Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1
Roman. Mit Bonus Story
In einer Welt, die der unseren ziemlich ähnlich ist, ist Alaska kein Bundesstaat der USA, sondern ein unabhängiges Königreich. Das Land wird von einer Königsfamilie regiert, die für ihr exzentrisches Wesen bekannt ist. Bei einem...
Leider schon ausverkauft
Taschenbuch
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1 “
In einer Welt, die der unseren ziemlich ähnlich ist, ist Alaska kein Bundesstaat der USA, sondern ein unabhängiges Königreich. Das Land wird von einer Königsfamilie regiert, die für ihr exzentrisches Wesen bekannt ist. Bei einem Angelausflug begegnet der König von Alaska der hübschen jungen Christina. Für ihn steht augenblicklich fest: Sie ist die ideale Frau für seinen Sohn David. Sogleich macht er sich daran, die beiden zu verkuppeln. Doch Christina ist sich nicht sicher, ob sie das Amt der Prinzessin von Alaska übernehmen will. Ganz zu schweigen davon, dass Prinz David zwar unbestritten gut aussieht, aber ein echtes Raubein ist ...
Klappentext zu „Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1 “
In einer Welt, die der unseren ziemlich ähnlich ist, ist Alaska kein Bundesstaat der USA, sondern ein unabhängiges Königreich. Das Land wird von einer Königsfamilie regiert, die für ihr exzentrisches Wesen bekannt ist. Bei einem Angelausflug begegnet der König von Alaska der hübschen jungen Christina. Für ihn steht augenblicklich fest: Sie ist die ideale Frau für seinen Sohn David. Sogleich macht er sich daran, die beiden zu verkuppeln. Doch Christina ist sich nicht sicher, ob sie das Amt der Prinzessin von Alaska übernehmen will. Ganz zu schweigen davon, dass Prinz David zwar unbestritten gut aussieht, aber ein echtes Raubein ist ...
Lese-Probe zu „Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1 “
Alaskan Royals Aus Versehen Prinzessin von Mary Janice Davidson 1 ,,Wenn Sie mich noch einmal anrühren, dann reiß ich Ihnen die Ohren ab und stopfe sie Ihnen in den Rachen", erklärte Christina Krabbe ihrem Chef. Dieser wälzte sich vor ihr auf dem Deck, die Hände um sein zerquetschtes Gemächt gekrallt. Hätte heute gar nicht aufstehen sollen. Hätte lieber den Wecker auf den Boden werfen und wieder einschlafen sollen. Doch noch nie zuvor war sie zu spät zur Arbeit gekommen, und wenn nicht sie die achthundert Eier für das RosmarinRührei am Freitag aufschlug, wer sollte es denn dann tun? Christina hatte gewusst, dass es Ärger geben würde, hatte es bereits von dem Augenblick an geahnt, als sie an Bord kam. Ed hatte ihren Arsch oder auch ihre Brust ungefähr eine Million Mal versehentlich gestreift. Aber nie hatte es für einen Verweis gereicht, immer nur dafür, dass ihr vor der nächsten Begegnung mit ihm graute. Am Ende war sie lediglich darüber erstaunt, dass ihr Boss letztlich doch so lange fast drei Wochen gebraucht hatte, um sie anzumachen. Aber heute ... als er hinter sie getreten war und ihre Titten geknetet hatte, als wäre sie eine zu melkende Kuh ... da hatte Christina tatsächlich ausgetreten und ihre Ellenbogen benutzt. Nun lag ihr Boss am Boden. Jetzt konnte nichts mehr zurückgenommen werden. Hatte sie allerdings auch nicht vor. Seine Lippen bewegten sich. Sie beugte sich runter, um ihn besser zu verstehen. ,,... gefeuert."
... mehr
,,Was?" ,,... gefeuert. Sie sind gefeuert." ,,Soso. Und was wollen Sie jetzt hören? Dass Sie mich gar nicht feuern können, weil ich sowieso kündige? Ist es wirklich das, was Sie hören wollen? Ich sollte Sie verklagen, Ed, Sie sind einfach ein geiles Stück Scheiße, mehr nicht. Aber ehrlich gesagt sind Sie mir die Zeit, den Aufwand und all den Ärger gar nicht wert." Außerdem hab ich kein Geld für einen Anwalt. Werd ich dir aber nicht auf die Nase binden. Christina stopfte ihre Habseligkeiten in einen Beutel, während sich der Mann dort bewegte, mühsam auf die Beine kam und zur Tür hinausschlurfte. Sie sah ihm nicht nach. Um ihr Zeugnis konnte sie sich ja später noch Sorgen machen. Also marschierte sie den Landungssteg hinunter, hielt dem Matrosen, der gerade ein paar Personen zählte, ihren Mitarbeiterausweis unter die Nase, warf diesen dann in die Mülltonne am Ende des Kais und schloss sich den Gänsen an. Wenigstens lagen sie in einem Hafen. Hätte Ed diesen Scheiß auf See versucht, hätte sie eine hübsche Strecke schwimmen müssen. Einer der Reiseführer die Schifffahrtslinie beschäftigte Dutzende davon, und Christina konnte sie kaum auseinanderhalten war gerade dabei, den Gänsen die Basics über Alaska näherzubringen. Christina drückte sich an den Kreuzfahrtgästen vorbei und fing einige Worte aus dem Geschwafel auf. ,,... war tatsächlich so, dass Russland Alaska den Vereinigten Staaten zum Kauf anbot. Wie Sie wissen, hatte Amerika jedoch zu jener Zeit genug mit seinem Bürgerkrieg zu tun und war daher gar nicht daran interessiert. Aber können Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn sie Alaska gekauft hätten? Dann wäre Alaska heute der neunundvierzigste Bundesstaat der USA!" Und da sie hier jede Menge Gold und Öl gefunden haben, beißen wir uns noch heute vor Wut in den Hintern, dachte Christina und unterdrückte ein Kichern. Der Fremdenführer referierte weiter, während Chris die Landungsbrücke, das Schiff, Ed und den ganzen Arme-RitterDienstag hinter sich ließ. Die Süße des Sommers ein ausnehmend dämlicher Name für ein Kreuzfahrtschiff würde heute Abend ablegen, Christina aber würde nicht mehr mit an Bord sein. Sie hatte auch keine Lust, noch einmal in Eds Nähe zu kommen womöglich käme er dann auf die Idee, dass eine kleine Rache der reinste Balsam für sein ramponiertes Ego wäre. Manche Typen sind richtig krank: Du verpasst ihnen ein paar, weil du dich verteidigen musst. Und sie? Sie müssen es dir zu ihrer Genugtuung doppelt heimzahlen. Wenn das Schiff ablegte, würde Chris noch im Hafen sein. Zurückgelassen in Juneau, Alaska, und damit mehr als tausend Meilen von ihrem Geburtsort entfernt. Ausgesetzt am Ende der Welt, in einem Land mit einer berühmt-berüchtigten, verrückten Königsfamilie. In einem Land, in dem es mehr Bären gab als Autos. Großartig. 2
Aus Die Königin vom Ende der Welt von Edmund Dante III., © 2089, Harper Zebra and Schuster Publications. König Alexander II., Oberhaupt des Hauses Baranov, hatte, wie die meisten Mitglieder der königlichen Familie, so seine Eigentümlichkeiten. Zu Reichtum und Privilegien erzogen, zeigte er dennoch einen Hang zum gemeinen Volk. Doch sich ,,in den Niederungen zu suhlen", wie Seine Majestät es ausdrückte, war ihm nur selten erlaubt, denn daran hinderten ihn seine Pflichten, sein überfürsorglicher Haushofmeister Edmund Dante und zuletzt auch seine Leibwächter. Oft ließ sich Seine Majestät einen Bart stehen, mietete Boot und Mannschaft und fuhr zum Fischen hinaus. Diese Angewohnheit machte allerdings einige Menschen wahnsinnig, vor allem erstens: seine Sicherheitstruppe, zweitens: Edmund Dante, und drittens: die Mannschaft an Bord des Fischerbootes. König Alexander war immer ganz besonders erstaunt, wenn er erkannt wurde, und sobald dies wieder einmal geschehen war, machte ihm der Fischzug auch schon keinen Spaß mehr. Kein Untertan konnte die Bootstour genießen, wenn er merkte, dass es sein Souverän war, der das Boot steuerte und die Fische ausnahm.
,,Wir fangen tonnenweise Fisch, aber heute Nachmittag haben Sie noch nicht ein einziges Mal gelächelt." Der Kapitän des Bootes ließ sich neben ihr auf die Bank fallen, streckte seine langen Beine aus und starrte auf die Spitzen seiner Gummistiefel. ,,Was ist denn los, Kindchen?" Christina zuckte die Achseln. ,,Nun sagen Sie schon." ,,Na ja ..." Sie blickte zu den übrigen Teilnehmern des Fischzuges, die sich am anderen Ende des Bootes zusammengeschart hatten und zu ihnen herüberstarrten. Seltsam. Vorhin waren sie alle noch gut gelaunt gewesen, und jetzt schlichen sie da herum, als hätten sie Glasscherben in den Stiefeln. ,,Ich sag Ihnen, was mit mir los ist, wenn Sie mir verraten, was mit denen los ist." Sie nickte zu der Gruppe hinüber. ,,Abgemacht." ,,Okay. Also, ich habe meinem Boss die Scheiße aus dem Leib geprügelt, weil er mich angegrapscht hat. Dann bin ich gefeuert und in einem fremden Land ausgesetzt worden, also hab ich meine letzten fünfzig Dollar zum Fenster rausgeworfen, um diese Bootstour zu machen. Ich meine wie dämlich kann man denn noch sein?" Der Kapitän sah sie verblüfft an. Er war ein großer, breitschultriger Mann, ein ganzes Stück größer als Christina, die mit einem Meter siebenundsiebzig auch nicht gerade kleinwüchsig war. Er hatte buschiges, grau meliertes Haar, einen ebenfalls grau melierten Bart und blaue Augen, die stets lächelten, selbst wenn sein Mund dies nicht tat. ,,Was meinen Sie mit dämlich? Welcher Teil davon war dämlich?" ,,Dämlich war ich, weil ich mein letztes Geld für diese Tour ausgegeben habe. Ich meine hallo?! Hätte ja auch damit warten können, bis ich einen neuen Job gefunden habe, stimmt's? Das ist dämlich. Unverzeihlich." Sie seufzte und starrte aufs Meer hinaus. ,,Ich wollte einfach nur ... ich wollte bloß ..." ,,Sie wollten mal was anderes sehen, eine erfreuliche Abwechslung haben. Das kommt mir eigentlich gar nicht so dämlich vor." ,,Es ist aber unverzeihlich", beharrte Christina düster. ,,Zuerst muss man sich Arbeit suchen. Falls ich in diesem Land überhaupt arbeiten kann. Ich meine, ich hab zwar einen Ausweis, aber egal, jetzt schweif ich ab. Der Rest war eigentlich gar nicht so dämlich. Ich meine, was hätte ich denn machen sollen? Ihn grapschen lassen? Er soll doch froh sein, dass ich ihm nicht seine Eier in den Hals gestopft habe." Der Kapitän nickte eifrig, was Christina ein wenig aufmunterte. ,,Verdammt richtig. Er hat nur das bekommen, was er auch verdient hat. Wenn jemand so etwas mit meinen Töchtern machen würde ..." Seine Hände ballten sich zu Fäusten, die, wie Christina bemerkte, die Größe von Bowlingkugeln hatten. ,,Genau. Keine Gnade." ,,Verdammt richtig." ,,Genau. Wir haben also festgestellt, dass Arschtritte helfen. Mir aber im Moment jedenfalls ... nicht so richtig. Ich muss unbedingt Arbeit finden. Aber wahrscheinlich sollte ich vorher auch wissen, ob ich überhaupt bleiben kann." ,,Sie können bleiben", versicherte der Kapitän. ,,Nett von Ihnen, aber ich finde es lieber selber raus, meinen Sie nicht auch?" Er zuckte die Achseln. ,,Genau. Äh ... Sie kommen mir übrigens irgendwie bekannt vor. Könnte es sein, dass ich Sie schon mal im Fernsehen gesehen hab oder so?"
,,Ach, ich hab doch ein Allerweltsgesicht", sagte er ausweichend. ,,Oh. Naja, wie dem auch sei, meine ganze weltliche Habe liegt jedenfalls jetzt in einem Schließfach der Bibliothek " ,,Was ist denn mit Ihrer Familie?" ,,Mein Dad hat uns verlassen, als ich noch ein Baby war, und meine Mom ist gestorben, als ich die Highschool besucht hab. Jetzt bin also nur noch ich übrig." ,,Oje, das klingt aber schlimm!" Nun war Christina mit dem Achselzucken an der Reihe. Sie hatte nicht vor, ihre gesamte Ich-bin-allein-seit-ich-sechzehnbin-Lebensgeschichte vor diesem Mann auszubreiten. Er schien ein netter älterer Typ zu sein, aber für Vertraulichkeiten gab es Grenzen. ,,Was arbeiten Sie denn so?" ,,Ich bin oder ich war Köchin auf einem Kreuzfahrtschiff. Und kommen Sie mir jetzt nicht damit, dass Kreuzfahrtschiffe der Untergang Juneaus sind das habe ich schon bis zum Abwinken von den Einheimischen gehört." ,,Ich hab's auch schon mal gehört. Wir arbeiten noch dran." Christina starrte ihn an. ,,Mal ernsthaft Sie kommen mir wirklich bekannt vor. Sind Sie sicher, dass wir uns noch nie gesehen haben?" ,,Was wollen Sie denn tun, wenn wir wieder in den Hafen einlaufen?" ,,Ich werde wohl mal nachfragen, ob eins der Hotels eine Küchenhilfe sucht, oder " ,,Sie könnten auch für mich arbeiten." ,,Danke. Das ist wirklich freundlich von Ihnen." Es war ehrlich gemeint, aber Bootsmaat auf einem Sportfischerboot zu sein, das deckte sich kaum mit Christinas Auffassung von einem halbwegs guten Job. Die Arbeit war hart und dreckig, die Bezahlung schlecht, und die Touristen gingen einem auf den Geist. ,,Vielleicht komm ich ja noch mal darauf zurück." Bettler durften schließlich nicht wählerisch sein. ,,Aber vorher sehe ich mich lieber selber um." ,,Haben Sie einen Freund?" ,,Kapitän, muss ich Sie heute auch noch in den Arsch treten?" ,,Hoho. Sie sind jung genug, um meine Tochter zu sein. Ich bin für solchen Quatsch zu alt. Aber ich habe einen Sohn, er ist ein wenig älter als Sie wie alt sind Sie denn, drei- oder vierundzwanzig? , na ja, und ich glaube, Sie würden " Christina stoppte ihn wie ein Verkehrspolizist, mit hochgehaltener Hand. ,,Nein danke. Das Letzte, was ich im Augenblick brauchen kann, ist ein Blind Date." ,,Wo wollen Sie denn heute Nacht schlafen?" ,,Also, im Ernst: Muss ich Sie doch noch in den Arsch treten?" Wieder lachte der Kapitän, laut und dröhnend wie ein Bär. Es klang richtig behaglich und war dennoch ein seltsames Lachen. Es schien, als mache es ihm einen Riesenspaß, bedroht zu werden, weil es ihm normalerweise nicht oft widerfuhr. Die meisten Leute pflegten allerdings nicht zu lachen, wenn Christina mit Schlägen drohte. ,,Beruhigen Sie sich, äh " ,,Christina." ,,Christina. Ich bin Al. Hören Sie, mein Haus ist wirklich groß, auch für Sie wäre da genug Platz. Außerdem sind immer eine ganze Menge Leute da, und meine Kinder leben auch noch zu Hause, Sie würden sich also keinesfalls, äh, kompromittieren. Und ich mag mir nicht vorstellen, wie Sie die Nacht auf einer Parkbank verbringen." Christina musste lächeln, weil er so besorgt war. ,,Danke, Kapitän, aber ich bin es seit Langem gewöhnt, auf mich selbst aufzupassen." Er seufzte. ,,Wie Sie wollen. Wenn Sie sich's aber anders überlegen, rufen Sie einfach diese Nummer an, und dieser Mann wird mit Sicherheit etwas für Sie arrangieren." Er wühlte in seinen Taschen und förderte schließlich eine Visitenkarte zutage. Als er sie Christina übergab, war sie fettbeschmiert, aber dennoch gut lesbar. ,,Es war wirklich nett, mit Ihnen zu reden, aber ich glaube, ich muss jetzt mal wieder zu den anderen." Er schlenderte zum Heck des Bootes, während Christina die Visitenkarte studierte. Edmund Dante Erster Sekretär S. M. König Alexanders II. Juneau, Alaska Audentia aeternum audentia 763-223-3215 Zuerst hielt sie es für einen Scherz er hatte doch gesagt, sein Name sei Al, nicht Edmund. Und was sollte das Latein? Christina kannte diesen Sinnspruch irgendwie, sie musste ihn schon mal im Fernsehen oder sonst wo gesehen haben ... was hieß das noch mal? Kühnheit, irgend so was. Kühnheit, ewige Kühnheit das war's, ja! Aber das war doch das Motto der Familie der königlichen Familie von Alaska ... Sie beobachtete die Männer am Heck des Bootes. Alle, wirklich alle scharrten verlegen mit den Füßen, als der Kapitän auf sie zukam. ,,Eure Majestät", murmelten dann einige und starrten auf die Deckplanken.
,,Majestät", sagte ein Mann ein wenig lauter und verneigte sich tief. ,,Hey, auf dem Boot bin ich einfach Al, okay, Jungs?" Der Kapitän kraulte seinen Bart. ,,Wie habt ihr mich überhaupt erkannt?" ,,Hey!", rief Christina, während sie die Karte in ihrer Faust zerknüllte. ,,Hey!" ,,Was ist denn los?", fragte der Kapitän und drehte sich um. ,,Sie sind der König? Sie sind der gottverdammte König von Alaska, und Sie haben Fischdarm unter den Fingernägeln?" ,,Hey, jeder möchte doch mal eine Weile abschalten." ,,Abschalten?" ,,Rufen Sie einfach an, wenn Sie sich's anders überlegen, Christina. Wir haben wirklich jede Menge Platz ..." ,,... im Sitka-Palast, Herrgott im Himmel!" ,,Nun ... ja." Er grinste breit. Sie schüttelte den Kopf und bedachte ihn mit einem finsteren Blick, doch innerlich musste sie ebenfalls grinsen. Er hatte sie ganz schön auf den Arm genommen, so viel war sicher. Schande über ihr Haupt, dass sie ihn nicht eher erkannt hatte, ob mit oder ohne Bart. Immerhin war der Typ fast jeden Monat im Fernsehen oder in der Zeitung. Ich hab's geschafft, meinen Boss zu verprügeln und einen König zu beleidigen. Und alles innerhalb von drei Stunden. Kann gar nicht abwarten, was der Nachmittag bringt.
© 2010 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
Aus Die Königin vom Ende der Welt von Edmund Dante III., © 2089, Harper Zebra and Schuster Publications. König Alexander II., Oberhaupt des Hauses Baranov, hatte, wie die meisten Mitglieder der königlichen Familie, so seine Eigentümlichkeiten. Zu Reichtum und Privilegien erzogen, zeigte er dennoch einen Hang zum gemeinen Volk. Doch sich ,,in den Niederungen zu suhlen", wie Seine Majestät es ausdrückte, war ihm nur selten erlaubt, denn daran hinderten ihn seine Pflichten, sein überfürsorglicher Haushofmeister Edmund Dante und zuletzt auch seine Leibwächter. Oft ließ sich Seine Majestät einen Bart stehen, mietete Boot und Mannschaft und fuhr zum Fischen hinaus. Diese Angewohnheit machte allerdings einige Menschen wahnsinnig, vor allem erstens: seine Sicherheitstruppe, zweitens: Edmund Dante, und drittens: die Mannschaft an Bord des Fischerbootes. König Alexander war immer ganz besonders erstaunt, wenn er erkannt wurde, und sobald dies wieder einmal geschehen war, machte ihm der Fischzug auch schon keinen Spaß mehr. Kein Untertan konnte die Bootstour genießen, wenn er merkte, dass es sein Souverän war, der das Boot steuerte und die Fische ausnahm.
,,Wir fangen tonnenweise Fisch, aber heute Nachmittag haben Sie noch nicht ein einziges Mal gelächelt." Der Kapitän des Bootes ließ sich neben ihr auf die Bank fallen, streckte seine langen Beine aus und starrte auf die Spitzen seiner Gummistiefel. ,,Was ist denn los, Kindchen?" Christina zuckte die Achseln. ,,Nun sagen Sie schon." ,,Na ja ..." Sie blickte zu den übrigen Teilnehmern des Fischzuges, die sich am anderen Ende des Bootes zusammengeschart hatten und zu ihnen herüberstarrten. Seltsam. Vorhin waren sie alle noch gut gelaunt gewesen, und jetzt schlichen sie da herum, als hätten sie Glasscherben in den Stiefeln. ,,Ich sag Ihnen, was mit mir los ist, wenn Sie mir verraten, was mit denen los ist." Sie nickte zu der Gruppe hinüber. ,,Abgemacht." ,,Okay. Also, ich habe meinem Boss die Scheiße aus dem Leib geprügelt, weil er mich angegrapscht hat. Dann bin ich gefeuert und in einem fremden Land ausgesetzt worden, also hab ich meine letzten fünfzig Dollar zum Fenster rausgeworfen, um diese Bootstour zu machen. Ich meine wie dämlich kann man denn noch sein?" Der Kapitän sah sie verblüfft an. Er war ein großer, breitschultriger Mann, ein ganzes Stück größer als Christina, die mit einem Meter siebenundsiebzig auch nicht gerade kleinwüchsig war. Er hatte buschiges, grau meliertes Haar, einen ebenfalls grau melierten Bart und blaue Augen, die stets lächelten, selbst wenn sein Mund dies nicht tat. ,,Was meinen Sie mit dämlich? Welcher Teil davon war dämlich?" ,,Dämlich war ich, weil ich mein letztes Geld für diese Tour ausgegeben habe. Ich meine hallo?! Hätte ja auch damit warten können, bis ich einen neuen Job gefunden habe, stimmt's? Das ist dämlich. Unverzeihlich." Sie seufzte und starrte aufs Meer hinaus. ,,Ich wollte einfach nur ... ich wollte bloß ..." ,,Sie wollten mal was anderes sehen, eine erfreuliche Abwechslung haben. Das kommt mir eigentlich gar nicht so dämlich vor." ,,Es ist aber unverzeihlich", beharrte Christina düster. ,,Zuerst muss man sich Arbeit suchen. Falls ich in diesem Land überhaupt arbeiten kann. Ich meine, ich hab zwar einen Ausweis, aber egal, jetzt schweif ich ab. Der Rest war eigentlich gar nicht so dämlich. Ich meine, was hätte ich denn machen sollen? Ihn grapschen lassen? Er soll doch froh sein, dass ich ihm nicht seine Eier in den Hals gestopft habe." Der Kapitän nickte eifrig, was Christina ein wenig aufmunterte. ,,Verdammt richtig. Er hat nur das bekommen, was er auch verdient hat. Wenn jemand so etwas mit meinen Töchtern machen würde ..." Seine Hände ballten sich zu Fäusten, die, wie Christina bemerkte, die Größe von Bowlingkugeln hatten. ,,Genau. Keine Gnade." ,,Verdammt richtig." ,,Genau. Wir haben also festgestellt, dass Arschtritte helfen. Mir aber im Moment jedenfalls ... nicht so richtig. Ich muss unbedingt Arbeit finden. Aber wahrscheinlich sollte ich vorher auch wissen, ob ich überhaupt bleiben kann." ,,Sie können bleiben", versicherte der Kapitän. ,,Nett von Ihnen, aber ich finde es lieber selber raus, meinen Sie nicht auch?" Er zuckte die Achseln. ,,Genau. Äh ... Sie kommen mir übrigens irgendwie bekannt vor. Könnte es sein, dass ich Sie schon mal im Fernsehen gesehen hab oder so?"
,,Ach, ich hab doch ein Allerweltsgesicht", sagte er ausweichend. ,,Oh. Naja, wie dem auch sei, meine ganze weltliche Habe liegt jedenfalls jetzt in einem Schließfach der Bibliothek " ,,Was ist denn mit Ihrer Familie?" ,,Mein Dad hat uns verlassen, als ich noch ein Baby war, und meine Mom ist gestorben, als ich die Highschool besucht hab. Jetzt bin also nur noch ich übrig." ,,Oje, das klingt aber schlimm!" Nun war Christina mit dem Achselzucken an der Reihe. Sie hatte nicht vor, ihre gesamte Ich-bin-allein-seit-ich-sechzehnbin-Lebensgeschichte vor diesem Mann auszubreiten. Er schien ein netter älterer Typ zu sein, aber für Vertraulichkeiten gab es Grenzen. ,,Was arbeiten Sie denn so?" ,,Ich bin oder ich war Köchin auf einem Kreuzfahrtschiff. Und kommen Sie mir jetzt nicht damit, dass Kreuzfahrtschiffe der Untergang Juneaus sind das habe ich schon bis zum Abwinken von den Einheimischen gehört." ,,Ich hab's auch schon mal gehört. Wir arbeiten noch dran." Christina starrte ihn an. ,,Mal ernsthaft Sie kommen mir wirklich bekannt vor. Sind Sie sicher, dass wir uns noch nie gesehen haben?" ,,Was wollen Sie denn tun, wenn wir wieder in den Hafen einlaufen?" ,,Ich werde wohl mal nachfragen, ob eins der Hotels eine Küchenhilfe sucht, oder " ,,Sie könnten auch für mich arbeiten." ,,Danke. Das ist wirklich freundlich von Ihnen." Es war ehrlich gemeint, aber Bootsmaat auf einem Sportfischerboot zu sein, das deckte sich kaum mit Christinas Auffassung von einem halbwegs guten Job. Die Arbeit war hart und dreckig, die Bezahlung schlecht, und die Touristen gingen einem auf den Geist. ,,Vielleicht komm ich ja noch mal darauf zurück." Bettler durften schließlich nicht wählerisch sein. ,,Aber vorher sehe ich mich lieber selber um." ,,Haben Sie einen Freund?" ,,Kapitän, muss ich Sie heute auch noch in den Arsch treten?" ,,Hoho. Sie sind jung genug, um meine Tochter zu sein. Ich bin für solchen Quatsch zu alt. Aber ich habe einen Sohn, er ist ein wenig älter als Sie wie alt sind Sie denn, drei- oder vierundzwanzig? , na ja, und ich glaube, Sie würden " Christina stoppte ihn wie ein Verkehrspolizist, mit hochgehaltener Hand. ,,Nein danke. Das Letzte, was ich im Augenblick brauchen kann, ist ein Blind Date." ,,Wo wollen Sie denn heute Nacht schlafen?" ,,Also, im Ernst: Muss ich Sie doch noch in den Arsch treten?" Wieder lachte der Kapitän, laut und dröhnend wie ein Bär. Es klang richtig behaglich und war dennoch ein seltsames Lachen. Es schien, als mache es ihm einen Riesenspaß, bedroht zu werden, weil es ihm normalerweise nicht oft widerfuhr. Die meisten Leute pflegten allerdings nicht zu lachen, wenn Christina mit Schlägen drohte. ,,Beruhigen Sie sich, äh " ,,Christina." ,,Christina. Ich bin Al. Hören Sie, mein Haus ist wirklich groß, auch für Sie wäre da genug Platz. Außerdem sind immer eine ganze Menge Leute da, und meine Kinder leben auch noch zu Hause, Sie würden sich also keinesfalls, äh, kompromittieren. Und ich mag mir nicht vorstellen, wie Sie die Nacht auf einer Parkbank verbringen." Christina musste lächeln, weil er so besorgt war. ,,Danke, Kapitän, aber ich bin es seit Langem gewöhnt, auf mich selbst aufzupassen." Er seufzte. ,,Wie Sie wollen. Wenn Sie sich's aber anders überlegen, rufen Sie einfach diese Nummer an, und dieser Mann wird mit Sicherheit etwas für Sie arrangieren." Er wühlte in seinen Taschen und förderte schließlich eine Visitenkarte zutage. Als er sie Christina übergab, war sie fettbeschmiert, aber dennoch gut lesbar. ,,Es war wirklich nett, mit Ihnen zu reden, aber ich glaube, ich muss jetzt mal wieder zu den anderen." Er schlenderte zum Heck des Bootes, während Christina die Visitenkarte studierte. Edmund Dante Erster Sekretär S. M. König Alexanders II. Juneau, Alaska Audentia aeternum audentia 763-223-3215 Zuerst hielt sie es für einen Scherz er hatte doch gesagt, sein Name sei Al, nicht Edmund. Und was sollte das Latein? Christina kannte diesen Sinnspruch irgendwie, sie musste ihn schon mal im Fernsehen oder sonst wo gesehen haben ... was hieß das noch mal? Kühnheit, irgend so was. Kühnheit, ewige Kühnheit das war's, ja! Aber das war doch das Motto der Familie der königlichen Familie von Alaska ... Sie beobachtete die Männer am Heck des Bootes. Alle, wirklich alle scharrten verlegen mit den Füßen, als der Kapitän auf sie zukam. ,,Eure Majestät", murmelten dann einige und starrten auf die Deckplanken.
,,Majestät", sagte ein Mann ein wenig lauter und verneigte sich tief. ,,Hey, auf dem Boot bin ich einfach Al, okay, Jungs?" Der Kapitän kraulte seinen Bart. ,,Wie habt ihr mich überhaupt erkannt?" ,,Hey!", rief Christina, während sie die Karte in ihrer Faust zerknüllte. ,,Hey!" ,,Was ist denn los?", fragte der Kapitän und drehte sich um. ,,Sie sind der König? Sie sind der gottverdammte König von Alaska, und Sie haben Fischdarm unter den Fingernägeln?" ,,Hey, jeder möchte doch mal eine Weile abschalten." ,,Abschalten?" ,,Rufen Sie einfach an, wenn Sie sich's anders überlegen, Christina. Wir haben wirklich jede Menge Platz ..." ,,... im Sitka-Palast, Herrgott im Himmel!" ,,Nun ... ja." Er grinste breit. Sie schüttelte den Kopf und bedachte ihn mit einem finsteren Blick, doch innerlich musste sie ebenfalls grinsen. Er hatte sie ganz schön auf den Arm genommen, so viel war sicher. Schande über ihr Haupt, dass sie ihn nicht eher erkannt hatte, ob mit oder ohne Bart. Immerhin war der Typ fast jeden Monat im Fernsehen oder in der Zeitung. Ich hab's geschafft, meinen Boss zu verprügeln und einen König zu beleidigen. Und alles innerhalb von drei Stunden. Kann gar nicht abwarten, was der Nachmittag bringt.
© 2010 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH.
... weniger
Autoren-Porträt von Mary Janice Davidson
Mary Janice Davidson gelang mit Weiblich, ledig, untot der Sprung auf die Bestsellerlisten. Seither hat sie mit ihrer Vampirin Betsy eine riesige Fangemeinde gewonnen. Davidson lebt in Minnesota.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mary Janice Davidson
- 2010, 394 Seiten, Maße: 12,6 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Först, Barbara
- Übersetzer: Barbara Först
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802583132
- ISBN-13: 9783802583131
Kommentare zu "Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1"
0 Gebrauchte Artikel zu „Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
3.5 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1".
Kommentar verfassen