Das Gottesgrab
Seit Jahren kennt der Archäologe Daniel Knox nur ein Ziel: Er will das Grab Alexanders des Großen finden. Verschollen seit mehr als 2000 Jahren, soll es ungeheure Reichtümer bergen. Als Knox gemeinsam mit der französischen Skyptologin Gaille in der...
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Seit Jahren kennt der Archäologe Daniel Knox nur ein Ziel: Er will das Grab Alexanders des Großen finden. Verschollen seit mehr als 2000 Jahren, soll es ungeheure Reichtümer bergen. Als Knox gemeinsam mit der französischen Skyptologin Gaille in der uralten Stadt Alexandria ein geheimnisvolles Mosaik freilegt, ahnt er, dass er auf der richtigen Fährte ist. Was er nicht weiß: Es sind auch andere auf der Suche. Und was sie vorhaben, könnte Millionen Menschen in eine Katastrophe stürzen.
Ein unermesslicher Schatz.
Ein Geheimnis, das die Welt erschüttern könnte.
Seit Jahren verfolgt der junge Archäologe Daniel Knox nur ein Ziel: Er will die sagenumwobene letzte Ruhestätte Alexanders des Großen finden. Da wird mitten in Alexandria eine rätselhafte Gruft freigelegt. Handelt es sich bei den zweiunddreißig toten Kriegern um die Elitetruppe des Welteroberers? Weisen sie den Weg zu seinem Grab und damit zum prächtigsten Schatz der antiken Welt?
Gemeinsam mit der französischen Skryptologin Gaille begibt sich Knox auf eine gefährliche Spurensuche. Denn der Fundort lockt nicht nur skrupellose Wissenschaftler und geldgierige Plünderer: Das Grab birgt auch ein Geheimnis, das einen Völkerkrieg auslösen könnte, wenn es in die falschen Hände gerät. Und so wird Knox schon bald von alten und neuen Widersachern gejagt, die nicht nur nach dem Schatz, sondern auch nach seinem Leben trachten...
Das Gottesgrab von Will Adams
LESEPROBE
PROLOG
DIELIBYSCHE WÜSTE, 318 VOR CHRISTUS
An derniedrigsten Stelle der Höhle befand sich eine Quelle. Eine dicke Schicht ausFlechten und Schmutz bedeckte die Oberfläche, die seit Jahrhunderten nur durchdie Berührung von Insekten oder durch das Blubbern des Gases aus der Tiefe derWüste gekräuselt wurde.
Plötzlichaber barst diese Haut. Kopf und Schultern eines Mannes tauchten aus dem Wasserauf. Mit nach oben gewandtem Gesicht schnappte er gierig nach Luft. Nur langsamberuhigten sich seine Atemzüge, es war, als wolle sein Herz im Inneren zerplatzen.Erst nach und nach kam er wieder zu sich.
In derHöhle war es stockdunkel, nicht einmal das Wasser schimmerte. DieErleichterung des Mannes, seinen Tauchgang überlebt zu haben, wich schnell derAngst, dass er nur eine Todesart gegen eine andere getauscht hatte. Er tastetesich an der Kante des Beckens entlang, bis er einen flachen Vorsprung gefundenhatte, stemmte sich hoch und setzte sich. Erst dann griff er unter seiner nassenTunika nach dem Dolch. Aber eigentlich bestand keine Gefahr, dass er verfolgtworden war. Er hatte sich Stück für Stück durch den Wasserkanal zwängen müssenund konnte sich nicht vorstellen, dass der Libyer, der mit dem Schwert auf ihnhatte einstechen wollen, die Verfolgung aufgenommenhatte. Der fette Kerl wäre sofort im Kanal stecken geblieben und ertrunken.
An seinemGesicht schwirrte etwas vorbei. Er schrie panisch auf und fuchtelte mit derHand. Das Echo klang seltsam verlangsamt und dunkel. War diese Höhle doch nichtso klein? Wieder flatterte etwas an ihm vorbei. Es klang wie ein Vogel, aberkein Vogel konnte sich in dieser Finsternis orientieren. Vielleicht eine Fledermaus.In der Dämmerung hatte er ganze Kolonien von Fledermäusen gesehen, die wieMücken durch die Obstgärten in der Ferne geschwärmt waren. Hoffnung keimte inihm auf. Wo Fledermäuse waren, da gab es auch einen Weg hinaus. Er tastete dieFelsen ab und begann die Wand hinaufzuklettern, die am wenigsten steil war. Erwar kein athletischer Mann, und im Dunkeln war der Anstieg tückisch. Aberimmerhin gab es in der Wand Vorsprünge oder Löcher, an denen er sich festhaltenkonnte. Als er an eine Stelle kam, an der es nicht weiterging, kletterte erzurück und fand einen anderen Weg. So ging es stundenlang weiter. Er wurdehungrig und müde. Doch dann stürzte er wieder auf den Boden der Höhle undschrie vor Schreck auf. Ein gebrochenes Bein hätte sein Ende bedeutet.Stattdessen schlug er mit dem Kopf gegen einen Felsen und verlor dasBewusstsein.
Als erwieder zu sich kam, wusste er im ersten Moment nicht, wo er war. Dann kehrteseine Erinnerung zurück, und es packte ihn eine so tiefe Verzweiflung, dass erbeinahe wieder ins Wasser gesprungen wäre. Aber er konnte sich nichtvorstellen, noch einmal durch den Kanal zu tauchen. Nein. Lieber weitermachen. Erneutversuchte er, die Felswand zu erklimmen. Und noch einmal. Schließlich erreichteer einen unsicheren Vorsprung hoch über dem Boden der Höhle, gerade breitgenug, um darauf zu knien. Er kroch weiter, links die Felswand, rechts derAbgrund. Ein Fehler, und er würde zu Tode stürzen. Diese Gewissheit bremste ihnnicht, sie schärfte nur seine Konzentration.
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ImMondlicht war ringsherum nichts als Wüste zu sehen; er war völlig allein. SeineKameraden waren Schildknappen in Alexanders Armee gewesen, furchtloseHerrscher der Welt allesamt. Nirgendwo hatte er sich sicherer gefühlt als inihrer Gesellschaft. Ohne sie war er schwach und verletzlich, hilflos in einemLand fremder Götter und unverständlicher Sprachen. Er ging den Abhang hinab,schneller und schneller, panische Angst im Nacken. Dann begann er Hals überKopf zu laufen, bis er über eine Furche im harten Sand stolperte und stürzte.
Während ersich aufrappelte, überkam ihn eine grauenvolle Ahnung. Im ersten Moment wussteer nicht, woher sie kam. Doch dann zeichneten sich seltsame Formen in derDunkelheit ab. Als er sich ihnen näherte, begann er zu weinen. Er erkannte das erstePaar. Bilip, der ihn getragen hatte, als ihn seineKraft vor Areg verlassen hatte. Iatrokles,der ihm wundersame Sagen über ferne Länder erzählt hatte. Kleomenesund Herakles waren die Nächsten. Sie waren zwar bereits tot gewesen, aberKriminelle und Verräter wurden bei den Makedoniern gekreuzigt, und Ptolemäushatte aller Welt zeigen wollen, wofür er diese Männer hielt. Dabei waren nichtsie es gewesen, die dem letzten Wunsch des sterbenden Alexanders nichtnachgekommen waren. Nicht sie hatten ihre persönlichen Ziele über die Wünscheihres Königs gestellt. Nein. Diese Männer hatten nur das tun wollen, was dieAufgabe von Ptolemäus gewesen wäre: ein Grabmal für Alexander zu errichten, inSichtweite der Ruhestätte seines Vaters. Kelonimosfiel die gleichmäßige Anordnung der Kreuze auf. Sie standen jeweils in Paaren da.Eins nach dem anderen. Aber ihre Gruppe hatte aus vierunddreißig Männernbestanden. Ohne ihn waren es nur dreiunddreißig. Eine ungerade Zahl. Wie konntenimmer zwei Kreuze nebeneinanderstehen? Eine schwache Hoffnungkeimte in ihm auf. Vielleicht war außer ihm noch jemand davongekommen. Er eiltedie grauenvolle Todesallee entlang. Alte Freunde auf beiden Seiten, aber seinBruder war nicht darunter. Vierundzwanzig Kreuze, aber an keinem hing seinBruder. Sechsundzwanzig. Im Stillen betete er zu den Göttern, seine Hoffnungwurde immer stärker. Achtundzwanzig. Dreißig. Zweiunddreißig. Und an keinemhing sein Bruder. Weitere Kreuze gab es nicht. Einen Moment verspürte erEuphorie. Aber nicht lange. Wie ein Dolchstoß in die Rippen wurde ihm plötzlichklar, was Ptolemäus getan hatte. Rasend vor Wut und Schmerz schrie er auf undfiel auf die Knie in den Sand.
Als seinZorn schließlich abflaute, war Kelonimos ein anderer Menschgeworden, ein Mann mit einem festen Ziel. Er hatte den Schwur dieser Männereinmal verraten. Noch einmal würde er ihn nicht verraten. Zusammen im Leben,zusammen im Tod. Ja. Das war er ihnen schuldig. Was auch immer es kostete.
© RowohltVerlag
Übersetzung:Andree Hesse
Will Adams, geboren 1963, hat in seinem Leben schon viele Berufe ausgeübt. Er arbeitete als Verkäufer, Maler, Dekorateur, Pförtner und Techniker, bevor er sich als Autor historischer Sachbücher einen Namen machte. Daneben unternahm er Entdeckungsreisen in die verschiedensten Weltgegenden - unter anderm eine Rucksacktour durch Ägypten. Die Kultur und Geschichte dieses Landes ließen ihn nicht mehr los. Sein Thriller «Das Gottesgrab» erschien zeitgleich in mehreren Ländern.
Hesse, Andree
Andree Hesse wurde 1966 in Braunschweig geboren und wuchs bei Celle auf. Bevor er sich an der Filmhochschule in München einschrieb, erlernte er das Sattlerhandwerk. Sein erster Roman erschien 2001. Andree Hesse lebt als freier Autor und Übersetzer in Berlin.
- Autor: Will Adams
- 2013, 6. Aufl., 448 Seiten, Maße: 12,3 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Hesse, Andree
- Übersetzer: Andree Hesse
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 349924585X
- ISBN-13: 9783499245855
- Erscheinungsdatum: 15.11.2007
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