter und Ehefrauen, liebevolle Töchter
und gute Freundinnen sind? Warum hauen sie sich das Wort
»dick« selbst um die Ohren?
Dicksein ist kein vorübergehendes Unwohlsein, keine
Anwandlung für einen Tag. Dicksein bestimmt das Lebensgefühl,
das Seelenheil, wenn Sie so wollen. Denn: Dicksein
wird geächtet, Dicksein gilt als Charakterfehler. Wir können
es jeden Tag in der Zeitung lesen: Dicke belasten die Krankenkasse
und die Umwelt. Dicke sind eigentlich an allem
schuld. Ganz abgesehen mal von der Ästhetik! Zu jedem
Sommeranfang mokieren sich irgendwelche Journalisten
und auch Journalistinnen in Zeitungen und Zeitschriften darüber,
dass jetzt wieder der Anblick fetten Fleisches zu befürchten
ist, der ihr Auge beleidigt.
Es ist okay, dick zu sein. So, du bist also dick.
Also, sei dick und rede nicht mehr
darüber!
Dicksein ist kein Charakterfehler
Mein Gott, hört auf damit! Dicksein ist kein Charakterfehler,
Dicksein ist kein Zeichen von Stupidität und Labilität.
Sehr dick sein ist vielleicht ungesund, aber nicht gefährlich
für die anderen! Man stirbt nicht beim Anblick eines entblößten
XXL-Oberschenkels. Das gilt für die öffentliche
Meinung, aber auch für die Einschätzung von Frauen
selbst. Dicksein heißt für viele: hässlich sein, nicht richtig
sein, eine Versagerin sein - und das beginnt bei drei Kilo zu
viel!
In einem Interview hat mir die Leiterin einer kommerziellen
Abnehmgruppe erzählt, dass die dünnen Frauen die
dicken in ihrer Gruppe verdrängen: »Die ganz dicken kommen
gar nicht mehr, die sind sowieso frustriert. Jetzt kommen
die Frauen, die vielleicht drei oder fünf Kilo zu viel haben.
Wenn überhaupt, oft glauben sie auch nur, dass sie zu
dick sind. Und sie erzählen mir, wie sie mit diszipliniertem
Sport, Schwimmen oder Laufen, ihren Körper stählen. Ich
bin manchmal fassungslos!«
Vielleicht sollten wir die Bedeutung des Gewichts einmal
wieder ins rechte Maß bringen: › Es gibt Menschen, die können sich selbst motivieren.
Und andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die können super Ordnung in ihren
Unterlagen halten. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die Freude daran haben, jeden Tag
joggen zu gehen. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die haben einen grünen Daumen für
Pflanzen. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die sind ehrgeizig und wollen vorankommen.
Andere wollen es nicht. › Es gibt Menschen, die können sich beim Essen disziplinieren.
Andere können es nicht.
› Es gibt Menschen, die können Gedichte schreiben. Andere
können es nicht. › Es gibt Menschen, die können schwimmen, radfahren
und 84 Kilometer laufen. Andere können es nicht. › Es gibt Menschen, die können ihren »inneren Schweinehund
« bekämpfen. Andere können es nicht.
Niemand würde jemanden beschimpfen, der nicht eislaufen,
Ballett tanzen oder dichten kann. Menschen, die nicht
bereit oder in der Lage sind, sich dünn zu hungern, werden
beschimpft und an den Pranger gestellt. Ihnen wird unterstellt,
undiszipliniert, erfolglos und labil zu sein oder wie es
in meiner Kindheit hieß: fett, faul und gefräßig.
Mit ein paar Pfund mehr auf den Rippen
sehe ich besser aus!
BEYONCÉ, SÄNGERIN
Gestern Abend habe ich durch Zufall eine Sendung auf
»Pro7« gesehen, in der die blonde Ansagerin und unbekannte
Möchtegern-Models und unattraktive B-, ach was, C-
Schauspieler über die Gewichtsprobleme von Schauspielerinnen
und Sängerinnen hergezogen sind. Anschließend hat
die dünne Moderatorin Ausschnitte aus (vor allem amerikanischen)
Talkshows anmoderiert, in denen Dicke aufeinander
und aufs Publikum losgelassen wurden. Im alten Rom
wurden Sklaven den Löwen zum Fraß vorgeworfen, in
manchen Sendungen werden mittlerweile die Dicken als
Abschaum vorgeführt. Und das Publikum grölt. In den Reklamepausen
dieser «lustigen« Sendung wurde Werbung für
Produkte aus den Bereichen Eiscreme, Schokolade, Alkohol
und Fastfood gemacht.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt. In der Sendung
macht man sich über Dicke lustig, und in den Werbepausen
werden die Zuschauer angefixt mit lecker, lecker. Das ist
kein Zufall, denn alle Mediaplaner überlegen sich die Platzierung
von Werbung genau. Die Zuschauer am späten Abend
werden offensichtlich als »Genuss-affin« erkannt, die sich
aber daran ergötzen, dass sich andere Dicke im Fernsehen
zum Affen machen.
Wissen Sie nicht, dass Mangelernährung
so was von vorbei ist?
Wie können Sie nur so 2006 sein?
MIMI SPENCER
Aber auch in deutschen Hochglanzmagazinen werden Hol-
lywood-Schauspielerinnen öffentlich vorgeführt: VorherNachher-
Bilder und der Stempel: 7 Kilo zugenommen, 15
Kilo zugenommen. Und man spürt, wie sich die stark untergewichtige,
1,81 m große Promi-Redakteurin vor Ekel schüttelt
(ich habe 25 Jahre lang in den Medien gearbeitet, ich
kenne solche). Was für eine Unverschämtheit!
Hallo, das Leben ist zu kurz für Knäckebrot! Ich denke,
Sie wissen, wie ich das meine. Das Leben ist zu kurz für
Selbstbestrafung, Selbstverachtung und ein Leben im Mangel.
Zur Ehrenrettung des Knäckebrots: Ich esse gerne Knäckebrot
- aber aus Lust, nicht aus Diätenfrust.
Überhaupt Diäten: Warum sollen Millionen von Frauen
ihren Körper nach den Vorstellungen von Medien und Meinungsmachern
modellieren? Wir sollten lieber die anprangern,
die Frauen mit Kurven das Leben schwer machen:
Modedesigner schaffen Kleider ausschließlich für hagere,
große Bohnenstangen; Möbeldesigner schaffen Stühle für
schmalhüftige Kindfrauen mit kleinem Popo.
Und die deutsche Lufthansa ist nicht in der Lage, die
Sitzgurte in der Businessclass so großzügig zu bestellen,
dass die geschäftsreisende Rubensfrau sich anschnallen
kann, ohne die Flugbegleiter um ein Verlängerungsstück bitten
zu müssen.
Das alles macht Frauen, die dick sind, Stress. Und damit
ist die Grundlage dafür gelegt, dass sie noch dicker werden.
Denn Stress macht dick. Der Volksmund hat das immer
schon gewusst und von »Kummerspeck« gesprochen. Und
das ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Stress, das ist in
der Materialforschung die Belastung, die auf etwas wirkt,
bis es bricht. Und Stress ist das, was Menschen krank macht
- und eben Dicke immer dicker.
Ich weiß, wovon ich schreibe, seit über vierzig Jahren ist
Übergewicht mein Thema. Ich habe zig Diäten gemacht, die
Folgen des Jojo-Effekts am eigenen Leibe verspürt, und ich
habe in jahrelanger Arbeit mit Frauen herausgefunden, was
sie dick werden lässt und was ihnen wieder mehr Lebensfreude
verschaffen kann.
Dieses Buch wird Ihnen helfen, genau die Kilos abzunehmen,
die Sie loswerden wollen. Garantiert! Sie müssen nur
bei jeder Heißhungerattacke zu diesem Buch statt zu einer
Leberwurststulle oder der Fünferpackung Schokoeis greifen!
Im Notfall müssen Sie fest hineinbeißen! Ihr Leben lang!
Glauben Sie mir, diese Aussage ist genauso seriös und hilfreich
wie alle anderen Diätversprechen, die Sie in den letzten
zwanzig Jahren gehört oder gelesen haben.
Im Ernst: Mein Buch will Frauen helfen, sich von ihren
»Gewichtsproblemen« endgültig zu verabschieden. Das
heißt nicht unbedingt, sich von ihren Pfunden zu trennen,
sondern »Schluss mit dem G'schiss ums G'wicht« zu machen
(für Nichtbayern: »Ende mit dem Getue um das Gewicht
«).
Ich bin ja von Beruf Coach, und ein Prinzip des Coachings
ist es, die Menschen Geschichten erzählen zu lassen,
damit sie selbst auf die für sie beste Lösung kommen. Da ich
nicht jede Einzelne von Ihnen fragen und Geschichten erzählen
lassen kann, werde ich Ihnen in diesem Buch viele
Geschichten von mir erzählen, die wahrscheinlich auch etwas
mit Ihrem Leben zu tun haben. Ich werde Ihnen schildern,
welche Schlussfolgerungen ich daraus gezogen habe.
Und Sie können die Ihren ziehen. Denn Ihre eigenen Erkenntnisse
und Gedanken werden Ihnen helfen, sich aus
dem Stress des Dickseins zu befreien.
Absolut Stress lösend und Lachfalten verstärkend sind
die zauberhaften Zeichnungen, die Peter Gaymann zu diesem
Buch beigesteuert hat. Seine Hühner bringen es einfach
auf den Punkt. Ich hoffe, Sie finden ebenso viel Spaß
daran wie ich. Meinen absoluten Lieblings-Gaymann finden
Sie übrigens auf Seite 34.
Manche Autorinnen (besonders prominente) kokettieren
in ihren Büchern mit dem Dicksein. Es ist halt so, Frauen
werden sich immer zu dick fühlen, Diäten werden sie für
immer begleiten, wenn der Hosenbund kneift, viele lustige
Geschichten dazu, das Buch ist systemunterstützend - und
die Gewinner am Diätmarkt freuen sich.
Mein Ansatz ist ein anderer, denn: Kokettieren ist die neckische
Seite der Resignation. Resignation heißt: Frauen finden
sich damit ab, dass die Waage ihr Lebenscoach ist.
Sie akzeptieren das Diktat des Schlankseins; sie akzeptieren,
dass sie ein besserer Mensch sind, wenn die Waage das
»richtige« Gewicht zeigt. Und sie bestrafen sich selbst, wenn
sie »gesündigt« haben.
Laut Statistik haben 72 Prozent aller Frauen in Deutschland
schon einmal eine Diät gemacht (bei Männern sind es
52 Prozent).1 33 Prozent sogar schon mindestens fünf Mal.
Das heißt: Zig Millionen Frauen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz hungern und kasteien sich deswegen,
terrorisieren ihre Familien mit Diätgerichten und
schlechter Laune, ziehen ihre Kinder in die Diätfalle, mit
den Auswirkungen des »Sich-nicht-Mögens« und »Falschseins
«. Es entsteht die Selffulfilling-Prophecy-Abwärts-
Spirale, von denen die meisten Dicken ein Lied singen können.
Was wurde ihnen oft als Kinder gesagt: »Iss nicht so
viel, du wirst dick. Du bist dick. Schau mal deinen dicken
Hintern an ...«
Untersuchungen beweisen, dass dies der Startschuss zu
einer »erfolgreichen« Dicken-Karriere ist. Fast jede Dicke
kennt diese Marschmusik im Kopf: »Dick, dick, rumtata,
dick, dick ...« Ich kenne sie auch, immer wieder schleicht sie
sich in mein Hirn.
Wenn die Natur gewollt hätte, dass
unser Knochengerüst sichtbar ist,
dann hätte sie es an der Außenseite
unseres Körpers angebracht.
ELMER RICE
Ein Beispiel: Wir sind zu einem Fest eingeladen. Mein
Mann schaut mich an und sagt: »Du hast dich ja so schick
gemacht.« Ohne eine Sekunde nachzudenken lege ich meine
Hand auf meinen Bauch und antworte: »Ja, dick wie ich
bin.« Und erschrecke. Auch bei mir klappt immer noch ab
und zu die innere Abstrafmethode. Wichtiger als alle unsere
positiven Eigenschaften, egal ob wir erfolgreich, blitzgescheit,
begabt, warmherzig, zupackend und zauberhaft
sind, ist für alle vermeintlich dicken Frauen die brutale Erkenntnis:
»Ich bin eine Diät-Versagerin.«
Mein Buch soll systemsprengend sein. Es geht darin
zwar um das (vermeintliche) Dicksein, aber vor allem geht
es um die Kunst, selbstbewusst zu sein - in allen Kleidergrößen,
mit 50, 80 oder 130 Kilo! Es geht um den Selbstwert
von Frauen, denen ein Kilo mehr oder weniger beim morgendlichen
Wiegen nicht mehr die Vitalität raubt, die Stimmung
verdirbt, sie in depressive Laune versetzt. Und es soll
die Diätfalle zwischen Mutter und Tochter aufl ösen, damit
eine Generation selbstbewusster Mädchen aufwachsen
kann, die sich nicht mit fünf schon zu dick fühlen und mit 13
Anorektikerin sind.
In diesem Buch zeige ich auf, warum wir überhaupt dick
werden. Und meine Erklärung ist eine andere als die der
meisten Ernährungsberaterinnen und Fitness-Coaches. Ich
stelle Ihnen die fünf »T« des Dickwerdens vor:
TALENT: Die Lizenz zum Essen
TROTZ: Ihr wollt mich dünn? Pah!
TRANCE: Die Macht der Gewohnheiten
TURBULENZEN: Was Stress mit uns macht
TRAURIGKEIT: Ich habe doch alles versucht
Wissenschaftlich erwiesen ist (nach Prof. Martin Seligman):
› Diäten funktionieren nicht.
› Diäten erhöhen Übergewicht, senken es nicht.
› Diäten können schädlich für die Gesundheit sein.
› Diäten können Essstörungen hervorrufen - Bulimie und
Anorexia.
Die wichtigste Erkenntnis: 19 von 20 Studien zum Thema
Übergewicht zeigen, dass dicke Menschen nicht mehr essen
als dünne. Einer dicken Frau zu sagen, sie könne mit Diät
abnehmen, ist eine Lüge: Um abzunehmen und das Ge-
wicht zu halten, muss sie für den Rest ihres Lebens erheblich
weniger essen als »Normalgewichtige«. Und ganz unter
uns: Ich werde Ihnen verraten, warum das Abnehmen in
bestimmten Gruppen genauso sinnvoll ist, wie wenn die
Metzgerinnung von Oberschwaben Fett-weg-Seminare
macht und anschließend Leberkässemmeln anbietet (dazu
später mehr).
Essen hat Sex
als Quelle der Schuldgefühle abgelöst!
PSYCHOLOGY TODAY
Dicksein ist so beschämend, weil wir unterstellen, dass
jede Dicke verantwortlich für ihr Gewicht ist. Das ist
falsch. Jeder Körper hat ein natürliches Gewicht, das sich
heftig gegen alle Diäten wehrt. Martin Seligman nennt es
den Set-Point. Denn Gewicht ist in weiten Teilen genetisch
bedingt.
Fest steht: › Du kannst mithilfe fast jeder Diät in ein oder zwei Monaten
erheblich abnehmen. › Du wirst innerhalb weniger Jahre fast alles wieder zurückgewinnen.
Aufregen allein bringt nichts, das ist auch mir klar, deshalb
habe ich recherchiert, was wir wirklich brauchen, um als
Frau, und meinetwegen als dicke Frau, zufrieden und glücklich
zu sein. Dazu müssen wir uns als Erstes von einem weiteren
großen Irrtum verabschieden: Schlanksein macht
nicht automatisch glücklich. Ich kenne genauso viele unzufriedene
dünne wie dicke Frauen. Ich werde Ihnen deshalb
die fünf »L« wie Lösungen vorstellen. Es sind:
LIEBE: Sich mögen lernen
LUST: Erkennen, was wirklich wichtig ist
LEICHTIGKEIT: Das Leben genießen
LABEN: Essen mit Gelassenheit
LACHEN: Gehen Sie hinaus und strahlen Sie
Sie werden in diesem Buch auch erkennen, Dicksein taugt
nicht zur Entschuldigung. Nach dem Motto: Wenn ich
schlank wäre, dann wäre ich die strahlende, dünne Schönheit,
die in mir steckt, und ...
› hätte den Mann, der mich vergöttert
› den Traumjob, in dem ich glänze
› den Erfolg, der mir zusteht
› die Freunde, die mich schätzen
› die Anerkennung, die ich mir ersehne.
Ich zeige Frauen, dass sie ein erfülltes Leben haben können,
egal ob sie dünn oder dick sind. Es kommt auf ihr Selbstwertgefühl
an. Ob sie sich mögen oder nicht. Es kommt auf
die innere und äußere Haltung an. Wir wissen, dass nicht
alle Männer auf Dünne stehen, und wir wissen auch, dass
nicht alle dünnen Frauen erfolgreich in ihrem Job sind. Hier
noch einmal als Spruch fürs Poesiealbum:
Dünnsein allein macht nicht glücklich!
Oder, wie wir es aus dem Amerikanischen kennen: »Size
doesn't matter«. Die Größe zählt nicht. Lebenserfüllung und
Lebensfreude sind nicht durch Schlankheitsdiäten zu bekommen.
Du kannst dünn und der bezauberndste Mensch
der Welt sein, du kannst dick und die schrecklichste Schnepfe
sein - und umgekehrt. Das hat nichts mit dick oder dünn
zu tun. Ganz nebenbei: Eine glückliche Dicke kann umwerfend
ausschauen!
Übrigens: Ich werde Ihnen in diesem Buch neben ganz
viel luststeigernden Übungen und Methoden, um Leichtigkeit
zu gewinnen, eine faszinierende Marketingstrategie
vorstellen, wie Sie den Mann finden, der Sie so liebt, wie Sie
sind. Entwickelt von einer Frau, die sich auskennt: eine Top-
Managerin, die ganz systematisch an dieses Thema herangeht.
Ich möchte in diesem Buch Lust auf Leben machen,
die Lust am Essen wiedererwecken, die Lust am eigenen
Körper stärken.
MEIN WUNSCH: Das Leben soll dir schmecken!
DICK IST
DAS NEUE DÜNN
Mein Name ist Sabine, und ich bin dick. Ich habe Diäten gemacht,
seit ich 13 Jahre alt war. Ich habe in dieser Zeit mehrmals
mein eigenes Gewicht abgehungert. Und es doppelt
zurückbekommen. Nach der Recherche zu diesem Buch ist
mir eines klar: Ich werde nie wieder in meinem Leben eine
Diät machen. Ich schwöre.
Und: Ich werde mich nie wieder dafür entschuldigen,
dass ich dick bin, oder dass ich eigentlich ganz anders bin,
oder dass ich gerade Stress habe, oder dass eine dünne Frau
in mir wohnt, oder dass ich gleich morgen mit einer Diät anfangen
werde, oder, oder ... Mal sehen, ob Sie nach der Lektüre
dieses Buches zu einem ähnlichen Entschluss kommen.
Ich werde mich im Essen nicht mehr zügeln und keine
Kalorien mehr zählen. Ich werde keinen Salat essen, wenn
ich keine Lust auf Salat habe, und ich werde Schokolade essen,
wenn ich Schokohunger habe. Ich habe in diesem Jahr
gelernt: Es geht nicht um Diät. Essen ist nicht unser Feind.
Unser Körper ist nicht unser Feind. Es geht um etwas ganz
anderes. Es geht darum, uns neu lieben zu lernen. So wie
wir sind. Einzigartig und nicht artig. Mit einem Körper, der
okay ist, so wie er ist.
Copyright © 2010 Kösel-Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlag: Monika Neuser, München
Umschlagmotiv: mauritius-images, alexander kupka
© Illustrationen im Innenteil: Alle Einzelabdruckrechte aus diesem Buch bei
www. cartoon-concept. de
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-466-30896-5
... weniger
Autoren-Porträt von Sabine Asgodom
Sabine Asgodom ist eine der bekanntesten Management-Trainerinnen Deutschlands. Laut 'Financial Times' zählt sie zu den 101 wichtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Sie ist Vortragsrednerin, Coach und Präsidentin der German Speakers Association.Peter Gaymann wurde 1950 in Freiburg im Breisgau geboren. Er arbeitete zunächst als Sozialpädagoge und Kunsterzieher, seit 1975 (wofür wir ihm »huhnglaublich dankbar sind!) ausschließlich als Zeichner und Cartoonist. Nach mehreren Jahren in Rom lebt und arbeitet er jetzt in Köln. Als Autodidakt entwickelte Gaymann schnell seinen eigenen Stil. Vor allem seine humorvollen Cartoons mit »Hühnern«, aber auch jene mit der Gattung »Homo sapiens«, zeigen augenzwinkernd allzu menschliche Schwächen und Stärken des täglichen Lebens auf. Nach ersten Veröffentlichungen in Zeitschriften und Zeitungen, folgten neben einer Vielzahl an eigenen Buchveröffentlichungen, auch zahlreiche Buch- und Kalenderillustrationen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sabine Asgodom
- 2010, 253 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Mit Cartoons v. Peter Gaymann
- Verlag: Kösel
- ISBN-10: 3466308968
- ISBN-13: 9783466308965
Rezension zu „Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot “
"Ein angriffslustiges und amüsantes Manifest gegen den Diätwahn."
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