Das Böse im Blut
Hastings, North Carolina: Ein Serienkiller versetzt die Bewohner in Angst und Schrecken. Drei Morde in drei Wochen - mit äußerster Brutalität ausgeführt, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
Die Opfer sind alle attraktiv,...
Hastings, North Carolina: Ein Serienkiller versetzt die Bewohner in Angst und Schrecken. Drei Morde in drei Wochen - mit äußerster Brutalität ausgeführt, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
Die Opfer sind alle attraktiv, erfolgreich und blond. Offenbar hat keine von ihnen die tödliche Bedrohung gespürt. Die FBI-Profilerin Isabel Adams bietet ihre Hilfe an.
Sie ist nicht nur in ihrem Beruf top - sie ist auch der perfekte Köder. Der Killer beißt an, und es beginnt ein ''Spiel'' auf Leben und Tod.
Top-Autorin Kay Hooper gilt als gnadenlose Konkurrenz zu den etablierten amerikanischen Thriller-Autoren.
Das Böse im Blut von Kay Hooper
LESEPROBE
Quantico
IsabelAdams sprach so beschwörend, wie es ihr nur irgend möglich war, und ihre guteingeübte Argumentation klang verdammt eindrucksvoll, auch wenn sie sich damitselbst lobte. Doch als sie schließlich verstummte, äußerte sich Bishop nicht sofort dazu. Sie war nicht überrascht.
Er stand amFenster und blickte hinaus. Isabel sah nur sein Profil. Aus Rücksicht darauf,dass er sich eigentlich auf FBI-Territorium befand, war er förmlicher als sonstgekleidet. Der dunkle Anzug brachte sein gutes Aussehen und seine kraftvolleGestalt hervorragend zur Geltung. Isabel sah zu Miranda, die auf Bishops Schreibtisch saß und träge einen Fuß schwingenließ. Sie war noch unangepasster als ihr Ehemann und nahm in jeder Hinsichtweit weniger Rücksicht auf das FBI - sie trug wie üblich Jeans und Pulli, wobeidieses legere Erscheinungsbild ihre auffallende Schönheit und die Playmate-Maße nicht verbergen konnte, deretwegen sich dieMenschen überall nach ihr umdrehten.
Nun sah sieBishop an und schien wie Isabel auf seine Antwort zuwarten, doch ihre stahlblauen Augen blickten sehr aufmerksam, und Isabelwusste, die beiden kommunizierten gerade auf einer Ebene, auf der die Dingenicht laut ausgesprochen werden mussten. Zu welcher Entscheidung Bishop auch gelangen mochte, er würde zunächst MirandasAnsichten und Empfehlungen berücksichtigen. Auch wenn er der bei Weitem Dienstältere beim FBI und in der Spezialeinheit war, die ergegründet hatte und nunmehr leitete, zweifelte doch niemand daran, dass seinePartnerschaft mit Miranda in jeder Hinsicht gleichberechtigt war.
»Das istkeine gute Idee«, sagte er schließlich.
Isabelentgegnete: »Ich kenne sämtliche Argumente, die dagegen sprechen, dass ich gehe.«
»Tatsächlich?«
»Ich bindas ganze Material durchgegangen, das der Polizeichef uns geschickt hat, als ernach dem zweiten Mord ein Profil angefordert hat. Ich bin sogar ins Internetgegangen und habe die Lokalzeitungen gelesen. Ich glaube, ich habe ein sehrgutes Gespür für die Stadt, für das, was da passiert.«
»Dassprichwörtliche Pulverfass, das nur auf ein Streichholz wartet«, warf Mirandaein.
Isabelnickte. »Kleinstadt am Rand einer Panik. Sie scheinen viel Vertrauen in ihrePolizei zu haben, besonders in den Polizeichef, und medizinisch undrechtsmedizinisch sind sie ziemlich gut ausgestattet. Aber seit diesem letztenMord geraten alle schon beim kleinsten Schatten in Panik und investieren in Alarmanlagen.Und Schusswaffen.«
Sie hieltinne, dann fügte sie hinzu: »Drei Morde machen diesen Mörder in Hastings zueinem Serienmörder. Und es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass er aufhörenwill. Chief Sullivan hat das FBI gerade offiziell umHilfe gebeten, und er bittet um mehr als nur ein aktualisiertes Profil. Bishop, ich will da runtergehen.«
Endlichwandte Bishop ihr das Gesicht zu, doch anstatt anseinen Schreibtisch zurückzukehren, lehnte er sich gegen das hoch angebrachteFensterbrett. Die Narbe auf seiner linken Wange trat nun deutlich hervor undwar sehr weiß. Isabel war lange genug bei der Spezialeinheit, um daran zu erkennen,dass er beunruhigt war.
»Ich weiß,um was ich hier bitte«, sagte sie leiser, als sie sonst vielleicht gesprochenhätte.
Bishopwarf Miranda einen Blick zu. Die sah sofort zu Isabel und sagte: »Alles deutetdarauf hin, dass er zu der Sorte Mörder gehört, mit der die örtlichenPolizeibehörden mit sehr wenig Hilfe von außen fertig werden - vielleichtbrauchen sie ein bisschen mehr Personal für die Befragungen. Aber diese Bestiewird man mit Insiderwissen schnappen, nicht mit Fachkenntnissen von außen. DasProfil stuft ihn als nichts Besonderes ein. Er ist ein Einheimischer, erermordet einheimische Frauen, die er kennt, und früher oder später muss ereinen Fehler machen.«
»Aber daswar kein Profil der SCU« , betonte Isabel. »Niemandvon uns hat es erstellt.«
»DieSpecial Crimes Unit kann nicht sämtlicheangeforderten Profile erstellen«, erinnerte Bishopsie geduldig. »Wir haben kaum genug Personal für die Fälle, die uns zugewiesenwerden.«
»Wir habendiese Anfrage nicht erhalten, weil der Mörder scheinbar so normal ist, das istmir schon klar. In diesem Land sind jederzeit etwa hundert Serienmörder aktiv,und er ist einer davon. Da war nichts, was darauf hingewiesen hätte, dassunsere besonderen Ermittlungsfähigkeiten gefragt sind. Aber ich sage euch - andem Fall ist mehr dran, als das offizielle Profil erfasst hat. Viel mehr.« Siehielt inne, dann fügte sie hinzu: »Ich bitte euch doch nur, euch das Materialeinmal selbst anzusehen, beide. Und dann sagt mir, dass ich Unrecht habe.«
Bishopwechselte einen weiteren Blick mit Miranda, dann meinte er: »Und wenn du Rechthast? Isabel, selbst wenn die SCU diese Ermittlungen übernimmt, bist du unterden gegebenen Umständen die letzte Agentin, die ich da runterschicken würde.«
Isabellächelte. »Und deshalb muss ich die Agentin sein, die du hinschickst. Ich holedie Akte.«
Sie ging,ohne eine Antwort abzuwarten, und als Bishop anseinen Schreibtisch zurückkehrte und sich setzte, murrte er: »Gottverdammt.«
»Sie hatRecht«, sagte Miranda. »Zumindest, was die Frage angeht, wer da runtergeht.« »Ja. Ich weiß.«
Wir könnensie nicht beschützen.
Nein. Aberwenn es das ist, wofür ich es halte ... dann wird sie Hilfe brauchen.
»Dann«,sagte Miranda gelassen, »werden wir dafür sorgen, dass sie Hilfe bekommt. Ob esihr nun gefallen mag oder nicht. «
© WeltbildBuchverlag
Deutsch vonAlice Jakubeit
- Autor: Kay Hooper
- 366 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Kartoniert (TB)
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 389897278X
- ISBN-13: 9783898972789
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
5 von 5 Sternen
5 Sterne 20Schreiben Sie einen Kommentar zu "Das Böse im Blut".
Kommentar verfassen