Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao
Roman. Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2008
Eine Familie zwischen den Welten und zwischen den Zeiten: Junot Díaz erzählt von dem liebenswürdigen Nerd Oscar und seiner toughen Schwester Lola. Beide sind in New Jersey groß geworden, aber ihre Wurzeln liegen in der Karibik. Und dorthin...
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Produktinformationen zu „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao “
Eine Familie zwischen den Welten und zwischen den Zeiten: Junot Díaz erzählt von dem liebenswürdigen Nerd Oscar und seiner toughen Schwester Lola. Beide sind in New Jersey groß geworden, aber ihre Wurzeln liegen in der Karibik. Und dorthin verschlägt es sie immer wieder, wenn das Leben ihr mühsam zusammengekratztes Glück gerade wieder einmal wegwischt. Hier finden sie im Haus der Großtante Zuflucht - genauso wie ihre Mutter vor vielen Jahren, von deren düsterer Vergangenheit sie allerdings nichts ahnen. Dabei wirkt die Vergangenheit wie ein Fluch. In einem letzten, verzweifelten Akt riskiert Oscar eines Tages alles für sein Glück. Den Fluch zu bannen wird sein letztes Abenteuer.
Klappentext zu „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao “
Eine Familie zwischen den Welten und zwischen den Zeiten: Junot Díaz erzählt von dem liebenswürdigen Nerd Oscar und seiner toughen Schwester Lola. Beide sind in New Jersey groß geworden, aber ihre Wurzeln liegen in der Karibik. Und dorthin verschlägt es sie immer wieder, wenn das Leben ihr mühsam zusammengekratztes Glück gerade wieder einmal wegwischt. Hier finden sie im Haus der Großtante Zuflucht - genauso wie ihre Mutter vor vielen Jahren, von deren düsterer Vergangenheit sie allerdings nichts ahnen. Dabei wirkt die Vergangenheit wie ein Fluch. In einem letzten, verzweifelten Akt riskiert Oscar eines Tages alles für sein Glück. Den Fluch zu bannen wird sein letztes Abenteuer.
Lese-Probe zu „Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao “
Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao von Junot Díaz EinsEin Ghettonerd und das Ende der Welt 1974–1987Das goldene zeitalter
Unser Held war keiner dieser coolen Dominikaner, von denen immer alle reden – er war kein toller Baseballspieler, kein brillanter Bachatero und auch kein Aufreißer mit tausend scharfen Bräuten im Schlepptau.
Und bis auf eine kurze Ära in jungen Jahren hatte der Typ nie viel Glück bei den Frauen (und das geht gar nicht für einen Dominikaner).Sieben war er damals.
In jener gesegneten Phase seiner Jugend war Oscar ein ziemlicher Draufgänger. Ein richtiger Kindergarten-Casanova, der den Mädchen ständig Küsse abluchste, sich beim Merengue von hinten an sie rantanzte und dann rhythmisch sein Becken vorschob, und der erste Nigger, der den Perrito lernte und ihn dann bei jeder Gelegenheit aufs Parkett brachte.Weil er in dem Alter (noch) ein »normaler« dominikanischer Junge war, der in einer »typischen« dominikanischen Familie aufwuchs, wurde sein aufkeimendes Macho-Ego von Freunden und der eigenen Sippe unterstützt.
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Bei Partys – und damals in den Siebzigern, bevor Washington Heights zu Washington Heights wurde, bevor man auf der Bergenline Avenue beinahe hundert Blocks lang nur Spanisch hörte, gab es reichlich Partys – schubste unweigerlich irgendein betrunkener Verwandter Oscar auf ein Mädchen zu, und dann grölten alle, wenn die Kinder den Hüftmotismus der Erwachsenen nachahmten.
Ihr hättet ihn sehen sollte, seufzte seine Mutter während ihrer letzten Tage. Er war ein richtiger kleiner Porfirio Rubirosa.
Die anderen Jungs in seinem Alter mieden Mädchen, als wären sie ein schlimmer Fall von Captain Trips. Nicht so Oscar. Der Kleine liebte die Mädels und hatte tonnenweise »Freundinnen«. (Als Kind war er kräftig mit deutlicher Tendenz zum Fettsein, aber seine Mutter achtete auf einen ordentlichen
Haarschnitt und anständige Kleidung, und bevor sein Gesicht aus der Form geriet, hatte er diese wunderbar blitzenden Augen und Wangen zum Anbeißen, wie man auf den Fotos noch sehen kann.) Alle Mädchen – die Freundinnen seiner Schwester Lola, die seiner Mutter, sogar ihre
Nachbarin Mari Colón, eine Postangestellte Mitte dreißig mit knallroten Lippen und einem Gang, als wäre ihr Hintern eine Glocke – waren von ihm hingerissen. Ese muchacho está bueno! (Schadete es, dass er ein ernster Junge war, der offensichtlich nach Aufmerksamkeit lechzte? Nicht im Geringsten!)Wenn er über den Sommer in die DR fuhr und seine Familie in Baní besuchte, benahm er sich schrecklich. Er stellte sich vor Nena Incas Haus und rief den vorbeigehenden Frauen zu: »Tú eres guapa! Tú eres guapa!«, bis eine Adventistin des Siebten Tages sich bei seiner Großmutter beschwerte und diese Oscars Hitparade kurzerhand ein Ende bereitete. Muchacho del diablo! Wir sind doch nicht im Zirkus!
Es war wahrlich ein goldenes Zeitalter für Oscar, das seinen höchsten Glanz im Herbst seines siebten Jahres erreichte, als er zwei kleine Freundinnen gleichzeitig hatte, seine
erste und einzige Ménage à trois: mit Maritza Chacón und Olga Polanco.
© Fischer Verlag
Übersetzung: Eva Kemper
Ihr hättet ihn sehen sollte, seufzte seine Mutter während ihrer letzten Tage. Er war ein richtiger kleiner Porfirio Rubirosa.
Die anderen Jungs in seinem Alter mieden Mädchen, als wären sie ein schlimmer Fall von Captain Trips. Nicht so Oscar. Der Kleine liebte die Mädels und hatte tonnenweise »Freundinnen«. (Als Kind war er kräftig mit deutlicher Tendenz zum Fettsein, aber seine Mutter achtete auf einen ordentlichen
Haarschnitt und anständige Kleidung, und bevor sein Gesicht aus der Form geriet, hatte er diese wunderbar blitzenden Augen und Wangen zum Anbeißen, wie man auf den Fotos noch sehen kann.) Alle Mädchen – die Freundinnen seiner Schwester Lola, die seiner Mutter, sogar ihre
Nachbarin Mari Colón, eine Postangestellte Mitte dreißig mit knallroten Lippen und einem Gang, als wäre ihr Hintern eine Glocke – waren von ihm hingerissen. Ese muchacho está bueno! (Schadete es, dass er ein ernster Junge war, der offensichtlich nach Aufmerksamkeit lechzte? Nicht im Geringsten!)Wenn er über den Sommer in die DR fuhr und seine Familie in Baní besuchte, benahm er sich schrecklich. Er stellte sich vor Nena Incas Haus und rief den vorbeigehenden Frauen zu: »Tú eres guapa! Tú eres guapa!«, bis eine Adventistin des Siebten Tages sich bei seiner Großmutter beschwerte und diese Oscars Hitparade kurzerhand ein Ende bereitete. Muchacho del diablo! Wir sind doch nicht im Zirkus!
Es war wahrlich ein goldenes Zeitalter für Oscar, das seinen höchsten Glanz im Herbst seines siebten Jahres erreichte, als er zwei kleine Freundinnen gleichzeitig hatte, seine
erste und einzige Ménage à trois: mit Maritza Chacón und Olga Polanco.
© Fischer Verlag
Übersetzung: Eva Kemper
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Autoren-Porträt von Junot Díaz
Junot Díaz wurde 1968 in der Dominikanischen Republik geboren und kam als Kind in die Vereinigten Staaten. Er lebt in New York.Eva Kemper studierte in Düsseldorf Literaturübersetzen und wohnt und arbeitet in Hattingen/Ruhr. Zu ihren Übersetzungen aus dem Englischen gehören u. a. Werke von Peter Carey, Sara Gruen und Junot Díaz.
Bibliographische Angaben
- Autor: Junot Díaz
- 2009, 381 Seiten, Maße: 13 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Kemper, Eva
- Übersetzer: Eva Kemper
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- ISBN-10: 3100139208
- ISBN-13: 9783100139207
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