Brennende Sehnsucht
Roman. Deutsche Erstveröffentlichung
Die Pfarrerstochter Phoebe verliebt sich in den verruchten Lord Rafe. Aus Versehen nimmt sie den Heiratsantrag seines Bruders an.
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Produktinformationen zu „Brennende Sehnsucht “
Die Pfarrerstochter Phoebe verliebt sich in den verruchten Lord Rafe. Aus Versehen nimmt sie den Heiratsantrag seines Bruders an.
Klappentext zu „Brennende Sehnsucht “
Celeste Bradley ist die Königin des amüsanten historischen Liebesromans!Die zauberhafte Pfarrerstochter Phoebe Millbury ist fest entschlossen, sich einen Herzog zu angeln. Auf einem Fest begegnet sie dem verruchten, aber unverschämt gutaussehenden Lord Rafe Marbrook, der ihr Herz in Flammen setzt. Doch durch eine schreckliche Verwechslung akzeptiert Phoebe den Antrag seines Bruders
Lese-Probe zu „Brennende Sehnsucht “
Brennende Sehnsucht von Celeste BradleyProlog
Im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, wenn auch körperlich geschwächt, bekunde ich, Sir Hamish Pickering, als meinen letzten Willen und Testament das Folgende: Ich bin die gesellschaftliche Leiter so weit hinaufgeklettert, wie es möglich ist, dabei verfüge ich über mindestens doppelt so viel Verstand, Weisheit und Seelenstärke wie der faulenzende Adel.
Eine Frau hingegen kann so hoch heiraten, wie ihr Aussehen es zulässt, ja, sie kann sogar Herzogin werden, wenn sie es anstrebt. In dieser Hinsicht haben mich meine eigenen Töchter schmählich enttäuscht. Morag und Finella, ich habe Geld in Euch investiert, damit Ihr über Eurem eigenen Stand heiraten könnt, aber Euch fehlte der Mumm dazu. Ihr habt darauf gewartet, dass Euch die Welt auf einem Silbertablett serviert wurde.
Wenn irgendein weibliches Mitglied dieser Familie auch nur einen einzigen Farthing meines Geldes haben will, dann muss sie es sich schon verdienen. Deshalb erkläre ich, dass mein gesamtes Vermögen meinen nutzlosen Töchtern vorenthalten und für jene Enkelin oder Urenkelin aufbewahrt werde, die einen englischen Herzog heiratet oder einen Mann, der später einen Herzogtitel erbt. Zu diesem Zeitpunkt soll ihr allein das gesamte Vermögen ausbezahlt werden.
Hat sie Schwestern oder Cousinen, die bei diesem Versuch scheitern, so erhalten diese bis an ihr Lebensende eine jährliche Leibrente in Höhe von fünfzehn Pfund. Hat sie Brüder oder Cousins, obschon die Familie unglücklicher weise zu Töchtern tendiert, dann erhält davon ein jeder fünf Pfund, denn mehr hatte ich auch nicht in meinen Taschen, als ich nach London kam. Jeder Schotte, der seinen Haggis wert ist, kann im Laufe von ein paar Jahren aus fünf Pfund fünfhundert machen.
Jedes Mädchen erhält im Jahr
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seines gesellschaftlichen Debüts eine festgelegte Summe für Kleider und Sonstiges. Sollten drei Generationen von Pickering- Mädchen versagen, will ich mit der ganzen Mischpoke nichts mehr zu tun haben.
In diesem Fall sollen die gesamten fünfzehntausend Pfund dazu verwendet werden, die Strafen und Unkosten jener zu bezahlen, die den Zollinspekteur beim Export jenes herrlichen Scotchs umgehen, der mein einziger Lichtblick in dieser Familie von Schwachköpfen war.
Wenn Eure arme, selige Mutter Euch jetzt nur sehen könnte.
Gezeichnet Sir Hamish Pickering
Bezeugt von B. R . Stickley,
A. M. Wolfe Kanzlei Stickley & Wolfe
Erstes Kapitel
England, 1815
Wahrscheinlich bedeutete es nichts Gutes, aber als Miss Phoebe Millbury, die wohlerzogene Tochter eines Vikars, dem Mann ihrer Träume begegnete, war das erste Körperteil, in das sie sich verliebte, sein Hintern. Bis zu jenem Moment war der luxuriöse Ballsaal voller bunt gekleideter Tänzer ein Traum, allerdings kein ausgesprochen schöner.
Phoebe bewegte sich durch die fremde Umgebung ihres ersten Gesellschaftsballs, als berührten ihre Füße kaum den Boden, so unwirklich wie ein Geist und ebenso unbemerkt. Was hatte sie in dieser glitzernden Welt der oberen Tausend zu suchen?
Geh nach London und angle dir einen Herzog, hatte der Vikar zu ihr gesagt. Erfülle den letzten Wunsch deiner sterbenden Mutter. Als wäre das so einfach. Und pass auf, dass es nicht wieder passiert. Oh, der Vikar hatte es nicht laut ausgesprochen, aber sie hatte es dennoch klar und deutlich in seinen Augen lesen können.
Sie musste jederzeit den Anstand wahren, sich fügen und vernünftig und bescheiden sein, wie sie es jetzt schon seit vielen Jahren war. Niemals wieder durfte sie jenen unglückseligen Pfad einschlagen. Was ihr nicht gerade viele Möglichkeiten ließ, die Aufmerksamkeit des vorher genannten Herzogs zu gewinnen.
Ihre Kleider waren gut genug für ein Landei, das seine Runde unter den Kranken und Alten des Dorfes machte, oder auch für einen Tanz im örtlichen Bürgerhaus – nicht dass sie es jemals gewagt hätte, unter dem wachsamen Blick des Vikars zu tanzen –, aber sie konnten es nicht mit der kostbaren Londoner Mode aufnehmen, die von fast jeder anderen Dame im Raum getragen wurde.
Außerdem war sie keine schlanke Schönheit wie ihre Cousine Deirdre oder selbst ihre verwitwete Tante Tessa. Sie hatte es bisher noch nie nötig gehabt, sich um ihr Aussehen zu kümmern, erinnerte sie sich, dabei hatte sie in dieser Hinsicht viel mehr Glück als andere. Sie warf einen raschen Blick auf die andere Seite des Ballsaals, wo ihre andere Cousine, die unscheinbare Miss Sophie Blake, gerade auf einem jener Stühle Platz nahm, die inoffiziell für jene jungen Frauen reserviert waren, die niemals tanzen würden. Angle dir einen Herzog. Damit würde ein Traum wahr werden – was nicht einer gewissen Ironie entbehrte, denn es war hauptsächlich dem Vikar zu verdanken, dass Phoebe solch unrealistischen Träumereien nicht länger nachhing.
Oh, einst war sie eine Anhängerin solcher Träume gewesen. Mit fünfzehn war sie eine echte Romantikerin, eine Träumerin ersten Ranges. Einen gut aussehenden Tanzlehrer später war sie für alle Zeiten geheilt. Da sie offensichtlich nicht in der Lage war, Traum und Wirklichkeit voneinander zu unterscheiden, nicht einmal das Richtige vom Falschen unterscheiden konnte, blieb ihr, um wirklich sicherzugehen, nichts anderes übrig, als sich ganz genau an die Regeln zu halten.
Man konnte sich auf die Regeln verlassen, mehr jedenfalls als darauf, was die Leute sagten. Oder was man selbst fühlte. Phoebe seufzte. Sophie schien es nichts auszumachen, sitzen zu bleiben, während die Musik spielte, aber Phoebe wür de doch lieber irgendwann mit jemandem tanzen. Er musste gar nicht gut aussehen, musste auch keinen Adelstitel haben, solange er nur vor nicht allzu langer Zeit gebadet hatte und ihr nicht auf die Zehen trat.
In diesem Moment fiel ihr Blick auf jene festen, männlichen Pobacken, die ihre Langeweile durchstachen wie eine Nadel eine Seifenblase. Der Rest von ihm war auch nicht übel. Während sie die breiten Schultern und das dunkle, wellige Haar des Mannes betrachtete, der ihr beim Tanzen den Rücken und seine himmlische Kehrseite zuwandte, fuhr sich Phoebe mit der Zungenspitze über die Lippen und ermahnte sich selbst, dass sie nicht mehr diese Sorte Frau war.
Sie würde nie wieder sündigen. Oh, bitte, doch! Nein, nie wieder. Bitte, bitte, bitte. Es war zweifelsohne der schönste Hintern, den sie jemals gesehen hatte. Er steckte in eng anliegenden schwarzen Hosen, und die Schöße seines Fracks fielen gerade so über die gut ausgebildeten …
Der Herr verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere, und Phoebe fielen schier die Augen aus dem Kopf. Köstlich. Sie ließ ihren Blick bis ganz nach unten wandern und dann ganz langsam wieder hinauf, Zentimeter für Zentimeter. Er war schön.
Als hätte jemand das Ideal jeder Frau von breiten Schultern und langen, muskulösen Beinen genommen und dann den Mann dazu bestellt, der das alles erfüllte. Er drehte den Kopf. Sein schneeweißes Halstuch betonte ein wahrhaft anbetungswürdiges Kinn, das wiederum von hohen Wangenknochen und einer Stirn ergänzt wurde, für die selbst Adonis sich nicht geschämt hätte. Dunkles Haar kräuselte sich an seinen Schläfen und über seinem Kragen, ein kleines bisschen zu lang und ein wenig zu wild, als wäre er trotz seiner edlen Kleidung doch nicht gänzlich gezähmt. Ich mag sie nicht gänzlich gezähmt. Endlich drehte er im Tanz seinen ganzen Körper.
Sein Lächeln blitzte. Seine schneidige Verbeugung zum Abschluss der Schrittfolge verriet Phoebe, dass sein Bauch so flach war wie die Brust ihrer Cousine Sophie und sein Brustkorb breit und muskulös. Außerdem passte ihm seine Hose vorne noch besser. Heiß schoss das Blut durch Phoebes Adern. Vorsichtig schaute sie sich um, denn sie wollte nicht, dass ihre Cousinen oder ihre Anstandsdame sie dabei ertappten, wie sie sich derart danebenbenahm.
Sie war erst seit einer Woche in London, und bisher war ihr noch niemand auf die Schliche gekommen, nicht einmal bei ihrer nervenaufreibenden Präsentation bei Hofe. Nein.
Deirdre, ihre elegante und topmodische Cousine, war von ihrem üblichen Schwarm von Verehrern umgeben und sah nicht so aus, als hätte sie auch nur das geringste Maß an Aufmerksamkeit für sie übrig. Sophie, ihre bedauernswert groß gewachsene und ungeschickte Cousine, gab sich auf der anderen Seite des Ballsaals größte Mühe, sich in der Menge zu verstecken, und war mit diesem unmöglichen Unterfangen so sehr beschäftigt, dass sie nicht einmal in Phoebes Richtung schaute. Tante Tessa, die nicht sehr daran interessiert war, die Anstandsdame für sie zu geben – nicht einmal für ihre Stieftochter Deirdre –, ging vollkommen darin auf, den neuesten Klatsch und Tratsch mit ihrer gleichermaßen modischen Clique von gelangweilten Ehefrauen der guten Gesellschaft auszutauschen.
Phoebe war in Sicherheit. Dann lachte der Mann vor ihr. Sein tiefes Glucksen rollte wie Donnergrollen durch ihren Körper, verursachte ein Zittern in Regionen, die besser unausgesprochen blieben, und brachte jede Menge Alarmglocken in ihrem Innern zum Läuten.
Sie wusste, was dieses Gefühl bedeutete! Oh Himmel. Sie war an einem Mann interessiert. Zum ersten Mal, seit sie sich vor zehn Jahren in ihren Tanzlehrer verliebt hatte, war sie wieder auf diese Weise an einem Mann interessiert. Damals war die Geschichte ganz und gar nicht gut ausgegangen.
Übersetzung: Cora Munroe
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by Verlagsgruppe Random House GmbH
In diesem Fall sollen die gesamten fünfzehntausend Pfund dazu verwendet werden, die Strafen und Unkosten jener zu bezahlen, die den Zollinspekteur beim Export jenes herrlichen Scotchs umgehen, der mein einziger Lichtblick in dieser Familie von Schwachköpfen war.
Wenn Eure arme, selige Mutter Euch jetzt nur sehen könnte.
Gezeichnet Sir Hamish Pickering
Bezeugt von B. R . Stickley,
A. M. Wolfe Kanzlei Stickley & Wolfe
Erstes Kapitel
England, 1815
Wahrscheinlich bedeutete es nichts Gutes, aber als Miss Phoebe Millbury, die wohlerzogene Tochter eines Vikars, dem Mann ihrer Träume begegnete, war das erste Körperteil, in das sie sich verliebte, sein Hintern. Bis zu jenem Moment war der luxuriöse Ballsaal voller bunt gekleideter Tänzer ein Traum, allerdings kein ausgesprochen schöner.
Phoebe bewegte sich durch die fremde Umgebung ihres ersten Gesellschaftsballs, als berührten ihre Füße kaum den Boden, so unwirklich wie ein Geist und ebenso unbemerkt. Was hatte sie in dieser glitzernden Welt der oberen Tausend zu suchen?
Geh nach London und angle dir einen Herzog, hatte der Vikar zu ihr gesagt. Erfülle den letzten Wunsch deiner sterbenden Mutter. Als wäre das so einfach. Und pass auf, dass es nicht wieder passiert. Oh, der Vikar hatte es nicht laut ausgesprochen, aber sie hatte es dennoch klar und deutlich in seinen Augen lesen können.
Sie musste jederzeit den Anstand wahren, sich fügen und vernünftig und bescheiden sein, wie sie es jetzt schon seit vielen Jahren war. Niemals wieder durfte sie jenen unglückseligen Pfad einschlagen. Was ihr nicht gerade viele Möglichkeiten ließ, die Aufmerksamkeit des vorher genannten Herzogs zu gewinnen.
Ihre Kleider waren gut genug für ein Landei, das seine Runde unter den Kranken und Alten des Dorfes machte, oder auch für einen Tanz im örtlichen Bürgerhaus – nicht dass sie es jemals gewagt hätte, unter dem wachsamen Blick des Vikars zu tanzen –, aber sie konnten es nicht mit der kostbaren Londoner Mode aufnehmen, die von fast jeder anderen Dame im Raum getragen wurde.
Außerdem war sie keine schlanke Schönheit wie ihre Cousine Deirdre oder selbst ihre verwitwete Tante Tessa. Sie hatte es bisher noch nie nötig gehabt, sich um ihr Aussehen zu kümmern, erinnerte sie sich, dabei hatte sie in dieser Hinsicht viel mehr Glück als andere. Sie warf einen raschen Blick auf die andere Seite des Ballsaals, wo ihre andere Cousine, die unscheinbare Miss Sophie Blake, gerade auf einem jener Stühle Platz nahm, die inoffiziell für jene jungen Frauen reserviert waren, die niemals tanzen würden. Angle dir einen Herzog. Damit würde ein Traum wahr werden – was nicht einer gewissen Ironie entbehrte, denn es war hauptsächlich dem Vikar zu verdanken, dass Phoebe solch unrealistischen Träumereien nicht länger nachhing.
Oh, einst war sie eine Anhängerin solcher Träume gewesen. Mit fünfzehn war sie eine echte Romantikerin, eine Träumerin ersten Ranges. Einen gut aussehenden Tanzlehrer später war sie für alle Zeiten geheilt. Da sie offensichtlich nicht in der Lage war, Traum und Wirklichkeit voneinander zu unterscheiden, nicht einmal das Richtige vom Falschen unterscheiden konnte, blieb ihr, um wirklich sicherzugehen, nichts anderes übrig, als sich ganz genau an die Regeln zu halten.
Man konnte sich auf die Regeln verlassen, mehr jedenfalls als darauf, was die Leute sagten. Oder was man selbst fühlte. Phoebe seufzte. Sophie schien es nichts auszumachen, sitzen zu bleiben, während die Musik spielte, aber Phoebe wür de doch lieber irgendwann mit jemandem tanzen. Er musste gar nicht gut aussehen, musste auch keinen Adelstitel haben, solange er nur vor nicht allzu langer Zeit gebadet hatte und ihr nicht auf die Zehen trat.
In diesem Moment fiel ihr Blick auf jene festen, männlichen Pobacken, die ihre Langeweile durchstachen wie eine Nadel eine Seifenblase. Der Rest von ihm war auch nicht übel. Während sie die breiten Schultern und das dunkle, wellige Haar des Mannes betrachtete, der ihr beim Tanzen den Rücken und seine himmlische Kehrseite zuwandte, fuhr sich Phoebe mit der Zungenspitze über die Lippen und ermahnte sich selbst, dass sie nicht mehr diese Sorte Frau war.
Sie würde nie wieder sündigen. Oh, bitte, doch! Nein, nie wieder. Bitte, bitte, bitte. Es war zweifelsohne der schönste Hintern, den sie jemals gesehen hatte. Er steckte in eng anliegenden schwarzen Hosen, und die Schöße seines Fracks fielen gerade so über die gut ausgebildeten …
Der Herr verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere, und Phoebe fielen schier die Augen aus dem Kopf. Köstlich. Sie ließ ihren Blick bis ganz nach unten wandern und dann ganz langsam wieder hinauf, Zentimeter für Zentimeter. Er war schön.
Als hätte jemand das Ideal jeder Frau von breiten Schultern und langen, muskulösen Beinen genommen und dann den Mann dazu bestellt, der das alles erfüllte. Er drehte den Kopf. Sein schneeweißes Halstuch betonte ein wahrhaft anbetungswürdiges Kinn, das wiederum von hohen Wangenknochen und einer Stirn ergänzt wurde, für die selbst Adonis sich nicht geschämt hätte. Dunkles Haar kräuselte sich an seinen Schläfen und über seinem Kragen, ein kleines bisschen zu lang und ein wenig zu wild, als wäre er trotz seiner edlen Kleidung doch nicht gänzlich gezähmt. Ich mag sie nicht gänzlich gezähmt. Endlich drehte er im Tanz seinen ganzen Körper.
Sein Lächeln blitzte. Seine schneidige Verbeugung zum Abschluss der Schrittfolge verriet Phoebe, dass sein Bauch so flach war wie die Brust ihrer Cousine Sophie und sein Brustkorb breit und muskulös. Außerdem passte ihm seine Hose vorne noch besser. Heiß schoss das Blut durch Phoebes Adern. Vorsichtig schaute sie sich um, denn sie wollte nicht, dass ihre Cousinen oder ihre Anstandsdame sie dabei ertappten, wie sie sich derart danebenbenahm.
Sie war erst seit einer Woche in London, und bisher war ihr noch niemand auf die Schliche gekommen, nicht einmal bei ihrer nervenaufreibenden Präsentation bei Hofe. Nein.
Deirdre, ihre elegante und topmodische Cousine, war von ihrem üblichen Schwarm von Verehrern umgeben und sah nicht so aus, als hätte sie auch nur das geringste Maß an Aufmerksamkeit für sie übrig. Sophie, ihre bedauernswert groß gewachsene und ungeschickte Cousine, gab sich auf der anderen Seite des Ballsaals größte Mühe, sich in der Menge zu verstecken, und war mit diesem unmöglichen Unterfangen so sehr beschäftigt, dass sie nicht einmal in Phoebes Richtung schaute. Tante Tessa, die nicht sehr daran interessiert war, die Anstandsdame für sie zu geben – nicht einmal für ihre Stieftochter Deirdre –, ging vollkommen darin auf, den neuesten Klatsch und Tratsch mit ihrer gleichermaßen modischen Clique von gelangweilten Ehefrauen der guten Gesellschaft auszutauschen.
Phoebe war in Sicherheit. Dann lachte der Mann vor ihr. Sein tiefes Glucksen rollte wie Donnergrollen durch ihren Körper, verursachte ein Zittern in Regionen, die besser unausgesprochen blieben, und brachte jede Menge Alarmglocken in ihrem Innern zum Läuten.
Sie wusste, was dieses Gefühl bedeutete! Oh Himmel. Sie war an einem Mann interessiert. Zum ersten Mal, seit sie sich vor zehn Jahren in ihren Tanzlehrer verliebt hatte, war sie wieder auf diese Weise an einem Mann interessiert. Damals war die Geschichte ganz und gar nicht gut ausgegangen.
Übersetzung: Cora Munroe
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Celeste Bradley
Celeste Bradley, 1964 in Virginia geboren, lebt am Fuße der Sierra Nevada in Nordkalifornien. Sie ist mit einem Journalisten verheiratet und hat zwei Töchter. Bevor sie 1999 ihren ersten Roman veröffentlichte, arbeitete sie als Schauspielerin, doch ihre wahre Leidenschaft ist das Schreiben. Preisgekrönt, u. a. mit dem RITA Award für besonders herausragende Liebesromane, gehört die New York Times-Bestsellerautorin inzwischen zu den heiß geliebten Stars des Genres.
Bibliographische Angaben
- Autor: Celeste Bradley
- 2010, 416 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Munroe, Cora
- Übersetzer: Cora Munroe
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442374154
- ISBN-13: 9783442374151
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