'Bedenke das Ende'
Zur Funktion der Todesmahnung in druckgraphischen Bildfolgen des Dreißigjährigen Krieges
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der...
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Produktinformationen zu „'Bedenke das Ende' “
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Klappentext zu „'Bedenke das Ende' “
Anders als es Jacques Callots berühmte Serie über die Schrecken des Krieges vermuten läßt, wurde der Dreißigjährige Krieg von den Zeitgenossen zumeist nicht als politisches Phänomen begriffen. Im Bereich druckgraphischer Bildfolgen überwiegen 'technologische Sachbilder', wobei das "Soldatenbüchlein" über den Waffengebrauch informiert und für den Solddienst wirbt, während das "Capriccio" die künstlerisch-ästhetische Seite des Militärlebens betont. Im Unterschied dazu geht es bei den Folgen von Hans Ulrich Franck und dem Monogrammisten CR (auch Christian Richter), die im Zentrum der Untersuchung stehen, um eine moralische Bewertung kriegerischen Handelns. Die Hauptthese der Arbeit lautet, daß es sich hierbei eigentlich um 'bildliche' Erbauungsbücher handelt. Die drastisch vor Augen gestellte Schändlichkeit des Krieges und der von Soldaten begangenen Verbrechen dienen der Abschreckung. Mit diesem Ziel folgen die Serien einer Tradition der Todesmahnung, bei der sich spätmittelalterliche Formen wie die Ars moriendi sowie das Trost- und Sterbeschrifttum mit der humanistischen Auffassung von Zeit und Vergänglichkeit verbinden. So läßt sich das von Franck verwendete biblische Motto "Bedenke das Ende" speziell in Totentanzfolgen des 17. Jahrhunderts nachweisen. Matthäus Gundelachs Sterbebüchlein sowie weitere künstlerische Zeugnisse aus dem Augsburger Umkreis zeigen, auf welch vielfältige Weise sich das überlieferte Memento mori mit dem Krieg und dem künstlerischen Selbstverständnis der Gegenwart verknüpfen konnte.
Bibliographische Angaben
- Autor: Martin Knauer
- 1997, VIII, 209 Seiten, 53 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 53 Abbildungen, Maße: 15,5 x 23 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Niemeyer, Tübingen
- ISBN-10: 348435058X
- ISBN-13: 9783484350588
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