Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2
Neue Abenteuer mit dem Streuner
Die wunderbare Freundschaft geht weiter: In „Bob und die wie er die Welt sieht“ erfahren wir vom Londoner Straßenmusiker James Bowen, wie er seinen Lebensalltag mit Hilfe des klugen Katers Bob meistert. Der Nachfolgeband des...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2 “
Die wunderbare Freundschaft geht weiter: In „Bob und die wie er die Welt sieht“ erfahren wir vom Londoner Straßenmusiker James Bowen, wie er seinen Lebensalltag mit Hilfe des klugen Katers Bob meistert. Der Nachfolgeband des Bestsellers „Bob, der Streuner“.
Für James Bowen ist sein treuer Kater ein Seelenverwandter, der ihm immer wieder bei der Verarbeitung seiner schwierigen Vergangenheit als Drogenabhängiger und Obdachloser hilft. Aber James revanchiert sich bei Bob, dem ehemals herumstreunenden, heruntergekommenen und abgemagerten Kater: „Bob bekam von mir Zuwendung, Futter und ein Dach über den Kopf, und dafür schenkte er mir neue Hoffnung und eine sinnvolle Aufgabe“, berichtet James. Der Kater habe sein Leben mit Loyalität, Liebe und Spaß bereichert, „aber auch mit einem Verantwortungsgefühl, das ich bisher nicht gekannt hatte“. Dank Bob habe er sich wieder Ziele gesteckt und die Welt mit anderen Augen angesehen.
Ärger mit Polizisten und „Tierfreunden“
In „Bob und wie er die Welt sieht“ beschreibt Bowen die Abenteuer mit seinem tierischen Freund, der täglich mit ihm im Bus zur Arbeit fährt. Der Job von James ist es, an einer U-Bahn-Station eine Straßenzeitung zu verkaufen. Dort muss sich u.a. mit schlecht gelaunten Polizisten, neidischer Verkäufer-Konkurrenz oder sogenannten „Tierfreunden“ herumschlagen, die seinen Kater in großer Gefahr sehen und ihm vorwerfen, Bob nicht artgerecht zu behandeln.
James Bowens neues Buch handelt aber auch von seinem harten Leben als ehemaliger Drogenabhängiger, und krank zu sein kann sich der Straßenverkäufer kaum leisten. Als er eines Tages kaum mehr laufen kann, spitzt sich die Situation für ihn dramatisch zu ...
Angst vor der Signierstunde
In „Bob und wie er die Welt sieht“ erzählt James Bowen auch, wie der riesige Erfolg seines ersten Bob-Buches sowie die Tatsache, dass er auf einmal ein berühmter Schriftsteller geworden ist, sein Leben durcheinanderwirbelt. So hatte er z.B. vor einer Signierstunde panische Angst: „Ich war kein Vorzeige-Autor, kein aufgestylter Publikumsliebling“, berichtet James. „Meine Welt war immer noch am Rande der Gesellschaft. Oder zumindest sah ich das so. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass alle Leute Bob lieben würden. Aber ich zitterte vor Angst, dass sie mich hassen könnten.“ Natürlich stellte sich James Bowens Angst als unbegründet heraus. Bereits die erste Signierstunde war ein grandioser Erfolg!
Bob & James als Kinostars
Mittlerweile sind Bob und James nicht mehr auf der Straße aktiv. Wie der britische Guardian berichtet hat, arbeitet der Bestsellerautor momentan an einem Kinderbuch-Projekt. Auch ein Film über die beiden außergewöhnlichen Freunde ist angeblich in Planung, Hollywood soll schon Interesse angemeldet haben … Doch bis zur Kinopremiere ist bestimmt noch genügend Zeit, in „Bob und wie er die Welt sieht“ zu schmökern und an den mal lustigen, mal dramatischen Abenteuern von James und seinem Kater Bob teilzuhaben.
Für James Bowen ist sein treuer Kater ein Seelenverwandter, der ihm immer wieder bei der Verarbeitung seiner schwierigen Vergangenheit als Drogenabhängiger und Obdachloser hilft. Aber James revanchiert sich bei Bob, dem ehemals herumstreunenden, heruntergekommenen und abgemagerten Kater: „Bob bekam von mir Zuwendung, Futter und ein Dach über den Kopf, und dafür schenkte er mir neue Hoffnung und eine sinnvolle Aufgabe“, berichtet James. Der Kater habe sein Leben mit Loyalität, Liebe und Spaß bereichert, „aber auch mit einem Verantwortungsgefühl, das ich bisher nicht gekannt hatte“. Dank Bob habe er sich wieder Ziele gesteckt und die Welt mit anderen Augen angesehen.
Ärger mit Polizisten und „Tierfreunden“
In „Bob und wie er die Welt sieht“ beschreibt Bowen die Abenteuer mit seinem tierischen Freund, der täglich mit ihm im Bus zur Arbeit fährt. Der Job von James ist es, an einer U-Bahn-Station eine Straßenzeitung zu verkaufen. Dort muss sich u.a. mit schlecht gelaunten Polizisten, neidischer Verkäufer-Konkurrenz oder sogenannten „Tierfreunden“ herumschlagen, die seinen Kater in großer Gefahr sehen und ihm vorwerfen, Bob nicht artgerecht zu behandeln.
James Bowens neues Buch handelt aber auch von seinem harten Leben als ehemaliger Drogenabhängiger, und krank zu sein kann sich der Straßenverkäufer kaum leisten. Als er eines Tages kaum mehr laufen kann, spitzt sich die Situation für ihn dramatisch zu ...
Angst vor der Signierstunde
In „Bob und wie er die Welt sieht“ erzählt James Bowen auch, wie der riesige Erfolg seines ersten Bob-Buches sowie die Tatsache, dass er auf einmal ein berühmter Schriftsteller geworden ist, sein Leben durcheinanderwirbelt. So hatte er z.B. vor einer Signierstunde panische Angst: „Ich war kein Vorzeige-Autor, kein aufgestylter Publikumsliebling“, berichtet James. „Meine Welt war immer noch am Rande der Gesellschaft. Oder zumindest sah ich das so. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass alle Leute Bob lieben würden. Aber ich zitterte vor Angst, dass sie mich hassen könnten.“ Natürlich stellte sich James Bowens Angst als unbegründet heraus. Bereits die erste Signierstunde war ein grandioser Erfolg!
Bob & James als Kinostars
Mittlerweile sind Bob und James nicht mehr auf der Straße aktiv. Wie der britische Guardian berichtet hat, arbeitet der Bestsellerautor momentan an einem Kinderbuch-Projekt. Auch ein Film über die beiden außergewöhnlichen Freunde ist angeblich in Planung, Hollywood soll schon Interesse angemeldet haben … Doch bis zur Kinopremiere ist bestimmt noch genügend Zeit, in „Bob und wie er die Welt sieht“ zu schmökern und an den mal lustigen, mal dramatischen Abenteuern von James und seinem Kater Bob teilzuhaben.
Klappentext zu „Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2 “
Wie geht die Geschichte von Bob, dem Streuner weiter?Seit Bob da ist, hat sich mein Leben sehr verändert. Ich war ein obdachloser Straßenmusiker ohne Perspektive und ohne eine Idee, was ich aus meinem Leben machen sollte. Nun stehe ich wieder mit zwei Beinen auf der Erde, ich habe die Vergangenheit hinter mir gelassen, aber ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird. Ich brauche wohl immer noch Unterstützung, um auf meinem Weg zu bleiben. Zum Glück steht mir Bob mit seiner Freundschaft und seiner Klugheit zur Seite.Die wunderbare Geschichte der Freundschaft zwischen James und seinem Kater wurde mit "Bob, der Streuner" zum Welt-Bestseller. In seinem neuen Buch erzählt James, wie Bob ihm in harten Zeiten und selbst in lebensgefährlichen Situationen immer wieder den Weg weist.Mit Fotos von James und Bob
Lese-Probe zu „Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2 “
Bob und wie er die Welt sieht von James Bowen 1
Der Nachtwächter
Es war einer dieser Tage, an denen einfach alles schiefläuft. Los ging es schon vor dem Aufstehen, weil der Wecker nicht klingelte und ich verschlief. Deshalb verließen mein Kater Bob und ich viel zu spät das Haus, um den Bus zu erwischen, der uns täglich von meiner Wohnung in Tottenham, einem nördlichen Stadtteil von London, nach Islington brachte, wo ich die Obdachlosenzeitung The Big Issue verkaufte. Wir saßen gerade mal fünf Minuten im Bus, als die nächste Panne passierte.
Bob saß wie immer auf dem Sitz neben mir und döste mit halb geschlossenen Augen. Plötzlich hob er ruckartig den Kopf und sah sich argwöhnisch um. In den zwei Jahren, die er jetzt bei mir war, hatte ich gelernt, seine Vorahnungen ernst zu nehmen. Sekunden später füllte sich der Bus mit ätzenden Rauchschwaden. Der Busfahrer verkündete mit aufgeregter Stimme, die Fahrt sei hier und jetzt zu Ende. Er forderte uns Passagiere auf, sofort und »auf der Stelle« auszusteigen.
Das da rauf folgende Chaos war zwar nicht vergleichbar mit der Evakuierung der Titanic, aber der Bus war ziemlich voll, und alle Fahrgäste drängelten und schubsten mit viel Ellbogeneinsatz zu den Ausgängen. Ich verließ mich lieber auf Bob, und der hatte es gar nicht eilig. Deshalb warteten wir, bis sich der Tumult gelegt hatte, und stiegen als Letzte aus. Eine weise Entscheidung, wie sich schnell he rausstellte. Drinnen hatte es zwar bestialisch gestunken, aber es war wenigstens warm gewesen.
... mehr
Der Bus war genau vor einer großen Baustelle zum Stehen gekommen. Durch diese Lücke in der Häuserreihe pfiffen uns eisige Sturmböen, denen wir Passagiere jetzt ungeschützt ausgeliefert waren, gnadenlos um die Ohren. Zum Glück hatte ich heute Morgen trotz aller Eile beim Verlassen der Wohnung noch einen besonders dicken Schal um Bobs Hals geschlungen.
Die Ursache für die Rauchschwaden im Bus war schnell gefunden. Es war nur ein überhitzter Motor, aber der Fahrer musste trotzdem auf einen Mechaniker warten. Also standen die meisten von uns über eine halbe Stunde zitternd und frierend am Straßenrand und warteten auf den Ersatzbus.
Der morgendliche Berufsverkehr tat sein Übriges, und so brauchten wir an diesem Tag tatsächlich geschlagene 90 Minuten bis zu unserer Haltestelle in Islington. Wir waren unendlich spät dran. Ich würde die Mittagspause der Geschäftsleute verpassen, eine lukrative Zeit für den Verkauf der Big Issue.
Die letzten fünf Minuten Fußweg zu unserem Stammplatz an der U-Bahnstation Angel dauerten leider auch wieder länger. So war das immer, wenn ich Bob dabei hatte. Manchmal lief er an der Leine neben mir her, aber meistens saß er auf meiner Schulter. Da hatte er den besten Überblick, wie ein kleiner Pirat im Aussichtskorb auf dem höchsten Mast seines Schiffes. Sogar in einer Stadt wie London waren wir beide kein alltäglicher Anblick. Deshalb kamen wir selten mehr als zehn Schritte am Stück vo ran. Immer wieder wurden wir angehalten, weil jemand Bob streicheln oder ein Foto von uns machen wollte.
Gestört hat mich das noch nie. Bob ist ein wunderschöner Kater mit einer ganz besonderen Ausstrahlung, und er genießt die Aufmerksamkeit von Fremden - solange sie ihm wohlgesinnt sind. Aber genau das kann man bei Fremden nie wissen.
Die Erste, die uns aufhielt, war eine kleine Frau mit russischem Akzent. Sie hatte vom Umgang mit Katzen genauso viel Ahnung wie ich vom Vortragen russischer Gedichte.
»Oh, koschka, so hübsch«, säuselte sie bei Bobs Anblick und blieb vor uns stehen. Sie hatte uns in der Camden Passage erwischt, einem schmalen Durchgang mit vielen Restaurants, Bars und Antiquitätenläden, der auf der südlichen Seite von Islington Green entlangläuft. Ich blieb stehen, damit sie Bob gebührend bewundern konnte, aber sie streckte sofort ihre Hand aus und wollte ihn an der Nase berühren.
Das war ein schwerer Fehler. Bob reagierte instinktiv auf diesen »Angriff«. Er wehrte ihre Hand mit einem blitzschnellen Pfotenhieb ab, wobei er gleichzeitig ein lautes, empörtes »iiiiiauuuuuu« von sich gab. Diese kratzbürstige Reaktion, wenn auch ohne Krallen, hatte die Dame so erschreckt, dass mir nichts anderes übrig blieb, als mir Zeit zu nehmen, um sie zu beruhigen.
»Is' ok, is' ok. Ich wollte nur freundlich sein«, stotterte sie, aschfahl im Gesicht. Sie war schon älter, und ich hatte Angst, sie würde gleich mit einen Herzanfall zusammenklappen. »So etwas sollten Sie nie tun, wenn Sie ein Tier nicht kennen«, erklärte ich ihr in ruhigem, höflichem Ton. »Wie würden Sie denn reagieren, wenn ein Fremder Ihnen zur Begrüßung gleich ins Gesicht grapschen würde? Sie haben Glück, dass er Sie nicht gekratzt hat.«
»Ich wollte ihn nicht böse machen«, jammerte sie.
Jetzt tat sie mir leid. »Los, ihr beiden, vertragt euch«, versuchte ich zu vermitteln. Aber Bob hatte keine Lust. Er stellte sich stur. Erst nach einem Versöhnungs-Leckerchen erlaubte er ihr gnädig, ihm sanft über den Nacken zu streicheln. Die russische Frau hörte nicht mehr auf, sich zu entschuldigen, und wollte uns einfach nicht weitergehen lassen.
»Es tut mir so leid, so sehr leid«, wiederholte sie ständig.
»Kein Prob lem«, versicherte ich ihr wiederholt. Ich wollte einfach nur weiter.
Als wir uns endlich losgeeist hatten und an der U-Bahn-Station ankamen, legte ich, wie üblich, meinen Rucksack für Bob als weiche Unterlage auf den Boden und drapierte die Zeitschriften, die ich am Vortag von unserem Big Issue-Großhändler erstanden hatte, um ihn he rum. Mein Ziel war es, an diesem Tag mindestens zwei Dutzend Magazine zu verkaufen, denn wie üblich waren wir mal wieder pleite.
Aber an diesem Tag hatte sich alles gegen mich verschworen, sogar das Wetter.
Seit dem späten Vormittag hingen unheilvolle, stahlgraue Wolkenbänke über der Stadt. Noch bevor ich die erste Zeitung verkauft hatte, platzten sie auf, und ich musste mit Bob in eine nahegelegene Unterführung zwischen einer Bank und einem Bürogebäude flüchten.
Bob ist wirklich sehr belastbar, aber er hasst Regen. Vor allem, wenn es dabei so eiskalt ist wie an diesem Tag. Er scheint bei Regen regelrecht zu schrumpfen. Sein Fell, das sonst hell wie Orangenmarmelade leuchtet, bekommt einen traurigen Graustich. Kein Wunder, dass weniger Leute als sonst seinetwegen stehen blieben. In Folge verkaufte ich auch weniger Zeitschriften.
Den ganzen Tag wollte es einfach nicht mehr aufhören zu regnen. Bob hatte keine Lust mehr, bei diesem Wetter noch länger auf der Straße he rumzuhängen. Er bombardierte mich mit vernichtenden Blicken und rollte sich ein wie ein rotpelziger Igel. Natürlich verstand ich seinen Groll, aber ich musste an unsere finanzielle Misere denken. Das Wochenende stand vor der Tür und ich brauchte Geld, um uns bis Montag mit Lebensmitteln und Katzenfutter zu versorgen. Aber mein Stapel an Zeitschriften wurde einfach nicht kleiner.
Die Krönung dieses verhexten Tages war ein junger Polizist, der am Nachmittag auftauchte und ganz offensichtlich ein Opfer für seine schlechte Laune suchte. Das passierte mir zwar immer wieder, aber genau an diesem Tag konnte ich die erzwungene Verkaufspause gar nicht gebrauchen. Ich kannte das Gesetz. Ich war berechtigt, hier meine Zeitschriften zu verkaufen. Mein Verkäuferausweis war der Beweis dafür, und solange ich kein öffentliches Ärgernis erregte, durfte ich mich hier aufhalten. Vom Morgengrauen bis zum Abendrot. Dummerweise war ihm auch noch langweilig, und so bestand er da rauf, mich zu durchsuchen. Keine Ahnung, was er gerne bei mir gefunden hätte, wahrscheinlich Drogen oder eine gefährliche Schusswaffe, aber diesen Gefallen konnte ich ihm leider nicht tun.
Er war sichtlich enttäuscht, aber anstatt mich endlich in Ruhe zu lassen und weiterzugehen, fing er an, mich über Bob auszuquetschen. Ich erklärte ihm, dass mein Kater ordnungsgemäß registriert und gechippt war. Damit konnte ich ihm zwar auch keine Freude machen, aber er zog endlich Leine - mit einer Miene, die fast so grimmig war wie das Wetter an diesem Tag.
Ich hielt noch ein paar Stunden durch, aber nach Büroschluss am frühen Abend, als auch die Angestellten nach Hause geflüchtet waren, gab ich auf. Die Straßen füllten sich mit Pub- Besuchern und randalierenden Jugendlichen.
Ich fühlte mich ausgelaugt und leer: Ich hatte mit Mühe und Not zehn Zeitungen verkauft und nur einen Bruchteil von unserem üblichen Tagessatz eingenommen. Ich habe lange genug von Dosenbohnen zum Sonderpreis und Brot vom Vortag gelebt, um zu wissen, dass ich nicht verhungern würde. Ich hatte noch genug Geld für zwei Dosen Katzenfutter und zum Auffüllen der Gas- und Stromuhren. Aber ich würde am Wochenende arbeiten müssen, um meinen Vorrat an Zeitschriften vor dem Montag loszuwerden. Das hätte ich mir gern erspart, denn der Wetterbericht hatte weiterhin Regen angekündigt, und ich war müde und erschöpft.
Auf der Heimfahrt im Bus wurden mir die Glieder schwer, ein sicheres Zeichen für eine Grippe im Anmarsch. Mir tat alles weh und ich hatte Hitzewallungen. Na toll, das fehlt mir gerade noch, dachte ich und kuschelte mich tiefer in meinen Sitz, um ein kleines Nickerchen zu halten.
Der Himmel war inzwischen tintenschwarz, sodass man die Straßenlampen früher eingeschaltet hatte. Bob fand das hell erleuchtete London bei Nacht immer faszinierend. Während ich abwechselnd einnickte und wieder hochschreckte, starrte er wie gebannt aus dem Fenster.
Der Verkehr zurück nach Tottenham war genauso schlimm wie am Morgen auf dem Weg in die Stadt. Der Bus bewegte sich im Schneckentempo vorwärts. Kurz nach der Haltestelle Newington Green war ich fest eingeschlafen.
Ein leichtes Tappen auf meinem Oberschenkel und das Kitzeln von Schnurrhaaren auf meiner Wange holten mich aus dem Tiefschlaf. Als ich die Augen öffnete, schwebten Bobs Nase samt riesengroßer Katzenaugen genau vor meinem Gesicht, während er mit seinen Vorderpfoten mein Knie bearbeitete.
»Was ist?«, nuschelte ich leicht genervt.
Bob legte den Kopf schief, als deute er Richtung Ausstieg. Dann sprang er von seinem Sitz und lief den Mittelgang entlang, wobei er mir über seine Schulter wiederholt beunruhigte Blicke zuwarf.
»Wo willst du hin?«, wollte ich ihm gerade nachrufen, als mein Blick das Fenster streifte.
»Oh, Mist«, fluchte ich, als ich sah, wo wir waren. Wie von der Tarantel gestochen, schoss ich hoch, schnappte meinen Rucksack und konnte gerade noch rechtzeitig den Halteknopf drücken. Ohne meinen kleinen Nachtwächter hätten wir auch noch unsere Haltestelle verpasst.
Auf dem Heimweg vom Bus holte ich mir in der Apotheke noch ein paar billige Grippetab letten. Im nächsten Laden kaufte ich ein paar Snacks für Bob und einen Beutel seiner Lieblingssorte, Hühnchen in Soße. Irgendwie musste ich mich ja bei ihm entschuldigen und bedanken. Wir hatten einen grauenhaften Tag hinter uns und Grund genug für eine Runde Selbstmitleid. Aber als ich zu Hause in meiner kleinen, warmen Wohnung Bob zusah, wie er mit Hingabe sein Futter verschlang, wurde mir klar, dass es nichts zu jammern gab. Hätte ich unsere Bushaltestelle verschlafen, wären wir jetzt immer noch da draußen. Der Wind trieb den Regen vor sich her und klatschte ihn gegen unsere Fenster. Ich hätte mir wahrscheinlich eine Lungenentzündung einfangen statt der leichten Grippe.
So gesehen, war ich doch gut davongekommen und ein wahrer Glückspilz. Die Sichtweise ist entscheidend, frei nach dem alten Sprichwort: Es ist schöner, sich an Dingen zu erfreuen, die man erreicht hat, als über alles zu jammern, was man nicht besitzt.
Nach dem Abendessen machte ich es mir mit einer warmen Decke auf der Couch gemütlich. Dazu gab es einen Grog aus Honig, Zitrone, heißem Wasser und einen Schuss Whiskey aus einer Miniflasche, die schon lange in der Küche he rumgelegen hatte. Mein Blick fiel auf Bob, der zufrieden zusammengerollt in seinem Körbchen neben der Heizung schlummerte. Die Widrigkeiten des Tages hatte er längst abgehakt. In diesem Moment hätte er nicht glücklicher sein können. Ich nahm mir vor, die Welt in Zukunft verstärkt mit seinen Augen zu betrachten. Schließlich gab es inzwischen so vieles in meinem Leben, wo ran ich mich erfreuen konnte.
Vor etwa zwei Jahren hatte ich Bob verletzt im Erdgeschoss meines Mietshauses gefunden. Als ich ihn im düsteren Hausflur entdeckte, sah er ziemlich mitgenommen aus. Seinen Kampf- spuren nach zu urteilen, war er von einem anderen Tier angegriffen und verletzt worden.
Anfangs dachte ich noch, er gehöre irgendwelchen Nachbarn, aber da er mehrere Tage an der gleichen Stelle hockte, nahm ich ihn mit nach oben in meine Wohnung und pflegte ihn gesund. Für seine Medizin legte ich mein letztes Geld auf den Tisch, aber das war er mir wert. Es war schön, ihn um mich zu haben, und wir hatten gleich eine starke Bindung zueinander.
Damals hielt ich das Ganze noch für eine kurzfristige Zweckgemeinschaft. Er war ganz offensichtlich ein Streuner, und ich ging davon aus, dass er sich aus dem Staub machen würde, sobald es ihm besser ginge. Aber da hatte ich mich getäuscht. Er wich mir nicht mehr von der Seite. Als es ihm besser ging, nahm ich ihn jeden Tag mit nach draußen, um ihm seine Freiheit zurückzugeben. Und jeden Tag lief er mir nach, wenn ich zur Arbeit ging. Abends tauchte er spätestens im Hausflur wieder auf, um die Nacht bei mir zu verbringen. Es heißt, Katzen suchen sich ihren Menschen aus und nicht umgekehrt. Als er mir eines Tages bis zur Bushaltestelle an der Tottenham High Road hinterhergeschlichen war, wurde mir klar, dass er sich für mich entschieden hatte. Obwohl wir fast zwei Kilometer von meiner Wohnung entfernt waren, musste ich ihn verscheuchen. Widerwillig verschwand er in der Menschenmenge, und ich war sicher, er würde nicht mehr zu mir nach Hause zurückfinden. Aber gerade als mein Bus losfahren wollte, tauchte er wie ein orange farbener Pfeil aus dem Nichts wieder auf, sprang ins Businnere und fläzte sich wie selbstverständlich auf den Sitz neben mir. Und das war's.
Seither sind wir unzertrennlich, zwei verlorene Seelen, die auf den Straßen von London ihren Lebensunterhalt zusammenkratzen.
Wir waren Seelenverwandte und halfen uns gegenseitig bei der Verarbeitung unserer schwierigen Vergangenheit. Bob bekam von mir Zuwendung, Futter und ein Dach über den Kopf, und dafür schenkte er mir neue Hoffnung und eine sinnvolle Aufgabe. Er bereicherte mein Leben mit Loyalität, Liebe und Spaß, aber auch mit einem Verantwortungsgefühl, das ich bisher nicht gekannt hatte. Durch ihn steckte ich mir wieder Ziele und sah die Welt mit anderen Augen.
Mehr als zehn Jahre meines Lebens war ich drogensüchtig und obdachlos gewesen. Mein Zuhause waren Toreinfahrten, Obdachlosenunterkünfte oder billige Absteigen in und um London. Meine Erinnerungen an diese verlorenen Jahre sind voller Lücken und schemenhafter Bilder. In einem Nebel der Gleichgültigkeit taumelte ich von einem Tag zum anderen. Das Heroin betäubte meine Einsamkeit und die Scham über mein klägliches Dasein.
Als Obdachloser war ich für die meisten Menschen unsichtbar. Und so vergaß ich mit der Zeit, wie man sich in der normalen Welt benimmt und vor allem, wie man mit seinen Mitmenschen umgeht. Ich war ein Seelenloser, für meine Umwelt so gut wie tot.
Aber mit Bobs Hilfe wurde ich langsam wieder lebendig. In großen Schritten bewältigte ich mein Drogenprob lem, machte zuerst einen Heroinentzug und schaffte es auch, die Ersatzdroge Methadon abzusetzen. Noch nahm ich regelmäßig Medikamente, aber das Licht am Ende des Tunnels war bereits zu sehen. Schon bald würde ich ganz ohne Hilfsmittel auskommen.
Das war nicht ganz so einfach, wie es sich jetzt anhört. Einmal süchtig, immer gefährdet. Zwei Schritte vor, einen zurück. Dazu kam mein Arbeitsplatz auf der Straße. Nächstenliebe war dort ein Fremdwort. Ständig musste man auf der Hut sein, Ärger gab es reichlich, besonders für mich. Ich schien Prob leme anzuziehen wie ein Magnet. So war das schon immer gewesen.
Ich wollte nicht ewig auf der Straße arbeiten. Zwar hatte ich keine Ahnung, wie und ob ich das je schaffen würde, aber ich war zumindest wild entschlossen, es zu versuchen.
Aber für den Moment war ich zufrieden mit dem, was ich bisher erreicht hatte. Für die meisten Menschen war das vielleicht nicht viel. Ich hatte nie genug Geld, meine Wohnung war weder schick eingerichtet noch in bester Lage, und ich hatte kein Auto. Aber im Gegensatz zu früher hatte ich wieder einen Platz in der Gesellschaft. Ich hatte eine eigene Wohnung und meinen Job als Big Issue-Verkäufer. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte ich eine Perspektive - und ich hatte Bob. Auf seine Freundschaft und Hilfe auf unserem gemeinsamen Weg in die Zukunft konnte ich mich verlassen.
Ich stand auf, um früh ins Bett zu gehen. Vor meinem tief schlafenden Bob blieb ich kurz stehen und kraulte ihm sanft das Nackenfell.
»Wo wäre ich heute wohl ohne dich, mein kleiner Freund?«
2
Neue Kunststücke
Wir sind alle Gewohnheitstiere. Bob und ich sind da keine Ausnahme. Dazu gehört unser Morgenritual. Manche Leute brauchen das Radio, um wach zu werden, andere ihre Gymnastik, und die meisten brauchen eine Tasse Tee oder Kaffee. Bob und ich brauchen Zeit zum Spielen.
Sobald ich wach werde und mich im Bett aufsetze, schält sich auch Bob aus seinem Körbchen, das bei mir im Schlafzimmer steht. Gemächlich schlendert er zu mir he rüber, setzt sich vor mich hin und starrt mich erwartungsvoll an. Wenn ich noch schlaftrunken vor mich hin starre, gibt er aufmunternde Laute von sich. Er klingt dann fast wie ein vibrierendes Mobiltelefon. Brrrrrr, brrrrrrr.
Beachte ich ihn dann immer noch nicht, wechselt er die Tonlage. Aus »miau« wird ein trauriges, flehendes »Uwäääääh«. Manchmal stützt er sich mit den Vorderpfoten auf der Matratze ab und streckt sich zu mir hoch, sodass seine Nasenspitze fast die meine berührt. Dann tippt er eine Pfote nah an mein Gesicht, als wollte er sagen: »Hallo, wie lange willst du mich noch ignorieren? Ich bin schon ewig wach und habe einen Mordshunger, also, wo bleibt mein Frühstück?« Wenn ich dann noch immer nicht in die Gänge komme, fährt er die Charmeoffensive auf. Er kann perfekt den »Gestiefelten Kater « aus den Shrek-Filmen imitieren. Dann steht er auf meinem Bett und starrt mich mit seinen großen, leuchtend grünen Augen und schräg gelegtem Kopf hingebungsvoll an. Dabei sieht er so umwerfend süß und unwiderstehlich aus, dass er mir immer ein Lächeln entlockt. Und alles kriegt, was er haben will.
Ich bewahre immer eine Packung seiner Lieblingssnacks in der Schublade vom Nachtkästchen neben dem Bett auf. Manchmal, wenn ich noch müde bin, kommt er aufs Bett zum Kuscheln, und da gibt es auch schon die ersten Häppchen. Aber meistens werfe ich die Stückchen auf den Teppich und beobachte Bob, wie er ihnen eifrig hinterherjagt. Katzen sind flinke und geschmeidige Tiere. Bob schafft es sogar, diese Kügelchen im Flug abzufangen, wie ein Kricket- oder Baseballspieler. Er springt hoch und fängt sie mit der Pfote auf. Manchmal schnappt er sie sogar direkt aus der Luft mit dem Mäulchen auf. Das muss man gesehen haben.
Wenn ich mal richtig müde bin oder keine Lust zum Spielen habe, kann er sich auch gut allein beschäftigen. Wie an jenem Sommermorgen, als ich im Bett lag und Frühstücksfernsehen schaute. Es sollte ein heißer Tag werden, und bei uns im fünften Stock war es jetzt schon kaum noch auszuhalten. Bob hatte sich an einem schattigen Plätzchen des Schlafzimmers eingerollt und schien fest zu schlafen. Zumindest sah es so aus.
Bis er mit einem Ruck hochfuhr und auf mein Bett sprang. Er federte sich von der Matratze ab wie von einem Trampolin und landete hoch oben an der Wand hinter mir. Dort berührte er mit allen vier Pfoten die Wand und katapultierte sich so wieder zurück auf mein Bett.
»Verdammt, Bob ...?«, rief ich völlig überrumpelt. Aber Bob ignorierte mich. Stattdessen starrte er höchst konzentriert auf meine Bettdecke. Als ich seinem Blick folgte, sah ich ihn: einen kleinen Tausendfüßler, der sich in eine Falte meiner Bettdecke verirrt hatte. Bob machte sich bereit, ihn zwischen seinen Zähnen zu zermalmen.
»O nein, Bob, das lässt du schön bleiben!«, warnte ich.
Schließlich können Insekten für Katzen giftig sein. »Du hast keine Ahnung, wo der schon überall war!«
Er warf mir einen vernichtenden Blick zu. »Spielverderber« hieß das wohl.
Bobs Schnelligkeit, Kraft und Beweglichkeit haben mich schon immer sehr beeindruckt. Jemand hat mal gesagt, Bob müsse eine Maine Coon, einen Luchs oder eine andere Art von Wildkatze in seinem Stammbaum haben. Alles ist möglich. Seine Vergangenheit ist ein Buch mit sieben Siegeln. Ich weiß nicht, wie alt er ist, und ich habe keine Ahnung, wie er gelebt oder überlebt hat, bevor ich ihn fand. Nur ein DNA-Test könnte Auskunft über seine Herkunft geben. Aber wozu? Bob ist Bob. Mehr brauche ich nicht zu wissen.
Aber ich war nicht der Einzige, der dem unwiderstehlichen Charme von Bob verfallen war. Im Frühjahr 2009 waren Bob und ich schon ein Jahr als Big Issue-Verkäufer unterwegs. Anfangs hatte man uns eine Verkaufsstelle an der U-Bahn-Station Covent Garden im Zentrum von London zugewiesen. Aber inzwischen waren wir in den Stadtteil Islington, an die U-Bahn- Haltestelle Angel umgezogen. Dort waren wir die einzigen Straßenverkäufer, und Bob hatte sich einen kleinen, treuen Stamm von Bewunderern aufgebaut.
Soviel ich wusste, war ich der einzige Big Issue-Verkäufer mit Katze in ganz London. Aber auch wenn es ein zweites Paar gegeben hätte, die andere Katze hätte Bob im Umgang mit Kunden nicht das Wasser reichen können. Nur er zog die Menschen in Scharen in seinen Bann und schenkte jedem einen Glücksmoment.
In der ersten Zeit, als Bob und ich uns gerade erst zusammengetan hatten, war ich noch als Straßenmusiker unterwegs. Damals saß Bob meist reglos wie Buddha vor mir und beobachtete interessiert das geschäftige Treiben um ihn he rum. Die Passanten fanden das entzückend; vielleicht hat er sie aber auch hypnotisiert, denn sie blieben stehen, streichelten ihn und redeten mit ihm. Viele von ihnen wollten auch unsere Geschichte hören. Dann durfte ich erzählen, wie wir uns gefunden haben und ein Team geworden sind. Aber das war's dann auch.
Seit wir jedoch The Big Issue verkauften, war Bob viel aktiver geworden. Ich hatte auch mehr Zeit, mich zu ihm auf den Boden zu setzen und mit ihm zu spielen. Da raus waren ein paar kleine Kunststücke entstanden.
Alles fing damit an, dass Bob den Alleinunterhalter mimte. Er war schon immer sehr verspielt gewesen, also hatte ich immer das eine oder andere Spielzeug aus seiner Sammlung für ihn im Rucksack. Er warf es hoch, schleuderte es weg und jagte ihm hinterher. Sein absolutes Lieblingsteil war ein kleines graues Mäuschen, das ursprünglich mit Katzenminze gefüllt gewesen war.
Aber die Nähte waren längst vom wilden Spielen aufgeplatzt, und übrig geblieben war ein zerfledderter, schmuddeliger kleiner Lappen. Als Maus war das Teil zwar auch grau gewesen, aber der klägliche Rest war mehr schmutzig als grau. Bob hatte wirklich jede Menge Spielzeug, fast alles Geschenke von seinen Bewunderern, aber mit der »Schmuddelmaus«, wie ich sie nannte, spielte er immer noch am liebsten.
Manchmal, wenn wir vor dem U-Bahnhof Angel saßen, trug er seine Schmuddelmaus stolz im Maul, als wäre sie eine ganz besonders wertvolle Trophäe. Mal schob er sie mit den Pfoten he rum, dann packte er sie mit den Zähnen am Schwanz und schleuderte sie durch die Luft, sodass sie in hohem Bogen wegflog. Wie ein übermütiger Gaul galoppierte er dann hinterher, warf sich auf sie, und das ganze Spiel begann von Neuem. Bob war ein leidenschaftlicher Mäusejäger, und ich nehme an, das war seine tägliche Trainingseinheit. Mit dieser »Nummer« hielt er die Passanten auf, und ich habe Pendler erlebt, die täglich bis zu zehn Minuten selbstvergessen dastanden, nur um Bob beim Spielen zu beobachten.
Wenn nichts zu tun war, setzte ich mich zu ihm auf den Boden und spielte mit ihm. Anfangs übten wir Händeschütteln. Ich streckte meine Hand aus und Bob seine Pfote, um meine Hand festzuhalten. Wir wiederholten nur ein Spiel von zu Hause, aber unsere Zuschauer waren entzückt. Sie blieben stehen, um uns zuzusehen, und wir wurden oft fotografiert. Wenn ich für jeden Kommentar wie »Oh, wie süß« oder »Das ist ja hinreißend« - übrigens meist von weiblichen Passanten - ein Pfund bekommen hätte, würde ich schon lange nicht mehr auf der Straße he rumsitzen.
Es gibt wahrlich schönere Dinge im Leben, als sich bei jedem Wetter draußen einen abzufrieren. Wie etwa mit Bob zu spielen. Dass wir dabei den Passanten ein Unterhaltungsprogramm boten, war zweitrangig. Mit Bob zusammen verging die Zeit einfach schneller, und die Arbeit machte mehr Spaß. Natürlich verkaufte ich dadurch auch mehr Zeitungen. Aber das war nur ein zusätzlicher Segen, den Bob mit sich brachte.
Wir verbrachten so viele Stunden vor dem Eingang der U-Bahn- Station Angel, dass wir unser Kunststück weiter ausbauten.
Bob war verrückt nach seinen Katzensnacks, und mir fiel auf, dass er jeden noch so extremen Aufwand betrieb, um an sie he ranzukommen. Wenn ich so ein Kügelchen hoch über seinen Kopf hielt, stellte er sich auf seine Hinterbeine und versuchte, es mir mit einem gezielten Pfotenhieb aus der Hand zu schlagen. Dabei umfasste er zuerst mit beiden Vorderpfoten mein Handgelenk, um sich zu stabilisieren. Dann löste er eine Pfote und angelte damit nach seinem Snack. Unsere Kunden waren begeistert. Es muss mittlerweile Hunderte von Leuten geben, die mit Bildern von Bob auf ihren Handys und Kameras he rumlaufen, wie er sich auf den Hinterbeinen zum Himmel streckt.
Aber wir haben dieses Kunststück noch weiterentwickelt. Sein Griff um mein Handgelenk war immer so fest wie ein Schraubstock. Also fing ich an, ihn langsam und vorsichtig hochzuheben, sodass er ein paar Zentimeter vom Boden abhob.
Meistens blieb er so ein paar Sekunden in der Luft hängen, bevor er entweder losließ oder ich ihn wieder sanft absetzte. Natürlich vergewisserte ich mich immer, dass er weich landen würde - meist auf meinem Rucksack.
Je besser unsere »Show« wurde, desto mehr Zuschauer blieben stehen und umso spendabler wurden sie - und das betraf nicht nur die höheren Verkaufszahlen unserer Zeitschrift The Big Issue.
Auf unserem Platz am U-Bahnhof Angel haben wir auf diese Weise viele nette Menschen kennengelernt. Sie haben Bob mit Snacks und Leckereien verwöhnt, und die meisten haben dabei auch mich nicht vergessen. Sogar Kleidungsstücke bekamen wir geschenkt; vieles davon war liebevolle Handarbeit.
Bob hatte schon eine ganze Sammlung von Schals in allen Farben und Mustern. Es waren so viele, dass ich gar nicht mehr wusste, wohin damit - mindestens zwei Dutzend. Er war auf dem besten Weg, für seine Schalsammlung so berühmt zu werden wie Imelda Marcos für ihre Schuhe.
Manchmal war all die Liebe, Zuneigung und Unterstützung, die man uns entgegenbrachte, wirklich überwältigend. Wachsam blieb ich trotzdem, denn Neider würde es immer geben. Man musste immer auf der Hut sein.
Wie an jedem Freitag kurz vor Feierabend bereitete ich mich auf die heißeste Verkaufsphase der Woche vor. Die Masse der Pendler, die an den Eingängen des U-Bahnhofes hinein und hinaus drängten, wurde von Minute zu Minute dichter. Während ich auf der Straße he rumtigerte, um The Big Issue anzupreisen, scherte sich Bob keinen Deut um die wogende Menschenmenge um ihn he rum. Er lag bewegungslos und entspannt auf meinem Rucksack. Nur seine Schwanzspitze bewegte sich wie in Zeitlupe mal nach rechts, mal nach links.
Erst als der Andrang gegen 19 Uhr etwas nachließ, bemerkte ich die Frau, die neben uns stehen geblieben war. Keine Ahnung, wie lange sie schon da stand, jedenfalls starrte sie mit einem geradezu besessenen Blick unentwegt auf Bob. Sie murmelte Unverständliches vor sich hin und schüttelte immer wieder den Kopf, als wäre sie mit meiner Arbeit unzufrieden. Ich hatte keine Lust, mich mit ihr auseinanderzusetzen. Es war viel wichtiger, noch die letzten Exemplare unserer Wochenzeitschrift loszuwerden.
Aber sie sah das leider anders.
»Junger Mann! Sehen sie nicht, dass Ihre Katze leidet?«, sprach sie mich an.
Dem Aussehen nach hätte sie Lehrerin oder Schuldirektorin auf einer elitären Privatschule sein können. Sie war um die vierzig, sprach dieses nasale, überbetonte Englisch und trug ein zerknittertes Tweedkostüm, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Aber mit ihrem unhöflichen Auftreten hätte sie wohl kein Bewerbungsgespräch überstanden. Obwohl sie mich gar nicht kannte, blaffte sie mich so unverschämt und in aggressivem Ton an, dass ich sie nur ignorieren konnte. Mir war sofort klar, dass ich eine Unruhestifterin vor mir hatte. Aber sie ließ nicht locker.
»Ich beobachte Sie jetzt schon eine ganze Weile, und Ihre Katze schlägt mit dem Schwanz. Wissen Sie, was das heißt?«, keifte sie giftig.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Mir war klar, dass sie ihre Frage selbst beantworten würde.
© 2014 by Bastei Lübbe AG, Köln
Der Bus war genau vor einer großen Baustelle zum Stehen gekommen. Durch diese Lücke in der Häuserreihe pfiffen uns eisige Sturmböen, denen wir Passagiere jetzt ungeschützt ausgeliefert waren, gnadenlos um die Ohren. Zum Glück hatte ich heute Morgen trotz aller Eile beim Verlassen der Wohnung noch einen besonders dicken Schal um Bobs Hals geschlungen.
Die Ursache für die Rauchschwaden im Bus war schnell gefunden. Es war nur ein überhitzter Motor, aber der Fahrer musste trotzdem auf einen Mechaniker warten. Also standen die meisten von uns über eine halbe Stunde zitternd und frierend am Straßenrand und warteten auf den Ersatzbus.
Der morgendliche Berufsverkehr tat sein Übriges, und so brauchten wir an diesem Tag tatsächlich geschlagene 90 Minuten bis zu unserer Haltestelle in Islington. Wir waren unendlich spät dran. Ich würde die Mittagspause der Geschäftsleute verpassen, eine lukrative Zeit für den Verkauf der Big Issue.
Die letzten fünf Minuten Fußweg zu unserem Stammplatz an der U-Bahnstation Angel dauerten leider auch wieder länger. So war das immer, wenn ich Bob dabei hatte. Manchmal lief er an der Leine neben mir her, aber meistens saß er auf meiner Schulter. Da hatte er den besten Überblick, wie ein kleiner Pirat im Aussichtskorb auf dem höchsten Mast seines Schiffes. Sogar in einer Stadt wie London waren wir beide kein alltäglicher Anblick. Deshalb kamen wir selten mehr als zehn Schritte am Stück vo ran. Immer wieder wurden wir angehalten, weil jemand Bob streicheln oder ein Foto von uns machen wollte.
Gestört hat mich das noch nie. Bob ist ein wunderschöner Kater mit einer ganz besonderen Ausstrahlung, und er genießt die Aufmerksamkeit von Fremden - solange sie ihm wohlgesinnt sind. Aber genau das kann man bei Fremden nie wissen.
Die Erste, die uns aufhielt, war eine kleine Frau mit russischem Akzent. Sie hatte vom Umgang mit Katzen genauso viel Ahnung wie ich vom Vortragen russischer Gedichte.
»Oh, koschka, so hübsch«, säuselte sie bei Bobs Anblick und blieb vor uns stehen. Sie hatte uns in der Camden Passage erwischt, einem schmalen Durchgang mit vielen Restaurants, Bars und Antiquitätenläden, der auf der südlichen Seite von Islington Green entlangläuft. Ich blieb stehen, damit sie Bob gebührend bewundern konnte, aber sie streckte sofort ihre Hand aus und wollte ihn an der Nase berühren.
Das war ein schwerer Fehler. Bob reagierte instinktiv auf diesen »Angriff«. Er wehrte ihre Hand mit einem blitzschnellen Pfotenhieb ab, wobei er gleichzeitig ein lautes, empörtes »iiiiiauuuuuu« von sich gab. Diese kratzbürstige Reaktion, wenn auch ohne Krallen, hatte die Dame so erschreckt, dass mir nichts anderes übrig blieb, als mir Zeit zu nehmen, um sie zu beruhigen.
»Is' ok, is' ok. Ich wollte nur freundlich sein«, stotterte sie, aschfahl im Gesicht. Sie war schon älter, und ich hatte Angst, sie würde gleich mit einen Herzanfall zusammenklappen. »So etwas sollten Sie nie tun, wenn Sie ein Tier nicht kennen«, erklärte ich ihr in ruhigem, höflichem Ton. »Wie würden Sie denn reagieren, wenn ein Fremder Ihnen zur Begrüßung gleich ins Gesicht grapschen würde? Sie haben Glück, dass er Sie nicht gekratzt hat.«
»Ich wollte ihn nicht böse machen«, jammerte sie.
Jetzt tat sie mir leid. »Los, ihr beiden, vertragt euch«, versuchte ich zu vermitteln. Aber Bob hatte keine Lust. Er stellte sich stur. Erst nach einem Versöhnungs-Leckerchen erlaubte er ihr gnädig, ihm sanft über den Nacken zu streicheln. Die russische Frau hörte nicht mehr auf, sich zu entschuldigen, und wollte uns einfach nicht weitergehen lassen.
»Es tut mir so leid, so sehr leid«, wiederholte sie ständig.
»Kein Prob lem«, versicherte ich ihr wiederholt. Ich wollte einfach nur weiter.
Als wir uns endlich losgeeist hatten und an der U-Bahn-Station ankamen, legte ich, wie üblich, meinen Rucksack für Bob als weiche Unterlage auf den Boden und drapierte die Zeitschriften, die ich am Vortag von unserem Big Issue-Großhändler erstanden hatte, um ihn he rum. Mein Ziel war es, an diesem Tag mindestens zwei Dutzend Magazine zu verkaufen, denn wie üblich waren wir mal wieder pleite.
Aber an diesem Tag hatte sich alles gegen mich verschworen, sogar das Wetter.
Seit dem späten Vormittag hingen unheilvolle, stahlgraue Wolkenbänke über der Stadt. Noch bevor ich die erste Zeitung verkauft hatte, platzten sie auf, und ich musste mit Bob in eine nahegelegene Unterführung zwischen einer Bank und einem Bürogebäude flüchten.
Bob ist wirklich sehr belastbar, aber er hasst Regen. Vor allem, wenn es dabei so eiskalt ist wie an diesem Tag. Er scheint bei Regen regelrecht zu schrumpfen. Sein Fell, das sonst hell wie Orangenmarmelade leuchtet, bekommt einen traurigen Graustich. Kein Wunder, dass weniger Leute als sonst seinetwegen stehen blieben. In Folge verkaufte ich auch weniger Zeitschriften.
Den ganzen Tag wollte es einfach nicht mehr aufhören zu regnen. Bob hatte keine Lust mehr, bei diesem Wetter noch länger auf der Straße he rumzuhängen. Er bombardierte mich mit vernichtenden Blicken und rollte sich ein wie ein rotpelziger Igel. Natürlich verstand ich seinen Groll, aber ich musste an unsere finanzielle Misere denken. Das Wochenende stand vor der Tür und ich brauchte Geld, um uns bis Montag mit Lebensmitteln und Katzenfutter zu versorgen. Aber mein Stapel an Zeitschriften wurde einfach nicht kleiner.
Die Krönung dieses verhexten Tages war ein junger Polizist, der am Nachmittag auftauchte und ganz offensichtlich ein Opfer für seine schlechte Laune suchte. Das passierte mir zwar immer wieder, aber genau an diesem Tag konnte ich die erzwungene Verkaufspause gar nicht gebrauchen. Ich kannte das Gesetz. Ich war berechtigt, hier meine Zeitschriften zu verkaufen. Mein Verkäuferausweis war der Beweis dafür, und solange ich kein öffentliches Ärgernis erregte, durfte ich mich hier aufhalten. Vom Morgengrauen bis zum Abendrot. Dummerweise war ihm auch noch langweilig, und so bestand er da rauf, mich zu durchsuchen. Keine Ahnung, was er gerne bei mir gefunden hätte, wahrscheinlich Drogen oder eine gefährliche Schusswaffe, aber diesen Gefallen konnte ich ihm leider nicht tun.
Er war sichtlich enttäuscht, aber anstatt mich endlich in Ruhe zu lassen und weiterzugehen, fing er an, mich über Bob auszuquetschen. Ich erklärte ihm, dass mein Kater ordnungsgemäß registriert und gechippt war. Damit konnte ich ihm zwar auch keine Freude machen, aber er zog endlich Leine - mit einer Miene, die fast so grimmig war wie das Wetter an diesem Tag.
Ich hielt noch ein paar Stunden durch, aber nach Büroschluss am frühen Abend, als auch die Angestellten nach Hause geflüchtet waren, gab ich auf. Die Straßen füllten sich mit Pub- Besuchern und randalierenden Jugendlichen.
Ich fühlte mich ausgelaugt und leer: Ich hatte mit Mühe und Not zehn Zeitungen verkauft und nur einen Bruchteil von unserem üblichen Tagessatz eingenommen. Ich habe lange genug von Dosenbohnen zum Sonderpreis und Brot vom Vortag gelebt, um zu wissen, dass ich nicht verhungern würde. Ich hatte noch genug Geld für zwei Dosen Katzenfutter und zum Auffüllen der Gas- und Stromuhren. Aber ich würde am Wochenende arbeiten müssen, um meinen Vorrat an Zeitschriften vor dem Montag loszuwerden. Das hätte ich mir gern erspart, denn der Wetterbericht hatte weiterhin Regen angekündigt, und ich war müde und erschöpft.
Auf der Heimfahrt im Bus wurden mir die Glieder schwer, ein sicheres Zeichen für eine Grippe im Anmarsch. Mir tat alles weh und ich hatte Hitzewallungen. Na toll, das fehlt mir gerade noch, dachte ich und kuschelte mich tiefer in meinen Sitz, um ein kleines Nickerchen zu halten.
Der Himmel war inzwischen tintenschwarz, sodass man die Straßenlampen früher eingeschaltet hatte. Bob fand das hell erleuchtete London bei Nacht immer faszinierend. Während ich abwechselnd einnickte und wieder hochschreckte, starrte er wie gebannt aus dem Fenster.
Der Verkehr zurück nach Tottenham war genauso schlimm wie am Morgen auf dem Weg in die Stadt. Der Bus bewegte sich im Schneckentempo vorwärts. Kurz nach der Haltestelle Newington Green war ich fest eingeschlafen.
Ein leichtes Tappen auf meinem Oberschenkel und das Kitzeln von Schnurrhaaren auf meiner Wange holten mich aus dem Tiefschlaf. Als ich die Augen öffnete, schwebten Bobs Nase samt riesengroßer Katzenaugen genau vor meinem Gesicht, während er mit seinen Vorderpfoten mein Knie bearbeitete.
»Was ist?«, nuschelte ich leicht genervt.
Bob legte den Kopf schief, als deute er Richtung Ausstieg. Dann sprang er von seinem Sitz und lief den Mittelgang entlang, wobei er mir über seine Schulter wiederholt beunruhigte Blicke zuwarf.
»Wo willst du hin?«, wollte ich ihm gerade nachrufen, als mein Blick das Fenster streifte.
»Oh, Mist«, fluchte ich, als ich sah, wo wir waren. Wie von der Tarantel gestochen, schoss ich hoch, schnappte meinen Rucksack und konnte gerade noch rechtzeitig den Halteknopf drücken. Ohne meinen kleinen Nachtwächter hätten wir auch noch unsere Haltestelle verpasst.
Auf dem Heimweg vom Bus holte ich mir in der Apotheke noch ein paar billige Grippetab letten. Im nächsten Laden kaufte ich ein paar Snacks für Bob und einen Beutel seiner Lieblingssorte, Hühnchen in Soße. Irgendwie musste ich mich ja bei ihm entschuldigen und bedanken. Wir hatten einen grauenhaften Tag hinter uns und Grund genug für eine Runde Selbstmitleid. Aber als ich zu Hause in meiner kleinen, warmen Wohnung Bob zusah, wie er mit Hingabe sein Futter verschlang, wurde mir klar, dass es nichts zu jammern gab. Hätte ich unsere Bushaltestelle verschlafen, wären wir jetzt immer noch da draußen. Der Wind trieb den Regen vor sich her und klatschte ihn gegen unsere Fenster. Ich hätte mir wahrscheinlich eine Lungenentzündung einfangen statt der leichten Grippe.
So gesehen, war ich doch gut davongekommen und ein wahrer Glückspilz. Die Sichtweise ist entscheidend, frei nach dem alten Sprichwort: Es ist schöner, sich an Dingen zu erfreuen, die man erreicht hat, als über alles zu jammern, was man nicht besitzt.
Nach dem Abendessen machte ich es mir mit einer warmen Decke auf der Couch gemütlich. Dazu gab es einen Grog aus Honig, Zitrone, heißem Wasser und einen Schuss Whiskey aus einer Miniflasche, die schon lange in der Küche he rumgelegen hatte. Mein Blick fiel auf Bob, der zufrieden zusammengerollt in seinem Körbchen neben der Heizung schlummerte. Die Widrigkeiten des Tages hatte er längst abgehakt. In diesem Moment hätte er nicht glücklicher sein können. Ich nahm mir vor, die Welt in Zukunft verstärkt mit seinen Augen zu betrachten. Schließlich gab es inzwischen so vieles in meinem Leben, wo ran ich mich erfreuen konnte.
Vor etwa zwei Jahren hatte ich Bob verletzt im Erdgeschoss meines Mietshauses gefunden. Als ich ihn im düsteren Hausflur entdeckte, sah er ziemlich mitgenommen aus. Seinen Kampf- spuren nach zu urteilen, war er von einem anderen Tier angegriffen und verletzt worden.
Anfangs dachte ich noch, er gehöre irgendwelchen Nachbarn, aber da er mehrere Tage an der gleichen Stelle hockte, nahm ich ihn mit nach oben in meine Wohnung und pflegte ihn gesund. Für seine Medizin legte ich mein letztes Geld auf den Tisch, aber das war er mir wert. Es war schön, ihn um mich zu haben, und wir hatten gleich eine starke Bindung zueinander.
Damals hielt ich das Ganze noch für eine kurzfristige Zweckgemeinschaft. Er war ganz offensichtlich ein Streuner, und ich ging davon aus, dass er sich aus dem Staub machen würde, sobald es ihm besser ginge. Aber da hatte ich mich getäuscht. Er wich mir nicht mehr von der Seite. Als es ihm besser ging, nahm ich ihn jeden Tag mit nach draußen, um ihm seine Freiheit zurückzugeben. Und jeden Tag lief er mir nach, wenn ich zur Arbeit ging. Abends tauchte er spätestens im Hausflur wieder auf, um die Nacht bei mir zu verbringen. Es heißt, Katzen suchen sich ihren Menschen aus und nicht umgekehrt. Als er mir eines Tages bis zur Bushaltestelle an der Tottenham High Road hinterhergeschlichen war, wurde mir klar, dass er sich für mich entschieden hatte. Obwohl wir fast zwei Kilometer von meiner Wohnung entfernt waren, musste ich ihn verscheuchen. Widerwillig verschwand er in der Menschenmenge, und ich war sicher, er würde nicht mehr zu mir nach Hause zurückfinden. Aber gerade als mein Bus losfahren wollte, tauchte er wie ein orange farbener Pfeil aus dem Nichts wieder auf, sprang ins Businnere und fläzte sich wie selbstverständlich auf den Sitz neben mir. Und das war's.
Seither sind wir unzertrennlich, zwei verlorene Seelen, die auf den Straßen von London ihren Lebensunterhalt zusammenkratzen.
Wir waren Seelenverwandte und halfen uns gegenseitig bei der Verarbeitung unserer schwierigen Vergangenheit. Bob bekam von mir Zuwendung, Futter und ein Dach über den Kopf, und dafür schenkte er mir neue Hoffnung und eine sinnvolle Aufgabe. Er bereicherte mein Leben mit Loyalität, Liebe und Spaß, aber auch mit einem Verantwortungsgefühl, das ich bisher nicht gekannt hatte. Durch ihn steckte ich mir wieder Ziele und sah die Welt mit anderen Augen.
Mehr als zehn Jahre meines Lebens war ich drogensüchtig und obdachlos gewesen. Mein Zuhause waren Toreinfahrten, Obdachlosenunterkünfte oder billige Absteigen in und um London. Meine Erinnerungen an diese verlorenen Jahre sind voller Lücken und schemenhafter Bilder. In einem Nebel der Gleichgültigkeit taumelte ich von einem Tag zum anderen. Das Heroin betäubte meine Einsamkeit und die Scham über mein klägliches Dasein.
Als Obdachloser war ich für die meisten Menschen unsichtbar. Und so vergaß ich mit der Zeit, wie man sich in der normalen Welt benimmt und vor allem, wie man mit seinen Mitmenschen umgeht. Ich war ein Seelenloser, für meine Umwelt so gut wie tot.
Aber mit Bobs Hilfe wurde ich langsam wieder lebendig. In großen Schritten bewältigte ich mein Drogenprob lem, machte zuerst einen Heroinentzug und schaffte es auch, die Ersatzdroge Methadon abzusetzen. Noch nahm ich regelmäßig Medikamente, aber das Licht am Ende des Tunnels war bereits zu sehen. Schon bald würde ich ganz ohne Hilfsmittel auskommen.
Das war nicht ganz so einfach, wie es sich jetzt anhört. Einmal süchtig, immer gefährdet. Zwei Schritte vor, einen zurück. Dazu kam mein Arbeitsplatz auf der Straße. Nächstenliebe war dort ein Fremdwort. Ständig musste man auf der Hut sein, Ärger gab es reichlich, besonders für mich. Ich schien Prob leme anzuziehen wie ein Magnet. So war das schon immer gewesen.
Ich wollte nicht ewig auf der Straße arbeiten. Zwar hatte ich keine Ahnung, wie und ob ich das je schaffen würde, aber ich war zumindest wild entschlossen, es zu versuchen.
Aber für den Moment war ich zufrieden mit dem, was ich bisher erreicht hatte. Für die meisten Menschen war das vielleicht nicht viel. Ich hatte nie genug Geld, meine Wohnung war weder schick eingerichtet noch in bester Lage, und ich hatte kein Auto. Aber im Gegensatz zu früher hatte ich wieder einen Platz in der Gesellschaft. Ich hatte eine eigene Wohnung und meinen Job als Big Issue-Verkäufer. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte ich eine Perspektive - und ich hatte Bob. Auf seine Freundschaft und Hilfe auf unserem gemeinsamen Weg in die Zukunft konnte ich mich verlassen.
Ich stand auf, um früh ins Bett zu gehen. Vor meinem tief schlafenden Bob blieb ich kurz stehen und kraulte ihm sanft das Nackenfell.
»Wo wäre ich heute wohl ohne dich, mein kleiner Freund?«
2
Neue Kunststücke
Wir sind alle Gewohnheitstiere. Bob und ich sind da keine Ausnahme. Dazu gehört unser Morgenritual. Manche Leute brauchen das Radio, um wach zu werden, andere ihre Gymnastik, und die meisten brauchen eine Tasse Tee oder Kaffee. Bob und ich brauchen Zeit zum Spielen.
Sobald ich wach werde und mich im Bett aufsetze, schält sich auch Bob aus seinem Körbchen, das bei mir im Schlafzimmer steht. Gemächlich schlendert er zu mir he rüber, setzt sich vor mich hin und starrt mich erwartungsvoll an. Wenn ich noch schlaftrunken vor mich hin starre, gibt er aufmunternde Laute von sich. Er klingt dann fast wie ein vibrierendes Mobiltelefon. Brrrrrr, brrrrrrr.
Beachte ich ihn dann immer noch nicht, wechselt er die Tonlage. Aus »miau« wird ein trauriges, flehendes »Uwäääääh«. Manchmal stützt er sich mit den Vorderpfoten auf der Matratze ab und streckt sich zu mir hoch, sodass seine Nasenspitze fast die meine berührt. Dann tippt er eine Pfote nah an mein Gesicht, als wollte er sagen: »Hallo, wie lange willst du mich noch ignorieren? Ich bin schon ewig wach und habe einen Mordshunger, also, wo bleibt mein Frühstück?« Wenn ich dann noch immer nicht in die Gänge komme, fährt er die Charmeoffensive auf. Er kann perfekt den »Gestiefelten Kater « aus den Shrek-Filmen imitieren. Dann steht er auf meinem Bett und starrt mich mit seinen großen, leuchtend grünen Augen und schräg gelegtem Kopf hingebungsvoll an. Dabei sieht er so umwerfend süß und unwiderstehlich aus, dass er mir immer ein Lächeln entlockt. Und alles kriegt, was er haben will.
Ich bewahre immer eine Packung seiner Lieblingssnacks in der Schublade vom Nachtkästchen neben dem Bett auf. Manchmal, wenn ich noch müde bin, kommt er aufs Bett zum Kuscheln, und da gibt es auch schon die ersten Häppchen. Aber meistens werfe ich die Stückchen auf den Teppich und beobachte Bob, wie er ihnen eifrig hinterherjagt. Katzen sind flinke und geschmeidige Tiere. Bob schafft es sogar, diese Kügelchen im Flug abzufangen, wie ein Kricket- oder Baseballspieler. Er springt hoch und fängt sie mit der Pfote auf. Manchmal schnappt er sie sogar direkt aus der Luft mit dem Mäulchen auf. Das muss man gesehen haben.
Wenn ich mal richtig müde bin oder keine Lust zum Spielen habe, kann er sich auch gut allein beschäftigen. Wie an jenem Sommermorgen, als ich im Bett lag und Frühstücksfernsehen schaute. Es sollte ein heißer Tag werden, und bei uns im fünften Stock war es jetzt schon kaum noch auszuhalten. Bob hatte sich an einem schattigen Plätzchen des Schlafzimmers eingerollt und schien fest zu schlafen. Zumindest sah es so aus.
Bis er mit einem Ruck hochfuhr und auf mein Bett sprang. Er federte sich von der Matratze ab wie von einem Trampolin und landete hoch oben an der Wand hinter mir. Dort berührte er mit allen vier Pfoten die Wand und katapultierte sich so wieder zurück auf mein Bett.
»Verdammt, Bob ...?«, rief ich völlig überrumpelt. Aber Bob ignorierte mich. Stattdessen starrte er höchst konzentriert auf meine Bettdecke. Als ich seinem Blick folgte, sah ich ihn: einen kleinen Tausendfüßler, der sich in eine Falte meiner Bettdecke verirrt hatte. Bob machte sich bereit, ihn zwischen seinen Zähnen zu zermalmen.
»O nein, Bob, das lässt du schön bleiben!«, warnte ich.
Schließlich können Insekten für Katzen giftig sein. »Du hast keine Ahnung, wo der schon überall war!«
Er warf mir einen vernichtenden Blick zu. »Spielverderber« hieß das wohl.
Bobs Schnelligkeit, Kraft und Beweglichkeit haben mich schon immer sehr beeindruckt. Jemand hat mal gesagt, Bob müsse eine Maine Coon, einen Luchs oder eine andere Art von Wildkatze in seinem Stammbaum haben. Alles ist möglich. Seine Vergangenheit ist ein Buch mit sieben Siegeln. Ich weiß nicht, wie alt er ist, und ich habe keine Ahnung, wie er gelebt oder überlebt hat, bevor ich ihn fand. Nur ein DNA-Test könnte Auskunft über seine Herkunft geben. Aber wozu? Bob ist Bob. Mehr brauche ich nicht zu wissen.
Aber ich war nicht der Einzige, der dem unwiderstehlichen Charme von Bob verfallen war. Im Frühjahr 2009 waren Bob und ich schon ein Jahr als Big Issue-Verkäufer unterwegs. Anfangs hatte man uns eine Verkaufsstelle an der U-Bahn-Station Covent Garden im Zentrum von London zugewiesen. Aber inzwischen waren wir in den Stadtteil Islington, an die U-Bahn- Haltestelle Angel umgezogen. Dort waren wir die einzigen Straßenverkäufer, und Bob hatte sich einen kleinen, treuen Stamm von Bewunderern aufgebaut.
Soviel ich wusste, war ich der einzige Big Issue-Verkäufer mit Katze in ganz London. Aber auch wenn es ein zweites Paar gegeben hätte, die andere Katze hätte Bob im Umgang mit Kunden nicht das Wasser reichen können. Nur er zog die Menschen in Scharen in seinen Bann und schenkte jedem einen Glücksmoment.
In der ersten Zeit, als Bob und ich uns gerade erst zusammengetan hatten, war ich noch als Straßenmusiker unterwegs. Damals saß Bob meist reglos wie Buddha vor mir und beobachtete interessiert das geschäftige Treiben um ihn he rum. Die Passanten fanden das entzückend; vielleicht hat er sie aber auch hypnotisiert, denn sie blieben stehen, streichelten ihn und redeten mit ihm. Viele von ihnen wollten auch unsere Geschichte hören. Dann durfte ich erzählen, wie wir uns gefunden haben und ein Team geworden sind. Aber das war's dann auch.
Seit wir jedoch The Big Issue verkauften, war Bob viel aktiver geworden. Ich hatte auch mehr Zeit, mich zu ihm auf den Boden zu setzen und mit ihm zu spielen. Da raus waren ein paar kleine Kunststücke entstanden.
Alles fing damit an, dass Bob den Alleinunterhalter mimte. Er war schon immer sehr verspielt gewesen, also hatte ich immer das eine oder andere Spielzeug aus seiner Sammlung für ihn im Rucksack. Er warf es hoch, schleuderte es weg und jagte ihm hinterher. Sein absolutes Lieblingsteil war ein kleines graues Mäuschen, das ursprünglich mit Katzenminze gefüllt gewesen war.
Aber die Nähte waren längst vom wilden Spielen aufgeplatzt, und übrig geblieben war ein zerfledderter, schmuddeliger kleiner Lappen. Als Maus war das Teil zwar auch grau gewesen, aber der klägliche Rest war mehr schmutzig als grau. Bob hatte wirklich jede Menge Spielzeug, fast alles Geschenke von seinen Bewunderern, aber mit der »Schmuddelmaus«, wie ich sie nannte, spielte er immer noch am liebsten.
Manchmal, wenn wir vor dem U-Bahnhof Angel saßen, trug er seine Schmuddelmaus stolz im Maul, als wäre sie eine ganz besonders wertvolle Trophäe. Mal schob er sie mit den Pfoten he rum, dann packte er sie mit den Zähnen am Schwanz und schleuderte sie durch die Luft, sodass sie in hohem Bogen wegflog. Wie ein übermütiger Gaul galoppierte er dann hinterher, warf sich auf sie, und das ganze Spiel begann von Neuem. Bob war ein leidenschaftlicher Mäusejäger, und ich nehme an, das war seine tägliche Trainingseinheit. Mit dieser »Nummer« hielt er die Passanten auf, und ich habe Pendler erlebt, die täglich bis zu zehn Minuten selbstvergessen dastanden, nur um Bob beim Spielen zu beobachten.
Wenn nichts zu tun war, setzte ich mich zu ihm auf den Boden und spielte mit ihm. Anfangs übten wir Händeschütteln. Ich streckte meine Hand aus und Bob seine Pfote, um meine Hand festzuhalten. Wir wiederholten nur ein Spiel von zu Hause, aber unsere Zuschauer waren entzückt. Sie blieben stehen, um uns zuzusehen, und wir wurden oft fotografiert. Wenn ich für jeden Kommentar wie »Oh, wie süß« oder »Das ist ja hinreißend« - übrigens meist von weiblichen Passanten - ein Pfund bekommen hätte, würde ich schon lange nicht mehr auf der Straße he rumsitzen.
Es gibt wahrlich schönere Dinge im Leben, als sich bei jedem Wetter draußen einen abzufrieren. Wie etwa mit Bob zu spielen. Dass wir dabei den Passanten ein Unterhaltungsprogramm boten, war zweitrangig. Mit Bob zusammen verging die Zeit einfach schneller, und die Arbeit machte mehr Spaß. Natürlich verkaufte ich dadurch auch mehr Zeitungen. Aber das war nur ein zusätzlicher Segen, den Bob mit sich brachte.
Wir verbrachten so viele Stunden vor dem Eingang der U-Bahn- Station Angel, dass wir unser Kunststück weiter ausbauten.
Bob war verrückt nach seinen Katzensnacks, und mir fiel auf, dass er jeden noch so extremen Aufwand betrieb, um an sie he ranzukommen. Wenn ich so ein Kügelchen hoch über seinen Kopf hielt, stellte er sich auf seine Hinterbeine und versuchte, es mir mit einem gezielten Pfotenhieb aus der Hand zu schlagen. Dabei umfasste er zuerst mit beiden Vorderpfoten mein Handgelenk, um sich zu stabilisieren. Dann löste er eine Pfote und angelte damit nach seinem Snack. Unsere Kunden waren begeistert. Es muss mittlerweile Hunderte von Leuten geben, die mit Bildern von Bob auf ihren Handys und Kameras he rumlaufen, wie er sich auf den Hinterbeinen zum Himmel streckt.
Aber wir haben dieses Kunststück noch weiterentwickelt. Sein Griff um mein Handgelenk war immer so fest wie ein Schraubstock. Also fing ich an, ihn langsam und vorsichtig hochzuheben, sodass er ein paar Zentimeter vom Boden abhob.
Meistens blieb er so ein paar Sekunden in der Luft hängen, bevor er entweder losließ oder ich ihn wieder sanft absetzte. Natürlich vergewisserte ich mich immer, dass er weich landen würde - meist auf meinem Rucksack.
Je besser unsere »Show« wurde, desto mehr Zuschauer blieben stehen und umso spendabler wurden sie - und das betraf nicht nur die höheren Verkaufszahlen unserer Zeitschrift The Big Issue.
Auf unserem Platz am U-Bahnhof Angel haben wir auf diese Weise viele nette Menschen kennengelernt. Sie haben Bob mit Snacks und Leckereien verwöhnt, und die meisten haben dabei auch mich nicht vergessen. Sogar Kleidungsstücke bekamen wir geschenkt; vieles davon war liebevolle Handarbeit.
Bob hatte schon eine ganze Sammlung von Schals in allen Farben und Mustern. Es waren so viele, dass ich gar nicht mehr wusste, wohin damit - mindestens zwei Dutzend. Er war auf dem besten Weg, für seine Schalsammlung so berühmt zu werden wie Imelda Marcos für ihre Schuhe.
Manchmal war all die Liebe, Zuneigung und Unterstützung, die man uns entgegenbrachte, wirklich überwältigend. Wachsam blieb ich trotzdem, denn Neider würde es immer geben. Man musste immer auf der Hut sein.
Wie an jedem Freitag kurz vor Feierabend bereitete ich mich auf die heißeste Verkaufsphase der Woche vor. Die Masse der Pendler, die an den Eingängen des U-Bahnhofes hinein und hinaus drängten, wurde von Minute zu Minute dichter. Während ich auf der Straße he rumtigerte, um The Big Issue anzupreisen, scherte sich Bob keinen Deut um die wogende Menschenmenge um ihn he rum. Er lag bewegungslos und entspannt auf meinem Rucksack. Nur seine Schwanzspitze bewegte sich wie in Zeitlupe mal nach rechts, mal nach links.
Erst als der Andrang gegen 19 Uhr etwas nachließ, bemerkte ich die Frau, die neben uns stehen geblieben war. Keine Ahnung, wie lange sie schon da stand, jedenfalls starrte sie mit einem geradezu besessenen Blick unentwegt auf Bob. Sie murmelte Unverständliches vor sich hin und schüttelte immer wieder den Kopf, als wäre sie mit meiner Arbeit unzufrieden. Ich hatte keine Lust, mich mit ihr auseinanderzusetzen. Es war viel wichtiger, noch die letzten Exemplare unserer Wochenzeitschrift loszuwerden.
Aber sie sah das leider anders.
»Junger Mann! Sehen sie nicht, dass Ihre Katze leidet?«, sprach sie mich an.
Dem Aussehen nach hätte sie Lehrerin oder Schuldirektorin auf einer elitären Privatschule sein können. Sie war um die vierzig, sprach dieses nasale, überbetonte Englisch und trug ein zerknittertes Tweedkostüm, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Aber mit ihrem unhöflichen Auftreten hätte sie wohl kein Bewerbungsgespräch überstanden. Obwohl sie mich gar nicht kannte, blaffte sie mich so unverschämt und in aggressivem Ton an, dass ich sie nur ignorieren konnte. Mir war sofort klar, dass ich eine Unruhestifterin vor mir hatte. Aber sie ließ nicht locker.
»Ich beobachte Sie jetzt schon eine ganze Weile, und Ihre Katze schlägt mit dem Schwanz. Wissen Sie, was das heißt?«, keifte sie giftig.
Ich zuckte nur mit den Schultern. Mir war klar, dass sie ihre Frage selbst beantworten würde.
© 2014 by Bastei Lübbe AG, Köln
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Bibliographische Angaben
- Autor: James Bowen
- 2014, 11. Aufl., Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Mensah, Ursula
- Übersetzer: Ursula Mensah
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 340460802X
- ISBN-13: 9783404608027
- Erscheinungsdatum: 13.03.2014
Rezension zu „Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2 “
"Eine rührende Geschichte" Das Neue Blatt "Eine ebenso erstaunliche wie lebenskluge Erzählung, die nicht nur Tierfreundinnen das Herz öffnet." Libro Magazin "Ein 'Samtpfotenroman' mitten ins Herz." Ursula König, Thüringer Allgemeine
Kommentare zu "Bob und wie er die Welt sieht / Bob, der Streuner Bd.2"
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