Beitrittsautomatismus als Strategie?

Ich habe dieses Buch mit großem Gewinn gelesen. Es ist eine fundierte politikwissenschaftliche Analyse der Verhandlungstaktik der Türkei auf ihrem Weg in die EU. Im weiten Feld der Theorien der Internationalen Politik ist der Autor im "Konstruktivismus" beheimatet - einer Theorie, die der "Macht der Sprache" viel Wirkungskraft einräumt. Das Buch liest sich flüssig und mitunter sogar spannend. Beeindruckend, wie der Autor die Wirkmuster der türkischen Argumente dezidiert offenlegt. Positiv anzumerken ist noch das akribisch aufgelistete Literaturverzeichnis, das Interessierten wertvolle Hinweise zum vertieften Weiterlesen bietet. Sehr gut!

Ein hochinteressantes Buch, das eine fundierte politikwissenschaftliche Analyse geschickt und gut lesbar mit einem für noch lange Zeit aktuellen Thema der europäischen Politik verknüpft. Innerhalb der theoretischen Sphäre der Internationalen Politik ist der Autor (Diplom-Politologe) im "Konstruktivismus" beheimatet - sein Augenmerk gilt den realpolitischen Wirkmechanismen von Sprache und Argumenten. Er weist überzeugend nach, wie die Türkei ihre mangelnde materielle Verhandlungsmacht gegenüber der EU durch den geschickten Einsatz normativer Argumente mehr als ausgleicht. Ich habe keinen Euro des Kaufpreises bereut - das Buch ist ein Muss für alle, die den schon über vierzig Jahre andauernden Annäherungsprozess der Türkei an die EG/EU politisch begreifen wollen und politikwissenschaftlich analysieren.