Besessen. In Liebe gefangen
2 Romane in 1 Bd.
Besessen:
Kaylie wird von einem wahnsinnigen Stalker verfolgt. Sie flüchtet sich in die Arme des attraktiven Zane. Doch ihre Liebe zerbricht an Zanes besessener Fürsorge. Jahre später wird Kaylie erneut bedroht - aber von...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Besessen. In Liebe gefangen “
Besessen:
Kaylie wird von einem wahnsinnigen Stalker verfolgt. Sie flüchtet sich in die Arme des attraktiven Zane. Doch ihre Liebe zerbricht an Zanes besessener Fürsorge. Jahre später wird Kaylie erneut bedroht - aber von wem?
In Liebe gefangen:
Ist der Mann, den Chelsea auf einer Karibikinsel aufspürt, wirklich Devlin McVey? Zwar nennt er sich jetzt Mitch Russell, hat einen Bart, trägt andere Kleidung. Aber in seiner Nähe fühlt Chelsea dasselbe Verlangen wie damals, dieselbe Wut, dieselbe Unsicherheit. Sie will endlich herausfinden, welches Spiel er spielt! Und es gibt für sie nur einen Weg die Nacht der Wahrheit
Klappentext zu „Besessen. In Liebe gefangen “
1. Roman: Stunden schrecklicher Angst. TV-Moderatorin Kaylie wird das Opfer eines irren Stalkers! In letzter Sekunde rettet sie der attraktive Zane, der sie nicht mehr aus den Augen lässt. Sie werden ein Paar, bis ihre Liebe an Zanes obsessiven Fürsorge zerbricht. Sieben Jahre später beginnt die Bedrohung von Neuem. Kaylie weiß nicht, was gefährlicher ist: Der Stalker oder ihr besitzergreifender Exmann, der nur einen Herzschlag entfernt ist.
2. Roman:
Ist der Mann, den Chelsea auf einer Karibikinsel aufspürt, wirklich Devlin McVey? Zwar nennt er sich jetzt Mitch Russell, hat einen Bart, trägt andere Kleidung. Aber in seiner Nähe fühlt Chelsea dasselbe Verlangen wie damals, dieselbe Wut, dieselbe Unsicherheit. Sie will endlich herausfinden, welches Spiel er spielt! Und es gibt für sie nur einen Weg die Nacht der Wahrheit
Lese-Probe zu „Besessen. In Liebe gefangen “
Besessen von Lisa Jackson1. KAPITEL
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"Wer ist dort?", fragte Don Flannery barsch und umklammerte den Telefonhörer. "Ted." Die Stimme war kaum zu hören und heiser. Don konnte nicht einmal erkennen, ob sie einem Mann oder einer Frau gehörte.
"Okay, Ted. Was gibt's?" Dons Lippen waren mit einem Mal wie taub. Seit Teds erstem Anruf gestern kämpfte er ständig gegen eine beinahe übermächtige Angst an.
"Es geht um Kaylie. Sie ist in Gefahr", sagte die Stimme.
O nein, bloß nicht Kaylie! Schreckliche Erinnerungen überfluteten Don. "Wieso?"
"Das sagte ich bereits. Lee Johnston wird bald entlassen werden."
Don konnte nur mit Mühe ruhig weitersprechen. "Ich war in der Anstalt. Dort spricht niemand davon, dass er entlassen werden soll." Dr. Anthony Henshaw, der behandelnde Arzt von Johnston, hatte sich nur wenig über seinen Patienten geäußert. Er hatte lediglich auf seine Schweigepflicht hingewiesen und dass er die Ausgeglichenheit seines Patienten nicht gefährden wolle. Obendrein hatte er Don noch darauf hingewiesen, dass er nicht mehr Kaylies Ehemann sei und deshalb kein Recht habe, sich einzumischen. Nur weil Don die größte Sicherheitsfirma der gesamten Westküste gehöre, hätte er nicht das Recht, Unruhe in die Anstalt zu bringen oder hinter einem der Patienten herzuschnüffeln. Anscheinend hatte dieser Arzt vergessen, was Johnston Kaylie hatte antun wollen.
Der Mann hatte Kaylie fast umgebracht, und nun musste Don sich anhören, er schnüffele hinter diesem Wahnsinnigen her. Es war eine Frechheit.
Mit ruhiger kühler Stimme hatte Dr. Henshaw ihm mitgeteilt, dass Johnston ständig bewacht werde und Don sich keine Sorgen zu machen brauche. Obwohl Lee ein Musterpatient sei, rechne Henshaw nicht damit, dass er in nächster Zeit entlassen werde. Dann sagte er noch, er schätze, Johnston würde für absehbare Zeit dort bleiben.
In Dons Ohren klang das alles etwas zu vage und keineswegs beruhigend.
Jetzt ging Don zwischen dem Fenster und dem Schreibtisch auf und ab, wobei er das Telefonkabel bis zum Äußersten dehnte. Er fühlte sich genauso hilflos wie damals vor sieben Jahren, als Johnston versucht hatte, Kaylie zu ermorden.
"Weshalb sollte ich Ihnen glauben?", fragte er den Anrufer, und Ted ließ sich Zeit mit einer Antwort.
Schweigend wartete Don.
"Weil ich mir Sorgen mache", sagte die heisere Stimme schließlich. Dann war die Leitung tot.
"Mistkerl!" Don knallte den Hörer auf die Gabel und spulte das Tonband, auf dem er den Anruf aufgezeichnet hatte, zurück.
Verblüfft fing der Schäferhund, der unter Dons Tisch lag, an zu bellen. Er fletschte leicht die Zähne und stellte die Nackenhaare auf.
"Reg dich ab, Franklin", befahl Don ihm, obwohl ihm selbst auf der Stirn der kalte Schweiß ausbrach.
Plötzlich wurde die Bürotür aufgerissen, und Brad Hastings, Dons Stellvertreter, kam herein. Unter dem Arm hielt er eine Zeitung. "Ich habe die Polizei angerufen", sagte er gereizt. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, und seine Nasenflügel bebten. Brad war nur wenig größer als eins siebzig, doch sehr muskulös. Früher war er Boxer gewesen, und vom ersten Tag der Firma an war er bei Dons Sicherheitsdienst. Auf Hastings war stets Verlass. "Über Johnston gibt es nichts Neues. Er ist in der Anstalt in Verwahrung, genau wie Henshaw dir gesagt hat. Und der Doktor scheint sich auszukennen, Johnston ist seit fünf Jahren sein Patient", berichtete er.
Und in diesen fünf Jahren hatte Henshaw Don kein einziges Wort über seinen Patienten gesagt. Ungefähr jedes halbe Jahr hatte Don sich erkundigt, und jedes Mal war ihm nur mitgeteilt worden, Johnston sei immer noch Patient von Henshaw.
Als Dr. Loyola noch in Whispering Hills arbeitete, waren die Dinge anders gewesen. Loyola hatte Verständnis für das Grauen, das sein Patient verbreitet hatte, und er hatte Don darüber informiert, ob Johnston Anzeichen der Besserung zeigte oder nicht. Doch Dr. Loyola arbeitete schon lange nicht mehr in Whispering Hills, und von den Leuten, die jetzt dort tätig waren, sah niemand Lee Johnston als eine Gefahr an.
Das Tonband war zu Ende. Don spulte es erneut zurück und machte eine Kopie von der Aufnahme.
Hastings kratzte sich den Hinterkopf. "In Whispering Hills gibt es keinen Ted. Auch nicht als Freund oder als Familienangehöriger eines Patienten."
"Hast du alle Angestellten der Anstalt überprüft? Die Köche, die Kellner in der Cafeteria, die Krankenschwestern, Gärtner?"
"Keiner von ihnen heißt Theodore oder Ted. Der letzte Ted, der dort angestellt war, ist vor zweieinhalb Jahren von dort weggegangen. Jetzt lebt er in Mississippi und hat keine Ahnung mehr, was in Whispering Hills vor sich geht. Ich habe selbst mit ihm gesprochen."
Don fühlte sich hilflos wie ein Mann, der sich verzweifelt an ein Seil klammert, das langsam reißt.
"Und was ist mit einer Frau? Vielleicht heißt eine der Frauen Teddie?", sagte Don nachdenklich, "oder Theresa, Thea oder sonst wie?"
"Du denkst, dass ...", Hastings deutete ungläubig auf das Tonband, "... das eine Frau ist?"
"Ich kann es nicht genau sagen, aber der Anrufer wollte auf jeden Fall die Stimme verstellen." Wieder fühlte er diese kalte Angst. Und wenn der Anrufer Johnston selbst war? Hatte er womöglich Zugang zu einem Telefon und einem Telefonbuch? Vielleicht kam er sogar auf die Idee, Kaylie direkt beim Sender anzurufen.
Don nahm den Hörer wieder ab und wählte die Nummer des Fernsehsenders, bei dem Kaylie arbeitete. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf dem Tisch, bis die Empfangsdame abhob und ihm mitteilte, dass Kaylie schon gegangen sei. Er unterdrückte einen Fluch, legte auf und rief in Kaylies Apartment an. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein. Don wartete nicht, um Kaylie eine Nachricht aufs Band zu sprechen, sondern knallte ratlos den Hörer auf. Reiß dich zusammen, sagte er sich innerlich, doch die Furcht konnte er nicht unterdrücken.
Wieso hat sie sich auf meine Nachrichten hin nicht gemeldet?, fragte er sich verzweifelt. Vielleicht war alles schon zu spät.
"Sieh mal, sicher ist alles vollkommen in Ordnung", beruhigte Hastings ihn, als könne er die Gedanken seines Chefs lesen. "Wenn nicht, dann hättest du es bereits erfahren. Außerdem war sie heute Vormittag in der Sendung, und du weißt selbst, dass Johnston noch in der Anstalt ist."
"Bisher noch."
Unauffällig beobachtete Hastings Don und atmete tief durch. "Es tut mir leid, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen, aber hast du das hier schon gesehen?" Er legte die Zeitung vor Don auf den Schreibtisch. Es war die neuste Ausgabe des "Insider", ein Magazin, das für seine Klatschgeschichten bekannt war. Ein unscharfes Bild von Kaylie und Alan Bently, dem anderen Gastgeber der Show "West Coast Morning", prangte von der Titelseite. Alan hatte Kaylie einen Arm um die Schultern gelegt. Die fettgedruckte Schlagzeile darüber lautete: "Hochzeitsglocken für San Franciscos Starpärchen?" Etwas kleiner stand darunter: "Ist Alan immer noch von Kaylie 'besessen'?"
"Wie können sie so ein Zeug bloß drucken?", regte Don sich auf. Der Artikel ärgerte ihn maßlos, obwohl er dafür eigentlich keinen Anlass hatte. Die Hälfte von allem, was im "Insider" stand, war schlichtweg erlogen oder beruhte auf Gerüchten. Trotzdem war Don wütend über das Foto von Alan und Kaylie, und der Hinweis auf ihre Hochzeit ärgerte ihn noch mehr. Sicher wollte man mit solchen Geschichten lediglich die Auflage der Zeitung steigern. Niemals würde Kaylie sich mit jemandem wie Alan Bently einlassen.
Am schlimmsten jedoch war die Anspielung auf Kaylies letzten Film "Besessen". Dieser Film hatte nach Dons Ansicht das Ende seiner kurzen, aber leidenschaftlichen Ehe mit Kaylie nach sich gezogen.
Er warf die Zeitung ohne jeden weiteren Kommentar in den Papierkorb, ging durch das Zimmer und öffnete die Schranktür. Er nahm ein Lederjackett vom Bügel, und während er sich eine Kopie des Bands mit dem anonymen Telefonanruf in die Tasche steckte, versuchte er, seine Eifersucht auf Alan Bently zu vergessen. Don hatte jetzt keine Zeit für Gefühle, das Wichtigste war jetzt, Kaylie in Sicherheit zu bringen. Seit dem ersten Anruf von Ted hatte er sich einen Plan überlegt, und nun war der Zeitpunkt gekommen, diesen Plan auszuführen.
Kaylie würde das Ganze überhaupt nicht gefallen. Im Gegenteil, sie würde sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen, diesmal würde er nur auf sich selbst hören. Er erklärte Hastings sein Vorhaben und wies ihn an, die Geschäfte weiterzuführen. Im Moment zählte für Don nur noch Kaylies Sicherheit. "Und gib eine Kopie des Tonbands an die Polizei weiter."
Es beruhigte ihn, dass er sich auf Hastings verlassen konnte. "Ich will jeden verfügbaren Mann für diese Sache. Die Kosten sind mir egal. Du musst herausfinden, wer dieser Ted ist und in welcher Beziehung er zu Kaylie steht. Und fang an, Anrufe zurückzuverfolgen. Anrufe, die hier eingehen oder bei Kaylie zu Hause oder bei dem Fernsehsender. Ich muss wissen, wo dieser Verrückte sitzt!"
"Ist das alles?", fragte Hastings spöttisch.
"Jedenfalls das Wichtigste", entgegnete Don und steckte die Hände in die Taschen. Er pfiff nach seinem Hund, und der schlanke Schäferhund hob zuerst ein Ohr, dann stand er auf und trottete hinter Don her.
Die Morgenluft draußen war warm, und nur ein paar Wolken standen am
klarblauen Himmel über San Francisco. Don schloss seinen Jeep auf, und der Hund
sprang sofort auf den Hintersitz. Einen Anruf muss ich noch machen, überlegte Don, während er sich in den Verkehr einfädelte.
Er benutzte das drahtlose Telefon im Wagen, und danach konzentrierte er sich auf das bevorstehende Treffen mit seiner dickköpfigen Exfrau.
Übersetzung: Johannes Heitmann / Elisabeth Hartmann
© 1991 by Lisa Jackson
"Wer ist dort?", fragte Don Flannery barsch und umklammerte den Telefonhörer. "Ted." Die Stimme war kaum zu hören und heiser. Don konnte nicht einmal erkennen, ob sie einem Mann oder einer Frau gehörte.
"Okay, Ted. Was gibt's?" Dons Lippen waren mit einem Mal wie taub. Seit Teds erstem Anruf gestern kämpfte er ständig gegen eine beinahe übermächtige Angst an.
"Es geht um Kaylie. Sie ist in Gefahr", sagte die Stimme.
O nein, bloß nicht Kaylie! Schreckliche Erinnerungen überfluteten Don. "Wieso?"
"Das sagte ich bereits. Lee Johnston wird bald entlassen werden."
Don konnte nur mit Mühe ruhig weitersprechen. "Ich war in der Anstalt. Dort spricht niemand davon, dass er entlassen werden soll." Dr. Anthony Henshaw, der behandelnde Arzt von Johnston, hatte sich nur wenig über seinen Patienten geäußert. Er hatte lediglich auf seine Schweigepflicht hingewiesen und dass er die Ausgeglichenheit seines Patienten nicht gefährden wolle. Obendrein hatte er Don noch darauf hingewiesen, dass er nicht mehr Kaylies Ehemann sei und deshalb kein Recht habe, sich einzumischen. Nur weil Don die größte Sicherheitsfirma der gesamten Westküste gehöre, hätte er nicht das Recht, Unruhe in die Anstalt zu bringen oder hinter einem der Patienten herzuschnüffeln. Anscheinend hatte dieser Arzt vergessen, was Johnston Kaylie hatte antun wollen.
Der Mann hatte Kaylie fast umgebracht, und nun musste Don sich anhören, er schnüffele hinter diesem Wahnsinnigen her. Es war eine Frechheit.
Mit ruhiger kühler Stimme hatte Dr. Henshaw ihm mitgeteilt, dass Johnston ständig bewacht werde und Don sich keine Sorgen zu machen brauche. Obwohl Lee ein Musterpatient sei, rechne Henshaw nicht damit, dass er in nächster Zeit entlassen werde. Dann sagte er noch, er schätze, Johnston würde für absehbare Zeit dort bleiben.
In Dons Ohren klang das alles etwas zu vage und keineswegs beruhigend.
Jetzt ging Don zwischen dem Fenster und dem Schreibtisch auf und ab, wobei er das Telefonkabel bis zum Äußersten dehnte. Er fühlte sich genauso hilflos wie damals vor sieben Jahren, als Johnston versucht hatte, Kaylie zu ermorden.
"Weshalb sollte ich Ihnen glauben?", fragte er den Anrufer, und Ted ließ sich Zeit mit einer Antwort.
Schweigend wartete Don.
"Weil ich mir Sorgen mache", sagte die heisere Stimme schließlich. Dann war die Leitung tot.
"Mistkerl!" Don knallte den Hörer auf die Gabel und spulte das Tonband, auf dem er den Anruf aufgezeichnet hatte, zurück.
Verblüfft fing der Schäferhund, der unter Dons Tisch lag, an zu bellen. Er fletschte leicht die Zähne und stellte die Nackenhaare auf.
"Reg dich ab, Franklin", befahl Don ihm, obwohl ihm selbst auf der Stirn der kalte Schweiß ausbrach.
Plötzlich wurde die Bürotür aufgerissen, und Brad Hastings, Dons Stellvertreter, kam herein. Unter dem Arm hielt er eine Zeitung. "Ich habe die Polizei angerufen", sagte er gereizt. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt, und seine Nasenflügel bebten. Brad war nur wenig größer als eins siebzig, doch sehr muskulös. Früher war er Boxer gewesen, und vom ersten Tag der Firma an war er bei Dons Sicherheitsdienst. Auf Hastings war stets Verlass. "Über Johnston gibt es nichts Neues. Er ist in der Anstalt in Verwahrung, genau wie Henshaw dir gesagt hat. Und der Doktor scheint sich auszukennen, Johnston ist seit fünf Jahren sein Patient", berichtete er.
Und in diesen fünf Jahren hatte Henshaw Don kein einziges Wort über seinen Patienten gesagt. Ungefähr jedes halbe Jahr hatte Don sich erkundigt, und jedes Mal war ihm nur mitgeteilt worden, Johnston sei immer noch Patient von Henshaw.
Als Dr. Loyola noch in Whispering Hills arbeitete, waren die Dinge anders gewesen. Loyola hatte Verständnis für das Grauen, das sein Patient verbreitet hatte, und er hatte Don darüber informiert, ob Johnston Anzeichen der Besserung zeigte oder nicht. Doch Dr. Loyola arbeitete schon lange nicht mehr in Whispering Hills, und von den Leuten, die jetzt dort tätig waren, sah niemand Lee Johnston als eine Gefahr an.
Das Tonband war zu Ende. Don spulte es erneut zurück und machte eine Kopie von der Aufnahme.
Hastings kratzte sich den Hinterkopf. "In Whispering Hills gibt es keinen Ted. Auch nicht als Freund oder als Familienangehöriger eines Patienten."
"Hast du alle Angestellten der Anstalt überprüft? Die Köche, die Kellner in der Cafeteria, die Krankenschwestern, Gärtner?"
"Keiner von ihnen heißt Theodore oder Ted. Der letzte Ted, der dort angestellt war, ist vor zweieinhalb Jahren von dort weggegangen. Jetzt lebt er in Mississippi und hat keine Ahnung mehr, was in Whispering Hills vor sich geht. Ich habe selbst mit ihm gesprochen."
Don fühlte sich hilflos wie ein Mann, der sich verzweifelt an ein Seil klammert, das langsam reißt.
"Und was ist mit einer Frau? Vielleicht heißt eine der Frauen Teddie?", sagte Don nachdenklich, "oder Theresa, Thea oder sonst wie?"
"Du denkst, dass ...", Hastings deutete ungläubig auf das Tonband, "... das eine Frau ist?"
"Ich kann es nicht genau sagen, aber der Anrufer wollte auf jeden Fall die Stimme verstellen." Wieder fühlte er diese kalte Angst. Und wenn der Anrufer Johnston selbst war? Hatte er womöglich Zugang zu einem Telefon und einem Telefonbuch? Vielleicht kam er sogar auf die Idee, Kaylie direkt beim Sender anzurufen.
Don nahm den Hörer wieder ab und wählte die Nummer des Fernsehsenders, bei dem Kaylie arbeitete. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf dem Tisch, bis die Empfangsdame abhob und ihm mitteilte, dass Kaylie schon gegangen sei. Er unterdrückte einen Fluch, legte auf und rief in Kaylies Apartment an. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein. Don wartete nicht, um Kaylie eine Nachricht aufs Band zu sprechen, sondern knallte ratlos den Hörer auf. Reiß dich zusammen, sagte er sich innerlich, doch die Furcht konnte er nicht unterdrücken.
Wieso hat sie sich auf meine Nachrichten hin nicht gemeldet?, fragte er sich verzweifelt. Vielleicht war alles schon zu spät.
"Sieh mal, sicher ist alles vollkommen in Ordnung", beruhigte Hastings ihn, als könne er die Gedanken seines Chefs lesen. "Wenn nicht, dann hättest du es bereits erfahren. Außerdem war sie heute Vormittag in der Sendung, und du weißt selbst, dass Johnston noch in der Anstalt ist."
"Bisher noch."
Unauffällig beobachtete Hastings Don und atmete tief durch. "Es tut mir leid, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen, aber hast du das hier schon gesehen?" Er legte die Zeitung vor Don auf den Schreibtisch. Es war die neuste Ausgabe des "Insider", ein Magazin, das für seine Klatschgeschichten bekannt war. Ein unscharfes Bild von Kaylie und Alan Bently, dem anderen Gastgeber der Show "West Coast Morning", prangte von der Titelseite. Alan hatte Kaylie einen Arm um die Schultern gelegt. Die fettgedruckte Schlagzeile darüber lautete: "Hochzeitsglocken für San Franciscos Starpärchen?" Etwas kleiner stand darunter: "Ist Alan immer noch von Kaylie 'besessen'?"
"Wie können sie so ein Zeug bloß drucken?", regte Don sich auf. Der Artikel ärgerte ihn maßlos, obwohl er dafür eigentlich keinen Anlass hatte. Die Hälfte von allem, was im "Insider" stand, war schlichtweg erlogen oder beruhte auf Gerüchten. Trotzdem war Don wütend über das Foto von Alan und Kaylie, und der Hinweis auf ihre Hochzeit ärgerte ihn noch mehr. Sicher wollte man mit solchen Geschichten lediglich die Auflage der Zeitung steigern. Niemals würde Kaylie sich mit jemandem wie Alan Bently einlassen.
Am schlimmsten jedoch war die Anspielung auf Kaylies letzten Film "Besessen". Dieser Film hatte nach Dons Ansicht das Ende seiner kurzen, aber leidenschaftlichen Ehe mit Kaylie nach sich gezogen.
Er warf die Zeitung ohne jeden weiteren Kommentar in den Papierkorb, ging durch das Zimmer und öffnete die Schranktür. Er nahm ein Lederjackett vom Bügel, und während er sich eine Kopie des Bands mit dem anonymen Telefonanruf in die Tasche steckte, versuchte er, seine Eifersucht auf Alan Bently zu vergessen. Don hatte jetzt keine Zeit für Gefühle, das Wichtigste war jetzt, Kaylie in Sicherheit zu bringen. Seit dem ersten Anruf von Ted hatte er sich einen Plan überlegt, und nun war der Zeitpunkt gekommen, diesen Plan auszuführen.
Kaylie würde das Ganze überhaupt nicht gefallen. Im Gegenteil, sie würde sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen, diesmal würde er nur auf sich selbst hören. Er erklärte Hastings sein Vorhaben und wies ihn an, die Geschäfte weiterzuführen. Im Moment zählte für Don nur noch Kaylies Sicherheit. "Und gib eine Kopie des Tonbands an die Polizei weiter."
Es beruhigte ihn, dass er sich auf Hastings verlassen konnte. "Ich will jeden verfügbaren Mann für diese Sache. Die Kosten sind mir egal. Du musst herausfinden, wer dieser Ted ist und in welcher Beziehung er zu Kaylie steht. Und fang an, Anrufe zurückzuverfolgen. Anrufe, die hier eingehen oder bei Kaylie zu Hause oder bei dem Fernsehsender. Ich muss wissen, wo dieser Verrückte sitzt!"
"Ist das alles?", fragte Hastings spöttisch.
"Jedenfalls das Wichtigste", entgegnete Don und steckte die Hände in die Taschen. Er pfiff nach seinem Hund, und der schlanke Schäferhund hob zuerst ein Ohr, dann stand er auf und trottete hinter Don her.
Die Morgenluft draußen war warm, und nur ein paar Wolken standen am
klarblauen Himmel über San Francisco. Don schloss seinen Jeep auf, und der Hund
sprang sofort auf den Hintersitz. Einen Anruf muss ich noch machen, überlegte Don, während er sich in den Verkehr einfädelte.
Er benutzte das drahtlose Telefon im Wagen, und danach konzentrierte er sich auf das bevorstehende Treffen mit seiner dickköpfigen Exfrau.
Übersetzung: Johannes Heitmann / Elisabeth Hartmann
© 1991 by Lisa Jackson
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Autoren-Porträt von Lisa Jackson
Lisa Jackson zählt zu den amerikanischen Top-Autorinnen, deren Romane regelmäßig die Bestsellerlisten der "New York Times", der "USA Today" und der "Publishers Weekly" erobern. Ihre Hochspannungsthriller wurden in 25 Länder verkauft. Auch in Deutschland hat sie erfolgreich den Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Lisa Jackson lebt in Oregon.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lisa Jackson
- 2010, 320 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Johannes Heitmann, Elisabeth Hartmann
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3899417518
- ISBN-13: 9783899417517
- Erscheinungsdatum: 10.08.2010
Rezension zu „Besessen. In Liebe gefangen “
1. "Nichts ist wie es scheint, und mit jeder Seite steigt die Spannung ..." -Romantic Times Bookreview 2. "Verrat, Gefahr, Begierde und Leidenschaft!" -Romantic Times Bookreview
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